Jäger

(Kleine Nebeninfo, wenn ihr diese Zeichen seht >><< ist Sky grade in Gedanken)

,,Sie kommen!" Diese Nachricht bereitete sich rasend schnell aus. Alle Eingänge wurden zugelegt und alles auffällige verdeckt. Kinder rannten weinend zu ihren Eltern, Soldaten stellten sich an die verdeckten Eingänge um, wenn die Jäger sie bemerkten, sofort angreifen zu können. Und ich, ich wartete an dem letzten offenen Eingang um ihn im richtigen Augenblick zu schließen. Ich guckte nochmals raus, überprüfte  ob noch jemand draußen ist, aber ich sah nichts und schloss die Tür. ,,Wo ist Nina!?, Nina?", ein kleines Mädchen hielt mich am Arm fest und schaute mich mit verweinten Augen fragend an. ,,Nina?", fragte ich und wollte eigentlich noch was sagen, doch wurde durch einen Markerschütternden Schrei unterbrochen. Alle zuckten zusammen und drückten sich noch näher an die Wand als sie schon waren, um sich möglichst zu verstecken. ,,Nina!", schrie das kleine Mädchen, das wahrscheinlich ihre Schwester war, geschockt, und wurde im nächsten Moment durch meine  Hand die sich auf ihrem Mund presste zum schweigen gebracht. ,,Psssst!", zischte ich, ,,willst du uns etwa alle umbringen?!" Ich hörte Schritte und gab meiner Gruppe ein Zeichen die Waffen bereit zu halten. Im Sonnenschein sah man zwei Metallene Füße die wie ein Schatten durch die Höhle wanderten. Alle, wirklich alle im Raum hielten die Luft an. ,,Wo sind die anderen?", wollte ein Jäger wissen und drückte Nina mit Wucht  gegen den Stein der uns als Verschluss für den Eingang diente. Man hörte Knochen krachen und sah Blut spritzen als jemand mit etwas hartem schlug. Dieses Blut war aber nicht vom Jäger, nein, es war von ihr. Man sah die Blutlache die unter den Beinen des Mörders seine Bahn entlang lief. Nina schrie, sie schrie ihr Leben aus dem Leib und ich wusste sie würde uns nicht verraten, sie würde schweigen und ihr Leben dafür geben uns zu beschützen.

>>Nina ist meine Beste Sucherin. Sucher sind Ausgebildete aus unserer Gruppe die essen suchen. Jeder aus unserer Gang hatte ein blaues Tuch am Arm, je nach dem was er war, ob Offizier, Soldat oder Sucher hatte er einen goldenen Strich auf dem Band, der ihn/sie auszeichnete. Da ich die Anführerin dieses Clans bin hatte ich ein ganz goldenes und Nina ist zwar eigentlich eine Sucherin, aber auch meine beste Soldatin, die daher die ganze Armee anführte, deshalb hatte sie 3 goldene Striche. 1 für den Sucher und 2 für die Soldatin.<<

