kapitel achtzehn, ZWEI SEITEN DER SELBEN MÜNZE.

JENSEITS VON EDEN







ZWEI SEITEN DER SELBEN MÜNZE.

Scatter your ashes across the universe
and still they would taste his name,
because you have loved him in every life.



16. Dezember 1977

„ATEMBERAUBEND," RAUNT AMOS DIGGORY SCHLICHT, nachdem sie die Stufen zur Großen Halle heruntergekommen war, wo sie sich mit ihrer Begleitung für den Abend treffen wollte.

     „Vielen Dank, das kann ich nur zurückgeben," zwinkerte sie ihm zu. Es war keinesfalls gelogen. Der dunkelblaue Festumhang stand ihm ausgezeichnet und auch sonst musste sie zugeben, dass er sehr attraktiv war.

Sie hakte sich bei ihm ein und zusammen machten sie sich durch die kalten Gänge auf den Weg zu Slughorn's Weihnachtsfeier. Währenddessen herrschte angenehme Stille zwischen den beiden.

Als sie eintraten, kam sofort der Professor auf sie zugewatschelt. „Miss Stark, Mr. Diggory, wie schön, dass sie uns bereichern, ich hatte fast befürchtet, dass sie nicht mehr kommen würden," lachte er heiser. „Ich möchte Ihnen einige meiner Gäste vorstellen, folgen Sie mir doch bitte." Mit diesen Worten winkte er das Paar hektisch hinter sich her.

     Der Raum war gefüllt mit ausgewählten Schülern und Ehrengästen, wie Slughorn sie nannte. Um ihre Köpfe herum flogen glitzernde Elfen, ob richtige oder durch Magie heraufbeschworene konnte Eden nicht sagen.

     Die beiden folgten dem Professor bis zu einer Runde bestehend aus drei älteren Zauberern. „Dürfte ich Ihnen zwei meiner absolut besten Schüler vorstellen?" strahlte er. „Amos Diggory, welcher eine Karriere als Heiler anstrebt, dabei könnten Sie, Lancel, ihm sicherlich ein wenig weiterhelfen." Dabei zeigte er auf einen Mann mittleren Alters, welcher im Takt der Musik langsam von einem Bein auf's andere wippte.

„Und dies ist Eden Stark. Sicherlich haben Sie alle schon von ihrer Familie gehört, doch ist sie auch eine meiner schlausten Köpfe." Er klopfte der Gryffindor stolz auf die Schulter und nacheinander schüttelte sie Hände mit den anwesenden Zauberern.

Nach einigen Minuten, in denen Amos sich angeregt mit einem der Männer, welcher ein bekannter Heiler zu sein schien, unterhielt, sah Eden sich zum ersten Mal in dem großen, ovalen Raum um.

Fliegende Tablets mit Elfenwein und Eggnog schwirrten um die Schüler herum und das Buffet war gedeckt mit dem feinsten Essen. Mit einem flüchtigen Blick zu Amos, welcher den Anschein machte, sich prächtig zu amüsieren, ging sie mit schnellen Schritten zu dem langen Buffet, wo sie sich ihren Teller bis zum Rand mit Roastbeef und Yorkshire Pudding, diverse Pasteten und geröstetem Gemüse, Kürbispastete, Siruptorte und Kesselkuchen füllte.

Sie sah sich um und entdeckte nach einigem suchen zu ihrem Glück Sirius in einer Ecke zusammen mit James und Lily, welche zusammen gekommen waren und seiner eigenen Begleitung, das selbe Mädchen, welches vor einigen Tagen mit ihnen im Gryffindor Gemeinschaftsraum gesessen hatte. Sie schien ihm seinen unbedachten Spruch verziehen zu haben, doch das überraschte Eden wenig, Sirius konnte sehr charmant sein, wenn er nur wollte.

Langsam, darauf acht gebend, dass das Essen nicht von ihrem vollen Teller fiel, begab sie sich zu ihren Freunden.

„Lya!" strahlte Lily sie an, scheinbar erleichtert, dass ihre Freundin sich zu ihnen gesellt hatte.

     Die drei hatten allesamt ein volles Glas Feuerwhisky in der Hand und als ein Tablett vorbei schwebte, schnappte James sich noch eins und reichte es Eden. „Glaub mir, du wirst es brauchen," erklärte er mit mitleidigem Blick.

     „Wird es so schrecklich?" lachte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

      „Schlimmer," antwortete daraufhin Sirius. „Das hier ist nämlich tatsächlich einfach nur ein Treffen, um seine alten, nun sehr erfolgreichen, Lieblingsschüler zu präsentieren. Und natürlich um seinen unstillbaren Appetit mit überteuertem Essen zu füttern."

