Kapitel 41 - Das Festung des Zyklopen
Jensite, Marito und Nathan hatten sich derweil im Schloss des schwarzen Ritters wieder etwas erholt. Verheilt waren alle Wunden noch nicht, aber sie konnten wenigstens wieder laufen. Während Ilona und Varaja die Völker Talions zusammenriefen, machten sich die drei in Richtung Norden auf, um sich einen Überblick über die Gegend zu verschaffen, die wohl demnächst als Schlachtfeld dienen wird. Als sie das Schloss verließen, strahlte ihnen die Mittagssonne blendend entgegen. Jensite deutete auf eine Klippe, unweit von ihrer Position. "Von dort aus müssten wir auf das Tal im Norden runtersehen können." Er sah Marito, der immernoch angeschlagen schien an. "Marito, kannst du noch klettern?" Dieser nickte nur grinsend. "Es geht schon, als ob der Berg mich klein kriegt" Mühsam rangen sie sich den harten grauen Fels hoch, sodass sie nach einigen Minuten auf der Klippe ankamen. Sie blickten mit weit aufgerissen Augen ins Tal. Vor ihnen lag ein gewaltiges Stück der Steppe. Weit im Nordwesten türmte sich ein bedeutend höherer Berg auf, von dessen Gipfel immerzu Rauch aufstieg. Weit im Nordosten erstreckt sich wieder das Meer, doch die Küstenlinie ist hinter der hügeligen Landschaft kaum zu erkennen. Fern im Norden, weit hinter einem weiteren Gebirge, welche hinter einem dichten Wald lag, waren helle Lichtblitze zu sehen. Und vor ihnen, Zentral auf der Steppe, umgeben von abgestorbenen Bäumen, bräunlich verdorbenem Gras steht eine Festung. Hohe alte Burgmauern, verstärkt mit Brettern, und gespickt mit spitzen Holzpfeilern erheben sich um die Ruinen einer alten Stadt. Überall standen Türme, die aus Holz auf die einst prächtigen Mauern und Gebäude gebaut wurden. In ihnen brannten gewaltige Leuchtfeuer, die man weit aus der Ferne schon erkennen konnte. Inmitten der verfallenen Stadt thront die Ruine einer alten Burg, welche mit Holz; b und Knochen aufgestockt wurde. Jensite und Marito haben endlich das Ziel ihrer Reise erreicht. Die Festung des Zyklopen.
"Der hat die ganze Stadt da vorne, und das ganze Umland unter seiner direkten Kontrolle. Wir kommen da unmöglich unbemerkt rein. Wir müssen auf Ilona und Varaja warten. Zu dritt können wir uns da nicht durchschlagen.", erklärte Jensite etwas erstaunt über die Größe der Stadt und Burg. "Wie kann es sein, dass noch niemand diese Stadt entdeckt hat?! Stell dir vor dir hätten uns schon früher angegriffen. Da leben doch sicher ein paar hundert Trolle." Nathan knurrte nur missmutig. "Als ob wir nicht mit diesen lächerlichen Trollen fertig werden würden." "Wir wissen nicht, was da sonst noch drin lebt", warf Marito ernst ein. Wortlos drehte sich Nathan um. Er kam sich feige vor, auch wenn er wusste, dass die beiden recht hatten, und dies kein Kampf war, den sie zu dritt gewinnen konnten. Jensite und Marito beobachteten weiter die Stadt und die Gegend, um einen Schwachpunkt in der Verteidigung der Stadt zu finden, jedoch waren aus dieser Distanz keine Lücken finden. Auf den Mauern patrouillierten Trolle die ganze Gegend ab. In den Wachtürmen standen jeweils drei Trolle mit Bögen oder Armbrüsten. Plötzlich ertönte lautes Kreischen aus dem Umland. Seltsame Ritter flogen mit Drachen, die dem aus dem Dorf Karinea sehr ähnlich sahen, die ganze Steppe und das Umland ab. Diese Drachenreiter sahen äußerlich den Siegelrittern sehr ähnlich, und waren mit gewaltigen Lanzen bewaffnet. Diese Ritter schienen wirklich Siegelritter, oder zumindest Phantome von ihnen zu sein. Jensite konzentrierte seine Sinne, und versuchte die Energie, die Soruatue, der Ritter, gegen den er kämpfte, ausstrahlte, in der Festung des Zyklopen aufzuspüren, und konnte nur schwache Spuren wahrnehmen. Also waren dies nur Phantome. "Marito, Nathan, der Zyklop hat Ritter, durch die Stadt zu brechen wird also unmöglich. Diese Typen können wir nicht ignorieren." "Woher hat der Zyklop Siegelritter?", fragt Marito, sichtlich überrascht. Nathan wusste bescheid und zischte besserwisserisch: "Ich bin doch eine Nachbildung vom Meister. Diese genauso, nur dass sie ohne sein Blut erschaffen wurden. Deswegen besitzen sie auch nur ein Bruchteil seiner Kräfte. Sie dürften euren Soldaten keine Probleme machen, weil sie die Stadt nicht verlassen können, denn sonst erlischt der Fluch der sie erschaffen hat. Der Magier des Meisters ist in seiner Magie sehr beschränkt. Unterschätzen würde ich diese Typen trotzdem nicht. Im Kampf können sie ziemlich gefährlich werden" Jensite und Marito nickten zustimmend. Marito starrte entschlossen auf die Festung inmitten der Stadt. Dort wartete seine größte Herausforderung noch auf ihn.
Das Kaminfeuer knisterte. Der schwarze Ritter saß, in seinem Kettenuntergewand auf Stuhl und begutachtete die Flamme. Der Raum wirkte schlicht und war bis auf einige wenige Möbel leer. Aus den Schatten trat sein Diener hervor.
"Meister, es besteht kein Zweifel, die beiden Jungen werden die Stadt umkämpfen. Ihr seid noch nicht bereit zum Kampf. Wenn wir die Stadt verlieren...", berichtete der Dämon dem schwarzen Ritter. "Ich weiß, dass sie die Tempelstadt nicht haben dürfen. Deswegen lasse ich den Zyklopen diese alte Ruine auch bewachen. Ich will, dass du dort draußen kämpfst. Wenn sie es finden, können wir unseren Plan vergessen.", keuchte Nathantue immernoch angeschlagen von seinem letzten Kampf. Der Magier knurrte nur. Sein Blick strahlte reinste Verachtung aus. "Wieso hast du sie auch gewinnen lassen. Hättest du die Runenrüstung abgelegt und das schwarze Schwert benutzt, wären wir auch nicht in der Gefahr, dass unser Plan fehlschlägt. Wie kann man nur so dumm- " "SCHWEIGE, UNWÜRDIGER!", brüllte der Schwarze Ritter aufgebracht. "Du weißt, dass ich dein Dämonenblut im Kampf kaum kontrollieren kann. Und du hast dich mir unterworfen! Ich werde mich dem Willen deines Blutes nichts beugen!" Dahkuuon ging einen Schritt zurück. "Sehr wohl, Meister", antwortete er kleinlaut. Der schwarze Ritter atmete schwer.
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