173. Ich hab euch lieb Mädels

Tut mir leid, dass das Kapitel erst so spät kommt. Ich bin nur im Moment mit meiner Schwester unterwegs. Ich hoffe euch  gefällt das unaufregende Kapitel trotzdem.
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Lily

Mal wieder kugelte ich mich vor lachen auf der Couch mit meinen Freundinnen. In letzter Zeit kamen die beiden viel zu kurz. Man musste aber auch dazu sagen, dass es immer stressiger wurde. Bald standen die UTZ's an und jeder Lehrer machte Stress. Es war schon fast nervig, wie jeder den selben Kram zu erzählen schien.

Gerade vernahm ich, unter dem Lärm des Lachens meiner Freundinnen, wie das Porträtloch auf ging und schaute interessiert in diese Richtung. James lief schnelles Schrittes hinein, wodurch seine zerzausten Haare gleich noch unordentlicher wurden. Seine Brille hing wieder schief auf seiner Nase und ein abenteuerlustiges Lächeln lag auf seinen Lippen. Und ich starrte mal wieder. Ach man. Aber es war schon irgendwie witzig, dass ich ihn meinen Freund nennen durfte. Ich mein, ich, Lily Evans, hatte mir den wohl heißesten Typen ganz Hogwarts geschnappt. Naja, jedenfalls waren das Dinge, die man in den Gängen so aufschnappte.
„Hey, was machst du denn hier?", fragte ich interessiert, nun auch die Aufmerksamkeit meiner Freundinnen auf James ziehend. James, der gerade in seinem Zimmer verschwunden war, kam ebenso schnell wieder heraus, diesmal jedoch mit seinem Besen in der Hand. Aha, das machten sie jetzt also.

„Hey, sorry, musste nur kurz meinen Besen holen. Sirius und ich gehen fliegen. Viel Spaß euch. Bin auch wieder weg.", lächelte er, kam auf mich zu und gab mir noch einen kurzen Kuss, ehe er auch schon wieder verschwand. Auch wenn es nur eine kleine Geste war, würde ich fast behaupten, dass das noch viel schöner, als ein normaler Kuss war. Nicht, dass dann das Kribbeln und die Gefühle nicht stärker wären, aber hatte das schon etwas vom Alltagsverhalten und denken an den anderen in normalen Situationen.
„Ohhhhh! Ihr seid so süüüüß!", holte mich das quietschen von An aus meinem längst verschwundenen Starrobjekt zurück in die Gegenwart. Noch immer selig lächelnd drehte ich mich zu den beiden um und ließ mich verträumt in die Kissen der Couch nach hinten fallen. Jap, eindeutig verknallt.

Lachend kommentierten meine Freundinnen diese Reaktion. Aber mal ehrlich, James war schon toll oder? Wie gesagt, ich war momentan einfach überglücklich.
„Aber jetzt auch mal zu James. Du musst uns alles erzählen. Wirklich alles!", meinte nun Hestia mit glänzendem Ausdruck in den Augen. Noch immer verträumt blickte ich in die Augen meiner besten Freundinnen. Wenn die nur wüssten. Ich schwebte auf Wolke 7. Eindeutig.

Die beiden schauten mich gebannt an. Sie wollten, dass ich anfing zu erzählen. Dabei hatte ich den beiden noch nicht mal von unserem ersten Kuss erzählt. Geschweige denn, dass ich schon seit einer Woche ohne Grund bei James geschlafen hatte. Oder, dass ich mich sogar überwunden hatte, Sirius um Rat zu fragen. Naja, wohl eher gefragt habe, ob James es ernst meinte.
Aber gut, da müsste ich jetzt durch. Lynchen würden sie mich sowieso erst, wenn ich ihnen alles erzählt hatte. Und vielleicht haben sie den Gedanken dann ja auch wieder verworfen.

„Naja...sagen wir's mal so: Ich habe schon seit einer Woche bei James übernachtet.", begann ich und wurde wie erwarten aufgeregt unterbrochen. Das ließ ich über mir ergehen, ehe ich weiter erzählte. Bei Merlin, das dauerte echt lange, ehe ich überhaupt zu dem Kern unseres zusammenkommens kam. Ständig wurde ich aufgebracht unterbrochen. Aber damit kam ich erstaunlicher Weise gut klar, denn die Erinnerungen daran ließen wieder diese Gefühle in mir aufsteigen. Die Gefühle, die mich so sehr beruhigten.

„Ja, und dann hab ich zu ihm gemeint, er hätte mit dem Brief damals recht gehabt. Also mit dem am Schuljahresanfang. Anfangs hatte er es nicht gecheckt. Da musste ich aus seinem Brief zitieren. Naja und dann blieb er stumm und hat mich nur doof angeschaut. Ihr habt keinen Plan wie peinlich mir die Situation gewesen war. In dem Moment stehst du da und denkst erstmal, shit, er fühlt doch nicht so wie Sirius es mir gesagt hatte.", erklärte ich, doch mit Lächeln im Gesicht. Einfach, weil ich die Gewissheit hatte, dass es sich zum Guten gewendet hatte. Doch die beiden vor mir forderten mich auf weiter zu erzählen. Oh man, wie ich diese Gespräche vermisst hatte. Doch bisher war ich nie diejenige gewesen, die erzählen durfte.

