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Elsa

"Elsa!"
"Elsa!" flüstert eine geheimnisvolle Stimme.

"W-Was? Träume ich?" frage ich. Ich befinde mich in einem dunklen Raum. Nicht einmal ein bisschen Licht. Alles schwarz.
"Wo bin ich?"

"Keine Sorge Elsa. Es ist alles gut. Du bist bei mir. Du bist irgendwo, aber auch gleichzeitig nirgendwo." flüstert die Stimme jetzt schon lauter. Sie hört sich rau und düster an.

"Aber wer bist du?" frage ich energisch und plötzlich erhellt sich der Saal ein wenig. Ich stehe in der Mitte eines Raumes. Rund um mich herum ist Schnee und Schatten. Auf einmal tritt aus dem Schatten ein geheimnisvoller Mann heraus. Er ist schwarz gekleidet und hat eine graue Haut. Seine ebenfalls schwarzen Haare stehen ihm an allen Seiten wild vom Kopf ab und insgesamt wirkt er sehr gespenstisch.
Von dem werde ich mich sicher nicht einschüchtern lassen!

"Gestatten Pitch Black." sagt er und streckt mir seine Hand entgegen.
Seine Hand werde ich auf keinen Fall annehmen.

"Was willst du von mir?" frage ich und gehe einen Schritt zurück.

"Ich möchte dir etwas zeigen." sagt er und ich merke schon, dass das eine Falle ist. "Sieh doch." sagt er und deutet hinter mich.

Widerwillig drehe ich mich um und zucke zusammen. Vor mir ist eine Art von Projektion von Anna und mir als Kinder. Wir bauen einen Schneemann und sogar unsere Stimmen hört man.

"Elsa fang mich auf!" ruft die kleine Anna und hüft von Eissäule zu Eissäule, die mein Kinder-Ich zaubert.
Doch plötzlich rutscht mein Kinder-Ich aus und versucht noch eine Eissäule für Anna zu zaubern, doch der Schuss trifft Anna am Kopf und sie fällt in den Schnee und zu Boden.

"Anna!?" ruft mein kleines Ich und läuft zu Anna hin. Tränen schießen bei diesem Anblick in meine Augen und Schmerz breitet sich in mir aus.
Dann verschwimmt das Bild und ich bin wieder mit Pitch alleine.
Plötzlich erscheint ein neues Bild. Aber dieses Mal nicht von Anna und mir, sondern von Jack, als er noch nicht Jack Frost war und von mir. Wir spielen zusammen im Schnee und haben Spaß. Wir machen eine Schneeballschlacht und schießen uns die Schneebälle gegenseitig ins Gesicht.
Dieses Bild lässt einen Schmerz durch mein Herz gehen, welcher mich zu Boden sacken lässt.
Ich fasse mir ans Herz und warte. Kurz darauf wird der Schmerz weniger und ich kann wieder aufstehen.
Zum Glück verschwimmt das Bild, als ich wieder hinsehe und wird schwarz.
Ein paar Sekunden warte ich, doch das Bild bleibt schwarz.

"Und waren die Schmerzen schön?" fragt die raue Stimme und ich drehe mich um. Pitch steht immer noch hinter mir und grinst fies.

"Woher weißt du...?" frage ich, doch meine Stimme bricht ab.
"Ach Elsa. Ich bin der schwarze Mann. Ich spüre Angst." sagt er.

"Oh. Bevor ich es vergesse..." murmelt er und streckt die Hand hinter mich, dann schnipst er einmal. Ich blicke über meine Schulter und sehe, dass das Bild wieder Farbe annimmt. Ich drehe mich wieder um und sehe Jack. Aber nicht, als er noch Jackson Overland war, sondern Jack Frost.
Er fliegt, rund um ihn herum liegt Schnee. Wo ist er nur?
Neben im hoppelt wortwörtlich ein Hase im Schnee. Aber er ist viel größer, als normale Hasen. Er ist circa so groß wie Jack und hat sich einen Gürtel mit Bumerangs umgeschnallt. Sein Fell ist grau und seine Miene eher grummelig.
Da kommt mir plötzlich ein komischer Gedanke...ist das der Osterhase?
Er und Jack fliegen beziehungsweise hoppeln nebeneinander und sehen sich die ganze Zeit um, als ob sie etwas suchen würden. Beide Blicke sind ernst und misstrauisch.
Ach Jack...wo bist du nur?
Ich vermisse dich so sehr...
Dann verschwimmt das Bild und wird wieder schwarz.
"Ach Elsa." sagt Pitch und ich drehe mich ruckartig um. "Bevor ich es vergesse, hier ist jemand, der dich gerne kennenlernen möchte." Sein fieses Grinsen zeigt mir, dass das eine Falle ist, doch es ist ja nur ein Traum...
Aus dem Schatten tritt eine zweite Gestalt. Ihre Haut ist bräunlich, ihre Haare feuerrot und ihre Augen funkeln wie Flammen. Sie hat einen roten Umhang und rot-braune Gewänder. Sie sieht mich finster an und um sie wabert eine Aura, die so heiß ist, dass sie mich fast zu Boden zwingt.
"Das ist Pele." sagt er und plötzlich züngeln rote Flammen rund um mich herum auf. Sie zwingen mich zu Boden und lassen mich husten. Die Flammen werden immer höher und kesseln mich ein. Ein paar Mal huste ich noch, dann wird mir schwindelig und ich falle zu Boden. Dann schließen sich meine Augen und ich werde bewusstlos.

"Elsa." sagt eine Stimme und ich öffne die Augen.

"Anna?" frage ich Anna, die auf meiner Bettkante sitzt und mich anlächelt.
Schweißgebadet setze ich mich auf und sehe sie an.

"Du hattest einen Albtraum. Ist jetzt alles okay?" fragt sie.

"Ja. Ja jetzt ist alles okay." sage ich.
Zumindest hoffe ich das.

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