5
"Du bist fast zu schön um dich zu töten!"
"Was?!"
"Natürlich nur wenn du mir auf die Nerven gehst. Keine Angst meine Hübsche." Er sagte das so einfach.
"Keine Angst" der hat gut reden!
Mein Magen knurrte so laut, dass selbst Jax es mitbekam. "Hat da jemand Hunger?"
Ich nickte leicht und guckte wieder weg. "Dann hast du Pech gehabt, nur für brave Mädchen gibt es was zu essen!" Er stand auf und blickte auf mich herab. "Ich hab aber Hunger."
"Schön und warum sollte mich das interessieren? Du hast mich mehrmals beleidigt, und rennst vor mir weg. Meinen Willen befolgst du auch nicht! Wieso hast du also Essen verdient?"
"Jax bitte."
Er ging einfach ohne mir eine Antwort zu geben. Es dauerte nicht lange bis er wieder zurück kam. Der Psycho hatte einen grünen Apfel in der Hand. Er biss mehrmals genüsslich ab und sah mir zu wie ich hungerte.
Ich hasse ihn, ich hasse ihn so sehr. Mir war kalt ich war absolut hungrig und ich wollte nach Hause und er sitzt auf dem Sofa und isst einen Apfel. Ein Apfel der mein eines Problem sofort beseitigen könnte. Ich guckte immer wieder hinter dem Sofa hervor und beobachtete wie er immer weiter den Apfel aufaß. Er klopfte ein paar mal auf den Platz neben sich. Er wollte dass ich zu ihm her kam.
Ich schüttelte den Kopf und beobachtete weiter den halb aufgegessen Apfel.
"Wenn du jetzt brav herkommst bekommst du den Rest!" Sagte Jax und lächelte mir zu. Ich stand langsam auf und ging auf ihn zu. Er biss weiter von dem Apfel. Schnell setzte ich mich neben ihn. Er deutete auf seinen Schoß hin und mit auffordernden Blicken guckte er mich an.
"Nein ich werde mich nicht auf deinen Schoß setzten!" Verlegen schüttelte ich den Kopf und guckte weiter auf den fast aufgegessenen Apfel. "Josielein, der ist gleich weg und einen neuen bekommst du nicht."
Und da war der Moment gekommen, als der Hunger über meinen Verstand siegte. Ich setzte mich vorsichtig auf seinen Schoß und bekam den Apfel vor meiner Nase gehalten.
"Bekomm ich jetzt den scheiß Apfel?!"
"Á á á nicht so frech!"
"Bekomme ich bitte den halben Apfel Herr Parker." Sagte ich zwar etwas sarkastisch aber es funktionierte. Er reichte mir den Apfel und sofort biss ich in ihn hinein! Ich hasse grüne Äpfel, die sind immer so sauer. Ich verzog etwas das Gesicht aber aß ihn dennoch auf. Nur der Stiel blieb übrig. Mein Magen knurrte aber immer noch.
"Ich habe noch Hunger."
"Das ist aber schade. Wärst du früher zu mir gekommen, dann hättest du mehr von dem Apfel bekommen. Ich würd sagen, dass du in Zukunft besser auf mich hörst." Jax legte seine Hände um meinen Bauch und kam mit seinem gefährlich nah an mein Ohr.
"Ich wüsste etwas wie du dir noch etwas zu essen verdienen könntest. Ich muss dir sowieso noch die obere Etage zeigen."
Ich wollte aufstehen doch der Gestörte ließ auch dies nicht zu. "Ich trag dich lieber, du musst ja endlich mal sehen wie stark ich bin."
"Ich glaub dir das auch so, wirklich." Er stand dennoch mit mir auf und ging aus dem Wohnzimmer und in den Flur. Vorbei an der kleinen Kellertür und dann die Treppe hoch. Ich hielt mich vorsichtshalber an ihm fest.
"So Josielein, hier ist das Bad. Jax ließ mich runter und ließ mir Einblick in das Badezimmer gewähren.
"Ein Zimmer weiter wäre dann mein Zimmer." In der Mitte an der Wand stand ein riesiges Bett mit schwarzer Bettwäsche. Links stand ein schwarzer großer Schrank. Mein Kleiderschrank Zuhause würde da mindestens drei mal reinpassen.
Oh mein Gott, Zuhause. Mein Zuhause, da wo ich jetzt eigentlich sein sollte. Ich vermisse sie alle. Meine Mum und meinen Dad! Meine kleine Schwester Milly und meinen Hund Buddy. An den Gedanken meiner Familie verließen ein paar Tränen meine Augen.
