54. Kapitel

Nach einer halben Ewigkeit waren sie außer Sichtweite und er konnte zu Depa.

Er schlitterte einige Meter auf seinen Knieschützern und nahm sie sanft in den Arm.

Sie war eiskalt.

"Depa.."

Er blickte den Weg entlang den sie genommen hatten.

"Ezra.."

Kanan war sich noch nie so verloren vorgekommen. Er erhob sich und hatte seine Tochter im Arm. Diese wachte langsam aus ihrem Schlaf auf. Offenbar hatte Ezra ihr mit seinen Kräften noch etwas geholfen.

Ezra.

Er hatte sich ohne zu zögern für ihn eingetauscht. Und was hatte er getan? Er hatte kein Wort rausgebracht und damit die letzte Gelegenheit verstreichen lassen etwas zu seinem Sohn zu sagen. Zu Ezra zu sagen. Sie brauchten ihn lebend. Noch. Aber dann... Dann würden sie ihn töten. Und zwar fürs Imperium. Depa sah verwirrt um sich und rieb über ihre Augen.

"Ezzy? Daddy?"

Er drückte sie an sich.

"Schatz...es geht dir gut. Ein Glück."

Er küsste sie auf die Stirn.

"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Alles okay?"

"Müde..", murmelte sie und rieb sich über die Augen. Sie sah sich um. "Mummy?"

"Ich bringe dich sofort rein."

Er starrte einen Moment in die Richtung, wohin Elias und Ezra verschwunden waren. Dann drehte er sich um und steuerte zurück auf das Anwesen zu.

"Ein Glück hat er dir nichts getan. Meine Kleine."

Sie kuschelte sich an seine Brust. Sie war vollkommen durcheinander, ihre ganzen Gedanken.

"Ezzy..", murmelte sie und sah auf. Er schloss die Augen.

"Schlafe etwas, Depa. Ich..ich muss mit deiner Mutter sprechen. Mach dir keine Sorgen."

Kanan ging mit Depa die Treppe hoch und ging den Flur entlang. Depa schloss die Augen. Es war was passiert. Aber was? Sie schmatzte leise und rieb sich über ihre Augen und rümpfte die Nase etwas. Bald darauf kamen sie im Wohnraum an. Kanan sah zu Depa.

"Ich bringe dich jetzt ins Bett. In ein paar Stunden sehen wir weiter."

Er betrat den Raum, doch anders als erwartet war Hera nicht mehr am Schlafen. Nein, sie war hellwach und stand im Zimmer. Sie sah die beiden abwartend an.

"Spectre-1 und 9! Was zur Hölle von Ryloth sollte das werden?!", zischte sie. Depa blinzelte und sah zu der Twi'lek.

"Mummy.."

Heras Blick wurde total sanft.

"Du bist ja ganz blass.."

"Hera, sofort. Es..es ist eine Menge passiert. Depa braucht dringend ihren Schlaf."

Er küsste sie auf die Wange und gab sie ihrer Mutter.

"Ihr geht es soweit gut. Sie braucht Ruhe."

Hera küsste sie auf die Stirn und trug sie ins Schlafzimmer zurück.

"Warte hier. Da steht Kaf", wies sie ihn hin. Sie trat ein und brachte sie in das Bett. Dort legte sie die Decke über ihre Tochter und summte leise. "Schlaf etwas.."

Sie fragte sich was wohl geschehen war. Der Mitternachtsspaziergang war sicherlich nicht umsonst. Hatte Kanan etwas mit Ezra sprechen wollen? Sie wusste es nicht. Aber gleich.

Sie küsste Depa auf die Lekku, die sofort eingeschlafen war..

"Ezzy..", brabbelte sie nur ganz leise. Spectre-2 lief aus dem Zimmer, zurück zu ihrem Mann.

"Was soll das?", fragte sie leise und schloss die Tür.

"Alarmiere sofort die Anderen. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Notfallbesprechung in fünf Minuten im Wohnraum. Sabine soll ihre Eltern alarmieren."

Kanan sah sehr ernst aus.

"Würdest du mir erklären was los ist?", fragte sie und klopfte an Zebs Tür. "Zeb, Aufstehen."

"Sofort. Hera, es zählt jede Sekunde. Dafür haben wir jetzt keine Zeit.

Er nahm seinen Komlink.

"Spectre - 1 an alle Spectres. Leute, Notfallbesprechung im Wohnraum, jetzt. Sabine, hole deine Eltern. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

Hera gefiel das gar nicht.

"Kanan, wenn du mir jetzt nicht sagst was los ist, haben wir zwei ein mächtiges Problem."

Sie nahm ihn an der Schulter und sah ihn ernst an.

