9 - Bellatrix Lestrange

Als alle schliefen, war ich immer noch wach. Harry Potters Sohn hieß Albus Severus und war in Slytherin. Vermutlich würde Harry nicht begeistert sein, aber was hatte er sich von einer solchen Namensgebung erhofft?

Auf einmal erinnerte ich mich an die Schokofroschkarte mit B-B- keine Ahnung mehr wie die hieß drauf. Ich sprang aus dem Bett und wühlte in meinem Koffer, bis ich meinen Umhang fand. Erleichtert stellte ich fest, dass sie noch da war. Die Hexe – ah, ja, Bellatrix Lestrange hieß sie – lehnte schlafend am Bildrand. Ich setzte mich wieder auf mein Bett, zog die Vorhänge zu und tippte leicht gegen die Karte, sodass sie aufwachte.

"Hey, du", murmelte sie verschlafen.

"Ich heiße Jade." Mir fiel gar nichts auf.

"Meinen Namen weißt du ja." Sie zeigte gähnend auf das Namensschildchen. "Bellatrix Lestrange. Weißt du, es ist richtig übel, in einer Schokofroschkarte eingesperrt zu sein." Ihre Stimme klang rau und kratzig, als hätte sie oft geschrien, aber trotzdem war sie mir sympathisch. Irgendwie. Wenn man von der Beschreibung auf der Karte absah. "Und, welches Haus? Ah, ich sehe" – sie nickte in Richtung der grünen Vorhänge – "Slytherin. Meinen Glückwunsch. Da war ich auch früher. Und nein, ich bin nicht immer so nett und normalerweise rede ich auch nicht so viel, aber sonst habe ich ja niemanden zum Reden. In so einer Karte drin zu sein, verändert den Charakter. Wenn ich frei bin, bin ich hoffentlich wieder ich. Hast du schon Freunde gefunden?"

"Ja. Einmal die Kinder aus dem Zugabteil und dann noch Anne." Ich schob den Vorhang beiseite und ließ Bellatrix einen Blick auf sie werfen.

"Ah ja. Jade, wie spät ist es eigentlich?"

"Weiß nicht... Zehn Uhr?"

"Geh schlafen."

"Ich will aber noch nicht!"

"Dann lies im Zaubertränkebuch oder so. Kann nicht schaden und ist interessant."

Eine Stunde später war ich damit halb durch und Bellatrix wieder am Schlafen. Irgendwie mochte ich sie.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top