IV

Felix PoV:

Etwas benommen lasse ich mich von Chan auf dem Rückweg zu unserer Wohnung stützen und versuche dabei einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ich glaube ich habe ein bisschen zu viel getrunken, aber das ist mir egal, auch wenn mir jetzt total schlecht ist. Weil irgendwie ist mir jetzt alles egal. Sogar Changbin. Er kann mich mal.

„Leg dich gleich am besten direkt hin und Schlaf. Das Training morgen wird anstrengend." Mit diesen Worten stößt Chan schließlich vor mir die Zimmertür auf und setzt mich auf meinem Bett ab. Warum hat er mich überhaupt so viel trinken lassen?

„Ist gut." Leise murrend streife ich mir meinen Pullover über den Kopf und lasse mich zurück ins Bett fallen. Ich bin total platt. Am besten mache ich jetzt das, was Chan mir gesagt hat. Einfach schlafen.

Changbin PoV:

„Hab bitte ein Auge auf ihn. Er hat ein bisschen zu viel getrunken." Schnell zieht Chan noch kurz die Decke über Felix, welcher sich quer über das Bett gelegt hat und verschwindet schließlich wieder aus dem Zimmer. Könnte ich bitte erfahren, warum er Felix so viel trinken lassen hat? Dieses Verhalten passt weder zu Chan, noch zu Felix.

Mit einem Seufzen erhebe ich mich langsam von meinem Bett und gehe zu Felix hinüber, welcher mittlerweile ein leises Schnarchen von sich gibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er morgen garantiert Kopfschmerzen haben wird, so wie der jetzt aussieht.

Kurzerhand ziehe ich die Decke über ihm wieder weg und hebe ihn etwas an, bevor ich ihn richtig ins Bett lege. Ich verstehe einfach nicht, was im Moment mit ihm los ist. Er ist seit gestern Abend so abweisend zu mir und jetzt ist er auch noch betrunken. Wenn er nicht mit mir essen gehen will, dann kann er mir das auch einfach sagen.

Ich hatte uns sogar extra einen Tisch in unserem Lieblings Restaurant reserviert, weil die letzten Tage so anstrengend gewesen sind. Ich wollte ihm eine Freude machen und ihn ein bisschen verwöhnen, aber nein. Jetzt liegt er hier völlig betrunken im Bett und ist mir den ganzen Tag aus dem Weg gegangen. Habe ich ihm etwa irgendwas getan?

Ohne es weiter hinauszuzögern ziehe ich ihm kurz entschlossen die Hose aus, bevor ich die Decke wieder über ihn lege. Wenn es morgen nicht besser wird, werde ich nach dem Training mit ihm sprechen. Er ist ja sonst nicht so. Normalerweise kommt er immer abends zu mir ins Bett kuscheln und hängt in fast jeder freien Minute an meiner Seite.

Um ihn möglichst nicht im Schlaf zu stören, schleiche ich leise aus dem Zimmer hinaus und gehe in unser Badezimmer, wo ich ihm eine Kopfschmerztablette aus dem Schrank hole. Wenn ich sie ihm heute Abend schon hinlege, dann kann er sie morgenfrüh direkt nehmen. Mit einem Kater zum Training zu müssen ist definitiv keine schöne Sache.

Mit einem Glas Wasser in der Hand gehe ich schließlich wieder zurück in unser Zimmer und stelle ihm dort die Sachen auf dem Nachttisch zurecht. Vielleicht hatte er heute auch einfach nur schlechte Laune und morgen ist dann wieder alles in Ordnung. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Das darf man ihm nicht übel nehmen.

„Schlaf gut." Vorsichtig lehne ich mich über Felix hinüber und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor ich es mir in meinem Bett bequem mache. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell an seine Umarmungen gewöhnen könnte. Nach zwei Nächten fehlen sie mir sogar schon. Mein Bett fühlt sich plötzlich so leer ohne ihn an.

Ich könnte mich jetzt auch einfach zu ihm ins Bett legen und mit ihm kuscheln, aber davon würde er wahrscheinlich nicht so viel mitbekommen. Außerdem wird er schon seine Gründe haben, warum er im Moment nicht zu mir kommt. Ich hoffe es ist nichts ernstes. Ich möchte mich nicht mit ihm streiten, weil dann weint er und ich möchte nicht, dass er weint.

***
Man kann Felix ja verstehen, aber Changbin tut einem trotzdem irgendwie leid :/

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