"Spectre-5 ist unterwegs..", kam es nach ein paar Minuten müde zurück.

"Spectre - 4 sofort", gab Zeb zurück. Dann meldete sich auch Ahsoka.

"Sind sofort da. Spectre - 7 und 8, out."

Kanan sah ihr in die Augen.

"Hera, sie haben.."

"Also schön. Was ist jetzt wieder los?", gähnte Zeb und kam aus seinem Zimmer. Verschlafen rieb er sich über die Augen. Eine andere Tür ging auf.

"Leute, wehe es ist nicht wichtig."

"Mitten in der Nacht? Ihr hattet schon besseres Timing", kommentierte Rex. Panisch riss Sabine die Tür auf und stürmte mit ihren Eltern herein.

"Bei euch ist Ezra oder?", fragte sie mit einer Spur Furcht und Panik in der Stimme. David gähnte.

"Kanan, was ist...?"

"Hinsetzen, alle. Es geht jetzt um jede Sekunde."

Zeb hob eine Braue, Ahsoka und Rex wechselten einen Blick. Ohne ein Wort folgten sie Kanans Anweisung. Hera blieb lieber stehen und betrachtete skeptisch ihren Mann.

Rex rieb sich über die Augen und zog sein schwarzes Shirt zurecht.

"Kanan..", murrte er und setzte sich.

"Seid einfach still. Ich weiß, dass ihr mir für die heutige Aktion alle den Kopf abreißen wollt.."

"Das ist noch untertrieben..", murmelte Zeb.

"..aber darum geht es jetzt nicht. Elias ist den Wachen entkommen und hatte Depa entführt. Ezra und ich sind im Garten auf ihn getroffen."

Er sah zu Sabine.

"Er wollte ein Druckmittel gegen dich. So sagte er es zumindest. Ich wollte mich für Depa eintauschen, damit sie und Ezra sicher sind. Doch Ezra..."

Er erinnerte sich an die Worte und seine Stimme brach. Alle Anwesenden starrten ihn geschockt an. Hera nahm ihn an der Schulter.

"Das ist nicht wahr..", flüsterte sie.

"Er.. Er hat.."

"Sich eingetauscht", beendete Bo und wechselten einen erahnenden Blick. Sabine hielt sich ihren Arm mit der verletzten Schulter und schluckte.

"Moment, Depa hat er entführt wegen mir?! Und Ezra hat sich für euch..?!"

"Ezra hat sich für mich eingetauscht." Kanan legte Ezras Lichtschwert auf den Tisch. "Er hat es getan, um uns zu schützen. Er wusste, was das für ihn bedeutete. Und trotzdem hat er es getan."

Ahsoka schlug sich eine Hand vor den Mund.

"Kanan...wie viel Zeit?"

"Nicht viel. Sie brauchen ihn für irgendetwas und das lebend. Aber diese Kerle mit dem Masken hatten so einen Hass auf ihn...es wird nicht lange dauern."

Zeb erhob sich.

"Dann müssen wir sofort was unternehmen. Ezras Leben hängt davon ab."

Kanan sah zu Sabine.

"Sabine, ich...ich sollte dir sagen...Das es ihm Leid tut und das er dich liebt. Er...er hat mir gesagt, dass ich auf alle aufpassen soll. Das ich Depa sein Lichtschwert geben soll, sobald sie alt genug ist. Er...er..."

Seine Stimme brach. Hera nahm ihn in den Arm.

"Wir holen ihn da raus", raunte sie ihm zu.

"Die Typen werden keinen Halt haben", meinte Rex und erhob sich. "Wir sollten sofort die Verfolgung aufnehmen."

David legte einen Arm um Sabine die wie erstarrt wirkte. Sie knurrte nach einer Weile.

"Osik! So ein Idiot. Wenn ich ihn erwische schieße ich ihm die Birne weg."

Bo beugte sich zu David.

"Das gefällt mir nicht..", raunte sie ihm zu. Er nickte.

"Sabine, wir bleiben mit dir und alarmieren die Wachen. Und keine Diskussion. Die Sache ist viel ernster, als ihr alle glaubt."

Zeb schnaubte.

"Ezra könnte jeden Moment getötet werden! Wie ernst kann die Sache noch werden?"

"Wenn sie haben, was sie wollen, dann werden sie ihn entweder töten oder dem Imperium übergeben", sagte Ahsoka leise. "Wir müssen sofort handeln."

Kanan nickte. Die Müdigkeit aller Beteiligten war wie weggeblasen.

"Ich kann seine Signatur ausfindig machen. Einer von uns bleibt hier und passt auf die Kids auf. Wir müssen ihn daraus holen. Wir...wir müssen es einfach.."

Sonst würde er sich das niemals verzeihen.

