179. Moment des Friedens
Lily
„Können wir?", vernahm ich das Klopfen meines Freundes an meiner Tür. Aufgeregt schaute ich nochmals in den Spiegel. Ich hatte mich dieses Mal für einen schwarzen, dünnen Pullover, welcher solch einen Kragen besaß, dass man den Knutschfleck nur erahnen konnte, und eine blaue Jenas entschieden. Dazu trug ich wie immer den Schmuck den James mir geschenkt hatte. Geschminkt hatte ich mich so wie immer. Und auch die Haare trug ich halboffen. Ich wusste echt nicht, warum ich so aufgeregt war. Ich hatte doch schon mal ein Date mit ihm gehabt. Doch spielten meine Gefühle genauso verrückt, wie bei unserem ersten.
„Ja! Ich komme.", rief ich, schnappte mir noch meine Handtasche und öffnete kurz darauf die Tür, wo James schon breit lächelnd davor stand. Grinsend musterte ich den in Jeans und Hemd gut aussehenden Jungen. Wieso fühlte ich mich eigentlich immer so doof, wenn ich sah wie gut er anschaute?
„Hübsch siehst du aus.", meinte er, gab mir einen Kuss auf die Wange und zog mir kurz darauf meine Jacke an.
„Danke.", meinte ich leis und fragte mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, wenn mich die Mädels beratet hätten.
Glücklich und mit dem Arm von James um mir liefen wir schon eine ganze Weile lachend durch die weiße Winterlandschaft. Seltsamerweise waren wir durch Hogsmead hindurch gegangen. Nicht in einem Laden waren wir gewesen und so langsam fragte ich mich echt, was er vor hatte. Doch auf jegliche Nachfragen hatte er so gut wie nicht geantwortet. Aber gut, das kannte ich ja schon. Und das letzte Mal, war das Date auch super gewesen.
Nach rund eineinhalb Stunden kamen wir Händchen haltend an einer kleinen Lichtung an, wo ein einzelnes, großes Haus stand. Insgeheim fragte ich mich, ob seine Familie noch ein Haus im nirgendwo besaß. Doch diese Frage schob ich schnell bei Seite.
„Gehen wir dort rein?", fragte ich und schaute interessiert in das lächelnde Gesicht von James. Ich erkannte wieder dieses glänzen in seinen Augen und musste unwillkürlich grinsen. Er sah so glücklich aus. Es schien wirklich ein Traum gewesen zu sein, mit mir hier her zu gehen.
„Jap. Ich hab das mal gesehen, als ich unerlaubter Weise, mit dem Besen raus aus Hogsmead geflogen bin. Dort lebt eine recht alte Dame. Ihr gehört das Haus. Dort ist ein kleines Café, wirst du gleich genauer sehen. Wir haben uns ein bisschen unterhalten gehabt. Das Café ist trotz des recht abgelegenen Ortes sehr gut besucht, weil es eine Wanderrute der Muggel kreuzt. Ich bezweifle das sie sich noch an mich erinnert. Damals hab ich mich fast bei ihr ausgeheult, weil Sirius mein Gelaber nicht mehr hören konnte, Remus im Krankenflügel auf Grund des Vollmondes lag und Peter sowieso keinen Plan hatte.", erzählte er munter und öffnete mir die Tür. Als wir hinein gingen umfing uns wieder eine angenehme Wärme. Interessiert betrachtete ich das Haus. Es verschlug mir die Sprache. Es war eine Bibliothek! Eine riesige Bibliothek!
Galant half mir James beim ausziehen meiner Jacke und hing diese kurz darauf an die Garderobe. Lächelnd spürte ich einen Arm um meiner Taille, welcher mich sogleich weiter in den Raum schob. Es war ernsthaft eine Bibliothek mit einem kleinen Café. Und das mitten im nirgendwo. Ich glaub's kaum.
Ohne das ich es mitbekommen hatte, stand eine recht alte Frau vor uns und blickte uns mit leuchtenden Augen an.
„Oh James! Schön dich wieder zu sehen! Und du musst Lily sein! Freut mich dich kennen zu lernen.", umarmte sie zu erst James, welcher einen recht überraschten Ausdruck aufwies und danach mich. Und sie roch einfach nach Omi. Keine Ahnung, aber sie hatte halt solch einen vertrauten Duft an sich, welcher mich immer an meine Großeltern erinnerte.
„Freut mich auch.", lächelte ich sie an, obwohl ich mich wirklich fragte, warum sie meinen Namen kannte.
„Und du strahlst ja geradezu Kindchen! Kommt, setzt euch. Ich bring euch gleich die Karte.", sprach sie zu James, welcher wirklich über beide Ohren strahlte. Und die Frau war auch schon so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Sie schien wirklich fit zu sein.
„Gefällt's dir?", fragte mich James, als er seine Arme von hinten um mich schlang. Wir waren ein wenig durch die Reihen geschlendert. Und wie es mir gefiel. Ich hatte mir schon immer gewünscht in solch ein Café zu gehen. Doch das es auch noch direkt in der Nähe war, erstaunte mich echt.
