6
"Josie! Josie mach die Tür auf verdammte scheiße." Er schrie und klopfte wild gegen die Tür. "Leck mich doch!" Rief ich wütend und versteckte mich hinter einem Schrank. "Oh keine Angst meine Süße, das werde ich." Immer härter hämmerte er gegen die Wand und ein Ende war kaum in Aussicht.
Ich guckte mich im Bad um und entdeckte einen weiteren Schrank mit vielen Handtüchern drin. Ich nahm sie einfach alle raus und packte sie in die große Badewanne, me9in Schlafgemach für heute Nacht. Ich polsterte alles gut aus und legte mich in die Badewanne rein. Natürlich war mein knurrender Magen kaum zu überhören, für mich jedenfalls. Was der Vollidiot auf der anderen Seite der Türe machte war mir egal. Auch wenn es auffällig ruhig geworden ist.
"Josielein, ich werde dir jetzt drei Optionen vorstellen von denen eine du befolgen kannst und am Ende eh wirst." Er wartete kurz, wahrscheinlich um sicher zu stellen, dass Ich zuhörte. "So Option eins ist, dass du jetzt einfach die Tür öffnest und zu mir rauskommst. Dann werde ich auch gnädig sein, sprich dass ich dich nicht umbringen werde. Bei Option zwei und drei garantiere ich für nichts. Die zweite Option ist dass ich mir eine Axt aus deinem Lieblingskeller hole und die Tür kaputt mache. Vielleicht rutsch die Axt mal daneben und landet dann in deinem Gesicht, ich bin ziemlich ungeschickt bei sowas. Und die dritte Option wäre, dass ich einfach warte bis du völlig ausgehungert und geschwächt die Tür aufmachst. Es könnte dann vorkommen, dass du dann noch länger nichts zu essen bekommst als wenn du jetzt sofort rauskommst." Ich überlegte scharf. Ich würde bei jeder Option so oder so in den Keller kommen und gefoltert werden bis kurz vor den Tot. Ich könnte mir die Angst ersparen und sofort rauskommen und vielleicht noch etwas Frieden aushandeln. Oder ich könnte hier in der kuscheligen Badewanne liegen bleiben und einen ruhigen Hungertod sterben. Beide Sachen sind nicht gerade prickelnd aber ich tendiere tatsächlich zu der zweiten Möglichkeit. Der Hungertod. Es hat fast nur Vorteile: kein Jax mehr, kein Foltern mehr, keine Sorgen mehr und vor allem keinen Keller mehr! Ja ich nehme Möglichkeit 2. Seine Optionen kann er sich Abschminken, da mach ich nicht mit!
"Püppchen, in zwanzig Minuten wäre eine leckere Tiefkühlpizza und vieles weitere für dich bereit. Das alles bekommst du wenn du einfach raus kommst!" Mehrmals klopfte er wieder gegen die Wand. Der kann mich mal, ich bleib hier schön liegen.
"Verreck doch an deiner scheiß Pizza!"
"Oh gut Okay das schreit nach Option drei." Er sagte dies fast schon als würde ihn das freuen. Ich hörte wie sich die Schritte entfernten und dann war es ganz still. Die Stille hatte zwei Gesichter. Die eine hälfte war entspannend und wohltuend. Die andere jedoch war gruselig und ungewiss. Es war totenstille im ganzen Haus!
Ich versuchte mich nicht jetzt schon von meinen Gedanken umbringen zu lassen. Ich schloss einfach meine Augen und versuchte mich etwas auszuruhen. Endlich stille endlich Einsamkeit. Kein Jax niemand! Niemand der mich verletzten will oder noch schlimmere Sachen mit mir anstellt.
Ich schloss vor Schwäche meine Augen, es tat gut sie zu schließen ohne Angst zu haben gleich erwürgt zu werden!
