162. Wie ein Schmetterling
Entschuldigt, mein Wattpad hat gebuggt, weshalb es nicht möglich war mein Kapitel hochzuladen. Sprich, irgendwas war nicht richtig. 🤷♀️ Ich hoffe es ist ok, wenn ich es jetzt nachtrage.
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Lily
Auf dem Weg durch die Absperrung, konnte ich mir mein erfreutes Lächeln nicht verkneifen. Endlich wieder meine Freunde wiederzusehen, James wiederzusehen, stimmte mich so fröhlich wie sonst nichts. Meine Familie hatte ich schon auf dem ‚normalen' Bahnsteig verabschiedet, weswegen ich jetzt grinsend auf dem Bahngleis 9 3/4 ankam. Lächelnd drehte ich mich zu der dampfenden Lock und wurde von einem Glücksgefühl durchströmt.
Überglücklich lief ich entlang des Gleises, auf der Suche nach bekannten Gesichtern. Wie sonst auch herrschte reges Treiben auf dem Bahnsteig. Eltern, die sich schweren Herzens von ihren Kindern verabschiedeten, freudige Wiedersehen mancher Schüler und das aufgeregte Kreischen der Tiere. Zwar war es nicht so voll wie zu jedem Schuljahresanfang, doch war es ebenso laut.
Grinsend erblickte ich zuerst Remus, welcher schon freudig winkte. Gleich schnelleren Schrittes ging ich auf ihn zu und erkannte kurz darauf, dass auch der Rest der Rumtreiber um ihn versammelt stand. Als mein Blick bei James ankam, breitete sich wieder ein fettes Grinsen in meinem Gesicht aus. Mein Herz schlug sogleich schneller, als er lächelnd auf mich zukam. Wieder konnte ich das Kribbeln spüren und fiel schließlich in seine Arme. Den Koffer hatte ich kurzerhand neben mir stehen lassen. Allein seine Arme um mir ließen meine Atmung wieder stocken und mein Herz wieder rasen. Wiedermal stieg mir sein Duft in die Nase und ich musste sogar etwas über meine Reaktion auf ihn lachen. Seine Wärme durchströmte mich wieder aufs neue und meine Nackenhaare stellten sich auf, als er anfing in die Umarmung zu sprechen.
„Schön dich wieder zu sehen. Hab dich vermisst.", murmelte er und bescherte mir eine Welle der Gänsehaut. Durch seine Worte wurde mein Lächeln noch breiter und ich hatte das Gefühl zu fliegen. Auf diesem riesigen und lauten Bahnsteig waren wir wieder in unserer kleinen Seifenblase. Der kleinen privaten Seifenblase, wo alles in Ordnung war. Wo alles so war, wie es sein musste.
„Ich dich auch.", flüsterte ich gegen seine Brust. Bei dem Lärm hätte er es gar nicht hören können, doch mir schien es so, als hätte er jedes einzelne Wort verstanden. Durch unsere Seifenblase. Lächelnd lösten wir uns aus der meines Erachtens viel zu kurzen Umarmung. Noch immer lag dieser erfreute und fürsorgliche Blick in seinen Augen. Um ehrlich zu sein, war mir im Momente total egal wer unsere Umarmung oder diesen Augenblick gerade sah. Die Schüler redeten im Moment sowieso über nichts anderes.
„Lily Evans!!! Wieso bei Merlins pinker Unterhose sagst du mir nicht, dass du mit James ein Date hattest?!", rief eine außer Rand und Band fuchtige Hestia und zerstörte meine geliebte Seifenblase. Nein! Nein, nein, nein, nein! Vor Schreck weiteten sich meine Augen und ich erkannte bedauern in denen von James. Ich wusste nicht, ob es auf Grund dessen war, dass ich es meinen Freundinnen nicht erzählt hatte, oder ob es Mitleid war, weil wir eben dies verhindern wollten. Verhindern wollten, dass es sofort ganz Hogwarts wusste.
Genervt und geschockt drehte ich meinen Kopf in Richtung Hests stimme. Hinaus aus dieser wunderschönen Seifenblase. Beim umdrehen erkannte ich, wie Sirius entschuldigend alles beobachtete und der Rest der Rumtreiber gebannt auf die Szene schaute. Als ich Hestia erblickte, war sie noch recht weit weg. Oh man, wenn man das so deutlich bis hier her gehört hatte, wusste es noch vor unserer Ankunft in Hogwarts jeder. Hinter ihr lief An schnell hinterher und hatte eben den selben erbosten Blick drauf wie meine beste Freundin. Vor Peinlichkeit, und weil uns gefühlt alle anschauten, wurde mein Kopf wieder hoch rot. Und mal wieder kam ich nicht umhin allen meine Schwäche zu zeigen. Ich rannte weg. Mit einem letzten, leichten und entschuldigenden Lächeln zu James, machte ich mich zügigen Schrittes aus dem Staub vor meinen wütenden Freundinnen und lief gerade Wegs ins Schulsprecherabteil. Allein diejenigen im Zug schienen die laute und markante Stimme Hestias gehört zu haben. Denn sogar hier ging ich gesenkten Kopfes den Gang entlang. Mit viel zu warmen Wangen. Ich musste knallrot sein.
