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Felix PoV:

Leise Murrend fasse ich mir mit der Hand an die Stirn, während ich blinzelnd meine Augen öffne. Oh man. Wieso habe ich gestern nur so viel getrunken? Das habe ich jetzt davon. Kopfschmerzen und Übelkeit. Und ausgerechnet heute fangen wir auch noch mit einer neuen Choreografie an. Ich weiß nicht, wie ich diesen Tag überleben soll.

Nach kurzem zögern richte ich mich schließlich allmählich in meinem Bett auf und rutsche langsam zur Bettkante hinüber, wobei mein Blick auf den Nachttisch fällt. So wie es aussieht hat Changbin schon vorgesorgt. Doch gerade als ich nach der Schmerztablette greifen möchte, ziehe ich meine Hand wieder zurück. Ich brauche das nicht. Ich schaffe das auch ohne ihn.

Würde er sich wirklich um mich kümmern, dann wäre er jetzt hier. Wahrscheinlich sitzt er mit den anderen in der Küche und hat seinen Spaß. Ich kann ihr Gelächter schon bis hierher hören. Was wohl dieses Mal wieder so witzig ist? Wie auch immer. Das kann mir eigentlich egal sein. Er darf seinen Spaß haben. Ich wäre ein schlechter Freund, wenn ich ihm das verbieten würde.

Mühsam erhebe ich mich aus meinem Bett und gehe zu meinem Kleiderschrank, wo ich mir frische Kleidung für den Tag raussuche. Anschließend gehe ich ins Badezimmer und verriegele die Tür hinter mir. Ich habe keine Lust, dass heute auf einmal jemand beim Duschen hereingeplatzt kommt. Ich brauche meine Ruhe vor dem Training.

Changbin Pov:

Deprimiert kippe ich meinen missglückten Smoothie, der eigentlich für Felix Kater gedacht sein sollte, in den Abfluss. Ich habe es jetzt vier mal versucht und jedes Mal, wenn ich ihn probiere, ruft er einen Würgereiz bei mir hervor. Die anderen lachen mich schon die ganze Zeit dafür aus. Ich muss Felix wohl oder übel später etwas kaufen.

„Ich gucke einmal nach Felix. Vielleicht ist er mittlerweile wach." Nachdem ich den Mixer in der Spüle abgestellt habe, mache ich mich auf den Weg zurück in unser Zimmer. Doch zu meiner Überraschung finde ich dort keinen Felix vor und auch die Tabletten hat er nicht angerührt. Was ist denn im Moment los mit ihm? Es kommt mir so vor, als wäre er sauer auf mich. Aber wieso? Habe ich etwas falsch gemacht?

Kurzerhand greife ich nach den Tabletten auf dem Tisch und stecke sie mir in die Hosentasche. Egal was es ist, er sollte seinen Körper nicht vernachlässigen. Das Training wird heute sicher anstrengend und ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert. So betrunken wie er gestern war, kann es ihm heute unmöglich gut gehen.

Seufzend mache ich mich auf den Weg zur Tür und will gerade nach der Türklinke greifen, als auf einmal Felix vor mir den Raum betritt. Ohne etwas zu sagen, sehen wir uns beide in die Augen, bevor Felix wenig später den Blickkontakt zu mir abbricht. Was soll das? Was habe ich ihm getan?

„Hier. Nimm die." Leise murrend halte ich Felix die Schmerztablette entgegen, woraufhin dieser kurz auf meine Hand sieht und dann einfach an mir vorbei geht. „Ich brauche die nicht." Er spinnt doch. Hat er mal in den Spiegel geguckt? Seine Augenringe sind Rekordverdächtig. Selbst ein Blinder könnte sehen, dass es ihm nicht gut geht.

„Stell dich nicht so an. Nimm sie einfach und ruh dich aus." Fest entschlossen greife ich nach Felix Arm und drücke ihm die Schmerztablette in die Hand. Meinetwegen soll er auf mich sauer sein. Er kann mich auch anschreien, wenn er möchte. Aber er soll verdammt nochmal Rücksicht auf seinen eigenen Körper nehmen.

„Würde ich sowas brauchen, hätte ich mir selber eine geholt." Ohne weiter etwas zu sagen, legt Felix die Tablette auf seinem Nachtisch ab und lässt sich auf seinem Bett nieder. Wie kann man nur so stur sein? Er ist doch sonst nicht so.

„Dann beschwer dich nachher nicht, wenn es dir schlechter geht." Mürrisch ziehe ich die Tür vor mir auf und werfe noch einmal einen Blick auf Felix, bevor ich schließlich einfach das Zimmer verlasse. Wenn er nicht will, dann kann ich ihm auch nicht helfen. Ich kann nur hoffen, dass es ihm damit gut geht.

***
Wenn miteinander reden doch nur einfacher wäre...

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