•Neunzehn•
...von dauergrinsenden James und 'eifersüchtigen' Lilys.
Sirius
Ich blickte auf die Uhr im Klassenzimmer und hoffte, dass Krone wenigstens zu Muggelkunde erscheinen würde. Die komische Schlampe neben mir, wie hieß sie noch gleich? Lisa, Lina,., mein Namengedächtnis war grottig, ging mir langsam echt auf die Nerven! Und da ich in Muggelkunde weder Remus noch Marlene an meiner Seite zur seelischen Unterstützung hatte, setzte ich alles auf meinen bebrillten Bruder.
Es war irgendwie merkwürdig, dass er noch nicht da war. Gut, bei ihm war das keine Seltenheit, aber soweit ich wusste, war er mit der 'rothaarigen Schönheit', wie Krone sie immer nannte, unterwegs und die hatte noch nie den Unterricht verpasst.
Krone hatte wirklich einen schlechten Einfluss auf sie!, dachte ich mit einem Grinsen auf den Lippen, welches das Mädchen neben mir anscheinend missverstand, denn sie versuchte sich wieder enger an mich zu kuscheln. Ich quittierte das nur mit einem Augenverdrehen und war mehr als froh, als ich Krone erblickte.
Eben genannter kam jetzt nämlich durch die Tür herein, mit dem breitesten Grinsen der Welt, und erfüllte somit seine Pflicht als Bruder und seelische Unterstützung. Lisa, Lina oder wie auch immer sah ihn auf uns zukommen und räumte zum Glück, wenn auch nicht gerade freiwillig den Platz.
"Gut das du kommst, Bambi!", begrüßte ich ihn, "aber warum erst jetzt und warum mit einem Grinsen bis nach China?"
Er ließ sich schwungvoll auf dem Platz neben mir nieder, wo vor kurzem noch Blondi saß und fing an zu erklären: "Also, weißt du, mit wem ich gerade unterwegs war?" "Mit der Kronprinzessin?" Er sah mich verwirrt an. Ich verdrehte nur die Augen: "Lily, wer sonst." Anscheinend hatte irgendwas seine Gehirnfunktionen soweit ausgestellt, sodass er nur noch 'Grinsen' denken konnte. Ich tippte mal stark auf den rothaarigen Wirbelwind.
"Ok, also", fing er schon wieder an, "Wir waren also spät dran und Lily ist ein wenig ausgerastet, du kennst sie ja." Ich zog eine Augenbraue hoch: "Deswegen grinst du gerade so, als ob sie zugestimmt hat, dich zu heiraten?!"
"Das nicht, aber ich bin schon ein ganzes Stück näher drahan!" Irgendwie wirkte er ein wenig psychisch krank. Außerdem sprach er gerade in Rätseln für mich. "Also", fing er schon wieder an und ich machte mir in Gedanken eine Notiz, ihm beim nächsten 'Also' den Hals um zu drehen.
Krone war dann die ganze restliche Stunde damit beschäftigt, mir zu erklären, was er und sein Schatzi da in der Stunde, in der die Beiden eigentlich in Kräuterkunde sein sollten, gemacht, beziehungsweise besprochen, hatten.
Auch wenn ich mich tierisch für die beiden freute, stellte sich mir dennoch die Frage, ob nicht mindestens einer der Beiden einen Psychiater dringend nötig hätte.
Lily
Ich ging gerade durch den Flur, auf dem Weg zu Zaubertränke, als mir jemand entgegen kam. Ich hatte in der letzten Stunde noch mit Remus gesprochen und ihm klargemacht, dass ich trotzdem noch mit ihm befreundet sein wollte. Von meiner guten/schlechten Idee mit dem Spiel hatte ich ihm jedoch vorerst nichts erzählt.
In meinen Gedanken, die ich mir während der letzten Stunde gemacht hatte, war das 'Gespräch' mit ihm über eben genanntes Thema nämlich folgendermaßen abgelaufen:
1.: Er hatte mich ausgelacht.
2.: Er hatte mir mindestens fünf Stunden lang erklärt, dass nichts schlimmes, sondern nur gutes, daran war, sich an meiner Stelle in James Potter zu verlieben.
3.: Er hatte mir solange ausgeredet, dass ich mich niemals in James verlieben würde, bis ich es selbst glaubte.
Ich war also auf dem Weg zu Zaubertränke, bei Sluggi wollte ich nun wirklich nicht zu spät kommen, auch wenn es ihm wahrscheinlich bei mir eh egal wäre, als mir jemand entgegen kam.
