13
Es waren zwei Tage voller Glück und Hoffnung für das kleine Mädchen vergangen. Er spendete ihr Hoffnung und Geborgenheit. Er beschützte sie und hörte ihr immer Aufmerksam zu. Sie erzählte ihm so vieles, was das Monster niemals erfahren sollte. Sie war immer zuversichtlicher hier rauszukommen. Sie würde es schaffen sich dem Monster zu entreißen, dachte sie. Doch mit ihrer hoffnung hat sie alles schlimmer gemacht. Sie hat ihn zu etwas verleitet, was er erst viel später ausführen wollte.
Sie ist daran Schuld dass Leute sterben. Sie wird daran Schuld sein, das geliebte Menschen sterben werden. Aber sie weiß es noch nicht und übt sich in Unwissenheit. Sie wird sie beide bald abgrundtief hassen, noch mehr als zuvor!
Ich lag in Jax Bett und dachte über die letzten Tage nach. Ich müsste meiner Situation entsprechend eigentlich glücklich sein. Ich habe immer genug zu essen bekommen und Jax hat mich nicht einmal angefasst. Ein paar dumme Sprüche von seiner Seite aus aber das wars auch schon. Kai hatte immer mit mir gekuschelt wann ich ihn brauchte und ich konnte ihm immer alles anvertrauen. Aber trotzdem bin ich nicht glücklich. Ich sollte Kai dankbar sein, dass er für mich da ist. Und trotzdem ist etwas komisch an ihm. Er scheint mir gegenüber unehrlich zu sein. Das spüre ich immer mehr. Ich kann es nicht erklären aber etwas sagt mir das er nicht ehrlich zu mir ist.
Ich konnte stimmen vor der Tür hören. Ich glaube sie unterhielten sich über eine Person.
"Hast du ihn?"
"Ja er ist im Arbeitszimmer."
"Dann holen wir sie mal und begrüßen unseren Gast."
Jetzt sprachen sie aber von mir. Jax betrat sein Zimmer und sah mich in seinem Bett liegen. "Na hast du's dir gemütlich gemacht Püppchen. Glaub mir gleich ist deine hübsche kleine Welt auf den Kopf gestellt." Er wollte meinen Fuß greifen doch ich trat aus. "Fass mich nicht an!"
"Wärend der Zeit mit Kai bist du wohl etwas zu mutig geworden. Das ändern wir jetzt Prinzessin." Er machte mir Angst, wovon sprach er nur? Er packte mein Bein und zog mich vom Bett runter "Lass mich los!" Schrie ich und zappelte wie ein Fisch am Haken. Jax zog mich unbeeindruckt hinter sich her, bis in sein Arbeitszimmer. Mein Rücken war bestimmt aufgeschürft von dem Teppich im Flur. "HILFE BITTE KAI!" Schrie ich immer wieder und wieder. Jax setzte mich auf seinen Bürostuhl und fesselte mich mit Kabelbindern. "Lass mich los!" Fauchte ich und versuchte ihm mit meinen Tritten zu treffen. "Ich hasse dich so sehr!"
"Gleich wirst du jemand anderen viel mehr hassen, glaub mir Schätzchen."
Jax verließ den Raum und schloss hinter sich die Tür.
Je mehr ich mich beruhigte je mehr bekam ich mit wie eine Person unruhig atmete. Es war noch eine Person in diesem Raum nur ich konnte sie nicht sehen, da ich direkt vor die Wand gestellt wurde. "Hilfe!" Ich versuchte mich mit dem Stuhl zu drehen doch er bewegte sich kaum.
"Josette, bist du das?"
Ich traute meinen Ohren kaum. Das kann nicht sein, wir waren stunden mit dem Auto gefahren. Jax kann das nicht getan haben. Wir wohnen viel zu weit weg!
"Dad?"
"Josie, du bist es!" Es war die Stimme meines Dads, mein Dad war hier mit mir im Raum. Ich konnte es nicht fassen, das war zu viel! Immer mehr fing ich an zu zittern. Und dann konnte ich hören wie jemand den Raum betrat. "Jax lass ihn frei, er hat nichts mit allem zu tun!"
