38 Las Vegas.

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Der Streit mit Harry wirkte nach. Ich merkte, er bemühte sich wirklich und es tat mir ebenfalls leid, dass ich ihm verschwieg, was mit Benny vorgefallen war. Trotzdem kam es mir vor, als hätten wir nun einen imaginären Knick Punkto Vertrauen.

Von Noah hörte ich den ganzen Tag nichts. Erst, als er abends schrieb, er würde nun aufbrechen zur Abreise und wir würden uns in London sehen, da wurde mir klar, dass der keine Fragen Deal größer war als gedacht.

„Lass uns rausgehen", Harrys Vorschlag kam so überraschend, dass ich von meinem Koffer aufsah. Ich war am Packen, denn bei Nacht flogen wir weiter. Irritiert runzelte ich die Stirn: „Musst du nicht arbeiten?"

„Erst heute am frühen Abend. Wir könnten zum Michigan See und eine typische Pizza Chicagos essen", sprach er und ich kam Harry entgegen. Wieso nicht?

Obwohl es warm war, trug Harry ein Jeanshemd mit langen Ärmeln, eine Kappe und Sonnenbrille. Hinter uns hielt Jerry gesunden Abstand und obwohl ich mich freuen sollte, so konnte ich den Spaziergang am Michigan See nicht richtig genießen.

Hier und da machte ich Fotos, mal von Harry, mal heimlich von Jerry. Aber richtige Freude kam einfach nicht auf. Selbst nicht, als ich meine Hand in Harrys schob und wir unsere Finger miteinander verschränkten.

Eine ganze Stunde hatte ich ihn nur für mich. Dann wurde er erkannt.

Die drei Teenager-Mädels waren süß und völlig aufgeregt. Ich bot mich an das Foto für sie zu machen und sie strahlten dermaßen, dass ich es ihnen nicht einmal übelnahm, dass sie uns störten.

Harry blieb immer sehr freundlich zu seinen Fans und ich bewunderte es. Während er sich kurz mit ihnen unterhielt, sprach Jerry neben mir: „Er kann da nichts für."

„Ich weiß", antwortete ich und beobachtete Harrys Gesten. Es wirkte, als würde er die Mädels um etwas bitten. Sie nickten so heftig, als würden sie alles dafür tun, Harry mit einem Mord davonkommen zu lassen. Schließlich wandte er sich uns wieder zu und mit einem letzten Wink setzten wir den Weg an der Promenade fort.

„Sie werden das Foto erst twittern, wenn wir eine halbe Stunde weg sind", sprach er und schmunzelte. „Genug Zeit, um Abstand zu schaffen."

Und vor allem genug Zeit, um diesen kostbaren Nachmittag noch zu genießen. Jerry führte uns schließlich mit viel Tamtam in eine Pizzeria. Sichtlich erfreut erklärte er: „Ihr müsst die Pizza bei Fantastic Nick probieren! In Chicago wird sie ganz anders gemacht!"

Wir betraten einen kleinen, schmalen Laden, wo man entweder direkt an der Theke bestellte und aß oder an den winzigen Tischen an der Wand. Harry half mir auf einen hohen Hocker zu klettern und ich stalkte Jerry dabei, wie er einen kleinen, runden und ergrauten Mann begrüßte.

Fantastic Nick schwor auf seine Pizza und da ich nicht alles verstand, was er im breiten Akzent von sich gab, reimte ich mir das meiste zusammen. Das Restaurant war alt, voller Vintage-Charme der 70er. Rot gedeckte Tischlein, Bilder von früher an der Wand, Modellflugzeuge über unseren Köpfen. Ich mochte es auf Anhieb.

Höflich fragte ich Fantastic Nick, ob ich das eine oder andere Foto machen dürfte und er lachte laut auf. „'türlich!"

Während wir also auf unser Essen warteten, packte ich die Kamera aus und probierte herum. Ich schaffte es ein heimliches Foto von Harry zu machen, welche ich mir wirklich toll gefielen. So sollte es öfters sein, er hatte seine Ruhe, wirkte losgelöst und entspannt. Genauso liebte ich ihn an meisten. Wenn er nur er selbst war.