"Warte, was?! Ich werde sicherlich nicht hier bleiben, wenn mein Verlobter von Terroristen entführt wurde!", schoss es zurück.

"Sabine, du bist verletzt."

"Ich kann trotzdem kämpfen, Mum!"

Hera verdrehte die Augen.

"Rex?"

"Ich hole Henry und Ondina. Sie sollen die Grenzen mit ein paar Leuten checken. Wir gehen wie eben gesagt mit Kanan mit und holen Ezra raus. Ich bezweifle das sie schon weit gekommen sind. Wir sollten auf jeden Fall in kleiner Truppe unterwegs sein", schlug er vor und tat eine Hand an sein Kinn. Ahsoka nickte.

"Gut. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

David sah zu seiner Tochter.

"Sabine, hör sofort mit diesem Theater auf! Du bist nicht nur verletzt, sondern auch in großer Gefahr! Hör einmal auf uns. Wenn unsere Vermutungen stimmen, dann könnte das alles in einer Katastrophe enden, die mehr als Ezras Leben kosten wird!"

Sabine hatte ihren Vater noch nie so aufgebracht erlebt.

"Zeb, Rex, Soka, ihr kommt mit mir. Hera, du passt auf die Kids auf."

Hera nickte.

"Okay, aber passt auf euch auf."

"Ich kann aber nicht zusehen wie er im Gefahr schwebt! Das würdest du doch auch nicht, wenn es Mum wäre."

Bo verdrehte die Augen.

"Sorry, David aber für so ein Theater haben wir wirklich keine Zeit."

Bo schob Sabine in das eigentliche Schlafzimmer was sie einen Abend zuvor besiedelt hatten und schloss die Tür. Sie gab einen Code ein damit sich die Tür verriegelte.

"Mum! Dad! Was soll der Mist?!"

"Nur zu deinem Besten, Kleines. Du kannst uns nachher die Pest an den Hals wünschen."

David sah zu seiner Frau.

"Wir alarmieren die Wachen."

Kanan gab Hera einen sanften Kuss.

"Ich bringe ihn zurück. Versprochen."

Sie lächelte.

"Wie immer. Ich weiß. Möge die Macht mit uns sein."

Bo nickte.

"Sorry, Süße. Bis später."

"Mum! Dad! Lasst mich sofort raus! Hera!"

Kanan nickte seinem Trupp zu, dann verließen sie den Raum.

"Mach dir keine Gedanken, Hera. Wir finden ihn. Sabine, ich warne dich."

David nickte der Twi'lek zu, dann verschwanden sie sie auch aus dem Raum. Nun war Hera mit den drei Kids und einer mehr als aufgebrachten Sabine allein. Hera setzte sich auf die Couch.

"Hera, mach bitte auf."

"Sorry, Schatz. Deine Eltern haben gesprochen."

Sie nahm sich eine Tasse Kaf und trank diese. Sabine schnaubte.

"Ich hasse das.. Ich bringe sie um."

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Elias zerrte Ezra durch die Dunkelheit der Tropen. Noch immer hing das Tuch in seinem Mund und die Hände waren auf seinen Rücken gefesselt. Der Entführer hatte ihn am Arm gepackt und zerrte ihn durch das Gewächs. Grillen spielten ihr Nachtlied und kleine Funken flogen durch die Gegend. Der Himmel beleuchtete mit seinen Monden nur Teils den Weg. Ezra stieß einen Schrei nach dem Anderen aus, doch dieser wurde von dem Knebel fast vollständig unterdrückt. Er spürte wie seine Wunde wieder aufging und er wieder Blut verlor.

"Mm!"

Elias schnaubte.

"Halt die Klappe. Wir haben keine Zeit! Wir müssen bis Sonnenaufgang in der Knochenstadt sein", knurrte er und zog ihn weiter mit sich. Ezra versuchte sich zu wehren, doch er hatte keine Möglichkeit. Er hatte keine Waffe und konnte nicht die Macht benutzen. Er war vollkommen hilflos.

"Hmmm!"

Er dachte an Kanan. An Depa. An Sabine.

Sie sind sicher. Depa ist sicher. Und...und Kanan auch.

"Nerv nicht!", schnaubte er und schnitt ein paar Pflanzen mit seinem Säbel nieder.

"Ich hätte die Kleine gleich mitnehmen sollen. Die wäre wenigstens still gewesen."

Das Blut rauschte in seinen Adern.

Niemals! Niemals hätte ich das zugelassen. Depa ist in Sicherheit. Es geht ihr gut. Das ist die Hauptsache.

