Kapitel 16:
Noch vor Weihnachten wurden meine drei gebrochenen Rippen von Madam Pomfrey geheilt und ich konnte das Fest ohne Schmerzen Feiern, denn es stand vor der Tür und ich blieb in Hogwarts. Natürlich. Aber mir fiel auf, dass ich Hogwarts immer mehr bevorzugte und das Waisenhaus dafür vernachlässigte. Ich hoffte nur, dass Teresa und McOtello mich verstanden. Ich schrieb McOtello dafür regelmäßig Briefe, damit er wenigstens noch von mir hörte und auf den neusten Stand blieb.
Lieber Zart,
Eins muss ich dir verraten: Unser neuer Lehrer Professor Lupin in Verteidigung gegen die dunklen Künste ist super! Ich liebe ihn! Er ist tausend Mal besser als Professor Lockhart, dieser Schleimer. Lupin macht den Unterricht so interessant, dass man den Klassenraum immer mit einem Lächeln verlässt. Nur manchmal ist er nicht da und wir bekommen Vertretung von Professor Snape. Ich war bereits einmal in Hogsmeade und heute gehen wir wieder. Ich freue mich sehr, denn ich gehe mit Hermine und Ron noch die heulende Hütte schauen, die wir letztes Mal nicht sehen konnten, da keine Zeit übrig war. Außerdem hat das Ravenclaw Quidditch-Spiel gegen Gryffindor gewonnen. Ich habe den Schnatz gefangen. Aber es gab einen schrecklichen Unfall, wobei ich und der gegnerische Sucher (Harry Potter) in den Krankenflügel mussten. Aber keine Sorge; Mir geht es prima. Dabei wurden unsere Besen zerstört. Mein schöner Nimbus 2000... Er war mein erster Besen. Na ja, dann werde ich wohl einen aus der Schule benutzen, ist auch egal. Ich hoffe dir und allen Kindern im Waisenhaus gehen es gut.
Viele Grüße, Jade.
Nachdem ich Eugen losgeschickte, damit er den Brief zu McOtello brachte, rannte ich noch zu Dumbledore, der meine Papiere für Hogsmeade unterschreiben ließ. Er gab mir das neue Passwort für sein Büro und ich sei jederzeit willkommen. Als er mir sagte, dass Hermine bereits einige Male durch die Zeit gereist war und das mit Hilfe eines Zeitumkehrers, wusste ich doch, dass sie in letzter Zeit irgendwie überall war. Er hatte ihn ihr gegeben und es fand es besser, wenn ich davon Bescheid weiß. Hermine schaffte es deswegen in allen Wahlfächern zu sein, weil sie an einigen Orten zwei Mal war und das zur gleichen Zeit. Nachdem ich Filch meine Papiere abgegeben hatte und wir wieder ohne Harry loszogen, fand ich es schon schade, dass er nicht mitkonnte. Ich hatte sogar Dumbledore darum gebeten, dass er den Brief für Harry unterschreiben könnte, aber er gab mir die gleiche Antwort wie Professor McGonagall. Wir gingen als erster in den Süßigkeiten Laden Honigtopf, wo ich mir Erdbeeren mit gegossener Schokolade kaufte und sofort aß. Aber nachdem Cho und Luna noch länger dableiben wollten, gingen ich, Hermine und Ron zur Heulenden Hütte. Die Heulende Hütte ist ein windschiefes Holzgebäude mit vernagelten Fenstern, das am Rande des Dorfes Hogsmeade liegt. Es gilt als Touristenattraktion, weil es dort angeblich spukt: Vor allem wer schon länger dort wohnt, kann von Nächten berichten, in denen lautes Heulen und Jaulen aus der Hütte ertönte. Die bei den Dorfbewohnern umgehenden Gerüchte über eine ganze Horde von sehr aggressiven Geistern, die angeblich in dieser Hütte hausten, schürte der Schulleiter Albus Dumbledore, damit sich niemand in die Nähe der Hütte traute.
„Wusstet ihr, dass es das am stärksten von Spuk heimgesuchte Gebäude Englands ist?"
„Hast du schon erwähnt, Hermine.", sagte ich.
„Zwei Mal sogar.", grinste Ron und Hermine kicherte.
„Wärt ihr gerne etwas näher? An der Heulenden Hütte?"
„Äh... Ach, eigentlich haben wir es hier doch ganz nett."
„Wen haben wir denn da?", hörten wir plötzlich Draco Malfoy, der mit Blaise Zabini und Crabbe kam.
Blaise war dunkelhäutig und im gleichen Alter, wie wir alle. Er war jedoch im Hause Slytherin. Er hatte hohe Wangenknochen, schrägstehende längliche Augen und war sehr groß gewachsen für sein Alter. Ich musste zugeben, er war attraktiv, jedoch ziemlich arrogant vor allem zu Mädchen.
„Ihr seht euch wohl nach einem Traumhaus um? Bisschen groß für dich, oder Weasley? Deine Familie schläft doch... in einem Zimmer?"
„Halt den Mund, Malfoy."
„Oh, ziemlich unhöflich. Freunde, lehren wir unserem Weasley etwas Respekt vor der Obrichkeit."
Hermine lachte höhnisch. „Ich hoffe du meinst nicht dich selbst."
„Wie kannst du's bloß wagen!" Draco verzerrte sein Gesicht, als würde Hermine ihn anekeln. „Wertloses kleines Schlammblut!"
In dem Moment wurde er von einem Schneeball direkt in die Brust getroffen und er schaute sich um.
„Wer ist da?", rief Draco laut und schaute sich um, als ein weiterer Schneeball sein direkt in sein Gesicht fand.
