15. Lily
Lily
Obwohl ich gestern die Rumtreiber einmal um etwas gebeten hatte, haben sie auch dies nicht hinbekommen! Sie waren weiterhin laut und ich war bis drei Uhr morgens wach und versuchte wieder einzuschlafen. Was mir allerdings nicht gelang, da die Rumtreiber bis drei Uhr morgens lauthals im Gemeinschaftsraum gelacht und geredet hatten.
Also wurde ich auch an diesem Morgen von meinem Wecker geweckt, ging duschen, zog mich an, trug mir Make-up auf, packte meine Sachen für den Unterricht und ging zum Frühstück in die große Halle.
Dort angekommen kamen Hestia und Anna gleich auf mich zu und lotsten mich zu ihren Plätzen, damit ich auch ja bei ihnen sitzen würde. Mit einem müden „Guten morgen" setzte ich mich wegen Hestia und Anna wieder zu den Rumtreibern. Am liebsten würde ich jeden nacheinander verhexen. Mir geht deren Anwesenheit unglaublich auf die Nerven.
„Ist James wieder im Bad?", kam die Frage gleich nachdem mir alle ebenfalls einen guten Morgen gewünscht hatten von Black. Dieser Junge hat auch echt keine anderen Sorgen. Man sollte fast meinen die führten eine Beziehung. Wobei diese Vorstellung unglaublich unterhaltsam wäre.
„Ja. Wenn er nun mal später als ich aufsteht, ist er selbst dran schuld das ich morgens das Bad für zwanzig Minuten blockiere.", erwiderte ich gereizt und aß mein Marmeladentoast stumm. Allein deren Anwesenheit regte mich auf und ließ meine Laune sinken.
„Aber warum teilt ihr euch das morgens nicht?", fragte wieder mal Black mit interessiertem Gesichtsausdruck. Sich wohl nicht ganz im Klaren, was er mich gerade gefragt hatte. Potter war mein Feind. Zudem noch ein Typ. Als würde ich mir mit nem Typen mein Bad teilen!
„Weil er mir ganz bestimmt nicht beim duschen zugucken darf.", sagte ich mit einer Ernsthaftigkeit in meiner Stimme, die alle zum lachen brachte. Doch so wirklich verstehen tat ich diese Lachanfälle nun auch nicht. Dieser Fakt war ja wohl selbstverständlich!
„Wieso müsst ihr abends eigentlich genauso laut sein wie am Tag?", fragte ich noch immer übermüdet und eingeschnappt, um das Thema zu wechseln. Mich ging diese Zeit die ich gezwungenermaßen mit den Rumtreibern verbrachte mehr als auf den Senkel. Daraufhin erntete jedoch nur fragende Blicke von Anna und Hestia. Naja die konnten ja auch schlafen. Ganz im Gegensatz zu mir.
„Sie waren gestern oder besser gesagt heute morgen um drei Uhr nachts im Gemeinschaftsraum von den Schülersprechern und haben lauthals gelacht und geredet. Mal wieder konnte ich nicht schlafen.", sagte ich meinen besten Freundinnen zur Erklärung genervt. Ich hatte schreckliche Stimmung. Und da half mir meine Müdigkeit nicht gerade.
„Du hast dafür was von unserer Schokolade geklaut!", erwiderte Sirius empört. Als wäre das auch so schrecklich und würde meine Schlaflosigkeit aufheben! Das ich nicht lache.
„Black! Es war nur ein kleines Stück Schokolade, weil ich das Abendessen verpasst hatte!", meinte ich mit Nachdruck, ihn nun unverständlich anfunkelnd. Es musste ja nicht gleich jeder wissen das ich es verpennt hatte. Zumal ich sein jetziges aufbrausen überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Schließlich war ich diejenige, die das Recht darauf hatte.
„Warum eigentlich?", mischte sich Hestia nun interessiert ein. Augen verdrehend, das Thema eigentlich ignorieren wollend, blickte ich sie schlussendlich an und wusste, dass ich daraus wohl nicht raus kommen würde.
