94. Kapitel

Währenddessen sah es bei den restlichen Spectres alles andere als rosig aus. Und das war natürlich der Tatsache zu verdanken, dass Cody nun an Bord war. Ahsoka hatte die Kleinen noch nicht von Leia abgeholt. Nein. Solange Cody an Bord war kam keiner der Kleinen nur in seine Nähe. Der Klon saß mit Rex an einem Tisch und die beiden unterhielten sich. Ahsoka stand etwas abseits und lehnte sich gegen eine Wand. Die Arme verschränkt und mit wachsamen Blick betrachtete sie Cody. Die Macht schrie förmlich, dass es eine sehr, sehr dumme Idee gewesen war. Rex wusste genau das sie etwas verstimmt war, aber ihn da zulassen wäre genauso dumm gewesen. Sie hätten ihn getötet.

"..So.. Du bist also eine Art Admiral? Interessant."

"Habe mich nach den Klonkriegen dem Imperium angeschlossen. Eine Zeit lang habe ich Sturmtruppen trainiert. Irgendwann begann jedoch der Alterungsprozess und mir wurde so ein seltsames Serum verabreicht. Sie hatten nur wenige davon, die meisten von uns wurden nach dem Krieg ausgemustert wie du weißt." Cody nahm einen Schluck aus seiner Tasse. "Danach habe ich verschiedene Dinge getan, mich immer weiter hoch gearbeitet. Dann sollte ich diese geheime Information beschützen, tja und dann bist du auf mich getroffen."

Ahsoka schnaubte.

"Du meinst du hast dich dem Imperium angeschlossen, nachdem du Meister Kenobi getötet hast."

Rex nickte langsam.

"Der Chip. Du hast ihn immer noch oder nicht? Dir ist bewusst das, dass falsch ist oder?"

"Es gibt gar keine Chips. Hat es nie gegeben, Rex." Er rieb sich den Kopf. "Aber...aber vielleicht ist das wirklich falsch. Die Jedi waren unsere Freunde. Nun zumindest ein paar." Er sah von Rex zu Ahsoka. "Offenbar war dir deine "Freundschaft" zu ihnen wichtiger."

"Ich war nur ein treuer Soldat, und wenn es keine geben würde, warum weiß ich davon? Und warum ist Fives gestorben um uns das zu sagen? Warum trage ich eine Narbe durch die Entfernung dieses Chips?", fragte der Anführer und wies an seinen Kopf. Cody schnaubte.

"Fives war ein Verräter, Rex. Wir hätten diesen Krieg gewonnen, aber die Jedi..." Er schüttelte den Kopf. "Sie sind sowieso alle getötet, na ja bis auf ein paar Ausnahmen." Er sah zu Ahsoka. "...aber du warst immer anders, Ahsoka und hast den Orden verlassen. Dir..dir kann man sicherlich vergeben."

Die Togruta hob eine Augenbraue.

"Du willst mir vergeben?!"

Rex erhob ebenfalls eine Braue und ballte seine Hand zu einer Faust.

"Fives war treu. Die Jedi waren es. Palpatine hat uns benutzt."

"Palpatine hat uns gerettet." Er schüttelte den Kopf. "Rex, was sollen die alten Geschichten. Die Jedi sind tot. Wenn nur noch Ahsoka übrig ist, dann ist es so. Sie hat den Orden verlassen und ist keine Jedi mehr." Cody sah auf. "Wir sind Brüder, Rex. Du weißt gar nicht wie sehr ich mich freue, dass du noch lebst. Nach all den Jahren..."

Ahsoka konnte nur entgeistert dreinschauen. Das war doch alles nicht wahr! Der Klon atmete aus.

"Ich bin auch froh. Das sag ich ja nicht, dass ich es nicht bin. Aber schau doch wo du stehst. Auf der völlig falschen Seite."

"Es gibt nur eine Seite, mein Bruder. Und das ist die, denen wir unsere Treue geschworen haben."

"Das Imperium ist nicht die Republik! Ihr wurdet alle verraten und benutzt, Cody. Genauso wie wir!"

Der Klon schnaubte.

"Immer noch das freche Mundwerk, was?"

Ahsoka knurrte.

"Du stehst auf der Seite von Mördern, die deine Brüder getötet haben!"

"Sei still, Jedi!", entfuhr es ihm. Rex erhob sich und stellte sich vor Ahsoka.

"Fahr sie nochmal an und du hast ein Problem. Sie sagt die Wahrheit."

Ahsoka rieb sich über das Gesicht. Seit der Sache mit Jenna und vor allem mit Boba war Rex wachsamer als je zuvor, was sie anging. Es erleichterte sie zu wissen, dass er es immer noch war, wenn es um seinen Bruder und seinem früheren besten Freund ging. Cody schnaubte.

"Komm runter. Ich tue ihr nichts. Selbst wenn ich euch glauben sollte, dass ist sehr schwer für mich. Ich habe dem Imperium seit den Klonkriegen gedient."

Die Togruta sah ihn einen Moment an, dann wandte sie sich an ihren Mann.

"Rex, das bringt nichts. Wir können ihn nicht zwingen."

"Nein, können wir nicht. Aber er sollte wissen, dass viele seiner Brüder und Freunde von seinem Vorgesetzten getötet wurden. Ist das bewusst, Cody? Die 501. und die 212. hat immer zusammen gekämpft. Wo sind sie hin? Aussortiert als wären wir Müll", erwiderte er und sah Cody an. "Werde dir bewusst, dass sie uns auch töten werden."

"Sie töten uns, wenn wir ihnen nicht dienen."

Er starrte einen Moment in seine Tasse.

So wird er mich nie mit ihr alleine lassen. Was immer sie auch für eine Jedi - Teufelei getan hat, sie wird enden! Ich muss nur ihr Vertrauen erwerben...

"Gibt mir Beweise. Zeigt mir wieso das alles falsch ist. Und wenn ich den Eindruck habe, dass Ahsoka mich nicht töten will...dann werde ich dir vielleicht glauben."

Rex seufzte.

"Wie stellst du dir so ein Beweis vor? Ich kann lustigerweise nicht den Imperator um eine Unterschrift erfragen", kommentierte er trocken. Dann blinkte sein Projektor und Henry erschien darauf.

"Hey, schon die Daten ausgewertet? Ist etwas Brauchbares drauf? Wie sieht es mit der Konferenz der Beschützer aus?"

Cody hob eine Augenbraue.

"Ich würde dir mehr glauben, wenn du mir mal was über dich erzählen würdest. Ich habe deinen Ring gesehen, Bruder. Du hast es dir wohl anderweitig gut gehen lassen."

Ahsoka tat sich eine Hand vor die Augen. Das konnte nicht gutgehen. Er hob die Hand und Henry nickte.

"Es läuft alles nach Plan. Die Rekruten werden neu formiert. Wie sie es befohlen haben Sir. Die Informationen sind in Bearbeitung."

"Sehr gut. Halte mich auf dem Laufenden über die Geschehnisse auf Dawn."

"Natürlich."

Er salutierte und das Bild verschwand.

"Was hast du gesagt?", fragte der Klon.

"Ich will mehr über dich wissen, Rex. Offensichtlich kämpfst du jetzt in der Rebellion." Er deutete auf seine Hand. "Und bist verheiratet. Wow, dass hätte ich nicht gedacht. Was gibt es sonst noch?"

"Nicht sonderlich viel", , murmelte er. Rex ließ es erstmal aus die Kleinen zu erwähnen, zur Sicherheit. "Glaube mir. Ich kämpfe nur für die Republik. Mehr nicht. Ich hab dieser gedient, jetzt ist die Rebellion dran um wieder alles so aufzubauen das es akzeptabel ist."

Er lächelte leicht Ahsoka zu.

"Aha." Cody verschränkte die Arme und hob eine Braue. "Und wer ist die Glückliche? Komm wir haben uns 18 Jahre nicht gesehen, da will ich mehr wissen. Du machst mich neugierig."

Oh mich auch, dachte Ahsoka und sah Rex abwartend an, eine Hand ruhte auf ihren Lichtschwertern - nur zu Sicherheit. Doch die Worte danach ließen sie für einen Moment komplett sprachlos machen. Rex dachte sich nur:

Verzeih mir, Soka.

"Sie ist nicht hier. Ich würde sie da gern raushalten, solange es geht, aus der Sache zwischen uns dreien."

Ahsoka hob abrupt den Kopf und sah zu Rex. Entgeisterung, Schock, Zorn und Verletzung spiegelte sich in ihrem Blick wieder. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber brachte kein Wort heraus. Rex hatte sie...er hatte sie gerade wirklich verleugnet!

Cody nickte.

"Glückwunsch, Bruder. Ich bin froh, dass du doch noch vernünftig geworden bist." Er sah zu Ahsoka und schmunzelte. "Weißt du, dass Rex früher ziemlich in dich verknallt war? War schwer es nicht zu sehen. Aber zum Glück ist es er auf den richtigen Gedanken gekommen, wenigstens jetzt."

Ahsoka schluckte und wusste nicht genau, was sie tun sollte. Cody eine runterhauen oder mehr ihrem Mann.

"Ach...tatsächlich?"

"Wenn du fertig bist, Cody, würde ich mal sagen das wir uns mal über die Beweise, die du haben willst unterhalten."

Spiel bitte mit. Spiel bitte, bitte mit.

Ahsoka setzte ein falsches Lächeln auf. Sie ging zu Rex und schlug ihm "kumpelhaft" in die Schulter, wobei dieser Schlag deutlicher stärker war.

"Das wird aber deiner Frau gar nicht gefallen, Captain. Nun ich lasse euch beide jetzt mal alleine. Ich habe noch "Jedi - Angelegenheiten" zu erledigen." Sie betonte es besonders, als sie zu Cody sah. "Aber zuerst kümmere ich mich um zwei Rekruten, die noch nicht lange bei uns sind."

Cody hob eine Braue.

"Sicher, Rex. Ich habe eine ungefähre Vorstellung..."

Rex rieb sich die Schulter und wusste das er das verdient hatte.

"Ich komme nach, wenn Gregor und Wolffe hier sind", murmelte er und kassierte nur einen finsteren Blick.

"Ja..sicher." Sie lächelte noch immer falsch. "Obwohl...ich glaube das hat noch bis morgen Zeit. Wenn ich mich recht entsinne hast du es verdient heute Nacht zu deiner Frau zu gehen. Nicht, dass du wieder auf dem Sofa schlafen musst." Ihr Blick und die Betonung legten nahe, dass Rex das genau tun würde. Ahsoka wandte sich ab. "Gute Nacht."

Damit war sie aus dem Schiff. Cody hob eine Braue.

"Ganz ehrlich. Jedi hin oder her, aber sie hätte niemals zu dir gepasst."

Rex sah ihn missbilligend an.

"Danke, Liebescoach."

Er verdrehte die Augen und legte seine Holster ab. Jetzt hatte er nicht nur Ahsoka verstimmt, sondern sie auch noch verletzt und noch wütender gemacht...klasse. Der andere Klon lehnte sich zurück.

"Wieso tust das alles, Rex? Wir sind wieder in einem Krieg. Der Imperator würde dir sicherlich eine zweite Chance geben. Was macht die Rebellion so anders als das Imperium? Besonders wenn sie wieder von Jedi kontrolliert wird."

"Was macht das Imperium besser wenn sie Leute festnehmen die eine Jogan verkaufen? Oder Arten auslöscht? Die Lasats? Ähm und Klone? Die Geonosianer? Ja, das Imperium ist so viel besser", gab er sarkastisch zurück.

"Beweise. Die Rebellion hat zich schlimme Dinge getan. Eure kleinen Rebellenzellen haben Unruhe gestiftet und die Zivilisten aufgescheucht und verletzt. Sie haben Leute, Unschuldige exekutiert als Zeichen ihres Widerstandes. Eure Rebellion ist eine Lüge, genauso wie es die Republik war!"

"Das hab ich noch nie in meinem Leben gehört. Das Imperium ist ja viel besser, Leute die einer anderen Meinung sind zu töten. Frauen zu versklaven, Kinder zu Trupplern heraufzuziehen! Ist ja auch wundervoll oder? Und uns Klone räumt man schön aus dem Weg weil wir auch unseren eigenen Kopf haben. Ich kann dir sagen das das Imperium die reinste Foltermaschine ist. Dazu kann ich das dir sogar beweisen."

"Dann zeige mir endlich deine Beweise", gab er unbekümmert zurück und verschränkte die Arme.

Ahsoka ist sehr wachsam. Ich muss sie dazu bringen mir zu vertrauen. Nein, ich muss Rex dazu bringen mir zu vertrauen, damit ich einen geeigneten Moment abpassen kann.

Der Klon seufzte und legte seine Rüstung ab.

"Wir haben eine Mission gehabt, wir sollten auf einen Kreuzer als Truppler eindringen."

Er zog sein Oberteil aus, wobei man dunkle bis hin zu hellen Narben sah.

"Das war Vader. Sie wollten Informationen, ich gab sie ihnen nicht, dass war der Preis."

Cody betrachtete die Narben und erkannte aus Erfahrung die Lichtschwertwunden.

Netter Versuch, Rex. Aber dieser Jedi - Abschaum wird noch dafür zahlen. Wie kannst du ihnen Vertrauen, nachdem sie dir das angetan haben?!

