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Ich sitze an der Bushaltestelle. Das Wetter ist ausnahmsweise mal grandios und die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel, was mich irgendwie zuversichtlich stimmt.

Als der Bus hält, steige ich ein und gehe wieder zielstrebig auf Liam zu, der diesmal schnell zur Seite rutscht und mir Platz macht. Ich lasse mich auf den Sitz neben ihm plumpsen und ignoriere seinen fragenden Blick. Stattdessen ziehe ich mein Portemonnaie aus der Hosentasche, hole den knittrigen Zettel heraus und halte ihn Liam unter die Nase.

„Davon hab ich gestern geredet. Das ist also nicht von dir?"

Ich beobachte den Braunäugigen, der den Zettel aufmerksam durchliest und mich dann mit einem leichten Rotschimmer um die Nase ansieht.

„N- nein", bringt er nur heraus und ich nicke.

„Hab ich mir schon gedacht", lüge ich. Liam muss ja nicht wissen, wie aufgeregt mich dieser Zettel gestimmt hatte.
Nach meinen Worten sagt keiner mehr etwas und schweigend sitzen wir weiterhin nebeneinander, jeder hängt seinen Gedanken nach.

Eine Station bevor er aussteigt, fragt mich Liam plötzlich nochmal nach dem Fetzen Papier. Als ich ihm diesen verwirrt gebe, zieht er einen Kuli aus der Tasche, kritzelt etwas darauf und drückt es mir in die Hand, mit den Worten

„Vielleicht kann man sich ja mal treffen und einen Kaffee trinken, oder so."

Verdutzt sehe ich mir den Zettel an und erkenne, dass eine Telefonnummer darauf geschrieben steht. Lächelnd wende ich mich um und will mich bei Liam bedanken. Dieser ist aber schon verschwunden und erschrocken bemerke ich, dass auch ich gleich aussteigen muss.

Mit einem glücklichen Lächeln verlasse ich an der nächsten Station den Bus.

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