„Ja, es ist richtig schön hier. Wobei ich es gruselig fand, dass die nette Dame meinen Namen kannte.", lachte ich ein wenig und drehte meinen Kopf interessiert zu James. Und dieser wurde tatsächlich etwas rot! Also das ich das noch einmal erleben durfte!
„Naaajaaaa...vielleicht habe ich hauptsächlich über dich gesprochen?", fragte er mehr, als er es sagte. Überrascht schaute ich ihn an. Über mich?
„Naja, du hattest mir damals wieder einen Korb gegeben und Sirius war es leid mein Geplapper zu ertragen...", erklärte er noch immer peinlich berührt. Auch wenn sich etwas in mir zusammenzog musste ich breit grinsen. Er hatte echt mit gefühlt jedem über mich gesprochen. Das war ja schon irgendwo süß.
„Es...", wollte ich mal wieder beginnen, doch er schnitt mir das Wort ab.
„Nein! Du entschuldigst dich jetzt nicht.", meinte er streng und ich nickte nur. Woher wusste er schon wieder, dass ich mich entschuldigen wollte? Naja egal. Interessiert wandte ich mich wieder den Regalen zu und kam nicht aus dem Staunen heraus. Wie schön es hier doch war. James wusste genau über was ich mich freute. Und das stimmte mich gleich noch glücklicher.
„Möchtest du hier in der Muggelabteilung bleiben, oder rüber zu den Zaubererbüchern gehen? Wir können uns überall hinsetzten.", fragte er in meine Halsbeuge. Wiede überkam mich ein angenehmer Schauer und ich musste grinsen. Womit hatte ich ihn nur verdient?
„Lass uns rüber gehen.", meinte ich und wurde sogleich von einem lächelndem James an die Hand genommen. Wir gingen irgendwohin, wo ich keine Ahnung hatte wo wir überhaupt waren und setzten uns recht abgelegen an einen Tisch. Als ich nach links schaute befand sich dort ein Bücherregal, mit lauter Büchern über Zaubertränke. Innerlich lachte ich. Als hätte er genau geplant, wo wir uns hinsetzten. Auch hier sah es aus wie in der Muggelabteilung. Hohe Regale mit vielen Büchern und vereinzelte, gedeckte Tische mit Stühlen.
Kaum saßen wir, da kam auch schon die alte Dame vorbei und gab uns nett lächelnd die Karte in die Hand. Gelassen und meinen Kopf an seine Schulter lehnend, überflog ich die kleine Karte. Alles war so süß und gemütlich hier. Ein Ort zum Wohlfühlen. Innerlich ärgerte ich mich wirklich, dass ich James nicht eher zugesagt hatte.
„Und? Was nimmst du?", vernahm ich James' tiefe Stimme wispern. Eine Welle der Gänsehaut überkam mich und verblieb auf Grund seines kleinen Kusses auf meinen Scheitel etwas länger als gewöhnlich. Mein Körper reagierte einfach unnormal krass auf ihn.
„Eine heiße Schokolade und einen Streuselkuchen. Und du?", lächelte ich und blickte so gut es ging hinauf. Seine Haare waren wie immer zerzaust, doch heute lag seine Brille gerade auf seiner Nase. Er war einfach wunderschön. Kaum zu glauben, dass er wirklich mein Freund war. Ich konnte mich echt glücklich schätzen. Instinktiv drückte ich mich näher an ihn, weshalb er seinen Arm an meine Hüfte drückte. Ich liebte dieses Kribbeln einfach.
„Schokokuchen und einen Kaffee.", lächelte mich nun auch James an. Ich war sowas von verschossen in ihn. Das war schon unglaublich. Früher hatte ich über solche Mädchen immer nur den Kopf geschüttelt, aber nun wusste ich, dass es hierbei nichts zum Kopfschütteln gab. Sein Lächeln verzauberte mich aber auch immer wieder.
Nachdem wir unsere Bestellung aufgegeben hatten, reichte mir James auch sogleich eines der Bücher, am Rande unseres Tisches. Grinsend zog er mich auf seinen Schoß und las gemeinsam mit mir die Zeilen. Interessiert wanderten meine Augen von Wort zu Wort und Satz für Satz. In dem Buch ging es um die Vermutung, wie man damals den ersten Zaubertrank erfunden hatte. Es war unglaublich spannend und informativ. Ich genoss diese Situation gerade einfach. Alles was ich liebte, befand sich um uns herum. Bücher und James. An seine Brust gelehnt und seine Arme um mich spürend, hatte er seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt. Keine Ahnung wann ich das letzte mal so zufrieden mit meinem Leben war. Ich war so froh darüber, dass James mir ein Stück die Augen geöffnet hatte. Ich machte mir einfach zu viel Stress. Doch verstand und akzeptierte er auch meinen Ehrgeiz. Und gerade das war so schön. Er wollte mich nicht verändern. Er wollte lediglich, dass ich glücklich war. Und gerade das hatte ich mir immer gewünscht.