"Ich...Rex, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Vader hat das..." Er sah ihm in die Augen.

"Mein Bruder, es tut mir furchtbar Leid. Das du das durchmachen musstest.."

...aber bald wirst du deine Rache haben. Versprochen.

Rex zog sich wieder an.

"Vader zerstört alles. Ich wäre vielleicht gestorben. Wenn mich meine Freunde nicht rausgeholt hätten."

Er nickte langsam.

"Verstehe." Sie schwiegen einen Moment. "Rex, ich mache keine Versprechungen. Aber wenn du mir weitere Beweise gibst und ich vor allem überzeugt davon werde, dass die Jedi keine Verräter waren, dann glaube ich dir. Aber ich erwarte auch, dass du mir wieder vertraust. Nicht jetzt natürlich, aber mit der Zeit."

"Ich kann dir nicht mehr geben als meine Worte. Und du hast deinen Chip nicht draußen. Solange wirst du nicht allein bei Ahsoka sein. Tut mir leid. Aber ich muss die Sicherheit meiner Familie, meines Clans und der Rebellion gewährleisten."

"Du bist also noch immer mit ihr befreundet? Na ja überraschen tut es mich nicht." Er schüttelte den Kopf. "Ich bin keine Gefahr, Rex. Nicht für deine Familie oder deinen Clan. Du hast mein Wort."

Rex musterte ihn eine Weile, dennoch schüttelte er den Kopf.

"Auch wenn du mein Bruder bist, solange der Chip nicht draußen ist, geht es nicht."

Er überlegte einen Moment.

"Wenn es dir so viel bedeutet, dann lasse ich mir diesen imaginären Chip entfernen."

So komme ich einfacher an mein Ziel.

Der Klon schloss die Augen und nickte.

"Danke. Ich werde alles vorbereiten. Du wirst dich freuen, Wolffe und Gregor zu sehen."

Er lächelte.

"Das hört sich gut an. Ich freue mich, Rex." Er reichte ihm die Hand. "Ich bin froh dich gefunden zu haben, mein Bruder."

Er lächelte und ergriff sie.

"Ich auch, Bruder. Danke."

Sie lächelten sich einander zu. Rex ahnte nicht, was in den nächsten Tagen folgen würde. Geschweige denn wie sehr es seine Beziehung zu seiner Frau auf die Probe stellen würde. Denn hier ging es um Familie - aber von beiden Seiten her. Von seinem Bruder und seiner Frau, seinen Kindern. Die in potentielle Gefahr geraten könnten. Doch davon konnte noch niemand etwas ahnen.

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Ebenso wenig wie Rex wusste was die wahren Pläne seines Bruders waren, wusste Hera um den Zustand ihrer Familie. Auch wenn ihre Gedanken die ganze Zeit bei ihnen waren, so war sie...anderweitig beschäftigt. Falls man Thrawns Gefangenet zu sein so nennen konnte.

Sie saß bisher nur im Büro des Chiss und versuchte sich zu beruhigen. Bisher kam noch gar nichts. Keine Unterlagen, keine Fragen nur das sie sitzen bleiben musste.

Ihre Gedanken waren bei Ezra, bei Depa.. Bei Kanan.

Wie sehr sie diesen dummen Streit bereute. Sie hatte nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie in letzter Zeit ihre Familie wirklich etwas vernachlässigt hatte. Dennoch war das noch lange kein Grund, dass Kanan ihr solche Worte an den Kopf warf!

Kanan...Trotz ihres dummen Streits..vermisste sie ihn schrecklich. Und ihre Kinder. Sie hatte solch eine Angst um sie, dass Thrawn recht hatte. Das sie wirklich kommen würden, und er sie...

Ihr Gedanke würde unterbrochen als sie die Tür hörte. Sie blickte zu einer Wand, wo eine Loth-Katze und ein Phönix von Sabine und Ezra darauf waren.

"Sie haben eine Wand geklaut?", fragte sie skeptisch,

"Ich bevorzuge die Bezeichnung "Meisterwerk". Es hat mir sehr geholfen meine Studien zu vertiefen. Der Sternenvogel ist natürlich von Sabine Wren, wobei ich mehr Ihrer Majestät sagen sollte, nicht wahr?" Er setzte sich an seinen Schreibtisch und sah auf das Wandstück.

"Die Loth - Katze hingegen war schwieriger zu entziffern."

"Majestät? Sabine Wren? Kenne ich nicht. Fehlanzeige."

Hera verdrehte die Augen und legte sich zurück in die Lehne.

"Oh, Sie kennen Sie sehr gut. Machen Sie sich keine Mühen, Captain. Ich weiß um die Verlobung und baldige Vermählung Bescheid - im Übrigen tut das die halbe Galaxis." Er wandte seinen Blick ab und sah auf ein Bild, welches Lothal zeigte. "Eine wunderschöne Landschaft nicht wahr? Und für Sie bestimmt mehr von Bedeutung, als für mich."

"Tz.." Thrawn blickte sie amüsiert an. "Was soll das Spiel? Warum setzen Sie mich nicht in eine Zelle? Mal im Ernst. Mich interessiert das nicht. Das hier alles."

"Ich dachte Sie würden es interessant finden. Ich stimme Ihrer Freundin Sabine Wren begeistert zu, was ihre Meinung über Kunst betrifft. Sie sagt mehr aus, als man denkt."

Er lächelte. "Ich habe alles beisammen, was ich über Sie und ihre Crew finden konnte, Captain. Sie sind recht...berühmt."

"Ich habe nicht wirklich die Vorstellung das wir bei euch sehr berühmt sind", erwiderte sie.

"Da das aber eh nicht sonderlich was wird, können sie mich ja wieder wo absetzen."

Damit erhob sie sich. Thrawn hob die Hand und zwei Droiden versperren Hera den Weg.

"Nur nicht so voreilig, Captain Syndulla. Ihre Crew und inbesondere einige von Ihnen sind sehr..bekannt." Er deutete zu dem Stuhl. "Setzen Sie sich und ich verspreche Ihnen, dass alles einen Sinn ergeben wird. Wir vergeuden keinesfalls Ihre Zeit. Das würde ich mir niemals erlauben, Captain."

"Oh, wo bleibt der Tee und der Keks?" Sie schnaubte. "Ich habe keine Interesse an einem Gespräch. Ich-.."

Thrawn machte eine Geste und die Droiden stießen Hera zurück in den Stuhl.

Sie knurrte leise.

"Nun wo waren wir? Ach ja ihre Crew ist sehr bekannt. Und ich muss sagen, dass ich sehr fasziniert von Ihnen allen bin. Ich habe lange gesucht und ich glaube ich verstehe es jetzt. Durch meine ganz privaten Einschätzungen und durch das im Übrigen interessante Gespräch mit dem jungen Jedi." Er sah auf. "Keine Sorge, meine Liebe. Er hat nichts preisgegeben. Es waren seine Reaktionen, seine Augen, die mir mehr sagten. Er hat sie nicht verraten."

"Das weiß ich selbst. Ich vertraue ihm", erwiderte Hera. "Und was wollen sie verstehen?"

"Ihre Bande. Der Grund ihres Erfolges. Ich werde nicht lügen, Captain." Er stand auf und mit der Betätigung eines Schalters fanden sie viele Bilder um sie herum. "Aber ihre Crew hat uns sehr viel Ärger bereitet. Wir wissen einiges, wenn Sie verstehen."

Sie sah geschockt auf die Bilder. Sie war fast schon fassungslos als sie die sämtlichen Bilder sah, von Kanan, von Sabine, vor allem mit Ezra zusammen. Chopper's Wing aus den Klonkriegen... Sie und ihre Mutter. Ihr Vater.

"Sie sind ein Stalker", knurrte Hera.

"Ein Bewunderer trifft es eher." Er blickte über die Schulter. "Lange Zeit waren Sie nur als die Lothal Rebellen bekannt, nicht wahr? Doch dann...irgendwann änderte sich das. Es muss vor fast fünf Jahren gewesen sein. So alt ist der Bericht, den unser ehemaliger Agent Kallus geschrieben hat. Die Ereignisse sind wirklich höchst interessant."

"Wir kämpfen für das Richtige, um das Imperium zu stürzen, selbst wenn es Jahre dauern wird, werden wir nicht aufgeben. Das hier beweist nur das ihr mit uns maßlos überfordert seit", kommentierte Hera und lächelte. Thrawn ließ sich nicht beirren und fuhr fort.

"Danach folgten weitere Berichte. Nicht mehr über eine unbekannte Rebellengruppe, nein mehr über eine Rebellenzelle, die von einem Jedi angeführt wurde. Sie wurden immer bekannter, Captain." Er blätterte durch die Berichte. "Aber wem mache ich hier was vor, damit halten wir uns nur auf. Kommen wir zu dem viel interessanteren Part, wo Sie und Ihre Crew Tarkins Sternenzerstörer..auseinander genommen haben."

"Nette Explosion. Und stellen Sie sich das bitte mit dem Imperium vor. Das passiert wenn man uns angreift...persönlich.."

Sie tat eine Hand vor den Mund.

Verdammt..

Der Chiss lächelte.

"Persönlich, mhm? Wenn ich recht lese, dann war es die Rettung ihres Jedi Freundes Kanan Jarrus. Und wenn ich mir die Berichte danach ansehe..vieles war ziemlich persönlich, nicht wahr, Captain Syndulla?"

Er fuhr ein Bild hoch, was Ezra in einer Folterzelle zeigte.

"Das wäre die nächste Mission danach gewesen, die sie wohl aus persönlichen Gründen unternommen haben."

Sie wandte den Blick ab.

"Hören Sie auf. Tun sie das weg. Ich hab das schon gesehen."

"Danach sehe ich keine großen Besonderheiten. Aber ich würde behaupten, dass allein dieser kleine Zwischenfall mir schon mehr verrät. Finden Sie nicht auch?" Er lächelte. "Das hier wurde mir vor einigen Monaten gebracht. Wir haben überall Kameras, Captain."

Ein neues Bild flackerte auf. Sie sah entgeistert das Bild an.

"Das ist... Woher.. Wie?!", zischte sie.

"Gefällt es ihnen nicht? Zu schade. Wissen Sie Captain Syndulla... diese Aufnahme sagt mehr als alles andere. Finden Sie nicht auch?"

Es war bereits ein paar Jahre her, doch Hera erinnerte sich an alles. Es war der erste Kampf gegen sie gewesen. Auf dem Kreuzer wo Ezra sich für Kanan geopfert hatte und sie ihn um ein Haar verloren hätten. Das nochmal zu sehen...es war nicht zu beschreiben wie weh ihr das tat. Was sie sofort bemerkt hatte war, dass Thrawn nun hinter ihr stand. Es schmerzte so sehr, dass sie sich kaum im Griff hatte. Blind holte sie seinen Blaster aus seinem Holster und zielte auf ihn.

"Lassen Sie uns in Frieden. Was bringt es ihnen meine Familie zu analysieren?!"

"Ah, nun kommen wir doch der Sache etwas näher." Er lächelte und war vollkommen unbeeindruckt. "Familie, also. Nun dann wollen wir uns das doch genauer ansehen. Was können Sie mir über Ihre Familie erzählen, Captain?"

Er schaltete um und sah zum ersten Mal in ihrem Leben eine Aufnahme aus Ezras Folterzelle. Alles schien in ihr zu erstarren. Besonders als sie Ezras Verzweiflung sah. Thrawn legte eine Hand an sein Kinn und betrachtete sie genau.

"Wusste ich es doch."

Er konnte ihr ohne Widerstand den Blaster abnehmen, den er zurücksteckte. Seine Schreie zerrissen ihr das Herz. Sie wandte den Blick ab.

"Schalten Sie das ab. Sofort."

"Nein. Ich finde es doch sehr lehrreich. Na ja lehrreicher als die Geschichte des Jungen kann ohnehin nichts sein, aber für Sie ist er kein einfacher Junge. So würde nur eine Mutter reagieren." Er wusste, dass er sie da hatte, wo er sie haben wollte. "Ihre Crew ist keine Crew. Sondern sehr viel mehr. Sabine Wren ist nicht nur Ihre Freundin, sondern ihre künftige Schwiegertochter. Kanan Jarrus ist nicht ihr Freund oder Partner, sondern Ihr Mann. Und was den kleinen Jedi betrifft..." Er sah auf die Aufnahme. "...dürfte es ja wohl offensichtlich sein, nicht wahr?"

"Das ist nicht wahr", sagte sie und ihre Stimme bebte. Thrawn nahm sie am Kinn und blickte ihr triumphierend in die Augen.

"Der Junge ist mehr als ein Freund, ein Crewmitglied oder Schüler. Das war er immer." Er lächelte. "Er ist Ihr Sohn. Kanan Jarrus ist sein Vater. Das ist das Geheimnis ihres Erfolgs, Captain. Sie sind keine einfach, beliebige Crew. Sie sind eine Familie." Er blickte auf die Aufnahme. "Und wie ich ihren Blick deuten darf dürfte ich soeben den Kernpunkt herausgefunden haben. Der erste Bericht von Kallus über Ihre Befreiung der Wookies..damit begann es. Aber wieso nur?"

