VI

Felix PoV:

Mit Kopfhörern in den Ohren sitze ich neben Seungmin im Auto und sehe durch das Fenster hinaus auf die Straße. Es fühlt sich so an, als würden meine Kopfschmerzen mich gleich umbringen, aber daran bin ich selber Schuld. Changbin soll ruhig merken, dass ich sauer auf ihn bin. Vielleicht fragt er mich ja dann endlich, was los ist.

Leise Seufzend schließe ich langsam meine Augen und lehne mich auf meinem Sitz nach hinten. Er vergnügt sich gerade wahrscheinlich wieder mit Hyunjin, Jisung und Jeongin im anderen Auto. Würde er ihnen doch nur nicht immer so nah kommen. Und eigentlich würde mir auch das nichts ausmachen, aber diese ständige Ignoranz. Er macht mich einfach wahnsinnig.

„Geht es dir wirklich gut?" Erschrocken zucke ich etwas zusammen, als mir Seungmin auf einmal einen der Kopfhörer aus den Ohren zieht. Sehe ich so schlimm aus? Chan hat mich auch schon gefragt, ob ich nicht lieber zuhause bleiben möchte. Dabei weiß er selber, dass das Training heute sehr wichtig ist. Ich möchte bei der neuen Choreografie nicht hinterher hängen.

„Ich schaffe das schon." Es ist ja lieb, dass sie sich alle so um mich sorgen, aber ich habe nur einen Kater und schlechte Laune. Beides habe ich mir selber eingebrockt. Wenn sie von uns wüssten, wäre es allerdings um einiges leichter für Changbin und mich. Vorausgesetzt sie akzeptieren es und melden uns nicht.

„Wenn du meinst. Wir sind da." Ohne es bemerkt zu haben, sind die anderen bereits ausgestiegen, weshalb ich so schnell ich kann hinter Seungmin das Auto verlasse. Ich bin zu sehr mit mir selber beschäftigt. Wenn ich so weiter mache belaste ich sie nur unnötig. Ich muss besser aufpassen.

-

„Felix hast du mir überhaupt zugehört?" Etwas verwirrt sehe ich zu unserem Trainer auf, welcher auf einmal genervt auf mich zukommt. Hat er mit mir geredet? Ich dachte er meint jemand anderes. „Du sollst dich rechtsherum drehen. Warum drehst du dich dann immer noch nach links?"

„Es tut mir leid." Schuldbewusst verbeuge ich mich kurz vor ihm, wobei erneut ein starker Schmerz durch meinen Kopf zieht. Ich kann mich heute überhaupt nicht konzentrieren. Entweder sind meine Gedanken die ganze Zeit bei Changbin oder die Kopfschmerzen machen sich bemerkbar.

„Können wir kurz Pause machen? Ich muss auf Toilette." Meldet sich auf einmal Chan zu Wort, wobei ich zu ihm hinüber sehe. Er ist normalerweise der Letzte, der nach einer Pause fragen würde. Aber gerade bin ich ihm irgendwie dankbar dafür.

„Ist gut. Fünf Minuten Pause." Verkündet der Trainer, woraufhin sich mit einem Mal alle erschöpft auf den Boden fallen lassen. Nur Changbin sieht mir dabei zu, wie ich mich allmählich auf der Bank niederlasse. Ich frage mich, was ihm gerade durch den Kopf geht. Am liebsten würde er jetzt wahrscheinlich sagen - Ich habe es dir ja gesagt.

Erschöpft schließe ich erneut für einen Moment meine Augen, als auf einmal jemand die Lichtquelle vor mir bedeckt. „Was ist?" Mürrisch öffne ich meine Augen wieder und sehe zu Changbin hinauf, welcher mich mindestens genauso wenig begeistert ansieht, wie ich ihn.

„Können wir nach dem Training reden?" Zögerlich hockt er sich vor mir auf den Boden, weshalb ich ihn ein wenig überrascht ansehe. Er ist sonst nicht so zu mir in Gegenwart der anderen. Macht er sich keinen Kopf darum, was die anderen darüber denken könnten?

„Meinetwegen." Leise raunend wende ich meinen Blick wieder von ihm ab. Nur weil er jetzt so ist, heißt das nicht, dass ich ihm nicht mehr sauer bin. Ich bin eher gespannt darauf, was er mir zu sagen hat. Vielleicht möchte er ja mit mir schluss- Ich sollte nicht daran denken. Das zieht meine Laune nur noch weiter in den Keller.

„Und jetzt hör auf so stur zu sein und nimm bitte die Tablette." Auf einmal greift Changbin nach meiner Hand und öffnet vorsichtig meine Finger, bevor er die Tablette dort hinein legt. Jetzt kommt er schon wieder damit. „Du solltest sie mit viel Wasser schlucken."

„Nur damit du endlich Ruhe gibst." Schnell ziehe ich meine Hand von ihm weg und drücke die Tablette aus ihrer Verpackung heraus, bevor ich sie mir schließlich zwischen die Lippen stecke und mit einem großen Schluck Wasser herunterschlucke. „Zufrieden?"

„Danke." Ohne weiter etwas zu sagen erhebt Changbin sich vor mir und streicht mir kurz mit der Hand über den Kopf, bevor er sich wieder von mir abwendet. Er hat ja keine Ahnung, wie sehr ich mich nach dieser Zuneigung gesehnt habe.

***
Sorry, dass das Chapter so spät kommt. Ich war die letzten Tage so sehr mit zeichnen beschäftigt, dass ich den Überblick verloren habe XD

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