Kapitel 13 - Der Todesweiher
Varaja und Jensite waren noch erschöpft von dem Kampf gegen den Dämon. Sie gingen in das Lager der Banditen, die sie davor erledigt haben. Sie machten an der Feuerstelle ein kleines Lagerfeuer und aßen vom Proviant, den sie noch aus dem Gasthaus hatten. "Jensite, du bist stärker als du denkst.", flüstert Varaja schüchtern. Sie sah Jensite seltsam an. " Und dennoch bin ich mir nicht sicher, ob wir diesen Krieg gewinnen können. Stark vielleicht, aber stark genug?" Varaja funkelte Jensite ungläubig an. "Und was ist mit deinem Feuer? Die Kämpfe gegen die Krabbe oder gegen den Meeresdämon haben doch wohl bewiesen wie stark du bist." Jensite blickte auf den Boden. Er grübelte nach. "Es wird nicht leichter, Varaja" Sie beide schwiegen. Varaja wusste was Jensite meinte. Es gibt immer einen der mächtiger ist. Ohne ihn hätte sie die Wirbelkrabbe nicht besiegen können. Solange hielt sie sich für die uneingeschränkte Richterin der Steppe. Jensite wusste was er sagt. "Jensite, du sollst nur wissen, dass ich immer hinter dir stehen werde. Du hast meinen Respekt und meine Loyalität. Du hast mir mehrmals das Leben gerettet, du hast mir gezeigt, wie stark ich noch werden muss." Jensite setzte ein kühles Lächeln auf und nickte stumm. Sie legten sich in eines der Zelte und schliefen bald ein.
Noculus, der Todesweiher war bereits fort. Er war ihr nächstes Ziel. Er war ein starker Magier. Jensite müsste sich ihm im Eins gegen Eins stellen. Der nächste Morgen brach herein. Die Wüste war genau so leblos wie zuvor. Die Sonne schien genauso fahl. Sie wanderten weiter durch die Wüste. Sie müssen Noculus und den General der Banditen ausfindig machen und eliminieren. Jensite spürte wie sie sich einer starken, bösartigen Präsenz näherten. Ein Dämon oder zumindest ein dunkler Magier lag in ihrer Richtung. Der trockene harte Boden war anstrengend zu durchqueren. Der schneidende Wind fegte Jensite und Varaja durchs Haar. Jensite spürte, bis auf einige Insekten, kein Leben in dieser Wüste. Etwas mit unheimlicher, zerstörerischer Macht wohnte dieser Wüste bei. Die Mittagszeit stand wieder bevor. Varaja versuchte zu schweigen, aber sie konnte ihre Ungeduld kaum verbergen. "Was ist es denn?", fragte Jensite genervt. "Ich glaube nicht, dass sie dich einholen können. Du hast etwas...etwas Besonderes an dir." "Ich weiß, dass ich mächtig bin. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor mir, bevor ich stark genug bin. Das Leben besteht aus ständigem Lernen. Man kann immer irgendwie stärker werden." Jensite sprach wie ein Gelehrter. Er blickte in den Horizont. Sein Blick wurde entschlossener und seine Gedanken flogen ihm durch dem Kopf. Er will die Welt verbessern. Müsste er dafür stark genug sein, jeden Gegner vernichten zu können? Rechtfertigt Frieden die Zerstörung anderer? Sie liefen weiter bis es wieder Nachmittag wurde. Ein sanfter goldener Schein färbte den Himmel. Aus der Ferne war eine graue, dutzende Meter hoher Turm zu sehen. Sie gingen weiter voran und mussten dabei an Noculus denken. Würde er wiederkommen? Sie kamen näher an der Turm heran. "Dort, dort muss der General sein. Dieser Turm strahlt etwas furchtbares aus", bemerkte Jensite sachlich. Er wirkte als dachte er immer noch nach. Varaja überblickt die Gegend. Bis auf den Turm, der von Banditen besucht wird, war nichts zu sehen. Sie marschierten weiter in diese Richtung. Der trockene Boden wurde unebener. Varaja kreischte plötzlich laut auf. Etwas hat ihr Bein gepackt. Es drückte fester zu. Krallen bohrte sich in Varajas Wade. Der Arm verschwand wieder. Noculus war das. Er tauchte vor ihnen aus einem Sandsturm wieder auf. Noculus lachte auf: "Na gut, Menschen, ich hatte euch unterschätzt, aber nun werde ich keine Gnade walten lassen." "Na gut, Todesweiher. Ich fordere Dich zu einem Duell heraus!" Varaja flüsterte:"Was ist mit mir, was soll ich tun." In einem ernsten, bitteren Ton antwortete Jensite: "Das ist ein Magierduell, Varaja. Ich muss als Magier alleine in diesem Kampf stehen." Varaja seufzte unzufrieden
Jensite und Noculus starrten sich gegenseitig an. Varaja nahm einige Schritte Abstand. Jensite und Noculus standen sich gegenüber. Sie blickten sich tief in die Augen. Sie schwiegen und waren ausdruckslos. Beide kämpften sehr defensiv. Sobald sie einander zu nahe kamen, verschwanden sie mit ihren Arkansprüngen. Dann feuerten sie sich nur noch gegenseitig ab. Sie segelten nur so durch die Luft. Und keiner schien überlegen zu sein. Es ging nur noch um Ausdauer und um Strategie. Noculus setzte ein Treibsandgebiet ein, in welchem Jensite schnell zu sinken begann. "Erbärmliches Kind. Du stellst dich einem Meister entgegen!" Jensite begann zu glühen und sprang heraus. "Und du alter Mann stellst dich mir entgegen." Noculus erzürnte. Er