Kapitel 7

Sein Zimmer kannte ich ja bereits. Trotzdem sah ich mich noch einmal um. "Ich hol Verbandszeug, warte hier auf mich." Ich musste nur kurz auf ihn warten. "Also, wo drückt der Schuh?" "Arm und Schulter. Und ich glaube mein Bein wurde ein bisschen angebraten." Er nickte wie ein Arzt. "Dann darfst du dich jetzt ausziehen." Ich bemerkte neben dem Grinsen das Funkeln in seinen Augen. Ich musste keine Gedanken lesen können, ich wusste trotzdem woran er dachte. "Du enttäuscht mich, Knirps. Ich dachte du hast die Manieren, die ich nicht hab!" "Ich weiß nicht was du meinst.", meinte Izuna scheinheilig. Also gut, er hat damit angefangen, mal gucken wie er mit den Konsequenzen klarkommt. Langsam öffnete ich seinen Mantel und schob ihn mir von den Schultern. "Also das machst du jetzt aber mit Absicht.", beschwerte er sich. "Möglich." Er kam mir gar nicht mehr so jung vor. Aber ich würde lügen wenn ich behaupten würde, ich würde diese Art von Aufmerksamkeit nicht genießen. Vielleicht würde ich sie noch mehr genießen wenn ich nicht eine aufgeschlitzte Schulter und ein verbranntes Bein hätte.

Es war an mir, die Situation wieder zu entspannen.  Ich schob mir das Shirt von der verletzten Schulter. Izuna wurde wieder daran erinnert, dass wir beide verletzt waren. Das Blut hatte Haut und Stoff zusammengeklebt und ich musste das Shirt aus der Schnittwunde pulen. Ich verzog das Gesicht. "Das sieht echt übel aus.", bemerkte Izuna. "Ja deine Wange aber auch."

Izuna saß hinter mir und hielt meinen Arm fest, während er die Wunde desinfizierte. Mann, das tat weh. Dennoch konnte ich nicht aufhören daran zu denken, wie er mich vor ein paar Minuten noch angesehen hatte. Verdammt, ich bin fast dreißig, ich muss mich zusammenreißen! Leise fluchte ich. "Ich bin gleich fertig.", Izuna hatte mein Fluchen fehlinterpretiert. Er verband meine Schulter. "Und dein Bein?" Ich zeigte auf meinen Oberschenkel. "Ach du scheiße!", rief er. Ich lachte.

Auch hier musste desinfiziert werden. Es brannte höllisch, fast schlimmer als die Verbrennung selbst. Erschrocken krallte ich mich in seinen Arm. Überrascht sah er mich an. "Was?! Das tut höllisch weh!" Er schmunzelte. "Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt!"

Ich war verarztet, jetzt war der Knirps an der Reihe. Izuna und ich tauschten Plätze, jetzt saß er auf seinem Bett. Ich hatte eine Hand unter seinem Kinn, mit der anderen wischte ich das Blut aus seinem Gesicht. "Aoi?" "Nicht sprechen!" Sein Gesicht konnte ich schlecht verbinden, also klebte ich ihm ein Pflaster auf die Wange. "Sehr schick.", lachte ich. Seltsamerweise lächelte er nicht mal. Er sah auf einmal so ernst aus. "Bin ich dir wirklich zu jung?", fragte er leise. Ich sah ihn an. "Darüber machst du dir Sorgen?" Er sah zu mir hoch. Dann nickte er leicht. Ich seufzte. Abwartend hob er eine Augenbraue. Ich konnte nicht mehr tun als ihn anzusehen. Er war blass, aber nicht bleich. Wie es eben typisch war für einen Uchiha. Ich verfolgte die langen, schwarzen Haare die ihm über die Schultern fielen. Sein Zopf, den er sonst immer trug, hatte sich wohl schon im Kampf aufgelöst. "Aoi?", mein Blick blieb an seinen Lippen hängen. "Ich zieh dich doch nur ein bisschen auf. So viel älter bin ich doch gar nicht.", murmelte ich leise. Er musste mich für komplett gestört halten. Ich hielt mich ja selbst für gestört...

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