129. Voller Vorfreude

Lily

Es klingelte gerade, als wir fertig mit Tischdecken waren. Voller Vorfreude meine bestes Freundin wiederzusehen begann ich breit zu lächeln.
„Gehst du aufmachen? Dann hol ich die Jungs.", schlug Mia lächelnd vor und ich nickte, ehe ich grinsend zur Tür lief.

Leicht öffnete ich die prunkvolle Tür und erblickte eine strahlende Hestia. Ihre Augen wurden groß vor Freude und sie umarmte mich stürmisch. Das Gefühl von Liebe und Geborgenheit überkam mich und ich musste breit grinsen. Freundschaftlich natürlich. Im Gegensatz zu dem was James Umarmungen i mer in mir auslösten war das hier ganz anders.
„Lily!!! Wie schön dich wiederzusehen!", rief sie aufgeregt. Ich erwiderte die Umarmung ebenso fest und zog sie mit hinein, ehe ich die Tür nach dem lösen unserer Umarmung wieder schloss. Strahlend blickte sie mich mit leuchtenden Augen an. Wobei nicht die ganze Freude mir galt, glaubte ich.
„Die anderen müssten schon im Wohnzimmer warten. Lass den Koffer erstmal stehen und zieh deine Wintersachen aus.", meinte ich grinsend. Amüsiert schaute sie zurück und begann kurz darauf an zu lachen, als sie sich die Jacke auszog. Verwirrt blickte ich sie an. Was war daran denn jetzt so lustig? Hatte ich doch irgendwas im Gesicht? Hatte James mich deswegen vorhin so gemustert?
„Man könnte meinen du würdest schon hier wohnen.", erwiderte sie bester Laune. Nun stieg auch ich ins Lachen mit ein, ehe ich ihr die rausgelegten Schuhe reichte. Diese zog sie auch kurz darauf an, ehe sie ihren Koffer an den Rand schob und mich anlächelte.
„Waren deine Weihnachten wirklich in Ordnung Lils?", fragte sie mit ehrlicher Miene. Ich nickte. Das Weihnachtsfest war in diesem Jahr besser verlaufen, als sonst. Auch deswegen hatte ich solch eine gute Laune.
„Das ist schön. Aber ich freu mich riesig auf die nächsten Tage.", meinte sie schließlich erfreut, wo ich ihr zustimmen musste. Wobei sie wohl eher nichts für die Schule machen wird, sondern sich eher mit einer männlichen Gestalt namens Sirius beschäftigen wird.

Wir vernahmen laute Geräusche. Es hörte sich so an, als würde jemand die Treppe hinunter laufen oder besser gesagt sprinten. Interessiert wandte ich meinen Blick nun nach hinten und sah, wie Hestia es mir kurz darauf gleich tat. Und genau in diesem Moment kam Sirius am Ende an und bog in den Flur ein. Als er Hestia erblickte hellte sich sein Gesicht augenblicklich auf und er begann breit zu grinsen. Und da war es wieder, das Strahlen in beiden Gesichtern, welches man nur in solchen Momenten zu sehen bekam.
„Hestia.", vernahm ich Sirius glückliches Flüstern, ehe er sich schnell auf den Weg zu ihr machte. Hestia Gesichtszüge verwandelten sich auch in ein breites Lächeln und sie ging schnell auf ihren Freund zu. Schon allein bei dieser Kleinigkeit ging mir das Herz auf. Die beiden hatten sich echt vermisst. Das vernahm man nicht nur an den ständigen Unterhaltungen mit den beiden, sondern auch an ihren Gesichtszügen. Die beiden waren schon irgendwie füreinander geschaffen. Ich hoffte für Sirius wirklich, dass er es nicht vermasseln würde. Denn sonst müsste ich mich mit ihm mal ernsthaft unterhalten. Naja, eine Unterhaltung würde das dann zwar nicht werden, aber egal.

Sobald Hestia bei Sirius ankam, schlang er die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Das war etwas, was An und ich jetzt normalerweise mit einem Awww kommentieren würden, doch würde das jetzt etwas schräg rüber kommen. Viel eher betrachtete ich die beiden lächelnd, froh, dass sie beide so glücklich waren.