Hera verlor alle Farbe. Ihre größte Angst wurde gerade wahr. Thrawn hatte die Wahrheit rausgefunden. Und das durch ihre Reaktionen. Er hatte das gefunden was sie brechen konnte. Thrawn erahnte, warum der Junge sofort aufgenommen wurde, als sie den Blick abwandte.

"Das letzte Stück. Ich danke Ihnen, Captain. Also waren diese Aufzeichnungen von Kallus die erste Mission mit ihm. Jetzt habe ich alles, was ich wissen wollte." Er nickte ihr lächelnd zu. "Sie hätten wohl nie gedacht, dass die Aufnahme des Jungen mal ihr eigener Untergang sein würde, was? Immerhin waren sie davor geradezu unsichtbar und danach.."

Er wedelte mit den Papieren. Sie schnaubte.

"Er ist nicht unser Untergang. Sondern der des Imperiums. Und euch und eurer großen Klappe. Ich hoffe das ich Ihnen weiterhelfen konnte. Ich denke das ist jetzt völlig überflüssig."

Damit schlitterte sie mit Anlauf unter den Droiden durch, zur Tür. Thrawn seufzte und schüttelte den Kopf.

"So vorhersehbar. Wie der Sohn, so die Mutter." Er schaltete das Holo ab und sah zu dem Wandstück. "Nun habe ich alles zusammen. Perfekt. Captain Syndulla wird sich noch wundern."

Zeitgleich bekam er eine Nachricht.

Die Gefangene wurde gefasst, Sir!

"Bringt sie in eine Zelle. Ich bin vorerst fertig mit ihr."

Thrawn beendete die Verbindung und schüttelte den Kopf.

"So vorhersehbar.."

Hera wurde in eine Zelle geworfen, wobei sie sich am Boden wieder fand. Sie keuchte und die Tür schloss sich. Sie schluckte und schlug auf den Boden.

"Verdammt, verdammt, verdammt!" Hera erhob sich langsam. "Verdammt.. Was mache ich jetzt?!"

Sie legte ihre Hände auf ihr Gesicht und lief hin und her. Das war...das war schrecklich! Thrawn wusste Bescheid! Er wusste von allem Bescheid! Und nicht nur das...Die Bilder, die Holos hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Seine Schreie, seine Verzweiflung...es war schrecklich. Sie schluckte und tat eine Hand an ihr Kinn.

"Wie komme ich jetzt hier raus.. Ich muss Kanan oder Ezra warnen. Irgendwie.. Argh! Er wird sie erwischen!"

Sie war nahe dran komplett zu verzweifeln. Wieso hatten sie nur gestritten? Wieso? Jetzt wo Thrawn alles wusste würde er kaum Zeit verstreichen lassen. Die Frage war nur, was genau sein Plan war. Wenn sie wenigstens das wüsste! Hera sank auf eine Pritsche und tat den Kopf in ihre Hände. Was tat sie jetzt? Sie sah auf als durch die Wand ein Droide kam. Ein fliegender, schwarzer Ball. Sie seufzte.

"Jetzt weiß ich was.."

Wenn sie den Droiden erwischen und umprogrammieren könnte...vielleicht könnte sie so eine Nachricht schicken? Nach Mandalore, wo es sicher war? Dann könnte man sie nach Yavin weiterleiten und das Imperium würde nichts erfahren. Es war ein Versuch, eine Chance. Eine Chance, die sie ergreifen musste. Die Twi'lek betrachtete den Droiden, wie er näher kam. Als er die Antenne ausfuhr, nutzte sie die Chance. Hera schnappte sich den Droiden der wild lospiepte. Mit einem Trick, den sie öfters Mal bei Chopper angewendet hatte, packte sie den Droiden und schaltete ihn aus. Er verstummte und Hera seufzte erleichtert. Sie musste schnell handeln. Sie öffnete einen hinteren Teil des Droiden, nahm ein paar Kabel heraus und steckte sie um. Jetzt musste sie nur noch..

"Hier spricht Hera Syndulla. Ich bin in der Gefangenschaft des Imperiums. Dies ist eine Warnung an die Ghost-Crew. Thrawn ist hier und plant irgendwas. Versucht keine Einzelaktionen und belasst es dabei. Kommt nicht her."

Sie musste noch etwas hinzufügen. Das allein würde nicht reichen, da kannte sie ihre Familie zu gut. Sie musste Kanan warnen. Er musste jetzt das Kommando übernehmen und ihre Kinder schützen. Wenn sie ihm sagte, dass Thrawn die Wahrheit kannte...dann würde er mehr als alle Anderen den Ernst der Lage begreifen.

"Sie wissen von uns, Spectre-1. Die Wahrheit über uns. Ich weiß das, das dumm war, was wir hatten. Aber bitte sei nicht leichtsinnig. Beschütze Spectre-6 und 9. Bitte", Sie atmete aus.

"Möge die Macht mit euch sein."

Dann war es still. Sie hatte keine Ahnung, ob ihre Nachricht durchgedrungen war. Doch sie konnte nur an ihre Kinder und an ihren Mann denken. Und wie sehr sie sie vermisste.

Sie schloss die Augen und legte den Droiden in die Ecke. Das wollte sie zumindest, bis ein imperialer Offizier eintrat. Dieser sah entgeistert die Twi'lek an.

"Rebellen - Abschaum!"

Er nahm den Droiden und riss ihn aus Heras Armen. Abwertend spuckte er ihr ins Gesicht.

"Der Großadmiral hat angeordnet dass niemand eine Hand an dich legt. Aber sobald du und nicht mehr von Nutzen bist.." Er lächelte, etwas was Hera mehr ängstigte als irgendeine Geste. Sie kannte diesen Ausdruck. Sie wischte sich ihr Gesicht ab, mit einem unguten Gefühl in sich.

"Haben Sie nichts Besseres zu tun?"

Er grinste nur dreckig und verließ mit dem Droiden die Zelle. Hera sank auf ihrer Pritsche zusammen. Was jetzt geschah lag außerhalb ihrer Macht. Sie zog ihre Beine an und schlang ihre Arme um sie.

Zum ersten Mal seit langem hatte sie einfach den Wunsch das sie ganz weit weg mit ihrer Familie wäre. Das sie keine Angst mehr haben mussten. Ihr Herz schmerzte und Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie vermisste sie so sehr...doch besonders sehnte sich ihr Herz nach einem. Den Streit bereute sie mehr als jemals zuvor.

"Kanan.." Sie schluckte und vergrub sich in ihren Armen. "Es tut mir so leid.. Du hättest recht.. Du hattest mit allem recht.."

Und nun würde sie ihn vermutlich nie wiedersehen. Ihn, ihre Kinder, ihre Schwestern, ihren Vater...noch nie hatte sie sich so alleine gefühlt.

"Mum.. Hilf mir bitte.. Bitte."

Sie erinnerte sich daran das sie das immer tat. In einer verzweifelten Lage ihre Mutter anflehen, auch wenn sie wusste das sie niemals gehört werden würde. Sie war allein...und ihre Familie würde sie nie wiedersehen.

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Mit einem Stöhnen wachte Kanan am nächsten Morgen auf. Er fühlte sich, als ob er von einer Herde Banthas überrollt worden wäre.

"Urgh..mein Kopf..."

Sein Kopf dröhnte und spürte wie alles daran pochte. Er wusste auch langsam wieder wie viel er eigentlich getrunken hat.

"Karabast.."

Er hielt sich den Kopf und setzte sich langsam auf. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es noch früh am Morgen war. Kanan blinzelte und sah sich um. Keine einzige Flasche war mehr zu sehen. Langsam setzte er sich auf und rieb über seine Augen. Verdammt, er hätte gar nicht trinken sollen. Das setzte sich gar nicht gut. Was war überhaupt passiert? Dunkel erinnerte er sich an Schreie, laute wütende Schreie. Worte..Hatte er sich mit jemanden geschlagen? Er sah auf seine Faust, die etwas getrocknetes Blut an sich hatte. Etwas rotes war in seinem Augenwinkel und er sah ein paar rote Spritzer auf dem Boden. Also hatte er sich mit jemanden geprügelt! Entweder das oder er war mehr als einmal gegen sein Bett gelaufen.

"Verdammt...totaler Filmriss", murmelte er und erhob sich halb. Er seufzte und hielt sich an der Koje geklammert fest. Es war ihm extrem Schwindelig und er konnte kaum sagen wo oben und unten war. Weitere Bilder schossen durch seinen Kopf, doch sie machten keinen Sinn. Und mit wem hatte er sich geprügelt? Es war doch kaum jemand da?

"Nie wieder Alkohol. Urgh, ich glaube es nicht."

Wie konnte er überhaupt so blöd sein zur Flasche zu greifen? Was ist denn mit ihn los gewesen? Sowas ging doch nicht. Hera würde ihn umbringen.

"Hera..."

Dieser dumme Streit. Sie war abgehauen und er hatte zur Flasche gegriffen - etwas, was er sich geschworen hatte nie wieder zu tun. Gott wenn das jemand erfuhr..zum Glück waren Ezra und Sabine noch auf ihrer Mission. Er wollte auf keinen Fall, dass sein Sohn ihn so sah.

Langsam taumelte er zur Tür. Jetzt brauchte er dringend einen Kaf.

Er öffnete die Tür und Licht drang ein was ein stechender Schmerz auslöste. Er hielt sich den Kopf und stöhnte leise. Er brauchte Kaf und eine Kopfschmerztablette und das dringend! Auf seinen Weg nach Draußen stolperte er an Chopper vorbei, der seine Energie auflud. Denn dieser hatte nicht damit gerechnet, dass Kanan so früh wach sein würde. Er lief in den Gemeinschaftsraum wo niemand saß, aber Kaf schon auf dem Tisch stand.

Er schluckte und schenkte sich einen Becher ein.

"Bis dann, Tristan", erwiderte eine ihm bekannte Stimme. Seine Augen weiteten sich.

Sie sind also schon hier. Oh Gott, hoffentlich haben sie nichts mitbekommen.

Er nahm einen Schluck und schloss die Augen. Das tat gut und ließ seinen Verstand etwas klarer werden lassen. Sabine trat ein und ihr Lächeln erstarb.

"Was machst du denn hier?"

Er blinzelte.

"Das sollte ich dich fragen. Was macht ihr schon hier?" Er rieb sich die Stirn und nahm noch einen Schluck. "Gott diese Kopfschmerzen."

"Ähm wie wärs mit, wir wohnen hier? Die Mission ist seit gestern rum", erwiderte sie.

"Was trinkst du da?"

"Kaf?", entgegnete er verunsichert und hob eine Braue. "Seit gestern? Urgh, wie lange habe ich eigentlich geschlafen?", murmelte er und nahm noch einen Schluck.

"Lang genug. Wenn Ezra dich hier sieht bist du tot", erwiderte sie. Er spuckte beinahe seinen Kaff aus.

"Was? Wovon redest du?!"

"Du hast völlig betrunken gestern in deiner Koje gelegen. Überall Flaschen und Depa ganz allein in Ezras Zimmer" , zischte sie und schloss die Tür. Kanan stellte seinen Kaf ab und sah sie entgeistert an.

"Was? Das.."

Ein paar Bilder kamen ihn in den Sinn und er hielt sich die Stirn.

"Ach du..Karabast. Sabine..das wollte ich nicht. Oh Gott." Er hielt sich den Kopf und atmete tief durch. "Wo ist Depa jetzt? Was ist passiert? Oh Gott Ezra hat die Flaschen gesehen, richtig? Hera bringt mich um."

"Wenn sie überhaupt Heim kommt. Er hat nicht nur die Flaschen gesehen. Kanan weißt du gar nichts?"

"Nein, absolut nicht." Er stöhnte leise. "Totaler Filmriss. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Gott ich war so ein Idiot."

"Untertrieben. Oh Gott Kanan. Ezra hat gesagt du sollst dich duschen und in deiner Kabine bleiben und ja nicht raus wagen. Du darfst auch Depa nicht sehen. Du sollst Hera kontaktieren und dich entschuldigen! Hast du ne Ahnung was du getan hast?"

Kanan starrte sie einen Moment an, seine Gedanken rasten.

"....Ezra hat mit mir gesprochen? Gestern?!" Er hielt sich den Kopf. "Wieso darf ich Depa nicht sehen? Sie ist meine Tochter, wer verbietet mir das bitte? Was soll ich getan haben?"

"Du hast dich mit Ezra geprügelt", gab sie kühl zurück. Für einen Augenblick schien Kanans Herz seine Funktion einzustellen. Er vergaß wie er atmete, sein Mundraum wurde ganz trocken und seine Augen weiteten sich.

"....was?"

Mehr Bilder kamen in seinem Gedächtnis an. Er erinnerte sich daran sich geprügelt zu haben, aber nicht mit wem. Plötzlich sah er Ezra vor sich. Sein Gesicht vor Wut und...Hass verzerrt.

Verdammt. Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein!

"Deshalb sollst du erstmal einen klaren Kopf in deinem Zimmer kriegen. Er kümmert sich mit uns um alles", erwiderte sie. "Und Depa ist unsagbar traurig, weil sie Hera vermisst."

