Kapitel 58
„Danke übrigens.", sagte ich und räumte das benutzte Geschirr in die Spülmaschine. „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe das gerne gemacht und nach deinen gestrigen Nachrichten hatte ich wohl auch keine Wahl."
Ich grinste leicht und drehte mich wieder zu ihm. „So schlimm waren meine Nachrichten doch gar nicht." „Soll ich sie dir vorlesen? In der einen Nachricht stand klar und deutlich mit mehreren Ausrufzeichen das ich dir heute Frühstück zu bringen habe oder in der anderen hast du dich sogar versucht aufzunehmen und ich konnte nur gel-„ „Ist in Ordnung!", unterbrach ich ihn schnell und winkte ab.
Er konnte sich nun kein Grinsen mehr verkneifen und ja es war mir unangenehm. „Ein Glas hat dir gestern wohl nicht gereicht." „Hmm.", brummte ich leise und setzte mich wieder hin. „Es waren wahrscheinlich vier, ich weiß es nicht genau.", gestand ich und er lachte.
„Habe ich mir fast gedacht."
Ich verdrehte die Augen und unterdrückte ein Gähnen. Tony hatte mich heute früh aus dem Bett geschmissen und meine Nacht war wirklich kurz, ich war ständig wach und dachte die ganze Zeit an Kai.
Sicherlich wird es ihm gut gehen und er wird es schaffen alles in Ordnung zu bringen, aber dennoch bin ich ein wenig sauer auf ihm.
Er hätte mich wirklich mitnehmen können.
„An was denkst du?", riss mich Tony aus meinen Gedanken. „Nichts wichtiges.", murmelte ich und trank noch einen Schluck von meinem Cappuccino.
„Es muss wichtig sein. Du bist schon lange unsere Luna und ich kenne dich sehr gut. Ist es Kai? Du weißt das er schnell weg musste."
Ich schaute ihn kurz an, vielleicht etwas länger als gedacht und zog die Augenbrauen zusammen. Mir ist es die ganze Zeit nicht aufgefallen, aber ich entdeckte gerade eine kleine rötliche Schwellung an seinem Hals.
„Ist das ein Knutschfleck?", platzte es aus mir heraus und die Gedanken, die ich mir um Kai machte, waren wie weggefegt.
Tony saß mir gegenüber weshalb ich mich schnell vorbeugte, um das Prachtstück besser betrachten zu können. „Wow.", staunte ich und grinste auch. „Die Frau war kein Anfänger.", fügte ich hinzu und Tony starrte mich an.
„W-was?" Er kam ins Stottern und fasste sich an den Hals. Seine Augen wurden größer als er es jetzt auch bemerkte. „Fuck!"
Ich lehnte mich wieder zurück und wackelte mit den Augenbrauen.
„Wir waren wohl beide schnell über Maria hinweg." „N-nein! Das stimmt so nicht! Ich war gestern auf einer Party und mit der Frau hatte ich nur Spaß, aber Maria habe ich geliebt!"
Es war hart das zu hören aber auch irgendwie gut.
Wir beide mussten mit ihr abschließen immerhin war sie tot.
Egal auf welche Art und Weise wir das Verarbeiten, mir war wichtig das wir das Thema Maria abschließen.
„Ist okay. Du wolltest Spaß haben und alles vergessen, ich verstehe das nur zu gut.", sagte ich ernst. „Abgesehen mal davon, du warst gestern feiern, hast frühstück geholt, siehst wie aus dem Ei gepellt aus und schaffst es auch noch um sieben mich aus dem Bett zu schmeißen. Respekt."
„Ein Werwolf verarbeitet es anders.", er stockte kurz und ich wusste schon, wie er seinen Satz eigentlich beenden wollte.
„Als ein Mensch.", meinte ich.
Ja ein Werwolf zu sein wäre manchmal nicht schlecht, aber ich war nun mal keiner und das ist für mich kein Problem.
„Unterschätz mich trotzdem nicht." Ich zwinkerte ihm zu und er wusste, wie ich es meinte.
„Würde ich nie. Du bist eine Luna und- runter!", knurrte er in dem Augenblick und ich wusste gar nicht was los war.
Ich rutschte vom Stuhl herunter und saß nun auf dem Boden, unter dem Küchentisch.
Mit eingezogenem Kopf schaute ich mich um und stellte fest das rein gar nichts passierte.
Tony schaute unter dem Tisch und konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.
„Du verdammtes Arschloch!", fuhr ich ihn an und krabbelte unter dem Tisch hervor. „Du hast mich verarscht!"
Er lachte nun lauthals und ich konnte nun auch nicht mehr ernst bleiben, aber dennoch schlug ich ihn auf dem Arm. „Das zahl ich dir heim!"
„Unterschätz mich trotzdem nicht.", äffte er mich nach und lachte weiter.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top