Kapitel 39 - Des Ritters Diener

Die vier blickten ihren geschlagenen Feind, den schwarzen Ritter, erschöpft an. Dieser Kampf hatte Jensite und Marito einiges abverlangt. Aus den Schatten trat ein Dämon hervor. Er war in einen schwarzen Mantel gekleidet. Er strahlte eine unheimliche, finstere Magie aus, die der des schwarzen Ritters ähnelte. Seine Haut hatte einen blassen Grünton, und zwei kurze Hörner standen aus seiner Stirn hervor. Sein Gesicht deutete auf ein Alter von etwa 40 Jahren hin. Er beachtete die vier garnicht, sondern stapfte direkt auf den schwarzen Ritter zu. "Du Narr hast dich überschätzt. Es war töricht von dir, in diesem Aufzug gegen derartige Gegner zu kämpfen." Jensite riss erschrocken die Augen auf, als er die Worte des Dämons hörte. Marito hingegen griff sofort sein Schwert. Der Dämon ließ aus seiner Hand einen Blitz auf den schwarzen Ritter einschlagen. Diesem zersprang sofort die schwere Rüstung, und er begann wieder zu atmen. "Wieso du überhaupt diese Rüstung trägst ist mir nicht klar. Deine Macht ist unfehlbar, und du willst sie nur unterdrücken." Der schwarze Ritter hustete unter seinem stählernen Helm. "Du weißt, wieso ich sie trage" Der Dämon zischte: "Genau darum verstehe ich es nicht" Der Ritter riss sich die zerbrochenen, schwarzen Stahlplatten vom Leib. Unter seiner schweren Rüstung, die er im Kampf trug, befand sich eine Rüstung, die aus dünneren Platten und Eisenketten bestand. Auch ohne die schwere Rüstung machte der Hochvasall einen unheimlich bedrohlichen Eindruck. Nur wirkte er jetzt schneller, leichter und beweglicher. Der Dämon zeigte auf das Großschwert des Ritters "Was ist das für eine lächerliche Waffe? Du hast endgültig den Verstand verloren!" Schnell brachte er ihm das dunkle Schwert. Die vier Helden konnten diee Situation nur perplex beobachten.

"Was starrt ihr so?", faucht der Dämon ihnen zu. Jensite entflammte sofort seine Hände und Marito begab sich in Kampfhaltung. Er begann nur spöttisch zu grinsen. "Ist DAS euer Ernst? Ihr konntet Nathantue kaum besiegen, als er seine Runenrüstung trug. Und da wollt ihr mich, den siebten Dämonenfürsten Dahkuuon herausfordern." Marito knurrte ihn nur an. "Du spuckst du nur große Töne!", rief Jensite ihm zu. Die Augen des Dämonen begannen gelb zu glühen. Er warf ihnen einen wütenden Blick zu. Die vier wurden von den Beinen gerissen und gegen die Wand geschleudert. "Jämmerlich" Der Ritter packte seinen Begleiter am Arm. "Wir müssen uns zurückziehen. Dein Blutschwur, vergiss ihn nicht" Er nickte. "Der Zyklop ist einer Festung, weiter nördlich von diesem Berg. Seine Armee ist bereit zum Angriff. Tausende Trolle. Hunderte Drachen. Unzählige Monster. Und natürlich der Zyklop selbst. Der Plan ihn zu befreien hat funktioniert. Der Zauber des Dicatue ist gebrochen. Ihr kommt zu spät. 500 Jahre zu spät. Meine Seele war zwar jahrhunderte lang in der Stase gefangen, während der Zyklop unsere Armee aufgestellt hat. Ich hätte den Schlachtzug leiten sollen. Aber das hält den Plan nicht auf. Sobald sie euch erblicken, wird der Krieg dennoch beginnen. Wir haben noch nicht verloren.", erklärte der schwarze Ritter. "Ich werde jedoch meine Revange bekommen!" Mit seinem Dämon verließ er das Schloss durch ein Portal. "Hast du das gehört Marito?", fragte Jensite ungläubig. "Es war alles um sonst, wenn wir den Zyklopen nicht aufhalten können. Wir müssen diese Armee in die Knie zwingen.", antwortete ihm Marito. "In eurem Zustand taugt könnt ihr beiden nicht gegen eine Armee kämpfen. Ihr müsst euch erstmal sammeln und erholen.", erklärt Varaja sachlich. Ilona warf sofort ein. "Wir beiden warnen die Soldaten der umliegenden Städte und Völker. Wir müssen uns auf diesen Kieg vorbereiten. Ihr bleibt erstmal hier und ruht euch aus. Diesen Berg könnt ihr so nicht runterklettern." Leise Schritte stapften durch den Raum. Schweres Atmen hallt durch den leeren Raum. Nathan - er lebte noch. "Das Portal hier ist zerstört. Der Meister und sein Magier sind schwach. Tötet ihr einen, stirbt der andere. Und der Meister ist schwer verwundet. Diese beiden werden sich am Ende der Welt verstecken. Das heißt wir sollten uns auf Ilonas Plan konzentrieren." Marito konnte es nicht fassen. "Du...du hilfst uns gegen die?" Nathan nickte. "Der Meister hat mich zwei mal verraten. Ich will Rache!" Jensite richtete sich auf, und reichte Nathan die Hand. "Dann schlag auf unsere neue Zusammenarbeit ein." Nathan blickte die Hand verachtungsvoll an. Dann sprang sein Blick auf Jensites klare Augen. Er reichte ihm seine Hand. "Wir sind keine Freunde! Wir sind Verbündete, auf Zeit!" "Mehr will ich auch nicht!", antwortete ihm Jensite.