Ich musste laut auflachen, weil das Gesicht von Draco unbezahlbar war. Dann kamen immer mehr Schneebälle und Draco wurde wütend.
„Steh nicht hier rum! Tue was!"
„Was denn?", fragte Crabbe und alle drei schauten wild um sich.
Blaise bekam die Mütze bis zum Kinn heruntergezogen und Crabbe verlor seine Hose und wurde nach vorne geschleudert, währendem Draco geschubst und dann weggezerrt wurde. Draco drückte seine Freude zur Seite, um den Hügel hinauf zu laufen, währendem wir drei bei dem Anblick uns zu Tode lachten. Als sich Harry unter seinem unsichtbarem Tarnumhang zeigte, lachten er mit uns. Er erzählte uns von der Karte des Rumtreibers, die er von Fred und George bekam und erblickte somit einen geheimen Durchgang von Hogwarts bis nach Hogsmeade und konnte durch seinen Tarnumhang ungesehen bleiben. Auf der magischen Karte des Rumtreibers war das Schlossgebäude und das gesamte Schulgelände von Hogwarts verzeichnet. Sie bildete sämtliche bekannten Geheimgänge ab, einige von ihnen kannte nicht einmal der Hausmeister Argus Filch. Außerdem zeigte sie alle Personen an, die sich auf dem Schulgelände und im Schloss befanden. Sie wurden als bewegliche, kleine, beschriftete Punkte sichtbar, so dass ein Blick auf diese Karte verrät, ob sich jemand näherte, und wer dies war. Dabei lässt sich die Karte keine falsche Identität vormachen: Sie gab die richtigen Namen auch dann an, wenn jemand unter einem Tarnumhang verborgen war, was Harry bemerkt hatte.
„Diese Säcke... mir haben sie nie von der Karte des Rumtreibers erzählt.", knurrte Ron.
„Harry behält sie auch nicht. Er übergibt sie an Professor McGonagall. Ist doch so?"
„Ja, natürlich. Zusammen mit seinem Unsichtbarkeitsumhang.", lachte Ron.
„Oh, seht nur, wer da ist. Madam Rosmerta. Ron steht auf sie.", zwinkerte Hermine mir zu.
„Gar nicht wahr!"
Die hübsche und wohlproportionierte Madam Rosmerta war seit Jahrzehnten die Wirtin des Gasthauses Drei Besen. Sie unterhielt sich gerne mit ihren Gästen. Mit dem Zaubereiminister Cornelius Fudge schien sie ebenso gut auszukommen, wie mit den etwas merkwürdigen Gestalten, die sich auch im Wirtshaus tummelten. Dabei nahm die attraktive Wirtin kein Blatt vor den Mund, sondern ließ den Zaubereiminister beispielsweise nachdrücklich wissen, dass sie empört war über das geschäftsschädigende Herumschnüffeln von Dementoren in Hogsmeade, wie wir gerade erfahren, als dieser mit Hagrid mit der Kutsche vor ihrem Gasthaus stehen blieb.
„Immerhin läuft ein Mörder frei herum.", murmelte Cornelius Fudge.
„Sirius Black in Hogsmeade? Was soll der hier wohl suchen?", lachte Rosmerta.
Der Zaubereiminister flüsterte ihr etwas zu, doch sie brülle es laut durch halb Hogsmeade. „Harry Potter?!"
Und dabei wurde Harry sehr aufmerksam, zog seinen Unsichbarkeitsumhang über sich und wir sahen seine Fußstapfen, wie er in den Drei Besen ging. Wir rannten ihm hinterher und, als wir eintreten wollten, hingen an der Tür drei Schrumpfköpfe, die uns anmeckerten.
„Ey! Kein Zutritt für minderjährige Zauberer!"
„Tür zu! Na wird's bald!", zischte ein Anderer.
„Schrumpfhirne.", knurrte ich und schloss die Tür.
„SCHRUMPFHIRNE?!"
Leider sahen wir keine Spur von Harry, aber wir wussten, dass er den Zaubereiminister, Professor McGonagall und Madam Rosmerta gefolgt war. Ron ging wieder hinein in den Süßigkeit Laden, währendem ich mit Hermine auf der Bank draußen vor dem Gasthaus saßen und warteten. Wir waren anfangs leise, aber ich erblickte den Zeitumkehrer in ihrer Tasche. Diese runde Form, auf den Hermine langsam ihre Hand drauflegte, damit ich nichts bemerkte.
„Ich weiß, dass du von Dumbledore den Zeitumkehrer bekommen hast, um in alle Fächer zu kommen."
„Woher weißt du das?"
„Er hat's mir erzählt. Dumbledore. Ich bin seine Enkelin, vor mir hält er kaum noch etwas verborgen."
„Gut, aber erzählst niemanden. Nicht mal Cho oder Luna. Oder Ron oder Harry. Die wissen das alles nicht. Verstanden?"
„Verstanden."
„Ich gehe nach Ron schauen."
Als Hermine in den Laden verschwand, erblickte ich Fußspuren, die von Hogsmeade wegliefen. Ich folgte Harry bis zu der Stelle, wo er Draco vorhin mit Schneebällen beworfen hat und wir einen Ausblick auf die Heulende Hütte hatten. Aber er war noch unter seinem Umhang versteckt, doch durch seine Fußspuren wusste ich genau, wo er war. Ich hörte, wie er weinte und schluchzte, deswegen nahm ich seinen Umhang langsam weg und kniete mich vor ihn hin.
„Harry, was ist passiert?"
„Er war ihr Freund und er hat meine Eltern verraten. ER WAR IHR FREUND! Ich hoffe, dass er mich findet! Und wenn er da ist, dann bin ich bereit! Wenn er da ist, dann werde ich ihn umbringen!"
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