Gerade lösten sich die beiden leicht aus der Umarmung und legten kurz darauf ihre Lippen aufeinander, als hinter den beiden James im Gang auftauchte. Kurz blickte er auf das Paar im Flur, ehe er mich lächelnd ansah. Ebenso lächelnd blickte ich zurück. Seine Augen strahlten bis hierhin diese Vertrautheit aus, dass ich wiedermal Gefahr lief mich gefühlte zehn Meter von ihm entfernt in seinen Augen zu verlieren. Wie gern ich jetzt mit James dort stehen würde. Schnell schüttelte ich den Kopf und wandte meinen Blick wieder ab. Das würde nicht passieren. Ich sollte mich lieber nicht in der Traumwelt verlieren.

Das Paar im Flur löste sich wieder voneinander und grinste sich blöd lächelnd an. Doch auch das sah unglaublich süß aus. Die beiden waren einfach ein super Paar. Und ich freute mich riesig für die beiden. Ich wusste nicht wie ich es sonst beschreiben konnte. Aber Hestia hatte ihr Glück gefunden, und das war das Beste überhaupt.
„Alles steht bereit. Kommt ihr mit ins Wohnzimmer?", sprach ich nun als einzige in die Stille hinein und bekam von allen dreien ein Nicken. Wobei das Paar über beide Ohren grinste.

Ich betrat den Raum und sah, wie Mia und Fleamont schon am Tisch saßen. Sie verstummten, als sie merkten, dass wir herein kamen und schauten sich lächelnd nach Hestia um. Ich ging schon mal zur Seite, wollte doch nicht das Bild verdecken, welches sich direkt hinter mir bot.
„Mia, Fleamont. Darf ich euch meine reizende Freundin Hestia vorstellen?", umarmte er sie glücklich von hinten. Auf den Gesichtern der älteren zeichnete sich ein erfreutes Grinsen ab, ehe sie aufstanden und auf die beiden zu gingen. Hestia Küken kaum noch aus dem strahlen raus und legte ihre Hände auf seine. Die beiden boten ein wirklich schönes Bild.
„Hestia, schön dich wieder zu sehen. Und herzlich willkommen in der Familie!", meinte Mia und war dabei sie zu umarmen, weshalb Sirius sich wohl oder Übel von ihr trennen musste, sich jedoch stolz neben seine Freundin stellte. Er sah wirklich so aus wie ein kleiner Junge, welcher seinen Eltern voller stolz sein gemaltes Bild zeigte. Ich kam nicht mehr aus dem Grinsen heraus. Allein diese Entschlossenheit und Freude die er ausstrahlte, während er mit breiter Brust neben ihr stand, war Zeichen genug, dass er es zu hundert Prozent ernst meinte. Sein zufriedenes Grinsen wurde nur noch breiter, als Fleamont, nachdem auch er Hestia begrüßt hatte, ihm kurz lächelnd seine Hand auf die Schulter legte. Eine väterliche Geste, welche ich jedenfalls so interpretierte, dass Fleamont stolz auf Sirius war.

Sobald Hestia wieder ‚frei' war, lag auch schon sein Arm wieder um ihrer Taille. Die beiden gaben ein so schönes Paar ab. Es machte mich einfach glücklich sie so verliebt zu sehen. Doch verspürte ich auch jedes Mal Sehnsucht sobald ich die beiden sah. Sehnsucht nach James. Stellte mir vor, wie wir dort stehen und uns dumm angrinsen würden.
„Na dann setzt euch. Vor neun Uhr gibts nichts zu essen.", meinte Mia erfreut und setzte sich wieder auf ihren Platz. Wir kamen ihrer Aufforderung nach und setzten uns an den Tisch.

Das Essen verlief recht gut, wobei nun Hestia und Sirius im Vordergrund standen, weshalb ich mich etwas zurück hielt. Zwar kannten James Eltern Hestia ein wenig, doch hatten sie sich nie richtig unterhalten. Jedoch verstand sich auch Hestia super im Mia und Fleamont.

