63. Kapitel
Wir wünschen euch frohe Weihnachten! Wir hoffen, dass ihr alle schöne Festtage habt! :D
"Sag mal gehts noch? Wieso weckst du mich nicht?! Warum bist du überhaupt wach? Und was zum Teufel hattest du allein da draußen zu suchen?!", zischte er leise, um die Kleinen nicht zu wecken. Oh er war nicht sauer. Irgendwas zwischen wütend, besorgt und ängstlich.
"Ich hatte einen guten Grund." Ahsoka hob die Hände. "Die Macht hat mich geweckt und jemand hat meine Hilfe gebraucht. Du und die Kids habt seelenruhig geschlafen und ich wollte euch nicht aufwecken. Ehrlich gesagt habe ich darauf gehofft, dass ich wieder hier bin ehe du wach wirst." Sie sah seinen Blick. "....wann hast du es gemerkt?"
"Decke war noch warm. Ich schätze zehn Minuten nachdem du gegangen bist", gab er trocken zurück und wies rein. "Rein. Jetzt."
Na super. Jetzt ist er richtig sauer...
"Ich kann es wirklich erklären", gab sie zurück und versuchte es erneut.
"Oh ich bin gespannt", meinte er und schlug auf die Konsole und die Rampe fuhr zu. Sie gingen in die Küche mit dem Esszimmer.
"Schlafen die Kleinen?", fragte sie leise, als er die Tür zum Schlafzimmer schloss und das Babyphone auf den Tisch stellte. Er nickte und ging zur Küchenzeile.
"Also. Was sollte das?", hakte er nach und holte Gläser aus dem Schrank. "Und wehe es ist keine gute Erklärung."
"Ich habe es dir doch gesagt. Ich bin aufgewacht, weil mich die Macht aufgeweckt hat. Ich habe eine Warnung gespürt und wusste, dass ich etwas tun musste. Also habe ich mich aus dem Schiff geschlichen und bin der Macht gefolgt. Ich habe auch meinen Umhang genommen, damit mich niemand erkennt."
Sie befreite sich von diesem. Rex sah alles andere als zufrieden aus.
"Für mich kein sonderlich guter Grund." Er stellte ihr ein Glas hin und setzte sich. "Los. Was sollte das?"
"Sandleute haben einen Jungen gefangen. Ich habe sie in die Flucht geschlagen und den Jungen befreit. Entspann dich, es ist alles gut."
Na toll. Wieso mache ich überhaupt den Mund auf?
"Entspannen? Ähm. Ich erinnere dich daran das wir auf Tatooine sind. Sklaven? Hutts? Sandleute? Kopfgeldjäger? Noch vielleicht einen Grund warum ich mich nicht aufregen sollte?"
Er schnaubte leise.
"Rex...es war Luke. Deshalb hat mich die Macht gewarnt. Die Sandleute hatten sich Luke geschnappt. Ich habe ihn gerettet, er ist jetzt wieder zu Hause bei seinem Onkel. Keine Sorge er weiß nicht wer ich bin." Sie lehnte sich zurück. "Zufrieden?"
Rex wollte etwas erwidern, doch dann schnaubte er leise.
"Warum sagst du nichts? Was wäre, wenn dir was passiert wäre?"
"Wenn ich dich geweckt hätte, wäre nur unnötig viel Zeit verstrichen und du hättest mich letztendlich davon abhalten wollen. Außerdem konnten die Kids nicht alleine hier bleiben. Rex, ich musste es tun. Er ist..er ist mein kleiner Bruder. Mir wäre nichts passiert."
Sie verschränkte die Arme und nahm einen Schluck von dem Kaf. Das konnte länger dauern.
"Ich weiß das er das ist, es ist auch sehr mutig gewesen, aber trotzdem hättest du wenigstens mich wecken können. Oder Ben", gab er zurück und nahm selbst einen Schluck.
"Und was genau hätte das genützt? Ich musste schnell handeln, Rex. Wenn ich dich oder ihn geweckt hätte, dann hätte es nur mehr Zeit gekostet."
Wobei ich mich frage...Vater hätte es merken müssen. Er hätte ihn ebenfalls , ich weiß. Aber es kam auf die Zeit an. Das hätte alles nur verzögert und wer weiß, wo sie dann gewesen wären."
Ahsoka sah nachdenklich aus. Sie fragte sich nach sie vor, weshalb Ben nichts gemerkt hatte. Oder...oder hatte er das und wollte es ihr überlassen? Der Klon tat eine Hand an seine Stirn und seufzte leise.
"..Okay." Er sah sie an. "Du hast deinen Bruder beschützt. Das war großartig von dir."
Sie hob eine Braue und sah auf.
"Warte mal...das wars? Du bist nicht sauer? Also nicht, dass ich mich beschweren würde", fügte sie hastig hinzu.
"Warum sollte ich jetzt weiter drauf rumhacken? Ahsoka, natürlich fand ich es ziemlich leichtsinnig und nicht gut das du mich nicht geweckt hast, aber ich hätte das Gleiche auch für Gregor oder Wolffe getan", meinte er. "Soll ich sauer sein und dir ne Strafe aussprechen oder was?"
Sie hob die Hände.
"Nein, nein natürlich nicht. Ich war nur...überrascht." Sie griff nach seiner Hand. "Entschuldige. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Wenn es anders gewesen wäre, dann hätte ich dich geweckt."
"Das will ich mal hoffen", meinte er darauf und umschloss ihre Hand. "Ich bin stolz auf dich. Das hast du gut gemacht. Wirklich gut. Wie gehts dir? Ist alles okay?"
"Ja...mir geht es gut, Liebling."
Sie lächelte und spürte wieder diese Wärme in sich.
"Mehr als das. Eines Tages wird er kommen und dann wird er alles verstehen. M-mein kleiner Bruder.."
Rex strich über ihre Wange.
"Luke...hm..Ben liebt ihn sehr und du hast ihn gerade das erste Mal gesehen und schon hast du ihn in dein Herz geschlossen."
"Er sieht aus wie er...er ist wie er...Dieser Blick, wie er mich angesehen hat...als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden." Sie schloss die Augen. "Es war...als ob er bei mir wäre. Wir haben sofort eine Verbindung zueinander aufgebaut..."
"Ich sehe es. In deinen Augen und deinem Lächeln."
Er strich über ihre Wange.
"Tut mir Leid, dass ich dich erschreckt habe", murmelte sie und setzte sich zu ihm. "Verzeihst du mir?"
"Es gibt nichts zu verzeihen."
Er küsste sie sanft auf die Lippen und zog sie zu sich. Sie schlang ihre Arme um ihn und erwiderte den Kuss.
"Gut. Was hältst du davon, wenn wir uns wieder hinlegen? Ehe uns unsere Engel gleich aufwecken."
"Gute Idee. Die Kleinen wollen, aber sicherlich nachher noch zu deinem Vater..", meinte der Klon und lächelte.
"Dann haben wir Zeit für uns...keine Rebellion, keine Pflichten, die Kids bei ihrem Opa...denkst du an das, was ich denke?", raunte sie ihm zu und küsste seinen Hals. Er lächelte.
"Unanständige Gedanken, Lady Tano?"
"Die habe ich immer, wenn ich meinen Ehemann vor den Augen habe", gab sie leise zurück. "Der mir das schönste Hochzeitstagsgeschenk gemacht hat, was ich mir vorstellen konnte.."
Rex schüttelte den Kopf.
"Das war das was mir eingefallen war, mir wichtig war das du ihn mal siehst.."
"Und dafür bin ich dir unendlich dankbar, Schatz." Sie küsste ihn zärtlich und nahm seine Hand.
"Na komm. Legen wir uns noch etwas hin."
Er nickte und erhob sich, nahm das Babyphone mit sich und ließ sich von seiner Frau leise ins Zimmer ziehen. Die Kleinen schliefen noch immer ruhig und schienen die Diskussion ihrer Eltern gar nicht mitbekommen zu haben. Ahsoka und Rex legten sich eng umschlungen ins Bett. Die Togruta dachte an Luke und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie hatte einen kleinen Bruder. Einen Bruder, der genau wie er war. Und es würde die Zeit kommen, da würde sie sich ihm zu erkennen geben. Und dann würde sie ihn nie wieder los lassen. Dann würde sie ihm vielleicht einiges ihres Wissen zeigen.
Luke Skywalker...eine neue Hoffnung.
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Währenddessen:
Auch auf Atollon war die Nacht bereits hereingebrochen. Das Feuer war gelöscht und Ezra und Kanan befanden sich in ihrem Zelt und waren fest am Schlafen. Doch wie Ahsoka wurde auch Ezra durch die Macht geweckt. Nicht durch ein Gefühl, sondern durch eine Stimme. Eine Stimme, die er erst als Einbildung abtat.
"Komm zu mir.."
Ein Flüstern, eine Welle durch die Macht die zu ihm drang.
"Komm zu mir.."
Ezra öffnete verwirrt die Augen und richtete sich auf. Hatte er gerade eine Stimme gehört? Er sah zu seinem Vater, der noch immer seelenruhig schlief.
"Komm her...", kam es erneut und Ezra sah sich wieder um. "Ich warte auf dich.."
Der Jedi rieb sich über die Augen und war mit einem Schlag hellwach. Er hatte sich diese Stimme nicht eingebildet... Kurzerhand schlüpfte Ezra aus seinem Schlafsack, zog sich seine Klamotten über und zog seine Stiefel an. Dann ging er leise und mit einem letzten Blick auf seinen Vater nach Draußen. Bis auf das Mondlicht war es stockfinster. Er hörte die Disruptoren in der Nähe piepen und sah sich um.
"Wo bist du? Wer bist du?"
"Komm zu mir.. Folge mir... Folge der Macht...", kam es leise zurück und Ezra blickte in eine Richtung. Dort lag ein kaputter Disruptor am Boden. Er runzelte die Stirn.
"Wer hat...?"
Die Macht drängte ihn dazu weiterzugehen, der Stimme zu folgen.
"Also gut. Das kann unheimlich nach Hinten losgehen, aber ich soll auf mich vertrauen. Dann los.."
Ezra berührte sein Lichtschwert, welches an seinem Gürtel hing und ging an den Disruptoren vorbei. Blindlings lief er weiter, wohin die Macht ihn führte.
"Gut, komm zu mir..", sagte die Stimme diesmal ein wenig lauter.
Ezra ging einfach weiter. Er folgte der Stimme, der Macht und ihrer Welle. Schließlich lief er in eine Art Grube hinunter. Verwirrt sah er sich um, aber er konnte nichts in seiner Nähe entdecken. Nur eine riesengroße Koralle.
"Hallo?"
Plötzlich begann der Boden zu beben und die Koralle bewegte sich, Staub fiel hinab und das Etwas drehte sich schnaubend.
"Du bist hier..", ertönte er und drehte sich zu ihm.
"Woah!"
Ezra kriegte den Mund nicht mehr zu und stolperte zurück, sodass er auf den Boden landete.
"Was...."
Mit geweiteten Augen starrte er das...das Ding vor sich an.
"W-wer..wer bist du?"
"Hallo... Du hast mich gehört.."
Seine Stimme war gewaltig sowie seine Präsenz. Er hatte die Korallen als Hörner, weiße Augen einen langen Bart und Beine auf die er sich stemmte.
"Du...du hast zu mir gesprochen?" Ezra fasste sich allmählich wieder und erhob sich.
"Wow...."
"Überrascht?" Er lachte leicht. "Wie nennst du dich?"
"E-ezra. Ezra Jarrus - Syndulla. Ich bin ein Jedi - Ritter..."
Er sah zu dem Wesen hoch.
"Und wer bist du?"
"Aha.."
Er stampfte leicht.
"Ich bin der der zwischen Licht und Dunkelheit steht, zwischen Ashla und Bogan. Der Bendu..."
Er blickte ihn erstaunt an.
"Du...bist also ein Wesen der Macht? Wow...ich habe noch nie von dir gehört. Wieso hast du mich gerufen?"
"Weil ich euch spüren konnte, Ezra Jarrus-Syndulla, Jedi-Ritter", gab er zurück. "Ihr habt mich aus einem tiefen Schlaf geholt."
"Ich?" Ezra rieb sich verlegen den Nacken. "Ähm...wieso? Entschuldige, wenn ich dich geweckt habe, dass war keine Absicht.."
Er lachte leicht.
"Ezra Jarrus-Syndulla. Du hast viele Gedanken. Und ein Anderer auch."
"Du meinst bestimmt meinen Vater...oh Karabast. Er wird außer sich sein, wenn er mich nicht vorfindet..." Ezra sah zu Bendu. "Viele Gedanken? Was genau meinst du damit?"
"Deine Gedanken um deine Zukunft. Und um das was du sahst."
Er lachte leicht.
"Oh...was das betrifft wäre ich dir sehr verbunden, wenn du das ihm gegenüber nicht erwähnst. Er weiß davon nichts..." Ezra rieb sich den Nacken. "Ähm...was genau hast du gesehen? Also..wirklich alles?"
"Ich bin der eine in der Mitte. Ich sehe alles." Seine Mundwinkel bewegten sich hinauf.
"Du solltest derjenigen Lehren die das dir zeigte es nicht zu häufig zu nutzen."
