Kapitel 49 - Das Auge des Zyklopen
Eingeschlossen in einem Ring aus Feuer türmte sich der Zyklop vor den beiden auf, und spannte seinen gesamten Körper an. Wild schmetterte er seinen Hammer auf die beiden zu, doch Jensite und Marito wichen ihm spielend aus. Jensite feuerte wild mit seinen Feuerkugeln auf den Zyklopen, jedoch erloschen sie einfach auf der Haut der Zyklopen. Marito setzte zu einem schweren Hieb an, doch sein Schwert prallte am steinharten Fleisch des Monsters ab. Der Zyklop begann wild mit seinen Füßen zu stampfen, sodass die Erde unter den Füßen der beiden jungen bebte, und die Decke herunterzubröseln begann. Der Zyklop riss wieder sein Auge auf, und feuerte wieder den roten Strahl auf die beiden. Marito starrte zielstrebig in das Licht, und spaltete mit seinem Schwert den Strahl. Rote Funken und grelles Licht erfüllte den Raum. Aus dem blendenden Licht sprang Jensite heraus, um einen seiner grünen Feuerstrahlen in das Auge des Zyklopen zu bohren. Dieser hielt sich nur schützend die Hand vor und lachte amüsiert. Er legte den Kopf seines Hammers auf den Boden, und begann sich drehend Kreise in der lehmigen Boden zu reißen. Schnell wie der Wind sauste der stählerne Brocken um den Zyklopen herum, während er durch die Erde pflügte und Felsen durch die Halle schleuderte. Jensite wich den Felsen mit Arkansprünge aus, während Marito aus dem Weg sprang, und wenn nötig die Felsen mit seiner Klinge spaltete. Jensite atmete tief ein, sammelte Kraft in seiner linken Hand. Ein Dutzend kleine Flammen schwebten rings um seinen Arm. Als sie sich berührten verschmolzen sie wieder zu einer Schmelzflamme, doch diesmal feuerte Jensite einen Strahl durch die Schmelzflamme hindurch, wodurch die Spitze des Strahls zu einer glühenden Sphäre aus grünem Feuer wurde. Der Zyklop streckte dem Strahl seine Brust siegessicher entgegen. Sowie der Strahl einschlug, explodierte seine Spitze. Ein grüner Blitz blendet den Raum. Rauch steigt auf. Die Brust des Zyklopen schien in hellem Rot. Marito sprang, die Klinge über dem Kopf der verwundeten Stelle entgegen und schmetterte mit voller Wucht sein Schwert darauf. Schwarzes Blut floss aus der entstandenen Wunde. So wie es die rote Stelle auf der Brust des Zyklopen benetzte, trocknete es zu der undurchdringlichen, grünen Haut. Die Wunde war verheilt. Marito schluckte erschrocken. Wie konnte das nur möglich sein? Jensite riss erschrocken die Augen auf. Was konnten sie nur tun?
Die Trolle außerhalb des Flammenkreises jubelten lautstark. Der Zyklop streckte seine Faust in die Menge und griff sich zwei der Trolle und verschlang sie mit seinem gewaltigen Maul. Laut schmatzend kaute er sie, bevor er schluckte. "Was zum - !? Wieso macht er das denn jetzt?", fragte Marito angewidert. "Weil es ihm egal ist", entgegnete Jensite ihm unsicher. Die Trolle rannten verängstigt davon. Schnell drehte der Zyklop sich um, und schmetterte seinen Hammer auf die Erde. Die Druckwelle aus Wind und Schutt riss die beiden von den Füßen, und schleuderte ihnen Geröll auf die Körper. Angeschlagen standen sie wieder auf. Der Zyklop holte noch mal aus, und schmetterte seinen Hammer ein weiteres Mal herab, doch diesmal prallte er nicht in den erdigen Boden, sondern auf einen eisernen Widerstand. Marito stemmte seine Klinge gegen den Hammerkopf, der locker seine Körpergröße maß. Jensite sprang auf den Hammer, woraufhin er seine Rechte entflammte. Mit einem kurzen Flammenschwall schmolz Jensite den Hammer entzwei, sodass der Kopf zu Boden fiel Marito wich zurück, und Jensite sprang zu ihm. "Okay, was jetzt, Schlaukopf", flüsterte Marito angespannt. "Improvisieren - Gib mir kurz Deckung" Jensite erhöhte den Abstand zum Feind und begann eine grüne Feuerkugel zwischen seinen Händen aufzuladen. Marito lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Er rannt wild durch die Halle. Er sprintete zwischen den Beinen des Dämonen hindurch. Die Füße des Monsters trampelten nach Marito. Er sah ihm ins Auge. Er setzte ein kühles Lächeln auf. Mit einem Dämonenschlitzer sprang er dem Zyklopen innerhalb eines Augenblicks von Bein zu Bein, Arm zu Arm, über den ganzen Körper und Schlitze ihm dabei die Haut auf. Wie ein silbernen Blitz jagte er über den Körper. In einer Staubwolke erschien er wieder vor dem Ungetüm. Er schnaufte. So viele Dämonenschritte hintereinander waren unfassbar anstrengend. "Mach mal, Meistermagier", rief er erschöpft. "Nur noch ein paar Sekunden.", antworte Jensite mit zusammengebissenen Zähnen. Marito nickte. Er sprang dem Zyklopen entgegen, wurde jedoch von einem schnellen Griff erfasst. Er versuchte sich aus dem zermalmenden Faustgriff der riesigen Hand zu entziehen, jedoch war er nicht stark genug, sich aus der Faust eines derartigen Dämonen zu befreien. "Jetzt!", schrie Jensite in Kampfesrausch. Er teleportierte sich mit dem Arkansprung vor das Auge des Zyklopen und setzte eine gewaltige Explosion frei. Die Arkanexplosion erfasste das ganze Gesicht des Monsters. Es ließ Marito los, um sich das Auge zu halten.