"Warte..Warte!" Er nahm sie an der Schulter und blickte ihr in die Augen. "Ich habe...ich habe Ezra verprügelt? Sabine, bitte sage mir das das nicht wahr ist. Bitte."

Seine Stimme hatte einem flehenden Ton in sich.

"Ich hab nichts gesehen. Nur ein wenig Blut." Sie nahm seine Hände runter. "Kanan, gehe in dein Zimmer und denk nach. Wenn Chopper dich erwischt kriegst du Stromschläge ab."

"Das ist mir egal. Ich muss mit ihm reden. Sofort." Er keuchte. "Oh Gott...was kann ich dann nur zu ihm gesagt haben? Was habe ich getan?"

"Kanan, nicht. Lass es. Er braucht Ruhe und du eine Dusche." Sie drückte ihm ein paar Handtücher in die Hand und nahm ein Tablet. "Ich lege das in dein Zimmer."

"Sabine..." Er nahm die Tücher. "Ich muss mit ihm reden. Was heißt das er übernimmt jetzt? Was ist los? Was ist mit Depa?"

Kanan war völlig hilflos.

"Hera wird nicht so schnell heimkommen. Depa lenken wir ab. Sie hat alles von eurem Streit mitgehört. Alles. Und ich denke du solltest mal darüber nachdenken was du tust. Bleib in deinem Zimmer. Es ist besser so."

Kanan hätte nicht gedacht es würde noch schlimmer kommen können. Gott wie sehr hatte er sich geirrt.

"Depa hat alles mitgehört?!" Er schloss die Augen. "Sabine, ich...ich.."

Sein Verhalten war nicht zu entschuldigen. Das war mehr als offensichtlich.

"Wie geht es ihr? Wie...wie geht es Ezra?"

"Ihnen geht es dementsprechend gut. Sie brauchen jetzt Ruhe, ach Kanan.." Sie umarmte ihn.

"Das wird wieder. Du musst nur jetzt einfach mal durchhalten und in deinem Zimmer bleiben."

Er erwiderte die Umarmung, die ihm etwas Kraft gab.

"Sabine...ea tut mir so Leid. Ich...ich schäme mich so. Oh Gott."

Er schluckte.

"Wie..wie lange? Wie lange soll ich da bleiben?"

"Ein paar Tage. Keine Sorge. Nicht für immer." Sie musste lächeln. "Also. Geh duschen."

"Okay.." Sie ließen sich los und er atmete tief durch. "Sabine...bitte achte auf ihn. Auf beide."

Sie salutierte.

"Zu Befehl, Sir."

Sie schob ihn raus. Er seufzte und warf einen Blick auf Ezras und Zebs Kabine, dessen Tür zu war. Er hatte sich mit Ezra, seinem Sohn geprügelt! Er hatte Depa völlig sich selbst überlassen und wer wusste schon, was er in diesem Zustand alles gesagt hatte? Bei der Macht, dass war doch alles nur ein böser Traum. Ein böser, der wohl Tage anhalten würde. Kanan und Ezra sahen sich überhaupt nicht, sowie Depa ihren Vater. Nur Sabine sah ab und an nach dem Jedi, der sich so schrecklich fühlte. Er wollte Hera erreichen, aber sie ging nicht ran. Kein einziges Mal. Es war schrecklich. Zu schrecklich. Zwischen Rex und Ahsoka war auch keine gute Luft. Aber wie versprochen verließ Cody kein einziges Mal das Schiff. Der Chip würde bald entfernt werden, aber irgendwie war es komisch. Er verhielt sich vollkommen anders. Anders als in den Klonkriegen, mehr wie ein Imperialist. Rex bestritt es nicht, aber er tat es auf den Chip. Ahsoka wusste es besser. Sie ahnte und dafür brauchte sie nicht die Macht, dass irgendetwas gewaltig schief lief, was Cody betraf. Doch Rex wollte fast gar nicht über das Thema reden. Was noch eine andere Sache war, war das Ahsoka verstimmt über die Sache war, dass Rex sie vor Cody verleugnet hatte - das hatte zur Folge, dass er seit einer Woche auf der Couch schlafen durfte. Alles in allem war es ein absolutes Disaster bei der Crew. Dieses schaukelte sich nochmal hoch, als nach einer Woche Kanan endlich aus seiner Kabine kam. Er hatte es satt und wollte endlich mit Ezra reden. Dieser hatte sich zu einem wahren Anführer aufgeschwungen und war in die "Fußstapfen" seiner Eltern getreten. Er saß mit Sabine im Gemeinschaftsraum und ging mit ihr Unterlagen durch.

"Wenn wir die neuen Lieferungen von Metall an die Rebellion abgeben habt ihr wieder neue Rohstoffe zum Handeln", schlug sie vor. Er nickte und unterdrückte ein Gähnen. Die letzten Tage hatte Ezra Tag und Nacht gearbeitet. Wie seine Mutter das alles schaffte war ihm ein Rätsel.

"Gut, dass ist wenigstens etwas. Den Chip, den wir gestohlen haben beinhalten einige Informationen, die wir uns für unsere nächsten Missionen zu nutze machen können. Irgendwann müssen wir anfangen und können nicht ewig auf Mum warten."

Er schüttete sich seinen Kaf ein - seine dritte Tasse am Morgen.

"Willst du nicht lieber schlafen gehen, Love? Du siehst fix und fertig aus", meinte sie besorgt und küsste ihn auf die Wange.

"Ja, du siehst nicht gut aus", stimmte Kanan zu.

Ezras Augen weiteten sich und mit einem Klirren fiel ihm die Tasse aus der Hand. Er schloss seine Augen.

"Ich habe dir gesagt, dass du in deiner Kabine bleiben sollst."

"Und ich hab gesagt das du nicht gut aussiehst."

Sabine tat eine Hand vor ihre Augen.

"Glaubst du das kümmert mich?", schoss es zurück. "Geh zurück und bleibe mir aus den Augen."

"Ezra.. Ich.. Ich hab echten Mist gebaut. Und es tut mir leid und das was ich dir angetan habe, dass ist nicht zu entschuldigen. Aber Hera geht nicht ran und ich will nicht mehr allein sein."

Ezra fuhr hoch, wobei Kanan sah wie erschöpft und bleich sein Sohn war.

"Ach du willst nicht mehr alleine sein? Wieso gehst du nicht direkt in die nächste Bar? Da hast du Gesellschaft, die deine Vorlieben teilt."

"Ezra, beruhige dich."

Sabine tat eine Hand an seine Schulter.

"Es tut mir leid, okay? Ich weiß auch nicht warum das passiert ist..."

Kanan seufzte.

Es war nicht zu erwarten das er ihm verzieh.

"Oh und damit soll es gut sein? Ich komme nach Hause und alles liegt in Scherben? Weißt du wie das für mich war?! Depa weinend vorzufinden? So das ich sie gar nicht mehr beruhigen konnte? Hier alles voller Alkohol und leeren Flaschen?! Was glaubst du, wie das für mich war, Meister?!"

Kanan schluckte. Schrecklich. Sicherlich schrecklich. Unbegreiflich, es war verantwortungslos von ihn sich nicht um Depa zu kümmern und zu trinken. Etwas, was nicht zu entschuldigen ist.

"Ezra.."

"Jungs. Streitet bitte nicht, bitte", meinte Sabine und man hörte laute Schritte die auf sie zukommen.

Plötzlich stand Ahsoka im Rahmen der Tür. Diese sah auch nicht besser aus. Allerdings hatte sie einen alarmierenden Ausdruck im Gesicht.

"Leute, wir haben sehr schlechte Nachrichten. Sabine, schalte mal den Projektor an!"

Ezra starrte seinen Vater nur finster an und stellte sich neben Sabine. Ahsoka hielt sich die Stirn.

"Ganz ehrlich. Schlimmer kann es nicht werden."

"Was ist denn los?", fragte Sabine und aktivierte den Projektor. Kanan schluckte und verschränkte die Arme vor der Brust. Depa stand versteckt hinter der Tür und sah zu dem Hologramm. Ihre Schilde waren erhoben.

"Thrawn", kommentierte Ezra knurrend. Dieser lächelte nur.

"Dies ist eine Nachricht an die Rebellion, die besonders die hochgeschätzten Generäle zu schätzen wissen. Ich schlage euch einen Deal vor."

Hera tauchte auf.

Ezra schnappte nach Luft, seine Augen weiteten sich. Ahsoka rieb sich die Schläfen und seufzte. Die Aufzeichnung hatte sie bis ins Mark geschockt. Depa fuhr zurück.

"Mum.."

Kanan sah geschockt in das Bild.

"Hera.."

Die Twi'lek wich angewidert von ihm weg, dennoch zog er sie wieder zu sich.

"Mir ist es gelungen Captain oder mehr Commander Syndulla als meinen Gast in Empfang zu nehmen. Nun möchte ich Ihnen ein Angebot unterbreiten."

Ezra schnaubte.

"Dieser Mistkerl!"

"Egal was er verlangt willigt nicht ein. Nichts was er verlangt bin ich wert", erwiderte Hera und bekam die Hand vor den Mund. Kanan knurrte.

"So ein widerlicher kleiner.."

"Das Imperium fordert für die Freilassung von Hera Syndulla die zwei höchsten Generäle der Rebellion. Das wären Sie, Senator Organa und wohl Ihre Tochter. Sie Zwei gehen Hera Syndulla, ansonsten fühle ich mich gezwungen...andere Maßnahmen zu unternehmen."

Er lächelte.

"Versucht gar nicht erst eine Rettung, Rebellen. Oder sollte ich speziell sagen, Ghost - Crew?"

Ezra ballte seine Hand zu einer Faust.

"Dieser..."

Hera schüttelte heftig den Kopf und es kamen nur unverständliche Worte hervor. Plötzlich saß ein Blaster an ihrer Schläfe und sie würde ruhiger. Depa liefen Tränen über die Wangen und sie schluchzte leise.

"Mummy.."

Sabine tat ihre Hand vor den Mund.

"Hera.. Nein.."

Kanan knurrte leise.

"Kontaktiert mich, wenn Ihr euch entschieden habt. Aber hier ein Wort der Warnung. Auch eure Jedi sollten wissen, dass euch eine Rettungsmission nicht gelingen wird."

Er lächelte.

"Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit."

Damit war die Aufzeichnung beendet. Ahsoka ergriff als Erstes das Wort.

"Sie sind sich darüber am Beraten, aber es wird bereits an einem Plan gearbeitet, um Hera zu holen."

Ezra schluckte und schloss die Augen.

"Was können wir tun, Ahsoka?"

"Wir sind auf eure Hilfe angewiesen. Es wird nicht einfach sein, aber es ist machbar."

"Ich kann Hilfe herschicken lassen", wandte Sabine ein. Depa schluchzte und ging leise zurück in einer der Zimmer. Kanan nickte langsam.

"Aber er wird gut vorbereitet sein."

"Das wird uns nicht aufhalten." Ezra atmete tief durch, dann wandte er sich an Ahsoka.

"Ich nehme an sie besprechen es in der Zentrale?"

Sie nickte.

"Ja. Die Lage ist ernst. Leia und Bail sind bereits auf dem Weg."

Ezra nickte.

"Gut. Ich komme mit dir."

"Wir alle gehen mit ihr. Unsere ganze Crew geht mit", erwiderte Kanan.

Sabine schnaubte.

"Hallo?! Hört mal auf so komisch zu sein! Es geht hier um Hera!" Sie drückte sie auseinander und ging vor. "Ich hole Tristan und Lydia her. Die helfen uns."

Ahsoka rieb sich den Nacken.

"Ein Vertreter pro Zelle, mehr pro Squadron. Es gibt noch einiges mehr, aber das ist wohl mehr mein Problem", sagte sie halb entschuldigend, halb genervt. Ezra schnaubte.

"Sabine, du kümmerst dich um Depa. Bringe ihr das vorsichtig und schonend bei. Ich gehe zu Zentrale. Wir müssen alles tun um Mum zurückzubekommen."

Ahsoka hob eine Augenbraue und bemerkte die Stimmung im Raum - die war unmöglich zu ignorieren.

"Waup. Waup!"

(Das kannst du vergessen Ezra.)

Sabine sah den Droiden an.

"Okay, warum?"

"Waup."

(Sie weint, erneut.)

Ezra hielt sich die Stirn.

"Na großartig sie weiß erneut Bescheid."

Ahsoka verschränkte die Arme.

"Dann kommt Kanan mit und du beruhigst Depa? Oder wie macht.."

"Nein."

"...ihr das?", fuhr die Togruta fort und hob beide Augenbrauen. "Was ist denn bei euch los?"

"Es sind Idioten. Ich gehe mit, wehe du widersprichst, Ezra", knurrte Sabine warnend. "Als Herzogin kann ich dann Mandalore gleich in meinem und deinem Namen vertreten. Kapiert?"

"Mache doch was du willst! Solange du gehst!"

Der Jedi schnaubte. Ahsoka sah zu Sabine.

"....gibt's etwas, was ich wissen sollte?"

Diesmal lachte Ezra, allerdings sarkastisch auf.

"Frage mal meinen Vater, der ist nämlich an der ganzen Katastrophe Schuld!"

Die Mandalorianerin schnaubte.

"Ahsoka.."

"Ich?! Warum soll ich jetzt schuld sein?!", knurrte Kanan.