„Ich war nach dem lernen so fertig und hab mir ein Buch zum lesen genommen, sodass ich glatt die Zeit vergessen hatte und erst von meinem Buch aufsah als ich Stimmen aus dem Gemeinschaftsraum gehört hatte. Dann hab ich Hunger bekommen und festgestellt, dass ich keinen Essensvorat mehr hatte und hab mir halt was von den Jungs geklaut. Danach hab ich erklärt das es eine Entschädigung für ihr bescheuertes Lachen sei und habe sie einmal um etwas gebeten, was sie wie eigentlich zu erwarten, nicht hinbekommen haben.", beendete ich meine Erklärung genervt. In diesem Moment kam Potter an den Tisch und trug nicht zu meiner guten Laune bei. Der konnte von mir aus wegbleiben. Auf den hatte ich noch weniger Bock, als allein auf Black.
„Um was hast du sie denn gestern Abend gebeten?", fragte jetzt Anna interessiert und schien noch immer nicht begriffen zu haben, was mein Problem war. So langsam zweifelte ich echt an meiner Ernsthaftigkeit hier.
„Dass Sie bitte leise sein sollen da ich schlafen wollte. Was ich jedoch bis drei Uhr morgens nicht konnte, da diese vier Idioten hier am Tisch, einfach zu inkompetent waren leise zu sein oder ihnen der nötige Grips fehlt einfach einen Zauberspruch zu sprechen, sodass alles um sie herum leise ist.", meinte ich aufgebracht und schlang den letzten Rest meines Toast runter. Meine Gedanken wurden immer wilder und ‚redeten' sich richtig in Rage.
„Das tut uns aber wirklich leid Evans. Wir wollten deinen Schönheitsschlaf nicht stören. Weißt du wir kennen das nicht, da wir gar keinen nötig haben.", mischte sich ein breit grinsender Potter mit einer sarkastischen Entschuldigung ein. Sein gefälliges Grinsen ging mir jetzt schon auf den Nerv und ließ das Fass fast überlaufen.
„Komisch, da scheint ja wirklich was dran zu sein. Meine Schwester hatte sowas auch geäußert.", meinte ich jetzt ehrlich gerade raus und konnte den Hauch der Verletzlichkeit nicht unterdrücken. Ihre Worte verletzten mich von Anfang an. Und das Potter sowas auch noch äußerte ließ mein Herz noch mehr zusammenziehen.
„Naja, bis nachher. Ach und Potter, es tut mir leid eure kleine Klatschstunde heute Abend stören zu müssen, aber heute sind wir mit Patrouille dran.", sagte ich schließlich und ging allein zum Unterricht. Ich brauchte jetzt Zeit für mich. Irgendwie war ich von mir selbst enttäuscht.
James
Bei Merlin, das kann doch nicht wahr sein. Ich war doch vor zehn Minuten erst ins Bett gegangen. Da kann doch jetzt nicht schon der Wecker klingeln! Müde blinzelte ich gegen das grell einfallende Licht und schaute auf meine Uhr. Ok, doch nicht vor zehn Minuten eingeschlafen. Nur fühlte es sich so an. Man, ich hätte gestern mit den Jungs nicht so lange aufbleiben sollen. Dann muss jetzt eben eine kalte Dusche genügen.
Mit meiner Kleidung in der Hand trat ich aus meinem Zimmer und vernahm das ruhige Plätschern des Wassers. Lily's Summen war im Hintergrund zu vernehmen und schien mich sofort zu beflügeln. Es brachte mir jedes mal ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich sie hörte. Wenn sie glücklich und sorglos war. So wie es jetzt zu sein schien. Nicht wie sonst, wenn sie mit mir sprach...
