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Wie bitte? Heute ist Weihnachten? Das katapultierte mich sofort in die Traurigkeit zurück.

Letztes Jahr saßen wir alle zusammen um den Weihnachtsbaum und packten Geschenke aus. Die ganze Familie. Mama, Papa, Emily und ich.
Es war wunderschön. Damals haben wir auch unseren Hund Buddy bekommen. Mum und Dad kamen gemeinsam mit ihm ins Wohnzimmer. Er ist ein ausgewachsener Australien Shepherd. Mum arbeitete damals noch in einem Tierheim und Buddy ist ihr da sofort ins Auge gefallen.

Es war ein wunderschöner Abend. Voller Liebe, Freude und Geborgenheit. So wie Weihnachten eigentlich immer war und sein sollte.
Doch dieses Jahr werde ich kein Weihnachten dieser Art feiern. Es wird ein Weihnachten der Qual und Demütigung. Es schmerzt wirklich an Weihnachten nicht zuhause zu sein. Aber dann noch bei Jax Parker? Nein sowas macht mich kaputt.
So wie er alles in meinem Leben kaputt macht. Er ist ein Monster.

Jax nahm mich an die Hand und führte mich aus der Küche. Ich machte keine großen Anstalten. Ich ließ es alles wortlos über mich ergehen. Egal wie aussichtslos meine Situation ist und egal wie traurig ich bin, Jax Parker wird es nicht schaffen mich an Weihnachten weinen zu sehen. Ich werde nicht weinen, nicht an Weihnachten. An jedem anderen Tag meinetwegen. Aber nicht am schönsten Tag im Jahr.

Zusammen gingen wir in den Keller und kurz vor meinen Zimmer hielt ich Jax an.
"Lass Phillip jetzt bitte etwas essen. Er hat es sich verdient. Er macht alles für dich. Behandel ihn besser als mich, bitte." Forderte ich ihn auf. Als Jax immer noch zögerte sagte ich leise "Komm schon, es ist Weihnachten. Gib ihm was er verdient.".

Ein genervtes Stöhnen verließ seine Lippen ehe er die Tür neben sich öffnete.
"Du darfst dir jetzt eine Scheibe Brot und eine Flasche Wasser holen."
"Was Jax damit meinte war eigentlich: Bedien dich so viel du willst. Und natürlich darfst du oben essen wenn du willst, es steht noch alles da. Und keine Sorge ich räume später den Tisch ab."
Phillip guckte gespannt zu Jax. Er brauchte sein Einverständnis, sonst würde er sich wahrscheinlich wirklich nur eine Scheibe Brot und Wasser holen.
Nachdem ich Jax einen kleinen Stoß in die Seite gegeben hatte knickt er genervt ein.

"Meinetwegen, bedien dich so viel du willst."
"Danke Sir." Mit den Worten verschwand Phillip schnellstens aus seinem Zimmer.
"Dankeschön." wisperte ich Jax zu und ging schlussendlich mit ihm in mein Zimmer.

Ich staunte etwas, denn es lag ein wunderschönes Kleid in zartrosa auf meinem Bett. Süße Ballerinas standen auf dem Boden. "Ich möchte dass du das heute Abend anziehst."
Ich nickte leicht und guckte es mir genau an. Es sah zwar etwas kurz aus aber Jax hatte schon viel gewagtere Outfits für mich zusammengestellt. Deswegen war ich ziemlich dankbar dass ich heute Abend nicht auch noch in Strapse und Spitzenunterwäsche vorm Weihnachtsbaum sitzen muss.

Langsam setzte ich mich aufs Bett und guckte mir das Kleid weiter an. Alles ist besser als mit Jax eine Konversation anzufangen.

"Heute abend kommen Kai und Fabian zum Essen. Ich habe sie eingeladen."
Ich war nicht überrascht dass Kai kommen würde damit hatte ich leider schon gerechnet. Aber das Fabi auch kommen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
"Warum kommt Fabi denn? Hat er keine Familie mit der er Weihnachten verbringen kann?"
"Keine Ahnung, Kai meinte er kommt auch." Jax zuckte mit den Schultern und nahm meine Hände. "Ich habe noch eine Überraschung für heute Abend vorbereitet. Aber dafür darfst du bis heute Abend nicht hier sein. Ich schlage vor du ziehst dir irgendwelche Sachen an und dann fahren wir zu Kai."
Ich nickte. Mir blieb ja sowieso nichts anderes übrig. Aus meinem Schrank holte ich eine blaue Jeans einen weißen flauschigen Pulli und Unterwäsche.
"Kannst du bitte rausgehen."
"Ich will aber die Show genießen."
"Oh Jax, wenigstens einmal an Weihnachten kannst du doch mal rausgehen." motzte ich genervt und stieß ihn weg.
Augenrollend verschwand er aus meinem Zimmer. Endlich. Ein paar Minuten ohne ihn sind Balsam für meine Seele.

