Kapitel 37 - Krieg für den Frieden
Marito, Jensite, Ilona, Varaja und Nathan standen vor dem Portal. Jeder von ihnen schmetterte gegen die steinernen Wände, die voller Runen der Schöpfer waren. Das Portal wurde sichtlich instabiler. Es verschwomm, zuckte wild und sonderte Blitze ab. Aber sowie die fünf nachließen, erholte sich das Portal schnell. Es gibt wohl einen Grund, wieso selbst die Siegelritter nicht in der Lage waren, es zu vernichten. Laut rief Marito in das Portal: "Zeig dich endlich, schwarzer Ritter, wir warten auf dich!" Das Portal leuchtete auf. Blitze schossen aus dem schwarzen Strudel. Eine Hand und ein Fuß ragten aus dem Portal. Das war wohl der Mann der Stunde. Dann schob sich weiteres schwarzes Metall hervor. Eine Rüstung schliff sich durch das Tor zwischen den Dimensionen. Eine Gestalt, in schwarzer Montur stand vor ihnen. Die Rüstung hatte viele scharfe Kanten, sah verdammt leicht aus und war reich mit silber verziert. Das Symbol der Siegelritter trug er sich noch. In seiner Rechten hielt der Ritter ein schweres Schwert. Es war bestimmt so lang wie ein Mann, und mindestens eine halbe Elle breit. In seiner Linken trug er einen gewaltigen Schild, auf dem das Wapper der Siegelritter in das der Dämonen überging. Alles zwar schwarz, silbern und teilweise mit roten Akzenten dekoriert. Sein Helm war geschlossen, und man konnte kaum durch das Visier sehen, wer sich darunter verbirgt. Eine tiefe Stimme ertönte hallend in dem Raum: "Ich habe eure Abkunft bereits kommen sehen. Es war nur eine Frage der Zeit. Ihr seht ziemlich mitgenommen für Kinder aus. Ihr wisst ja gar nicht, wie grausam das Leben sein kann. Ich werde es euch aber gleich zeigen." Er beendete seinen Monolog, und sah die fünf an. Er musterte ihre Körper wie ein Turmfalke, der auf seine Beutet wartete. Jensite schluckte. Die Vier, außer Nathan, betrachteten die Rüstung des Feindes. Dann raste ihr Blick auf das Schwert. "Und was dich Verräter angeht!", setzte der schwarze Ritter fort, "du hast mich nicht um sonst herausgefordert." Er bewegte seinen linken Fuß nach vorne, und war plötzlich hinter Nathan, um ihm das gewaltige Schwert in den Rücken zu stechen. Nathan fiel zu Boden. Nach einem halben Schritt mit dem rechten Fuß, und stand wieder vor ihnen. "Das war ein Kinderspiel.", erklärter Ritter gelassen. "Man nennt dies einen Dämonenschritt. Man verbraucht kaum Kraft, und ist trotzdem so schnell wie ein Arkansprung. Ein alte Dämonentechnik." Sie alle waren sichtlich schockiert, aber beeindruckt. Ohne ein Geräusch, ohne eine falsche Bewegung war er innerhalb eines Augenblicks woanders. "Deine Zeit ist abgelaufen, Ritter!", ruft Marito heroisch voran. "Das ist dein Ende, schwarzer Ritter, sieh' es ein!", ergänzte Jensite. Doch ihr Gegenüber lachte nur. "Keine Zeit, keine Geduld, keine Disziplin. Ihr jungen Leute seid ja furchtbar. Das liegt aber nur daran, dass ihr nicht wisst, wie es im großen Krieg war." Ilona wies die beiden Jungen, indem sie an deren Kleidung zog, daraufhin, den schwarzen Ritter erzählen zu lassen. Vielleicht würden etwas wichtiges erfahren.
Der schwarze Ritter atmete tief ein. "Ah, ihr wollt es also doch wissen, wieso ich das hier mache. Dann hört zu." Der schwarze Ritter steckte sein Schwert mit der Spitze in den Boden, und zerschmetterte dabei den Fließenboden.