***
Ich machte die Augen auf und stellte fest dass es draußen schon dunkel war! Ich war wirklich eingeschlafen. Ich könnte das in meinen Lebenslauf schreiben.
Schläft auch problemlos in Badewannen ein.
Ich fand die Vorstellung schon witzig wie mein vielleicht zukünftiger Chef sich das durchliest, kurz stoppt verstört zu mir guckt und dann weiter liest. Das wäre zu lustig.
Auf einmal hörte ich wie eine Autotür zu knallte und die Haustür sich öffnete. Ich zuckte zusammen und verließ vorsichtig meine Wunderbares Bett.
"Joooosetteee!" Hörte ich ihn schreien. Er schrie immer und immer wieder meinen Namen. Ich bekam schier eine Gänsehaut.
"Was willst du?!" Antwortete ich leise aber hörbar und wartete auf seine Antwort.
"Gut du lebst, dann könnte ich dir meine vierte Option vorstellen. Sie heißt Marita."
Marita, was meinte er damit?
Je näher Jax kam je mehr konnte ich ein leises Wimmern vernehmen. Es war eine weinende Frau. Durch die Tür war ihr schluchzen und wimmern unüberhörbar.
"Jax! Jax was hast du gemacht?"
"Wie gesagt Josette, Option Vier. Wenn du nicht sofort rauskommst wird Marita sterben. Sie wird auf deine Kosten sterben und du wirst mit der Schuld leben müssen!"
"N-Nein, nein bitte nicht. Lasst mich ge-gehen. Bitte" heulte Marita wahrscheinlich in der Gewalt von Jax. Ich kann diese Frau nicht sterben lassen, nur weil ich mich eingesperrt habe. "Ich zähle jetzt von Zehn runter und wenn ich dann kein altbekanntes klicken der Tür höre stehe ich so lange auf unsere Marita ein, bis sie als Geschnetzeltes durchgeht."
Ich schüttelte den Kopf und fing an zu weinen. Nein, das durfte nicht war sein! Das war alles nur ein Traum, ich Träume einfach noch.
"Zehn!"
Ich kann sie nicht sterben lassen.
"Neun!"
Ich muss das richtige tun, sie hat den tot nicht verdient.
"Acht!"
Woher weißt du das Josie? Du lässt dich aus deinem Schutz um eine wildfremde Frau zu retten. Sie könnte vielleicht unzählige Menschen ermordet haben?
"Sieben!"
Aber sie könnte eine Familie haben. Mit Kindern und einem Mann!"
"Sechs!"
Mein Engelchen und mein Teufelchen stritten in meinen Gedanken. Sie zerrissen sich und führten Krieg! Was sollte ich nur machen. Beide haben recht, irgendwie.
"Fünf!"
Aber niemand hat den Tot verdient. Jeder hat eine zweite Chance verdient!
"Vier!"
Ich muss Marita retten.
"Drei. So langsam wirs es knapp Püppchen!"
Schnell schritt ich zur Tür und überlegte noch kurz.
"Zwei!"
'Klick'
Ich hörte auf mein Bauchgefühl und schloss die Tür auf. Ich öffnete sie noch nicht, aber aufgeschlossen war sie jetzt. Ich schüttelte den Kopf und wischte meine Tränen weg, er hatte es nicht verdient meine Niederlage so auszukosten.
Langsam trottete ich aus dem Badezimmer und hielt meinen Blick eher gesenkt. Ich konnte dennoch die weinende Marita sehen in den Klauen von Jax Parker! Sie sah so fertig aus.
Ich guckte Jax an der nur los stürmte und den Badezimmerschlüssel aus der Tür entfernte und Marita los ließ. So schnell es ging lief ich zu der aufgelösten Frau und nahm sie in den Arm. "Psshht, es wird alles gut Marita." Versuchte ich sie zu beruhigen.
"Guckt mal, mir wird immer gesagt ich sei verrückt und total unberechenbar. Aber wer ist denn bitte schon so unfassbar dumm und kommt aus seinem sicheren Versteck raus, nur um eine wildfremde Frau zu retten?"
