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Ich saß auf dem Sofa und las ein Buch. In eine dicke Kuscheldecke hatte ich mich auch eingekuschelt. Sie half mir enorm mich nicht von Jax stören zu lassen. Sie hielt die ganze negative Energie von ihm irgendwie weg. Gut vielleicht war es auch das Märchenbuch was ich gerade las. Hannibal hat mir halt nicht nur komplexe Bücher geschenkt. Aber ich finds gut, ist mal was anderes zu dem ganzen Entführungswahnsinn.

"Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?" Jax gab mir einen leichten Klaps auf den Hinterkopf und bewirkte damit, dass ich ihn an sah.
"Nein eigentlich nicht. Ich hasse dich, schon vergessen."
"Hör mal zu mein Fräulein, du brauchst jetzt gar nicht meinen auszuticken nur weil wir vor ein paar Tagen wieder viel Spaß zusammen hatten. Benimm dich in meiner Gegenwart sonst wird das häufiger passieren. Haben wir uns verstanden?" Ich nickte und legte das Buch weg. Er musste wenigstens denken, dass es mich interessiert, was er labert.
"Geh bitte in dein Zimmer. Gleich kommen Leute von der Arbeit."
"Wieso kannst du nicht weg gehen? Ich sitz hier den ganzen Abend und jetzt sollen wieder deine schmierigen Schmarotzer von der Arbeit kommen? Nö geh doch in die Küche und wichst euch da einen!"
"Hast du sie noch alle? Als ob ich auf dich Rücksicht nehmen muss. Jetzt beweg deinen kleinen süßen Hintern oder du darfst gleich nackt Drinks servieren."

Gut. Okay.
Das war dann halt der Punkt an dem ich nicht mehr mitreden wollte. Ich schnappte mir mein Buch und die kuschelige Sofadecke und verschwand in mein Zimmer. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich verloren habe, aber seine Argumentation war glasklar.

Es verging ein bisschen Zeit bis ich die Türklingel hörte. Ein bisschen neugierig war ich schon. Was hatte Jax jetzt schon wieder für seinen neuen Puff zu bereden? Jax hatte nicht abgeschlossen und ich wollte wirklich alles machen um ihm einen Deal zu vermasseln. Also hieß das, dass ich zu ihm gehen musste. Ich rückte meine Kette von Fabi zurecht und lief los.

Ich hörte wie ein paar Männer den Flur betraten. Sie begrüßten sich anständig. Das war meine Gelegenheit in das Geschehen hereinzuplatzen. Ich höffnete die Kellertür und betrat den Flur. Alles hielt an als man mich sah. Keiner regte sich mehr und keiner sagte mehr ein Wort. Der erste der das Schweigen brach, war Jax. Er ging auf mich zu und guckte zornig.

"Ich hab dir doch gesagt, dass du in deinem Zimmer bleiben sollst!" knurrte er und wollte mich wieder zurück in den Keller zerren. "Ich will aber nicht wieder in mein Zimmer." motzte ich aufmüpfig. "Keine Wiederrede du dummes Stück!" Jax packte meinen Arm und zerquetschte ihn fast.

"Ach Parker lass das dumme Ding doch. Es kann uns doch Gesellschaft leisten." Ein Mann mitte der 30 meldete sich zu Wort. Jax passte das gar nicht. Doch er hörte auf ihn. "Na gut dann bleibt sie eben." Mürrisch nahm er meine Hand und zerrte mich ins Wohnzimmer an den großen Esstisch. Anscheinend sollen dort die Verhandlungen laufen. Alle setzten sich und ich musste wieder erwartend auf seinen Schoß. "Pass auf Kleines, diese Männer sind gefährlicher als ich." Flüsterte er mir leise zu. Fuck, ich merkte gerade wie sehr Respekt Jax vor ihnen hatte. Es waren insgesamt drei Männer. Die beiden jüngeren müssten um die 30 sein oder etwas älter. Der andere ware mindestens 50 oder noch älter. Sie sahen sich alle sehr ähnlich. Ich schätze mal Brüder oder die beiden sind die Söhne von dem einen alten, das wusste ich nicht.