„So, bitte sehr. Guten Appetit, lasst es euch schmecken!", vernahm ich die Stimme der älteren Dame, welche gerade unsere Bestellung gebracht hatte. Freundlich bedankten wir uns, ehe ich mich schon wieder aus James griff lösen wollte.
„Nein, du bleibst hier.", murmelte er und hielt mich auf seinem Schoß gefangen. Doch wirklich widersprechen tat ich nicht. Solang er sich nicht darüber beschwerte, dass er nicht essen konnte, oder ich zu schwer war.
Während des Essens hatte ich dann auch das Buch beiseite gelegt und unterhielt mich mit James über Gott und die Welt. Wir alberten viel rum und lachten ausgelassen. Glücklicherweise standen die Tische hier nicht allzu eng, weshalb wir auch etwas lauter sein konnten. An sich hatte ich immer etwas dagegen gehabt, wenn man in einer Bibliothek laut war, doch hier war das kein Problem. Und das ließ es auch gerade so vertraut und gemütlich wirken. James hatte eindeutige eine wunderbare Idee gehabt.
Noch eine Weile nach dem wirklich leckerem Essen hatten wir so zusammen gesessen und gelesen. James wusste wirklich womit er mir eine Freude bereiten konnte. Und das war ihm eindeutig gelungen. Es war so wunderschön hier. Die Bücherei hatte schon ihren eigenen, romantischen Charme. Jedoch kam mir in Bezug auf James generell alles romantisch vor. Aber er war auch wirklich total süß und liebevoll. Keine Ahnung wie ich ihn verdient hatte, aber ich fühlte mich in seiner Gegenwart immer so komplett.
„Wollen wir noch etwas spazieren gehen, oder willst du noch hier bleiben?", fragte James und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Seine Berührungen hinterließen ein Brennen und verursachten das schnelle schlagen meines Herzens. Mit solchen Berührungen konnte er mich wirklich aus dem Konzept bringen.
„Was hättest du denn damals gemacht?", fragte ich grinsend und wandte meinen Kopf wieder zu James, welcher mich am Nacken streichelte. Es war kein Geheimnis, dass sich meine Nackenhaare aufgestellt hatten. Doch zum Glück verbarg mein Pulli die dicke Gänsehaut, während seines stetigen Streichelns. Mein Körper reagierte total auf seine Berührungen. Doch es störte mich nicht wirklich.
„Dir genau diese Frage gestellt. Und dann wahrscheinlich irgendwann spazieren gegangen. Da ich dir eigentlich was schönes zeigen wollte. Aber wir können auch hier bleiben. Hier glänzen deine Augen immer so voller Freude.", lächelte er verträumt. Während des Sprechens hatte seine Atmung meinen Nacken gestrichen und verursachte nun zusätzlich das verstärken des Kribbeln auf meiner gesamten Haut.
Neugierig blickte ich in seine rehbraunen Augen. Was wollte er mir denn so schönes zeigen? Es war schon spät und besonders viel würden wir wahrscheinlich nicht mehr machen können. Zumal wir noch zurück laufen mussten. Ich begegnete dem belustigten, aber liebenswürdigen Lächeln meines Freundes. Dieses strahlen in seinen Augen war einfach zum verlieben.
„Na dann gehen wir jetzt spazieren.", meinte ich, wohl mit dem Wissen, dass meine Neugierde gesiegt hatte. Entschieden nickte James, ehe ich von ihm hinunter rutschte und kurz darauf aufstand. Gentleman-like half er mir in meinen Wintermantel, ehe wir uns gemeinsam zur Kasse begaben. Bestimmt zog ich meine Geldtasche hervor. Kaum das er alles bezahlte. Doch ehe ich auch nur etwas sagen konnte, hatte er der älteren Dame Geld in die Hand gedrückt und sich verabschiedet. Erhalte also vorher schon ausgerechnet wie viel wir bezahlen mussten. Na super.
Beleidigt blickte ich ihn an. Ich war ganz und gar nicht damit einverstanden, dass er alles bezahlte. Nur weil er der Junge war, hieß das noch lange nicht, dass er alles zu bezahlen hatte.
„Hey, jetzt sei nicht sauer. Ich hab dich eingeladen. Außerdem weiß ich, dass du selbständig bist und meine Hilfe nicht brauchst. Abe dich bezahl das gern, also sei nicht beleidigt und schenk mir wieder dein schönes Lächeln.", meinte er schief grinsend und legte einen Arm um meine Hüfte, als wir aus dem Café hinaustraten. Eigentlich war es ja schon ganz süß was er sagte, aber ich wollte nicht, dass er alles für mich kaufte. Das war nicht nur unangenehm, sondern auch ein unmögliches Klischee.