"Nicht Jax (...)" Diese Stimme die mir so bekannt war. Diese Stimme die mir in den letzten Tagen immer nur Mut zugeflüstert hat, war anwesend.
"Sondern Kai!" Seine Stimme klang amüsiert und gehässig. "Hilf uns, bitte!"
"Baby ich zeig dir jetzt mal wie viel gutes in mir steckt." Er drehte meinen Stuhl um und ich konnte meinen Vater sehen. Er lag gefesselt vor dem Bücherregal. Ich fing an zu weinen, dieser Anblick war schrecklich. Mein Papa hatte nichts mit der Sache zu tun. Ich wurde entführt und ich muss mich mit Jax rumschlagen und nicht er! Ich verstehe nur nicht was Kai mit dieser Sache zu tun hatte, er war doch der Nette. Er hat versprochen mich zu beschützten!
"Daaad!"
"Alles gut Prinzessin, wir werden das schaffen!"
"Einen scheiß werdet ihr!" Ein böses Lachen legte sich auf seine Lippen. Er schnalzte mit der Zunge und sofort betrat sein großer Bruder den Raum.
"Fahr zur Hölle!"
"Da komme ich her Baby!"
Kai war siegessicher und arroganter denn je. Wieso tut er das? Was habe ich ihm getan, dass er mir sowas antut. "Lasst ihn frei, bitte! Ich mache alles was ihr wollt."
"Früher oder später wirst du das eh machen, das verspreche ich dir." Jax schlenderte zu mir rüber und ging in die Hocke. Wäre ich nicht an seinem Bürostuhl gefesselt würde ich ihm jetzt eine scheuern. "Wie wärs wenn wir eine kleine Wette abschließen."
"Was für eine Wette?"
"Naja wie früh dein Alter Herr abtreten wird."
Dieser Satz schnürte mir nun endgültig die Kehle zu. Ich konnte nichts mehr sagen. Nur Tränen der trauer, wut und Verzweiflung fanden ihren weg nach draußen. Ich schüttelte den Kopf und wollte schreien, kreischen und um hilfe rufen, doch meine Kehle war staubtrocken. "Hör nicht auf sie Schätzchen, beruhige dich!" Mein Vater wirkte schwach, doch für mich wollte er stark bleiben.
"Also, wir werden ihn gleich in verschiedene Körperteile schießen. Was denkst du Püppchen, nach wie vielen Schüssen gibt er auf?" Ich konnte immer noch nichts sagen, ich saß einfach zitternd auf dem Stuhl und guckte zu meinem Dad. Jax umfasste mein Kinn und drückte meinen Kopf in seine Blickrichtung. "Guck mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!"
Ich spuckte ihm ins Gesicht, ich konnte nicht anders, ich musste es tun.
"Kai, ins Knie!" Zischte mein Entführer wärend er sich meinen Speichel aus dem Gesicht Strich.
Kai ließ nicht lange auf sich warten und schoß meinem Papa ins Knie. Ich wollte schreien, doch aus meiner Kehle befreite sich nur ein ehlendes Krächzen. Mein Dad schrie auf und suchte meine Blicke. Ich versuchte alles um von diesem Stuhl los zu kommen. Diese Qualen die er hier erleiden muss, sollte ich eigentlich haben. Ich habe das verdient aber doch nicht mein Dad, der niemanden was antun könnte! Er hatte es nichtmal verdient Bekanntschaft mit diesen schrecklichen Menschen zu machen. Er sollte mit mir Zuhause sitzen und sich Baseball angucken. Er sollte über die Yankees schimpfen da sie jedes Spiel gegen unsere Lieblingsmannaschft überlegen sind. Er sollte vor Wut wieder sein Dosenbier gegen das Bücherregal schmeißen, dass alles sollte mein Dad machen! Aber er sollte hier nicht liegen und vor jedem nächsten Schuss Angst haben! Er sollte frei sein!
