Kapitel 4 - Fürst Revius Drachenherz "Schattensäbel" II


Der Turm des Fürsten lag vor unseren Helden. Er sah so alt aus, dass er vermutlich einstürzte, wenn man die Tür öffnet. "Jungs, sollten wir da wirklich reingehen? Da drin kann uns alles erwarten", flüsterte Ilona ängstlich. "Wo bleibt denn dein Kampfgeist?" kicherte Marito, "Sag nicht, dass du jetzt kneifst. Komm schon, was soll uns schon passieren." "Sei bloß ruhig, Marito, du alter Angeber!" "Nicht weinen Ilona, ich hab nur einen Scherz gemacht" Jensite jauchzte: "Wieso musst du grade jetzt rumspinnen, Marito?!" "Beruhigt euch doch mal, so schlimm kann es kaum werden" Plötzlich öffnete sich laut das Turmtor. Die mysteriöse Stimme sprach gereizt: "Tretet ein, euer Ende wartet!" "Halt dich mal kurz raus, du Waldkobold, wir klären hier grade was!", brüllte Marito in die Dunkelheit. "Marito, das war ein Großvasall...achte auf deinen Tonfall", nörgelte Ilona "Ich lasse mir nicht den Mund verbieten!" Die Stimme wurde wütend: "Jetzt bewegt euch endlich in den vermalledeiten Turm ihr unverschämten Jugendlichen!!!" "Wir kommen schon", seufzte Jensite. 
Sie betraten den Turm. Vor ihnen lag ein schlecht möblierter Raum in dem es sehr seltsam roch. Irgendwie nach altem Holz und seit 20 Jahren nicht gelüftet. Dieser Raum, war bis auf alte Möbel leer und hatte bis auf den Ausgang keine Türen. Sie gingen in die Mitte des Zimmers. Auf dem Teppich, mittig im Raum war ein Kreuz hineingestickt. "Marito, ich glaube, das ist eine Falle", sagte Jensite emotionslos. "Meinst du wirkliiiiiiich?", entgegnete Marito hämisch. Die Decke bröselte auseinander und stürzte mitten in den Raum, maskierte Kämpfer sprangen von oben in das Geschehen. Marito sprang mit der Klinge in die Feinde, Jensite benutzte sein Feuer, um sie sich vom Leib zu halten und Ilona wirbelte von Gegner zu Gegner. Marito kämpfte gegen drei von ihnen. Er  schnitt dem ersten Feind den Rumpf auf, blockte den zweiten ab, trat dem dritten in den Bauch. Sicht dem zweiten in die Brust, lässt sein Schwert in ihm stecken, schmettert den ersten gegen die Wand, packt sein Schwert und verpasst dem dritten einen kraftvollen Hieb. Und das in scheinbar drei Bewegungen innerhalb weniger Augenblicke. Ilona springt mit dem Degen von Gegner zu Gegner, pariert, sticht zu, wirbelt herum und springt ihnen auf den Köpfen herum. Jensite hingegen benutzt flächendeckende Feuerschwälle, um sich alle fern zu halten.(Diese meisterhafte Technik so "schön" zu beschreiben wie Marito und Ilona wäre wahrscheinlich beleidigend). Die Stimme hebte den Ton: "Genug davon. Alles was noch lebt, ist gefeuert und der Rest wird kostenpflichtig entfernt! Und ihr Rotznasen wollt es wohl nicht anders...Ich lade euch in meinen Keller ein!" Der Boden des Raumes begann zu wackeln und fiel Stufenweise in die Tiefe. Es war eine Treppe. "Also, gehen können wir jetzt nicht mehr, Leute", meinte Marito.
Sie stiegen die Treppe hinab. Unten angekommen standen sie vor einer schweren Tür. Diese öffnete sich langsam nach innen und ein paar Diener boten den Helden je ein Glas Wasser an. Dieses lehnten sie ab. Der Keller war sehr seltsam. Die Laternen gaben rosanes und blaues Licht ab. Die Wände waren bunt tapetiert. Die Möbel waren bunt bemalt. Und auf einem Thron, am anderen Ende des Raumes saß ein älterer Herr in einem fürstlichen Gewand, mit sehr langem, gekreuseltem Schnurrbart und einer weißen, nur die obere Gesichtshälfte verdeckenden Maske. "Was ist das denn für ein komischer Kauz?", fragte Marito. Die Gestalt antwortete vornehm: "Hat der werte Herr seine eigene Visage noch nicht im Spiegelglas betrachtet, oder beliebt er mich vor Dienerschaft zu insultieren. Bitte unterlassen sie zum eigenen Wohl diesen Frevel" "Gesundheit?", sagte Jensite fragend. Die Gestalt gröhlte: "Schau dich selbst an, du Abschaum, oder willst du mich vor den Sklaven als Fischgesicht beleidigen , oder was. Pass auf, was du machst oder ich leg dich um, du Haufen Pferdemist!" "Jungs, ich halte mich aus dieser Unterhaltung raus", ergänzte Ilona die Augen rollend. "Sitzt bei dir eine Schraube schief, mein Freund?", fragte Marito. Der Fürst erhebte sich und tadelte: "Ich bin bei bester geistiger Gesundheit, und würde sie bitten derartige Sprechweisen zu verzichten, da wir uns nun im Duell gegenüber stehen" Jensite jammerte. "Wovon reden Sie eigendlich?" Der Fürst holte tief Luft und brüllte: "Bei mir tickt alles richtig, aber wenn du nicht lernst, dich richtig auszudrücken, werde