Kapitel 8
Durch ein schweres Gefühl auf meinem Bauch wurde ich wach und öffnete die Augen.
Mit rasendem Herzen musste ich feststellen das Kai dafür verantwortlich war, sein Arm lag auf meinem Bauch und sein Kopf war nur Millimeter von meinem entfernt.
Sofort errötete ich und versuchte vorsichtig seinen Arm von mir zu heben, danach stand ich leise auf und stellte glücklicherweise fest das ich noch mein Kleid anhatte.
Jedoch stellte ich fest das ich mich nicht in meinem Schlafzimmer befand, ich musste bei Kai zu Hause sein.
Ich erinnerte mich noch daran das ich in Kai seine Arme gefallen bin und danach war alles verschwommen.
Kopfschüttelnd nahm ich meine Handtasche vom Boden hoch und ging auf Zehnspitzen aus dem Zimmer.
Das Mondlicht was durch die Fenster schien erleuchtete den Flur gut.
Einige Fotorahmen hingen an den Wänden und obwohl ich nur schnell nach Hause wollte, konnte ich mich nicht davon abringen mir die Fotos anzuschauen.
Verschiedene Personen waren auf den Fotos zuerkennen wie auch größere Hunde, bei näherem Anschauen stellte ich fest das es sich doch nicht um Hunde handelte, sondern um Wölfe.
Mein Puls schoss in die Höhe als ich auf einem einzelnen Foto einen schwarzen Wolf mit hellblauen Augen erkannte, sofort wusste ich das es sich hier um den Wolf handeln musste, der mich in der Privatschule angegriffen hatte.
Gänsehaut überkam mich und ich fuhr über den Bilderahmen, ich spürte das etwas in dem Bilderahmen eingeritzt war.
„Kai Thorn.", lass ich leise vor und mir gefror das Blut in den Adern.
Waren die Filme doch Realität? War es möglich das ein Mensch sich in einen Wolf verwandeln konnte? Spürte ich deswegen eine Verbindung zu ihm, weil er mich gebissen hatte?
Tränen sammelten sich in meinen Augen und Panik machte sich in mir breit.
Bin ich jetzt verflucht? „Oh mein Gott!", kam es aus meinem Mund und ich holte tief Luft.
„Du spinnst nur Jade.", sagte ich und versuchte mich zu beruhigen. „Es gibt eine logische Erklärung dafür."
Das Licht ging an und ich fühlte mich ertappt als hatte ich etwas Verbotenes getan.
Erschrocken drehte ich mich um und entdeckte Kai mit nur einer Unterhose angezogen im Flur stehen.
Erneut spürte ich wie meine Wangen glühten und ich versuchte mit aller Kraft in sein Gesicht zu schauen.
„Guten Morgen.", sagte er in einer rauen Stimme, die mich dazu veranlasste, dass ich mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckte.
„H-hi."
„Wolltest du dich davonschleichen?"
Ich versuchte nicht nochmal das Foto von dem Wolf anzuschauen, aber ich konnte es nicht unterdrücken, ich musste kurz das Foto ansehen und danach Kai.
Er folgte meinen Blick und starrte mich danach mit seinen hellblauen Augen an.
In dem Augenblick war ich mir sicher, dass er der Wolf sein musste.
Ein eiskalter Schauer überkam mich und ich atmete tief aus.
„Ich werde jetzt gehen.", sagte ich mit fester Stimme. „Und du bleibst schön da, wo du bist Wolf!", fügte ich hinzu und konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen.
Er lächelte leicht und kam einen Schritt auf mich zu. „Ich bevorzuge Werwolf Jade."
Am liebsten wäre ich jetzt ausgeflippt und hätte geschrien, aber ich war auch fassungslos, dass er es zugab.
„W-wie bitte?"
„Tu nicht so scheinheilig. Mir gehört die halbe Stadt und viele Menschen arbeiten für mich, seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe, lasse ich dich beschatten. Ich weiß alles über dich von der Geburtsurkunde bis hin zu deinem Browserverlauf.", sagte er und kam einen weiteren Schritt auf mich zu.
„Du hast dich informiert."
Ich konnte es nicht verneinen, ich hatte es gewiss gegoogelt, aber tatsächlich nur aus Spaß und reiner Neugier. Niemals hätte ich mir erträumen das es Wirklichkeit werden würde.
„Aus Jux und nicht, weil ich daran geglaubt habe – bis jetzt.", sagte ich zu ihm und hob die Hand, um zu signalisieren das er nicht näherkommen sollte. „Ich gehe."
Er schmunzelte und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.
„Und du denkst ich lasse dich jetzt gehen?"
Mein Herz sprang mir fast aus der Brust als er das sagte. Er würde mich doch nicht gefangen nehmen und hierbehalten, oder?
Mit geweiteten Augen schaute ich ihn an und in der nächsten Sekunde rannte ich den Flur entlang.
Alle möglichen Gegenstände, die auf Kommoden oder andere Möbel standen, versuchte ich hinter mir zu Boden zu reißen und ihm damit den Weg zu versperren.
Er fluchte laut und Angst wie Panik machte sich in mir breit. Ich nahm teilweise mehrere Treppen auf einmal und sah schon die massive Haustür.
Zu meinem Glück war die Haustür nicht abgeschlossen, ich riss sie also schwungvoll auf aber im nächsten Augenblick wurde sie zugedrückt.
Er drehte mich um und ich wurde nun mit dem Rücken gegen die Haustür gedrückt.
„Hätten wir das nicht zivilisiert klären können Jade?", fragte er und schaute mich ernst an. „Du schuldest mir einige teure Vasen und Skulpturen."
„Und was verstehst du unter zivilisiert? Du bist ein verdammter Werwolf und hast mir ins Gesicht gesagt das du mich nicht ge-„ Meine Wörter erstickten als er seine Lippen auf meine presste.
Ich war überfordert mit der Situation, aber ich konnte mich auch nicht der Situation entziehen.
Meine Gefühle waren das reinste Chaos, aber trotzdem erwiderte ich den Kuss.
Seine Hand legte sich um meinen Nacken und er vertiefte den Kuss. Seine andere Hand wanderte mein Rückgrat entlang und ich drückte mich an ihm.
Auch er spürte das aufkommende Feuer zwischen uns und ich legte nun meine Arme um ihn.
Als er mich hochhob wurde mir abrupt bewusst was hier passierte und ich hörte sofort auf ihn zu küssen.
„Lass mich sofort runter!" Kai starrte mich außer Atem an, aber er kam meiner Forderung nach.
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