"Das scheint also sein Schwachpunkt zu sein...", vermutete Jensite. "Dann sollte ich ihm die Klinge mitten durch dem Augapfel stoßen?", erkannte Marito. "Wir müssen den richtigen Moment abpassen", ergänzte Jensite. Der Zyklop brüllte so laut, dass die ganze Halle vibrierte. Der Zyklop sah die beiden erzürnt an. Sein Auge trug grüne Verbrennungen und die Iris war gebleicht. "So, erst der Hammer und jetzt sein Augenstrahl, wir haben ihn fast.", freute sich Marito. "Jetzt müssen wir es nur noch zu Ende bringen", setzte Jensite siegessicher nach. Sie teilten sich auf. Jensite nahm den Zyklopen von seiner Linken in Beschuss, während Marito an seiner Rechten vorbei lief, um sich in Position zu bringen. Das Monster bückte sich, um nach Jensite zu schnappen, doch dieser setzte einen großen Feuerball gegen das Auge ein. Wieder hielt er sich die Hand vor. Marito sprang ab, und stach, als der Zyklop seine Hand wieder senkte, sein Schwert in das Auge des Zyklopen. Er schlug seine Hand auf Marito. Jensite beobachtete den Zyklopen. Er taumelte langsam nach hinter, die Hand auf Marito und sein Auge gepresst. Er kippte nach hinten um, und hörte auf sich zu bewegen. "Marito!?", schrie Jensite entsetzt. Er wurde immerhin mit voller Wucht von der Hand des Zyklopen erfasst. Jensite sprang zum Gesicht des Monsters. Die Hand des Zyklopen wurde langsam hochgepresst. Ein angestrengtes Grummeln war unter der gewaltigen Pranke zu hören. Die Hand schob sich hinweg. "Dem Himmel sei dank, du lebst Marito", jubelte Jensite, etwas außer Atem. "Klar lebe ich", lachte Marito, "Ich bin nicht so weich wie dieser grüne Abschaum" Jensite setzte ein erleichtertes Grinsen auf. "Ich erinnere mich. Das habe ich damals gesagt, als ich den ersten Treffer von dem Troll eingesteckt habe." "So ist es. Damals wie heute, können uns diese Monster nichts." Marito brach zusammen, fiel auf alle Viere. "Auch wenn ich sagen muss, dass es ordentlich zu spüren war." Jensite setzte sich. "Ich weiß was du meinst. Mir ist auch ganz anders, weil ich meine Kraft unvernünftig eingesetzt habe" Beide lachten. "Lass uns gehen, den anderen Bescheid sagen." Sie standen mühsam wieder vom feuchten Lehmboden auf. Langsam stiegen sie die Treppen aus der Halle wieder hoch. Das Portal hörte auf zu glühen. Als sie am oberen Ende der Treppen ankamen, sahen sie noch einmal in die Tiefe, und warfen einen kühlen Blick zurück. Dann schritten sie wieder zur Oberfläche. Jede Treppe, jeder Flur der hinter ihnen lag, gab ihnen neuen Mut auf eine bessere Zukunft. In der Eingangshalle, die noch voller Spinnenweben war, hallte ein leises Wimmern. "Er hat sie laufen lassen.", flüsterte Jensite. "In ihm steckt also doch Gutes", antwortete Marito zufrieden. Sie schoben das große Haupttor auf. Die Sonnenstrahlen begrüßten die Helden mit ihrer sanften Wärme. Sie hatten es endlich geschafft.
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