„Aber nur weil du der Junge bist, heißt das nicht, dass du alles bezahlen musst. Das ist total unfair...dieses Klischee.", meinte ich grummelnd, kam aber nicht umhin ein wenig meine Mundwinkel zu heben. Augenblicklich zog James mich näher zu sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wiedermal brannte meine Haut darunter und ich spürte wie sich die Röte in meine Wangen schlich. Keine Ahnung warum ich jetzt schon wieder rot wurde, aber es war so.
„Ich mach das aber gerne und jetzt hör auf darüber zu diskutieren. Ich finde dein Lächeln viel schöner.", schmollte er und entlockte mir wirklich ein Grinsen. Glücklich bekam ich noch einen Schmatzer auf die Wange, ehe er unseren Weg fortsetzte. Es war der selbe Weg wie vorhin, doch war es keines Wegs langweilig. Ich genoss die Schönheit der Natur und den Arm um meiner Hüfte.
Gerade bogen wir von dem mir vertrauten Weg ab, als James anhielt. Interessiert blickte ich zu ihm auf. Warum hielt er an? War das hier seine Überraschung oder wie er es die letzte Zeit genannt hatte? Glaubt mir, ich hab ihn versucht auszuquetschen aber er war genauso stur wie ich und saß leider Gottes am längeren Hebel. Ich hatte keinen Plan was er vorhatte.
„So, jetzt musst du dir das leider umbinden.", lächelte mich mein Freund an und reichte mir ein Stofftuch. Verwirrt blickte ich zu ihm auf. Was sollte ich denn mit diesem Tuch? Aber gut, wenn er meinte. Ich war gerade dabei, das nicht sehr hübsche Tuch um meinen Hals zu wickeln, als James begann lauthals loszulachen. Hä? Was wollte er denn jetzt bitte?
„Gib her, ich mach das. Als würde ich dir so ein hässliches Tuch schenken. Du sollst dir das um die Augen binden.", erklärte er schmunzelnd. Warte was?! Er wollte mich sozusagen blind machen? Ja klar, und als Nächstes stieg ich mit ihm auf einen Besen! So weit kommt's noch!
„Hey, ich mach nichts schlimmes. Ich will nur noch vorher was vorbereiten. Wir müssen nur noch ein Stück laufen und in den wenigen Minuten wird dir nichts passieren. Und auch danach nicht. Versprochen.", meinte James einfühlsam, als er meinen Blick erkannte. Sanft strich er über meinen Unterarm, was mich unglaublich beruhigt. Noch immer misstrauisch nickte ich dann schließlich, mich immer noch fragend was er vor hatte.
Ja und so kam es, dass ich gerade blind umher lief und der einzige Anhaltspunkt der Arm von James um meiner Hüfte war. Glaubt mir, das war alles andere als schön. Zwar vertraute ich ihm und ließ diese Berührung wieder Gefühle in mir hervorrufen, die ich nicht beschreiben konnte, doch war das alles egal. Warum? Weil ich blind war! Krampfhaft hielt ich mich an James Oberkörper fest, weil ich wirklich die Befürchtung hatte, ihn verlieren zu können. Und dann stände ich hier allein da. Mitten im nirgendwo. Ich mein, selbst wenn ich dieses dämliche Tuch abnahm, würde ich trotzdem nicht zurück finden.
„Hey, alles gut.", vernahm ich den amüsierten Unterton meines Freundes, als wir stehen blieben. Warum blieben wir stehen? Konnte ich dieses Tuch endlich abmachen? Ich hoffe doch. Es war schrecklich nichts zu sehen.
Langsam nahm er meine Arme von sich. Naja nein, so hatten wir nicht gewettet! Vergiss es! Als würde ich hier jetzt allein stehen bleiben.
„Nein, wo gehst du hin? Ich seh nichts James. Du wirst mich garantiert nicht allein hier stehen lassen. Wo immer wir auch sind.", grummelte ich und klammerte mich an den Jungen neben mir fest. Ein Lachen war über mir zu vernehmen. Doch auch wenn sich durch die Tiefe darin eine Gänsehaut auf meinem Körper bildete, fand ich das überhaupt nicht witzig! Manchmal verfluchte ich meinen Körper auf Grund der gegensätzlichen Reaktion zu meinen Gedanken.
„Ich geh nicht weg. Ich bleibe genau hier. Bei dir. Wir können reden, wenn es dich beruhigt. Ich will nur schnell was vorbereiten. Aber dafür müsstest du, so ungern ich das auch sage, deine Arme von mir nehmen.", sagte die sanfte Stimme James' und ich spürte seine weiche Hand an meiner Wange. Keine Ahnung, aber sogar seine Stimme kam beruhigend rüber. Aber sollte ich ihn wirklich loslassen? Am Ende war er doch verschwunden. Und ich hasste es nicht zu wissen wo ich war. Wenn jemand dabei war, war das was ganz anderes. Aber allein im nirgendwo zu sein, machte mir einfach tierische Angst.