Deswegen stand ich an unserem ersten Abend auch vor der Badtür. Ich wollte ihr einfach zuhören, wie sie leis summte und schier wunschlos glücklich war. Doch diesen Fehler würde ich nicht noch einmal machen. Es war zu peinlich gewesen. Jedenfalls kam mir es so vor. So wie es aussah, war die Situation auch damals für Lily nicht die angenehmste gewesen. Jedenfalls würde ich das anhand ihrer süßen roten Wangen damals entnehmen.
Also setzte ich mich wieder auf die Couch und wartete, bis sie aus dem Bad kam. Diesmal schien sie mich jedoch gar nicht erst mitzubekommen. Denn heute wünschte sie mir leider keinen guten Morgen. Schade. Ich liebte den Klang ihrer Stimme.
Nachdem ich mit dem Duschen fertig war, zog ich mich um, holte meine Schulsachen und ging zum Frühstück.
Dort angekommen sah ich wie Lily sich über uns aufregte. Doch sah sie dabei wunderschön aus. Ob sie mich jemals wirklich richtig verstehen wird? Ich wünschte allen einen guten Morgen und ohne das sie mir Beachtung schenkten, führten Sie Ihr Gespräch von vorhin fort. Als Anna jedoch fragte worum uns Lily gestern geben hatte, musste ich unwillkürlich leicht Lächeln. Sie war gestern leicht verschlafen zu uns gekommen und hatte uns gebeten leiser zu sein. Die hat so knuffig ausgesehen. Am liebsten hätte ich sie einfach umarmt. Nur wäre das mehr als komisch rüber gekommen. Und mehr als peinlich für mich geworden. Bei ihrer Erklärung musste ich mir jedoch das breite Grinsen verkneifen. Viel zu gern vernahm ich den Klang ihrer Stimme. Und das schon seit Jahren. Wobei ich ehrlich zugeben musste, dass die Idee mit dem Zauberspruch gar nicht so dumm war. Nur würde ich ihr das nie ins Gesicht sagen. Das würde viel zu komisch sein. Irgendwie hat sich selbst das über die Jahre eingemeißelt. Dabei wäre das ja gar nicht einmal so schlimm zuzugeben, dass Lily unheimlich schlau war. Wie sehr sie mir damit imponierte und wie attraktiv es sie machte. Nicht umsonst hatte ich sie all die Jahre nach Dates gefragt. Doch anstatt das vor ihr zuzugeben, verfiel ich wieder in alte Muster. Zum Teufel damit!
„Das tut uns aber wirklich leid Evans. Wir wollten deinen Schönheitsschlaf nicht stören. Weißt du wir kennen das nicht, da wir gar keinen Schönheitsschlaf nötig haben.", nach dieser Antwort grinste ich hämisch und freute mich schon auf ihre Reaktion. Nur bei sowas schenkte sie mir Beachtung. Ließ den Klang ihrer Stimme nur dann für mich erklingen. Doch dieses eine mal war es anders. Keinen frechen Konter aus ihrem wunderschönen Mund war zu vernehmen. Viel eher traurige Worte.
„Komisch, da scheint ja wirklich was dran zu sein. Meine Schwester hatte sowas auch geäußert.", meinte sie schlicht und mit Enttäuschung in den Augen. Mit vielem hätte ich nun gerechnet, doch nicht mit dieser Antwort. Augenblicklich tat sie mir leid und ich musste feststellen, dass ich schon wieder etwas falsch gemacht hatte. Ich konnte es aber auch einfach nicht lassen. Vielleicht sollte ich lieber die Klappe halten, als sie noch mehr zu verletzten. Mit hängendem Kopf aß ich weiter mein Frühstück, nun wirklich nichts sagend. Vielleicht wäre es besser so. Vielleicht würde sie mich dann mehr mögen.