"Wegen deiner verdammten Worte ist Mum abgehauen und steckt deswegen jetzt in Thrawns Gewalt!" Ezra sah ihn mit funkelnden Augen an. "Glaube ja nicht, dass du dir jetzt etwas darauf einbilden kannst. Du wirst Mums Rettung nicht leiten, dass kannst du vergessen!"

Ahsoka rieb sich über die Augen.

"Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass ihr euren eigenen Cody hier habt."

"Immer noch da?", fragte die Mandalorianerin. Dann sah sie Ezra an. "Hör mir zu. Zu streiten rettet Hera nicht. Nein, es verschwendet Zeit und bringt sie mehr und mehr in Gefahr."

"Ich streite nicht, Sabine. Im Gegensatz zu ihm übernehme ich Verantwortung!", zischte Ezra. "Und verkrieche mich nicht wie ein erbärmlicher Feigling, wenn meine Familie mich braucht!"

Ahsoka seufzte.

"Kann mir mal einer erklären, was passiert ist? Und ja, Sabine. Noch immer. Leider."

"Doch du streitest", erwiderte sie. "Hört auf. Wenn Depa euch hört tut das ihr nur noch mehr weh. Ihre Mutter ist nicht hier. Eure Mutter ist nicht hier. Und sie hat Angst. Hör mir zu. Wenn sie euch streiten hört wird sie denken das alles kaputt geht. Und das willst du garantiert nicht oder? Und du auch nicht." Sie sah zu Kanan. "Also hört auf."

Kanan seufzte und hob die Hände.

"Sie hat Recht. Und du auch. Hätte ich mit Hera nicht gestritten wäre sie nicht fort. Aber niemand hätte sagen können das Thrawn sie erwartet."

Ezra schnaubte ungerührt.

"Weißt du Sabine..schlimmer könnte es nicht mehr werden. Ich beruhige jetzt Depa und danach weihst du mich in alles ein."

Ohne ein weiteres Wort an seinen Vater stürmte er aus dem Zimmer. Ahsoka hob eine Braue.

"....Mit Hera gestritten? Leute, mal im Ernst was ist los? Man könnte ja denken, dass momentan nichts richtig läuft." Sie sah zu Sabine. "Und was ist bitte mit Ezra los? Das der so mit dir spricht habe ich selten erlebt. Geschweige denn mit dir, Kanan."

Sabine seufzte.

"Ich erkläre es dir unterwegs. Kanan, wir sehen uns."

Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Sabine hasste es abgrundtief wenn Ezra so mit ihr redete. So distanziert...anders.

"Ja. Bis später.."

Ahsoka nickte dem Jedi nur aufmunternd zu, dann gingen sie aus dem Raum. In gleichen Moment öffnete sich die Tür. Zeb kam herein.

"Der Kleine hat es mir gerade erzählt. Es ist wahr? Thrawn hat Hera?!" Im ersten Moment bemerkte er nicht, dass es Kanan war mit dem er redete, dann tat er es. "Ach? Wieder unter den Lebenden?"

Kanan antwortete nicht, sondern setzte sich hin. Hera war in den Händen von Thrawn. In seinen Händen. Er erinnerte sich nur zu gut an Ryloth, als was sie sie bezeichnete.

Eine Perfektion des Krieges.. Er schluckte und ballte seine Hände zu Fäusten.

Zeb verschränkte die Arme.

"Kanan? Bist du bei uns oder soll ich nachher wiederkommen? Ein Wunder, dass der Kleine dich nicht wieder eingesperrt hat." Zeb hob eine Braue. "Du bist nüchtern oder?"

"Ja, bin ich", sagte er leise. Er drückte seinen Ehering. "Er hat sie. Und das ist meine Schuld.."

Zebs Wut verrauchte. Kanan sah so...am Ende und gebrochen aus. So hatte er ihn nur einmal gesehen und das war einer der schlimmsten Tage seines Lebens gewesen.

"Kanan...du konntest es nicht wissen, niemand von uns. Wir kriegen sie wieder...wir schaffen das irgendwie." Etwas unsicher tat er ihm eine Pranke auf die Schulter. "Dann könnt ihr euch versöhnen und dann kommt wieder alles in Ordnung."

"Nein. Ich hab so schlimme Dinge gesagt. Auch wenn sie in der Übertragung sagte das wir nichts tun sollen was er verlangt hat, ich habe ihre Angst gesehen. Sie hat so schreckliche Angst.."

"Hera ist stark, Kanan. Sie packt das. Wenn sie wieder hier ist, dann wird alles gut. Dann hat das Ganze ein Ende. Sie wird dir verzeihen, sie liebt dich. Also höre auf dir darüber einen Kopf zu machen. Okay?" Er nickte ihm ermunternd zu. "Hera kriegt niemand klein. Das müsstest du doch am Besten wissen."

"Es..es ist nicht so einfach Zeb! Ich hab Ezra geschlagen! Ich hab Depa vernachlässigt, mein Versprechen gebrochen. Ich hab es verbockt. Diesmal richtig.." Er schluckte. "Ezra wird es mir nie verzeihen, wenn Thrawn Hera was antut.."

"Hera und Depa werden verstehen. Ihr vergisst einfach diesen dummen Streit und ihr vertragt euch wieder. Thrawn wird Hera nichts antun, er braucht sie Kanan. Solange ist sie sicher." Er seufzte. "Was den Kleinen angeht...ich fürchte da kann man nur das Wort Desaster verwenden. Du weißt wie Hera sich gerne überarbeitet? Stelle dir das mindestens viermal so schlimm vor, dann hast du Ezra."

"Du musst es mir nicht sagen, Zeb. Ich habs gesehen.." Er rieb sich über die Augen. "Ich hab so ein schlechtes Gewissen.."

Zeb zögerte, dann..

"Sag mal an wie viel erinnerst du dich?"

"Ich hab einen vollen Filmriss. Sabine hat mir erzählt was ich gemacht hab..", murmelte er.

"...hat sie auch erwähnt, dass du Ezra... na ja.." Er rieb sich den Nacken. "Der Kleine hat kaum was gesagt, aber es war auch so zu sehen und von dem was Chopper sagte...hat sie erwähnt, dass du ihm die Nase gebrochen hast und er sie nur wegen seiner Kräfte heil hat?"

Der Jedi sah ihn entgeistert an. Noch mehr Schuld schwärmte in ihm auf.

"Verdammt.."

Zeb seufzte.

"Pass mal auf. Wir holen Hera zurück, ihr versöhnt euch und dann redest du mit Ezra. Wenn seine Mutter hier ist ist er bestimmt anders drauf und er wird dir zuhören. Kanan, er weiß, dass du ihm niemals etwas tun würdest, geschweige denn auf ihn loszugehen im nüchternen Zustand."

Kanan schloss die Augen.

"Ich hab gesagt das sie nie wieder kommen braucht... Wie soll das gehen?"

"Sprich mit ihr, dann findest du es heraus. Ihr wart beide wütend und gestresst, so etwas kann passieren. Es wird schon alles wieder, Boss." Er lächelte leicht. "Aber wir brauchen deine Hilfe dabei. Okay?"

Der Jedi atmete aus und nickte langsam.

"Okay. Ich helfe so gut ich kann. Sabine ist bei einer Konferenz... Ich hoffe sie haben einen Plan."

"Das werden sie. Und wir werden Hera schneller wieder hier haben, als wir schauen können."

Zeb verschränkte die Arme. "Momentan scheint wirklich einfach drunter und drüber zu gehen."

"Das kannst du laut sagen", murmelte er. "Ahsoka sagte was von Cody? Ist das nicht ein Klon?"

"Rexs Bruder, der bisher auf dem Schiff festgehalten wird. Er hat noch immer den Chip in sich und es gibt kleine Probleme zwischen den Dreien." Er seufzte. "Oder mehr zwischen Rex und Soka. Glaube mir, die hat im Moment genug am Hals."

"Ach du heilige..", seufzte er. "Toll. Noch was?", fragte er. "...Habt ihr eigentlich was von Hera's Vater gehört?"

"Nichts. Gar nichts. Na ja man sollte noch erwähnen, dass du nicht der Einzige bist, der seine Frau verletzt hat. Rex hat seine Ehe mit Ahsoka gegenüber Cody verleugnet. Du willst nicht wissen, was seitdem los ist."

Kanan verzog das Gesicht und nickte etwas.

"Okay, verstehe. Sie ist sauer. Aber wie."

"Das ist noch untertrieben, Kumpel." Er schlug ihm leicht in die Schulter. "Sie lässt ihn nur noch auf der Couch schlafen und wenn er versucht hat sie bei einem Kosenamen zu nennen, da gibt sie entweder "Meisterin Tano" zurück oder sagt ihm, dass seine Frau das bestimmt nicht billigen würde. Das ist zurzeit die Hölle los."

Er tat eine Hand vor die Augen.

"Na ja verstehen tue ich es. Besser als wenn Cody auf sie losgeht.."

"Oh du hast das Beste noch gar nicht gehört. Er hat bereits versucht Ahsoka zu töten, als sie auf ihn getroffen sind und Rex hat ihn an Bord des Shuttles gebracht."

"Was?! Ist der komplett bescheuert?!", fragte er ungläubig. "Seine Kinder sind Machtsensibel!"

"Er glaubt daran, dass er seinen Bruder retten kann, indem er ihn den Chip entfernen lässt. Ist übrigens einer der Gründe, weswegen Ezra Depa meistens im Schiff lässt. Er hat wirklich alles übernommen, seit sie zurück sind. Ganz wie Hera und du", sagte er leise und wartete seine Reaktion ab.

Kanan blickte ihn an und schloss die Augen.

"Das ist.. Das ist Ezra. Das ist typisch Ezra."

"Sabine und ich haben unser Bestes getan ihm zu helfen, aber er hat fast alles alleine geschmissen. Heras Arbeiten sind so gut wie alle erledigt für die nächsten Wochen, die Ghost ist im Top Zustand und er hat sich rund um die Uhr um Depa gekümmert. Glaube mir, der Kleine hat alles getan. Er schlägt zu hundert Prozent nach dir und Hera, ist sozusagen in eure Fußstapfen getreten."

Kanan schluckte.

"Das ist.. Das beeindruckt mich, ich bin wirklich stolz auf ihn. Hera ist es bestimmt auch, wenn sie das erfährt."

"Wenn die Situation nicht so verfahren wäre, dann wäre er sehr glücklich das zu hören. Hat aber auch erhebliche Nachteile gehabt." Er seufzte. "Nicht nur was seine Gesundheit betrifft, sondern auch Sabine. Hast du sicher bemerkt.."

"Er ist anders zu ihr. Ja. Sehr..aggressiv wenn man es so sagen kann. Sehr bestimmt. Distanziert", murmelte er. "Er lässt das zu, was Hera immer vermeidet. Komplett sich von dem Rang beherrschen zu lassen."

Er rieb sich den Nacken.

"....ähm nicht so ganz. Das ist nicht der Grund."

"Lass mich raten. Ich?"

"Hör zu, so wie ich das sehe ist es sehr aus dem Ruder gelaufen und.." Er sah seinen Blick. "Kanan...hat der Kleine dir je erzählt woher die Narbe auf seinem rechten Unterarm hat, die wie ein "A" aussieht?"

Kanan schüttelte den Kopf.

"Nein.."

"Dann warte ab bis er es tut. Alles was ich sage ist, dass ihn die ganze Sache mehr aufgewühlt haben könnte, als du denkst. Der Grund weshalb er so wütend auf dich ist ist nicht hauptsächlich eure kleine Konfrontation...sondern das du Depa alleine gelassen hast." Er seufzte. "Was Sabine betrifft so hatten die beiden nicht einen Moment zusammen, was nichts mit Arbeit zu tun hatte."

"Weil Ezra bei Depa war?", hakte er nach.

"Nein, weil er nichts als gearbeitet hat und er sich nichts sagen lässt. Depa und Arbeit, mehr ist da nicht." Er rieb sich den Nacken. "Im Übrigen hat er uns nur wütend angesehen, wenn wir dich nur erwähnt haben."

"Danke, Kumpel. Auf dem Stand bin ich auch schon", seufzte er. "..Wie gehts ihnen beiden dabei? Merkt es Ezra überhaupt?"

"Frage mich nicht, keine Ahnung. Ihm steigt der Rang nicht zu Kopf, nein, aber er ist geradezu versessen alles richtig zu machen und noch mehr. Da kannst du mir erzählen, was du willst, aber der Kleine hat den Perfektionismus definitiv von Hera."

Kanan musste einfach etwas lächeln.

"Er hat so viel von ihr..", murmelte er.

Zeb nickte.

"Oh ja, allerdings. Du solltest mal sehen wie er ihre Arbeiten erledigt. Genauso gewissenhaft wie sie." Er seufzte. "Kanan..das hast du nicht von mir. Aber der Kleine...er hat nicht das erste Mal gegen einen "Betrunkenen gekämpft", aber anders als du denkst."

Kanan schluckte und schloss die Augen.

"..Ich glaube er hat sowas mal erwähnt.. Vor ein paar Tagen."

Er hob eine Braue.

"Du erinnerst dich doch?"

"An ein paar Sachen..", erwiderte Kanan.