Es war egoistisch, aber ich wünschte, es gäbe ihn ohne all den Rummel. Ganz normal, alltäglich und fast schon langweilig. Harry gegenüber würde ich das jedoch niemals offen aussprechen.

Im Fantastic Nick war es nicht laut, es lief keine Musik und noch war der Laden nicht voll. Ich fühlte mich unglaublich wohl und als ich fertig fotografiert hatte, da half Harry mir wieder auf den hohen Hocker.

„Verbrenn dich gleich nicht, die Chicago Pizza ist sehr heiß", erklärte Harry mir. Kurz darauf servierte uns Nick die originale Chicago Pizza in einer großen Pfanne. Sie war fast fünf Zentimeter hoch und der Pizzaboden wirkte wie eine Schüssel die mit Gemüse wie Pilze, Zwiebeln, Chilischoten und Tomaten gefüllt war, mit Tomatensoße übergossen und in zwei Etagen Käse getunkt wurde. Oben drüber streifte man Parmesan.

Wie ein Kuchen wurde die Pizza angeschnitten und ein köstlicher Duft breitete sich aus. Nick stellte zwei große Colas mit Eiswürfel vor unserer Nase ab und Jerry unterhielt sich am Ende der Theke mit ein paar Leuten.

„Irgendwie pervers", fand ich, als Harry mir meinen Teller reichte. Er lachte: „Sag das nicht so laut, sonst ist Nick beleidigt. Aber ich schwöre, der Geschmack ist nicht pervers."

„Im Gegensatz zu manchen anderen Dingen, die man schluckt?", entwich es mir. Harry rutschte fast sein Teller aus der Hand und jede Minute mit ihm in Kombi mit Normalität fühlte sich so wunderbar an.

Er hatte recht. Die Kuchen-Pizza, alias die Chicago Pizza, schmeckte sehr gut und ich verstand, wieso Chicago so stolz auf die perverse Kreation war. Fast eine Stunde blieben wir in dieser kleinen Oase, ich hörte Nick erzählen, auch wenn ich ihn nicht immer verstand. Die Pizza stopfte dermaßen, dass wir kein Dessert mehr schafften.

Unsere gemeinsame Zeit war jedoch passé als wir Fantastic Nick verließen. Zahlreiche Geier hatten sich mit ihrer Linse vor dem Restaurant in Position gebracht. Jerry musste seinen Job machen und diese dämlichen Wichser auf Abstand halten. Harry umfasste meine Hand und wir suchten unglaublich schnell das Weite. Letzten endlich rettete uns ein Taxi.

Toll, meine Mum würde begeistert darüber sein mich in der Sun zu sehen, wenn sie die Klatschzeitschriften im Salon ihren Kundinnen hinlegte. Im Geiste hörte ich sie schon sagen: „Das passiert, wenn man den Haaren nicht genug Aufmerksamkeit schenkt und den verkniffenen Gesichtsausdruck hat sie nicht von mir!"

„Wir könnten noch ins Café des Hotels", schlug Harry vor, doch während das Taxi uns durch die Stadt brachte, da hatte ich eine bessere Idee. Ich beugte mich vor, als der Fahrer, ein rüstiger indische Gentleman, an einer Ampel hielt: „Ist es möglich Chicago vom Taxi aus zu sehen?"

Zuerst starrte er mich irritiert an und ich erklärte: „Wir haben nur wenig Zeit und Chicago ist sicher großartig."

„Oh ja, das ist es", er dachte kurz nach, dann lächelte er breit und schnippte mit den Fingern: „Ich gebe euch Chicago im Schnelldurchlauf."

Und er hielt Wort.

Wir sahen den Navy Pier, der mich ein wenig an den Santa Monica Pier erinnerte und den Willis Tower. Das zweithöchste Gebäude der Vereinigten Staaten, es hatte auch eine Aussichtsplattform. Aber das wollte Jerry mit uns nicht riskieren.

