XXIX.I - Gier*

Gedankenverloren sah Ivory aus dem Fenster, beobachtete vorbeiziehende Gebäude, Autos und Menschen, die mit gebeugten Köpfen die verschneiten Straßen entlang huschten, als würden sie vor ihren eigenen Schatten flüchten. Das Gefühl, immer auf der Flucht vor sich selbst zu sein, kannte sie nur zu gut. 

Als Damien bei Crystals Bar ausstieg und ihr einen sachten Abschiedskuss auf die Wange drückte, keimte eine kleine Hoffnung in ihr auf, dass sich bald alles ändern würde.
Bei der Erinnerung an die Begegnung mit ihrer Mutter, stahl sich sogar ein Lächeln auf ihr Gesicht und hellte ihre Stimmung auf. Es gab sie, jene glückliche Momente, in denen sie über alle vergangenen Schmerzen hinwegsehen konnte.
Ivorys Blick fiel auf ihren Sitznachbarn, der sie durchdringend und mit angespanntem Kiefer ansah.

„Lief da mal was zwischen euch?", fragte er ernst und brachte sie damit zum Lachen. Sie fühlte sich so leicht, so beschwingt wie seit langer Zeit nicht mehr.
Killians Blick blieb eisern, auch als sie nicht aufhörte, über seine lächerliche Frage zu kichern. „Deine Eifersucht in allen Ehren, aber du liegst völlig daneben. Damien ist wie mein Bruder, er ist meine Familie", versuchte sie ihn zu beruhigen, doch es schien nur teilweise zu funktionieren, seine Augen schimmerten immer noch in einem bedrohlichen dunkelgrün.

Schließlich lockerte sich sein störrischer Gesichtsausdruck und er beugte sich unerwartet zu ihr herüber. Sein Blick hielt ihren fest, bis sie sich leicht benebelt fühlte.
Sein Duft umhüllte ihre Sinne, sie hatte nur noch Augen für seine schönen Lippen. Bei dem Gedanken an seine wunderbaren Küsse, überkam sie ein Gefühl der Lust. Und zum ersten Mal seit Wochen, hatte sie das innere Bedürfnis, sich jenem Gefühl endlich hinzugeben.

„Gut", flüsterte er heiser, „das hätte mir nämlich gar nicht in den Kram gepasst". Er hob seine linke Hand und berührte zärtlich ihr Gesicht, zog sie näher zu sich heran. Als ihre Lippen sich trafen, entwich Ivory ein leises Seufzen. Seit ihrem letzten Kuss hatte sie nur von der Erinnerung daran gelebt, aber die Realität war so viel besser.
Gekonnt verschmolz er seine Lippen mit ihren, als hätte er nie etwas anderes getan. Seine Zartheit überraschte sie, die letzten Male waren eher stürmisch gewesen. Als sie schließlich ihren Mund öffnete, um seine Zunge zu spüren, zog er sich ruckartig zurück und ließ Ivory mit heißen Wangen sitzen. 

„Wow sorry, ich-", er räusperte sich unbeholfen und starrte auf die Straße vor sich. Als ihr Blick auf seine Hose fiel, verstand sie, warum er sich zurückgehalten hatte. Sofort wurde ihr noch heißer und ein siegessicheres Grinsen erhellte ihr Gesicht.
Killian versuchte sichtlich, sich zusammenzureißen, startete den Motor und fädelte sich in den Straßenverkehr ein. Sein Atem ging nur stoßweise und der Griff um das Lenkrad war eindeutig zu fest. 

Die Stille, die sich nun einstellte, war getränkt von der intensiven Anziehungskraft zwischen ihnen und Ivory wusste, dass nicht nur sie mit ihrem Verlangen zu kämpfen hatte. In Gedanken malte sie sich aus, was er mit seinem Mund sonst noch anstellen könnte.
Sie betrachtete Killian, wie er angespannt versuchte, auf den Straßenverkehr zu achten und dabei tunlichst versagte. Sein rechter Arm ruhte auf der Mittelkonsole, seine langen Finger waren leicht zur Faust geballt.

Unweigerlich stellte sie sich vor, wie er sie mit seinen männlichen Händen berührte, ihr damit eine Gänsehaut verschaffte. Ivory schloss die Augen und gab sich ihrer Träumerei hin, die langsam aber sicher ihre Gier nach Killian anfachte.
Die Fahrt zu ihrem Apartment konnte gar nicht schnell genug vorbei gehen, ihre Gedanken kreisten nur um das eine Thema: sie wollte ihn unbedingt.