„Jaaa...dann hat er mich aufgehalten, gemeint, dass ich nicht wüsste, wie glücklich ich ihn gerade machen würde und mich in der Luft herumgewirbelt. Mich, Lily Evans, die einerseits total Angst hatte und andererseits damit beschäftigt war zu lachen...", meinte ich und wurde durch fröhliches Lachen unterbrochen. Es war wirklich so. Ich hatte total Angst gehabt, dass er mich losließ, ob ausversehen oder mit Absicht, war jetzt egal, und ich dann knallhart auf dem Boden landete. Aber über seine Reaktion war ich total erstaunt gewesen und hatte lachen müssen. Fragt nicht, keine Ahnung.

„Dann hab ich nochmal nachgefragt warum ich ihn den so glücklich machen würde. Jaaa...und dann hat er mich geküsst.", grinste ich breit an die Erinnerung. Und dieser Kuss hatte mir so viel Hoffnung und Zuversicht gegeben. Wieder stiegen diese Gefühle in mir auf. Noch nie hatte jemand sowas bei mir ausgelöst. Noch nie.

„Jap, und dann meinte er, dass er sich seit dem ersten Jahr in mich verliebt hatte.", grinste ich und bekam nun auch wieder das quietschen meiner Freundinnen zu hören. Wenn man uns so sähe, würde man echt meinen wir wären verrückt. Aber diese Gefühle waren das Beste überhaupt.
„Und dann hat er mich gefragt, ob ich sein Mädchen werden wollen würde. Da meinte ich halt, das ich total kompliziert, nervig und so bin. Er hat mich unterbrochen gehabt und meinte, dass ihm das sehr wohl bekannt wäre. Naja und dann meinte ich, dass da nichts dagegen sprechen würde. Dann hat er mich geküsst. Nur konnte ich mir leider nicht verkneifen zu sagen, dass ich kein Gegenstand wäre.", sagte ich zum Ende hin kleinlaut, was mir ein paar rufe von Och Lily! oder Echt jetzt?! einhandelte. Entschuldigend blickte ich sie an, bekam kurz darauf jedoch ein amüsiertes Kopfschütteln zurück. Was denn?! Sie wussten eben wie ich war!

„Naja, schlussendlich meinte er, dass er mich doch bestimmt so bezeichnen würde und ich sagte, dass sich darüber verhandeln lassen würde. Ja, und dann haben wir uns wieder geküsst und sind dann auch irgendwann wieder hoch zum Schloss.", fasste ich kurz freudestrahlend zusammen. Mir war noch immer so warm und mein Herz pochte noch immer, wenn ich daran dachte. Eigentlich waren wir ja schon ganz süß zusammen gekommen. Zumal man beachten musste, dass ich sogar als erste die Initiative ergriffen hatte!

„Oh Man, ihr passt so gut zueinander. Ich plane jetzt schon eure Hochzeit.", meinte nun Anna verträumt. Lächelnd schaute ich sie an. Das sie schon daran dachte. Wir waren noch keine 24 Stunden zusammen. Aber gut, wenn sie meinte. Dagegen hatte ich jedenfalls nichts.
„So lang ich in deinem Plan keine Schleppe tragen muss...", kommentierte ich das Ganze und wir brachen wieder in schallendes Gelächter aus. Es war schön mit den Freundinnen über sowas reden zu können. Alles schien so unbeschwert und wunderbar.

„Ich bin stolz auf dich Lils.", meinte Hestia in die Stille hinein. Interessiert blickte ich zu ihr. Stolz? Warum denn das jetzt? Verwirrt blickte ich sie an. Ich verstand das gerade nicht. Aber vielleicht schwebte ich einfach nur mal wieder zu sehr auf Wolke 7.
„Du hast den Mut gefasst und es ihm gesagt. Auch wenn du nach dem ersten Kuss weggerannt bist, bin ich irgendwie stolz.", erklärte sie lächelnd und schaute mir warm in die Augen. Auch wenn es nur so wenige Worte waren, kamen zwei, drei Rührungstränen meine Wange entlang. Ergriffen ging ich auf sie zu und verwickelte beide in eine herzliche Gruppenumarmung. Wie sehr ich die beiden doch lieb hatte.

„Ich hab euch lieb Mädels.", gab ich von mir. Beide mussten kurz auflachen, ehe sie es dann doch erwiderten.
„Wir dich auch. Aber ich denke, du solltest den Samstag noch ein wenig mit deinem James ausklingen lassen.", meinte An lächelnd. Wie sich das anhörte. Deinem James. Dankend blickte ich sie, noch immer mit Tränen in den Augen an. Beide verabschiedeten sich dann auch recht schnell, wodurch ich nun selig lächelnd und allein auf der Couch lag. Ich konnte mich mit solchen Freunden echt glücklich schätzen.

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