32

Jack

"Elsa." sage ich sanft und drehe sie zu mir, damit sie in meine Augen sehen kann. "Ich denke ich weiß wo die Wurzel des Problems ist. Und dafür müssen wir jetzt etwas ausprobieren."
Ich drehe sie wieder um und fliege vor sie.
"Du wirst dir jetzt vorstellen, dass ich Anna bin. Ich werde dich darum bitten, mir Eissäulen zu zaubern und so weiter." sage ich und Elsa sieht nicht gerade glücklich darüber aus.
"Hey alles ist gut, mir kann nichts passieren."
Langsam fängt sie an mir Eissäulen zu zaubern und ich hüpfe von der einen zur Nächsten. Ich hüpfe und hüpfe und Elsa zaubert so schnell sie kann.

Doch dann schafft sie es nicht, rutscht aus und ich falle hinunter in den weichen Schnee. Ein Eisblitz trifft mich am Kopf und es tut ein bisschen weh, aber nicht so weh, dass ich daran einfrieren könnte.
Ich falle nach unten in den Schnee und Elsa rennt zu mir hin. Ihre Augen tauchen über meinen auf und ich spüre, dass sie trotz allem panische Angst um mich hat.
"Alles gut Schneeflocke, siehst du." sage ich behutsam und setze mich auf.

"Habe ich dich verletzt?" fragt sie und hat Tränen in ihren Augen.

"Nein." sage ich und wische ihr eine Träne weg, die ihre Wange herunterkullert.

Wir stehen auf und Elsa soll noch einmal versuchen irgendetwas zu zaubern. Doch da sinkt sie plötzlich zusammen und ich laufe zu ihr hin.
Als sie den Kopf wieder aufrichtet, sehe ich, dass sie rote Augen hat.
Ach nicht schon wieder...
Da rammt sich plötzlich ein Eisblitz in meine Hand und ich fliege weg. Langsam ziehe ich den Eisblitz aus meiner Hand, während ich Schneebälle auf Elsa werfe. Als der Eisblitz aus meiner Hand raus ist, beginnt sie zu bluten.
"Ah." zische ich leise und werfe weiterhin Schneebälle auf Elsa.
Da muss ich wieder lachen, denn obwohl meine Hand wie Feuer brennt, ist es lustig mitanzusehen, wie Elsa von den Schneebällen getroffen wird. Ich breche in ein lautes Gelächter aus und Elsa fällt neben sie auf den Boden. Ihre Augen sind geschlossen, doch nach ein paar Sekunden öffnen sie sich wieder. Und dieses Mal sind sie eisblau. Sie sieht mich panisch an und ich halte meine Hand bevor sie diese sehen kann schnell hinter meinen Rücken.
Sie steht langsam auf und kommt mit kleinen wackeligen Schritten auf mich zu.

"Was ist passiert?" fragt sie und mustert mich. "Und wieso hältst du deine Hand vor mir versteckt?"

"Ähmm...also wie wäre es wenn wir reingehen und ich dir dann alles erzähle?" frage ich.

"Na gut..." murmelt sie leise und geht ins Eisschloss. Ich gehe hinter ihr und denke die ganze Zeit nach, ob ich ihr das sagen sollte. Als sie sich auf einen von ihr selbst gezauberten Stuhl setzt sieht sie mich erwartungsvoll an.
"Na los. Erzähl." forderte sie, doch da durchzuckte meine Hand ein stechender Schmerz, der mich kurz mein Gesicht verziehen lässt.
Als ich dann wieder zu ihr sehe, anstatt auf den Boden, sehe ich, dass sie vom Stuhl aufsteht und auf mich zugeht. Ich weiche einen Schritt zurück und halte meine Hand fest hinter mich.
"Jack" sagt sie mit einer weichen Stimme "sag mir doch bitte was los ist. Was habe ich denn getan?"

"Also du bist zusammengezuckt und zu Boden gegangen. Dann hast du rote Augen gehabt und mich mit Eisblitzen beschossen. Aber ich habe es irgendwie geschafft, dich aus deinem Traum rauszuholen." sage ich und verschweige das mit meiner Hand weiterhin.

"Wirklich? Und ich hatte einen Traum. Ich hatte schon einmal so einen Traum, habe dir aber nie davon erzählt. Ich habe von Hans und Anna geträumt. Und wollte sie beschützen. Außerdem habe ich Hans an der Hand mit einem Eisblitz getroffen. Und dann ist alles schwarz geworden und ich habe dich gesehen." sagt sie und ich sehe sie ungläubig an.

"Okay Elsa...ich habe dir etwas verschwiegen. Also du hast mich schon einmal angegriffen. Damals dachtest du ich wäre Hans. Und gerade hast du mich ja auch angegriffen und genau das gemacht, was du auch mit Hans gemacht hast. Du wirst immer noch von deinen alten Ängsten verfolgt. Daran sollten wir vielleicht arbeiten..." beende ich meinen Satz und sie sieht mich betreten an.

"Heißt das, dass ich dich auch so wie Hans verletzt habe?" fragt sie und ich kann Tränen in ihrem Augen erkennen.

"Naja..." murmele ich.

"Jack zeig mir deine Hand!" sagt sie laut und ich zögere zuerst, zeige ihr aber dann beide Hände. Sie stößt einen kleinen Schluchzer aus und beginnt dann zu weinen.
Ich nehme sie in den Arm, achte aber darauf, dass ihr Kleid nicht voll mit Blut wird.
"Es ist alles meine Schuld..." schluchzt sie in meinen Pulli hinein und sieht mich mit verweinten Augen an.

"Alles ist gut. Niemand ist Schuld." sage ich sanft und wische ihr eine Träne von der Wange.
"Alles ist gut."

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