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Eine ganze Nacht ohne Kleidung, nur den Mantel ließen sie mir nachdem ich sie zu viel genervt habe. Ich lehnte einfach nur an der Heizung und hatte die Augen geschlossen. Ich wollte diese ekligen Bastarde nicht sehen, ich wollte einfach nur hier raus.

Nachdem Harry gestern auf dem ranzigen Sofa neben mir eingepennt war, musste Mr. H auf mich aufpassen. Er saß die ganze Zeit vor mir auf einem Stuhl. Er dachte ich würde einschlafen, doch das tat ich nicht. Ich konnte es einfach nicht.

Irgenwann kurz bevor es hell wurde schlief auch Mr. H ein. Ich sitze schon so lange hier und kann nichts machen. An ein Handy oder ähnliches kam ich nicht.

Es war taghell und ich saß hier einfach nur rum. Nackt und nur in einen Mantel gewickelt. Ich will hier einfach nur raus! Neben mir bewegte sich was, Harry wachte auf. Langsam und träge stand er von dem kaputten Sofa auf. Wie gern würde ich jetzt in sein perfektes Gesicht schlagen. Wie kann ein so schöner Mensch nur so böse sein?

Harry ging vor mir in die Hocke und betrachtete mich. "Wie war die Nacht ohne Kleidung?" Höhnisch hob er mein Kinn mit seinem Zeigefinger an. Ich zog meinen Kopf weg und funkelte ihn böse an. "Fass mich nicht an!"
"Sonst was? Kommt dein toller Jax und macht schlimme Dinge mit mir?"
"Fahr zur Hölle!"
"Baby ich kann dich so viel anfassen wie ich will." Er strich mir über die Wange und grinste selbstgefällig. Arschloch.

Harry stand auf und ging in die Küche. Nun ja wenn man einen Campingkocher und eine Spüle Wirklich Küche nennen konnte. Lockenkopf holte sich einen Becher und füllte Wasser in ihn rein.

"Da du gestern ziemlich angetrunken warst, ist dein Körper jetzt bestimmt dehydriert. Trink oder lass es." Er stellte den Becher vor mir auf den Boden. Langsam nahm ich ihn und guckte wechselnd zu Harry und dem Becher.
"Fick dich." Wütend schüttete ich das Wasser auf Harry und warf ihm mit dem Becher ab. "Ich will nach Hause." Prustete ich laut.
"Du kleine Hure kommst nirgendwo hin! Jax wird deine Leiche ausbuddeln dürfen, aber das wars dann auch." Er ging wieder vor mir in die Hocke und schlug mir so feste ins Gesicht dass ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Harry fischte sein Handy aus der Hosentasche und machte Fotos. Ich guckte zwar weg und durch den Mantel konnte man sowieso nichts erkennen aber es war trotzdem erbärmlich.
"So die gehen sofort an deinen Schatzi, damit er sich da auch schön einen drauf runterholen kann!"

Meine Blicke galden seinem Handy, was er immer noch in der Hand hielt.

"Oh Ups. Da hab ich die Bilder doch glatt an meinen Onkel weitergeschickt, sorry wirklich, tut mir leid. Uh Fuck und jetzt noch an einige Kunden. Mist ey das wollte ich wirklich nicht." Harry zuckte mit dem Schultern. Seine scheiß sarkastische Art war unerträglich.

Weitere Tränen liefen meine Wange runter. "So Prinzessin, wenn du nicht willst das gewisse Leute Nacktbilder von dir haben, dann würd ich endlich parieren und mein Maul halten!" Ich nickte leicht und guckte sofort wieder weg. Seine grünen Augen bohrten sich in meine Haut.
Auf einmal klingelte Harrys Handy und er ging dran.

"Na Jaxyboy wie gehts dir?" Gut gelaunt stand Harry vor mir und guckte auf mich herab. "Ich hab gehört du hast was verloren?" Theatralisch legte er eine Hand an seinen Kopf und sendete mir entsetzte Blicke. Als ob er wirklich bestürzt wäre.