Hari, unser Fahrer zeigte uns dann die kleinen Insider. Wir erlebten eine Eisdiele, die tatsächlich einen Drive-in hatten. Harry schwor: „Ich bestelle dir das perfekte Eis."

„Da ist aber einer von sich überzeugt", höhnte ich, doch er suchte aus den 42 Eissorten tatsächlich meine zwei liebsten Sorten raus. Stracciatella und Erdbeere fanden den Weg ins Hörnchen. Harry selbst blieb bei Vanille.

Jerry nahm seinen riesigen Becher vom Beifahrersitz entgegen und meinte: „Du bist echt ein Langweiler, Harry."

„Was Eis angeht, ja", gab er zu. „Ich muss später noch arbeiten, du musst nur am Bühnenrand stehen und die Zeit totschlagen."

Leider konnten wir die Gangster- und Geister-Tour nicht mitmachen, aber dafür hielt Hari sein Taxi am Lake Michigan, Abseits von Touristenmagneten und wir hatten einen unglaublich schönen Ausblick nur für uns. Mit dem Selbstauslöser verewigte ich uns auf einem Bild, auch Hari durfte mit seinem Taxi nicht fehlen und Jerry klärte mit ihm, wie wir ihm das Foto zusenden konnten.

Zur selben Zeit machten Harry und ich ungelenkt ein Selfie zusammen. Es war schwierig den schönen Hintergrund und uns selbst möglichst passabel drauf zu kriegen. Einer von uns machte immer ein komisches Gesicht und schließlich beugte ich mich vor und meine Lippen strichen über Harrys Wange. Automatisch schloss ich die Augen und bemerkte nicht, dass Harry sie ebenfalls schloss, als er meine Lippen spürte.

Es wurde unser letztes Selfie.

Manchmal gab es Momente, in denen man genau solche Kleinigkeiten ganz genau wusste, aber niemand sie aussprach. So ähnlich fühlte es sich an, als ich zusammen mit Harry zurück ins Hotel kam. Chicago war schön und ich sah mit jeden seiner Blicke und Gesten, dass ich mich immer wieder dazu entscheiden würde, ihn zu daten.

All die Stunden mit ihm waren wunderbar, besonders diese kurze Zeitspanne, in der er mich glauben lassen konnte, dass wir zusammen funktionierten.

Doch die Wahrheit war, als wir nach Las Vegas flogen, da änderte sich gar nichts. Weder der Stress, die Struktur dieses wahnsinnigen Alltages, noch dieses Gefühl der Ausgeschlossenheit. Ich lief nebenher, oder vielleicht neben Harry, aber mir ging die Puste aus.

Zuerst war es, als hätte man nur Seitenstechen, dann eine Zerrung in der Wade und schließlich ging der Kreislauf hops.

One Direction würde zwei Shows in Las Vegas spielen. Danach zeichneten sie einen Dreiteiler für ihre Fans auf und würden mehrere Attraktionen in Vegas ausprobieren. Nur am Rande hatte ich den Vergleich zum 1D-Day aufgeschnappt.

Ein kleiner Teil der Mannschaft stieg mit der Band im Caesars Palace ab. Ich stand in einem wahnsinnstollen Hotel. Die Lobby haute mich buchstäblich um. Rund, voller Marmor, mit Säulen, Statuen und Wasser-Fontänen. Der Caesar Palace war eine andere Welt, aber das hier war ein typischer Teil von Harrys Leben.

„Komm doch auf ein Konzert mit", bettelte Eleanor, während mich der Luxus erschlug. „Dann hört das blöde Gerede auf, von wegen du würdest Harry nicht unterstützen und wir könnten es diesen dämlichen Gänsen unter die Nase reiben, indem wir so tun, als hätten wir den Spaß unseres Lebens."

Nur, dass wir keinen Spaß hatten. Zumindest ich nicht. Natürlich gab ich nach – mal wieder. Und mal wieder hielt ich tapfer durch, obwohl mich das Konzert tierisch anstrengte, ich kein einziges Wort verstand, aber alle um mich herum wussten was abging. Als würden sie eine Sprache sprechen, die mir irgendwie fremd blieb.