"Oh glaube mir, dass versuche ich. Aber meine Schwester, die zugleich mein Padawan ist, ist etwas zu dickköpfig."
Ezra seufzte.
"Also hast du alles gesehen. Du kennst also auch meine Geschichte?"
"Ich kenne sie. Und sie hat dich zu dem gemacht was du bist. Die Macht hat es vorhergesehen das du der Ashla dienst." Er nickte und lachte leicht. "Du bist stark in der Macht."
"Du bist nicht der Erste, der es sagt." Er hob eine Braue. "Aber wieso zeigst du dich jetzt? Ist ja nicht so, als ob ich nicht schon früher solche Gedanken hatte."
"Ich will dir helfen zu heilen..", meinte er. "Komplett das zu vergessen was dir weh tut. Und dein Padawan und dein Meister haben gute Schritte dazu getan. Nur Erstere war etwas leichtsinnig."
Ezra schnaubte.
"Das kannst du laut sagen. Aber sie haben stets nur versucht mir zu helfen. Das haben sie immer. Auch...wenn es manchmal wirklich sehr unbeholfen war." Er verschränkte die Arme.
"Aber bisher haben wir alles zusammen geschafft und ich möchte sie um nichts in der Galaxis mehr messen. Aber ich glaube, dass es länger dauern wird, dass ich heile. Ist immerhin ziemlich viel..."
"Aber vergesse doch das Schlechte", meinte der Bendu. "Vergesse es und behalte das Gute, dass könnte dir weiter helfen."
Ezra sah ihn fragend an.
"Vergessen? Oh nein. Wenn du meine Geschichte kennst, dann ist vergessen ne ganz schlechte Lösung bei mir. Ich will nicht schon wieder an Amnesie leiden, dass Desaster war mir genug. Und wenn meine Familie mich wieder komplett neu einführen muss, dann überlegen sie sich das mit mir bestimmt nochmal. Vor allem wenn mein Vater herausfindet, dass ich nicht bei ihm bin. Und nur das Schlechte vergessen? Das ist nicht möglich."
"Warum? Das Schlechte hat dir nur Probleme gebracht. Und Schmerz und all das. Also warum Ezra Jarrus-Syndulla? Warum willst du es nicht vergessen?"
Ezras Augen weiteten sich.
"Warte mal...du kannst es wirklich bewirken, dass ich alles Schlechte vergesse und trotzdem noch weiß, wer ich bin?"
"Ich bin der Bendu. Ich bin eins mit der Macht, diese ist mir mir. Natürlich kann ich das..", meinte er.
Er könnte mir alles nehmen. Alles Schlechte. Meine Vergangenheit, all das was geschehen ist, Maul, meine Albträume, die Auseinandersetzungen mit meiner Familie, die Schuldgefühle...ich könnte alles einfach vergessen. Alles...
Ezra sah zum Bendu hoch.
Aber ich beginne zu heilen. Dad sagte solche Schritte wären nicht einfach...das es gut wäre...
"Dein Angebot ist sehr nett, aber ich lehne dankend ab."
Der Bendu stampfte leicht.
"Warum? Warum Jedi-Ritter?"
"Weil...weil es zu mir gehört. Natürlich war das furchtbar und mir ist es lieber gar nicht darüber nachzudenken...aber ich beginne bereits zu heilen. Ich vergesse es nicht vollständig, aber ich..ich beginne es zu akzeptieren. Auch wenn es meine Vergangenheit ist und ich es wirklich am Liebsten nur vergessen möchte...all das was passiert ist hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Alle diese Erfahrungen haben mir gezeigt, wie wertvoll meine Familie ist. Vieles hat uns noch mehr aneinander gebunden. Wenn ich an den Streit denke, den mein Vater und ich zuletzt hatten, so hat er mich fast zerstört, aber uns am Ende näher gebracht als je zuvor. Im Leben gibt es nicht nur gute Dinge, man muss auch die schlechten Dinge nehmen und sie akzeptieren. Das gehört dazu. Ich weiß jetzt wer ich bin, wo mein Platz ist und zu wem ich gehöre. Es hat eine lange Zeit gedauert, aber jetzt habe ich keine Zweifel mehr. Ich musste das alles durchstehen, um zu erfahren, wer ich bin. Deshalb muss ich dein Angebot ablehnen, Bendu. Ich bin jetzt soweit. Ich kann damit leben und anfangen es zu akzeptieren und es hinter mich zu lassen. Endgültig."
Der Bendu lächelte leicht und sendete eine leichte Welle aus.
"Der Macht ist dein Beistand.." Er schnaubte und lachte. "Jedi-Ritter, du bist stark. Du hast dir deinen Padawan verdient. Das weiß ich jetzt."
Ezra lächelte und rieb sich den Nacken.
"Ähm..danke. Hat aber auch lange gebraucht bis ich es verstanden habe. Um genau zu sein erst vor Kurzem."
"Oh ich weiß. Ich fühlte es", meinte er und schnaubte leicht. "Ich spüre die Gefühle deines Meisters."
"Oh...ja dann bin ich definitiv in Schwierigkeiten. Er kann sehr...ähm überbesorgt und übertrieben beschützerisch werden."
Ezra rieb sich den Hinterkopf.
"Ein typischer Meister", meinte er und lachte belustigt. "Jedi-Ritter."
"Er ist mehr als mein Meister. Er ist mein Vater, mein bester Freund. Und wenn er erfährt, dass ich mitten in der Nacht das Zelt verlassen habe, dann geht es mir..."
Ezra zuckte zusammen, als er hinter sich eine vertraute Präsenz vernahm.
Na toll. Ich bin erledigt..
Er drehte sich um und entdeckte seinen Vater, der Bendu wirkte amüsiert.
"..an den Kragen."
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Kanan blinzelte leicht und seufzte. Er hatte irgendwas gespürt und erwachte aus seinem Schlaf.
"Ezra?"
Doch sein Sohn antwortete nicht. Etwas schlaftrunken hob er den Kopf und rieb sich über die Augen. Was in der Macht hatte ihn geweckt? Er richtete sich auf und sah zu dem Schlafsack wo sein Sohn la- liegen sollte! Sofort riss er die Augen auf und sah sich um.
"Ezra?"
Nichts. Es war keine Spur von seinem Jungen zu sehen. Kanan war auf einmal hellwach und stolperte aus dem Zelt. Mit klopfendem Herzen suchte er die Umgebung mit seinen Augen ab, doch seinen Sohn entdeckte er nicht. Dafür fiel ihm etwas anderes auf... Die Disruptoren waren aus. Nein. Sie waren zerbrochen und lagen kaputt auf dem Boden. Kanan sah mit Horror sich um. Waren vielleicht die Spinnen hier? Hatten sie ihn mitgenommen?!
Er verlor keine Zeit und nahm sein Schwert.
"Ezra?!"
Sein Ruf ging in der Dunkelheit unter. Er hörte das Zischen der Spinnen hinter den Felsen, die ihr Lager umgaben. Doch er spürte seinen Jungen nicht.
"Verdammt Ezra", fluchte er. War er wach gewesen? Hatten sie ihn aus dem Zelt genommen? Warum hatte er ihn nicht geweckt? Er kramte eine Taschenlampe hervor und machte diese an um sich umzusehen. Wirklich alle, alle Disruptoren waren zerstört. Sonst war ihr Lager unberührt geblieben soweit er erkennen konnte. Aber sein Sohn fehlte nach wie vor. Er atmete aus und versuchte Ezra zu finden, durch die Macht. Er fühlte die Spinnen, wie sie näher kamen. Er spürte die Präsenzen auf Chopper Base. Er fühlte etwas anderes.. Er konnte die Signatur nicht zuordnen...aber sie war bei Ezra. Ganz deutlich. Und es schien nicht weit von ihm zu sein!
Er verlor keine Zeit. Sofort machte er sich auf den Weg. Er rannte zwischen den Korallen hindurch zu der Signatur seines Sohnes. Halb besorgt, halb außer sich rannte er durch die Nacht. Was in der Macht hatte Ezra dort verloren? Hatten ihn wirklich die Spinnen geholt? Oder hatte er einen nächtlichen Spaziergang gemacht? Wenn die zweite Sache zutraf, dann würde er seinem Sohn eine Standpauke bereiten, die sich gewaschen hatte. Auf Mandalore hatte er sich noch zurückgehalten, aber diesmal würde er es nicht tun. Er rannte weiter bis er Ezra's Stimme hörte. Und seine Worte? Er unterhielt sich mit jemanden...
Er ging langsam voran und spickte hinter einer Koralle hervor. Seine Augen weiteten sich.
Vor seinem Sohn befand sich keine Spinne. Nein, es war...es war ein riesiges Wesen, welches wie eine monströse Koralle aussah. Seine Stimme war tief und hatte einen warmen Klang mit sich. Seine Augen waren auf Ezra gerichtet. Kanan spürte das Wesen in der Macht. Allerdings nicht auf der hellen oder auf der dunklen Seite...sondern vielmehr dazwischen? Seine Augen weiteten sich noch mehr, als er hörte, was dieses Wesen seinem Sohn anbot. Das Schlechte zu vergessen? Wie konnte das möglich sein? So etwas war unmöglich. Oder? War es möglich Schlechtes zu vergessen. Kanan stieg näher hinunter und hörte Ezra, seine Worte waren unglaublich. Er..er wollte das Schlechte nicht vergessen?
"Warum? Warum Jedi-Ritter?", stampfte das Wesen. Und dann antwortete Ezra. Er fühlte die Entschlossenheit in seinen Worten. Den Willen, die Stärke..sie schienen seinen Sohn geradezu zu durchströmen.
"....wenn ich an den Streit denke, den mein Vater und ich zuletzt hatten, so hat er mich fast zerstört, aber uns am Ende näher gebracht als je zuvor..."
Er schloss die Augen und für einen Moment dachte er daran wie knapp es gewesen war Ezra für immer zu verlieren. Doch Ezras nächste Worte ließen ihn weiter aufhorchen und er spürte wie die Signatur seines Sohnes förmlich glühte. Der Bendu stampfte leicht und lächelte und wahr wohl zufrieden mit seiner Antwort.
Er hätte sich bewiesen...und hätte seinen Padawan verdient. Was bei der Macht war dieses Wesen? Er hörte wie das Wesen ihn erwähnte. Täuschte er sich oder hatte er einen kurzen Blick in seine Richtung geworfen?
"Oh...ja dann bin ich definitiv in Schwierigkeiten. Er kann sehr...ähm überbesorgt und übertrieben beschützerisch werden."
Kanan verschränkte die Arme und hob eine Braue. Typisch Ezra. Er war es doch der sein Verhalten übertrieben bewertete..aber mit einer Sache hatte er definitiv Recht. Er war in Schwierigkeiten. Oh und wie tief er darin saß sah er nicht.
"Ein typischer Meister." Das Wesen lachte belustigt. "Jedi-Ritter."
"Er ist mehr als mein Meister. Er ist mein Vater, mein bester Freund. Und wenn er erfährt, dass ich mitten in der Nacht das Zelt verlassen habe, dann geht es mir..." Kanan hatte genug von seinem Versteckspiel und kam hervor. Er sah wie Ezra zusammenzuckte und offensichtlich seine Präsenz bemerkt hatte.
"....an den Kragen."
Ezra rieb sich den Hinterkopf und drehte sich zu ihm um.
".......Ähm. Hey?"
Kanan hatte eine Braue erhoben und noch immer die Arme verschränkt.
"Hey..."
Das gefiel Ezra nicht. Er war ruhig. Gefährlich ruhig.
"Äh....schöne Nacht, was? So...ruhig."
Ich bin so was von erledigt.
Der Bendu lachte leise und sah dem Schauspiel zu.
"Oh ja. Mein Sohn, ich denke wir haben zu reden", meinte sein Vater und blickte ihn an.
"Er hat mich gerufen", gab Ezra zurück und deutete auf Bendu. "Da ist es doch unhöflich nicht zu antworten oder?"
......Ezra, halte einfach deine verdammte Klappe.
Kanan sah zu dem Wesen. Dieses ließ sich nieder.
"Ich bin der Eine in der Mitte. Der Bendu. Ich stehe zwischen Ashla und Bogan.."
Kanan sah ihn einen Moment an, dann nickte er.
"Kanan Jarrus. Jedi-Ritter."
"Noch ein Ritter. Das kann noch interessant werden", meinte er. Der Jedi wandte sich an seinen Sohn.
"Sag mal bist du total übergeschnappt?! Was wäre wenn die Spinmen dich aufgesucht hätten?! Ich wäre nicht dort gewesen. Und mal abgesehen davon." Kanan hob sein Lichtschwert hoch.
"Das Ding ist dein Leben, Ezra. Wie oft hab ich dir das gesagt?"
Der Bendu sah den beiden fast schon amüsiert zu. Diese beiden Jedi schienen sehr interessant zu sein.
"Ich bin einfach seiner Stimme gefolgt und die Macht wollte das ich zu ihm gehe. Ich wollte dich nicht aufwecken und dachte erst, dass es nichts wäre." Ezra rieb sich den Nacken. "Zigtausend Mal, ich weiß. Ich habe es in dem Eifer...vergessen?" Er war auf Mandalore weggekommen, aber dieses Mal bestimmt nicht. "Du bist sauer..?"
