158. Hackt's oder so?
James
„Guten Morgen.", flötete ich, zu dieser Zeit mit ungewöhnlich guter Laune, meiner Familie entgegen. Mein Vater schaute mich anfangs misstrauisch an, ebenso wie meine Mutter. Doch nach einigen Sekunden schien ihnen irgendetwas eingefallen zu sein. Keine Ahnung. Ach, und Sirius? Der grinste nur bescheuert. Ich wusste ja nun wirklich nicht, was in seinem Hirn wieder vorging. Aber gut, heute wird mir nichts und niemand die Laune versauen können.
„Guten Morgen. Du bist ja so gut gelaunt.", stellte meine Mutter fest, sobald ich mich gesetzt hatte. Lächelnd nickte ich zu Bestätigung. Jap, ich war supergut gelaunt. Und das lag nur an einer Person. Ach was, ihr wisst an wem das lag.
„Wie wars gestern?", versuchte mein Vater unauffällig das Gespräch auf mein Date zu lenken. War ja klar das sie mich löchern würden. Zu erst bestrich ich mir jedoch mein Brötchen mit Marmelade. Kaum das ich durchs Fragen beantworten nichts essen konnte. Zumal ich so mehr Zeit hatte bei jedem Augenschlag ihr Gesicht zu sehen. Ihr so schönes Gesicht.
„Naja anscheinend ja blendend. Der hatte schon lang nicht mehr so gute Laune. Und das am Morgen!", antwortete Tatze für mich. Strafend blicke ich ihn an. Wieso musste der denn immer gleich denken, dass ich sonst was gemacht hätte?! Ich wollte wirklich nicht wissen was der sich schon wieder alles zusammenreimte hinter seinem dreckig grinsendem Gesicht.
„Wo wart ihr denn?", fragte meine Mutter interessiert. Ich wusste das sie nicht locker lassen würde. Schließlich wusste sie, dass ich mir für Lily etwas besonderes überlegt hätte und nicht in die Winkelgasse gegangen wäre. Doch bevor ich antwortete biss ich herzhaft in mein Brötchen. Während ich kaute konnte ich sehen wie alle am Tisch wirklich interessiert daran waren zu wissen wo ich gestern war. Genüsslich schluckte ich runter, konnte es mir aber nicht verkneifen noch einen Schluck von meinem Kaffee zu nehmen. Viel zu schön war der Anblick gerade.
„In dem Häuschen am See. Also dort wo wir mal Urlaub gemacht hatten.", erklärte ich und biss wieder einmal vom Brötchen ab. Ich erkannte wie es in ihren Köpfen ratterte, was mir wieder ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Wobei ich das ja schon den ganzen Morgen im Gesicht hatte. Nein, seitdem ich Lily gestern abgeholt hatte. Naja, jedenfalls musste ich an die Erinnerung wieder selig lächeln.
„Ah Ja, da gibts ja genügend Betten.", grinste Padfoot schelmisch. Entsetzt drehte ich meinen Kopf zu ihm. Hatte der sie noch alle?!
„Alter was denkst du denn bitte wieder?! Hackt's oder so? Das war ein Date, das Erste. Also ehrlich. Ganz so niveaulos wie du bin ich nicht. Schon gar nicht gegenüber Lily.", redete ich mich in Rage. Irgendwann reichte es dann halt auch. Zumal er das gerade vor meinen Eltern gesagt hatte. Zudem die alle Lily kannten. Und mich auch. Lily war mir schon heilig, da würde ich beim ersten Date doch nicht mit ihr schlafen. Verständnislos und schon wieder mit getrübter Stimmung aß ich mein Brötchen auf. Auch wenn Sirius mir einen entschuldigenden Blick zuwarf, war das alles nicht wieder in Ordnung. Er wusste das ich bezüglich Lily schon immer sehr empfindlich war.
Grummelnd trank ich noch einen Schluck meines Kaffes, ehe meine Mutter wieder das Wort ergriff.
„Der Sonnenuntergang dort war bestimmt schön.", meinte meine Mutter. Ja, der war sehr schön. Aber nicht so schön wie Lily. Niemand und nichts war schöner als Lily, aber ja, der Sonnenuntergang war schön. Lächelnd an die Erinnerung nickte ich. Sie war einfach perfekt. Lily. Also Lily war perfekt.
Wieder kribbelte es in meinem Bauch und an die Erinnerung an ihr Lächeln schlug mein Herz mal wieder einen Takt schneller. Ach man, wie sehr ich sie jetzt schon vermisste.