„Hey, alles gut okay? Wir können heute Abend so viel kuscheln wie du willst.", hauchte James wieder und bescherte mir eine angenehme Gänsehaut, zu dem Brennen meiner Wange, wo noch immer seine Hand lag. Schwer schluckte ich, ehe ich gezwungen nickte. Widerwillig nahm ich meine Arme von meinem Freund und gab ihn schweren Herzens frei. Bei Merlin, das hörte sich ja so an, als würde ich ihn gehen lassen. Also so gehen lassen, als hätten wir uns getrennt. Aber warte mal, was dachte ich schon wieder für einen scheiß?!
„Alles gut ja, ich bin vor dir okay? Es dauert nicht lang, ich beeil mich. Versprochen.", vernahm ich nun seine sanfte Stimme vor mir. Interessiert drehte ich mich in die Richtung des Klangs.
„Das will ich ja auch hoffen.", grummelt ich vor mir hin. Eigentlich war es ja schon ganz süß, dass er sich solche Mühe machte, aber eine Augenbinde?! Echt jetzt?! Ich mein ja, ich fand das immer mega süß, wenn das ein Junge in Büchern gemacht hatte, aber jetzt war das nicht ganz so angenehm. Kurz darauf vernahm ich das warme Lachen von James, welcher wirklich noch vor mir zu sein schien.
„Gleich fertig.", meinte er in die Stille hinein, wo ich schon fast Panik bekommen hatte. Klar hörte man, dass er irgendwas in dem Schnee machte, aber das konnte echt angsteinflößemd rüber kommen, wenn man nicht wusste, ob James immer noch da war oder ob das irgend ein Tier war.
Plötzlich spürte ich zwei Hunde an meinen Hüften und erschrak. Bei Merlin! Wer war das? Ich hasste es nichts zu sehen.
„Hey, alles gut. Ich bin's. Ich nehm dir jetzt die Augenbinde ab. Einverstanden?", war sich schon wieder die beruhigende Stimme James' zu hören. Er schien mir recht nah zu sein. Ich spürte seinen Atem an meiner Nasenspitze, was mir wiedermal ein angenehmes Kribbeln bescherte. Unbewusst hatte ich meine Hände wieder auf seine Brust gelegt. Wir waren uns vielleicht nicht so nahe, wie in manch anderen Momenten bisher, doch war es gerade einfach nur angenehm. Keine Ahnung wie man das sonst beschreiben sollte, aber er hatte solch eine beruhigende Art an sich.
„Ich bitte darum!", meinte ich daraufhin grinsend und konnte mir schon sein breites Lächeln auf den Lippen denken. Kurz darauf spürte ich, wie er meinen Händen entwich. Doch seine wanderten herum, ehe ich spürte, wie er die Schleife meines Tuches am Hinterkopf löste. Keine Sekunde später traf wieder grelles Licht in meine Augen und ich musste blinzeln, weil die Helligkeit in meinen Augen schmerzte. Immer mehr erkannte ich mein Umfeld, ehe ich klar sehen konnte.
Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass James mittlerweile neben mir im glänzenden Schnee stand. Vor uns erstreckte sich eine weiße Schneelandschaft, wo eine einzelne Decke drauf ausgelegt war. Darauf stand sowohl eine Korb, mit allem möglichen, als auch zwei Decken mehr. Als ich meinen Blick hob, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Wir waren auf einer Erhebung, einem kleinen Berg oder so und schauten direkt in einen strahlenden Sonnenuntergang. Mein Herz ging auf, als ich die hell angeleuchteten Wolken sah und wie das untergehende Licht sich im Schnee spiegelte. Es war eine reine Schneelandschaft mit einer wunderschönen Kulisse.
„Gefällt's dir?", fragte mich die unsichere Stimme meines Freundes von der Seite. Widerwillig löste ich meinen erstaunten Blick von der Schönheit der Natur und blickte zu ihm hinauf. Sanft lächelte er, doch erkannte ich sie Ängstlichkeit in seinem Blick. Er war komplett verunsichert, schon fast scheu. Dabei brauchte er das nicht im geringsten Sinne. Es war wunderschön.
„Ja, es ist fabelhaft.", lächelte ich ihn überglücklich an. Ich erkannte wie sich seine angespannten Schultern wieder entspannten und ein Ausdruck der Erleichterung in seinen Augen zu lesen war. Grinsend umarmte er mich schließlich mit beiden Armen von der Seite und zog mich näher zu sich, nur um dann sein Kinn auf meiner Schulter zu platzieren.
„Seit wann bist du denn solch ein kleiner Romantiker?", fragte ich glücklich und mit einem Hauch Belustigung in der Stimme. Ich wusste, dass James sich oft Mühe gab. Und das obwohl er es gar nicht brauche. Es reichte mir schon, wenn er da war und wir reden konnten. Doch ging mir jedes Mal das Herz auf, wenn ich sah wie verunsichert er dastand und mich fragte, ob es mir gefiele. Bezüglich seiner Überraschungen zeigte er immer solche Selbstzweifel, die er gar nicht brauchte.
