14
Ich lag einfach in Jax' Bett und machte nichts. Hin und wieder suchte eine Träne ihren weg nach Draußen aber mehr nicht.
Ab sofort werde ich nichts mehr essen und nichts mehr trinken, ich werde einfach nur noch sterben. Das ist auch ein weg um hier raus zu kommen! Ich habe es meinem Dad versprochen, und wenn wenigstens meine Seele diesen schrecklichen Ort verlassen kann, werde ich das zulassen.
"Josette, ich habe gesagt dass du vor 10 Minuten runter kommen solltest!"
Ist der Dumm? Das hat er aber ganz sicher nicht!
"Nein hast du nicht!" Jax kam in sein Zimmer und knallte die Tür zu. "Natürlich hab ich das du Sschwachmatin! Komm jetzt!" Er brüllte mich regelrecht an für etwas was er nichtmal gesagt hatte! "Ein Teufel werd ich tun!"
"Ich werd ganz sicher nicht mit einem Dickköpfigen Kleinkind diskutieren was ich gesagt hab!" Er riss an meinem Bein und zog mich zu sich. "Lass mich los du Pisser!"
"Das klären wir dann gleich im Bett wer hier ein Pisser ist mein Liebling!"
Mein ganzer Körper wurde einfach hinter ihm hergezogen, als wäre ich irgendein Kartoffelsack. "Hör auf du tust mir weh!"
"Ist mir egal."
"Fick dich!"
"Ich werde dich ficken keine Sorge mein Schatz."
Stille. Ich hatte nichts mehr zu erwidern. Vielleicht sollte ich ihn noch einen dummen Spruch reindrücken aber das würde auch nichts bringen.
Wenigstens hob Jax mich hoch wärend er die Treppe runter ging. "Wir verabschieden jetzt gleich unseren Gast." Flüsterte Jax in mein Ohr und ließ mich runter. "Bist du dann so weit Bruderherz?"
"Ja, ich werde euch nicht länger belästigen." Kai und Jax klatschten ab und er öffnete die Tür. Kai wollte mir noch über den Kopf streicheln aber ich wich gekonnt aus und knallte gegen Jax. "Fass mich nicht an!"
"Das ist aber jemand gereizt." Lachte Kai und verabschiedete sich nun endgültig. Er ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen und verschwand endlich. Eine kleine Freudenträne verließ meine Tränendrüse. Er war wirklich endlich weg!
"Er ist endlich weg." Flüsterte ich glücklich vor mich hin.
"Lass uns was essen Baby."
Mein Entführer nahm meine Hand, zog mich in die Küche und platzierte mich auf einen Stuhl. "Ich will nicht essen."
"Warte was? Du willst nichts essen? Du hast doch immer Hunger?"
"Ja du hast schon richtig gehört!"
"Okay wenn du nicht willst, komm mir heute Nacht aber nicht mit ich hab Hunger oder sowas!"
Ich schüttelte den Kopf und wollte aufstehen. Jax hielt mich jedoch an Ort und Stelle. "Was könnten wir denn jetzt mit dir anstellen?" Er stellte sich mir gegenüber und hockte sich hin. Seine Hände verweilten auf meinen Oberschenkeln die immer weiter nach oben wanderten.
"Mich frei lassen wäre vielleicht eine gute Idee?"
"Nur weil du das deinem toten Daddy versprochen hast, nö ganz sicher nicht Püppchen." Ich wollte ihn schlagen, mitten in sein hässliches Gesicht. Ich wollte ihm alles kaputt schlagen sodass er an seinen Schmerzen stirbt! Nur hatte ich keine Chance. Selbst einen Schlag auf seine Wange hätte er absehen können. Er provoziert für sein Leben gerne. Er liebt es zu quälen!
Ich blickte ihn starr in die Augen und versuchte keine unnötige Träne zu verschwenden. "Oh hab ich da einen gewissen Nerv getroffen?"
"Nein mir geht's gut!"