„Was habt ihr denn gemacht?", fragte Dad interessiert. Den Kommentar von Tatze zum Glück ignorierend. Ich wusste das ich meinen besten Freund auch ein wenig gekränkt hatte, mit dem was ich gesagt hatte. Doch war ich im Moment einfach schlecht darauf anzusprechen. Etwas verträumt blickte ich auf und erkannte den warm lächelnden Blick meines Vaters.
„Gekocht. Und geredet. Viel geredet.", meinte ich und blickte dabei nur lächelnd auf meinen Teller. Und gelacht. Naja, ich hab ihr Lachen genossen. Sobald sie gestern weg war, hatte ich sie schon vermisst. Sie und ihr glockenklares Lachen. Mit dem wunderschönen Lächeln und ihren glänzend grünen Augen. Oder sie mit ihrem Lächeln im Gesicht, wenn sie über etwas sprach, was sie liebte.
„Wie langweilig.", vernahm ich das dumpfe Murmeln Padfoots. Eigentlich wollte ich darauf schon wieder etwas erwidern, doch wurde ich wohl davon abgehalten. Denn meine Mutter schien die aufbrausende Stimmung schon mitbekommen zu haben.
„Was habt ihr denn schönes gekocht? Ich hoffe doch nichts einfallsloses.", fragte meine Mutter und schaute mich forschend an. Sie war auch fertig mit Frühstücken und hielt nun wärmend ihre Tasse in den Händen. Sie lächelte jedoch leicht und strahlte so viel ehrliche Interesse aus, dass ich mich nicht einmal über die letzte kleine Spitze ihres Dialoges aufregte.
„Schnitzelinis mit Schwarzwurzeln, Tomaten-Basilikum-Soße und Spaghetti. Hauptsächlich weil Basilikum ihr Lieblings-Kraut ist.", erklärte ich, um dem Fakt,das Schnitzel dabei waren zu umgehen. Doch legte sich trotz dessen ein amüsiertes Lächeln auf die Lippen meiner Mutter und meines Vaters.
„Und die Schnitzelinis waren nicht mal paniert!", hing ich abwährend ran, was jedoch allen an diesem Tisch ein Lachen entlockte. Naja, egal, Lily war sowieso am Besten. Egal in welcher Hinsicht. Warum dachte ich jetzt schon wieder daran, wenn's ums Essen ging?
„Dann warst du aber schon recht früh zu Hause oder?", fragte Tatze, diesmal jedoch mit ehrlichem Interesse. Abwägend zuckte ich mit den Schultern. Also so früh war 11 Uhr ja nun nicht. Aber gut.
„Ihr Vater wollte das sie nicht später als 23 Uhr zu Hause ist. Und so sehr wollte ich es mir mit ihm nun nicht verscherzen.", erklärte ich. Wie gesagt, ich konnte ihn voll und ganz verstehen. Auch das was er sonst alles gemeint hatte. Aber im Endeffekt war auch ich etwas enttäuscht gewesen, dass sie nach Hause musste. Ich hatte die Zeit mit ihr einfach genossen. Konnte alles ausblenden.
Ich erkannte wie Sirius verstehend nickte und hatte das Thema so sogar schon recht schnell wieder abgeschlossen.
„Ich bin stolz auf dich James. Man merkt das du es wirklich ernst meinst.", begann mein Vater warm lächelnd. „Also auch bei dir Sirius. Aber jetzt mal auf James bezogen.", hing er ran, was Tatze und mir ein Grinsen entlockte. Ich wusste das meine Eltern niemanden bevorzugen wollten, weshalb sowas oft auf uns beide bezogen wurde. Dabei wussten wir beide, dass sie es nie böse gegenüber des anderen meinten.
Wie auch immer. Trotzdem machte es mich irgendwie glücklich. Dieses Lob. Nicht das ich es gebraucht hätte, aber es war auch einfach schön solch eine Reflexion zu bekommen. Zumal sie von meinem Vater kam.
„Ist doch toll, wenn's schön war.", meinte meine Mutter lächelnd. Und ich nickte. Nickte grinsend. Grinsend an die Erinnerungen gestern. Grinsend an sie. An Lily Evans. Das Mädchen, welches mir nie aus dem Kopf gehen wird.
„Na dann. Lasst uns abräumen.", meinte mein Vater in die Stille hinein. Auch diesmal nickte ich. Noch immer lächelnd und an sie denkend. Bei allem was ich tat, egal mit wem ich sprach. Meine Gedanken waren immer bei ihr. Doch nun fand ich es nicht mehr lästig. Ich fand es schön. Schön, weil ich wusste, dass es jemanden gab, für den es sich wirklich zu kämpfen lohnte. Egal gegen was und egal gegen wen. Für sie lohnte es sich. Für sie. Lily Evans.
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