71. Ich kann sowas genauso wenig wie der Idiot neben mir!
„Was ist denn mit euch los?", fragte Lily, sobald sie uns gesehen hatte.
Unter Lachern brachte Sirius hervor: „Die alte Wahrsagerin meinte, sie wolle solch begabten Schülern eine Wahrsagenskarriere ermöglichen. Der soll einen zusätzlichen Aufsatz schreiben!" Ich pfefferte mein Schulzeug auf meinen Schreibtisch und ließ mich auf die Couch plumpsen. Nun lachte mich auch Lily aus, na super!
„Ganz ehrlich? Was hat die fürn knall?! Was sehen sie in der Kugel Mister Potter? Wie wird Voldemort besiegt werden, oder wird er das überhaupt?", äffte ich unsere Professorin nach. „Ganz ehrlich? Nichts, rein gar nichts! Ihr hässliches Spiegelbild, Ja, das seh ich!", fuhr ich fort. Die beiden lachten nur noch mehr. Ach, solch eine dumme Pute!
„Was hast du ihr den geantwortet?", fragte Lily, als sie sich einigermaßen unter Kontrolle hatte.
„Naja, dass irgend so ein Junge, mit schlimmer Kindheit und zwei super Freunden Voldemort besiegen würde. Boah, jetzt darf ich auch noch einen zusätzlichen Aufsatz schreiben! Ist ja nicht so dass am Donnerstag Vollmond ist und ich mein Wochenende auch mal genießen möchte!", beschwerte ich mich.
„Was wählt ihr auch son scheiß?", fragte Lily, nachdem sie fertig mit lachen war.
„Frag nicht! Frag einfach nicht! Glaub mir, ich werde meinen Kindern später einbläuen, dass sie niemals, wirklich niemals sowas wählen sollen!", fluchte ich weiter. Naja, immerhin bekam ich das helle Lachen von Lily zu hören.
„Aber bleib ruhig. Ich muss auch noch einen Aufsatz für Pflege magischer Geschöpfe schreiben. Da hängen wir dann wohl wieder gemeinsam dran.", winkte Lily ab. Auch wenn es nur etwas kleines, schier unbedeutendes zu seins schien, zauberte es mir ein Lächeln ins Gesicht.
„Sag mal, weißt du wo Remus ist? Wir müssen endlich mit ihm reden. Morgen ist Vollmond und da wollen wir nicht, dass er das allein machen muss.", fragte ich sie kurz darauf.
„Der müsste in der Bibo sein. Er wollte noch was nachschlagen.", zuckte sie mit den Schultern.
„Pennst du dann auch wieder bei ihm?", fragte sie danach hoffnungsvoll an Sirius gewandt.
„Na danke auch!", gab er zurück. „Aber Ja."
„Ja! Ja! Endlich hab ich morgens wieder das Bad für mich!", jubelte Lily.
„Also, ich wusste ja noch gar nicht, dass du dich gemeinsam mit James frisch machst.", musste er natürlich wieder erwidern. Nur waren wir schon so langsam immun dagegen geworden. Die paar Wochen zeigten schon, dass es ausreichte ihm ein Kissen gegens Gesicht zu schleudern und zu lachen, auch wenn Lily trotz dessen immer so süß rot anlief.
Somit begaben wir uns kurz darauf in die Bibliothek.
„Sag mal, weißt du wie wir uns entschuldigen wollen?", fragte Sirius. War ja klar, dass das alles mal wieder an mir hängen blieb! Jetzt wusste ich auch, wie Lily sich anscheinend immer fühlte...
„Ja, naja. Lass mich mal machen.", antwortete ich und schaute mich nach Remus um. Tatze neben mir stupste mich an und zeigte auf einen Tisch auf der rechten Seite. Ich folgte der Richtung und erkannte Remus, welcher mal wieder einen Stapel Bücher vor sich hatte.
Wir begaben uns dorthin und setzten uns gegenüber. Ignorierend, wie schon die letzten Wochen, schaute der schon sichtlich müde Remus, nicht einmal auf.
Als Tatze sich neben mir räusperte, wandte er kurzzeitig seine Augen von den Buchstaben vor sich ab und schaute, wer sich denn geräuspert hatte. Nicht lang schaute er uns an, nach einem kurzen Erkennen senkte er seinen Blick wieder und fragte: „Was wollt ihr?" Nervös verwuschelte ich mal wieder meine Haare, immer noch nicht wissend, was ich sagen sollte.