Dieser jemand trug eine Gryffindor-Robe, hörte auf den Namen Marlene, wahlweise auch Marls oder McKinnon, und war eigentlich meine beste Freundin. Zwei Sachen störten mich.
Zum einen war das die Marlene, der anscheinend nicht mal aufgefallen war, dass ihre beste Freundin mit Fieber im Bett lag und zum anderen, der Grund, warum sie es wahrscheinlich nicht mitbekommen hatte.
Dieser Grund trug eine Rawenclaw-Robe, hörte auf den Namen Louis und hatte gerade seine Zunge in meiner Freundin stecken, was mich dezent wütend machte. Liebe hin oder her!
"Marlene, können wir ganz kurz unter vier Augen sprechen?", fragte ich leicht angesäuert und benutzte mit Absicht nicht ihren Spitznamen. Sie löste sich verwirrt von ihrem Freund. Ich nahm jedenfalls an, dass er ihr Freund war. Immerhin hatte er gerade seine Zunge in ihr gehabt, so als ob sie vergessen hatte, dass es außer ihr und Louis noch andere Menschen gab.
Sie nickte aber schließlich und folgte mir in einen Geheimgang hinter dem Portrait eines leeicht übergewichtigem Zauberers. "Was soll das Theater, Lily?", sie funkelte mich wütend an und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
"Das fragst du mich?", ich konnte es kaum glauben, "wer tut denn so, als ob seine beste Freundin nicht mehr existieren würde, nur weil eine gewisse Gesichtsruine ihre ekelhafte Zunge in ihrem Mund stecken hat?"
"Sei doch nicht so oberflächlich! Nur weil er nicht so aussieht wie Sirius oder dein Jamesie-Schatzi, mit dem es anscheinend nicht so gut läuft, wie du es gerne hättest, sonst würdest du hier nicht eine auf eifersüchtige Hexe machen. Hat er jetzt endlich kapiert, dass es auf Hogwarts auch noch Mädchen gibt, die hundert mal schöner sind als du?"
Ich schnappte nach Luft. Hatte sie mir gerade wirklich vorgeworfen, oberflächlich, eifersüchtig und hässlich zu sein?
"Weißt du, nur weil du deinen tollen Louis hast, heißt das noch lange nicht, dass du die schönste und tollste Hexe bist, mit der jeder befreundet sein will, egal was sie einem an den Kopf wirft. Das lass ich mir von dir doch nicht geben. Das bist du garantiert nicht wert!"
"Gut, dann muss ich mir dein eingebildetes, eifersüchtiges, besserwisserisches Gelaber nicht mehr anhören", und damit stapfte sie aus dem Gang, zurück zu ihrem super tollen Louis. Ich drehte mich schwungvoll und mit erhobenem Haupt in die entgegen gesetzte Richtung um und meine roten Locken machten meinen Abgang perfekt.
Fast perfekt, denn ich knallte in einen Sirius, der mich fassungslos anstarrte. Anscheinend war unsere kleine Auseinandersetzung nicht ganz unbemerkt gewesen.
"Wo ist denn deine zweite Hälfte?", fragte ich, um vom Thema abzulenken. "Dein Schatzi? Der läuft dauergrinsend durchs Schloss und ich hatte keine Lust, ihm zu erklären, dass es zu Zaubertränke in die andere Richtung geht. Du hast Bambi wirklich Schachmatt gesetzt mit deiner 'Spiel'-Aktion."
Ich verdrehte die Augen, musste aber ungewollt grinsen. "Ich finde es ja gut, dass Krönchen jetzt endlich seine Kronprinzessin bekommt, aber wenn du ihn so zusammen faltest wie Marlene gerade, will ich ihn nicht wieder zusammen flicken."
"Also, jetzt hör mir mal gut zu, Schnuffel. Erstens ist es noch nicht mal sicher, dass wir überhaupt zusammen kommen, falls ich mit 'Kronprinzessin' gemeint bin, was ich jetzt mal stark annehme. Zweitens, hat Marlene auch ordentlich gegen gefeuert. Und drittens, wenn er nicht sone Scheiße baut wie meine nicht-mehr-wirklich-beste Freundin, dann hat er auch nichts zu befürchten!"
Während ich sprach hatte ich ihm mehrmals mit meinem Zeigefinger bedrohlich auf die Brust getippt und ging jetzt an ihm vorbei, um meinen unterbrochenen Abgang zu beenden, als er mir noch hinterherrief:
"Die Rumtreiber stehen hinter dir. Wir finden es genauso scheiße, was Marlene da abzieht. Achja und zu Zaubertränke geht es in die andere Richtung, aber das scheinst du mit deinem Schatzi gemeinsam zu haben."
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