20
Josette P.o.V
Ich wachte auf und hätte sofort wieder schreien können. Zwei Arme waren fest um mich geschlugen und ein heißer Atem pustete mir ständig in den Nacken. Und das schlimmste war; dass er glaub ich nackt war. Ich drehte mich um und starrte in sein Gesicht. Jax schlief noch tief und fest. Ich legte meine Hände auf seine Brust und drückte mich mit aller Kraft ab. Seine Arme lösten sich von mir, ich konnte mich befreien!
Ich stieg schnell aus dem Bett und suchte meine Klamotten.
Was heißt hier eigentlich meine Klamotten, die kenn ich nicht. Ich hab die gestern einfach so von Jax bekommen.
"Was fällt dir eigentlich ein mich zu wecken huh?" Jax stieg verschlafen aus dem Bett und zu meinem Glück war er nicht nackt.
"Entschuldigung."
"Entschuldige dich nur wenn du es auch wirklich ernst meinst."
"Dann entschuldige ich mich nie wieder bei dir."
"Nicht so frech Kitten!"
"Was hälst du von Morgensex Josielein." Schnell schüttelte ich den Kopf. Jax nickte jedoch demonstrativ und ging auf mich zu. "Ich hätte da gerade richtig Bock drauf."
"Ich nicht."
Jax kreiste mich mit seinen Armen ein und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Wir können jetzt auch erst duschen gehen." Meinte er schulterzuckend und verließ sofort sein Zimmer. Wir? Wir könnten duschen gehen? Nein, auf gar keinen Fall.
"Komm endlich du Miststück!" Schrie Jax aus dem Badezimmer. Ich zuckte zusammen und überlegte. Ich hätte jetzt drei Möglichkeiten.
Möglichkeit eins wäre jetzt einfach abzuhauen und nach unten zu rennen. Jax würde mich aber sowieso wieder einfangen, also fällt diese Option schon mal weg.
Möglichkeit zwei wäre mich in dem Zimmer hier einzusperren und einfach zu verhungern. Das wäre natürlich scheiße, also fällt dieses auch weg.
Und die letzte Möglichkeit ist es, jetzt einfach zu Jax zu laufen und brav sein. Ich will nicht das er mich anfasst also ist das auch kacke. Also fällt das wieder weg.
Fazit: Mein Leben ist absolut im Arsch.
Und vorallem ist mir aufgefallen, was für krasse Stimmungsschwankungen mein Entführer hat. Gerade noch Josielein und jetzt wieder Miststück.
"Ich warte nicht mehr länger du Hure!" Schrie er noch lauter. Ich setzte immer einen Fuß vor den anderen und begab mich ins Badezimmer. "Na endlich! Und war das jetzt so schwer, einmal auf mich zu hören?"
Eigentlich ja aber ich schüttelte mal lieber den Kopf, das kommt besser.
"Zieh dich aus." Mit großen Augen guckte ich ihn an und schüttelte wieder den Kopf.
Jax ging um mich herum und dann zur Tür. Er schloss die Tür ab! Ich hörte das drehen des Schlüssels und war wieder hoffnungslos.
"Jax bitte nicht."
"Oh doch meine Liebe, und wenn du dich jetzt nicht ausziehst, dann ficke ich dich auf dem Badezimmerboden!"
"Man kann auch prima in Unterwäsche duschen gehen, wirklich!" Hastisch drehte ich mich um und ließ Jax nicht aus den Augen. "Josielein; mach jetzt oder du musst mit den Konsequenzen Leben!" Ich schüttelte den Kopf und wurde immer unruhiger. Er sollte mir bloß weg bleiben!
Er lief auf mich zu und da fasste ich einen Entschluss. Ich rannte auch auf ihn zu. So schnell es ging klammerte ich mich an sein Bein und setzte mich auf seinen Fuß. "Was soll die scheiße?!"
"Ich will mich nicht ausziehen, bitte Jax, wir können auch so duschen." Jammerte ich und ließ nicht von ihm los.
Jax versuchte mich immer wieder abzuschütteln, doch kriegte es nicht hin.
Dann aufeinmal setzte er sich in Bewegung und lief in Richtung Dusche. "Was hast du vor?" Er antwortete nicht, kein gutes Zeichen. Er stieg mit dem einen Bein in die Dusche und guckte auf mich herunter. "Letzte Chance Josielein." Ich schüttelte stur den Kopf und kniff die Augen zusammen.
Auf einmal prasselte eiskaltes Wasser auf mich herab. Ich schrie aber ließ dennoch nicht los. Schnell änderte sich die Temperatur von kalt zu heiß. Mein Haut brannte schrecklich und ich musste loslassen. Ich drängte mich in die Ecke der kleinen Dusche und schrie. "Mach das aus!" Jax führte die Brause immer näher zu mir. "Zieh dich jetzt aus verdammte scheiße!" Da Jax den Ausgang der Dusche versperrte und das heiße Wasser immer näher kam, musste ich handeln. Schnell streifte ich meine Unterhose von meinen Beinen und zog meinen BH aus. "Jetzt mach es aus!"