„Seitdem ich dich meine Freundin nennen darf.", raunte mir James ins Ohr. Augenblicklich überzog sich mein Rücken mit einer Gänsehaut und das flattern meines Herzens wurde stärker. Jedes Mal war es mir ein Rätsel, wie eine Stimme so anziehend wirken konnte. Doch seine konnte es. Und mit dem, was er sagte, verstärkte sich alles nur noch mehr. Ich wusste nicht was er mit mir anstellte, doch gefiel es mir. Und genau deswegen machte ich mir auch keinen so großen Kopf darüber.
Lächelnd drehte ich mich um, weg vom beginnenden Sonnenuntergang, direkt zu James. Fragend blickte er mich an, doch ehe er auch nur etwas sagen konnte, lagen meine Lippen auf seinen. Auch wenn sie, ebenso wie meine, kalt waren, war der Kuss nicht ansatzweise schlecht. Überrumpelt brauchte James ein wenig, ehe er mich näher zu sich zog und den Kuss ebenso liebevoll erwiderte. Mal wieder spielte mein Körper verrückt. Überkamen mich doch Wellen der Gänsehaut und Wärmeströme durch diesen Kuss. Mir war nicht kalt. Nicht im Ansatz. Mir war gerade zu heiß. Alles brannte und erhitzte sich immer mehr. Wie ich es doch liebte, wenn wir uns küssten. Dann konnte ich die Welt vergessen und alles war Nebensache. Lediglich seine Lippen auf meinen zählten.
„Womit habe ich denn den verdient?", fragte James breit grinsend, als wir uns irgendwann gelöst hatten. Lachend nahm ich seine Hand und zog ihn mit auf die ausgebreitete Decke.
„Brauchte ich einen bestimmten Grund, um meinen Freund küssen zu dürfen?", fragte ich frech grinsend, ehe James mich wieder auf seinen Schoß zog. Fröhlich gestimmt spürte ich, wie er mir einen kurzen Kuss auf meine Halsbeuge gab. Augenblicklich bekam ich wieder Gänsehaut und spürte wie meine Atmung flacher ging. Dabei gab er mir lediglich einen schlichten Kuss auf den Hals.
Eine ganze Weile saßen wir hier zusammengekuschelt, mit einer Decke über uns und betrachteten den Sonnenuntergang. Nebenbei griffen wir zu dem Korb mit dem Obst und genossen die Gespräche. Mal wieder ärgerte ich mich innerlich, dass ich nicht früher zu einem Date zugesagt hatte. Und mal wieder kam mein schlechtes Gewissen zum Vorschein. Es war einfach unfair was ich damals gemacht hatte. Und dabei gab er sich solche Mühe.
Gerade stand die Sonne recht tief und tauchte alles in einen dunkelroten Schein. Es war unbeschreiblich schön und ich kam nicht umhin glücklich zu lächeln. James war so süß. Und er war immer da. Er konnte mir vor Augen führen, was sich ändern musste. Und das immer aus berechtigten Gründen.
„Aaaalsoooo, wenn man den perfekten Ausblick haben möchte, dann müssten wir eigentlich ein Stück höher sein.", begann mir mein Freund in die Stille hinein zuzuflüstern. Seine Stimme an meinem Ohr holte mich durch Wärmeschauer wieder in die Realität zurück. Verträumt, noch immer den schönen Himmel betrachtend, nickte ich ihm zu. Ja, von weiter oben wäre es bestimmt viel schöner.
„Das können wir auch machen.", meinte er daraufhin. Mit leuchtenden Augen drehte ich mich zu ihm. Noch schöner? Von weiter oben? Wie wollte er das denn anstellen?
„Dafür müsstest du mir nur vertrauen.", meinte er lächelnd. Forschend blickte ich ihn an. Vertrauen? Wieso bräuchte er deshalb mein Vertrauen? Ich mein, ich vertraute ihm, nur ergab das gerade irgendwie keinen Sinn.
Naja, bis er etwas hinter seinem Rücken hervor holte. Einen Besen.
„Naja garantiert nicht!", meinte ich und blickte ihn an, als wäre er ein Irrer. Also wirklich, mich, Lily Evans bekam keiner auf einen Besen!
„Aber warum nicht? Komm schon, dort oben sieht das alles viel schöner aus.", schmollte James auf Grund meiner kompletten Abneigung. Irgendwie sah er schon traurig aus. Aber ich würde doch auf keinen Besen steigen. Seit der ersten saß ich auf keinem Besen mehr. Und das aus gutem Grund!
„Das mag ja sein, aber ich werde garantiert nicht fliegen.", meinte ich strickt, jedoch etwas liebevoller. Ich blickte in das enttäuschte Gesicht meines Freundes. Und schon wieder bekam ich ein schlechtes Gewissen.
