Kapitel 16
Drittes Reichs Sicht:
Sowjet hat mich gerade eben noch angegriffen und jetzt streicht er über meine Hand und hat seinen Kopf auf meinem Schoß. Ich will weg von ihm! Ich habe Angst vor ihm. Ich will nicht, dass er mir noch mehr wehtut. Ich ziehe meine Hand weg und drücke seinen Kopf runter von mir. Ich will ihn nicht bei mir haben. Er soll verschwinden! "Reich?", flüstert er mir zu.
"Geh weg von mir! Lass mich in Ruhe, du Monster!", brülle ich ihn an und lege einen Flügel um mich. "Wie du willst.", meint er verletzt. Er steht auf und geht aus dem Zimmer. Ich mache die Schranktür wieder zu. Kurz darauf kommt er wieder, macht eine Schranktür auf und legt vor mich eine zusammengefaltete Decke und eine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, vermutlich Wasser hin.
Er macht die Schranktür nicht ganz zu, damit noch etwas Licht reinkommt. Es hört sich so an, als ob er die Bücher wieder auf den Schrank stellt. Ich nehme vorsichtig die Decke und lege diese um mich. Ich nehme die Flasche und schraube den Deckel ab, damit ich trinken kann. Wie erwartet ist es Wasser. Ich nehme eine Schlucke, bevor ich sie wieder zuschraube und es weg von mir stelle.
"Sowjet? Kannst du mir mit dem Kopf helfen?", frage ich ihn. Ich würde ihn zwar am liebsten nicht sehen, doch ich brauche seine Hilfe dafür. Er macht die Schranktür auf und meint: "Komm raus zu mir. Ich werde mich im Badezimmer um deine Verletzungen kümmern." Ich krabble aus dem Schrank heraus und stehe auf.
Sowjet Unions Sicht:
Reich ist in der Decke eingewickelt und versucht Augenkontakt mit mir zu vermeiden. Seine Worte vorhin haben mich echt getroffen. Er hat mich 'Monster' genannt. Ich weiß nicht was ihm passiert ist und ich möchte ihn doch unter keinen Umständen verletzen. Wir gehen langsam in Richtung Badezimmer.
Dort angekommen setzt sich Reich auf den Boden und ich setze mich vor ihn hin, nachdem ich alles, was ich benötige, um ihn zu helfen geholt habe. Ich sehe mit die Verletzungen an und sehe, dass diese sauber sind. Reich ist jemand, der keine Verbände mag und nie Alkohol auf seine Verletzungen lässt. Er ist mehr jemand, der von Homöopathie begeistert ist, jedoch wurde ihm das immer verboten.
Jedem Countryhuman wird es verboten. Die Farmerindustrie versucht ja auch dafür zu sorgen, dass es keine Naturheilpraktiker mehr gibt. Ich kenne mich zwar nicht so gut mit Naturheilkunde und so etwas aus, doch von meinen Erinnerungen her hat es mir schon einmal meine Rückenschmerzen wegbekommen.
Ich habe erst die normalen Medikamente dafür benutzt, doch es ist immer und immer wieder gekommen, weshalb ich dann zu einer Naturheilpraktikerin gegangen bin. Sie war nett und danach hatte ich nach wenigen Wochen keine Rückenschmerzen mehr. So gut ging es meinem Rücken noch nie. Man hat mich zwar dafür geschimpft, doch zu mindestens geht es mir immer noch gut.
"Reich ich kann nicht viel machen, da du die Wunden nicht desinfizieren willst und nicht verbinden willst.", sage ich ihm. Er sieht mich darauf mit großen verwirrten Augen an. "Du hast mich damals immer geschimpft deswegen.", antworte ich wegen seinem Blick. Er fragt: "Was dann? Es tut mir echt weh." Ich sehe nach, was ich alles habe. Ich werde ihm Arnica geben und ein einfaches Schmerzmittel.
Währe einfaches Schmerzmittel eine Lösung. Nachdem was ich weiß muss man diese schlucken und Reich hasst es Medikamente schlucken zu müssen, außerdem hasst er es wenn die Medikamente nicht gut schmecken. Das Medikament könnte vermutlich auch sein Blut wässriger machen oder vielleicht auch Nanochips oder so etwas beinhalten.
Reich bekommt dieses Zeug nicht! Ich werde ihm nur die Arnica geben, auch wenn die nicht wirklich etwas gegen die Schmerzen tun können. Ich mache die Kappe auf und bitte Reich: "Strecke deine Zunge raus." Vorsichtig und zögerlich macht er seinem Mund auf und streckt seine Zunge aus. Ich würde ihn so gerne küssen. Ich darf ihn jedoch noch nicht küssen.
Ich schütte 6 Arnica Kügelchen auf seine Zunge, bevor ich ihm sage: "Lasse sie in deinem Mund auflösen. Sie werden dafür sorgen, dass deine Verletzungen schneller verheilen. Mehr kann ich dir gerade nicht geben." Ich packe die Arnica wieder ein. Ich überlege kurz, wie ich mich bei ihn entschuldigen kann. Vielleicht kann ich ihm einen Blumenstrauß schenken.
Ich stehe auf und biete Reich meine Hand als Hilfe an. Er nimmt sie und ich ziehe ihn hoch. Ich führe ihn zu meinem Zimmer und lasse ihn auf das Bett legen. Ich gehe wieder in das Zimmer, wo ich noch einige Bücher übrig habe und nehme die Wasserflasche und einige Bücher, die ihn interessieren könnten mit zu ihm.
Ich lege alles so hin, dass er es gut erreichen kann. "Ich komme in 15 Minuten wieder und sehe nach dir.", informiere ich ihn. Ich werde nach einem Heilmittel suchen, dass ihm hilft und ich mir sicher sein kann, dass es ihm gut gehen wird.
Drittes Reichs Sicht:
Ich mag es nicht, wenn jemand mich so gut kennt. Das ist unglaublich unheimlich. Ich lege mich zur Seite und kuschle mich an die Decke. Ich will einfach nur in mein normales Leben zurück, auch wenn es nicht gerade einfach war damals. Dort war ich mit meiner Familie und meinen Freunden zusammen und dort war nicht irgendein Countryhuman, der mich so gut kennt, dass er unheimlich ist und mich mal angreift und mich mal küsst.
Umarmen mag ich zwar auch nicht immer gerne, doch alles ist besser als geküsst zu werden, egal wo. Vielleicht versuche ich, wenn es meinem Flügel wieder besser geht zu meiner Tochter zu fliegen. Ist mir egal was Sowjet über sie sagt, ich kenne ihn doch sowieso kaum.
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- 944 Wörter
- 2.9.2021
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