"Beeil dich Darling. Ewig warte ich hier nicht mehr." hörte ich es dumpf hinter meiner Tür. Ich zog mir noch schnell meine Socken und Chucks an und ließ ihn dann wieder rein.
"Können wir fahren?"
"Ich muss noch die Küche aufräumen." stellte ich fest und wollte nach oben in die Küche gehen.
"Phillip wird das schon machen."
"Nein, ich hab gesagt, dass ich das mache. Ich nutze doch nicht deinen Sklaven aus nur weil du im Zeitdruck bist." Ich lief also durch den Flur zur Küche. Jax folgte mir genervt.

Erstaunt stand ich neben dem Kühlschrank und guckte auf die saubere Küche. Der Küchentisch glänzte, nicht ein Krümel lag mehr herum. Phillip räumte gerade den letzten Teller in die Spülmaschine.

"Ich wollte doch für dich aufräumen." Ein bisschen enttäuscht, dass ich ihm nichts Gutes tun konnte stand ich da. Er hätte ruhig mal die Füße hoch legen können. Er muss diesem Bastard dienen und da hat er ruhig mal Pause verdient.

"Ach das war kein Problem, ich hab das gerne gemacht." murmelte er und sah die Enttäuschung in meinen Augen. "Trotzdem vielen Dank für das Frühstück." er ging auf mich zu und wollte mich umarmen. "Denk nicht mal dran du dreckiger Sklave. Und wenn dann hast du mir und nicht ihr zu danken." Phillip nickte und wollte sich gerade bedanken als ich ihn in den Arm nahm. Ich drückte ihn und spürte dass er es gebrauchen konnte. Jeder braucht ab und zu eine herzliche Umarmung.

"Meine Fresse, jetzt komm endlich." Er riss mich an meiner Schulter zu sich.
"Du wirst hier heute noch einiges zutun haben. Wenn wir heute Abend wieder kommen dann möchte ich, dass das Haus blitze blank ist und die Gans im Ofen. Der Nachtisch muss noch gemacht werden und die Vorspeise auch. Du schmückst das Wohnzimmer ein bisschen und der Tisch wird gedeckt sein. Haben wir uns verstanden Sklave?" Phillip nickte und machte sich sofort an die Arbeit.

Ich fasse es nicht. Ich stand da mit offenem Mund und war echt fassungslos. Wieso hört er auf ihn?

Aber ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ich am Handgelenk gepackt und aus der Küche gezogen. "Komm jetzt wir haben nicht ewig Zeit."

Jax setzte mich ins Auto und fuhr dann los. Ich wollte nicht das Kai wieder auf mich aufpasst. Das endet nie gut. Die ganze kurze Fahrt musste ich darüber nachdenken, was Jax für eine Überraschung für mich hatte.

Als Jax mich Kai übergeben hatte, drückte er mir nur noch einen kleinen Kuss auf die Stirn und verschwand wortlos.

Ich stand nun mit Kai im Flur und starrte ihn böse an. Auf gar keinen Fall wollte ich mit ihm reden, ich hasse ihn.

"Fabi ist in seinem Zimmer falls es dich interessiert." Da ich ihm keiner Antwort schuldig war, ging ich unverzüglich nach oben und klopfte an sein Zimmer an.

"Kai verpiss dich. Ich hab kein Bock auf dich." Maulte ein extrem genervter Fabi aus seinem Zimmer.
"Hier ist nicht Kai." Murmelte ich und wartete auf eine Reaktion.
Die Zimmertür wurde plötzlich geöffnet und Fabi stand vor mir. Er hatte nur eine Jeans an, mehr nicht.

Ich verstehe es nicht mir ist immer arschkalt und alle anderen laufen immer halb nackt rum. Was ist denn bei denen falsch gelaufen?

Nachdem ich dann meine unnötigen Gedanken beiseite geschoben habe, umarmte ich Fabi herzlich. Natürlich war er wieder etwas überrascht aber begrüßte mich genauso herzlich.
"Was machst du hier?"
"Jax hat mich hier abgeladen, Kai soll auf mich aufpassen. Jax hat wichtigere Dinge zu tun. Anscheinend eine Überraschung für mich für heute Abend." Fabi nickte leicht und bittete mich in sein Zimmer herein.