"Und welche, wenn ich fragen darf?", hakte der Lasat nach.

"Das er schon mal mit solchen Leuten zu tun hatte und.. und es in seiner Kindheit war.. Und mehr, aber damit kann ich nicht sonderlich was anfangen."

"Na das bringt uns ja irre viel weiter. Vielleicht weißt du bald alles, dass würde dir schon Mal helfen." Seine Stimme wurde leiser. "Seine Narbe stammt davon. Der Kleine hat es mir vor Jahren mal erzählt, durch einen puren Zufall. Du weißt wie schmächtig und klein er war, Kanan. Ezra hatte keine Chance."

Der Jedi schluckte und rieb sich über die Augen. Das durfte nicht alles wahr sein.

"Verdammt."

Zeb seufzte nur und tätschelte dem Jedi den Rücken.

"Es wird schon wieder. Irgendwie... Ihr habt euch immer zusammengerauft. Gib ihm Zeit, er ist möglicherweise etwas verschreckt."

Irgendwann bringen die beiden sich noch gegenseitig um und merken ihre Blödheit im Jenseits. Der Jedi legte seine Kopf auf die Tischplatte und stöhnte entnervt.

"Nette Worte, Zeb. Aber ich denke das wird Probleme machen."

"Versuche nur zu helfen. Komm, ich gebe dir einen Kaf und dann fühlst du dich gleich etwas besser. Wir können jetzt sowieso nichts tun. Sabine ist bei der Besprechung und Ezra beruhigt Depa bis sie eingeschlafen ist." Er ging in die Küche, nahm zwei Tassen und schüttete ihnen Kaf ein. Dann kam er zurück und setzte sich gegenüber von Kanan.

"So."

Seufzend nahm er einen Schluck und sah in den Kaf hinein.

Du fühlst sich besser, wenn du das hier trinkst. Besser und gesünder. Na ja für Leute die gerne ihren Stress abbauen wollen. hörte er Hera kommentieren in seinem Kopf und betrachtete seinen Ehering. Er vermisste sie. Er vermisste sie so sehr und hätte alles darum gegeben sie jetzt in seine Arme schließen zu können und nie mehr loszulassen. Das alles wieder in bester Ordnung war. Stattdessen war seine Frau entführt worden, seine Tochter mehr als verängstigt und sein Sohn schlicht und weg hasste ihn. Wundervoll.

Hera war schon immer der Streitschlichter hier gewesen. Auch wenn er es nie zugab war sie immer die Spectre-1 gewesen. Sie hatte Zeb gesund gepflegt, sie hatte Sabine mit ihren Vorwürfen geholfen, ihrer Angst und ihrem Vertrauen. Sie hatte sofort in Ezra das Gute gesehen. Sie war eine Art Schlüssel. Sie war die, die sie immer rettete. Die, die ihn gerettet hatte. Und jetzt wo sie nicht da war brach alles in einem einzigen Desaster aus. Er konnte es sich nicht vorstellen wie, aber irgendwie musste wieder alles in Ordnung kommen.

Am Besten musste sie einfach nach Hause kommen. Einfach herkommen und das Leben würde wieder normal sein. Aber dann würde er sie niemals mehr gehen lassen.

Niemals wieder so viel stand fest. Nur...sie mussten sie erstmal befreien und finden.

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Für ihr Alter waren Anakin und Padmé Tano sehr aufmerksam, was nicht zuletzt daran lag, dass sie beide die Macht in sich trugen. Doch auch so bemerkten sie, dass etwas bei ihren Eltern nicht stimmte. Sie konnten nicht genau sagen was der Fehler war...nur schien alles so komisch zu sein. Ihr Daddy schlief nicht im selben Raum und ihre Mummy sah öfters geschafft und angespannt aus. Besonders war ihnen nicht entgangen, dass sie sie immer im Auge behielt und geradezu wachsam war. Sie hatten sich auch mehrfach unterhalten, kamen aber nicht auf das Problem was war. Streiten taten sie auch nicht wirklich nur komisch reden.

Wobei ohnehin  etwas anderes auffiel. Sonst waren ihre Eltern immer sehr verliebt und küssten und neckten sich bei jeder Gelegenheit. Selbst wenn sie mit ihnen spielten erfolgte sofort eine Zuwendung. Doch im Moment war da gar nichts. Nicht mal ein Kuss hatten sie in den letzten Tagen gesehen! Es war einfach kaum zu ertragen. Also beschlossen sie etwas zu unternehmen und herauszufinden was genau los war. Sie saßen in ihrem Spielkasten, wobei ihre Mutter sie kurz alleine ließ. Damit öffnete Anakin geschickt die Tür und sie krabbelten heraus. Beide waren mittlerweile sehr geschickt im Krabbeln und schnell noch dazu. Sie hörten wie ihre Eltern im Raum nebenan saßen und redeten. Sie krabbelten leise zur Tür, die Anakin einen Spalt breit öffnete. Er und seine Schwester schlüpften hindurch und versteckten sich. Die Erwachsenen waren viel zu beschäftigt, als das sie das bemerkten.

"..Okay, Henry. Ich kümmere mich darum. Und ich komme in den nächsten Tagen mit Besuch nach Dawn", wandte Rex ein und rieb sich über die Augen. Der Mandalorianer nickte.

"Wir erwarten euch, Sir. Ich schicke euch die Geheimdaten sofort analysiert rüber."

"Danke. Grüße deine Familie." Er salutierte und das Hologramm verschwand. Sein Pad leuchtete auf und er gab es Ahsoka. "Die Daten."

"Danke", gab sie kurz angebunden zurück und legte es auf den Tisch. Sie verschränkte die Arme und lehnte sich zurück. "Also wann kriegt er den Chip raus? Für wann ist es geplant?"

"Morgen. Ich erinnere dich daran, dass das kein leichter Eingriff ist." Er seufzte. "Ahsoka. Es war zu deinem Schutz. Und das der Kleinen. Cody ist alles andere als dumm. Er hätte geschlussfolgert das wenn wir Kinder hätten sie machtsensibel sein könnten."

Sie schnaubte.

"Zu meinem Schutz? Darf ich dich erinnern, dass du ihn hergebracht hast? Und wenn ich mir auch nur noch einen Satz von ihm anhören muss, der mich betrifft, dann breche ich ihm den Arm."

"Hätte ich ihn sterben lassen sollen?", erwiderte er. "Ahsoka, ich weiß das du ihn nicht leiden kannst. Gerade weil er versucht hat Obi-Wan zu töten."

Die Zwillinge sahen sich fragend an. Wer hatte versucht ihren Opa zu töten?

Sie seufzte.

"Und wiedereinmal verstehst du es nicht. Rex, ich weiß, dass du alles auf den Chip schiebst, aber einige Dinge entstammen seiner eigenen Persönlichkeit. Ich habe absolut kein gutes Gefühl bei der Sache und lasse die Zwillinge im Übrigen nie ohne Grund ohne Aufsicht." Sie sah seinen Blick. "Ich weiß, dass er dein Bruder ist, aber das reicht einfach nicht. Cody hat sich verändert, Rex. Er ist nicht mehr derselbe."

"Ich weiß nicht, Ahsoka..", murmelte er. "Ich weiß einfach gerade gar nichts mehr."

Sie seufzte und rieb sich über die Augen. Die letzten Tage hatten an ihren Nerven gezerrt. Nicht nur das, denn sie hasste es wie es momentan war. Das war einfach..einfach vollkommen dämlich. Sie wusste, dass sie vielleicht etwas überreagiert hatte, aber das Rex sie verleugnet hatte, hatte sie ziemlich verletzt. Und dann noch die ganze Sache mit Cody und jetzt auch noch mit Hera..

Sie schüttelte den Kopf.

"Was weißt du nicht mehr? Wo dir der Kopf steht? Da sind wir schon zwei", kommentierte sie seufzend.

"Ich... Es tut mir leid, Ahsoka. Ich hab dir so weh getan.. Ich bin ein Vollidiot..", murmelte er langsam. Die Kleinen sahen sich an.

Was ging bei denen schief? Wer war Cody?

Wieso hat Daddy Mummy wehgetan? Womit?

Die Togruta hob eine Braue.

"Ich streite nicht ab, dass ich etwas überrascht war."

"Etwas? Du bist stocksauer. Und ich kanns dir nicht übel nehmen. Aber ich wollte dich beschützen." Er nahm ihre Hände. "Wenn er das gewusst hätte, ich habe keine Ahnung was er hätte tun können. Ich hab es nur getan, damit er nicht auf falsche Ideen kommt."

Die Zwillinge verstanden nur Bahnhof.

Hä?

Sie seufzte.

"Ich weiß..aber trotzdem hat es weh getan." Das ihre Hände in seinen lagen war die erste innige Geste seit einer Woche. "Es...es hat sich so angehört, als du dich für mich schämen würdest. Das du eine Jedi geheiratet hättest.."

Sisi, ich verstehe gar nichts mehr!, wimmerte Anakin leise.

"Das tue nicht. Das tue ich nicht. Ich liebe dich. Und ich bin so stolz darauf das ich so eine wunderschöne Frau geheiratet habe. So schön, klug, weise, stark. Ich würde das niemals, mich schämen. Nein. Niemals."

Er strich sanft über ihre Wange. Padmé nahm ihren Bruder in die Arme.

Alles wird gut. Sicherlich machen die nur dummes Theater.

Sie schluckte und legte ihre Hand auf seine, sah in seine Augen.

"Ich...es ist alles etwas viel im Moment. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so rechtfertigen müsste, aber seine Worte belasten mich einfach. Ich..ich habe wohl einfach Angst, dass..." Ahsoka seufzte. "...dass du genauso denken könntest. Ich weiß, dass du das niemals tun würdest. Aber die Sache macht mir einfach zu schaffen, tut mir Leid.."

Anakin schmiegte sich an seine Schwester.

Hoffentlich. Ich will, dass Mummy und Daddy wieder kuscheln!

Der Klon sah sie sanft und liebevoll an.

"Ach Soka." Er setzte sich näher zu ihr und tat seine Hand unter ihr Kinn. "Ich liebe dich. Und ich würde das wirklich nicht denken. Cody ist nicht mehr ganz bei Sinnen. Beirrt. Ich kann dir eins versprechen, ich höre nicht auf andere Worte, sondern höre auf mein eigenes Gefühl. Vielleicht bin ich nicht derjenige der dich von A bis Z kennt, eher dein Vater, aber ich kann sagen das ich jeden Kampf und jede Meinung, die ich mir von dir gemacht habe, von damals bis jetzt, nochmal machen würde. Aus dem Grund, weil ich mich unsterblich in dich verliebt habe. Und meine Meinung kennst du hoffentlich. Du bist doch mein Licht im Dunkeln. Du und die Kleinen. Ihr seid mein Grund warum ich noch nicht am Boden bin." Er legte seine Stirn an ihre. "Ich liebe dich."

Padmé lächelte.

Können wir gleich angucken.

Sie lächelte, das erste richtige Lächeln seit Tagen und strich zärtlich über seine Wange.

"Und ich dich. Ich liebe dich mehr als alles andere, Rex."

Damit küsste sie ihn zärtlich und zog ihn zu sich. Durch seine Worte waren ihre Gedanken wieder klar und ihre Schultern nicht mehr so schwer. Sie fühlte sich viel zu erleichtert.

Anakin kicherte leise.

Ja! Kuscheln!

Er sah zu seiner Schwester.

Ich will auch!

Sie kicherte und wies hinauf. Grinsend kletterten sie hinauf und überrascht lösten sich die Beiden als die Zwillinge sich an sie schmiegten.

"Oh. Wie habt ihr denn..?"

Sie kicherten.

"Ihr zwei kleinen Schlingel. Ich sollte euer Bett machtsicher machen", lachte Ahsoka und schüttelte amüsiert den Kopf. Anakin griff nach ihren Lekku.

"Mummy? Daddy und du lieb?"

Sie lächelte und küsste ihn auf die Nase.

"Sehr lieb, mein Schatz. Genauso wie euch."

Sie nahmen sie auf ihren Schoß. Ahsoka schmiegte sich an ihren Mann und beide liebkosten ihre Kinder zärtlich. Anakin lachte.

"Mummy!"

"Daddy!", murrte Pad und verzog ihr Gesicht. Der Klon lächelte und küsste seine Frau erneut.

"Ich liebe dich.."

"Ich dich mehr."

Sie küssten sich erneut, wobei die Zwillinge das Gesicht verzogen.

Jetzt reicht es aber auch wieder.

"Daddy, Mummy. Nein", sagte das Mädchen und schob sie auseinander.

"Oh. Verbieten uns unsere Kinder das wir uns lieb haben? Warum? Peinlich?", fragte Rex und hob das Mädchen hoch. Ahsoka schmunzelte und hob Anakin auf ihren Arm.

"Ich dachte ihr mögt es, wenn Daddy und Mummy kuscheln?"

Sie küsste ihn liebevoll auf die Wange. Anakin kicherte.

"Sisi. Kuscheln!"

Er streckte seine Hände nach dem Gesicht seiner Mutter aus und quiekte.

Mit Mummy und Daddy kuscheln!

Padmé lächelte und küsste seinen Vater auf die Wange.

"Lieb."