"Oh nein, ich koche vor Wut", kommentierte er und gab ihm die Waffe. "In dem Eifer vergessen?! Hätte es so viel Aufwand gekostet mich zu wecken? Ein "Hey Dad" oder irgendwas per Band, aber nein du bist einfach abgehauen."
Eine Eule ließ sich auf der Koralle des Bendu nieder.
"Sie scheinen zu diskutieren", gab dieser an seinen Gefährten zurück.
"Ich habe darüber nicht nachgedacht. Ich habe nur diese Stimme gehört und hatte das Gefühl ihr folgen zu müssen. Ich habe..irgendwie alles vergessen? Und dich eventuell auch?", gab er zerknirscht zurück. "Mir wäre nichts passiert..."
Und es war auch nicht gedacht, dass du aufwachst...
"Nein, wir stellen ja umsonst Disruptoren auf. Es war dir nichts passiert ohne Lichtschwert in der Wildnis Atollons", gab er trocken zurück. Er rieb sich seufzend die Stirn. "Gott Ezra ich hab mir Sorgen gemacht."
Der Bendu sah zu Kanan. Seine Sorgen waren nicht zu übersehen gewesen. Er hatte die Panik um seinen Sohn gespürt. Mehr als das. Ezra hob eine Braue.
"Na ja...ist ja nicht so, als ob du gedacht hättest, dass ich von den Spinnen verschleppt worden wäre oder?"
Kanans Blick ließ ihn sofort schweigen.
"Alles Disruptoren waren kaputt. Das sind sie immer noch", gab er zurück. "Mal abgesehen davon hast du das Schwert dagelassen und nichts gesagt."
"....du hast es also gedacht. Oh..." Ezra rieb sich verlegen den rechten Oberarm. "Ähm...das war nicht meine Absicht?"
"Oh ja das sehe ich gerade. Du hältst hier ein Schwätzchen, während ich vor Sorge.."
Er seufzte und schnaubte leise. Ezra bekam ein schlechtes Gewissen. Um genauer zu sein wurde es noch etwas schwerer.
"Es tut mir Leid. Ich wollte dir nicht so viele Sorgen bereiten. Um genauer zu sein hatte ich eher angenommen, dass dir diese plötzliche Stimme, die ich gehört habe, dir mehr Sorgen machen würde..." Er deutete auf Bendu. "Er weiß alles. Wirklich alles."
Kanan blickte zu dem Bendu.
"Wirklich?"
"Ich bin der in der Mitte. Ich sehe alles was Bogan und Ashla mir zeigen."
Der Jedi seufzte und legte einen Arm um Ezra's Schultern.
"Sei froh das Hera nichts davon weiß oder Depa. Oder Beide. Du würdest das Schiff nie wieder verlassen."
"Entschuldige. Du und Mum haben gesagt, dass ich auf mich vertrauen sollte. Und das habe ich getan...auch wenn ich dir vorher hätte Bescheid geben und mein Lichtschwert hätte mitnehmen sollen. Tut mir Leid."
Kanan drückte die Schulter von Ezra.
"Das war auch richtig, dass du dir vertraust ,aber du hast mir einen Heiden Schrecken eingejagt. Aber jetzt ist es okay.."
Ezra blickte auf.
"Also brechen wir unsere Zeit nicht ab?", fragte er etwas ängstlich. Der Bendu lächelte, als er sah wie Kanan Ezra sanft in den Arm nahm.
"Ach was. Wegen sowas doch nicht.." Er drückte ihn sanft an sich. "Wegen sowas niemals. Das wäre total kindisch von mir. Natürlich war es unvernünftig und du wirst ein Training heute kriegen, was sich gewaschen hat, aber du hast es eingesehen und das ist gut."
"Entschuldige, Daddy", gab Ezra leise zurück und erwiderte die Umarmung seines Vaters. Er sah auf. "...was machen wir jetzt wegen den Disruptoren?"
"Lernt doch die Wesen zu respektieren. Wenn ihr für sie keine Gefahr darstellt lassen sie euch in Ruhe", meinte der Bendu und die Eule nickte und gab leise Laute von sich.
"Gefahr? Sie greifen uns an", entgegnete Kanan. Ezra runzelte die Stirn.
"Warte mal....sie haben uns angefangen anzugreifen, als wir die Disruptoren aufgestellt haben. Vorher haben sie sich nicht gezeigt."
Bendu nickte.
"Sie sind Wesen, die mit der Macht auch bestückt sind. Wie alles in der Galaxis. Die Macht umgibt uns, durchdringt uns und hält uns zusammen." Die Eule flog hinab auf Ezra's Schulter und dann zum Boden wo ein Distruptor lag.
"Zerstört ihn.."
Kanan erhob leicht skeptisch eine Braue. Aber Ezra begann zu verstehen.
"Wenn wir sie nicht als Gefahr betrachten, dann tun sie es auch nicht. Und wenn wir ihnen nichts tun..." Er nahm sein Lichtschwert und schnitt den Disruptor durch. "...dann tun sie uns auch nichts. Ich verstehe. Wenn wir keine Angst haben, dann sind wir für sie unwichtig. Ein weiterer Teil der Umgebung, unsichtbar."
Kanan blickte zwischen dem Bendu und Ezra her und seufzte.
"Wir werden schon nicht gefressen", meinte er und rieb sich den Nacken.
"Bleibt ruhig..", gab der Bendu zurück.
Ezra sah ermuntert zu seinem Vater.
"Entspann dich, Dad. Sieh doch."
Er deutete auf eine Spinne, die in der Ferne auftauchte. Ezra nahm seinen Mut zusammen und ging ein paar Schritte vor, blieb bei ihr stehen. Etwas was Kanan erneut aus der Haut fahren ließ.
"Ezra! Was tust du da?!", zischte er und die Spinnen kamen wieder zischend näher. Doch Ezra antwortete nicht. Er schloss seine Augen und streckte die Hand aus. Die Spinnen kam näher und Kanan sah seinen Sohn schon halb tot am Boden liegen.
"Ruhig, Kanan Jarrus, Jedi-Ritter. Er kann das. Vertraue ihm."
"Das tue ich, aber-.."
"Dann sei still", meinte er und Kanan seufzte. Er hob langsam die Hand und konzentrierte sich etwas. Ezra war ganz ruhig. Er konzentrierte sich allein auf die Macht.
Ich bin keine Gefahr. Wir sind keine Gefahr. Und...und ihr seid es auch nicht.
Die Spinnen zischten ihn erst an, dann waren sie ganz ruhig. Schließlich ging eine Spinne so nah an Ezra, dass seine Hand ihre Schale berührte. Doch entgegen Kanans Befürchtungen...passierte nichts. Ezra stand einfach nur da und die Spinnen bei ihm. Kanan war sprachlos. Der Bendu lachte.
"Sie sind friedlich."
"Das.." Kanan rieb sich die Stirn und seufzte. "Du hattest recht."
Ezra öffnete seine Augen und blickte die Kryknas an. Diese blickten zurück und gingen wieder fort. Ruhig und friedlich verschwanden sie, während Ezra langsam zu seinem Vater ging.
"Dad? Alles okay?"
Kanan sah ihn teils entgeistert, teils ungläubig an.
"Ich-.." Er drehte sich zu dem belustigten Bendu um. Er schnaubte. "Ja, alles okay. Warn mich nächstes Mal einfach vor."
"Wusste ja selbst nicht wirklich, dass es funktioniert. Aber danke, dass du auf mich vertraut hast", gab Ezra grinsend zurück. Kanan seufzte.
"Immer, Ezra. Immer."
Er sah zu dem Wesen, was nun sich umdrehte.
"Meine Arbeit ist erledigt."
Ezra sah zu dem Bendu.
"Danke für deine Hilfe. Es war uns eine Freude dich kennenzulernen, Bendu. Auch wenn ich dein Angebot abgelehnt habe, so bin ich dir dankbar dafür. Danke."
Wie ein Jedi - Ritter deutete Ezra eine kleine Verbeugung an und tat die Hände aneinander.
Kanan lächelte und tat es ihm nach, der Bendu nickte.
"Sehr gerne. Auf Wiedersehen, Jedi-Ritter."
Als die Beiden aufsahen war der Bendu verschwunden. Ezra atmete erleichtert aus.
"So...interessante Nacht, was?"
Er sah unsicher zu seinem Vater. Kanan blickte ihn an und atmete aus.
"Erzähl das bloß nicht deiner Mutter. Sie bringt mich um, wenn sie es nach diesem Ausflug rauskriegt." Er legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn zurück zum Camp. "Lass uns nochmal hinlegen. Dann können wir trainieren."
Er sah den Blick seines Vaters.
"Wieso habe ich das Gefühl, dass es ein sehr langes Training wird?"
Wie lange hat er wohl schon da gestanden?
"Oh dein Gefühl liegt richtig, mein Sohn", meinte er und verstrubbelte sein Haar. Ezra seufzte.
"Okay, ich habe es verdient. Keine Einwände."
Er kratzte sich den Kopf.
"Wie...wie lange hast du schon da gestanden?"
Kanan sah zu ihm hinab.
"..Lang genug.." Er wartete einen Moment. "Seit dem Angebot, was dir Bendu gestellt hat."
"Oh.." Ezra schluckte. "Dann...dann hast du mich gehört?"
Der Jedi nickte. Und dann lächelte er.
"Oh ja. Und ich bin stolz auf dich. Auf dich und deine Worte."
Er fühlte die Wärme in seinen Körper und wusste, dass es Kanans Gefühle waren. Wie eine Decke legte sie sich um ihn und bereitete ihm Geborgenheit, die er nur von seinem Vater kannte.
"Danke...Als ich auf einmal die Wahl hatte...da ist es mir klar geworden. Und wenn ich bereits am Heilen bin, dann sollte ich es nicht unterbrechen, nur weil ich einen einfacheren Weg zur Verfügung habe." Er schmunzelte. "Mal ganz abgesehen davon, dass ich nie wieder einen Gedächtnisverlust haben will. Das hat mir für mein Leben gereicht."
Kanan verdrehte die Augen.
"Okay, ja auch wieder wahr. Ich bräuchte das auch nicht. Aber ich bin stolz auf dich."
"Es war die richtige Entscheidung. Das habt ihr mir beigebracht. Vor allem du."
Sie erreichten ihr Lager und schlüpften zurück ins Zelt. Beide schlüpften aus ihren Stiefel, legten ihre Waffen ab und kletterten zurück in ihren Schlafsack. Kaum lagen beide nebeneinander, da hatte Kanan schon einen Arm um Ezra gelegt und ihn an sich gezogen. Sein Sohn öffnete verwirrt die Augen.
"Dad....was wird das?"
"Wonach sieht es denn aus?", fragte er und lehnte sich zurück ins Kissen.
"Du lässt mich nicht mehr los? Du..." Ezra schwieg einen Moment, dann setzte er erneut an.
"Du hast die Befürchtung, dass ich erneut das Zelt alleine verlasse?"
"Oh ja. Jetzt kann ich ja nicht wissen, ob du es nochmal tust", meinte er und schmunzelte leicht.
Ezra rollte mit den Augen und konnte nicht anders, als zu lächeln.
"Du übertreibst, weißt du das?"
"Ich bin doch übertrieben beschützerisch", neckte er ihn.
"....okay, das hast du auch gehört. Ich bin nachher so was von dran oder?"
"Darauf kannst du wetten", gab er zurück. "Schlaf noch etwas Kid."
"Okay..." Ezra gähnte und kuschelte sich an seinen Vater. "...du übertreibst trotzdem."
"Sei jetzt ruhig", lachte er leise.
"Ich rede gerne. Habe ich von meinem Dad", gab er schmunzelnd zurück und schloss die Augen.
"Aha.. Sicher."
Zusammen fielen sie nochmal in einem leichten Schlaf, aneinander gekuschelt. Nach dem leichten Schock für Kanan, dem Treffen mit dem Bendu hatte sie wirklich eine aufregende Nacht.
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Am nächsten Morgen war Rex wieder vollkommen versöhnt von Ahsokas nächtlichem Ausflug. Er war zwar nach wie vor nicht sonderlich begeistert darüber, aber er kannte seine Frau nun mal zu gut. Da konnte man nichts machen. Ben war ebenfalls rüber gekommen um zu frühstücken.
Rex stellte ihm gerade einen Kaf hin und Ahsoka richtete Früchte und Honigwaffeln her.
Dabei war Ahsokas Ausflug noch immer Thema des Morgens. Sie erzählte gerade, was in der Nacht geschehen war und sah fragend zu Ben.
"Hast du nichts gespürt? Wenn ich es schon habe, dann hättest du es erst Recht fühlen sollen", sagte sie und richtete alles auf Tellern an. Die Zwillinge waren bereits wach und waren bei ihrem Großvater, der sich kaum an den beiden sattsehen konnte - was auf Gegenseitigkeit beruhte.
Ben sah kurz auf.
"Ich denke du hast schon eine unterbewusste und innige Bindung zu Luke. Eine Stärkere, als ich zu ihm."
Rex nickte langsam.
"Das könnte es sein."
"Aber...aber wie kann das sein? Ich habe ihn nur kurz gesehen, wir haben nicht mal ein Wort miteinander gesprochen. Während du ihn schon so lange kennst und beobachtet hast. Ich meine...natürlich ist er mein Bruder, aber nicht von Blut her - deswegen ergibt das nicht viel Sinn." Sie stellte die Teller auf den Tisch. "Ich hoffe ich hab es wie Hera hingekriegt. Zum Kochen bin ich nicht gemacht."