"Und auch wenn ich das mache?" Er berührte meine inneren Seiten der Oberschenkel. Es war total unangenehm aber ich konnte es noch aushalten, es war mir egal.
"Nichts; alles gut!"
"Und das?" Er fuhr unter mein T-Shirt und kam immer näher. Seine Hände berührten Orte wo sie nichts zu suchen hatten. Ich biss mir so sehr auf die Lippen, dass ich bloß nicht anfange zu schreien.
Rede dir nicht ein, dass du dir egal bist Josie!
Meine innere Stimme schrie mich förmlich an. Sie klopfte an meinem Gehirn an um zu sehen ob ich noch anwesend war.
Meine innere Stimme hatte Recht, ich bin mir nicht egal, er darf mich nicht anfassen!
Ich schrie und hatte den Überraschungsmoment auf meiner Seite. Ich schubste Jax fluchtartig weg und rannte ins Wohnzimmer. "Ich bin mir nicht egal." Rief ich immer wieder und wieder. Jax langsame Schritte kamen auf mich zu. Jeder einzelne Schritt ließ ein lautes Klopfen ertönen, da er schwere Boots an hatte. Sie verliehen ihm noch mehr Ausdruck.
Ich platzierte mich aufs Sofa und kauerte mich in die Ecke. Ich umschlang meine Knie und legte meinen Kopf auf ihnen ab. "Mir ist das nicht egal! Ich hasse es wenn du mich anfasst!"
"Da werden wir aber nicht drum rum kommen Kätzchen."
"Nenn mich nicht Kätzchen, ich bin kein Tier!"
"Ich nenn dich wie ich will mein kleines Kitten." Erbittert schüttelte ich mit dem Kopf und versuchte immer mehr Abstand zwischen uns zu finden.
Mein Entführer ließ seinen Körper auf das Sofa fallen und legte seine Hände auf die Oberschenkel. Sein Brustkorb hob und senkte sich ganz normal wärend meiner fast platzte. Ich konnte nur noch unkontrolliert atmen. Jax klopfte sich auf die Oberschenkel, ein Signal dass ich zu ihm kommen sollte. Ich schüttelte hastig den Kopf. Ein ernster Blick fand mich. "Ich komme nicht zu dir!" Fauchte ich und blieb trotzig sitzen.
"Es nervt einfach so hart, wenn du dich immer wie ein Kleinkind aufführst."
Und immer noch keine Reaktion meinerseits.
"Leg dich mit den Kopf auf meinen Schoß und entspann dich."
"Mich entspannen? Dass kann ich zuhause bei meiner Familie, aber nicht bei einem Soziopathen wie dir!"
"Entweder machst du das jetzt oder du bläst mir einen! Und glaub mir, ich bekomm dich schon dazu!" Schnur Stracks krabbelte ich zu ihm hin. Ich senkte meinen Kopf und nahm eine gemütliche Haltung ein. Es war unangenehm, scheußlich, grausam, angsteinflößend, schrecklich und ekelerregend. Ich werde mich niemals bei ihm entspannen!
Er legte eine Hand auf meine Hüfte und nahm meine Hand. Mit der anderen streichelte er mir übers Haar.
"Damit du mir nicht kaputt gehst brauchst du ab und zu etwas Zuneigung."
"Weißt du überhaupt wie das geschrieben wird?"
"Sei einfach leise Püppchen."
"Du kannst zu sowas gar nicht fähig sein?"
"Aber ich kann es perfekt vortäuschen." Er drückte meine Hand sanft, was mir halt gab. Es war wirklich schön; Jax war mal freundlich zu mir.
Aber das war nur eine Maske die er aufgelegt hatte um mir zu gefallen. Er will sich mein vertrauen erschleichen so wie Kai es getan hatte.
Er spielte ein falsches Spiel.
Er griff kurz in meinen Nacken um wieder meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. "Wie gehts wohl deinem Daddy?" Was sollte das?! Diese Frage war unnötig und hätte man auch weglassen können. "Er ist tot! Er, er kommt nie wieder!"