„Komm mit hoch", flüsterte sie, als er endlich eingeparkt hatte. Es war ihr völlig egal, wie unromantisch ihre Frage möglicherweise war, ihre menschlichen Bedürfnisse meldeten sich lautstark zu Wort.
Als Killian unschlüssig zögerte, strich sie mit ihrer Hand über seinen Oberschenkel und näherte sich dabei der erneut anschwellenden Beule in seiner Hose. Bestimmend hielt er ihre Hand davon ab, weiter zu machen und sah sie gierig an. Er wollte es mindestens genau so wie sie, vielleicht hielt ihn nur sein Anstand davon ab. 
"Bitte", hauchte Ivory an sein Ohr und brach damit seinen Widerstand.


Der Weg bis zu ihrem Apartment schien unerträglich lang. Zwischen ihnen herrschte eine pulsierende Anspannung, beide wussten, was gleich passieren würde. Dieser Gedanke feuerte Ivorys Wunsch nach seiner Berührung noch weiter an.
Als sie die Wohnungstür aufschloss und eintrat, schloss Killian seine Arme von hinten um sie und zog sie an sich. Ihr Rücken lag gegen seinen Körper, während er ihren Hintern gegen seine immer noch harte Männlichkeit presste.

Sachte strich sein Atem über ihr Ohr und ihre Spannung wuchs ins unermessliche, als er sie endlich zu sich umdrehte und sie mit hungrigem Blick ansah, wie ein Tier seine nächste Beute. Aus Angst, diesen Funken zwischen ihnen zu erlöschen, traute sie sich nicht, sich zu bewegen. Doch der Funke wurde zu einem brennenden Feuer, als er endlich ihren Mund mit seinem einnahm. 

Seine vollen Lippen und sein drängender Kuss bestärkten ihre Lust, die sich bereits die ganze Fahrt über aufgebaut hatte und jetzt zu explodieren schien. Seine Hände wanderten erneut zu ihrem Po und er vergrub beinahe schmerzhaft seine Finger in ihrem Fleisch, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. 
Sachte endete er den Kuss und strich mit seinem Daumen über ihre gerötete Unterlippe. Dann senkte er seinen Kopf zu ihrem Ohr und flüsterte verführerisch: "Geh ins Schlafzimmer vor und zieh dich langsam aus. Und dreh dich nicht um.". 

Bei seinen heiseren Worten erschauderte sie am ganzen Körper, gehorchte jedoch widerstandslos. Die sonst so taffe Jägerin war verschwunden und machte einer Frau mit ganz normalen, menschlichen Bedürfnissen Platz. Und in diesem Moment wollte sie auch nichts anderes tun, als sich von ihren Gefühlen leiten zu lassen.

Langsam ging sie in ihr Schlafzimmer, entledigte sich auf halbem Weg ihrer Jacke und ihres Shirts, warf beides achtlos bei Seite. Als sie vor ihrem Bett stand, zog sie Schuhe und Socken von ihren Füßen, ehe sie ihren Gürtel öffnete.
Killian folgte ihr, behielt seine Beute im Auge. Einem Rascheln entnahm sie, dass auch er sich seiner Kleidung entledigte. Ihn nicht sehen zu können, aber zu wissen, dass er nur Augen für sie hatte, kurbelte ihr Selbstbewusstsein weiter an. Ivory war sein Objekt der Begierde, alles was er jetzt, in diesem Moment wollte.

Ihr Herz raste, als sie endlich ihre Hose abstreifte. Um ihn zu necken, hob sie ihre Locken an und entblößte dabei ihren schlanken Hals und ihren Nacken. Sie wusste, dass er ihre Narbe sehen würde, doch sie hatte das Gefühl, nichts mehr vor ihm verbergen zu müssen. 
Als sie seine Wärme nur wenige Zentimeter hinter sich spürte, wanderten ihre Hände langsam zu dem Verschluss ihres BHs und öffneten ihn. 

In einer sanften Bewegung ließ sie auch diesen zu Boden gleiten und spürte bereits im nächsten Moment, wie Killian ihre Haare beiseite und seine Hand unter ihr Kinn schob. Heiße Küsse landeten auf der dünnen Haut ihres Halses, wodurch sie erneut am ganzen Körper Gänsehaut bekam und auch ein leises Stöhnen nicht zurückhalten konnte. Mit seiner Zunge leckte er über die verheilte Wunde, während seine andere Hand den Weg zu ihrer Brust fand.

Sanft streichelte er ihre weiche Haut, wog das Gewicht in seiner Hand, drückte zu. Seine zweite Hand folgte der ersten und umfasste ihre andere Brust. 
"Du bist so perfekt", flüsterte er ihr ins Ohr, während er weiterhin ihre empfindliche Haut streichelte. Sie schielte kurz auf seine großen Hände, in denen ihre Brüste gerade so Platz fanden. Als seine Daumen über ihre Nippel strichen, stöhnte sie auf und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. 