"Es sieht fantastisch aus, Love", lächelte Rex. Ben nickte zustimmend.
"Es ist schwierig...aber man merkt es. Dein Instinkt hat dich zu ihm gebracht", meinte er.
"Charmeur", gab die Togruta an ihren Mann zurück und küsste ihn auf die Wange. Dann setzte sie sich zu ihnen. "Mein Instinkt? Das wäre natürlich eine Erklärung. Aber ich konnte ihn hören. Seine Stimme, als ob...als ob wir ein Band zueinander hätten", sagte sie langsam.
"Na das erklärt es doch. Du hast ein Band zu ihm", gab er zurück und die Kleinen spielten mit seinem Bart. "Na lustig, was?"
Die beiden quiekten auf.
"So schnell?", hakte sie verwirrt nach. "Du weißt doch am Besten wie lange es dauert bis man eine Verbindung zueinander aufgebaut hat. Bei dir, Anakin und mir war es doch nichts Anderes. Bei ihm und mir besonders."
Padmé streckte eine Hand nach der Waffel aus, während Anakin die Wange ihres Opas betaschte. Ahsoka sah zu ihrer Tochter.
"Liebes, dafür bist du noch etwas zu klein."
"Lass die Waffel ja liegen. Wie lange wirds wohl dauern bis sie ein Blaster sich schnappt", scherzte Rex.
"Bei manchen geht das schneller", meinte Ben an Ahsoka gewandt. Sie nickte langsam und lehnte sich nachdenklich zurück.
"Da war noch etwas. Während unserer kurzen Unterhaltung hat er mich gefragt, ob er mich kennt. Er hat mich...mir solch einer Vertrautheit angesehen." Sie hob ihre Hand. "Schatz, das lässt du schön sein. Höre auf deinen Daddy."
Der Teller rutschte etwas aus Padmés Reichweite, die etwas beleidigt schmollte. Anakin kicherte.
"Bald, Liebes. Nicht mehr lang und du darfst alles essen was du willst", meinte Rex.
Der alte Jedi lächelte leicht.
"Vielleicht hat Luke schon mehr Verbindungen als ich glaubte. Er ist unheimlich stark in der Macht. Es würde mich nicht wundern, wenn er dich durch Machtvisionen gesehen hätte."
"Dann hätte ich mich ja gar nicht verhüllen sollen", murmelte sie, doch dann sah sie Rex Blick.
"Natürlich hätte ich das so oder so getan, mich hätte ja niemand erkennen dürfen."
Sie sah zu Ben.
"Also kann er mich bereits kennen? Dann muss er schon sehr stark sein. Andererseits ist Anakin sein Vater, also erklärt das einiges."
"Andererseits ist Padmé seine Mutter und das erklärt definitiv seine Sturheit", seufzte der Jedi und Rex nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Ahsoka lächelte.
"Oh ja..er scheint ganz nach den Beiden zu kommen. Womöglich hat er die Sturheit von ihnen zusammen, dass soll häufiger vorkommen."
Sie nahm ihre Tasse und schmunzelte, als sie Rexs Blick auf sich spürte. Er verdrehte die Augen.
"Nett, Love."
Ben lachte leise. Dann sah er nachdenklich auf.
"Spürst du das?"
Sie verharrte und schloss die Augen.
"Luke...er kommt her. Er ist aufgebracht..", sagte sie langsam und ihre Montrale bewegten sich.
Ben seufzte leise und erhob sich.
"Nehmt ihr die Kleinen? Ich seh mal nach ihm."
Rex nahm sofort seine Tochter und Ahsoka ihren Sohn.
"Schsch, mein Kleiner." Ahsoka strich ihren Sohn über die Wange und beruhigte ihn etwas. Er spürte die Unruhe Lukes sowie sie und Ben. "Er ist sehr aufgebracht", sagte sie leise und wog ihren Sohn hin und her.
"Wir finden heraus warum", meinte er und verschwand aus der Tür.
"Was wohl los ist", murmelte Rex nachdenklich strich über Padmé's Wange, die seelenruhig mit seinen Fingern spielte.
"Ich habe keine Ahnung, ich fühle nur seine Gefühle." Sie lehnte sich an ihn und strich sanft über Anakins Lekku. "Ich war vorsichtig, falls du was anderes denkst."
"Hab ich nicht", gab er zurück. "Wir hatten das ja geklärt. Es gibt keinen Grund für mich darauf rumzuhacken."
Sie verdrehte die Augen.
"Wie du meinst, Liebling. Du kannst froh sein, dass ich deine Sorge süß finde."
Er schmunzelte und küsste sie sanft.
"Kann ich wirklich froh sein", meinte er und lächelnd nahm er ein Stück von der Waffel. Ihre Babys quiekten und sahen ihre Eltern vergnügt an. Padmé griff er erneut nach der Waffel, was Ahsoka zum Lachen brachte.
"Also unsere Tochter ist ziemlich stur."
"Nein, Pad.." Rex lachte und versuchte etwas zu essen. "...von wem sie das wohl hat."
Sie verschluckte sich lachend an ihrem Kaf.
"Rex, ich kenne diesen Blick."
Der Klon schmunzelte mit seiner Tochter verschwörerisch.
"So so.."
Pad quiekte und strampelte. Ahsoka sah zu Anakin, der sie neugierig ansah.
"Dein Daddy meint wieder Mummy ärgern zu müssen."
Sie kitzelte ihn etwas am Bauch, weswegen er lachend quiekte.
"Oh das krieg ich hin. Verwöhnen übrigens auch."
Er küsste sie sanft. Die Kleinen quiekten. Sie erwiderte den Kuss lächelnd und legte ihre Stirn an seine.
"Du bist gerade auf dem besten Wege mich zu verführen, Captain."
Sie warf einen Blick auf ihre Kids.
"Und unsere Kleinen scheinen es sehr zu mögen, wenn sie sehen wie lieb sich ihre Eltern haben."
"Oh ja.."
Er lächelte und Padmé zupfte die Waffel auseinander und versuchte darauf rumzukauen. Ahsoka verdrehte die Augen und nahm sie ihrer Tochter aus der Hand.
"Schatz, nein. Wir können dich auch fürs Erste in deine Wiege zurücklegen. Du und Ani habt eben was bekommen."
Das kleine Mädchen schmollte brabbelnd und warf ihrer Mutter den Blick zu, den Rex nur von Letzterer kannte.
"Das hat sie definitiv von dir", kommentierte er und Anakin kicherte.
"Das ist einfach unfair von Owen."
"Jetzt beruhige dich..", hörte man Ben. Ahsoka sah Richtung Rampe.
"Er ist hier. Sie stehen vor dem Schiff."
Sie hatte das plötzliche Bedürfnis aufzustehen und den Jungen zu sehen.
"Pass bitte kurz auf beide auf."
Sie gab ihm Anakin, beide Kinder sahen ihre Mutter verwirrt an. Langsam verließ Ahsoka den Raum und näherte sich der Rampe. Sie versteckte sich hinter einer Ecke und betrachtete Luke und Ben. Ersterer schien glücklicherweise keine Spuren von ihrem gestrigen Abenteuer davongetragen haben, wie sie erleichtert feststellte. Doch er sah ziemlich aufgebracht aus, Was sie für einen Moment an Anakin erinnerte.
"Er.. Er versteht es nicht."
"Er macht sich Sorgen. Beru und Owen lieben dich."
"Das tue ich auch. Sie sind so etwas wie Eltern für mich, mehr wie Onkel und Tante. Aber er klammert und sperrt mich ein." Luke verschränkte die Arme und schnaubte. "Das ist nicht fair."
Ein Lächeln huschte über ihre Mundwinkel. Sie verstand ihn so gut. Wie er da stand und die Arme verschränkt hatte...er sah genau wie ihr Meister aus....wie sie selbst. Diese Sturheit hatte nicht nur Anakin gehabt, sondern auch sie selbst. Es war verrückt. Sie waren nicht per Blut verwandt, aber es herrschte eine familiäre Verbindung zwischen ihnen. Ben hatte Recht gehabt.
"Luke, er macht sich nur Sorgen. Das ist das Schwere für ihn, loszulassen."
"Oh ja ich merke es. Alle meine Freunde verlassen Tatooine und lernen irgendwas, nur ich bleibe auf dem Staubkorn sitzen", murmelte er.
"Er will dich vor den Gefahren schützen, die die Galaxis bietet."
"Was für Gefahren? Ich sehe keine Einzige außer die Sandleute. Und selbst die sind ungefährlich wenn man sie lässt."
Luke war verzweifelt und Ben legte eine Hand an seine Schulter.
"Und damit erinnerst du mich an deinen Vater.."
Er blickte ihn an und schloss dann die Augen.
"Warum bin ich hier? Nicht woanders, Ben?"
Ahsoka seufzte. Das hatte sie erwartet. Er war nicht nur so stur wie sein Vater, sondern auch so ungeduldig. Die Zeit würde kommen, wo Luke alles erfahren würde. Wo er die Bürde tragen müsste, die ihm auferlegt worden war. Und dann würde sie da sein müssen. Sie und Ben.
"Du erinnerst mich so sehr an ihn, Kleiner", murmelte sie leise und schüttelte den Kopf.
Ben lächelte leicht.
"Alles hat seinen Grund, Luke. Mit der Zeit wirst du deinen Platz in der Galaxis finden. Aber bis dahin musst du einen Weg durch finden."
"Und wann finde ich den Weg? Ich verstehe nicht was du meinst."
"Du wirst es. Und dann wirst du auch sämtliche Sorgen deines Onkels verstehen."
Luke blickte ihn und umarmte ihn.
"Danke. Danke Ben. Du bist ein sehr guter Freund. Ich schätze dich sehr."
Sie wollte ebenfalls raus. Sie wollte mit ihm reden, mit ihm sprechen, ihm wieder durch das Haar streicheln. Fast schon sehnsüchtig sah sie zu Luke. Sie wollte ihn kennenlernen. Sie wollte ihren kleinen Bruder kennenlernen!
"Das tue ich auch. Also mein Junge. Sei nicht allzu sauer und rede mit ihnen."
Der junge Mann lächelte und ließ ihn los.
"Danke. Das werde ich. Sehen wir uns heute Abend? Wie immer?"
"Wie immer ein kurzer Abstecher bei meinem Farmer."
"Sehr gut.." Luke blickte ins Schiff. "Besuch?"
"Ja, meine Tochter."
Er lächelte breiter.
"Ich wusste nicht, dass du eine hast."
"Tja wenige wissen nur davon."
"Ich hoffe ich lerne sie mal kennen. Sie ist bestimmt genauso weise wie du", meinte er und stieg auf seinen Speeder. Ahsoka lachte leise und lehnte sich gegen die Wand.
"Oh Luke...Ich freue mich sehr auf den Tag, wenn du alles erfahren wirst. Dann werden Ben und ich da sein, um dir zu helfen. Sowie...sowie Dad es gewollt hätte..." Sie strich über ihre Lekku und blieb an ihrer Narbe hängen. "Er ist in ihm. Ich weiß, dass er das ist", sagte sie leise und warf einen weiteren Blick auf Luke, der auf seinem Speeder davonzischte. Ahsoka kam raus und trat neben Ben. Beide sahen dem Jungen nach.
"Er hat viel von seinem Vater", meinte er. "Er wird gut lernen, wenn du ihm ein paar Tricks beibringst. Er ist sehr eifrig."
"Wir werden ihm beide zur Seite stehen, wenn es soweit ist." Sie verschränkte die Arme. "Er hat sich nicht verletzt und trägt keine Spur mehr von gestern Abend. Das ist gut."
"Ja das ist es. Und nächstes Mal kannst du ruhig rauskommen", entgegnete er lächelnd. "Ob er es weiß hin oder her, verstehen tut er es nicht, aber bald wird er es. Das weiß ich jetzt schon. Und ich spüre deine schwesterliche Zuneigung zu ihm."
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Er ist schlau und ich würde ihn nicht ewig ausweichen können. Ich will ihn nicht anlügen über meine wahre Identität. Das musste ich bereits genug tun. Ich will mich nicht mehr verstecken." Sie sah zu ihm. "Ich frage mich oft, was er denken würde. Was er sagen würde.."
"Hm.." Ben tat eine Hand an sein Kinn. "Er würde dich sehr, sehr gerne kennenlernen. Ich spürte seine Gefühle. Er weiß das irgendwas an gestern Abend schuld an seinen Gefühlen ist."
Sie seufzte.
"Und trotzdem muss ich warten bis die Zeit gekommen ist. Mal abgesehen davon, dass er bestimmt nicht seine Familie verlassen wird. Ich sehe ihn als meinen Bruder, meinen kleinen Bruder. Ich kann nur hoffen, dass er mich als Schwester sehen wird. Oder wenigstens als Freundin."
"Er sehnt sich nach Anakin. Ihm wird deine Gegenwart gut tun."
Er legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie hinein.
"Das hoffe ich. Er wird uns beide brauchen, Vater."
Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Vom Esszimmer hörte sie Gelächter und lautes Kichern.