„Also, Ähm, es, es tut uns leid." Remus schaute argwöhnisch zu uns auf und lehnte sich im Stuhl zurück. Trotz der Kränklichkeit vor Vollmond, besaß er eine Härte im Gesicht, die zeigte, dass es nicht leicht werden würde ihn zu überzeugen.
„Es war eine dumme Idee, aber wir wollten dir nur helfen.", sprach Sirius neben mir weiter. Oh dieser Vollidiot! Verärgert schaute ich in an und trat ihn unterm Tisch. Wir hatten gesagt ich würde reden!
„Oh, du hast's heut mit treten oder?!", schimpfte Sirius neben mir. Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder Remus zu.
„Was wir eigentlich sagen wollten war, dass es uns leid tut. Es war nicht richtig. Wir wissen, dass du selbst das schon hinbekommst. Und dass du sicher von uns beiden überhaupt keine Ratschläge annehmen würdest. Was ich auch irgendwo nachvollziehen kann...", fing ich unsicher an. Remus verzog keine Miene und hörte mir mit starren Augen zu.
„Und wir wollten sagen, dass wir nicht so dumm sein sollten, zu glauben, dass du es nicht hinbekommen würdest ein Mädchen zu überzeugen...oder zu einem Date zu fragen. Äh...nur, Ähm, fanden wir es schade, dass du, nun ja, uns nicht mal was davon erzählt hattest, dass du an einem bestimmten Mädchen sehr interessiert bist.", oh man war das verklemmt hier. Die ganze Zeit schaute ich nur auf sein Buch.
„Natürlich kann ich das andererseits auch verstehen, weil, so wie wir nun mal manchmal sind, bestimmt Witze darüber gerissen hätten. Was uns leid tut. Ähm...jedenfalls wollten wir uns entschuldigen, dass wir geglaubt hatten, du würdest sowas wie ein Aufklärungsgespräch brauchen. Nur ist es so, und da will weder ich, noch Sirius sich raus reden, dass wir dachten, du wärst zu, Äh..schüchtern oder so, uns nach Rat zu fragen. Was du natürlich nicht sein braucht's, da wir dir versprechen keine Witze zu machen oder so. Und das hört sich schon wieder so an als würdest du Hilfe brauchen. Och man! Weißt du was, ich kann sowas genauso wenig wie der Idiot neben mir! Punkt ist, dass es uns leid tut und ich endlich wieder ein Raum für mich brauche, ohne diesen schnarchenden Hund neben mir.", sagte ich am Ende hoffnungslos und schaute ihm diesmal gequält in die Augen. Neben mir bekam er ich ein Boxen gegen die Schulter. Auch wenn Remus keine Miene zu verziehen versuchte, konnte man seinen Schalk in den Augen erkennen. Ihn immer noch leise anschauend und auf ein Reaktion Wartend, saßen wir nervös vor ihm. Bis er anfing zu lachen. Er prustete so lauthals los, dass Madam Pince ihn aufgebracht zurecht wies.
„Ihr Idioten habt aber echt lang dafür gebraucht.", war das schlichte Kommentar. Ratlos blickten wir ihn an. Wir verstanden gerade die Welt nicht mehr.
„Ok Leute. Auch wenn ihr das entschuldigen nochmal üben müsst. Es ist ok. Ich hab wahrscheinlich auch einfach überreagiert. Ich weiß, dass ihr mir nur helfen wolltet, doch war dieses Gespräch trotzdem nicht angebracht. Und wie du schon gesagt hast, würde ich euch bei Beziehungsratschlägen nicht fragen. Bei Dates ist das was anderes.", sagte er und schaute nun zu Sirius. „Und falls du wirklich denkst, ich würde solche Bücher lesen, liegst du falsch. Sowas lese ich nicht. Aber Mädchen, und ich weiß genau welche Mädchen.", erzählte er weiter und schaute am Ende zu mir. Natürlich redete er von Lily, das wusste ich doch schon längst!
„Ist alles wieder gut?", fragte Sirius neben mir wie ein bedröppelter Hund.
„Ja, alles wieder gut.", lachte Remus vor uns.
„Ja! Zum Glück! Ich hasse diese Matratze.", sagte Sirius wieder siegessicher. „Und du kannst dich wieder an Lily ran machen.", führte er weiter aus. Warnend schlug ich ihn auf die Schulter. Das sollte er doch nicht hier sagen! Wir sind in der Bibliothek, da konnte das jeder hören! Nicht das Lily am Ende dachte, ich würde es wirklich nicht ernst mit ihr meinen!
„Ist ja gut, ich halt schon die Schnauze.", lachte Sirius, worin Remus und ich bald mit einstiegen.
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