Rex setzte seine Tochter zu Ahsoka und legte seine Arme um seine Frau, sowie Kinder.

"Jetzt kann man Kuscheln.."

"Kuscheln!"

Anakin gab seiner Schwester einen Kuss auf die Wange. Ahsoka lächelte und legte ihren Kopf an Rexs. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, denn dieser war einfach perfekt. Ihre Familie war wieder, irgendwie wieder zusammen, auch wenn sie getrennt war. Es bewies doch, das nichts sie zerstören konnte. Nichts. Doch solche Momente konnten nicht für immer wären. Denn während es bei diesem Teil der Familie "gut" lief...

..konnte man die Worte Katastrophe und Desaster beim Anderen nur bestätigen.

Depa saß schluchzend in ihrer Koje und hatte ihre Beine angezogen. Ihre Mutter war in Gefangenschaft. Dem schlimmsten Feind. Ihre Vision würde sich bewahrheiten. Das würde sie, ganz sicher. Immer mehr Tränen liefen über ihre Wangen.

"Mummy.."

Die Tür öffnete sich und Ezra kam herein. Wie immer wenn seine kleine Schwester weinte, zerbrach sein Herz und sein Blick wurde sehr sanft.

"Süße..."

Sie schüttelte den Kopf.

"Nicht Süße."

Hör auf. Wenn du das alles schön reden willst kannst du wieder gehen.

Sie schluchzte. Er seufzte.

"Nein...nein das will ich nicht. Es ist..." Ezra kam näher und streckte seine Hand aus. "Darf ich mich setzen?"

Sie schluckte und nickte.

"Von mir aus.."

Depa rieb sich über die Augen. Ezra setzte sich neben Depa und legte seine Hand auf ihren Rücken.

"Kleines...wir kriegen sie wieder. Ich verspreche es dir. Alles wird gut", sagte er leise und strich über ihren Kopf.

"Wie?"

Thrawn ist eine andere Liga. Ich hab Mum so oft reden hören über ihn. So oft. Sie hat sehr große Angst vor ihm, vor allem wegen uns... Wie sollen wir sie daraus holen? Wie kriegen wir Mum zurück?

"Depa, wir werden es schaffen. Wir haben bisher alles geschafft. Mum ist stark und sie wird durchhalten bis wir da sind und sie rausholen." Er streichelte ihre Lekku. "Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit sie zurückkommt. Thrawn ist ein gefährlicher Gegner, dass wage ich nicht abzustreiten, aber niemand hat eine Chance gegen unsere Familie. Ich schwöre es dir, Depa. Mum kommt nach Hause, um jeden Preis."

Depa schluchzte und flüchtete in seine Arme.

"Ich hab Angst.."

..Wenn sie nicht mehr kommt...wenn sie.. Ich will das nicht.

Er drückte sie an sich und wiegte sie sanft in seinen Armen.

"Schsch, sage so etwas nicht, Süße." Ezra küsste sie auf die Stirn. "Sie kommt wieder. Versprochen. Und dann nimmt sie dich in den Arm, singt dir was vor und sagt dir, wie stolz sie auf dich ist." Er legte seinen Kopf auf ihren. "Habe ich dich jemals angelogen?"

Wenn es mal nicht um dein Wohlbefinden ging dann nicht. kommentierte sie und rieb sich über die Augen.

"...ja okay, aber sonst nicht. Es ist die Wahrheit, Kleines. Wir tun alles um Mum da rauszuholen und sie ist schneller wieder hier, als du schauen kannst. Dann wird wieder alles gut bei euch. Versprochen."

Sie rieb sich über die Augen und lehnte sich an ihn.

"Hab dich lieb."

"Ich dich mehr, Süße." Er sendete ihr Wärme und Geborgenheit durch ihr Band und hörte Depas leises Gähnen. "Schlafe etwas, Kleines. Desto schneller ist Mummy wieder hier, okay?"

Sie schniefte leise und nickte.

"Okay.."

Sie schloss langsam die Augen und versuchte zu schlafen. Sich langsam zu beruhigen.

Sabine stand letzten Endes in der Tür. Die Besprechung verlief alles andere als reibungslos, aber sie hatten einen Plan.

"Ez?"

Er legte Depa vorsichtig in die Koje und deckte sie zu. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Ich verspreche es, Depa", sagte er leise. Dann ging er leise aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. "Musstest du mich anreden? Depa ist gerade eingeschlafen", gab er murrend zurück. Sabine sah ihn etwas fassungslos an.

"Moment, du wolltest das ich dich informiere."

Er sah sie nicht begeistert an. Wirklich komisch. Schon fast abweisend.

"Dann tue es und nicht vor meiner Schwester." Er rieb sich die Stirn. "Also? Wie ist die Besprechung gelaufen?"

"Bail und Leia wollen Heras Leben auf keinen Falls gefährden. Ich schlage vor wir besprechen das im Gemeinschaftsraum." Sie betrachtete ihn. "Alles in Ordnung?"

"Alles bestens", gab er ruppig zurück und massierte sich die Schläfen. "Sind Zeb und Chopper schon da?"

"Es sind alle da. Und es geht dir nicht gut."

Sie tat eine Hand an seine Schulter. Er fuhr herum.

"Nein. Ich will, dass er nichts damit zu tun hat!", zischte er. Sie fuhr zurück und tat erschrocken eine Hand an ihr Herz.

"Er ist dein Vater und hat das Recht dazu seine Frau daraus zu holen!"

"Er ist ein Feigling, Sabine! Und ich werde nicht zulassen, dass er die Rettung meiner Mutter gefährdet!" Er schnaubte und ging zur Tür. "Gehen wir. Dann schmeiße ich ihn eben raus."

Sie hielt ihn am Arm fest.

"Du weist mich ab. Stößt mich weg und bist sauer auf deinen Vater, bemerkst aber nicht das du es an mir auslässt oder? Du weißt das ich gestern auf dich gewartet habe oder? Am Trainingsplatz? Erinnerst du dich? Du hast mich sitzen lassen. Schon wieder."

"Sabine, falls es dir noch nicht aufgefallen ist habe ich im Moment Wichtigeres zu tun. Was ihn und mich angeht ist irrelevant, klar? Ich habe im Moment einfach keine Zeit für so was!"

Seine Nerven lagen blank.

"Dann lass dir helfen und stoße mich nicht weg! Verdammt das ist schlimmer wie allein auf Mandalore zu sitzen, auf dich zu warten und hoffen das es dir gut geht!"

"Mir helfen lassen? Womit denn? Es ist meine Aufgabe jetzt Mums Posten zu übernehmen. Oder soll ich den ihm überlassen? Er hat seine Chance grandios vertan, Sabine!"

"Vielleicht, aber du sagst zu mir jeder hat neue Chancen verdient! Jeder! Ich will nicht streiten aber durch deine Müdigkeit verhältst du dich nicht wie Ezra." Sie rieb sich ihr Auge trocken. "Du verhältst dich abweisend. Scheinst gar keine Gefühle zu kennen mehr, außer diese Wut gegen Kanan und nur die Liebe gegenüber Depa. Sonst kennst du gar nichts. Arbeit vielleicht, aber das ist egal. Vielleicht ist es einfach besser Hera da zusammen rauszuholen und ich gehe dann nach Mandalore. Das tut weniger weh als das."

Ezra sah sie fassungslos an und sie ging zur Tür und öffnete diese.

"Hey, ich hab den Plan."

Ezra hielt sich den Kopf und lehnte sich einen Moment gegen die Kabinentür. Wieso stritt er jetzt mit Sabine? Sie hatte ihm nichts getan. Hatte sie Recht und seine Wut über Kanan vernebelte ihm vollkommen die Sinne? Ebenso seine Müdigkeit? Er seufzte und schüttelte den Kopf. Daran konnte er jetzt nicht denken. Es war seine Aufgabe seine Mutter rauszuholen und sie zu Depa zu bringen. Danach konnte man vielleicht das Andere klären.

Er folgte Sabine in den Raum, wo sich Zeb, Chopper und..Kanan versammelt hatten. Letzteren sah er nicht an, sondern wandte sich an Sabine.

"Also, wie läuft es ab?"

"Aiden fliegt mit Antilles die Staffel und lenkt sämtliche Feuer der Kreuzer und TIE auf die Staffel." Sie aktivierte den Projektor wo sich Kreuzer und die eigene Staffelkraft zeigte.

"Die Ghost wird rein Fliegen, mit uns allen. Rex und Ahsoka begleiten uns. Wir holen Hera aus einem Hochsicherheitstrakt heraus und verschwinden wieder. Der Haken ist das es Thrawns Schiff ist. Aber ich denke es ist machbar. Ich habe Tristan und Lydia herbestellt. Sie helfen uns rein und raus. Sie haben Kamperfahrung. Die Flotte Mandalores steht ebenfalls zum Notfall bereit um einzugreifen", erklärte sie und sah ihn nicht an. "Wir haben nur eine Chance. Die Anführer sind nicht begeistert hunderte Leben für eins aufs Spiel zu setzen."

"Thrawn ist nicht zu unterschätzen. Als ich auf seinem Schiff war konnte ich sehen wie gerissen er vorgeht und wie bedacht."

"Wäre es da nicht schlauer ein anderes Schiff als die Ghost zu nehmen? Sie könnte Thrawn zu vertraut sein", gab Zeb zurück.

Ezra nickte.

"Möglich, aber sie ist unsere beste Chance. Er wird wissen, dass wir kommen." Er legte eine Hand an sein Kinn. "Als ich mit Kallus in seinem Büro war konnte ich einige Dinge sehen. Ich weiß nicht wieso, aber der Kerl beschäftigt sich mit uns. Mit uns speziell."

"Das ist das typische Agieren eines Strategen, Ezra. Er hat Atollon gefunden. Mich würde es nicht wundern, wenn er einiges weiß", meinte Kanan. "Der Punkt ist das wir rein müssen."

"Dann nehmt meine Nightfury", schlug jemand vor und Lydia stand mit Tristan im Türrahmen. "Mit einem Tarnkappenmodus ausgestattetes Schiff. Schnell, windig und unsichtbar."

Sabine musste lächeln und umarmte ihren Bruder.

"Woher kommt ihr so schnell?"

"Wir haben Botschaft von Mandalore", erwiderte die Mandalorianerin.

"Wir haben es bereits gehört. Aber was Thrawn sicherlich nicht weißt ist, dass Hera es geschafft hat eine Nachricht zu schicken."

Alle Augen richteten sich auf den Mandalorianer.

"Was? Eine Nachricht? Wie soll sie das hinbekommen haben?", hakte Zeb nach. Ezra schüttelte den Kopf.

"Was enthält die Nachricht?"

Tristan zog einen Chip und steckte sie in den Projektor.

"Hört selbst."

"Hier spricht Hera Syndulla. Ich bin in Gefangenschaft des Imperiums. Dies ist eine Warnung an die Ghost-Crew. Thrawn ist hier und plant irgendwas. Versucht keine Einzelaktionen und belasst es dabei. Kommt nicht her. Sie wissen von uns, Spectre-1. Die Wahrheit über uns. Ich weiß das, das dumm war, was wir hatten. Aber bitte sei nicht leichtsinnig. Beschütze Spectre-6 und 9. Bitte."

Sie atmete aus.

"Möge die Macht mit euch sein.

Kanans Augen weiteten sich und er fiel fast von der Couch.

"Was?!"

Lydia sah zu dem Hologramm.

"Thrawn weiß also was...?"

Er rieb sich die Stirn.

"Alles."

Ezra hob eine Braue.

"Was weiß er?"

Die letzten Worte seiner Mutter hatte seinen Zorn in seiner Brust noch mehr angefacht. Kanan sollte ihn und Depa beschützen? Das er nicht lachte!

Tristan seufzte.

"Sie wurde nicht abgefangen, also weiß Thrawn nichts von Heras Warnung...aber worauf spielt sie an?"

"Auf uns.. Der einzige Wall, der uns noch vor dem Imperium schützte. Der ist weg. Verdammt!"

Er schlug auf den Tisch.

"Was?"

Zeb hob eine Braue.

"Kanan, könntest du das mal erklären?"

Ezra verschränkte die Arme. Tristan sah Sabine fragend an.

"Wovon spricht ihr?"

"Wenn ich das mal... Kanan? Rede mit uns. Was.."

"Das wir keine normale Zelle sind, okay?! Das wir mehr sind. Das wir eine Familie sind. Das Ezra zu uns gehört und unsere Familie darstellt! Das bedeutet das er uns komplett identifiziert hat", erwiderte er. "Er könnte sogar schon von Depa wissen."

Lydia tat eine Hand an ihr Kinn.

"Und das soll jetzt der Grund von ihr sein sie nicht daraus zu holen? Bei allem Respekt aber das ist gerade der Grund um sie rauszuholen."

Ezra schluckte. Das war schlecht. Sehr schlecht. Katastrophal. Und wenn er von Depa wusste...

Zeb blinzelte.

"Moment..aber wie? Wie kann er das herausgefunden haben?"

"Spielt das noch eine Rolle? Damit hat er euch in der Hand. Eure Schwäche", entgegnete Tristan und rieb sich über das Gesicht. Kanan rieb sich über die Augen.

"Na ja umso wichtiger sie rauszuholen oder? Die Gefahr besteht das sie gegen euch benutzt wird immerhin ist sie in Gefangenschaft", wandte Lydia ein.