Jax milderte die Temperatur und stieg zu mir. "Geh weg, bitte."
"Vergiss es." Er zog nun sein letztes Kleidungsstück aus. Schnell drehte ich mich um, damit ich sein Ding nicht sehen musste. "Du bist süß, vor ein paar Tagen steckte der noch in dir drin. Und jetzt drehst du dich um."
Ich stammelte irgendeine scheiße, damit ich mich nicht umdrehen musste.
Es umschlungen mich zwei Arme und zogen mich nach hinten. Ich konnte Jax Körper überall spüren. "Hör auf, bitte. Jax geh weg." Ich tick gleich komplett aus!
"Lass mich los." Jax juckte das gar nicht, er fing an meinen Nacken zu liebkosen.
Ich zappelte so sehr das ich fast gegen die Duschwand knallte. "Hör jetzt auf oder ich stopf dir dein Maul mit meinem Schwanz." Ich verstummte aber zappelte weiter.
"Halt jetzt still!" Schrie Jax und knallte mich gegen die Duschwand.
***
Meine Augen waren geschlossen, aber ich war wieder wach. Das letze woran ich mich erinnere war das Duschen und das heiße Wasser und an einen schreienden Jax. Ich lag auf etwas kaltem und hatte absolute Kopfschmerzen.
"Mach deine Augen auf, ich merk dass du wach bist mein Püppchen."
"Was hast du mit mir gemacht." Murmelte ich leise.
"Nachdem dein Körper mir gefühlt zwanzig mal weggefallen ist, hab ich dich gewaschen und alles andere erledigt habe hab ich dich hier abgelegt. "Und seitdem beobachtest du mich?!"
"Ja mein Schatz."
Ich stand auf und viel auch schon fast wieder hin. Alles tat weh. Ich knallte fast gegen Jax der einfach auf der Badewanne saß. Man könnte meinen, so wie ich rumlaufe, dass ich betrunken bin.
"Hast du eigentlich schon jemals getrunken?"
"Manchmal auf Familienfeiern, da durfte ich dann mal ein paar Bier."
"Und was ist mit hartem Alkohol?"
Ich schüttelte denn Kopf und torkelte in Jax Zimmer. Meine Hüfte hatte wahrscheinlich einiges abbekommen beim Duschen. Jeden Schritt den ich machte schmerzte und knackte.
Ich würde am liebsten noch mal duschen gehen! Die Vorstellung, dass Jax die volle Kontrolle über meinen nackten Körper hatte...
Ihh, da bekomme ich Gänsehaut!
Ich zuckte zusammen.
Jax hatte sich von hinten angeschlichen und nach meiner Taille gegriffen. "Wie wärs wenn wir heute Abend eine kleine Party geben?"
"Eine Party?" Murmelte ich geschockt und guckte über meine Schulter zu Jax.
Er nickte einfach und ließ von mir ab.
"Haben wir etwas zu feiern?"
"Meinen Geburtstag."
Ich guckte ihn einfach nur ratlos an. Hatte er jetzt echt Geburtstag, oder krückte er mich an. Er sucht bestimmt einfach nur einen Grund um mich betrunken zu machen. Ich meine, nach so einer Frage ist das bei ihm doch wohl legitim.
"Willst du ungezogenes Etwas mir nicht gratulieren?"
"Du sagst ich soll nicht lügen. Ich wünsche dir nicht alles gute zum Geburtstag! Ich wünsche dir nur deinen oder meinen Tot."
"So ist das also... Eigentlich wollte ich ja meine Familie heute nicht einladen, aber da du so nach Bestrafungen schreist kommt sie auch."
"Aber deine Familie ist tot?"
"Einer lebt noch." grinste er und lief zu seinem Schrank.
Ich würde am liebsten schreien, heulen, kotzen und sterben. Und das alles auf einmal! Kai Parker kommt! Kai, der sich mein vertrauen erschlichen hat und dann meinem Vater qualvoll umgebracht hat!
Jax zog sich einen Pulli und eine Jeans über. Er nahm ein T-Shirt von ihm und eine Panty von mir und warf sie mir zu. "Und ein BH?"
"Bekommst du nicht nach so einem Spruch."
"Bitte lade Kai nicht ein."
"Kommt jetzt wieder wäh wäh ich tue alles für dich Jax wäh wäh."
Ich stammelte irgendetwas. Ich musste ihn umstimmen. Ich will Kai nicht sehen. "Kann ich nicht oben bleiben, bitte Jax."