Ben erhob eine Braue und sie spickten hinein. Die Kleinen kicherten während Rex sich lachend gegen das Puder wehrte, was Anakin angehoben hatte und nun Kopfüber umher flog.
"Da ist man einmal aus dem Raum und schon macht iht Blödsinn", lachte Ahsoka, als sie das Puder auffing und der Inhalt auf ihr Gesicht landete. Ben hielt eine Hand vor sein Mund und räusperte sich.
"Kids?"
Anakin und Padmé zeigten aufeinander und quiekten los. Rex lachte leise.
"Steht dir, Love."
Ahsoka blinzelte und rieb sich die Augen. Sie hörte wie Ben und Rex sich das Lachen sehr verkneifen mussten. Schließlich lachte sie los.
"Kids..."
Padmé und Anakin waren im ersten Moment besorgt, dass ihre Mutter wütend sein würde, doch dann hörten sie ihr Lachen und taten es ihr nach. Beide klatschten begeistert in die Hände.
Ben lachte leise und nahm die Beiden Rex ab.
"Jetzt müsst ihr euch umziehen."
Sie quiekten und betatschten Bens Wangen, die nun Handabdrücke aufwiesen.
"Ihr seid mir ja welche." Die Togruta wischte sich etwas aus dem Gesicht und betrachtete ihren Vater. "Schick. Passt zu dir." Verschwörerisch sah sie zu Rex. "Da fehlt noch jemand.."
"Ahsoka, ich warne dich", sagte er leicht lachend und hob die Hände. "Ich bin schon zum Teil voll, lass das."
"Oh nein, Schatz." Sie ging auf ihn zu und stürzte sich auf ihn. Beide lagen halb auf dem Sofa und Ahsoka berührte seine Wangen mit ihren Händen. "Habe ich dich."
Die Kleinen kicherten und klatschten. Rex lachte und blickte sie an.
"Super. Soka hat mich. Sehr witzig."
Ben schmunzelte.
"Ich ziehe mal die Kleinen um."
Sie drehte sich zu ihm um.
"Würde es dir etwas ausmachen die Kleinen etwas zu beschäftigen? Du könntest ihnen dein Haus zeigen, während wir...etwas erledigen." Sie blickte zu ihrem Ehemann. "Natürlich, wenn du nichts dagegen hast", raunte sie ihm ins Ohr.
Ben lächelte.
"Natürlich. Gucken wir uns Fotos von Opa Ani und Mummy Soka an?"
Die Kleinen quiekten auf und klatschten begeistert. Rex lächelte.
"Natürlich hab ich nichts dagegen."
Ben verschwand mit seinen Enkel. Ahsoka lächelte und küsste Rex Hals.
"Komm her. Wenn ich mich recht erinnere, dann wollten wir das so haben wie in unseren Flitterwochen."
Er lächelte und legte die Arm um sie.
"Das klingt ziemlich gut.."
"Dann folge mir unauffällig ins Schlafzimmer. Hattest du nicht vorhin noch etwas von verwöhnen gesagt?"
Sie stöhnte leise auf, als er ihren Hals küsste.
"Stimmt. Sollte ich noch tun."
Er küsste sie weiter und lächelte.
"Du bist so wunderschön.."
"Kommt sehr gut, wenn ich noch den Puderzucker im Gesicht habe", lachte sie leise und küsste ihn sanft. Er erwiderte sanft.
"Dann eben zuckersüß.."
Er küsste sie am Hals entlang.
"Du bist so ein Schmeichler."
Sie zog ihn aufs Bett.
"Jetzt haben wir mal Zeit für uns. Damit Daddy Mummy verwöhnen kann."
Sie küsste ihn erneut.
"Und damit Mummy Daddy zeigen kann, wie sehr sie ihn liebt."
"Hm Daddy findet die Idee sehr gut.."
Er erwiderte sanft und machte sich an ihrer Rüstung zu schaffen.
"Fröhlichen ersten verspäteten Hochzeitstag, Love." Sie zog ihm sein Shirt aus, welches auf dem Boden landete. "Du bist für mich das schönste Geschenk der Galaxis. Du und unsere beiden Engel."
"Und ihr meine.. Du, Anakin und Padmé. Meine Schätze.."
Ihre Finger fuhren über sein Körper, während er ihr die Rüstung abnahm und das Shirt gleich hinterher.
"War ne gute Idee meinem Vater die beiden zu geben und uns etwas Zeit zu verschaffen", stöhnte sie leise und strich über seine Bauchmuskeln. Er keuchte leise auf und strich über ihre Lekku.
"Ziemlich gut, sollten wir mal öfters in Erwägung ziehen."
"Auf jeden Fall." Sie schloss mit der Macht die Tür und küsste ihn sanft. "Ich gehöre jetzt ganz dir."
"Das ist schön. Und ich dir. Ich gehöre immer dir."
Er küsste sie zärtlich und strich über ihre Arme.
"Und ich auf ewig dir. Ich liebe dich, mein Liebling."
Sie erschauerte bei seinen Berührungen und schloss die Augen.
"Ich dich mehr, das weißt du doch", gab er zurück und küsste sie auf den Hals.
"Da lässt sich drüber streiten", lachte sie leise und stöhnte erneut. In diesem Moment war Ahsoka ihrem Mann mehr als dankbar, dass sie bei ihrem Vater waren. Denn so konnten die beiden endlich mal Zeit für sich haben - ohne Pflichten, ohne Rebellion (und vor allem ohne Sato) und ihre Kids waren beschäftigt.
"Ni kar'taylir gar darasuum..", flüsterte er ihr lächelnd zu und legte eine Hand an ihre Wange.
"Ni kar'tayli gar darasuum, Love. Für immer und ewig."
Sie legte ihre Lippen auf seine und beide genossen voll und ganz die Zweisamkeit zusammen. Ihre ersehnte Zweisamkeit.
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"So bereit?"
Währenddessen waren Kanan und Ezra auf Atollon aufgestanden. Sie hatten ihr Frühstück nach dem Aufstehen zu sich genommen und dann beschlossen ihr Training zu starten.
Oder wie Ezra es bezeichnete:
Seine harte und doch irgendwie übertriebene Strafe, die doch auf eine seltsame Weise verdient war.
Denn Kanan fing mit etwas an, was Ezra wirklich zeigte, dass er diesmal nicht davonkam. Sie duellierten sich nicht, sie meditierten nicht mal...nein, sie fingen damit an - und das tatsächlich, die Grundlagen erneut durchzugehen. Ezra dachte er hätte sich verhört, aber dann...
"Dad...das ist nicht dein Ernst."
Er hob lustlos einige Steine mit der Macht vom Boden auf.
"Wir trainieren, wie abgesprochen", erwiderte er und verkniff sich ein Schmunzeln. Er hob mit der Macht einige Steine an und stellte sie auf einander.
"Aber das...ist dir entgangen, dass ich kein Padawan mehr bin? Ich bin ein Jedi - Ritter...wieso müssen wir dann so was machen?"
Vor allem da du mir nichts mehr zu befehlen hast, da ich nun selbst fertig mit der Ausbildung bin.
"Ich frische dein Gedächtnis auf", meinte er und begann mit größeren Steinen zu hantieren und setzte sie aufeinander.
"Mein Gedächtnis?" Ezra tat es ihm nach und ließ sie aufeinander stehen. "Du kannst mich nicht mehr wie ein Padawan behandeln. Depa ist das jetzt."
"Ändert nichts daran das du meiner warst und immer bleiben wirst", entgegnete sein Vater wiederum.
"Mit anderen Worten ich komme da nie raus", murmelte Ezra und hob gelangweilt die Hand. "Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut. Da war selbst das Werfen von Milchpackungen spannender. Wieso quälst du mich so?"
"Ach.. Wenn du das jetzt nicht weißt, dann machen wir so oder so weiter", kommentierte Kanan und setzte einen großen Stein in Bewegung. Ezra stöhnte auf.
"Da fand ich selbst Meditieren noch besser. Komm schon, Dad. Das ist wie Depa nur das wir Steine statt Klötze nehmen!"
Kanan seufzte.
"Wenn du mal sehen könntest was diese Übungen an sich haben. Sie sind da um sich mal zu konzentrieren. Es ist Training für den Geist."
"Als Jedi konzentrieren wir uns so gut wie immer. Und das sind Anfängerübungen, die du mit mir ganz am Anfang gemacht hast", gab er zurück und errichtete einen weiteren Stein auf dem Berg.
"Dann arbeiten wir uns hoch", meinte er und machte weiter. Ezra musste verstehen- auf die harte Tour.
"Wieso? Können wir dann nicht stattdessen meditieren? Wie wäre es mit einem Duell?", fragte er hoffnungsvoll und entdeckte das Tuch in Kanans Hand. "Oh nein. Nein. Das ist nun wirklich albern. Das weißt du auch."
Ich werde mir nicht wieder die Augen verbinden lassen, damit er Dinge auf mich schießen kann.
"Doch." Ehe es sich Ezra versah hatte er seine Augen verbunden. "Also, Ezra. Blocke ab."
Der junge Mann stöhnte auf.
"Wozu das alles? Ich habe es doch eingesehen. Was willst du noch?"
Er verstand mittlerweile gar nichts mehr. Sein Vater wusste genau das er diese Dinge bereits im Schlaf beherrschte. Also wieso tat er es dann?
"Konzentriere dich und denk nach."
Damit nahm er ein paar kleine Steine zur Hand und warf sie auf ihn. Er seufzte entnervt und wehrte die Steine mit Leichtigkeit ab. Er schloss die Augen und konzentrierte sich, erinnerte sich genau an den gestrigen Abend. Sein Vater tat das nicht, weil er es tun musste oder nötig hatte, nein er tat es vielmehr, um Ezra damit zu bestrafen, dass er einfach in der Nacht abgehauen war. Doch er hatte ihm verziehen, dass hatte er zumindest gestern Abend gesagt.
Es ist jetzt okay...
Okay, verziehen hört sich anders an. Vollkommen anders.
"Okay, wir steigen auf Blaster-Schüsse um", meinte der Ältere und zog seinen Blaster.
Er stellte auf Betäubung und schoss auch sofort los. Auch damit hatte Ezra keine Probleme und dachte weiter. Es musste mit gestern Abend zu tun haben, es musste einfach. Aber wieso? Natürlich hatte er sich Sorgen gemacht und es war ja nicht gerade das erste Mal gewesen, dass er sich rausgeschlichen hatte. Er war immer irgendwie davon gekommen und er hatte schon weit miesere Ausreden gehabt als das mit Bendu..wieso sollte er also.. Ezra hatte das Gefühl, als ob sich ein Stein in seiner Magengrube gebildet hätte.
Natürlich...
Kanan hörte auf zu schießen.
"Nimm die Binde ab, wir machen weiter mit den ersten Bewegungen."
Er nahm sein Lichtschwert und steckte den Blaster weg. Ezra schüttelte den Kopf.
"Nein...nein, ich glaube wir sollten reden." Er nahm die Binde ab und sah seinem Vater in die Augen. "Du bist nicht sauer, wegen gestern Abend. Nein. Es hat zwar schon etwas damit zu tun, aber anders."
Kanan erhob eine Braue und wies auf zwei Felsen.
"Dann setzen wir uns und reden." Sie ließen sich auf den Felsen nieder wo ei Kanan sich in einen Schneidersitz setzte und die Hände auf die Knie legte. "Also. Erkläre mir dein Gedanke."
"Vielleicht solltest du mir eher erklären, was du gestern gespürt hast, als du mich nicht neben dich gesehen hast", gab Ezra zurück und begab sich in dieselbe Position. "Dann fange ich an."
Kanan schloss die Augen und beruhigte seine Atmung.
"Nichts. Ich habe nichts gespürt. Deine Präsenz war nicht dort wo sie sein sollte. Erst später wusste ich wo du bist."
"Das meinte ich nicht. Du hast nicht meine Präsenz gespürt, ja. Aber ich meine deine Gefühle", gab er leise zurück. Der Jedi öffnete einen Spalt seine Augen.
"Angst. Blanke, pure Angst. Besorgnis. Furcht."
"Panik? Verzweiflung? Schuld?"
Ezras Stimme war leise, doch er hörte wie belegt sie klang.
"Unter anderem auch..." gab er zurück. "Worauf willst du nun hinaus?"
"Das weißt du selbst. Du bist nicht wegen gestern Abend wütend. Ich weiß noch noch nichtmal, ob du es wirklich bist. Aber eins weiß ich. Als du mich gestern Abend nicht vorgefunden hast, da hattest du wieder Mandalore vor Augen. Wie sie mich entführt haben und ich mich für dich eingetauscht habe. Dieselbe Panik, dieselbe Furcht...Du warst wie gelähmt und musst deinen Frust, deine Gefühle rauslassen. Dabei bestrafst du mich nebenbei - was ich übertrieben finde, aber akzeptiere."
Kanan öffnete die Augen und sah ihn an.
"...Ich hatte Angst um dich. Das war das gestern. Und ich habe nichts tun können, weder auf Mandalore, noch gestern. Hätten die Spinnen dich verschleppt hätte ich auch nichts getan, um dich zu schützen.."
