Kapitel 66

Sichtwechsel zu Kakucho

Es sind bereits 9 Stunden vergangen und wir wissen immernoch nicht wie es Izana geht.
Mein Zittern und meine Tränen habe ich unter Kontrolle gebracht. Trotzdem bin ich das reinste Nervenbündel.

Emma ist vor Erschöpfung in Mikeys Armen eingeschlafen, nachdem er von den Ärzten behandelt worden war.
Auch wir anderen wurden behandelt und saßen oder standen alle im Wartebereich.
Die Führungsriegen der drei Gangs sind alle hier versammelt.

Ich mach mir riesen Sorgen um Izana, aber genauso mach ich mir Sorgen um Yuna.

Nachdem sie aufgehört hat zu weinen und zu zittern, hat sie keinen Ton mehr von sich gegeben oder sich bewegt.
Völlig Geistesabwesend hält sie meine Hand und lehnt sich an Sanzu an.
Währenddessen ist ihr Blick starr auf die Tür gerichtet.

Es ist wie damals bei Izana, als Yuna um ihr Leben kämpfte.
Da war er ebenfalls nicht ansprechbar.

Ich schloss meine Augen und versuchte ruhig zu bleiben.
Dabei erinnerte ich mich an unsere Kindheit im Heim.

Flashback

"Boah seht mal, es schneit!" rief Yuna aufgeregt und Izana und ich liefen zum Fenster.

"Wow wie cool!" Kam von Izana mit der gleichen Freude wie seine Zwillingsschwester.

Ich konnte gar nichts darauf sagen, schon zogen mich die Zwillinge zur Tür.
Dort zogen wir uns an und liefen raus in den Schnee.

Wir fingen an im Schnee zu toben, bauten einen Schneemann und machten eine Schneeballschlacht.
Jedoch war ich bei der Schneeballschlacht klar unterlegen, da sich die Zwillinge natürlich verbünden.

Am Ende lagen wir drei im Schnee und sahen nach oben.
Ich lag in der Mitte und wir hielten uns an den Händen.

"Wir passen immer aufeinander auf, richtig?" Fragte Yuna.
"Klar wir drei sind doch Geschwister" antwortet Izana.
"Wir drei gegen den Rest der Welt" gab ich dazu.

Flashback Ende•

Ich musste grinsen, bei dieser Erinnerung.
Die beiden sind sofort zu mir gekommen, als ich ins Waisenhaus kam und haben sich um mich gekümmert.
Ich verdanke Ihnen so viel.
Ohne die beiden, währe ich jetzt nicht der, der ich bin.

"Wir drei gegen den Rest der Welt" murmelte ich leise.


Sichtwechsel zu Yuna

Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, aber die ganze Zeit über denke ich nur an Izana.
Ich hab solche Angst.
Was soll ich nur ohne ihn tun?
Er ist ein Teil von mir, meine zweite Hälfte.
Ohne ihn verliere ich mich selbst.

Durch das öffnen der OP Tür, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Eine Krankenschwester kam zu uns und ich stand sofort auf.

"Wie geht es meinem Bruder?" Fragte ich sofort die Krankenschwester.

"Er lebt und wird soeben auf die Intensivstation gebracht." antwortet sie mir.

Sofort breitet sich Erleichterung unter uns aus.

"Ich bring Sie zu ihm und ein Arzt wird Ihnen dann alles weitere erklären."
"Vielen Dank"
Somit folgten wir der Krankenschwester auf die Intensivstation.
Da jedoch nicht alle mitkönnen, gehen nur Mikey, Emma, Kakucho und ich mit.
Der Rest wartet draußen vor dem Krankenhaus.

Vor einem Zimmer mit Fenster zum Gang blieben wir stehen.
Ich sah durch das Fenster und mir stockt der Atem.
Ich griff sofort nach Kakuchos Hand.

In dem Zimmer liegt Izana, angeschlossen an gefühlt tausend Geräte und wird anscheinend künstlich beatmet.

Die Krankenschwester öffent die Tür und ich ging als erstes in das Zimmer. Kakuchos Hand lies ich nicht los.

Mit Abstand zu Izana blieben wir stehen und sahen ihn einfach nur an. Keiner traut sich näher zu gehen.