"Wenn du willst kannst du dich hier ausruhen, falls du die letzten Tage nicht genug schlaf hattest."
Toll danke, das lässt alte Gefühle wieder hoch kochen. Aber ich wollte die gute Stimmung nicht kaputt machen. "Können wir nicht irgendwas weihnachtliches machen?"
"Mhh" Fabi überlegte. "Wie wärs mit Plätzchen backen?"
"Ouh ja, bitte!" quietschte ich und ging freudig mit ihm nach unten.

"Fuck das sind echt 'ne Menge Plätzchen." flüsterte Fabi und stützte sich am Küchentisch ab.
"Wir haben ja auch den ganzen Tag dafür gebraucht." murmelte ich zurück.

Ich steckte mir einen kleinen Keks mit rot weißem Zuckerguss in dem Mund. Mhh sowas leckeres hatte ich schon lange nicht mehr gegessen.
"Hier probier mal." Ich gab Fabi einen kleinen Tannenbaum, den steckte sich auch ganz in den Mund. Und nach seinem Gesichtsausdruck schmeckte es ihm genau so wie mir.

"Ey du Profibäckerin, Jax kommt gleich und will dich wieder mitnehmen." Ich stöhnte genervt und klopfte mir das ganze Mehl von meiner Hose und meinem Pullover.
Kai stand nun auch in der Küche und guckte skeptisch auf die drei Bleche voller verzierter Kekse.

Ich hörte wie eine Autotür zugeknallt wurde.
"Ich möchte noch nicht gehen. Ich hatte heute so viel Spaß." Ich musste kurz daran denken wie Fabi die volle Mehlpackung auf den Boden gefallen ist und es eine riesige Explosion gab. Ich fand es total lustig, Fabi eher weniger doch wir konnten beide darüber lachen.

Die Haustür öffente sich und ich konnte ein fröhliches und entspanntes pfeifen aus dem Flur entnehmen. Ich möchte nicht wieder zu Jax.

"Na Prinzessin, bist du so weit."
Jax kam ebenfalls in die Küche und betrachtete mich.
"Was ist denn mit dir passiert?"
"Geht dich nichts an."

"Fabian und deine kleine Nutte haben ihre Backkünste ausgepackt und haufenweise Kekse gebacken."
"Wow." missbilligend guckte Jax zu Fabian.
"Lass es." zischte ich erzürnt.
"Was denn Darling?"
"Spiel es nicht herunter. Ich hatte heute endlich mal wieder Spaß. Belassen wir es einfach dabei."
"Gestern Nacht hattest du auch Spaß. Dein Orgasmus hat's verraten." Ein grinsen schlich sich auf seine Lippen.

Fuck. Das hat er jetzt nicht gesagt.

Ich nahm das Nudelholz und warf es nach ihm. Jax wich gekonnt aus und lehnte sich wortlos am Türrahmen an. Ich merkte wie Fabi mich mit verständnislosen Blick anguckte. "Na endlich kommst du deinem Job als Hure nach." brach Kai die peinliche Stimme. Ich sagte nichts. Außer dass ich knallrot wurde, konnte ich nichts machen.

"Komm Baby wir gehen." Jax nahm meine Hand und zog mich mit sich.
"Bis gleich Jungs." Mein Entführer schloss die Haustür hinter sich und lief mit mir zu seinem Auto.

"Wieso hast du das gesagt?"
"Was meinst du Baby?"
"Sei nicht so du weißt es genau."
"Ach du meinst dass ich dich gestern in Grund und Boden gevögelt habe. Und dass alles noch mit deinem Einverständnis?"
"Ja!"

Jax musste wieder grinsen, ihm gefiel anschneiden wie rot ich wieder wurde.
"Tja dann sieht dein toller Fabian dass du nicht so ein unschuldiges Lamm bist, wie er immer dachte."
"Was hat das mit Fabi zu tun?" zischte ich wütend.
"Er steht ganz offensichtlich auf dich."
"Nur weil du so ein perverses Schwein bist, ist nicht jeder gleich so wie du!"
"Pass auf was du sagst kleines." Mir lief es kalt den Rücken runter, als Jax seine Hand auf meinen Oberschenkel legte.

Ich wollte sie wegschieben doch er ließ es nicht zu. Ich merk schon, das wird ein tolles Weihnachtsfest.

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