ich dir die Zunge rausreißen und mit Käse und Weißwein fressen. Es wird Zeit zu kämpfen!" Marito entgegnete verwirrt: "Wer bist du eigentlich?" "Ich bin Kronfürst Revius Paius Drachenherz, Großherzog von Südtalion, Hochvasall des Zyklopen, der Schattensäbel, Meister aller Schattentechniken, der Zweite. Aber ihr dürft mich einfach 'Fürst' nennen, ihr Pöbel" Jensite konnte sich kaum zurückhalten, zu lachen. "Das man sich für so einen Namen nicht schämt" "Dann erkläre ich es euch ganz simpel. Ich bin der Fürst und reiße euch jetzt den Kopf ab, ihr wértlosen Müllschlucker." Der Fürst legte seine fürstliche Jacke ab und trug nur noch eine dunkelviolett und schwarz karierte Stoffweste. Er nahm sich zwei Säbel, die an der Wand hingen und lachte auf: "Zeit zu tanzen" Marito rannte sofort auf ihn zu, um ihm mit dem Schwert eine zu verpassen, doch der Fürst sprang einfach über Marito hinüber, Jensites Feuerbällen wich er in der Luft aus. Diener begannen die Laternen vereinzelt zu löschen. Der Fürst stellte sich in einen dunklen Schatten und kicherte. Jensite feuerte Feuerbällen in diesen Schatten, doch der Fürst war nicht mehr dort. Plötzlich spürte Marito einen Stich im Rücken. Ein Messer steckte in seinem Rücken. Blut floss. "Verzeihen sie mir die Unannehmlichkeiten, werter Herr, doch es scheint mir als hätte ich Sie in den Rücken erdolcht." Dann sprang der Fürst wieder in einen Schatten und war wieder verschwunden. Ilona wusste nicht, wann der Wahnsinnige wieder zusschlagen würde, und bliebt wachsam. Der Kronleuchter knarrte laut, und im kurzen Augenblick der Unachtsamkeit rammte der Fürst Jensite einen Dolch in den Rücken. "Stirb! Stirb! STIRB! Wertloser Abschaum" Jensite ging wie Marito zu Boden, der Fürst sprang wieder in der Schatten. Ilona dachte scharf nach...da traf es sie wie ein Blitz! Er ist nie allein, doch nur eine Person! Er ist immer in Position für einen Rückenstich, doch verschwindet immer wanders hin. Er hatte einen Doppelgänger, der auf seinen Einsatz wartet. "Es sind zwei von ihnen, einer bleibt in der Dunkelheit, der andere kämpft!" Zwei blitzschnelle, scheinbar unsichtbare Schnitte trafen Ilona am Rücken. "Werte Dame, ich würde sie bitten...hier zu verbluten!" Jensite hatte einen Plan, er zündete mit seinem Feuer die Laternen wieder an. Marito rappelte sich auf und war nun, mit besseren Sichtverhältnissen, bereit zurückzuschlagen. Es waren tatsächlich zwei Kostümierte. Das Double bekam Angst und kündigte, weil es keinen richtigen Kampf bestreiten wollte, so blieb nur noch der Fürst übrig. Er sprang durch die Luft, und landete hinter Marito, welcher einen Stich parieren konnte. "Da ich mir nun nicht anders zu helfen weiß, beliebe ich nun im klassischen Duell die Oberhand zu gewinnen!" Jensite feuerte ihm eine Feuerkugel in den Rücken, während er redete. "Ehrloser Dreckhaufen", zischte der Fürst. Marito und der Fürst schlugen ihre Klingen schnell an einander. Marito wich aus und blockte, als wüsste er vor dem Fürsten, wie dieser zuschlagen wird. Plötzlich hielten sie inne. Ihre Klingen waren gekreuzt. Nun entschieden nur noch Kraft und Geschick. Beide starrten sich konzentriert an. "Es scheint mir die Zeit gekommen zu sein, Adieu zu sagen. Ingendwelche letzen Wor-" "Da ist mir wohl die Hand ausgerutscht!", verhöhnte ihn Jensite, der ihm mit einer grün glühenden Faust in den Rücken schlug. "Zur Seite, Marito" Er schoss seinen grünen Strahl aus der Faust direkt in den Rücken des Fürsten. Dieser lachte wie ein Wahnsinniger auf. "Mein Ende wird euer Ende!" Er drehte sich mit seinen Säbeln im Kreis, wurde schneller, so schnell, dass man die Schnitte in der Luft sah. Marito sprang mit der Klinge in ihn hinein. Metalisches Klirren. Stille. Regungslosigkeit.
Die Zeit stand still. Plötzlich schrie Marito auf: "Ende der Vorstellung!" Der Fürst war verblutet. Die drei Helden fielen in Ohnmacht. 
Ilona wachte am nächsten Morgen in einem Unbekannten Gebäude auf. Jensite und Marito schliefen noch. Es war ein Krankenhaus. "Wie sind wir hier hergekommen?", fragte Ilona. Ein Arzt in ihrem Zimmer antwortete: "Ihr lagt gestern Nacht da. Wir haben euch reingeholt und sofort behandelt. Es lag ein Zettel bei euch. Auf ihm stand nur 'Die rote Blüte lässt nichts verwelken'. Eigenartig, nicht wahr." Ilona blickte dankbar aus dem Fenster.
"Wir werden uns noch bei dir erkenntlich zeigen", dachte sich Ilona heimlich, "sobald wir dich finden.

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