7. Von Planern und Planlosen

Zunächst erst einmal - es gibt sowohl auf Wattpad als auch außerhalb unzählige Menschen, die sich mit den verschiedenen Vorgehensweisen beschäftigt haben.

Hier ein bisschen Hintergrundwissen, um die Zeit zu überbrücken. Ist nur eine Information, niemand muss dies lesen. Schreibt mir aber gerne in die Kommentare, ob ihr an ein paar Kapiteln mit Tricks und Tipps interessiert seit. :)

Der Autor Randy Ingermanson unterscheidet vier Schreibtypen.
Ihm zur Folge ist es die wichtigste Aufgabe für angehende AutorInnen herauszufinden, welche Arbeitsweise am besten zu ihnen passt:

Seat-of-the-pants (Panters)
Einfach drauflos schreiben, ohne zu planen oder zu überarbeiten. Angeblich arbeitet unter anderem Stephen King so.

Edit-as-you-go
Eine Szene schreiben, dann überarbeiten. Erst im Anschluss zur nächsten Szene.

Snowflake
Vorab ein Grundgerüst entwickeln, das während des Schreibprozesses neuen Einfällen und Entwicklungen angepasst wird.

Outline
Genaue Beschreibung (outline) des Plots mit allen Einzelheiten auf 20 bis 50 Seiten.


Für mich passen die alle nicht ganz. Allerdings bin ich nun wirklich ganz weit weg von erfolgreich.

Meine Arbeitsweise
Ein Grundgerüst überlegen - Anfang, Mittelteil und Ende. Plot-Twists. Besondere Szenen. Bei jedem Kapitel überlege ich mir, worum es grundsätzlich geht, sprich: Welche Punkte muss ich hier abarbeiten. Dann schreibe ich es runter. Überarbeiten mache ich ganz am Schluss. Manchmal fällt mir eine tolle Szene ein, dann schreib ich die einfach losgelöst, quasi zwischendurch.


Aber so gesehen stimmt es natürlich: jeder sollte wissen, wie er persönlich am Besten arbeitet und notfalls einiges ausprobieren.


Vorteile des freien Schreibens
Die Geschichte ist völlig beweglich. Man kann jederzeit in seiner Geschichte abbiegen und eine gute Idee verfolgen. Quasi das Maximum an Kreativität.

Nachteile des freien Schreibens
Man kann sich sehr leicht verrennen. Plötzlich steht man an einer Abbiegung und kommt nicht weiter. Oder man hat sich verzettelt und zu viele Ideen eingebracht. Man vergisst vielleicht wichtige Punkte, die man bereits eingebaut hat. Es besteht das Risiko, in einer Sackgasse zu landen oder 200 stinklangweilige Seiten zu produzieren.

Vorteile des Plottens
Wer vorab plottet, hat zu Beginn des Schreibens bereits einen Plan, wie sich die Geschichte entwickeln soll. So gelingt es leichter, die einzelnen Handlungsstränge nicht aus dem Auge zu verlieren. Beim Schreiben stehen die Figuren und die einzelnen Szenen im Vordergrund, da der Fortgang der Geschichte ja schon klar ist. Diese Vorgehensweise hat besonders für Ungeübte viele Vorteile.

Nachteile des Plottens
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie die "Heldenreise" oder die "Stufensysteme" – so eine Art Navigationssystem für spannende Geschichten. Solche Plot-Werkzeuge geben ein paar Check-Points auf der langen Reise zwischen dem Anfang einer Geschichte und seinem Ende vor. Werden diese Stationen zu schematisch abgearbeitet, bleiben die Figuren und ihre Erlebnisse nichtssagend und leblos.

Das Ziel beim Plotten muss deshalb sein, die vorgezeichneten Pfade eines Plot-Werkzeugs für eigene Ausflüge immer wieder zu verlassen, jedoch nicht zu weit, damit man sie nicht aus dem Auge verliert. Am Ende sollte eine ganz individuelle, lebendige Geschichte herauskommen.


So. Wie also verhindert man das Verzetteln/Vergessen/Verrennen? Hm, ich mache mir Listen. So gesehen bin ich ein großer Freund von Listen. Kennt ihr das aus der Schule? Stichwort Spickzettel. Was man einmal drauf geschrieben hat, brauchte man nicht, weil man es eh nicht vergessen hatte. Also, macht euch Spickzettel. Bücher, Dokumente, Zettel, Plakate. Was für euch funktioniert.

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