"Der Arzt wird gleich kommen" sagt die Krankenschwester, verbeugt sich und verlässt den Raum.

"Kaku-chan was sind das für Geräte?" Fragte ich verängstigt und meine Augen wurden glassig.

Auch wenn Izana lebt, ich habe eine ganz böse Vermutung.

"Keine Ahnung" gab er zurück und ich konnte seine Angst deutlich raushören.

Ich lies seine Hand los und ging vorsichtig auf Izanas rechte Seite.
Mehrere Kabel und Schläuche gehen von dem Körper meines Bruder zu den verschiedenen Geräten.

Das gleichmäßige Piepen seines Pulses auf dem Bildschirm, ist etwas beruhigend. Es zeigt, dass er am Leben ist.

Ich nahm vorsichtig seine Hand und sofort spürte ich seine Anwesenheit wieder in meinem Herzen.
Ich fing an zu lächeln, während mir Freudetränen runterlaufen.

Mein Bruder lebt.

Kakucho kam zu mir und die anderen beiden stellten sich auf die andere Seite des Bettes.

Ihre Augen zeigen Erleichterung, sogar Mikey.
Vorsichtig hob ich die Decke an und wie vermutet, ist sein kompletter Oberkörper eingebunden.
Ich deckte ihn wieder zu und die Tür öffnet sich.

Ein Arzt mit zwei Krankenschwestern kam in den Raum.

"Ich bin Dr. Shimura." stellt er sich vor und verbeugt sich. Wir verbeugten uns ebenfalls und Mikey und Emma gingen auf die Seite.

"Ich bin Yuna Kurokawa, seine Zwillingsschwester." stellte ich mich vor.

"Ich komme gleich zur Sache.
Die Operation war riskant und wir mussten ihn mehrmals reanimieren.
Zwei der Kugeln konnten wir komplett herausnehmen, jedoch mussten wir ebenfalls einen Teil des rechten Lungenflügels entfernen."

"Moment, sie mussten einen Teil des Lungenflügels entfernen?" Fragte ich geschockt.

"Ja. Aber das ist kein Problem. Einige Menschen leben nur noch mit einem Lungenflügel." Erklärte Dr. Shimura ruhig und beruhigte uns somit.

"Die dritte Kugel beim Herzen ist die gefährlichste.
Wir konnten nur einen Teil der Kugel entfernen, der andere Teil befindet sich noch drinnen.
Sie hat zu viel Schaden angerichtet und hätten wir sie vollständig entfernt, hätte er keinerlei Überlebenschancen gehabt."

"Kann er den langfristig mit dem Teil der Kugel überleben, ohne Geräte?" Fragte Mikey.

"Nein. Auch mit Geräten ist die Zeit begrenzt. Er braucht eine Herztransplantation, ansonsten wird er leider nicht überleben."

"Und wie lange hat er noch?" Fragte nun Kakucho.
Emma ist nicht mehr in der Lage zu sprechen und sitzt bereits auf dem Stuhl.

"Mit den Geräten an denen er im Moment hängt, ungefähr 1,5 Jahre. Dann wird es kritisch."

"Wie viele Patienten sind vor ihm auf der Transplantationsliste?" Fragte ich und versuchte nicht zusammen zu brechen.

"30 Leute" sagte der Arzt und senkt den Blick.

"Oke. Wann wird er aufwachen?" Fragte ich weiter.

"Das ist das nächste Problem. Ihr Bruder ist ins Koma gefallen. Leider können wir nicht sagen wann er wieder aufwachen wird, beziehungsweise ob er überhaupt wieder aufwachen wird.
Es tut mir leid."

Mit diesen Worten verabschiedet er sich und verlies gemeinsam mit den Krankenschwestern den Raum, da soeben ein weiterer Notfall eingetroffen ist.

Keiner von uns war in der Lage zu reden und musste alles erstmal verarbeiten.

Er ist also doch nicht außer Lebensgefahr.

Ich brach auf dem Boden zusammen und fing wieder an zu weinen.

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1082 Wörter

Falls das aus Medizinischer Sicht keinen Sinn ergibt, dann tut es mir leid.
Ich hab da wenig Ahnung.

Aber immerhin ist das hier eine Fan-Ficiton eines Animes, wo es um Zeitreisen geht, also geht das in Ordnung.😂

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