feuerte Kugeln aus Schatten-Magie. Jensite setzte sich zur Wehr. Jensite's grüne Feuerkugeln tanzten mit der dunkelblauen Schattenmagie des Noculus durch die Luft. Helle und dunkle Flammen stürzten ineinander und sausten aneinander vorbei. Varaja hielt den Atem an. Noculus berührte den Sand. Er beschwor mächtige Sandstürme, die schnell auf Jensite zuflogen. Jensite begann mit Arkansprüngen auszuweichen. Er zeigte sich unbeeindruckt. Noculus beschwor einen Felsen, um Jensite zu zermalmen. Dieser verwendete Schmelzflammen, um zurück schlagen. Der Fels zersprang in Einzelteile. Noculus war wie gelähmt. Wie konnte ein Kind ihm so viel entgegensetzen. Jensite steckte seine Hand aus und brachte diese zum glühen. Jensite rannte auf Noculus zu und rief:"Du Wichtigtuer!" Er donnerte Noculus seine Faust ins Gesicht. Noculus verwendete schnell Arkansprünge, jedoch blieb Jensite nah bei ihm. Noculus verdunkelte die Umgebung. Jensite konnte nichts mehr sehen. Jensite war ausgeliefert. Noculus begann wieder in die Offensive zu gehen. Er schleuderte ihm Dolche aus Schattenmagie entgegen. Die Macht von Jensite ließ ihn die dunkle Magie spüren. Er wusste wo die Dolche waren ohne sie zu sehen. Blitzschnell wich er aus, oder zerstörte sie mit seinem magischen Feuer. Jensite legte die Hand auf den Boden. Die trockene Erde leuchtete blitzend auf. Die Schatten waren gewichen. Jensite ging zu Boden. Er hatte viel Magische Energie verbraucht. "Der sterbliche Wicht hat irgendwie meine Schattendolche kommen sehen. Beeindruckend." Noculus sammelte in seinen Händen dunkle, magische Energie. In seinen Händen formte sich ein Schwert aus violettem Rauch. Es wurde langsam, von innen nach außen zu schwarzem Stahl. "Tödliche Hinrichtung" Noculus stieß ihm die Klinge in die Brust, welche sofort wieder zu Rauch wurde. Jensite feuerte einen grünen Strahl ab. Er traf Noculus' Hand. "Du kleiner Abschaum!" Jensite richtete sich wieder auf. Sein Rücken glühte in grünem Feuer. "Das nennt sich aufzehren, alter Mann. Ich kann magische Kraft opfern, um mich selbst wieder herzustellen." "Törichter Junge! Woher nimmst du all diese Kraft" Noculus war sichtlich über Jensites Durchhaltevermögen erschrocken. Jensite konnte jedoch während dem Aufzehren nur sehr eingeschränkt angreifen. Er blieb defensiv. Er wich aus, und versuchte das Aufzehren lange genug aufrecht zu erhalten. Noculus bombardierte Jensite regelrecht mit Magie. Die Schattenexplosionen wurden größer und machtvoller. Jensite jedoch konnte sich perfekt auf das Ausweichen konzentrieren. So hatte er seine Kraft nach einigen Minuten wieder zurück. Jedoch würden seine Flammen nicht mehr die volle Stärke haben. Noculus hingegen gingen die Kräfte langsam aber sicher aus. Er hatte versucht Jensite möglichst schnell zu töten, und verbrauchte damit seine Energie, während Jensite sich körperlich wiederherstellte. "Unmöglich..", flüsterte Noculus erschöpft. "Es ist vorbei für dich!", schrie Jensite hallend in die Einöde. Jensite legte seine Hände zusammen und begann einen Strahl aufzuladen. Es würde ein wenig dauern, bis die volle Kraft erreicht ist. Noculus starrte in das Licht zwischen Jensites Händen. Er konnte sich jedoch nicht mehr großartig rühren. Es war ein verlorener Kampf. Jensite schrie laut auf, stieß mit seinen Händen nach vorne und setzte so seine Energie frei. Der Strahl durchdrang den Körper des Todesweihers. Dies beendete den Kampf. "Magier...", flüsterte Noculus, "Wie...wie konntest du mich besiegen. Du Amateur...du kannst keinen Meister bezwingen." "Ich kämpfe nicht um zu töten" Varaja ging wieder zu Jensite. "Du bist zäh, Kind. Ich werde dir etwas verraten. Die graue Säule ist ein Ort, an dem die Monster von ihrer zu unserer Welt wandern...Ein Portal. Es ist ein Überbleibsel des...des Antiken Krieges." Jensite riss seine Augen auf. Dieser Turm ist ein Portal. Dies war also wirklich ihr Ziel. Das Wüstenportal muss zerstört werden. "Kind, hör mir zu: der General...er...er wird euch töten. Er wird...eure Taten an mir...rächen", lachte Noculus mit letzter Kraft."Und dann frisst der Zyklop alles was ihr liebt"
Jensite starrte Noculus grimmig an. "Das hält uns nicht ab. Deswegen kämpfen wir." Noculus' Gesicht verlor das grinsen. Er sackte zusammen und hörte auf sich zu bewegen. jensite und Varaja drehten sich um und gingen, ohne den verstorbenen Magier eines weiteren Blickes zu würdigen.
Sie durchquerten weiter die Wüste. Sie mussten die Säule erreichen. Auf einem anderen, fernen Hügel stieg Sand in die Luft. Ein violettes Licht stieg von der Säule auf. Dort wartet also der nächste Dämon. Und der dritte Hochvassal. Jensite ballte seine Faust. Varaja starrte zur Säule.
"Stelle dich mir, General", rief Jensite dem Turm entgegen.
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