Sowohl James, als auch ich wechselten kein Wort miteinander. Es war auf meiner Seite nicht so, dass wir dringend reden mussten, doch merkte ich schon diese Spannung zwischen uns. Es fehlte einfach das Thema. Und mir fiel auch keines ein. Ich konnte nicht bestreiten, dass ich es schon recht schade fand, dass Sirius vorhin so reingeplatzt ist, aber war es doch ganz gut so, denke ich. Heute würde die Silvesterparty sein und da wäre solch ein Kuss bestimmt etwas, was im Raum gestanden hätte. Zumal das alles Fragen aufwerfen würde, mit denen man sich nicht im Haus des Schwarms beschäftigen sollte. Falls es überhaupt dazu gekommen wäre. Im Grunde standen wir ja nur da und haben uns mitten in einer Umarmung angeschaut. Also wenn man's so betrachtete, war es nichts besonders. Nur fühlte es sich nicht so an. Alles hatte gekribbelt und angenehm gebrannt. Mein Herz hatte so unglaublich schnell geschlagen und meine Atmung hatte ich auch nicht unter Kontrolle gehabt. So vieles hatte ich bisher noch nie zeitgleich verspürt. Und das waren keine schlechten Empfindungen gewesen. Nein, sie hatten mich in dem Moment zum glücklichsten Person auf der Welt gemacht. Und das machte das Ganze um einiges schwieriger.
Doch sah ich der ganzen Sache optimistisch entgegen. James und ich hatten es immer geschafft solche Situationen auszublenden und so wie immer zu quatschen. Das was ich wirklich sehr an ihm schätzte. Man konnte so gut mit ihm reden. Über jegliches Thema. Er hatte immer solch einen neutralen Standpunkt und half damit ungemein.

„Lily?", vernahm ich dumpf meinen Namen und schaute von meinem Teller auf. Ich hatte geträumt. Von James. Mal wieder.
Um was ging's? Verwirrt und sogleich entschuldigend blickte ich meine beste Freundin an, welche mich gerade etwas gefragt hatte.
„Wie bitte?", bat ich um erneutes sprechen ihres Anliegens. Ich sollte echt aufhören so viel nachzudenken. Jedenfalls vor meinen Freunden und deren Familie. Mir wurde das langsam echt alles recht unangenehm.
„Ich hab gefragt, ob wir uns nachher zusammen fertig machen wollen.", meinte sie Stirnrunzelnd. Begeistert nickte ich und stimmte zu. Eigentlich war ich sogar davon ausgegangen...
„Aber wir würden vorher noch gern bei den Vorbereitungen helfen. Du müsstest nur sagen was wir zu tun haben.", wandt sich Hestia nun wieder an Mia, welche nickte. Davon war ich auch ausgegangen...
„Ja. Aber ihr könnt euch in Ruhe fertig machen. Es ist so gut wie alles schon erledigt.", erklärte sie, woraufhin wir nickten. Uns war beiden klar, dass wir ihr trotzdem helfen würden. Zum einen für den guten Eindruck und die Manieren und zum anderen, weil man sich gegenseitig einfach half. Zumal sie für mich jetzt schon sowas wie eine gute Freundin war.

„Wäre es in Ordnung, wenn ich Hestia jetzt alles zeigen würde Euphemia?", mischte sich Sirius lächelnd ein. Er wollte bestimmt nicht abräumen und mit Hestia knutschen. Aber gut, sollten sie machen. Ich stand ihnen da jedenfalls nicht im Wege.
„Ja mach das. Wir werden abräumen.", willigte Mia nun ein und die beiden erhoben sich lächelnd, ehe Sirius Hest an der Hand hinaus zog und man kurz drauf das rumpeln ihres Koffers im Treppenhaus vernahm.

So erhoben wir uns nun und räumten alle gemeinsam ab. Wenn ich so auf den heutigen Tag zurück blickte, konnte ich schon sagen, dass meine Nervosität umsonst gewesen war. James Eltern waren so nette Leute. Sie akzeptierten jeden so wie er war. Und wiedermal fragte ich mich, wie ich sechs Jahre lang die Augen verschließen konnte und nicht gesehen hatte, dass James ebenso liebwürdig und herzlich war. Das er solch eine vertrauenswürdige Person war.

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