Sein Mund fand erneut den ihren, während seine Hände sie weiter liebkosten und sie gefügig machten. Mittlerweile war ihre Lust so intensiv, dass sie fast schon ungeduldig wurde. Doch Killian machte deutlich, dass er sich verdammt viel Zeit lassen würde, ihren Körper zu erkunden.
"Leg dich aufs Bett", hauchte er bestimmend in ihr Ohr.
Doch als sie sich umdrehen wollte, um sich hinzulegen, hielt er ihre Hüften in einem festen Griff und ergänzte: "Auf den Bauch.".

Die Zeiten, in denen sie widersprach, waren vorbei - zumindest jetzt gerade. Sie musste sich sogar eingestehen, dass es ihr gefiel, ihre Selbstbestimmung abzugeben. 
Mit katzenhaften Bewegungen krabbelte sie auf die Matratze, wobei sie Killian ihren Hintern mehr als einladend entgegenstreckte. 
Als sie ein bestätigendes Stöhnen aus seiner Richtung vernahm, schlich sich ein siegessicheres Grinsen auf ihr Gesicht. 

Die kalten Laken bildeten einen angenehmen Kontrast zu ihrer brennenden Haut, als sie sich ausstreckte und ihre Arme neben ihrem Kopf platzierte, die Augen geschlossen. Die Spannung auf das, was nun kommen würde, war unerträglich. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich einem Mann ohne jeglichen Widerstand ausliefern würde. Auch hatte sie vorher noch nie einen Liebhaber gehabt, der ihr Blut so sehr in Wallung brachte, wie Killian. 

Killians Gewicht auf der Matratze riss Ivory aus ihren ablenkenden Gedanken, während er seine Knie so platzierte, dass ihr rechter Oberschenkel dazwischen lag. Sein Bein war dem pulsierendem Teil ihres Körpers verdammt nahe, aber sie erahnte, dass das pure Absicht war. 
Er beugte sich zu ihr herab, stützte sich mit seinen Ellbogen auf dem Bett ab und begann erneut damit, Küsse auf ihrem Nacken zu verteilen. 

Sein Mund bewegte sich über ihren Rücken abwärts, eine feurige Spur hinterlassend, während sein Knie provokativ gegen ihr Lustzentrum drückte. Jede Berührung entlockte ihr Laute der Bestätigung, was ihm deutlich zu gefallen schien. 
Als er an der Ausbuchtung kurz über ihrem Hintern angekommen war, hakte er seine Finger seitlich in ihren Slip und zog ihn ihr kurzerhand aus. Jede seiner Bewegungen sprühte vor Lust und steigender Anspannung. 

Grob hob er ihre Hüften an und zog sie zu sich, was Ivory ein kurzes Keuchen entlockte. Der Gedanke, dass er sie jetzt völlig unromantisch von hinten nehmen würde, keimte in ihr auf, wurde jedoch von ihrem Stöhnen abgelöst, als er seine Küsse an der Innenseite ihrer Schenkel weiterführte.
Doch anstatt sich dem wichtigsten Punkt ihrer Lust zu widmen, neckte er sie weiter und trieb sie damit an den Rand der Verzweiflung. Ihre Träumerei von vorhin hatte nichts mit dieser erotischen Realität gemeinsam, so viel stand fest.

"Bitte", brachte sie zwischen stöhnenden Lauten hervor, die Sehnsucht nach Erlösung ersetzte jeden Anstand. Diesmal war sie die Beute, nicht die Jägerin. 
Ihre Hände krallten sich in die weißen Laken, als er ihrer Bitte tatsächlich nachkam und seinen Mund zwischen ihren Beinen versenkte. Mit seiner Zunge fuhr er über ihre Mitte, trieb sie weiter an den Abgrund. Seine sanfte Art wich dem Wunsch, ihr das zu geben, was sie wollte. Mit wenigen Liebkosungen verkrampfte sich Ivorys Körper, ein erlösender Schrei verließ ihre Kehle, als sie endlich ihren Höhepunkt erreichte und ein Feuerwerk in ihrem Körper entflammte.


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Puhhhhh... Tief durchatmen...

Liebe Leserinnen und Leser, das ist das erste erotische Kapitel, das ich je zu Papier gebracht (oder in den PC getippt) habe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich euch nach eurer Meinung fragen soll, das Kapitel ist ja doch recht pikant und für viele vielleicht ein Tabu-Thema... Dennoch hoffe ich, ihr hattet eure Freude daran ;) Vielleicht könnt ihr erahnen, dass es auch im nächsten Kapitel brisant weitergehen wird.

Ich freue mich über eure Reads, Kommentare & Votes - danke fürs Lesen <3

Eure,

LiviaDV

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