Kapitel 7:

Von der dritten Klasse an belegten die Schüler von Hogwarts zusätzlich ihre Wahlfächer. Und da ich mich in den Fächern Pflege magischer Geschöpfe, Wahrsagen und Alte Runen eingeschrieben hatte, musste ich wie Hermine feststellen, dass es zeitlich und arbeitsmäßig nicht zu schaffen war, wenn man sich in alle Wahlfächer einschrieb. Normalerweise wurden zwei oder drei davon gewählt. Bei meiner ersten Stunde in Wahrsagen lernten wir in Kristallkugeln, aus Teeblättern sowie aus ihren Träumen oder anhand von Runensteinen, die Zukunft einer Person beziehungsweise ihre eigene Zukunft zu erschließen. Auch in den Konstellationen der Sterne lernten wir Zeichen des künftigen Schicksals verschiedener Menschen zuerkennen. Eigentlich konnte Hellseherei gar nicht aus Büchern gelernt werden, deshalb sahen es die meisten auch nicht als ein magisches und erlernbares Fach an, sondern eher als Zeitverschwendung. Ich hingegen fand es sehr interessant, doch ich fürchtete mich in einer gewisser Weise vor der Zukunft. Der Turmzimmer, in dem wir dieses Fach lernten, war überheizt, die Luft war schwer, parfümiert und roch rauchig.

„Willkommen meine Kinder. In diesem Raum bekommt ihr eine Einführung in die ehrwürdige Kunst des Wahrsagens. In diesem Raum wird ihr herausfinden, ob ihr die Gabe besitzt Dinge zu sehen. Ich bin Professor Trelawney und Seite an Seite setzen wir uns gleichsam in die Zukunft, Kinder!"

Sie grinste breit auf und lachte als einzige im ganzen Raum auf. Die immer in Schleier und Schals gehüllte und mit zahlreichen Perlenketten behängte Wahrsagerin trug eine große, stark vergrößernde Brille, die ihre Augen riesengroß erscheinen ließ und ihr ein insektenhaftes Aussehen verlieh. Wenn Trelawney sprach, legte sie sich absichtlich einen ätherischen Klang zu, der nach wenigen Minuten bereits ziemlich nervte.

„Zunächst konzentrieren wir uns auf die Tasseomantie, die Kunst aus Teeblättern zu lesen. Dazu tauscht ihr bitte mit der Person euch gegenüber den Tassen aus."

Ich tauschte meine Tasse mit Cho, währendem Luna mit Hermine arbeitete, die ich gar nicht kein kommen sah.

„Was seht ihr? Die Wahrheit ist wie ein Satz, der tief in einem Buch verborgen wartet gelesen zu werden. Aber zuerst müsst ihr Platz schaffen in eurem Kopf. Zuerst müsst ihr euren Horizont ERWEITERN!", schrie sie auf und ich verdrehte die Augen. „Du Junge..." Sie ging auf Neville zu. „wie steht es um deine Großmutter?"

„Äh, ich denke gut."

„Nein, nein, nein. Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Tasse bitte." Als Dean Thomas sie ihr überreichte, schaute sie ängstlich hinein. „Oh... Schade."

Sie ging weiter und wedelte mit ihren Händen in der Luft hinauf. „Erweitert euren Horizont!" Sie schaut zu Ron und beide erschreckten sich, als sie aufschrie. „Deine Aura pulsiert. Ist dein Horizont erweitert? Ich denke schon."

„Natürlich.", nickte Ron fraglich.

„Du muss in die Tasse blicken! Sag mir, was du siehst!"

„Also... Ehm, Harry hat so ein schiefes Kreuz das steht für..." Ron blätterte im Buch nach. „...Leiden und harte Prüfungen und... äh... das da oben könnte die Sonne sein und die steht für Freude. Das heißt wohl, dass du leiden wirst, aber du wirst dich unheimlich darüber freuen."

„Gib mir die Tasse bitte.", sagte sie etwas misstrauisch.

Als sie hineinschaute, schreckte sie die erste Sekunde danach auf und schmiss die Tasse zu Boden, die aber nicht zerbrach. Harry nahm sie hoch und Professor Trelawney schaute ihn ängstlich, aber auch mit einem Mitgefühl an.

„Du armer lieber Junge...", murmelte sie leise. „Tut mir leid, aber ich sehe bei dir den Grimm...!"

„Den Trim? Was ist der Trim?", fragte Seamus.

„Nicht den Trim, den Grimm, Seamus.", sagte ich. „Nimmt die Form eines riesigen Gespensterhundes an. Gilt mit als dunkelstes Omen der Welt. Er ist das Omen des Todes."

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