"Du hast dich hilflos gefühlt, verletzt und gleichzeitig so besorgt, wütend und verzweifelt zugleich. Du willst das nie wieder fühlen. Nie wieder diese Furcht spüren. Und als Lösung darauf ist es mich von "solchen Aktionen" zu stoppen. Das willst du damit erzielen. Du willst mir damit eine Lektion erteilen, damit du das nie wieder fühlen musst.." Ezra öffnete die Augen und blickte in seine. "Ich verstehe..."
Kanan seufzte.
"Verübelst du mir es? Es ist...sowas zu empfinden...das ist das Schrecklichste. Für einen Meister und einen Vater."
Ezras Gewissen schien Tonnen zu wiegen. Er senkte einen Moment den Kopf, dann hob er ihn wieder.
"Für einen Padawan und einen Sohn ist es das auch nicht. Ich weiß, was du fühlst. Als ich gefangen in meinem eigenen Verstand war, dann konnte ich nur daran denken, was "ich" euch antun würde. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung kenne ich nur zu gut." Er blickte zur Seite und rieb sich den Hals. "Ich...du weißt, wieso ich es getan habe. Das es für mich keine andere Wahl gegeben hätte. Und sollte sich eine ähnliche Situation wiederholen, dann..."
Doch Kanan schnitt ihm das Wort ab.
"Das wird es nicht. Niemals mehr. So etwas kann passieren, ja. Aber nie wieder so. Sprich das nicht aus. Verstanden?"
Kanan blickte ihn ernst an. Ezra seufzte.
"Wir befinden uns in einem Krieg. Du weißt das höhere Opfer..."
Erneut wurde er unterbrochen.
"Ja, das hab ich schön öfters gehört, aber nicht du, sprich das aus und wir kehren zurück zu diesem Training. Das wird nicht eintreten, nicht solange ich hier bin klar?"
"Aber es ist so! Du hast es mich gelehrt, weißt du noch? Glaubst du für mich war das einfach, als du damals vom Imperium geschnappt worden bist? Als ich nichts tun konnte und von den Anderen weggezerrt wurde?!" Ezra sah ihn ungläubig an. "Du hast dich damals für das größere Wohl geopfert, weil es in deinen Augen richtig war! Wieso sollte ich nicht dasselbe tun, wenn es erforderlich ist?"
Kanan wollte sofort zurück schießen, aber seine Worte verdutzten ihn etwas.
"..Das war ein wenig was anderes. Mal abgesehen davon wärt ihr alle drauf gegangen um mich da raus zu holen, wenn ihr geblieben wärt, was jetzt aber nicht das Thema ist. Du bist sehr wichtig Ezra, versteh doch meine Sorge."
"Dann verstehe verdammt noch mal meine. Das war nichts Anderes! Wenn ich mich selbst opfere, dann ist das meine Entscheidung und ich werde es genauso tun, wie du es getan hast. Du hast damals alles akzeptiert, hast es getan, damit wir fliehen können. Du hast es getan, um mich vor dem Inquisitor zu bewahren. Dasselbe habe ich getan, als ich mich vor dich warf, als er dich töten wollte oder als ich mich für dich eingetauscht habe. Oder als ich den Nachtschwestern gesagt habe sie sollten mich statt euch nehmen. Das war nichts Anderes, Dad."
"Ja, ich verstehe das, aber.." Kanan seufzte leise. "Ich kann dich nicht verlieren."
"Aber eines Tages wirst du es tun müssen. Ich kann dich auch nicht verlieren, niemals." Ezra hatte Tränen in den Augen. "Aber...aber es kann jeden Tag passieren. Niemand von uns ist wirklich sicher. Und wenn...wenn es wirklich soweit kommen sollte...dann finde ich das als den besten Weg."
Kanan blickte ihn an und seufzte. Er würde niemals jetzt da nachlassen.
"Aber..nicht als erste Lösung. Niemals. Bei mir war das die letzte Lösung. Ich will dich nicht verlieren." Ehe Ezra sich es versah fand er sich in Kanans Armen wieder. "Ich kann das nicht..."
"Nein, ich...du verstehst das falsch. Ich lege es natürlich nicht darauf an und meine erste Lösung ist es bestimmt nicht...aber ich würde alles tun um dich, um jeden von uns zu beschützen. Absolut alles. Ich.." Er verstummte. "Du...du zitterst ja."
Dann fühlte er etwas Nasses auf seinem Kopf.
Dad....e-er weint? Wieso?
Kanan weinte doch nie. Zumindest nicht ohne Grund.
"Ich liebe dich, mein Sohn..", flüsterte er. Fast schon verängstigt sah er zu Kanan.
"Dad? Dad, wieso..wieso weinst du?"
Der Jedi seufzte und rieb sich über die Augen.
"Ich...tut mir leid..ich..ich kann das nur nicht. Der alleinige Gedanke dich zu verlieren..."
Ezra schluckte. Sein Gewissen war nun mehr als tonnenschwer.
"Ìch...Dad...ich.."
In diesem Moment kam er sich furchtbar selbstsüchtig vor. Obwohl er das Gefühl selbst kannte...wurde ihn nun zum ersten Mal richtig klar, was er damit anrichtete. Er opferte sich und war damit durch, aber die, die zurück blieben....für die war es nur blanker, purer Schmerz.
"Ich weiß das es blöd ist, ich immer diese Riesensorge habe...die ist nur so groß, weil ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann. Ohne dich als meinen Sohn..mein Padawan, mein kleiner Jedi-Ritter. Ich liebe dich."
Er küsste ihn auf den Kopf. Nun liefen auch Ezra die Tränen über die Wangen. Aber aus einem anderen Grund.
"I-ich...es t-tut mir so Leid. Wenn...wenn Ich hatte keine Ahnung..ich.."
Er schluchzte und Kanan verstand kaum ein Wort von dem, was er sagte. Aber es schien wichtig zu sein.
"Hey.. Sch.." Er strich ihm über das Haar. "Ganz ruhig.."
"Ich bin so egoistisch. So..so...ich hätte es besser wissen müssen. Ich bin so selbstsüchtig.."
Das war noch das Klarste, was Kanan hörte. Und diese Worte ließen ihn noch verwirrter sein.
"Selbstsüchtig? Ich verstehe nicht was du meinst?", meinte er und rieb sich über die Augen.
"Na...na weil ich..ich weiß genau wie das Gefühl ist, wenn sich jemand für dich opfert u-und du zurückbleibst. W-was für einen Schmerz d-das auslöst. Ich habe nur daran gedacht, dass euch nichts passieren darf. Das ich euch niemals verlieren kann! Dich verlieren kann! U-und...dabei habt ihr so einen Schmerz empfunden. E-es tut mir so Leid.."
Kanans Blick wurde sanft und er drückte ihn an sich.
"Das ist nicht selbstsüchtig. Das bist du nicht.."
"D-doch.." Ezra schluckte. "Ich bin nicht selbstlos. I-ich bin das nicht wie es ein Jedi sein sollte..M-man hätte mich nie..."
Kanan unterbrach ihn sofort, als er ahnte woraufhin die Worte seines Sohnes hinausliefen.
"Wage es dir nicht das auszusprechen. Du bist selbstlos. Du bist ein fantastischer Jedi. Du darfst das nicht denken", gab er zurück.
"A-aber es stimmt. I-ich will euch keinen Schmerz bereiten. D-das ist nicht fair..." Er klammerte sich an seinen Vater und vergrub sein Gesicht in seine Brust. "Es tut mir so Leid. Ich hätte niemals gestern Abend weggehen sollen."
Kanan drückte ihn sanft an sich.
"Es ist schon gut. Beruhige dich. Es ist in Ordnung..."
Er hauchte ihm einen Kuss auf den Kopf.
"N-nein. Ich habe dir umsonst Sorgen bereitet und euch sonst viel Schmerz bereitet, vor allem dir. Ich bin so ein schlechter Sohn.."
Ezra begann zu zittern und sein Schluchzen wurde mehr.
"Ezra, du bist ein guter Sohn. Das bist und bleibst du auch und damals warst du auch schon einer. Hör auf sowas zu sagen", wandte Kanan leise ein. Die nächsten Worte ließen Kanans Herz erweichen.
"Ich liebe dich, Dad. Ich liebe dich so sehr und i-ich könnte es niemals ertragen dich zu verlieren. Ich..ich brauche dich. Und..und das wird immer so sein."
"Oh Ezra." Kanan drückte seinen Sohn sanft an sich. "Ich liebe dich auch, ich liebe dich sehr. Auch ich kann nicht ohne dich, mein Sohn und ich bin für immer bei dir, selbst wenn nicht um die Ecke, aber in deinem Herzen und durch die Macht."
"N-niemand kann uns m-mehr trennen, D-Dad?", fragte er mit belegter Stimme und sah hoch zu seinem Vater. Das hatten sie sich am Abend zuvor gesagt.
"Nichts in der Galaxis kann uns mehr trennen", antwortete er und küsste ihn auf die Stirn. Sie verharrten einen Moment so. Ezra klammerte sich förmlich an seinen Vater, während dieser ihn im Arm hielt und ihm beruhigend zusprach. Schließlich beruhigte Ezra sich etwas und traute sich nun erneut zu sprechen.
"G-geht es dir jetzt besser?"
Kanan lächelte sanft.
"Ja. Mir wird es auch besser gehen, wenn wir jetzt irgendwas machen. Aber keine Grundlagen."
Ezra grinste leicht.
"Also...wolltest du mich damit doch nur ärgern. Was schlägst du vor?"
Der Jedi tat eine Hand an sein Kinn.
"Lass uns unsere Formen ausbessern und einen kleinen Kampf führen."
Jetzt war wieder das typische, verschmitzte Grinsen auf Ezras Gesicht zu sehen.
"Wenn du unbedingt verlieren willst. Aber...vorher hätte ich noch eine Übung vorzuschlagen..."
Kanan erhob eine Braue.
"Die da wäre?"
"Du musst dir erstmal dein Lichtschwert holen." Ohne das Kanan es gemerkt hatte, hatte Ezra mal wieder seinem Vater das Lichtschwert abgeluchst und rannte nun los. "Hole es dir, alter Mann!"
Kanan sah verdattert ihm nach, dann grinste er und sprang auf.
"Na warte, Kid!"
Er jagte seinem Sohn hinterher. Wie zwei Kinder jagten sie sich über den Platz. Lachend und teilweise kreischend tobten sie sich aus. Nun fiel auch der letzte Rest Anspannung, Sorge und Zweifel von ihnen ab und beide gingen voll und ganz in ihrer "Trainingseinheit" auf. Schließlich schaffte es Kanan Ezra, der sich vor lauter Lachen kaum mehr auf den Beinen halten konnte, zu fangen. Beide stürzten mit lautem Gelächter zu Boden und kriegten sich nicht mehr ein.
"O-okay...okay, du hast mich."
Kanan keuchte und ließ sich auf den Rücken fallen. Das Lichtschwert fiel ihm aus der Hand.
"Ja..ich..hab dich."
Ezra schnappte nach Luft und hielt sich den Bauch vor Lachen.
"Du bist fast in das Zelt gelaufen."
"Und du gegen eine Koralle also sei still", lachte er und schloss die Augen. Sie sahen sich an und grinsten nur. Ezras Herz klopfte vor Freude. Es war wirklich fantastisch seinen Vater mal ganz alleine für sich zu haben. Und selbst wenn sie nur rumalberten, so waren sie doch zusammen und das war das Wichtigste.
"Also wenn du hineingelaufen wärst, dann hätten wir das Zelt erneut aufbauen können - erneut. Und du musst zugeben, dass du nicht so wirklich Talent dafür hast", gab Ezra amüsiert zurück.
"Ja klar", seufzte der Jedi und setzte sich auf. "Dafür mache ich dich im Kampf fertig."
"Sehr gerne. Aber wie wäre es zuerst mit einer kurzen Pause? Meine Rippen tun vom Lachen noch etwas weh."
Ezras Augen strahlten und erreichten sein Lächeln. Der Jedi wuschelte durch sein Haar.
"Klar."
Er nahm zwei Flaschen und gab ihm eine. Er öffnete seine und nahm einen großen Schluck daraus. Es war Yogan - Saft, etwas wonach Depa verrückt war. Als er einen Blick auf seinen Vater warf wusste er auch plötzlich wieso.
"Ah, also hat Depa das von dir", sagte er kichernd und nahm einen weiteren Schluck.
"Jogan-Saft? Keine Ahnung wovon du redest", meinte er schmunzelnd und nahm einen Schluck.
Ezra schnappte sich eine aus dem Korb und warf eine Weitere Kanan zu. Er nahm einen kräftigen Bissen und sah zu seinem Vater.
"Wann ist eigentlich die erste Anprobe? Als mein Trauzeuge müsstest du das doch wissen."
"Nachdem wir den Angriff auf Lothal hinter uns haben, etwa zwei Wochen später", gab Kanan zurück und biss hinein.
"Okay gut." Ezras Gedanken schweiften zu Sabine. Er dachte jeden Tag an sie und vermisste sie schmerzhaft. Doch die alleinige Zeit mit seinem Vater lenkte ihn sehr gut ab. "Ich weiß noch nicht, was ich ihr zur Hochzeit schenken soll. Was hast du Mum geschenkt?" Er schmunzelte.
"Etwa Chopper?"
Kanan lachte.