„Naja, bis nachher. Ach und Potter, es tut mir leid eure kleine Klatschstunde heute Abend stören zu müssen, aber heute sind wir mit Patrouille dran.", vernahm ich ihre Stimme nochmals am Rande meines Wirrwarrs an Gedanken und blickte auf. Kaum das ich auch nur eine Reaktion zeigte, ging sie wie immer elegant und atemberaubend davon. Wahrscheinlich sah ich das nur so, aber das war mir egal. Ich hatte mich in sie verliebt, egal was die anderen sagten. Sie war mit allem was sie tat atemberaubend. Und ich bezweifelte, dass sich irgendwas daran ändern würde.
Nachdem ich mich selbst beim üblichen Starren ertappt hatte, bemerkte ich was sie eigentlich gesagt hatte. Nein, bei Merlin, das konnte doch nicht sein! Nicht nur, dass ich ihr Ewigkeiten hinterher gesehen hatte, ihre Worte waren mehr als blöd. Denn irgendwie hatte ich mir das Leben als Schülersprecher anders vorgestellt.
„Shit! Heute ist Patrouille! Ich wollte heute nochmal aufs Quidditchfeld!", ließ ich meine Frustration an meinen Freunden aus, was aber nur Gelächter um mich herum verursachte. Na danke. Irgendwie war der einzige Vorteil an diesem Posten, dass ich Lily öfter und näher bei mir hatte. Auch, wenn es noch lange nicht so war, wie ich es mir wünschte.
„Evans hat ne Schwester?!", fragte Tatze, sobald sich alle beruhigt hatten in die Stille. Interessiert blickte ich auf. Also so dumm war die Frage meines Kumpels ja gar nicht. Auch wenn ich mehr als vermutet von Lily wusste, war das etwas, was ich noch nie mitbekommen hatte.
„Ja, sie hasst Lily, weil sie keine magischen Fähigkeiten hat. Sie verabscheut alles was nicht normal ist. Lily und sie waren wohl mal sowas wie beste Freundinnen, doch seitdem sie ihren Hogwartsbrief bekommen hat, hat sich alles verändert. Das habt ihr nicht von mir, klar?", erklärte uns Hestia kurz und mit der üblichen Warnung in ihren Augen. Alle nickten, doch mir wurde auf einmal das ganze Ausmaß meiner kleinen Stichelei bewusst. Trübsinnig ließ ich wieder den Kopf hängen und stocherte in meinem Essen rum. Wieso musste ich denn immer in solche Fettnäpfchen treten? Konnte ich nicht einmal vernünftig sein und ihr zeigen, wer ich wirklich war?
„Also Krone, so kriegst du sie nicht rum!", meinte Tatze an mich gewandt, mich schon fast belustigt angrinsend. Er hatte nie verstanden, weshalb ich Lily so mochte. Doch das schien generell niemand zu verstehen.
„Man ja ich weiß.", erwiderte ich daraufhin wütend. Wütend auf mich. Ich hasste es. Immer war ich derjenige, der blöde Kommentare brachte. Konnte ich nicht einmal die Klappe halten?!
„Warum machst du's dann nicht anders?", fragte mich Anna. Ja wow, als wäre das so einfach, wenn sie in meiner Nähe war! Irgendwie wollte ich sie immer auf mich aufmerksam machen. Nur funktionierte das nicht wirklich immer positiv.
„Ach naja, keine Ahnung. Sobald ich sie sehe dreht sich alles in meinem Kopf. Ich werde nervös und aufgeregt. Bei Merlin, ich hab dann einfach keinen Plan was ich überhaupt machen soll und ja...es ist einfach nur scheiße!", sagte ich niedergeschlagen und blickte auf mein Essen vor mir. Es war das erste mal das ich vor jemand anderem, abgesehen von Sirius, Remus und Peter, ansatzweise offen über meine Gefühle sprach. Vor allem in Bezug auf Lily. Natürlich mussten meine Eltern schon mitbekommen haben, dass Lily mir den Kopf verdrehte. Auch wenn ich das nie so geäußert hatte, hatten sie es sich entweder selbst denken können, weil ich ständig von ihr erzählte, oder Tatze war eben wieder Tatze. Nur hatte ich mich sonst nie irgendwem diesbezüglich geöffnet. Selbst meine Großmutter wusste nur das wichtigste. Und das sollte schon was heißen.