Ilona und Varaja verließen alsbald das Schloss, um den Krieg zu verkünden. Nathan blieb bei Jensite und Marito. "Also, was wollen wir fünf machen?", fragte Jensite in die Gruppe. "Fünf?", riefen Marito und Nathan gleichzeitig verwirrt. "Ja, Ilona, Varaja, Ihr beiden und ich", erklärte Jensite. "Ich bin keiner von euch!" "Scheinbar ja doch", entgegnete Marito ebenso schockiert. Jensite fuhr fort: "Also ich schlage vor, dass Marito und ich uns den Zyklopen vorknöpfen, Varaja und Ilona den Soldaten helfen, und du, Nathan, uns den Rücken freihälst." Marito nickte. "Klingt sinnvoll". Nathan schüttelte nur den Kopf. "Ich bin doch nicht euer Schoßhund. Wenn ich nicht gegen den Zyklopen kämpfe, dann kämpfe ich gegen euch!", knurrte er aufgebracht. Marito hob, um seinen Standpunkt genauso klar zu machen, wie Nathan gerade, die Stimme: "Ich und Jensite sind ein eingespieltes Team. Wir beiden zu zweit sind am effizientesten im Kampf. Du würdest uns nur stören. Und wir könnten Deckung brauchen, wenn wir gegen diesen Typen kämpfen. Denk doch einmal logisch!" Jensite stimmte Marito vehement zu. Nathan knurrte. "Aber wenn ihr beiden es nicht hinkriegt, hole ich mir seinen Kopf." Sowohl Jensite als auch Marito nickten. "Was habt ihr eigentlich davon, dass ihr gegen den Meister kämpft. Was bringt es euch?" Marito ließ Jensite den Vortritt. "Weißt du, als wir losgezogen sind, wollte ich die Welt sehen, und den Frieden bringen. Jetzt, nach all dem, weiß ich, dass ich nur einen Heldentraum hatte. Ich weißt du was? Diesem Traum werde ich solange nachjagen, bis ich es endlich geschafft habe. Ich werde die Welt retten, und ich werde die Menschen beschützen! Dafür kämpfe ich!" Nathan war sichtlich beeindruckt von Jensites Entschlossenheit. Jetzt begann Marito zu erklären: "Ich will der beste Kämpfer werden. Das heißt nicht, dass ich alles und jeden besiegen will, sondern ein Krieger, der für das Richtige, seine Freunde und für seine eigene Kraft kämpft. Natürlich will ich den Menschen helfen, aber das wollen die gewöhnlichen Soldaten auch. Ich will darüber hinaus. Ich will das man sich an mich erinnert, als jemandem, zu dem man aufsieht!" Nathan war sichtlich sprachlos. Jensite dachte über seine eigenen Worte nach. Er hattes es endlich gefunden, dieses Gefühl, das Marito immer vermittelte, wenn er über seine Stärke redete. Man muss ein Ziel vor Augen haben. Marito hingegen, verstand wie Jensite diese selbstlose Haltung einnehmen konnte. Es geht nicht immer nur um einen selbst.

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