"Willst du uns nicht erstmal deine Freundin vorstellen?" Einer der drei Männer wollte meine Hand nehmen doch ich zog weg und fauchte: "Ich bin nicht seine Freundin. Fassen sie mich nicht an!" Jax schlug mich auf den Hinterkopf. Ich schwieg.

Alle drei Männer schmunzelten. Widerlich wie sie mich angucken. Vielleicht hätte ich doch besser unten bleiben sollen.
"Sie heißt Josie und ist meine Sklavin. Ich halte sie hier mit einem weiteren." Der ältere Mann nickte zufrieden und legte eine Mappe auf den Tisch.
"Jax wir haben dir eine Menge Geld geliehen und fordern es sehr bald wieder, das wissen sie." Jax nickte einfach nur und kraulte mir dabei den Nacken. Ich weiß nicht warum aber das tat unwahrscheinlich gut, ich entspannte mich dabei ungemein.

"Wie wäre es wenn wir ihre Schulden erlassen."
"Das wäre natürlich prima aber da gibt es natürlich einen Haken hab ich recht?" Natürlich gibt es einen Haken du Vollidiot. Das gibt es nämlich immer.
"Sie würden ab sofort für uns arbeiten. 40 Prozent Ihrer Abgaben würden an uns gehen."
"Tut mir sehr leid aber das kommt nicht in Frage. Ich möchte weiterhin eigenständig bleiben. Das ist natürlich keine Ablehnung gegen ihre Familie. Das hat einfach nur persönliche Gründe."
Der ältere Herr nickte nachdenklich.
"Das ist schade. Ich dachte wirklich wir würden auf eine Einigung kommen."
"Ich bin auch weiterhin bereit zu verhandeln nur das Angebot muss ich abschlagen."
"Lassen sie mich kurz mit meinen Söhnen besprechen."
Jax nickte und kümmerte sich wieder um mich. Er kraulte weiterhin meinen Nacken was auch ihn zu entspannen ließ, schien zu mindest so.
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und machte die Augen zu. Das ist immer noch besser, als mich von diesen Dreckssäcken anglotzen zu lassen.

"Gut Jax, ich habe meinen Vater zu einem weiterem Angebot überreden können. Ab sofort gehen 30 Prozent deines Einkommens an uns bis die Summe bezahlt ist, die du uns schuldest. Dafür dass wir so gnädig sind, gibst du uns für diese Zeit deine kleine Schlampe mit."

Bitte was?
Ticken die noch ganz sauber?

"Jax nein, dass darfst du nicht machen. Bitte ich flehe dich an." Ich ergriff seinen Arm und wollte nicht mehr loslassen. Ich wollte nicht mit denen mit.

"Okay einverstanden. Aber nur wenn ihr sie nicht fickt. Das ist nur mein Privileg. Geht das klar?"
"Ja, das wird kein Problem sein." meinte der andere junge Mann.

"Was? Nein! Auf gar keinen Fall!" Schrie ich und wollte aufstehen. Ich rannte aus dem Wohnzimmer und wollte in mein Zimmer. Doch da würde Jax mich sofort finden. Ich rannte nach oben in Jax Zimmer und setzte mich auf sein Bett. Hier werde ich Jax überzeugen können, das Angebot nicht einzugehen. Ich will nicht wieder zu fremden Leuten. Ich will auch nicht bei Jax bleiben aber das kann ich mir im Moment nicht aussuchen.

"Baby ich werde das mit dir nicht diskutieren. Das sind maximal zwei Monate wenn nicht sogar nur einer."
"Das kommt nicht in Frage."
"Und wie das in Frage kommt. Komm jetzt mit nach unten. Die Herren wollen fahren."
"Mir egal!" Jax packte meine Hand und riss mich vom Bett. Ich hatte keine andere Wahl als mit ihm zu laufen.