„Also eins kann ich dir sagen, den Brief den du ihr in den Ferien geschrieben hast, den hat sie noch. Soweit ich weiß, hat sie den sogar mit nach Hogwarts genommen.", erzählte Hestia wohl in der Hoffnung, dass es mich aufheitern würde. Und das tat es. Denn als ich das hörte, breitete sich ein kleines Glücksgefühl in mir aus. Sie hatte ihn mitgenommen. Sich sogar durchgelesen. Ob ich ihr doch nicht so egal war?
„Sie scheint sich in den Ferien auch Gedanken darüber gemacht zu haben. Ich hab sie damit ein wenig mit ihrer Mutter aufgezogen und hab ihr mal die Meinung zu der ganzen Sache gegeigt. Danach war sie oft in sich gekehrt und hat wahrscheinlich versucht es zu verarbeiten. Doch das schlimmste überhaupt hat ihr Vater vor der Abfahrt nach Hogwarts gesagt. Ich glaub das hat sie etwas aus der Bahn geworfen.", ergänzte Hestia, als sie bemerkte, dass es mich wirklich etwas aufheiterte. Doch weckte sie mit ihren letzten Sätze mein Interesse. Denn diese hatte sie mit leisem Lachen verlauten lassen.
„Du musst auf alle Fälle dein Bestes geben und versuchen vor ihr so zu sein wie du wirklich bist. Denn du willst gar nicht wissen wie sie sich bei ihrer Familie über dich aufregt. Und ja, sie redet über dich in der Gegenwart ihrer Familie und auch in der Gegenwart von Anna und mir. Aber glaub mir, da war nicht ein guter Satz dabei.", verpasste sie mir kurz darauf jedoch wieder einen Dämpfer. Einerseits freute es mich ja schon, andererseits machte mir das Angst. Sie mochte mich nicht. Doch ich mochte sie. Ich konnte es ihr nur nicht zeigen. Und das machte mich verrückt. Mehr als verrückt. Leicht nickend blieb ich stumm und aß weiter meine Krümel des Frühstücks. Irgendwie war es ja doch vergeblich sie von mir zu überzeugen. Ich würde mich an ihrer Stelle auch nicht mögen. So wie ich mich verhielt war das ja auch kein Wunder.
„Was hat denn ihr Vater beim Abschied nach Hogwarts gesagt?", war es jetzt Tatze der interessier nachfraget. War ja klar das er wieder etwas ganz anderes im Kopf hatte, als ich. Aber er war generell eh immer der gegen Gefühlsduselei von uns.
„Oh, ich erinnere mich noch an den richtigen Wortlaut, aber wehe ihr verratet das irgendjemanden. Denn dann bin nicht nur ich tot, sondern auch ihr.", ließ sie mit einem Ausdruck im Gesicht verlauten, der versprach, dass sie das wirklich tun würde. Wobei sich das jeder denken konnte. Es war Lily. Ich will gar nicht wissen, wie peinlich ihr das folgende wäre. Denn nach Hestia's Worten, war mir mehr als bewusst, dass Lily jetzt knallrot wäre.
„Er sagte: >Und lass dich ja nicht auf Jungs ein, die nur deine Jungfräulichkeit aufheben wollen<.", meinte sie breit grinsend, was alle zum Lachen brachte. Außer mich. Denn ich lief rosa an und verschluckte mich an meinem Essen. Ob ihr Vater das wegen Hestia's Erzählungen über mich gesagt hatte? Ob ihr Vater an sich etwas gegen Jungen an der Seite seiner Tochter hatte?
„Oh bei Merlin Krone, wenn es jemals so weit kommen wird, dass Evans dich ihren Eltern vorstellt, ich glaube das wird ein Desaster!", sagte Sirius und bekam sich gar nicht mehr vor lachen ein. Nur war für mich nichts an alle dem zum Lachen. Es war logisch das Lily aus einem guten Elternhaus kam. Sie war höflich, zuvorkommend und immer nett. Doch sie wusste sich auch zu verteidigen. Nur machte mir die Aussage ihres Vaters Angst.