Aber Hauptsache ich stand im extra Bereich neben Eleanor und tat, als könnte ich mir keinen besseren Ort vorstellen. Las Vegas hatte so aufregende Ecken und ich landete wieder da, wo ich nicht hin wollte.

Gefühlte 1000 Handys zückten in meine Richtung, es war unglaublich laut und wie in einem viel zu schnellen Rausch. Nach Stunden wurde ich endlich erlöst. Ich saß im Auto, eingequetscht zwischen Eleanor, zwei von Liams Gangsterkumpels und zwei Freunde von Niall waren aus Irland gekommen. Im Wagen war es voll, laut und roch nach Alkohol und Nikotin.

Jerry fuhr den Wagen direkt vor den Caesar Palace und sofort sprangen alle raus. Ich hielt inne und konnte mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so fertig gefühlt hatte. Statt sofort hinter den anderen her zu Spinten, blieb ich sitzen und versuchte durchzuatmen.

Erst, als Jerry zu mir in den hinteren Teil des Autos kletterte, da bemerkte ich, dass wir angekommen waren. Angestrengt blickte ich auf sein Mundbild, mehr, als ich es sonst tat.

„Ist alles in Ordnung?", fragte er und ich schaffte es nicht meine Stirn zu glätten, stattdessen kroch Angst und Panik quälend langsam durch meine Adern. Ich bat ihn darum Licht zu machen und er tat mir den Gefallen. Dann durchkramte ich hastig meine Tasche und nahm mein rechtes CI. 

Mit eiskalten Fingern wechselte ich die Batterien, verschloss den Verschluss und sah das Lämpchen aufleuchten. Das Außengerät funktionierte also tadellos. Kurz bekam ich wieder Luft. Bis ich es am Kopf wieder anschloss.

Meine rechte Seite klang dumpf, leise und überhaupt nicht so klar, wie ich es gewohnt war. Plötzlich verschwand ein Teil der Welt, der für mich immer selbstverständlich wurde. Zu allem Übel merkte ich, dass mein linkes Gehör flackerte. Die Geräusche kamen mit Unterbrechungen.

Scheiße!

Verdammte Scheiße!

Ich musste mich zwingen ruhig zu atmen, aber es war unglaublich schwer. Meine Fingerspitzen waren eiskalt und um nicht in Panik zu verfallen, sagte ich mir innerlich vor, dass es auch ein einfacher Wackelkontakt im Außengerät sein konnte, den man schnell behob.

Optimistisch zu bleiben fiel mir an diesem Abend jedoch unglaublich schwer. „Jerry?", ich wusste nicht, ob ich meine Stimme richtig kontrollierte. Sich selbst zu hören half dabei nicht allzu merkwürdig zu klingen. „Ich glaube, ich höre nicht mehr richtig."

Jerry schien nicht zu verstehen, was ich meinte, also setzte ich hinzu: „Meine CI's gehen nicht. Es ist, als hätten sie einen Wackelkontakt."

Jetzt durfte ich bloß nicht heulen. Mit einem letzten bisschen Würde versuchte ich mich zusammen zu reißen und als Jerry nach meiner Hand griff, blickte ich auf und begriff, dass sich seine Lippen bewegten.

„... ganz ruhig... komm erst einmal aus dem Auto."

Völlig erledigt kam ich dem nach und spürte, wie meine Beine nachgaben. Ich war schrecklich erschöpft und müde. Mir taten die Füße weh und ich hatte Bauchschmerzen, als ich daran dachte, dass ich im Foyer zur Rezeption musste, damit ich in diese protzige und pompöse Suite kam.

Jerry war mir jedoch einen Schritt voraus und übernahm das. Er war wirklich nett und brachte mich bis zur Suite. Ohne ihn hätte ich mich verlaufen und bevor ich die Magnetkarte durch den Schlitz ziehen konnte, da wollte er, dass ich ihn ansah.