"Ich bleib auch nackt!" Jax guckte mich überrascht an. "Das würdest du machen um meinen Bruder nicht zu sehen." Beeindruckt nickte er und kratzte sich am Kinn. Ich nickte leicht.
"Naw, sind wir jetzt eine kleine Hure geworden oder was?" Eine einzelne Träne lief über meine Wange. Er verließ den Raum und ließ mich zurück. Ich lehnte mich an dem Schrank in der Ecke an und rutschte an ihm herunter.
Ich will Kai nicht sehen. Ich will ihn nur dann sehen, wenn er tot in einer Ecke liegt.
"Sowas denkst du also über mich meine kleine Josie." Ich zuckte zusammen. Kai stand in der Tür und lächelte charmant. "Geh weg! Hau ab!"
"Man wünscht doch niemanden den Tot. Das ist sehr ungezogen Josie."
Ich stand auf und rannte in die andere Ecke. "Verschwinde! Geh wieder in die Hölle aus der du gekommen bist!" Ich zitterte und würde am liebsten die Wand hinter mir ausreißen, damit ich nicht noch länger von Kai angestarrt werde.
Seine Schritte wurden schneller und verliehen ihm einen gewaltigen Ausdruck. Ich wollte schreien, doch seine Präsenz schnürte mir die Kehle zu. Vor mir steht der Mann der meinen Vater kaltblütig ermordet hat. "Was ist Josette, mache ich dir Angst? Willst du nach Jax schreien? Glaubst du wirklich er wird dir helfen? Er ist der der dich gefangen hält. Von ihm kannst du keinen Schutz erwarten." Ich schüttelte stark mit dem Kopf und drückte mich an die Wand. Wenn er mich anfässt ist es aus, dann
"Dann was meine kleine? Wie wärs wenn ich mit dir mal eine Nacht verbringe? Wie es so schön heißt, unter Brüdern teilt man."
"Nein! Nein, verschwinde! JAX HILF MIR! BITTE KOMM, JAX HILFE! Bitte Jax." Kai fing laut an zu lachen. Ich schrie und heulte. Das war zu viel, sein ekelhaftes Lachen.
"Was ist los? Ist was passiert?" Jax betrat den Raum und guckte mich ratlos an.
"Schick ihn weg! Hilf mir bitte! Ich kann ihn nicht sehen. Ich schaffe das nicht. Schick ihn weg, schick ihn weg schick ihn weg!" Heulte ich und drückte mich weiter an die Wand. Kais Lachen wurde immer leiser.
"Wen wegschicken?! Hier ist niemand!"
"Er soll weg gehen!"
Jax packte auf einmal meine Schultern und rüttelte mich durch. "Josie, hier ist niemand!" Ich guckte meinen Entführer an. Ich guckte einfach nur in seine grauen Augen und heulte. "Er war hier! Ich lüge doch nicht!"
"Wer denn zum Teufel?!"
"Kai." Meine Stimme zittrig und brüchig. Meine Nerven am Ende und mein Körper kaputt.
"Mein Bruder ist gerade mal auf dem weg nach hier. Er kann noch gar nicht hier sein, ich habe gerade noch mit ihm telefoniert!"
"Er stand direkt vor mir. Jax, er war hier."
"Das war alles in deinem Kopf. Kai ist noch in Portland, es dauert Stunden bis er hier ist!" Ich fiel in die Arme von Jax. "Halte mich einfach nur fest."
Mein Papa ist durch seine Hand gestorben. Jax hat Kai nicht aufgehalten.
"Wieso hast du ihn nicht aufgehalten."
"Was meinst du Püppchen?"
"Mein Vater könnte jetzt noch Leben."
"Dieses Thema hatten wir schon zu hunderten, es reicht."
"Du hättest ihn aufhalten müssen. Du musst doch auf mich aufpassen. Mein Papa ist wegen euch tot." Murmelte ich wieder. Ich redete eher mit mir selber als mit Jax. Ich konnte ihm so richtig nicht zuhören.
"Ich will in seine Arme. Mein Dad soll mich umarmen. Nicht das Monster was ihn tötete." Seine Umarmung wurde fester. Ich bekam halt von Jax. Er war als einziger da um mich zu trösten. Er konnte mir nur den halt geben den ich so dringend nötig hatte.
Er hielt das junge Mädchen in seinen Armen und passte auf, dass sie nicht zusammenbrach. Es war zu viel für sie. Den Tot ihres Vaters hatte sie noch nicht überstanden. Ohne genügend Alkohol wird sie heute Abend definitiv brechen. Sie wird heute kaputt gehen bei dem ersten Kontakt mit dem Bruder des Teufels.
Er hat sie verletzt und ihres Vertrauen beraubt. Kai Parker wird sie heute Abend zerstören wenn er nicht auf sie aufpasst!
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