„Wieso? Vertraust du mir nicht?", fragte er nun. Natürlich vertraute ich ihm. Nur vertraute ich diesem Besen nicht. Aber jetzt auch mal im Ernst, rein physikalisch ist das überhaupt nicht möglich! Ich weiß, ich weiß. Du bist eine Hexe. Bla bla bla. Bei sowas halte ich mich aber schon lieber an die Muggelgesetze.
„Natürlich vertraue ich dir. Nur diesem Besen nicht.", meinte ich daraufhin in sein schmollendes Gesicht. Ich wusste, dass ich ihn damit enttäuschte und gerade das machte es so schwer abzulehnen.
„Aber Lily, ich bin einer der besten Quidditch-Spieler ganz Hogwarts'. Dir wird nichts passieren.", erwiderte er schief grinsend und mit bittenden Augen.
„Du weißt schon, dass das gerade sehr arrogant rüber kam oder?", fragte ich scherzend, um vom Thema abzulenken. Immerhin zeichnete sich wieder ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen ab, als er die Augen verdrehte. Wenigstens das schien abgefärbt zu haben.
„Ja, wir wissen beide das sowohl du, als auch ich recht arrogant rüber kommen können. Aber das ist jetzt nicht der Punkt. Sag mir wann ich das letzte mal vom Besen gefallen bin.", forderte er mich auf. Was sollte denn das jetzt? Woher sollte ich das denn Bitteschön wissen? Ich habe mich eigentlich nie darum geschert, ob er sich irgendwann mal was gebrochen hatte.
„Woher soll ich das wissen?", fragte ich nichts wissend. In letzter Zeit nicht, sonst hätte ich mich schon darum geschert, ob er im Krankenflügel lag oder nicht. Aber das trug nichts zur Sache bei.
„Ganz genau! Ich bin das letzte mal vor eineinhalb Jahren vom Besen gefallen. Und das nur, weil ich einen Klatscher abbekommen hatte! Du fällst nicht runter.", wollte er mir verdeutlichen. Ja klar, weil das auch hieß, dass es hier komplett sicher war.
„Ja und? Was ist wenn sich doch ein verlorener Klatscher hier rumtreibt? Oder Vögel gegen uns fliegen?", erwidert ich und blickte in sein amüsiertes Gesicht. Doch ich fand das überhaupt nicht amüsant! Eher im Gegenteil. Es war sogar realistisch!
„Bei Merlin Lily, hier schwirrt nirgendwo ein Klatscher herum und die Vögel fliegen erstens viel höher und zweitens sind wir so groß, dass die uns ausweichen.", erklärte er mir, mit einer bemerkenswerten Ausdauer. Doch schaute ich auch in sein bittendes Gesicht und begann tatsächlich an mit mir zu hadern. Kaum zu glauben. Aber irgendwo hatte er ja auch recht. Doch war mir einfach nicht wohl bei dem Gedanken.
„Bitte Lily. Tu's für mich.", bat er liebevoll. Ich blickte auf, in sein Gesicht, welches eindeutig seinen Hundeblick aufwies. Welchen ich jedoch sehr selten zu Gesicht bekam. Ich wusste, dass er mich wirklich überzeugen wollte. Zumal es ja sein Hobby war. Er wusste, dass ich es nicht mochte, wollte mir aber trotzdem unbedingt zeigen was so schön am Fliegen war. Och man, wieso musste er mich so anschauen?! Ich hasste es, dass er so schaute. Dann bekam ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich dem widersprach. Wieso hatte er auch so tolle Augen?! Wenn man in die hinein schaute, konnte man ja gar nicht widersprechen!
„Na gut.", murmelte ich geschlagen. Und urplötzlich hellte sich sein Gesicht auf. Mit glänzenden Augen umarmte er mich stürmisch und zog mich fest an sich. Seine Reaktion war ja schon süß, nur war mir der Gedanke gleich nicht mehr den Boden unter den Füßen zu haben, sehr unangenehm.
„Aber nur, wenn du wirklich vorsichtig bist! Ich werd dir das nicht verzeihen, wenn ich runterfalle.", brummte ich in seine Umarmung und spürte kurz darauf das vertraute vibrieren seiner Brust. Bei seiner Lache konnte man nur lächeln. So wie ich gerade. Doch trotzdem konnte ich nicht glauben, dass ich gerade tatsächlich zugestimmt hatte. Verflucht sei dieser Hundeblick. Und ich dachte ich sei immun. Haha, wie falsch ich doch lag.
„So die Dame, ich werde gut auf Sie aufpassen.", hielt mir James seine Hand hin, als er darauf wartete, dass ich mich vor ihn setzte. Noch immer war ich skeptisch. Damals hatte ich mir geschworen mich niemals wieder auf einen Besen zu setzten. Selbst Hestia hatte es nie geschafft. Und nun stand ich ernsthaft hier und schluckte schwer, als ich mit James Hilfe auf seinem Besen saß. Na super, allein bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Aber hey, unter uns war niemand, dann konnte ich genügend kotzen. Welch eine Ironie.