"Du heulst doch nicht schon wieder?!"
"Ich will nach Hause!" Wimmerte ich und lehnte mich ab die Wand. "Du willst Essen und du willst nachhause! Hat Madame noch mehr Wünsche?"
"Ich hasse dich so sehr Jax Parker!"
Er schüttelte belustigt den Kopf. "Wenn du dich nur selbst sehen könnten 'Wäh Wäh ich hasse dich Jax Wäh wäh ich will nach Hause und habe Angst im dunkeln!' Wie so ein Baby." Ungeduldig schob er mich aus seinem Raum raus und es blieb nur noch eine Tür übrig. "Hier ist mein Arbeitszimmer." Er öffnete die Tür und zu sehen war ein kleines Büro mit Computer und ein großes Bücherregal was proportional überhaupt nicht in das Zimmer passt.
"Und w-wo schlafe ich?"
"Noch mehr Wünsche? Okay wenn die Lady so nett fragt. Du schläfst natürlich bei mir!"
Ungläubig guckte ich ihn an und schüttelte den Kopf. Ganz sicher schlafe ich nicht bei einem Soziopaten mit ihm Bett. "Nein bitte nicht." Sagte ich leise.
"Ich verstehe dich einfach nicht. Du könntest mit dem wohl heißesten Typen der Weltgeschichte in einem Bett schlafen und du schlägst das Angebot aus?"
"Ja bitte. Kann ich nicht irgendwo anders schlafen?"
"Nope! Aber da wir gerade von Schlafen reden, ich hatte dir ja gesagt dass du dir noch mehr essen verdienen kannst. Folge mir bitte." Jax ging voraus. Ich blieb einfach mitten im Flur stehen und ging ihm natürlich nicht nach. "Meine Fresse komm jetzt du Schlampe!" Er packte mein Handgelenk und zog mich hinter sich her.
"Ich gebe dir jetzt mal einen Tipp Prinzessin! Wenn ich sage folge mir, dann folgst du mir. Sonst endet das nicht immer so gut. Generell mit Anweisungen, die solltest du alle immer erfüllen!"
Ich nickte und stand nun mitten in seinem Zimmer.
"Du hast also Hunger?"
Ich nickte wieder und guckte immer wieder um mich herum. Jax ging immer und immer wieder um mich herum und zog mich mit seinen Blicken aus. Wie widerlich!
"Und du willst was zu essen?"
"Ja! Ich habe absoluten Hunger, was verstehst du daran nicht?!"
Diesmal nickte er mit einem unheimlichen Grinsen! Er machte mir Angst. Ich drehte mich um und ging schnellen Schrittes zur Tür.
Ich wollte gerade die Tür aufmachen, da wurde sie auch schon wieder zugeknallt! Jax drückte sie zu und grinste. "Vergiss es Schätzchen, du kommst hier nicht mehr raus!" Er schubste mich einfach zur Seite so dass ich auf den Boden knallte!
Ich hörte ein klicken. Er hatte die Tür wieder abgeschlossen!
Ich stand schnell auf und nahm eine Verteidigungsposition ein. Er würde mich nicht so leicht bekommen. Ich bin einfach nur hungrig und möchte etwas essen! Dieser Psycho hat nicht das Recht mir das essen zu verweigern. "Jax ich möchte mir kein essen verdienen, ich möchte einfach nur hier weg! Bitte Jax." Flehte ich und ging immer mehr Schritte nach hinten. Jax ging gelassen und siegessicher auf mich zu. Ich -natürlich immernoch in meiner Verteidigungsposition- war allerdings nicht mehr so sicher ob ich das hier gewinnen werde.
"Ich verlange doch nicht viel von dir, nur dass du mir ein paar Sachen tust die selbst du drauf haben müsstest. Schließlich bist du schon 16" Das machte mich stutzig. Ich legte den Kopf schief und verstand nicht wie er das meinte.
"Josielein, das werden nur ganz einfache Sachen sein die selbst du kannst. Aber wie gesagt tue das was ich dir sage verdammte Scheiße. Und vergiss nicht, dass alles ist etwas wert und zwar dein Essen!"
Was meinte er mit diesen Sachen, was sollte ich denn machen?
"Du setzt dich jetzt auf das Bett und bist still."
"Vergiss es! Damit du irgendwelche Fesselspielchen machen kannst?! Nö da mach ich nicht mit." Sagte ich patzig und guckte ihn nicht einmal an. Ich verstand dann mittlerweile auch was hier abging
"Wenn du jetzt nicht sofort auf mein Bett gehst dann-"
"Was dann? Dann tötest du mich?! Komm bitte hol dein verficktes Messer. Ich hab echt keinen Bock mehr hier das schüchterne Opfer zu spielen, du kannst mich mal!"