"Wäre nicht das erste Mal, dass man jemanden gegen uns benutzt", kommentierte Zeb. Ezra rieb sich über die Stirn.

"Also gut. Das sind zwar unerwartete Komplikationen, aber damit werden wir auch fertig. Wir bleiben bei dem Plan. Möglicherweise ermöglicht uns das sogar einen Vorteil. Wenn.."

"...Ezra bei Depa bleibt besteht keine größere Gefahr das sie erwischt werden", meinte Kanan und stand auf. "Du bleibst hier auf Yavin."

Sabine tat eine Hand vor die Stirn. Ezra sah ihn entgeistert an.

"Was? Das.." Er stemmte seine Hände auf den Projektor. "Das hast du nicht zu entscheiden!"

Tristan und Lydia sahen überrascht zu Sabine. Zeb legte sich eine Hand vor die Augen.

Nicht jetzt...

"Doch, weil es hier um was völlig anderes wie eine normale Mission geht!", erwiderte sein Vater rasch. Die Mandalorianerin sah flehend zu Tristan.

"Bring mich um. Bitte."

"Ja, hier geht es um Mum und wenn du auch nur eine Sekunde glaubst, dass ich hierbleibe, dann hat dir das Zeug mehr das Hirn vernebelt, als ich dachte", zischte Ezra. "Ich komme mit, fertig!"

Tristan hob eine Braue.

"Bin ich der Einzige, der hier gerade nichts checkt?!"

Lydia verdrehte die Augen und trat zwischen die Beiden.

"Haltet ihr mal eure verdammt Klappe?! Gehts euch zu gut oder hat die Macht oder was dieses Zeug auch ist den Verstand vernebelt?! Ihr seid ja nicht mehr ganz bei Sinnen! Eurer Pilotin wird sonst noch was angetan und ihr streitet euch! Wenn ihr nicht sofort aufhört sperre ich euch in den Maschinenraum meines Schiffes, fessle euch und lasse euch wieder raus, wenn wir den Commander raus haben! Ihr seid schlimmer wie Babys!"

Sabine schmunzelte.

"Tristan, deine Freundin gefällt mir immer mehr."

Er lächelte.

"Ja, mir auch. Sie hat Feuer."

Ezra sah zu Lydia.

"Wir ziehen die Nummer durch wie wir sie geplant haben." Sein Blick glitt zu Kanan. "Und zwar wir alle."

Sein Ton war gefährlich leise und seine Augen funkelten einen Moment. Zeb seufzte.

"Lydia, ich danke dir. Ernsthaft. Vielleicht solltest du die beiden wirklich in einen Raum sperren, dann würde dieser Schwachsinn endlich ein Ende haben."

Ezra warf Zeb einen finsteren Blick zu.

"Zeb, mische dich nicht in Dinge ein, die du nicht verstehst!"

Sabine schnaubte und zog Ezra mit sich hinaus.

"Gebt mir fünf Minuten."

Lydia seufzte.

"Gerngeschehen, Captain. Ich freue mich eine Mission mit euch durchzuführen."

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Währenddessen zog Sabine Ezra in ihre Kabine. Sie stieß ihn gegen die Wand.

"Was tust du da?", zischte Ezra und wollte sich aus ihrem Griff befreien.

"Dich zu beruhigen versuchen", meinte sie und küsste ihn sanft. Etwas, was sie seit Tagen nicht hatte tun können. Er erwiderte den Kuss allerdings nur halbherzig. Als sie sich wieder von ihm löste, war er noch immer nicht wirklich beruhigt.

"Ich muss nicht beruhigt werden. Mir geht es gut."

"Du lügst. Merkst du eigentlich was du da tust? Du hast Zeb ohne Grund einfach angeschnauzt", erwiderte sie.

"Ohne Grund?" Er löste sich von der Wand. "Ah verstehe, jetzt bin der Mistkerl oder was? Sabine, lass es gut sein. Du und Zeb wisst nichts, okay?"

"Was? Wir verstehen sehr wohl. Aber es ist kindisch von euch bei so einer wichtigen Sache einfach zu streiten."

Er schnaubte und tat sie von sich weg.

"Kindisch? Nur weil ich meine Mutter befreien will und er nicht alles versauen soll?!", gab er zurück. "Er sollte überhaupt nicht dabei sein! Und jetzt spielt er sich wieder als der große Anführer auf!"

"Nein, er benimmt sich wie ein besorgter Vater. Nur vor Wut willst du es nicht sehen. Du willst es einfach nicht. Wenn ich dadrin wäre, und Caleb an deiner Stelle wäre, würdest du dann mit deinem Sohn streiten wollen? Würdest du wollen das er da rein geht, wenn du weißt das die Rettung um mich unmöglich sein könnte? Er in Gefahr ist? Er sterben könnte?"

Er schnaubte.

"Das hat nichts damit zu tun. Ich würde mich niemals so betrinken und meinem Sohn so etwas antun! Du glaubst du und Zeb wisst alles, dabei wisst ihr nichts! Soll ich dir was sagen, Sabine? Ich höre auf niemanden vor dem ich kein Respekt mehr habe!"

"Dann hast du auch keinen Respekt vor mir."

Ihr Blick verhärtete sich. Jetzt wusste sie wo sie stand.

"Was?!" Er sah sie entgeistert an. "Natürlich habe ich Respekt vor dir! Wie kommst du darauf?!"

"Weil du nicht auf mich hörst. Seit Tagen schon nicht. Aber ich verstehe. Ist in Ordnung, Ezra", gab sie zurück und hob die Hand. "Ich mache mir Sorgen, du hörst mich gar nicht an. Ignorierst mich, verpeilst sogar Dinge, die für uns wichtig sind."

Er sah sie einen Moment an, dann schnaubte er.

"Das ist mal wieder typisch. Er benimmt sich wie der letzte Idiot, ich versuche alles noch irgendwie hinzukriegen und du hast keinerlei Verständnis für irgendetwas! Du weißt nichts, Sabine! Weder du, noch Zeb wisst was zwischen uns abgelaufen ist! Und weißt du wieso? Weil ich verdammt noch mal nichts falsch machen will und alles dafür tue, um meiner Mutter gerecht zu werden! Du hast gesagt, dass du mir hilfst, dass du an mich glaubst!"

"Das tue ich. Aber du bist so vernarrt in die Perfektion, dass du mir mein Herz brichst", gab sie zurück und ihr lief eine Träne hinab. "Schaue dich doch an. Du bist kaputt. Komplett fertig und machst weiter. Hera würde das niemals wollen. Niemals. Du bist ihr gerecht. Du willst nur nicht sehen, dass Hera auch auf andere Dinge geachtet hat. Ich kann nicht länger zusehen wie der, den ich liebe kaputt geht an Arbeit und ich nichts getan habe um ihn zu beschützen."

"Ich bin nicht vernarrt in Perfektion!" Er rieb sich die Schläfen. "Ich übernehme Verantwortung! Ich tue das, wo er versagt hat! Ich tue das, was eigentlich sein Job gewesen wäre! Ich hasse diesen Feigling!"

Sabine schluckte und schloss die Augen.

"Er ist dein Vater, Ezra. Denk drüber nach was du sagst."

"Mein Vater hätte mir nicht die Nase gebrochen! Mein Vater hätte mich nicht gegen die Wand geschleudert, weil ich ihm eine Flasche aus der Hand genommen habe!" Er schnaubte. "Ich hätte keine Angst vor meinem Vater!"

Sabine nahm vorsichtig seine Hände.

"Beantworte mir eine Frage. Und zwar ruhig und ausgelassen. Denke darüber genau nach. Bitte."

Sie rieb seine Hände und blickte ihm in die Augen. Er atmete tief durch und zwang sich die Wut in seinem Herzen zu verschließen. Sabines Berührung beruhigte ihn etwas und er sah in ihre Augen.

"Welche Frage?"

"Du weißt das er verzweifelt zur Flasche griff. Er war nicht nüchtern, als er dir das antat. Jetzt sitzt Kanan dennoch vor dir... Beantworte mir eins.. Liebst du ihn denn nicht mehr? Deinen Meister? Deinen besten Freund? Dein erster wirklicher Freund?", fragte sie leise und drückte seine Hände. "Deinen Vater?"

Ihre Frage überraschte ihn und traf ihn unvorbereitet. Er wollte etwas sagen, aber keine Worte kamen heraus. Alles was er in der letzten Zeit gefühlt hatte war nur der Hass, nicht nur die Wut, auf seinen Vater und Liebe für Depa. Er war so wütend, so verdammt wütend und enttäuscht. Er fühlte sich im Stich gelassen, verraten, so fürchterlich verletzt...doch Sabine wartete noch auf seine Antwort.

"Ich kann sie dir nicht beantworten. Aber eines weiß ich ganz sicher. Er hat das selbst getan, es war seine Entscheidung und er ist für die Konsequenzen allein verantwortlich."

"Aber du hast gezögert. Du bist hin und her gerissen.." Sie schlang ihre Arme um ihn. "Lass mir dir sagen das ich dich sehr liebe. Und das ich dir gerne helfe. Das ich mir dennoch Sorgen um deine Gesundheit mache. Ich bin bei dir. Aber ich will das wir als Familie deine Mum daraus holen." Sie drückte ihn sanft an sich. "Ni kar'tayli gar darasuum."

Ezra schloss die Augen und erwiderte die Umarmung.

"Ich liebe dich auch. Gott, ich liebe dich so sehr...und es tut mir so Leid, dass ich mich dir gegenüber wie der letzte Idiot verhalten habe." Er seufzte. "Es.....es ist nicht einfach für mich. Mum lässt sich nie was anmerken. Ich habe das Gefühl, dass ich nichts richtig mache. Das ich einfach.." Er schluckte. "Ich fühle mich alleingelassen, okay? Mehr als das!"

Sie hielt ihn fest und strich ihm über den Rücken.

"Ich verstehe das. Ich verstehe das, okay? Ich hab das auch durchgemacht. Und du machst nichts falsch. Du bist großartig. Oh Gott ich könnte es nicht besser wie du. Du bist so gut darin uns zu führen. Ich verspreche dir, dass deine Mum bald wieder hier ist. Und bald wieder alles normal ist. Versprochen."

Sie küsste ihn auf die Wange und blickte in seine Augen. Es war, als ob Ezras ganze Kraft, seine ganze Haltung aufeinmal zusammengebrochen war. Er ließ sich auf Sabines Koje sinken und legte den Kopf in seine Hände. Das war das erste Mal seit Tagen das er sich einen Moment ausruhte.

"Ich kann nicht mehr.."

Sie seufzte und strich über seinen Kopf.

"Ich weiß. Es ist viel. Es ist sehr viel. Komm her."

Sie legte seinen Kopf auf ihren Schoß und strich über seine Haare. Ezra schloss die Augen und ohne das er es verhindern konnte rollten ein paar Tränen über seine Wangen.

"Es tut weh, Sabine", sagte er leise und zeigte endlich Gefühle, etwas was er seit einer Woche vermieden hatte.

"Ich verstehe dich", erwiderte sie leise. Sie küsste ihn auf den Kopf. Sie hasste es, wenn sie ihn so fertig sah. "Ruhe dich aus. Lass es raus."

"Ich hatte Angst vor meinem eigenen Vater, Sabine. Ich..ich will mit ihm reden, aber jedes Mal sehe ich das alles und dann ist da diese Wut und die Angst, und Mum, dann Depa.." Er schluckte. "Ich schaffe das nicht."

"Du musst es auch nicht alleine schaffen, Ezra. Du musst es nicht. Wir sind alle bei dir und helfen dir so gut wir können. Du musst uns aber lassen, Love", sagte sie leise. "Wenn Hera zurück kommt klärt sich das alles. Bestimmt wird es sich das klären, okay? Ich kümmere mich um Depa, wenn du willst."

"Das ist lieb von dir, aber sie lässt sich nur von mir beruhigen, wenn ich das hinkriege." Er genoss die Geste und versuchte sich etwas zu entspannen. "Ich hoffe es. Ich vermisse sie so sehr.. und Depa erst. Ich bin so wütend, dass sie ganz alleine war und ich nicht da war. Und dann...ich war noch nie wütend wie in diesem Moment, Sabine. Ich kann froh sein, dass ich mich noch etwas unter Kontrolle hatte", gab er leise zu.

"Ich verstehe dich. Aber Hera ist sehr stur. Du weißt das sie es immer durchzieht, wenn sie was will. Es war eine blöde Situation, wo niemand hätte das erwarten können." Sie strich weiter über seinen Kopf. "Ruhe dich aus. Wir haben noch Zeit."

Er spürte wie ihm die Müdigkeit überwältigte. Seine Augenlider wurden schwer und seine Wut verebbte.

"Sabine..."

"Schhht. Ich bin hier. Ich pass auf dich auf.. Ich bin hier."

Sie warf ihm eine Decke über und drückte seine Hand.

"Ja..die Antwort auf deine Frage", kam es leise zurück. Sie lächelte sanft und drückte einen Kuss auf seine Lippen.

"Es wird alles wieder gut."

"Hoffe ich..."

Er dämmerte langsam weg und war bald darauf eingeschlafen.

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