„Alles gut? Ich werd mich jetzt abstoßen. Okay?", vernahm ich die sanfte Stimme meines Freundes. Nickend drückte ich mich näher an seine Brust, um mehr seines Duftes aufnehmen zu können. Hoffentlich könnte mich wenigstens das beruhigen. Ja, und kurz darauf stieß er sich ab. Instinktiv hielt ich die Luft an und kniff die Augen zu. James Atem spürte ich in meinem Nacken, doch so wirklich entspannen tat es mich nicht. Viel eher registrierte ich das fast gar nicht, und presste mich an seine vorgebeugte Brust.
„Hey, du kannst die Augen aufmachen. Wir stehen...in der Luft. Alles gut. Du fällst nicht runter.", sprach die vertraute Stimme über meiner Schulter. Ängstlich öffnete ich meine verkniffenen Augen und schaute mir Absicht nur geradeaus. Wenn ich hinunter schauen würde, dann wäre gleich Schluss.
Ich spürte zwei warme Hände an meinen Oberarmen und bekam durch den dicken Wintermantel eine angenehme Gänsehaut. James strich sachte hinüber und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Doch das tat er leider überhaupt nicht. Ich bekam viel eher einen Anfall.
„Halt gefälligst mit wenigstens einem Arm diesen Besen fest. Sonst krieg ich gleich Panik.", meinte ich warnend und spürte sogleich eine Hand weniger an meinem Oberarm. Immerhin diskutierte er hier nicht. Doch anstatt uns so in der Luft schweben zu lassen, drehte er den Besen auf einmal. Angsterfüllt entfuhr mir ein kleiner Aufschrei. Doch kurz darauf standen wir auch sogleich wieder in der Luft. Nur woanders hin schauend.
„Tut mir leid, aber du hast den Sonnenuntergang gar nicht angeschaut.", nuschelte mein Freund hinter mir entschuldigend. Ja und das stimmte sogar. Vor lauter Verkrampfung und Angst hatte ich stur geradeaus geguckt. Dabei hatte ich genau deswegen diesem schrecklichen Manöver hier zugestimmt. Und tatsächlich sah dieser Sonnenuntergang von hier oben viel schöner aus. Mit der Zeit vergaß ich sogar, dass ich vermutlich 40 Meter über den Boden schwebte und lehnte mich entspannt an die Brust meines Freundes. Dieser strich mir nun mit einer Hand beruhigend die Wange entlang. All das war wirklich magisch. Es war wunderschön. Und ich musste zugeben, James Idee war doch gar nicht soooo dumm gewesen.
„Ich bin stolz auf dich. Danke, dass du das gemacht hast.", meinte mein Freund hinter mir. Ich hatte sogar zugelassen, dass er mich nun umarmen durfte. Naja, soweit das auf einem Besen ging. Seine Arme hatte er um meinen Bauch geschlungen und seinen Kopf auf meine Schulter abgelegt.
„Glaub mir, ich hab das nur für dich gemacht. Selbst Hestia hat's fünfeinhalb Jahre nicht hinbekommen.", meinte ich mit einem Hauch von Anerkennung in der Stimme. Vielleicht lag es aber auch daran, dass James meinte, er wäre stolz auf mich. Es machte mich fröhlich und ich war froh die Angst beiseite geschoben zu haben. Dafür hatte ich das hier gesehen und meinen Freund glücklich gemacht.
„Dir ist aber schon bewusst, dass das die frühere Lily nicht gemacht hätte, oder? Ich glaube für mich wäre das Date damals gelaufen gewesen, wenn du damit angekommen wärst.", meinte ich lächelnd, woraufhin er zu lachen anfing. Seine Brust vibrierte und ich verliebte mich wieder in dieses Gefühl. Dieses Gefühl der Schwerelosigkeit. Nicht so, wie wir hier schwebten, sondern so, wie er es mich fühlen ließ. So, wie nur er es konnte.
„Ja ich weiß, da hätte ich das glaube ich auch nicht vorgeschlagen. Jedenfalls nicht beim ersten Date.", erzählte mir James. Grinsend über das Gefühl, welches er auslöste, als sein Hauchen meine Haut streifte, begann nun auch ich zu lachen. Wie sehr ich diesen Jungen doch liebte. Ja, ich liebte ihn. So weit musste ich es mir eingestehen. Ob ich wollte oder nicht. Doch daran sollte ich jetzt nicht denken. Viel eher sollte ich diesen Moment genießen. Den Moment, wo ich auf einem Besen sitzend, an James Brust gepresst, einen wunderschönen Sonnenuntergang genoss. Den Moment des Friedens. Den Moment der Liebe.
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Ein danke an @Sophie-Potter für die Idee mit dem Café 😘
Ich hoffe ich hab sie gut umgesetzt 🙈
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