"In deinen Träumen. Ich habe ihr sicherlich nicht den Eimer geschenkt. Chopper hat sie seit den Klonkriegen." Er schüttelte den Kopf. "Nein. Eine alte Spieluhr mit einem Lied von Ryloth. Hera vermisst immer ihre Mutter. Von Numa habe ich erfahren das Hera's Mutter sehr gerne ein Lied gesungen hat, den beiden. Dieses Lied wird in dieser Spieluhr abgespielt. Neben dem Kalikori ist dieses Lied eine wichtige Verbindung zu ihr."
Ezra lächelte.
"Wow...wow das klingt echt schön. Hätte gar nicht gedacht, dass du auf so was tolles kommst." Er nahm einen weiteren Schluck. "Und was hat sie dir geschenkt?"
Er kratzte sich am Hinterkopf und legte sein Lichtschwert auf den Boden. Aus seinem Shirt zog er eine Kette heraus und nahm sie ab.
"Sie wollte das ich meinen Weg nicht vergesse. Und Caleb Dume auch nicht. Also hat sie das Lichtschwert genommen und die Kette...und mir gegeben. Ich solle ja nicht aufgeben und es wegwerfen." Die Kette war silbern und zeigte das Zeichen des Jedi-Ordens. "Erinnert mich daran das sie unfassbar stur ist. Sie hat es nie eingesehen das ich einfach das alte Ich lassen wollte."
"Kaum zu glauben, dass dich eine einfache Straßenratte umstimmen konnte", gab Ezra lächelnd zurück. Er zog seine Beine an seinen Körper und schlang seine Arme um sie.
"Wie war das eigentlich so? Damals als nur ihr zwei da wart?"
Kanan überlegte einen kurzen Moment.
"Still. Wenn wir uns mal nicht gestritten haben, war es ruhig und sie hat versucht mich von einigen alten Gewohnheiten wegzubekommen."
Ezra nickte. Sie hatten gesehen welche alten Gewohnheiten es waren. Er spürte wie es seinem Vater es unwohl wurde.
"Es ist okay. Ich kann mir wirklich Schlimmeres vorstellen, als das. Du brauchtest dein Mittel um darüber hinwegzukommen. Das ist nichts verwerfliches oder etwas, wofür man sich schämen sollte. Okay?"
"Eigentlich schon, Kid. Das war ziemlich dumm von mir..." Er kratzte sich am Hinterkopf. "Ich habe irgendwie nicht mit allem zurecht gefunden und das war der Nothahn...na ja..nachdem ich mich vor Hera geworfen hab. Du musst wissen das es sie direkt getroffen hätte. Und zu diesem Zeitpunkt hätte ich das nicht ertragen."
"Ich glaube das hättest du nie wirklich ertragen. Auf den ersten Blick an liebtest du sie." Er sah ihm in die Augen. "Dad, es ist wirklich okay. Ich verstehe das. Ich hatte auch meine Methoden, um alles zu verdrängen und irgendwie mich zurechtzufinden. Ich könnte dich niemals dafür urteilen, geschweige denn anders sehen. Ich hoffe, dass weißt du."
Er nickte und lächelte leicht.
"Danke.." Er seufzte. "Wir haben die schrägsten und unmöglichsten Missionen übernommen. Ich kann mich gut daran erinnern, da waren wir in Gefangenschaft... Ich weiß bis heute noch nicht wie sie die Handschellen losgeworden ist. Zehn Sekunden später lagen vier Truppler bewusstlos rum." Kanan musste leicht lachen. "Was? Noch nie jemanden kämpfen sehen? Das sagte sie zu mir, als ich sie ungläubig ansah."
Ezra lachte.
"Das klingt ganz nach Mum. Bei euch muss es wirklich ziemlich interessant gewesen sein. Aber als ihr dann verheiratet wart, da wart ihr bestimmt anders...oder?"
"Anders?" Kanan dachte nach. "Wir waren und sind noch immer ineinander verliebt. Und das irgendwie gute und zugleich Komische ist, dass es nach der Hochzeit noch..noch stärker war. Unsere Bindung zueinander..." Er erhob eine Braue. "Wird bei dir und Sab bestimmt auch so sein."
Ezra lächelte.
"Ja...ja das hoffe ich auch." Er schluckte den letzten Rest der Frucht hinunter. "Ich hoffe nur, dass ich ein guter Ehemann sein kann. Und später ein guter Vater. Ein sehr guter sowie du."
Kanan lächelte und legte einen Arm um seine Schulter.
"Das wirst du. Ein sehr guter. Davon bin ich überzeugt."
Der junge Jedi lächelte und lehnte seinen Kopf an seine Schulter.
"Versprichst du mir etwas?", sagte er leise. Der Jedi sah zu ihm und nickte.
"Alles was du willst."
"Ich möchte, dass sich zwischen uns nie etwas ändert. Das wir uns nicht ändern. Das wir immer die sein werden, die wir jetzt sind. Das sich unser Band niemals ändern wird." Er sah hoch in seine Augen. "Es gibt nur eine Person in der gesamten Galaxis, die ich jemals als meinen Vater sehen werde. Der mein Vater ist. Und das wird sich niemals ändern."
Er lächelte und nickte.
"Und du nur mein Sohn. Ich verspreche es dir. Es wird sich nichts ändern", versprach er und wuschelte durch das Haar seines Sohnes. Beide lächelten sich zu. Ihre Blicke voller Liebe, Zuneigung, Vertrauen und Respekt füreinander. Ezra versuchte sein Haar wieder herzurichten und lächelte.
"Und jetzt zeige ich dir, dass ich dich doch besiegen kann."
Kanan verdrehte die Augen und legte die Kette um seinen Hals. Den Anhänger stopfte er in sein Shirt und nahm sein Schwert.
"Wir werden sehen."
"Na dann komm."
Sie stellten die Flaschen zur Seite und erhoben sich.
" Jetzt hast du ja dein Lichtschwert", neckte Ezra ihn.
"Sei ja ruhig sonst verlierst du gleich deins. Mal abgesehen davon, wie oft hast du dein Lichtschwert schon verloren?", hakte er nach und ging in Stellung. Ezra schmunzelte.
"Garantiert nicht so oft wie du deins. Wobei man erwähnen sollte, dass ich es dir jedes Mal geklaut habe", gab er grinsend zurück und stellte sich ebenfalls auf.
"Ja, höherer Spaßfaktor", kommentierte Kanan grinsend. Sie hoben ihre aktivierten Schwerter.
"Vielleicht solltest du erstmal dafür sorgen, dass ich es nicht mehr stehlen kann. So verlierst du es auch nicht."
Ezra grinste verschmitzt. Kanan verdrehte die Augen.
"Klar. Jetzt rede nicht so viel."
"Lenke ich dich ab, Meister?"
Ezra setzte zuerst zum Angriff über. Blau und Grün kreuzten sich, beide mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
"Nein, du sollst dich fokussieren."
Ezra stöhnte auf und versuchte zu parieren.
"Du kannst es aber auch nie lassen oder? Dachte wir sollten weniger reden."
Er blockte ab.
"Lenk ich dich denn ab?", neckte Kanan ihn.
Dann setzte er sein Schwert unterhalb, Ezra sprang rüber, rollte sich auf Kanans Rücken ab.
"Nein, tust du nicht. Nur erinnert es mich an den Anfang." Ezra nahm eine neue Position ein und rollte sich zur Seite, um Kanans Angriff zu entgehen. "Du hast mir früher ständig gesagt, dass ich mich fokussieren soll."
"Sollte ich öfters oder?", schmunzelte er und griff an. Kanan sprang an den Felsen stieß sich ab und flog über Ezra hinüber wo die Klingen sich wieder kreuzten.
"Oh wir können ja wieder damit anfangen." Amüsiert blockte Ezra ab und versuchte einen offenen Punkt zu finden. Doch wie er selbst hatte sein Vater noch keinen und beide kreuzten weiter. "Ich weiß noch, dass ich ein paarmal zu spät gekommen bin oder wenn wir am Anfang ewig gebraucht haben, um uns im Training einzufinden - Okay vielmehr ich."
"Oh ja. Das hat sich aber gelohnt", meinte Kanan. Die blaue Klinge ging an Ezra haarscharf vorbei, der er auswich mit einem Rückwärtssalto. Ezra versuchte mal was anderes. Er schloss die Augen und konzentrierte sich mit der Macht. Durch diese nahm er Kanans Bewegungen war und kreuzte mit ihm ohne Hinzusehen.
"Das ist alles schon so lange her und es kommt mir wie gestern vor."
Kanan nickte und sie parierten einander die Schläge der Schwerter.
"Das ist irgendwie wahr. Es fühlt sich so an als wäre es gestern gewesen."
"Tja und dann wäre noch die Tatsache, dass ich vom Schiff gefallen bin", gab Ezra neckisch zurück.
"Du hättest dich konzentrieren müssen", konterte er.
"Du wolltest auf dem Schiff trainieren", erwiderte er belustigt. Er rollte sich zur Seite und versuchte Kanan an seinen Beinen zu treffen, doch sein Vater blockte gezielt ab.
"Drinnen hätte deine Mutter uns umgebracht, wenn was kaputt gegangen wäre", entgegnete Kanan und das hatte ein Hauch Wahrheit. Ezra setzte wieder auf einen Angriff den Kanan abblockte.
"Aber lieber von der Ghost fallen. Du musst doch zugeben, dass das das Risiko ein klein wenig bestand."
Kanan überlegte, während die Klingen sich wieder mal kreuzten.
"Nein. Wenn du dich konzentriert hättest nicht."
Ezra verdrehte die Augen.
"Es war natürlich meine Schuld. Klar."
Ezra bewegte sich aus der Offensive und formierte sich neu. Mit weiterem Kreutzen würde er nicht weit kommen. Kanan schmunzelte.
"Natürlich." Er ging wieder in eine Ausgangsposition. "Aber es war interessant."
"Ich sollte dich mal von der Ghost fallen lassen. Mal sehen, ob du es dann noch immer interessant findest", gab er zurück. Dann versuchte er von oben anzugreifen. Doch Kanan sah das voraus. Er steckte sein Schwert weg und hob die Hände. Die Macht hielt Ezra in der Luft und Kanan warf ihn über sich hinüber zu Boden, wo aber der Jedi-Ritter sich selbst auffing und einige Meter über den Sandboden schlitterte.
"Lieber nicht", meinte sein Vater.
"Diese Tour also?"
Ezra grinste, streckte seine Hand aus und warf seinen Vater mit der Macht zu Boden. Beide formierten sich neu und gingen erneut aufeinander los. Doch als Kanan Ezra angreifen wollte, rutschte der über den Sandboden durch seine Beine hindurch und attackierte von Hinten. Kanan blockte ab und ging dann zurück. Er sprang auf den Felsen, über Ezra hinweg und wollte die Beine wegziehen, was Ezra vorhersah. Er sprang hoch und im nächsten Moment lagen die Klingen wieder aneinander.
"Diesmal wird es keinen Gleichstand geben", gab Ezra zurück und legte seine ganze Kraft in seine Schläge. Doch sein und Kanans Kampfstil waren einfach zu ähnlich, anstatt man den Anderen überraschen könnte. Kanan erhob amüsiert eine Braue.
"Wir werden sehen wie das so wird."
Er schlug zurück und sprang auf den Felsen um Abstand zu gewinnen. Wie konnte er seinen Sohn überlisten?
Ezra dachte das Gleiche. Wie konnte er seinen Vater überraschen? Wie?
....vielleicht so...
Ezra rannte auf ihn zu und versuchte erneut einen Angriff aus der Luft. Doch diesmal hatte er eine andere Taktik. Und Kanan einen anderen Plan.
Anstatt ihn diesmal abzufangen, rollte er sich zu Boden hinter ihn. Dann hob er die Hand und gab ihm einen Stoß. Ezra knallte geradewegs gegen eine Koralle. Das hatte er nicht kommen sehen. Er fiel zu Boden. Kanan blickte zu ihm.
"Ezra, alles okay?"
Der Junge hielt sich den Kopf und kam etwas schwankend auf die Beine. Sein Schädel war genau gegen die Koralle geschlagen.
"A-alles gut."
Vor seinen Augen drehte sich alles. Der Jedi ging auf ihn zu und nahm ihn an den Schultern.
"Wirklich?"
Ezra blinzelte.
"Ja...machen wir weiter?"
Er rieb sich die Stirn. Ein Glück, dass sein Schädel so viel aushielt.
"Wenn es dir gut geht..", murmelte er und nickte.
"Guter Zug. W-wirklich." Ezra rieb sich die Augen und blinzelte erneut. "Ähm...ist das normal wenn ich schwarze Punkte sehe?"
Kanan schüttelte den Kopf.
"Nein, ist es nicht."
Er legte einen Arm um seine Schultern und führte ihn zum Zelt.
"Warte mal. Gib mir nur einen Moment. Das wird auf keinen Fall wieder ein Unentschieden!"
Ezra rieb sich den Kopf.
"Oh doch wird es. Ezra, du solltest dich hinsetzen und dich eben mal ausruhen. Ich hab dich ziemlich blöd geworfen", meinte sein Vater.
"Quatsch, ich bin einfach blöd gelandet....hattest du schon immer vier Augen?"
Kanan seufzte und holte die Flasche von Ezra.
"Trink."
Ezra tat das und nahm einen großen Schluck. Kanan untersuchte derweil seinen Kopf auf Verletzungen.