"Ich rate dir ganz vorsichtig zu sein, sonst ficke ich dich hier vor deinen Vater in Grund und Boden!" Mein Zappeln wurde weniger aber meine Tränen mehr. Diese Vorstellung dass er nur wegen mir hier ist, lässt mich innerlich sterben. Am liebsten würde ich sterben! Ich schaffe es nicht mir das anzusehen.
Es ertönte ein zweiter Schuss, diesmal in die linke Schulter meines Papas.
"Lasst ihn frei!" Die Töne lösten sich aus unserer Kehle und fanden ihren weg nach draußen.
"Nicht so Wild Prinzessin, sonst kollabierst du noch!" Jax streichelte über mein Haar und ruhte mit seiner anderen Hand auf meiner Schulter.
"Bitte lasst ihn gehen! Ich flehe euch an."
"Oh hast du gerhört Kai, sie fleht uns an." Jax schnippste und ein weiterer Schuß ertönte.
"Neeheiin! Hört auf verdammte Scheiße!"
Mein Vater versuchte tapfer zu sein. Er war so stark und wollte nicht dass ich sehe wie er leiden musste. Er will immer so stark vor uns sein! Er ist so tapfer. Mein Papa weinte, ich sah ihn wirklich weinen! Das letzte mal habe ich ihn bei meiner Einschulung weinen sehen.
"Ich schätze noch ein bis zwei Schüsse dann müsste ihn die Kraft und auch sein Blut verlassen haben!" Lachte Jax und drückte immer mehr auf meiner Schulter rum. "Wie siehst du das Püppchen." Und wieder nur ein entsetztes Kopfschütteln von meiner Seite aus. "Lasst ihn einfach gehen bitte. Es tut so weh ihn so zu sehen."
"Nunja ich glaub nicht, dass dein Papi noch gehen kann." Scherzte Kai und blickte mich verstohlen an.
"Es wird alles gut werden Süße, mir wird es gut gehen, da wo ich hin gehen werde."
Und ein weiterer Schuss fiel. Er traf meinen Papa direkt in den Bauch. Es floss so viel Blut, viel zu viel.
Jax ging einmal um meinen Stuhl herum uns Schnitt mir die Kabelbinder auf. Ich stürmte zu meinem Dad und machte ihm die Fessel auf. Ich legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich musste jetzt stark sein, ich musste jetzt Papas tapferes Mädchen sein, was er großgezogen hatte. Seine Augen waren nur noch halb geöffnet und seine Stirn war von Schweißperlen bedeckt. "J-Josie mein Liebling, i-ich bin stolz darauf euer Vater gewesen sein zu dürfen."
"Psscht, du musst nicht reden!"
"Denn ich habe zwei so wunderbare Töchter groß gezogen und miterlebt wie sie größer wurden und heranwuchsen."
Ich strich meinem Vater eine Strähne von der Stirn und sah ihn tränenerfüllt an.
"Ich liebe euch so sehr, ihr seid mein ganzer Stolz!"
Mein Vater fing an wild zu husten und sein ganzer Körper zuckte. "Papa nein, du darfst nicht gehen!"
"Du wirst es hier raus schaffen, das versprichst du mir, meine wunderschöne Tochter!"
"Ich verspreche es Dad, ich werde es schaffen." Flüsterte ich. Mein Vater hiefte sich noch mit letzter Kraft hoch und gab mir einen Kuss auf die Wange. Er wollte noch was sagen aber er brach zusammen. Die Augenlider meines Vaters schlossen sich und ein letzter Atemansatz verließ seine Lunge.
Mein Papa starb in meinen Armen.
