Kapitel 6:

Im Hogwarts-Express stellte Luna ihre Sachen in unserem Abteil ab, nahm dann aber jede Menge Ausgaben der Zeitung Klitterer, für die ihr Vater schrieb, und verteilte sie über den ganzen Zug, außer beim Slytherin Wagon.

Cho laß eine chinesische Zauberzeitung und schrieb nebenbei bereits einen Brief an ihre Eltern. Harry war ungeduldig, als wartete er auf etwas. Er sah sich ständig um und tippte mit den Fingern auf seine Oberschenkel.

Als wir etwa seit einem halben Stunden unterwegs waren, guckte er einmal nach, ob die Tür auch wirklich verschlossen war und setzte sich dann hin.

„Was hat Draco mit diesem merkwürdigen Schrank gemacht?", fragte Harry nachdenklich. „Und wer waren all die Leute? Kapiert ihr das nicht? Das war eine Zeremonie. Eine Einführung."

„Wovon redest du?", fragte Cho.

„Wir haben Draco in der Nokturngasse gesehen. Und da waren noch andere, die-."

„Schluss damit, Harry! Ich weiß worauf du hinauswillst.", unterbrach Hermine und wollte wieder ruhig in ihrem Buch weiter lesen.

„Es ist passiert, er ist einer von denen.", stellte er fest.

„Einer wovon?", fragte Ron.

Hermine seufzte. „Harry ist der Auffassung, Draco Malfoy sei jetzt ein Todesser."

Ron grinste und musste sich ein Lachen verkneifen. „Du spinnst ja. Was soll Du-weißt-schon-wer mit einem Trottel wie Malfoy?"

Harry ließ nicht locker. „Und was macht er dann bei Borgin und Burkes? Möbel shoppen oder was?"

Ron seufzte. „Ist ein Laden zum Fürchten. Und er ist ein Typ zum Fürchten."

„Leute, sein Vater ist ein Todesser. Das ist bloß logisch. Jade hat es außerdem mit eigenen Augen gesehen."

„Ich sage dir doch, ich weiß nicht, was ich gesehen habe.", murmelte ich. „Aber einer von den Männern habe ich erkannt."

„Wer?"

„Der Werwolf. Sein Name ist Fenrir Greyback, er wird gesucht, weil er aus Askaban entflohen ist. Hab' das mal vor Wochen im Tagespropheten gelesen."

Harry nickte und schaute dann genervt aus dem Fenster heraus, bis er sich auf die Beine klopfte und wieder zu uns schaute.

„Ich muss an die Luft."

Er verließ unser Abteil und ich setzte mich auf seinen Platz ans Fenster. Hermine, Ron, Cho und ich redeten kaum in der Fahrt, weil es irgendwie nichts zu reden gab.

Immerhin waren wir alle im sechsten Jahr und die Sommerferien von uns blieben immer gleich. Wir hatten einfach nichts zu zählen; das ist die Wahrheit. Doch ich spürte diese Angst und Nervosität unser uns allen. Harry schien sie sehr zu offenbaren, aber wir hielten uns noch zurück.

Es war schon traurig, dass die Vorfreude auf Hogwarts nicht mehr so war, wie die Jahre zuvor.

Anfangs war es ja noch toll, aber es waren dunkle Zeiten.

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