Mein letztes bisschen Konzentration ging dafür drauf, dass ich von seinen Lippen las. Er versprach mir, dass er mir morgen dabei helfen würde, wenn die CI's morgen immer noch nicht funktionierten, wie sie sollten.

Genau, vielleicht war das auch alles nur dieser verfluchte Stress. Ich musste nur einmal richtig durchschlafen und mich ausruhen. Demnach steuerte ich geradewegs das Schlafzimmer an. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und humpelte ins Bad. 

Während ich meine Flechtfrisur mit den Fingern löste, fielen mir immer wieder die Augen zu. Gerade noch so überwand ich mich, mich abzuschminken, dann zog ich mir das Nachthemd über den Kopf und ignorierte, dass ich es falsch herum anhatte.

Stattdessen kletterte ich ins Bett und kroch unter die Bettdecke. Zum Glück hatte die Suite eine Klimaanlage, denn Las Vegas war vor allem eines: Schwül und drückend warm. Ich war so k.o., ich bemerkte nicht einmal mehr, wie Harry über eine Stunde später eintraf.

Wie ausgeknipst schlief ich durch und wachte völlig verdreht und immer noch erschöpft am nächsten Morgen auf. Mein Kopf schmerzte und ich fühlte mich, als wäre mein innerer Akku gerade einmal 30 Prozent aufgeladen. Aber dieses Gefühl hatte ich oft, seit ich Harry auf Tour besuchte.

Das Schlafzimmer war nicht völlig abgedunkelt, ich sah einen Berg Decke und Harrys dunkles Haar. Sein Mund stand offen und bewegte sich. Wahrscheinlich schnarchte er mal wieder, als würde er einen Wald niedermähen wollen.

Ich musste lächeln und hatte schon halb die Hand ausgestreckt, um ihn zu berühren, doch dann entschloss ich, dass es besser war ihn schlafen zu lassen. Momente, wie diese, waren das, was mich glücklich machte. Auf Tour bekam ich sie, in London dagegen eher sehr selten.

Schwerfällig robbte ich mich zur Nachtkonsole und griff zu meinem Handy. Im Schneidersitz ging ich meine Nachrichten durch, schrieb Sunny, Amanda und natürlich Noah. Danach sah ich, dass meine Mum sich gemeldet hatte und wissen wollte, ob es mir gut ging. Sie spielte auf die Bilder in Chicago an.

Routiniert rief ich eine Plattform nach der Nächsten ab, schließlich war mein Uni-Postfach dran. Mein Herz schlug einen Takt schneller, als ich die Mail meines ersten Dozenten für die Bachelorarbeit sah.

Ich hatte bestanden. Er gratulierte mir zu einer glatten 2.0. Mein Zweitbetreuer vergab dieselbe Note und langsam ließ ich das Handy sinken. Ich hatte nun offiziell einen Universitätsabschluss und sollte vor Freude tanzen.

Aber stattdessen war ich lediglich froh und eine Last weniger los. Ich musste nie wieder in überfüllte Hörsäle, in Seminarräume, in denen ich auf den Boden saß, nicht mehr meine Dolmetscher organisieren und alles nachlesen, was meine Mitstudierenden im Vorbeigehen mitnahmen.

Das war vorbei.

Prompt zog ich die Beine zum Körper und verspürte nur Erleichterung. Aber eigentlich sollte es doch anders sein. Zu studieren war nicht die beste Zeit meines Lebens. Alles andere, das nebenbei lief, ließ mich, mich gutfühlen.

Ich schickte meiner Mutter die Nachricht und meinen besten Freunden, dann legte ich das Handy zur Seite und spürte, dass sich Harry neben mir regte. Dies war das einzig Schöne während der Tour, nämlich wenn wir nebeneinander wachwerden konnten.

Aber das reichte mir nicht.

Dieses wunderschöne Gefühl von Liebe wurde vom Wahnsinn, der sich Harrys Alltag nannte verschluckt. Und damit ich gleich mit. So sehr ich Harry auch liebte, so sehr hing ich auch an mir selbst.

Ich musste mich entscheiden, und seltsamerweise fiel es mir nicht so schwer, wie ich dachte.


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