"Als ich noch jung war, gab es Frieden und Schönheit. Aber aus heiterem Himmel fingen irgendwann Monster an, die Städte anzugreifen. Eine böse Macht trieb sie voran. Der Zyklop. Doch, statt uns zu helfen, fingen auch die Schöpfen an, gegen Menschen zu kämpfen. Die Welt wurde über Nacht ein Schlachtfeld. Ich irrte durch meine zerstörte Stadt, und fand dort ein abgebrochenes Schwert. Mit diesem bewaffnet, tötete ich jeden Dämon, den ich finden konnte. Im Laufe der Zeit sammelte ich immer mehr Waffen, Rüstungen und Techniken der Dämonen. Ich wurde zu einer Legende. Zum schwarzen Ritter, zur Schattengestalt, die vom Himmel fiel, um die Dämonen in einem Sturm der Schatten zu töten. Ich habe das Grauen so oft gesehen. So viele Tote, so viel Zerstörung, so viel Schmerz. Da verstand ich eines. Die Welt ist ein grausamer Ort. Die Richter haben uns die Große Zeit nicht vergönnt, und die Dämonen wollten uns aus Lust und Laune töten. Die Welt hasste mich. Niemand stand zu mir, außer meinem Schwert. Bis ich dann auf die vier Ritter traf. Wir wurden Waffenbrüder. Und dann, Jahre nachdem der Krieg zu Ende ging, und ich endlich in der Lage war, erst die Schöpfer für ihren Verrat zu vernichten, und danach die Dämonen für ihrer Mordlust zu versklaven, da fielen auch sie mir in den Rücken, meine eigenen Brüder. Wir hätten die Welt besitzen können. Schöpfer und Dämonen gleichmaßen auslöschen können. Aber nein. Sie hielten mich für verrückt. Und ich bestrafe Verrat mit dem Tode. In meiner Gefangenschaft, die ich Dicatue verdanke, hatte ich viel Zeit zu reden. Durch das Blut des Daakuon, meines gebundenen Dämons, bin ich nicht in der Lage an Alter zu sterben. Also redeten wir zwei. Von ihn erfuhr ich die Wahrheit. Menschen und Schöpfer sind Lügner. Dämonen und der Tod sind verlässlich. Was tue ich also. Ich versammle die, die den Dämonen treu sind, also die Schattensäbel, die Wüstenleute und natürlich die Dämonen selbst. Zusammen schenken wir der Welt unsere Macht, oder den Tod!"
Marito konnte seinen Zorn nicht mehr zügeln. So etwas herzloses, grausames und meschenverachtendes hatte er noch nie gehört. Der Tod als absolute Sicherheit. Er rannte schreiend auf den schwarzen Ritter zu. "Du seelenloser Bastard!" Wild schwang er sein Schwert, doch der schwarze Ritter wehrte ihn spielend mit seinem eigenen Schild ab. Jensite begann jetzt auch zu kämpfen. Er feuerte wie wild grüne Flammen auf den Ritter, doch dieser wich mühelos mit den Dämonenschritten aus. "War das alles? Dass ich mir über euch tatsächlich Sorgen gemacht habe. Lächerlich!", grölte der Schwarze Ritter selbstgefällig. Ilona und Varaja hielten sich zurück. In diesem Kampf würden sie nur im Weg stehen. Das wussten, und akzeptierten sie beide. Der schwarze Ritter währenddessen spielte förmlich mit den beiden. Er nutzte seinen Dämonenschritt, um jedem Angriff auszuweichen. Dabei lachte er wie ein besessener. Dann riss der schwarze Ritter sein Schwert aus dem Boden. Er schwang es. Die Klinge glitt wie eine Welle der Dunkelheit durch den Raum. Jensite wich mit dem Arkansprung aus, und Marito parierte mit dem Schwert die finstere Klinge. Hinter den beiden stürzten Säulen ein. Ihnen stand ein gewaltiger Kampf bevor.
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