Ich hörte noch einen letzten erstickten Schrei und dann nur Stille. Man hörte ein sirren und ein saugendes glitschiges Geräusch. Dieses Geräusch kannte jeder von uns. Ihr wurde grade das Fleisch aus dem Körper gezogen, das sie dann zu essen verarbeiteten. Sie aßen Fleisch von Menschen und wir, wir mussten uns jeden Tag etwas essbares suchen, was bei dieser ausgetrockneten Welt sehr schwer war. Die Gesichter verzerrten sich vor Ekel, aber sie drehten sich nicht weg, sie sahen zu, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Dann hörte man nochmals Schritte und dann nur noch den Wind der stark wehte. ,,Ist die Luft rein?", erkundigte sich mein erster Offizier Louis nach weiteren fünf Minuten. ,,Ja, ja ich denke schon. Sie fahren doch immer schnell weg und suchen erst woanders weiter.", antwortete ich seufzend. ,,Jana?" ,, Ja Sky?", stand meine zweite Offizierin zur Stelle. ,,Sag bitte allen Bescheid dass wir uns in 15 Minuten im Aufenthaltsraum treffen ok?"  ,,Natürlich Sir", ,,ich mach mich sofort an die Arbeit". Sie ging davon und ich schob vorsichtig die Tür auf und fand die Leiche von Nina vor  mir auf einen Baumstamm gespießt vor. Auf Ninas Brust stand mit ihrem Blut geschrieben :,, Wir finden euch!" Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Am liebsten hätte ich diese Jäger eigenhändig umgebracht, doch das wäre wohl ein bisschen zu groß für mich allein. Zwei meiner Kameraden helfen mir Nina in den Trauersaal zu bringen und ließen mich dann allein. Wenn einer aus unserem Clan stirbt sagt keiner ein Wort, um in
Ruhe trauern zu können. Ich suchte eine Kiste raus, in der die Trauerkleider der Verstorbenen für jede Gruppe sorgfältig einsortiert liegen, und wusch Nina erstmal das ganze Blut ab. Ich nähte ihre Wunden und achtete darauf ihren hohlen Körper so gut es geht nicht einzudellen. Ich zog ihr ein schwarzes weit geschnittenes Kleid an und frisierte ihre blonden gelockten Haare zu einer eleganten Hochsteckfrisur. Tausend Tränen wollten meine Augen verlassen, doch ich hinderte sie daran, ich musste stark bleiben.

>>Als Anführer darf man keine Emotionen der Trauer zeigen. Man muss für den Clan da sein und nicht in eigene Trauer versinken können, um anderen nicht seine Schwäche zu zeigen. Doch bei mir ist das gar nicht so leicht, wenn mein Volk vor mir steht mit verweinten Augen und ich die einzige bin, die nicht weinen darf, ist es die einzige Qual. <<

In meinen Gedanken versunken steckte ich die letzten Nadeln in ihre Haare und machte mich auf den Weg zum Aufenthaltsraum. Ich schüttelte meinen Kopf, um meine Gedanken wieder zu sortieren und konzentrierte mich auf daselbst das ich sagen wollte. Schnellen Schrittes lief ich zum Raum, in dem sich schon alle versammelt haben. Ich lief zu dem kleinen Vorsprung und hielt meine Rede:

,,Clan der blauen Bänder!,
ich weiß an diesem Trauertag dürft ihr nichts sagen und ich nur meine Rede halten, deshalb will ich das auch nicht in die Länge ziehen. Wir haben heute nicht nur unsere zweite Offizierin verloren, sondern auch eine gute Freundin. Sie hat uns immer mit Essen versorgt und in schweren Kämpfen mit Wunden bezahlt. Aber nicht nur das hat sie bezahlt. Heute hat sie für uns ihr Leben gegeben. Seit Wochen haben wir niemanden verloren, doch heute ist der Tag an dem wir Nina hergeben mussten. Lassen wir Nina jetzt mit diesen Worten in Ruhe ruhen und die, die sich verabschieden wollen im Trauersaal willkommen heißen."

Ich nickte und ging von der Empore runter. Tausende von traurigen Gesichtern blickten mir nach wie ich in den Gang zu meinem Flügel einbog. Alle dachten ich gehe in meinen Raum, doch die Wahrheit war, dass ich das genau nicht tat. Ich lief raus, wo ich den schwarzen mit Sternen besäten Himmel entgegenblickte. Ich setzte mich auf einen Stein, der in der Nähe war und dachte nach. Ich überlegte, wer mein nächster Anführer für die Armee werden würde und wie wir es schaffen könnten, dass es keine Jäger mehr gibt. Ich schaute auf den Boden und dann erschrocken zum Eingang. Da war ein Schatten gewesen, und das war ganz bestimmt nicht meiner !...

ä
Heyy! 🔝💕🙊🙈
Dies ist mein erstes Kapitel von diesem Buch und ich hoffe ihr seit schon mächtig gespannt wie es weitergeht 😉
Natürlich freue ich mich über Kritiken, so kann ich mich weiterentwickeln ☺️
Die Widmung dieses Kapitels gebührt allein 20unicorn21  die mich inspiriert hat dieses Kapitel zu schreiben🤗
Und nur dass es nicht zu Missverständnissen kommt, Sir kann man auch für Frauen verwenden 😂🙊

LG 💙1sophie1💙

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