"Ich bin nur gegen eine Koralle gefallen. Nichts Wildes."
"Jap sicher", meinte er sarkastisch und sah eine Stelle die leicht geöffnet war.
"Dad? Was ist?" Ezra drehte den Kopf, doch Kanan hielt diesen fest. "Können wir weiter machen? Mir ist nur etwas schwummerig, aber das lässt bestimmt gleich nach."
"Still sitzen. Du hast dich verletzt, Kid", gab Kanan zurück und erhob sich. Er kramte einen Moment in der Tasche und nahm einen Kasten hervor. Hera hatte an alles gedacht. Na ja oder sie kannte vielmehr ihre Jungs. Ezra zuckte zusammen, als Kanan etwas auf die Wunde sprühte.
"Von dem Sturz? Wie kann ich mich da verletzt haben?", fragte er ungläubig nach.
"Du fragst mich Dinge, Kid", antwortete er. "Vielleicht war der Stoß zu stark. Entschuldige."
"Oh nein. Wehe du gibst dir jetzt die Schuld dafür", zischte Ezra zurück. "Wir haben trainiert. So etwas kann immer passieren. Weißt du doch."
Kanan seufzte.
"Trotzdem hätte ich ein wenig Acht geben können", gab er zurück. Er legte etwas Kühles auf seinen Kopf.
"Bacta. Festhalten."
Ezra seufzte.
"Na super." Er hielt es fest und verdrehte die Augen. "Training wäre damit gelaufen."
"Vielleicht morgen", meinte er und schlug ihm sanft in die Schulter.
"Toll und jetzt?" Er hielt sich das Bacta - Pack an den Kopf und sah zu seinem Vater, der sich neben ihn setzte. "Ich könnte versuchen es zu heilen und wir machen weiter?"
"Dann bist du erst recht ausgepowert", meinte er und trank aus seiner Flasche. Ezra verdrehte die Augen.
"Und jetzt?"
Er seufzte und nahm sein Holocron hervor.
"Wohl oder übel Meditation."
Ezra stöhnte auf.
"Du hast mich doch schon bestraft."
Kanan musste schmunzeln. Das Ezra sich nicht allzu gerne der Meditation widmete würde sich wohl nie ändern - selbst, wo er jetzt selbst ein Jedi - Ritter war.
"Mit Depa wirst du es auch durchnehmen müssen."
Kanan setzte sich hin und schloss die Augen.
"....aber nicht jetzt. Mein Kopf tut schon genug weh", gab er kleinlaut zurück. Der Jedi sah ihn an.
"Wenn du dich entspannst tut es nicht weh."
Ezra seufzte und schloss die Augen. Er spürte die Macht um sich und versuchte den Schmerz auszublenden. Er fühlte wie Kanans Signatur direkt neben seiner war und ihn einen warmen Stups gab. Er fühlte Depa, die sich nach wie vor auf der Basis befand. Und offenbar hatte sie gerade sehr viel Spaß. Er fühlte seine Mutter, die wohl sehr amüsiert war. Ihre Präsenz glühte förmlich mit den Spectres auf Chopper Base.
"Dieser Moment wo man alles um sich herum spürt...vor allem seine Familie ist das Schönste", meinte Kanan leise. Ezra lächelte.
"Zu wissen, dass sie nahe bei einem, glücklich und wohlauf sind ist das Schönste."
Er sendete warme Wellen durch ihr Band.
"Oh ja.." Und auch sie spürten sie. Nahe Depa und auch sehr glücklich und amüsiert. Spaß hatten sie auf jeden Fall. "Ich habe so ein Glück mit euch."
"Nein." Ezras Signatur strahlte förmlich. "Ich habe so ein Glück mit euch. Mit dir."
Kanan lächelte sanft und öffnete die Augen.
"Und ich mit dir."
Sie lächelten sich zu. Diese Tage waren bitter nötig für sie. Sie brauchten sie um einander nochmal klar zu machen das sie ohne einander nicht können. Mehr denn je waren sie sich bewusst, dass sie einander brauchten. Das die Macht sie zusammengeführt hatte. Das es von Anfang an bestimmt gewesen war. Und dieser Gedanke ließ Ezra innerlich erschauern vor Glück.
Es war immer so vorbestimmt gewesen. Ich war nie allein. Es hat nur seine Zeit gedauert bis ich meine Familie gefunden habe. Auch wenn es mir in der ersten Zeit gar nicht aufgefallen ist.
Und diese Familie würde ihn niemals mehr allein lassen. Niemals.
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Die Tage vergingen auf Atollon, sowie auf Tatooine. Dort wo sich Familie Tano mit Ben reichlich amüsiert hatte. Das Treffen auf Luke hatte Ahsoka ein glühen in ihrem Herzen gegeben und ein inniges wundervolles Band wodurch sie immer spürte wie es ihrem kleinen Bruder ging.
Sie hatte das Gefühl, als ob sie endlich eine Verbindung zu ihren Meister gefunden hätte. Eine, die nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart existierte. Zu Rex deutlicher Zufriedenheit bemerkte er, dass das Strahlen in ihren Augen nun fast allgegenwärtig war. Die Nachricht, dass sie nun einen kleinen Bruder hatte schien sie vollkommen zu beflügeln. Das, er, die Zwillinge und Ben machten die Tage für sie perfekt. Abends besuchte sie mit Ben Owens Farm und sahen aus der Ferne zu wie Luke sich mit seiner Tante unterhielt oder mit Owen. Und das tat ihr sehr gut. Doch es kam der Tag, der kommen musste. Der Abschied. Und dem fiel ihnen allen weniger als leicht. Besonders die Kleinen. Sie hatten sich so an ihren Großvater gewöhnt und liebten ihn bereits abgöttisch. Und Ben liebte die Kleinen. Auch ihm fiel es schwer, sehr schwer sich von Ahsoka zu verabschieden. Denn er wusste mehr, als sie. Viel mehr. Und umso mehr schmerzte es ihm. Doch zunächst waren seine Enkel dran.
"So ihr zwei. Seid schön brav. Esst viel, lernt viel und macht euren Eltern keine Probleme", warnte er. Die Kleinen rieben sich über die Augen und blickten ihn traurig an.
"Ich werde euch auch vermissen."
Anakin und Padmé ergriffen seinen Bart und quengelten ein wenig. Sie hatten gerade ihren Opa kennengelernt, da wollten sie ihn nicht schon wieder verlassen! Rex hatte einen Arm um seine Frau gelegt. Er wusste wie sehr sie der Abschied schmerzte.
"Ich weiß. Aber ich bin immer bei euch, Kids. Durch die Macht."
Er küsste sie auf die Stirn. Sie blickten ihn an und betaschten seine Wangen. Dann quiekten sie leise und brappelten etwas.
"Sie lieben dich", sagte Ahsoka leise und lächelte ihm zu. Ben lächelte und drückte seine Enkel sanft.
"Ich liebe euch auch. Also Ani, Pad... Werdet schön groß. Und verzweifelt nicht, wenn etwas nicht funktioniert. Probiert es weiter und weiter. Gebt niemals auf. Passt auf eure Eltern auf und wenn ihr älter seid, seid nicht so stur wie ich und sagt gleich jemandem den ihr mögt, das was ihr fühlt."
Sie quiekten leise und und nickten leicht. Bei den Worten fühlte Ahsoka einen leichten Schauer über den Rücken. Täuschte sie sich oder hörte sich das nicht wie ein Abschied, sondern wie ein... endgültiger Abschied an? Sie schüttelte den Kopf.
Ich höre schon Gespenster. Natürlich werden wir ihn wiedersehen. Sobald es die Zeit und die Lage erlaubt kommen wir ihn erneut besuchen. Also verdränge diese Gedanken, Soka.
Dann verabschiedeten sich Rex und Ben voneinander. Ahsoka strich über die Köpfe ihrer Kinder.
"Wir kommen wieder. Und dann seid ihr schon älter und könnt mit eurem Opa herumtollen."
Anakin und Padmé quiekten, während Ben Rex umarmte.
"Pass auf sie auf. Sie sind besonders und die Drei brauchen dich, vor allem Ahsoka zu einer bestimmten Zeit", raunte er Rex zu.
"Natürlich, Ben. Immer. Versprochen."
"Achte aber auch auf dich. Ich danke dir für alles."
Der Klon lächelte und ließ ihn los.
"Gerne, General."
Ben lächelte und salutierte. Rex lächelte und tat es ebenfalls. Dann nahm er seine Kinder.
Nun blieb nur noch Ahsoka übrig. Rex nahm die Kids und ging schonmal ins Schiff, damit sich Vater und Tochter in Ruhe verabschieden konnten.
"Die Tage waren wundervoll", sagte Ahsoka, als sie aufeinander zugingen. Ben lächelte und nickte.
"Einer der besten. Sie waren wundervoll." Er nahm sie in seinen Arm. "Du hast wundervolle Kinder."
Sie erwiderte die Umarmung.
"Ich weiß. Und du bist ein wundervoller Großvater. Warte nur wenn sie alt genug sind, dann toben sie mit dir herum." Sie lächelte. "Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Das ich von ihm weiß bedeutet viel für mich. Ich kann es kaum abwarten ihn richtig kennenzulernen."
"Das wirst du. Und er wird ein wundervoller Onkel sein. Er wird die Kleinen genauso lieben wie ich es tue. Luke wird eine Bereicherung für den Orden sein und dir zur Seite stehen", Er drückte sie sanft. "Ich liebe dich sehr, Snips. Pass auf dich auf. Gebe niemals auf, auch wenn es schwer wird den Orden aufzubauen werden wir alle bei dir sein. Alle. Du bist die Stärkste, weiseste Jedi im Orden nun und du wirst ein gutes Beispiel abgeben. Danke das du immer zu mir gehalten hast, dass du meine Tochter bist. Anakin wäre stolz auf dich."
Tränen waren in ihren Augen und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.
"Ich danke dir, dass du immer an mich geglaubt hast, auch dann wenn ich es nicht selbst getan habe. Ich werde alles tun, um der Aufgabe gerecht zu werden. Ich will einen Orden erschaffen, der die Ehre und den Ruf der Jedi wiederherstellt. Das wir wieder die werden, die wir einst waren. Doch Beziehungen werden erlaubt sein. Das wird einiges verändern. Veränderungen, die dringend nötig sind. Ich muss dir danken. Du und Anakin habt mich alles gelehrt und es ist mir eine Ehre deine Tochter zu sein. Ich werde euch stolz machen, Vater. Dich und ihn. Der Orden soll wieder so groß werden wie er einst war. Das verspreche ich dir."
Ben lief eine Träne hinab.
"Ich weiß das schon, meine Liebe. Ich weiß das du das kannst. Ich liebe dich sehr. Und ich bitte dich niemals aufzugeben, hörst du? Du kannst alles erreichen wenn du auf dich und deine Familie vertraust. Pass auf dich auf. Ich liebe dich, meine Tochter. Meine Snips. Unsere Snips."
Sie schluchzte leise und lächelte breit.
"Und ich liebe dich, Vater. Ich gebe dir mein Wort, dass ich niemals aufgeben werde. Dafür komme ich zu sehr nach meinen Meistern. Ich passe schon auf mich auf. Du weißt doch, dass mich nichts so leicht umhauen kann. Aber passe du auch auf dich auf. Ich freue mich schon sehr auf den Tag, wenn ich dich und Luke auf unserer Basis begrüßen darf." Sie sahen sich in die Augen. "Danke für alles, was du für mich getan hast. Du wirst mir sehr fehlen, Vater."
Er strich ihr sanft über die Wange.
"Ich stehe immer zu dir. Und ich werde Luke zu dir bringen. Versprochen. Und vergiss nicht...es ist alles so wie die Macht es fügt. Und es ist nie unbegründet."
Sie umarmten sich ein letztes Mal. Ben schloss die Augen und drückte sie fest an sich. Er wusste, dass es das letzte Mal sein würde.
"Möge die Macht mit dir sein, Vater. Wir sehen uns bald wieder. Versprochen."
"Ja.."
Er küsste sie auf die Wange.
Oh ich wünschte ich könnte..
Dann ließ er sie langsam los.
"Wehe ich kriege die Nachricht euch ist was passiert."
"Wirst du nicht. Wir passen aufeinander auf. Und Rex beschützt mich. Das hat er immer", sagte sie lächelnd.
"Oh ja ich weiß. Auf Wiedersehen. Möge die Macht mit dir sein. Immer."
Ben lächelte und nickte ihr zu.
"Auf Wiedersehen, Vater."
Sie lächelte ihm ein letztes Mal zu. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Dann wandte sie sich ab und ging ins Schiff. Kaum hatte sie das getan sah Ben ihr mit einem sehr traurigen Blick nach. Er war so stolz was aus ihrer Soka geworden war. Doch es tat so weh zu wissen, dass es das letzte Mal sein würde. Er tat eine Hand an sein Herz und zog seine Kapuze über, als das Schiff abhob. Seine Schilde fuhren herauf und er seufzte.
"Ahsoka... Es tut mir Leid." Es war seine Aufgabe. Seine einzige und die musste er erfüllen. Luke Skywalker musste erwachsen werden, schneller als er glauben wollte. Und er würde Führung brauchen. "Sei seine Hoffnung."
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