      Die kleine Gruppe fing an zu lachen, als sie alle bei Sirius Worten zu ihrem Zaubertränke Professor guckten, welcher sich in dem Moment eine große Eismaus in den Mund steckte, welches sich als schwerer herausstellte, als er vermutet haben musste. Sie währte sich mit wackelndem Schwanz dagegen.

       Als sich ein kräftiger Arm um Eden's schmale Hüfte legte, erstarb Sirius' Lachen. Er fühlte sich unglaublich dumm, schließlich hatte er selbst ein Date, doch konnte er nicht anders, als eifersüchtig zu werden. Allerdings konnte er, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, welcher auch in der Nähe stand, seine Eifersucht besser unterdrücken. Eden jedoch schien nichts davon bemerkt zu haben und wenn doch, ignorierte sie es gekonnt, denn drehte sie sich lächelnd zu ihrer Begleitung um. „Hast du dich amüsiert?" fragte sie neckisch.

     Leicht beschämt kratzte Amos sich am Nacken. „Tut mit leid, ich war wohl ein wenig überenthusiastisch." Er zuckte entschuldigend die Schultern.

      „Ein kleines bisschen. Aber wir haben ja noch den ganzen Abend," lachte Eden leise. Dann drehte sie sich wieder zu den anderen um. „Amos... das hier sind meine Freunde Lily und James, und Sirius mit seiner Freundin Karen."

     Er störte Sirius, dass sie kein Problem damit zu haben schien, Karen als seine Freundin vorzustellen. Sie blickte dabei nicht einmal in seine Richtung.

     Amos nickte ihnen allen freundlich zu, während er James einen spielerisch unglücklichen Blick zuwarf, denn auch er spielte in seiner Hausmannschaft Quidditch. Die beiden waren sich schon einige Male in die Haare bei dem Thema gekommen, auch wenn es nie wirklich ernst geworden war. "James Potter, ich könnte mir wirklich niemand besseren vorstellen, mit dem Eden eine Freundschaft schließen könnte," scherzte er.

     „Du vergisst, dass ich auch mit im Team bin, mein Lieber," antwortete sie, bevor ein breit grinsender James etwas erwidern konnte.

     „Bei dir mache ich eine Ausnahme. Allerdings nur, weil du so charmant bist," flüsterte Amos ihr lächelnd zu. „Kommst du mit an die frische Luft?" Als sie daraufhin nickte, verschwanden die beiden zusammen in der Menge.

     Sirius atmete tief aus, hatte nicht einmal bemerkt, dass er die Luft angehalten hatte. „Ist alles in Ordnung?" fragte Karen ihn besorgt.

Er musste sich anstrengen, nicht die Augen zu verdrehen, denn wusste er, dass sie es in Wahrheit nicht verdient hätte. „Ja, natürlich," winkte er stattdessen ab. Während sie sich beruhigt lächelnd wieder Lily zuwandte, mit der sie sich unterhielt, hatte er James nicht so einfach überzeugen können.

„Lass gut sein," murmelte er nur, als er seinen wissenden Blick auf sich spürte und drehte seinem besten Freund den Rücken zu. Er konnte Wut in sich spüren, als er daran dachte, wie dämlich James Lily ständig anhimmelte und fast hätte er sich wieder umgedreht und den anderen Rumtreiber angemacht, auch wenn er genauestens wusste, dass dieser es nicht verdient hatte.

Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass er den selben Gesichtsausdruck trug, wie sein jüngerer Bruder, als er dessen Blick kreuzte. Doch dann beendete dieser den Blickkontakt und strich stattdessen mit der flachen Hand seiner Begleitung über den Rücken, welche es mit roten Wangen zur Geltung nahm. Fast hätte Sirius darüber gelacht, wie ähnlich die beiden sich doch letzten Endes waren. Doch der Gedanke daran, dass Eden mit jemand gänzlich anderem hier war, ließ ihn einen großen Schluck von seinem Feuerwhisky nehmen.

Mit glasigen Augen und benebelten Gedanken erinnerte er sich an etwas, dass ihm seine ältere Cousine Andromeda einmal gesagt hatte, nur kurz bevor sie mit dem Muggel Ted Tonks durchgebrannt war. „Wo die Liebe hinfällt, dort stürzen auch wir."




JENSEITS VON EDEN.     anmerkungen

Seid ihr Team Sirius oder Team Regulus?

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