"Jajaja blablabla, sie ist bei uns. Ja mimimi hör auf rumzuheulen, früher oder später musste das passieren. Jaxyboy bleib mal ruhig ihr geht's gut. Nicht war Süße?"
"Fick dich!" Schrie ich Harry an als er mir das Handy demonstrativ hin hielt.
"Guck, sie kommt ganz nach dir. Nur am rumschreien und am aufregen. Du hast doch noch nicht mal das Angebot gehört." Jetzt wurde selbst ich hellhörig. Was für ein Angebot?

"Gut das du fragst Jaxyboy. Das Angebot ist, dass du 51 Prozent auf die nächsten 40 Frauen zahlst." Erschrocken hielt Harry das Handy etwas weiter von seinem Ohr weg, selbst ich konnte hören wie Jax schrie. Also der war echt sauer.

"Ich wusste dir gefällt das Angebot." Harry zwinkerte mir zu. Gut ich hätte mich fast übergeben aber okay.
"Aber ich hab noch ein anderes Angebot für dich. Sei ganz Ohr! Die nächsten 5 Frauen bekommst du umsonst aber, ja es gibt natürlich ein Aber, ich verkaufe Beziehungsweise  vermiete deine hübsche kleine Prinzessin. Sie ist Minderjährig, geht locker als Jungfrau durch und bildhübsch ist sie auch noch. Das treibt den Preis drastisch nach oben."

Habe ich das gerade wirklich gehört? Meinte er das etwa ernst?

"Parker, ich wusste du entscheidest dich richtig, bis morgen dann." Harry legte auf und grinste mich an. "Dein großer Schatz hat sich natürlich für Angebot zwei entschieden. Ich sag ja, ein Mann des Geschäfts."

Entsetzt guckte ich Harry an und dann ins Leere. Hatte Jax mich gerade wirklich verkauft? In mir brach gerade irgendwas zusammen. War es Enttäuschung oder Verzweiflung die sich in mir breit machte? Ich wusste es nicht. Langsam und leise fing ich an zu weinen. Die Tränen flossen einfach nur so, ich konnte nichts daran machen. "Süße, du musst nicht weinen. Stockholm Syndrom ist heilbar, glaub mir." Ich lehnte an dieser scheiß Heizung und hörte einfach gar nichts mehr. Ich blendete alles aus. Es gab nur noch ein Wort was vor mir herumschwirrte

Verkauft

Nur noch dieses Wort beschäftige mich. Für fünf kostenlose Frauen wurde ich verkauft. Für ein so unmenschliches Angebot wurde ich verscherbelt. Ich dachte es ist ein schönes Gefühl von Jax freizukommen. So hatte ich mir das definitiv nicht vorgestellt.

"Baby hör endlich auf zu weinen." Ich hörte nicht auf ihn, mir war mal wieder alles egal.
"Die Stunde war schon viel zu lang! Hör auf oder ich wecke meinen Onkel der sich dann mit seinem neuen Eigentum vergnügen darf so viel er will." Entsetzt guckte ich hoch zu Harry. Eine Stunde heulte ich schon? Es kam mir wie fünf Minuten vor.
"Eine Stunde?"
"Ja du dummes Stück, jetzt siehst du mal was ich aushalten muss." Ich sagte dazu nichts. Ich wollte auch nichts sagen, es war unnötig.

Plötzlich wurde die Tür eingetreten. Ich schrie auf und zuckte zusammen.

Es ertönten Schüsse.
Ich konnte nichts erkennen.
Alles ging so schnell.
Fuck was war hier los!