Er lachte nur, wieso lachte er zum Teufel?
"Lass mich das mal zusammenfassen. Du bist ganz allein mit einem Soziopaten in einem abgeschlossenen Raum und sagst ihn er soll sein Messer holen und dich töten? Das war also dein Plan? Also so dumm kannst nicht mal du sein meine liebe, kleine Josette."
"Fick dich!"
Er setzte sich aufs Bett und klopfte wieder neben sich. "Josie ich glaube, dass du diese Nacht sehr gut im Keller verbringen könntest. So wie du dich hier benimmst geht das nämlich gar nicht!"
Ich senkte den Kopf und dachte nach. Ich konnte auf gar keinen Fall zurück in den Keller, ich würde diese Nacht mit dieser toten Person nicht überleben!
"Ich kann da nicht wieder hin!" Sagte ich leise und wartete auf eine Antwort.
"Ich brauche ja nur den Keller zu erwähnen und schon klickst du ein. Meine Liebe, das ist sehr interessant! Und wenn du jetzt nicht sofort her kommst und sich neben mich setzt, dann mache ich deinen Albtraum zur Realität!"
Langsam und träge ging ich auf ihn zu. Er grinste einfach nur fies und leckte sich über die Lippen. Ich setzte mich neben ihn und war kurz vor dem Zusammenbruch! Ich hatte einfach nur noch Hunger und wollte dieses verlangen stillen möglichst ohne in den Keller zu kommen.
"So und jetzt leg dich einfach hin, entspann dich Prinzessin."
Entspannen... der hat gut reden.
Langsam rollte Jax mein Oberteil hoch und beugte sich schließlich über mich. Schnell griff ich seine Hand und zog mein Oberteil runter. "Hör auf Jax!" Ich versuchte mich unter ihm weg zu bewegen.
"Jax lass mich wenigstens auf die Toilette gehen, bevor wir naja bevor wir anfangen!"
"Ha, du denkst du kann mich für dumm verkaufen? So läuft das hier aber nicht!"
"Bitte Jax ich muss mal!" Ich kniff meine Augen zusammen und hoffte, dass er mich gehen lässt. "Jax! Bitte."
Er rollte mit seinen Augen und ging von mir runter. Er packte meine Hand und zog mich mit sich. Genervt und total angepisst schloss er die Tür auf und ging mit mir zum Badezimmer. "Wenn du irgendwelche Tricks versuchst, dann schmink dir das gleich wieder ab! Ich gebe dir eine Minute und dann bist du wieder draußen." Er öffnete die Badezimmertür und schubste mich hinein. "Und glaub ja nicht daran abzuschließen ich komme eh an dich ran!"
Ich kicherte etwas. Jetzt war ich befreit, ich reagierte schnell und schloss die Tür ab. Ich musste natürlich nicht auf Toilette. Iwollte einfach nur weg von ihm. Auch wenn ich nicht ewig hier bleiben kann, er wird es schaffen hier rein zu kommen.
"Ich komme jetzt rein, die Minute ist zuende." Ich lachte innerlich soll der doch versuchen hier rein zu kommen!
Sie hatte gewonnen dachte sie.
Sie hatte sich zwar von ihm befreit, aber hatte sich dennoch eingeschlossen. Sie wollte, dass es vorbei war. Sie wollte jetzt in ihrem Badezimmer stehen und sich vielleicht ein Bad gönnen mit einer Zeitschrift in der Hand und über den neusten Klatsch und Tratsch lachen. Das alles was ein 16-jähriges Mädchen nun mal so macht. Aber das alles konnte sie nicht machen, sie musste überlegen wie sie sich vor einem brutalen Mann schützt, der keine Skrupel hat irgendjemandem umzubringen. Ein Mann der krank ist. Einem Mann der unberechenbar und total gefährlich war. Sie musste, um hier raus zu kommen, genau so unberechenbar und skrupellos sein.
Und jetzt hat sie den ersten Schritt zur Freiheit gemacht. Das denkt sie zumindest.
Er wird ihr zeigen das ihre Aktion ins negative führen wird. Er wird ihr zeigen, dass sie sich sowas nicht nochmal erlauben kann. Sie weiß es noch nicht aber er, er weiß dass Menschen sterben werden. Nur durch ihre Fehler.
Und das zeigt er ihr mit größtem Vergnügen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top