Ich hasste diese Situation. Einfach alles. Zu Beginn der Ferien schien alles so super zu sein. Allein die Frage auf das Date war so schön gewesen, dass ich behauptet hatte, dies wären die besten Ferien überhaupt gewesen. Das Date war ja auch wunderbar. Nur das was es zum Teil mit sich mitbrachte, war schrecklich. Nicht der Teil, wo Tuni und ich uns wieder super verstanden, nein, das war wundervoll. Das hatte selbst James unglaublich gefreut. Den Teil den ich meinte, war der bezüglich meines Vaters. Und der Teil jetzt. Mit Hestia und Anna, welche gerade ganz Hogwarts das gesagt hatten, was ich eigentlich untergehen lassen wollte. Ich wusste, dass es irgendwann so oder so rausgekommen wäre, aber ich hasste es, wenn man die Gänge entlang lief und die Grüppchen um einen herum anfingen zu tuscheln. Das war das schlimme an Hogwarts. Alle redeten über die anderen, wussten aber nicht wie es einem damit erging.
Flüchtend und schon wieder mit glasigen Augen lief ich den letzten Schritt ins Abteil und zog den Vorhang dessen zu. Mal wieder mies gelaunt hiefte ich mein Gepäck hinein und schloss die Tür. Wieso musste solch etwas schönes, immer so viel schlechtes mit sich bringen? Wieso?!
James
„Und jetzt rennt sie auch noch weg!", vernahm ich das erboste Stimme Tatzes Freundin. Den Hass den ich geradezu ihr gegenüber in diesem Moment verspürte, war unermesslich. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Sirius still an mir vorbei ging und versuchte auf seine Freundin einzureden. Hätte dieser Idiot seiner Freundin nicht gesagt, dass wir ein Date hatten, dann würde jetzt nicht ganz Hogwarts davon wissen! Ich hatte doch gesagt, sobald er es wusste, wusste es ganz Hogwarts!
„Vielleicht hat sie dir deswegen nichts gesagt, weil nicht gleich jeder im Umkreis von zehn Kilometern es wissen sollte.", rief ich aufgebracht und konnte leider nicht mehr die Klappe halten. Die Stille, die durch das Erstaunen Hestias Veröffentlichung resultiert war, war noch immer vorhanden. Nur tuschelte jetzt mal wieder jeder mit jedem. Wieso musste denn jeder immer so viel Tara aus allem machen?!
„So und jetzt beschäftigt euch bitte wieder mit eurem Leben! In meinem haben eure Nasen nämlich nichts zu suchen!", rief ich noch immer verärgert, ehe ich den Arm von Remus abschüttelte und Lily hinterher lief. In mir hatte sich etwas zusammen gezogen. Die Wut, die ich im Moment auf jeden verspürte. Am liebsten hätte ich jetzt gegen diesen Boxsack am Anfang des Jahres geschlagen. Doch stattdessen rannte ich im Zug umher, entlang zu Lily. Egal wie wütend ich war, ich brauchte sie jetzt ebenso sehr, wo ich dachte, dass sie mich bräuchte. Jedenfalls hoffte ich das.
Als ich vorhin in ihre Augen geschaut hatte, wusste ich, dass es ihr nicht darum ging, dass sie sich schämte, mit mir ausgegangen zu sein. Sie wollte einfach nicht, dass jeder redete und schon zu viel in unsere Beziehung hineininterpretierte. Was auch immer das war. Und ich konnte sie verstehen. In ihrer Lage muss es die größte Demütigung sein, doch eingeknickt zu sein. Alle würden jetzt über sie und ihren gebrochenen Vorsatz reden. Auch mir war er damals nicht verborgen geblieben. Oft hatte sie mir klar gemacht, dass sie niemals mit mir auf ein Date gehen würde. Hatte sogar schon fast die Aussage James liebt Lily. Evans hasst Potter. zugestimmt. Lediglich, dass ich sie liebte, hatte sie nie geglaubt. Es stimmte mich einfach traurig, dass es eigentlich ein so schönes Date gewesen war, nur die Resultate dessen so viel schlimmer für Lily waren. Erst der Streit mit ihrem Vater. Dadurch wollte ich gar nicht wissen, wie er mich wohl sah. Und jetzt auch noch das Rumgebrülle von Hestia auf dem Bahnsteig. Allein jetzt im Zug wurde geredet. Und jedem schenkte ich einen bitterbösen Blick dafür. Konnten die nicht einmal die Klappe halten?! Mussten die immer alles kommentieren und ihre Nasen in die leben andere stecken?! Reichte es nicht, dass Lily sich jetzt schrecklich fühlte und wahrscheinlich nichts mehr von mir wollte?! Falls sie das überhaupt jemals wollte. Nur hatte es sich in letzter Zeit so schön angefühlt. Noch nie hatte ich so viele Hoffnungen, dass daraus etwas entstehen könnte, wie nach dem Date. Doch jetzt waren eben diese wieder aufs Minimum geschrumpft. Lily machte sich halt einfach viel zu viele Gedanken über das was andere dachten. Sie wirkte immer so unnahbar und unverletzlich, dabei war sie genau das Gegenteil. Sie nahm sich so viel zu Herzen und schien schon zu glauben, dass sie ein schrecklicher Mensch wäre. Dabei war sie das gar nicht. Sie war die tollste Person die ich kannte. Nur konnte sie das nicht sehen. Wie ein Schmetterling. Schmetterlinge können ihre Flügel nicht sehen. Sie sehen ihre eigene Schönheit nicht. Und so schien es mir auch bei ihr zu sein. Ich glaubte Lily war ein Schmetterling. Wunderschön, doch zu blind, um ihre Schönheit erkennen zu können.
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