Unten warteten schon die drei Männer die mir sehr suspekt wahren. Der eine hatte eine kleine Tasche in der Hand. Bestimmt waren da meine Sachen drin. Jax wollte mich ihnen gerade übergeben, da klammerte ich mich vor Schreck ans Treppengeländer. "Ich will nicht!"
Einer der Männer umfasste meinen Bauch und riss mich einfach davon los.
Er nahm mich über die Schulter und verließ einfach das Haus. Ohne sich zu verabschieden. Mir ist das auch egal. Jax ist ein Hurensohn der mich einfach abgeben hat. Der kann mich mal.

Der Mann lief auf ein schickes Auto zu und öffnete die Tür. Er warf mich auf den Rücksitz und setzte sich neben mich. Ich wusste zwar vorher, dass es nichts bringen würde, aber ich zerrte an der Autotür. Natürlich war sie nicht offen. "Lass es einfach Kleines. Es bringt sowieso nichts." Brummte der Mann neben mir. Ich sah wie die beiden anderen Männer sich auch auf den Weg machten. Der Bruder hatte die Tasche in der Hand und der Vater verabschiedete sich grad von Jax.

Nach kurzer Zeit saßen die beiden im Auto und der eine Bruder fuhr los.

"So Mädchen, ich hab das schon grad kurz mit unserem Vater besprochen. Und wir sind uns einig dass du uns eine Menge Geld einbringen wirst."

Ich verkrampfte mich und zog meine Knie an meine Brust. Falls sie jetzt eine normale Konversation erwarteten, dann können die sich das schon mal abschminken.

"Du wirst erstmal in unseren, nun ja sagen wir, Familienbetrieb eingeführt. Danach schauen wir mal." Sagte der Vater.

Stumm und leise kauerte ich mindestens seit einerS tunde auf der Rückbank. Keiner sagte bis jetzt ein Wort.

"Wir sind da." Meinte der Alte und guckte durch den Rückspiegel zu mir. Es war schon lange dunkel und müde war ich auch. Doch ganz sicher werde ich hier nicht einschlafen. Was weiß ich was die hier mit mir machen.
Der eine Mann der mit mir auf der Rückbank saß, nahm mein Handgelenk und zog mich mit nach draußen. Wir waren auf einem Parkplatz vor einem großen Gebäude mitten im Nirgendwo.
Ich würde alles darauf verwetten dass dies der Familienbetrieb war von dem die Männer redeten.

"Komm jetzt Mädchen" Ich wurde einfach ohne große Mühe mitgezogen. Wir gingen etwas um den Laden rum, bis zu einer Hintertür. Sie wurde aufgeschlossen und wir alle gingen hinein.

Der Geruch von Alkohol und Zigaretten lag in der Luft. Er war mir schon etwas vertraut ich kannte diesen Geruch irgendwoher.

Fuck. Stimmt, aus Jax Bordell.

Als ich endlich bemerkte wo wir waren versuchte ich mich loszureißen. "Lassen sie mich los! Ich will zurück!" Schrie ich laut.
Ich machte einen riesen Aufstand.

Auf einmal wurde mir ins Gesicht geschlagen. Ich sank stumm zu Boden. Meine ganze Linke Gesichtshälfte brannte wie Feuer.
"Halt jetzt endlich still Mädchen." Der alte Mann zündete sich eine Zigarette an und ging einfach weiter.
Dieser Schlag ins Gesicht hatte mich so ausgelaugt, ich blieb einfach sitzen bis mich einer der Brüder hoch hob. Ich hielt mich nicht fest, sollte er mich doch fallen lassen. Was macht das schon?

Irgendwann spürte ich etwas weiches unter mir. Eine Matratze. Ein ganzes Bett samt kuscheliger Decke und Kissen. Ich freute mich ein wenig, dass ich nicht in irgendeinem abgewrackten Keller schlafen musste.

"Schlaf jetzt erstmal Mädchen, morgen geht es weiter. Jetzt bist du sowieso zu nichts mehr zu gebrauchen." Die beiden Brüder nickten und verschlossen die Zimmertür.

Nun war ich alleine.
Ganz alleine.

Ich war schon lage nicht mehr ohne Jax. Es fühlt sich komisch an. Aber da dieser Ort noch schlimmer ist ist es kein gutes komisches Gefühl.

Ich legte mich hin und kuschelte mich in die dicke Decke ein.

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