Ich guckte Jax wütend an und verstand nicht wie man so herzlos sein kann. Er ist ein Soziopath und das mir Leib und naja wenn man es sagen kann Seele aber wie kann ein Mensch es nur so ernst damit meinen. Vor ein paar Tagen fand ich das noch faszinierend und jetzt einfach nur noch abstoßend.
"Ist das etwa so ein Frauending? Beschützt ihr eures Gleichen, weil ihr wisst sie kann leben bringen und Kinder in die Welt setzten? Oder ist es wirklich weil du hier die Verrückte bist und nicht ich?"
Ich schüttelte heulend den Kopf. Ich wusste es doch auch nicht warum ich ihm die Tür öffnete. Es war einfach eine kurzfristige Entscheidung die auf gerade mal 9 Sekunden beruhte. Wie soll ich sowas erklären?
"Aber weißt du was Püppchen, Mutter Natur sorgt immer für Gleichgewicht. Und wenn sie es nicht kann muss der Mensch nachhelfen." Ich legte den Kopf schief. Ich verstand nicht was für einen poetischen Mist er da von sich gab. "Ach Gott nicht nur verrückt sondern auch dumm. Wir reden gerade von Leben geben, und was ist das Gegenteil, das was ausgleicht?"
"Das Leben zu nehmen?"
"Hundert Gummipunkte für die Kandidatin! Das Leben zu nehmen ist auch eine wichtige Aufgabe, nur wird sie viel zu sehr unterschätzt."
"Du hast gesagt du tötest Marita nicht wenn ich rauskomme!" Schützend legte ich meine Arme um die weinende Marita die kaum noch mitbekam um was es hier gerade ging. "Josielein ich werde ihr auch nichts tun." Er machte eine kurze Pause die seinen Worten wahrscheinlich etwas Dramatik verleihen sollte.
"Du wirst sie umbringen!"
Erschrocken riss ich meine Augen auf und traute kaum meinen Ohren. Er sagte es so trocken und unbeeindruckt wie noch nie. "Nein, das kann ich nicht. Das werd ich nicht!"
"Babe, ich weiß leider noch nicht was schlimmer für dich ist. Der Keller oder eine Nacht mit mir. Aber vielleicht könnten wir das ja kombinieren. So eine Nacht im Keller, mit mir, das wäre doch toll. Und wir hätten auch noch eine Zuschauerin, zwar ist sie tot aber ihre Augen sind offen und das zählt doch oder?"
Ich starrte ihn ungläubig an. Sowas krankes konnte er unmöglich ernst meinen. Alle meine Albträume würden war werden! Sabrina, Jax und der Keller in der Kombination mit Sex ist schlimmer als der Tot. "Ich werde sie nicht umbringen, ich kann ihr nichts antun. Guck sie dir an wie sie weint. Tut sie dir nicht mal leid?"
"Meine Fresse ich tu mir gleich Leid. Zum zehnten mal, ich hab kein Herz und ich war auch nicht aus Spaß in der fucking Irrenanstalt. Wann begreifst du das. Entweder du bringst sie jetzt um oder ich mache meine Versprechungen war!"
"Warum, was hat sie getan!"
"Sie hat nichts getan. Du, du hast dich eingeschlossen und dich vor mir versteckt. Jetzt lebe mit den Konsequenzen über die ich dich sowieso schon informiert hatte!"
Ich schüttelte immer wieder den Kopf ich kann sie doch nicht umbringen.
Jax warf mir ein kleines Messer hin, was ich ihm an liebsten in seine Kehle gerammt hätte. "Du kannst ihr natürlich auch Mund und Nase zuhalten aber so geht es schneller."
"Marita entscheide du." Sagte ich leise. Sie schloss die Augen und fragte immer wieder etwas was ich nicht verstand. "Ich habe Kinder!" meinte sie dann schließlich.
