Tag 18

Es sind schon über zwölf Stunden, seit ich angefangen habe zu fasten. (Ich habe das schon heute morgen geschrieben, also nicht wundern.)

Eines habe ich nicht bedacht.

Meinen Morgenkaffee!

Mit Milch und Zucker.

Mein Lebenselixier.

Seit ich nicht mehr rauche, gönne ich mir die Zeit und sitze morgens vor sieben mit meinem Kaffee auf dem Balkon und winke meinen Kollegen zu, die zur Frühschicht gehen. Früher habe ich dabei geraucht, aber das darf ich ja nicht mehr.

Meistens ist Greg dabei, denn er geht zur Zeit erst später zur Arbeit und mein kleines Monsterchen ist schon auf dem Weg zur Schule.

Wir reden etwas oder hören einfach nur den Vögeln zu oder kichern, wenn wir etwas Witziges sehen.

Es ist eine schöne Zeit.

Doch heute ist es irgendwie anders, denn ich trinke nur ein Glas Wasser. Das ist nicht dasselbe, aber ich darf erst wieder in zwei Stunden Kaffee haben.

Nun ja, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Heute überlege ich mir auch, wie ich das gemacht hätte, wenn der Urlaub nicht ausgefallen wäre.

Wir gehen beinahe jedes Jahr an den Bodensee, denn dort haben wir eigentlich alles, was wir zur Entspannung brauchen. Eine schöne kleine Ferienwohnung, Frühstück muss ich gar nicht machen, denn das ist inklusive. Ich laufe etwa fünf Meter und bin dann schon am Wasser. Sport mache ich da also immer, denn ich schwimme jeden Tag im Bodensee herum. Meist bis ich kreischend aus dem Wasser renne, weil mich irgendwas am Bein berührt hat. (Ja, ich bin da eine Memme.)

Aber wie passt das zu dem Fasten?

Da wir da meistens den ganzen Tag unterwegs sind, essen wir spät Abends. Ich liebe den vegetarischen Teller in dem Gasthaus, dass wir immer besuchen. Eigentlich bin ich kein Vegetarier, aber das Gemüse schmeckt im Urlaub anders. Und die Tomate ist mit Käse überbacken. (Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur daran denke.)

Wenn ich jetzt aber spät Abends esse und morgens um halb zehn spätestens zum Frühstück erscheinen muss, wie soll ich denn dann fasten?

Okay, ich bin froh, dass dieses Jahr der Urlaub für uns flach fällt. Nächstes Jahr sieht es bestimmt anders aus oder ich kann einfach mal eine Woche nicht fasten. Ob ich mir das nächstes Jahr schon erlauben kann?



Meine Planks habe ich mittlerweile auch gemacht. Fragt nicht.

Gleich mal angefangen mit Side-Planks mit ausgestreckten Arm und zwar 36 Sekunden lang auf jeder Seite.

Und dann versucht die nette Computerstimme mir Tipps zu geben.

Sie sollten ein Prickeln oder sogar ein Zittern ihrer Bauchmuskeln spüren.

Mein ganzer Körper zittert! Gilt das auch?

Um es einfacher zu machen, können Sie die Füße auch nebeneinander stellen.

Ich bin bei Tag 18 und erst jetzt sagst du mir sowas?

Öffnen sie ihre Brust!

Ich soll noch eine Herz-OP an mir durchführen? Neben dem Training? Okay?!?!

Gut, das war jetzt bissl doof von mir, aber solche Gedanken gehen dir durch den Kopf, wenn du versuchst die Hand oben zu halten, aber auf keinen Fall kippen willst.

Zwei Lieder System of a down habe ich heute trainiert. Das ist doch auch mal eine schöne Maßeinheit, oder?

Morgen ist Ruhetag, aber wie mache ich das mit meinem Morgenkaffee?

Fragen über Fragen!

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