„Ach das sollte nicht das Problem sein. Ich habe von dir in den höchsten Tönen vor ihren Eltern gesprochen. Wehe du machst das alles zu nichte. Und wenn du sie jemals verletzten wirst, bist du schneller Tod als das du Quidditch sagen kannst!", winkte Hestia ab. Vielleicht war aber genau das das Problem. Auch wenn ich ihr dankbar war, dass sie mich nicht so schlecht dargestellt hatte wie Lily, war es vielleicht genau das, was ihre Eltern stutzig machte. Schließlich hatte Lily eigentlich eine sehr gute Menschenkenntnis.
„Warum kümmerst du dich eigentlich so darum, dass ich gut bei ihrer Familie dastehe und hilfst mir?", fragte ich leicht traurig aber auch ernst nach. Es interessierte mich wirklich. Schließlich sollte man doch davon ausgehen, dass ich Lily's Eltern niemals richtig kennenlernen würde. Wenn Lily mich schon hasste, wären es nur noch mehr Leute, die es täten.
„Ist das dein Ernst? Man, das einzige was du brauchst, ist etwas Hilfe. Denn ich bin der Meinung, dass du kein Vollidiot bist und der perfekte Freund für sie sein würdest. Aber egal wie oft ich ihr das sage, sie will es nicht glauben. Und ganz ehrlich, ich glaube, dass sie denkt du machst dieses ganze Date gefrage nur, damit du sie nerven kannst.", meinte sie, mich verdutzt anlächelnd. Kaum zu glauben das ihre Freundinnen so gut von mir dachten. Denn besonders viel schienen die beiden nicht von mir zu halten. Kein Wunder. So wie ich mich vor Lily darstellte...
„Aber das mache ich nicht. Ich frage sie, weil ich wirklich interessiert bin.", erwiderte ich jetzt ernst. Mir waren die Fragen mehr als bedeutsam gewesen. Und jedes Mal erlosch Hoffnung in mir, wenn sie mich lautstark abservierte. Mit so viel Hass und Abscheu in der Stimme. Und dem Gedanken, dass dies ganz mit galt. Hass und Abscheu.
„Ja das wissen wir, aber wenn Lily erstmal eine Meinung hat, ist es sehr schwer sie vom Gegenteil zu überzeugen. Du hast jetzt ein Jahr Zeit, versau es nicht. Ach ja, ich glaube es würde auch helfen, wenn du die doofen Kommentare sein lassen würdest und nicht nach jedem Satz den du mit ihr wechselst, fragst ob du sie zu einem Date ausführen darfst. Und ganz ehrlich, ich glaube das du auch im Stande dazu bist eine normale Unterhaltung mit ihr zu führen. Jedenfalls hatte sie sogar ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht als ihr euch in Zaubertränke kurz unterhalten habt.", setzte jetzt auch Anna nach. Milde lächelte ich sie an. Es waren kleine Dinge, doch half es irgendwie. Es tat gut mal mit anderen darüber zu reden. Mit richtig guten und langjährigen Freundinnen von Lily. Mit Frauen an sich. Denn die schienen sich untereinander zu verstehen. Wobei es alles Dinge waren, die ich schon wusste. Aber wer weiß. Vielleicht half es diesmal wirklich.
„Danke.", war das einzige was ich hervor brachte bevor ich aufstand und zum Unterricht ging. Auch ich diesmal allein. Denn ich brauchte Zeit. Zeit, um mir klar zu werden, das sich einiges ändern musste. Oder das ich mein Verhalten gegenüber der rothaarigen Schönheit ändern musste. Auch, wenn ich das schon vorher wusste schien es so, als würde ich es das erste mal wirklich richtig realisieren.
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