"Daaddy nein!" Ich schrie meinen Schmerz nach außen, ich schrie so laut ich konnte. Vorsichtig wiegte ich die Leiche meines Vaters in meinen Armen und weinte einfach nur. Ich schmiegte mich an ihn und ließ nicht mehr los. Meine Augen konnte ich nicht auf machen, denn dann wäre mein Albtraum Realität. Mein Vater würde tot sein. Vor meinen Augen saßen wir noch am Küchentisch und stritten sogar schon vor den Mathehausaufgaben. Vor meinen Augen ärgerten wir immer noch meine Mutter wärend sie das Abendessen machte. Vor meinen Augen würden wir immernoch über die schlechten Leistungen unserer Lieblingsbaseballmannschaft lachen. Aber sobald ich meine Augen aufmachen würde wäre er tot und würde nie wieder zurück kommen.
"Komm Kätzchen wir-"
"Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!" Jax umgriff meine Hüfte und wollte mich von meinem Vater wegziehen. Aber ich werde ihn jetzt nicht im Stich lassen. Ich werde hier bleiben und um ihn trauern, wie es sich gehört. "Entweder du kommst jetzt mit oder deine Mutter ist die nächste!" Ich wurde weggezogen und musste die Augen öffnen. Überall klebte das Blut meines Papas, selbst meine Kleidung war befleckt. Mir wurde schlecht und am liebsten würde ich mich übergeben. Es war viel zu viel Blut.
Jax zerrte mich aus seinem Arbeitszimmer und schloss hinter sich die Tür. Er schliff mich in sein Schlafgemach und ließ mich los. Vor mir stand der Mörder meines Vaters. Dieser Mann hatte meinen Vater eine Kugel nach der anderen gegeben! Er war dafür verantwortlich, dass mein Papa nun tot ist! Ich habe ihm doch so vertraut.
"Ich hasse dich! Du bist so ein Monster!" Würde Jax mich nicht festhalten würde ich Kai jetzt ausweiden! Ich würde ihm sein Gesicht zertrümmern und ihm jeden seiner Knochen brechen! Er soll schlimmer leiden als mein Vater jemals in seinem Leben. Er hatte es nicht mehr verdient zu leben! Er sollte zur Hölle fahren und nie mehr wieder kommen!
"Ich hoffe du wirst einen qualvollen Tod sterben! Er soll lang und qualvoll sein!"
"So wie der von deinem Daddy?" Oh jetzt war er zu weit gegangen. Er hatte sich über der maßen viel geleistet, und das jetzt war der Schlussstrich de er gezogen hatte. Ich riss mich mit meiner letzten Kraft los und stürmte auf Kai los. Ich wollte ihm sein hässliches Gesicht zerkratzen! Ich wollte ihm die Augen ausreißen, dass alles wollte ich machen. Und wurde trotzdem mit einem Schlag ausgeknockt. Ein Schlag direkt ins Gesicht ließ mich zu Boden fallen.
"Das passiert wenn du deine Hoffnung in eine einzige Person legst, sobald du darauf baust wird alles einstürzten."
Ich blickte in seine Augen, sie waren gefüllt mit Stolz, Macht und mit einer ekelerregenden Arroganz wie ich zuvor noch nie gesehen hatte!
Ich guckte rüber zu Jax und sah auch ihn Lachen, es war einfach grausam. Mein Körper wollte nicht mehr. Meine Augen waren verquollen, meine Nase saß zu und meine war Kehle Staubtrocken. Mein Herz war endgültig gebrochen! Ich bekam kaum Luft in meine Lungen sodass es immer dunkler um mich wurde. Ich sah irgendwann nur noch schwarz und hoffte, dass ich starb. Ich wollte zu meinem Daddy und ihn wieder in die Arme schließen. Ich wolle einfach nur noch tot sein. Und mein Körper sollte mir diesen Wunsch endlich erfüllen!
Er trug ihren scheinbar leblosen Körper in sein Bett und deckte sie zu. Sie war gebrochen, er hatte sie endlich gebrochen. Vielleicht wird sie irgendwann wieder heilen, doch das wird schwer. Er wird es niemals zulassen. Er wird sie unterdrücken bis sie sich ihm unterwirft! Er wird ihr zeigen wer das Sagen hat. Heute am 10 Mai war der Tag, wo Jax Parker ihr gezeigt hat zu was er fähig ist!
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