"Ich wollte nur dass du es mal aussprichst. Du sollst realisieren dass dein Erzeuger tot ist. Er ist von uns gegangen. Weg für immer."
Das ging wieder zu weit. Er hatte meine Gefühle wieder bis aufs äußere herausgelockt. Er hatte sie vom Abgrund gestoßen und mich hinterher.
Ich ließ meinen Tränen freien lauf. Sie fanden ihr Ende in Jax' Shirt. Ich schluchzte alles in sein T-Shirt und hielt mich an ihm fest. Er gab mir jetzt den halt. Er half mir nicht auf den Boden zu knallen.
Doch ich durchschaute alles. Er will Kais Rolle annehmen so dass ich ihm am Ende vertraue.
"Du bist genau so wie er!"
"Wie wer?"
"Wie dein Bruder. Du spielst nur mit mir, weil es dir Spaß macht. Du scheiß Bastard!" Es passierte schon wieder, die Wörter vielen einfach so aus meinem Mund, ich wollte das nicht immer sagen. Ich würde nur wieder unnötige Bestrafungen bekommen weil ich einfach meine Fresse nicht halten kann.
Jax drängte mich von sich runter und stand mit viel Krach auf. Seine Schuhe polterten und Kissen flogen durch den großen Raum.
"Du bist so dumm! Etwas dümmeres als dich hab ich noch nie erlebt!"
Er war wieder sauer und aufbrausend. Wieder war all die Nettigkeit verflogen und Zorn breitete sich aus! Mir war bewusst was ich wieder für eine scheiße abgezogen hatte, der Soziopath erlaubt keine Respektlosigkeit!
Er bückte sich zu mir runter und griff nach meinem verletzten Bein. "Ich kann dir so viele hübsche Narben verpassen; das hier an deinem Bein war erst der Anfang!" Spuckte er mir förmlich ins Gesicht und war mir zu nah. Unsere Gesichter trennten 2 Zentimeter Luft. "E-Es tut mir leid, wirklich!" Meine Stimme zitterte und ich blinzelte oft mit den Augen. "Mir scheint du willst lieber Bestrafungen anstatt der Kuscheleinheiten!"
"Bitte keine Bestrafungen!"
Er setzte sich wieder aufs Sofa und zog mich zu sich. Ich wollte von ihm nicht bestraft werden und mit ihm Kuscheln wollte ich auch nicht. Ich will von ihm einfach in Ruhe gelassen werden und mein Leben leben!
"Kuscheln oder Schläge!" Knurrte er sauer. Ich schmiegte mich an seine Brust und schloss die Augen. Ich will ihn nicht sehen und fühlen, ich will ihn nichtmal riechen! Ich hasse Jax so sehr! "Wieso kannst du mich nicht gehen lassen? Hol dir doch eine andere hier her?" Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und atmete tief ein und aus. "Weil du meine Perfekte kleine Puppe bist! Du bist das perfekte Spielzeug für mich."
"Aber Spielzeuge hat man lieb und zerstört man nicht!"
"Ich zerstöre dich nicht, ich forme dich mein Schatz!"
"Du denkst du formst mich aber das zerstört und verletzt mich! Das macht mich kaputt!"
"Meine Puppen gehen nur dann kauptt wenn ich es will!"
Das kleine Mädchen lag zitternd in seinen Armen. Sie würde es länger durchstehen als sie weiß, sie muss es. Sie gehört ihm und er lässt seine kleine Puppe niemals gehen. Er wird ihr so wehtun dass sie sich nach Freiheit sehnt, doch die wird sie niemals bekommen!
Sie hat ihren Vater verloren, das hat eine tiefe Narbe in ihr hinterlassen. Sie wird es verdrängen und vergessen wollen. Der Körper und der Geist lässt sowas zu. Doch selbst der eigene Verstand kann einen verstorbenen Menschen nicht zurück holen. Er wird für immer weg sein und nicht zurück holen.
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