Jax! Es war Jax! Er hatte eine Pistole in der Hand und zielte auf Harry. "Wo ist sie!?" Schrie er laut.
"Hier Jax, ich bin hier!" Ich rief verzweifelt.
"Ich komm gleich zu dir Baby. Ich muss nur kurz den Abschaum beseitigen."
"Mach mal hablang du Oberspasti. Sie ist eine dumme Hure und mehr nicht!"
"Was sie ist bestimme immer noch ich!" Schrie er und richtete die Waffe immer noch auf Harry.
Plötzlich richtete Mr. H sich auf. Er war gerade erst aufgewacht.

Jax richtete die Pistole nun auf den älteren Mann. Er wartete nicht mal er schoss einfach. Er schoss Mr. H mitten in die Schulter. Es ging alles viel zu schnell. Mr. H ging zu Boden und wimmerte leise wie ein kleines Kind.

"Fuck alter, gehts noch?! Komm jetzt endlich runter Mann!" Schrie Harry. Er war eindeutig mit der Situationen überfordert. Es war echt komisch Harry in dieser Situation zu sehen aber ich hatte auch irgendwie ein Gefühl der Genugtuung. Ein so böser Mensch der es scheint, immer die Kontrolle zu haben, bricht zusammen und ist überfordert.

"So hier ist mein Angebot. Ich bezahle von nun an nur noch 73 Prozent der Kosten und das mein Leben lang. Ich nehme Josie mit und wir vergessen die Angelegenheit. Ansonsten seid ihr beide heute unter der Erde! "
"Wir beide?"
"Ja einer von euch hat schon das zeitliche gesegnet!" Nachdem Jax das gesagt hatte ertönte ein Schuss. Ohne auch nur Mr. H anzugucken schoss er ihm in den Kopf. Fuck, treffsicherer geht es kaum. Der Ü-Vierziger war sofort tot und sein Körper lag schlaff und regungslos am Boden. Jax machte mir echt angst.

"So du Trottel, jetzt gibt es ja kein Egoproblem was dein Onkel bezüglich Josette haben sollte. Und um das zu feiern bezahle ich halt nur noch 73 statt 100 Prozent der Kosten für die Frauen. Haben wir uns verstanden?"
"Kleiner, mieser Hurensohn." Zischte Harry sauer. Doch er war immer noch machtlos. Würde er zur Waffe hinter sich greifen wäre er sofort tot. Das wusste jeder, selbst die kleine Spinne die oben am der Decke hing.
"Du solltest mir dankbar sein. Du hast doch jetzt schließlich ein großes Unternehmen geerbt und sicher viel zu tun, nicht war?"
"Glaub mir Parker, du wirst das bereuen. Früher oder später wirst du alles bereuen."
"Ja ja schon klar, jetzt verschwinde endlich bevor es dich auch noch trifft." Das lies der Lockenkopf sich nicht zweimal sagen. Er drückte sich provokant an Jax vorbei und rannte dann davon.

Jax guckte ihm kurz hinterher aber dann zu mir. Ich fing wieder an zu heulen. Der Albtraum war vorbei. Harry war weg und Harold tot. Ich konnte endlich aufatmen. Verkauft hatte Jax mich auch nicht. Alles viel gerade von mir ab. Ich war einfach nur froh, dass ich nicht an irgendeinen fremden Mann verkauft wurde.

"Hey Baby wie geht's dir?" Jax stürmte auf mich zu und machte die Handschellen um meinen Arm los. "Frag sowas nicht! Mir gehts scheiße." Heulte ich und viel erleichtert in seine Arme. "Keine Sorge, jetzt bin ich ja da Prinzessin."
"Nimm mich bitte mit, ich will weg von hier!" Flüsterte ich leise als ich mich an ihn kuschelte. Menschliche Wärme war gerade unglaublich wichtig. Mir war so kalt wie schon lange nicht mehr. Ich konnte spüren wie Jax unter meinen Körper griff und mich von Boden auf hob.
"Bitte lass mich nicht los." Wisperte ich immer wieder in seine Brust.

"Vertrau mir Baby du bist jetzt sicher."

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