Ich guckte schnell zu Jax und bettelte ihn an mit meinen Blicken sie leben zu lassen. "Sie oder der Keller."
"Marita es tut mir so leid, er ist so herzlos." Auch sie flehte mit ihren Augen, aber ich muss es tun. Ob ich es kann ist eine andere Frage.
"Oder du erschießt sie, natürlich leite ich dich, damit du keine Dummheiten anstellst." Ich nickte leicht, damit würde es am schnellsten gehen. Mitten durch ihr Herz, damit wäre sie dann nicht so qualvoll gestorben. Jax rannte in sein Zimmer und kam nach kurzer Zeit mit einem Revolver wieder. "Ich würde einen Kopfschuss versuchen, damit wäre sie dann sofort erledigt." Er gab mir ein Signal, das wir beide aufstehen sollten. Ich half ihr auf und positionierte sie an der Wand. "Bitte hab erbarmen, meine Kinder haben dann niemanden mehr!" Ich ging zitternd zu Jax und versuchte jeden Augenkontakt mit jedem hier zu vermeiden. "Josie bitte nicht!"
Jax nahm unbeeindruckt meine Hände und führte sie zu dem Revolver. Meine zitternden Hände umschlossen die Schusswaffe und Jax' Hände umschlossen meine. Er stellte sich hinter mich, sodass seine Arme mich umringten. "Wenn du jetzt ein Auge zukneifst und auf ihren Kopf richtest kann nichts mehr schief gehen. "Ich will das nicht! Ich geh in den Keller. Ich mach alles was du willst. Ich kann sie nicht töten." wimmerte ich und kniff beide Augen zu genau so wie Marita. "Das wirst du aber, damit du lernst nicht nochmal so eine scheiße abzuziehen. Wie sagt man so schön Aus Fehlern lernt man! Das wirst du dann sehr verinnerlichen, glaub mir Baby." Ich schüttelte den Kopf, mal wieder. Ich kann sie nicht umbringen. Jax drückte immer weiter auf meinen Finger der auf dem Abzug lag. "Nein! Hör auf!" Schrie ich hilflos. Ihn störte das nicht er drückte immer weiter.
"Ich ab dir doch gesagt, man tötet erst Menschen, wenn man sie nicht mehr braucht. Du bist aus deinem Zufluchtsort rausgekommen, also ist sie jetzt nutzlos!"
Auf einmal ertönte ein Lautes knallen. Aus dem Revolver kam ein kleiner Rückstoß, dass mich gegen Jax knallen ließ. Marita sank vor meinen Augen auf den Boden und bewegte sich nicht mehr! Sie war tot. Ein kleines Loch aus dem mittlerweile Blut kam war auf ihrer Stirn abgezeichnet.
Auch ich sank zu Boden und knallte wieder gegen die Beine von Jax. "Sei doch froh, jetzt kommst du nicht mehr in den Keller!" Ihn belustigte die ganze Situation. "I-Ich hasse dich so sehr! Sie hat das nicht ver-verdient!"
Er ging in sein Zimmer und ich viel mit dem Oberkörper auf den Teppichboden. Ich war ein Wrack ein Haufen Dreck! Ich war einfach nur kaputt!
Er hatte sie fast so weit wie er sie haben wollte. Sie ist ein Häufchen Elend und macht sich nichts kaum noch was aus sich.
Aber er hat sie nicht kaputt gemacht, er hat aufgepasst, dass sein Spielzeug noch ganz bleibt. Sonst würde er wohlmöglich seinen Spaß an ihr verlieren. Wer spielt schon gerne mit einen kaputten Spielzeug?
Niemand würde ein kaputtes Spielzeug haben wollen und die Zeit um sein Spielzeug zu reparieren hat er auch nicht. Er muss also aufpassen dass er sein kleines Sammlerstück nicht zerbricht.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top