Er fühlte wie ihn ein leichter Schwindel überkam. Die Heilung hatte ihn etwas Kraft geraubt und nun verlor er erneut Blut, was sein Entführer nicht zu bemerken schien. Er zog ihn nur weiter bis sie am Strand waren. Elias stieß Ezra in den weißen Sand hinein und holte einen Projektor hinaus. Er aktivierte es.

"Meine Meister..", murmelte er. Man sah es nicht sofort, aber zwischen den Felsen stand ein Schiff was man kaum bemerkte.

"Elias. Na endlich. Ich hoffe du hast gute Nachrichten. Hast du die Kleine bekommen?"

Ezra keuchte auf und versuchte sich aufzurappeln, aber der Schwindel wurde zu stark.

"Nein, Meister.."

"Wie bitte? Wie sollen wir die Herzogin dazu bewegen ihr Amt abzugeben wenn nicht mit der Kleinen?!", zischte der Zweite aufgebracht. "Mal ganz zu schweigen davon das wir sie nicht mal anrühren können."

"Ich habe was Besseres. Etwas was der Herzogin mehr liegt als ihr Leben."

Er drehte den Projektor, sodass sie Ezra sehen konnten, der erschöpft im Sand lag.

"Nein. Du hast es tatsächlich hinbekommen ihren kleinen Jedi zu entführen. Großartig! Elias, dass hätten wir dir nicht zugetraut." Er sah zu Ezra. "Na Ezra? Noch immer so mutig und tapfer? So stark?"

Er lachte auf. Ezra blickte sie finster an. Der Zweite blickte ihn nur an.

"Elias, das sind gute Neuigkeiten. Bringe ihn so schnell wie möglich zum Treffpunkt. Sabine wird fallen. Das war schon immer ihre große Schwäche. Familie. Liebe.."

"Dann haben wie sie endlich dort, wo wir sie haben wollen. Ausgezeichnet. Danach können wir uns dem "Prinzen" endlich entledigen. Seine sogenannte Familie wird nach dieser Vorstellung nichts tun, um ihn zu finden. Wie hast du ihn erwischt?"

"Wie geplant hatte ich die Kleine. Zunächst wollte sein Vater sich opfern...doch er wollte lieber sich hergeben als ihre Familie.."

"Interessant... Wir-.." Der Zweite stockte. "Sie wissen von der Entführung?!"

Der Andere lachte.

"Hast du es nicht gesehen? Der Jedi war nicht allzu begeistert von Ezras kleiner Vorstellung. Und wenn ich mich recht entsinne, dann war er danach ziemlich gebrochen, richtig? Keine Sorge. Sie werden nicht nach ihm suchen. Wozu auch?"

Ezra hörte diese Worte und schloss schmerzhaft die Augen. Es war wahr. Sie waren alle in Sicherheit und zusammen. Kanan hatte seine Tochter wieder. Wieso sollte er sich um ihn kümmern?

"...Sabine könnte davon erfahren und uns sitzt dann die Spezialgarde der Mandalorianer am Hals und die Beschützer von Concord Dawn. Sie aind alle nicht dumm. Vergiss das nicht. Vor allem nicht Sabine."

"Sabine ist schwach. Sie ist verletzt. Sie wird nichts tun können und das wird sie frustrieren, Meister. Sie wird schnell brechen, mit ihm als Druckmittel", wandte Elias ein.

"Elias hat Recht. Außerdem werden sie längst hier sein, bevor die Kleine überhaupt was merkt. Bis dahin ist es zu spät. Dann heißt es für sie Kapitulation oder sein Tod. Natürlich töten wir ihn so oder so. Oder geben ihn ans Imperium ab. Sie suchen schon lange nach ihm."

"Und ihr könnt eure Pläne vollführen, wie ihr es schon seit Jahren plant..", stimmte der Entführer zu. "Dann gehört der Thron und Lady Wren euch.."

"Das wollen wir ja mal hoffen. Wir sehen uns bei Sonnenaufgang dort", murrte er und betrachtete Ezra. "Behandle ihn gut, er wird später mehr leiden, wenn es unsere Herzogin sieht."

"Oh wir werden sehr viel Spaß haben, Ezra."

Der Jedi blickte sie wütend an und versuchte sich zu wehren. Aber der Schwindel wurde immer stärker und er merkte wie ihm schwarz vor die Augen wurde.

"Er wird bewusstlos. Gut. Dann kann dieser Jedi Abschaum ihn nicht fühlen."

"Das ist gut. Ich hoffe das sie nicht auf dem Weg sind...und..wenn du nur einen Mandalorianer siehst... Töte ihn."

Damit erlöschte das Hologramm. Elias steckte das Pad weg und riss Ezras Kopf an seinem Haar hoch, sodass er ihn ansehen musste.

"Deine Verlobte wird sehr leiden... Alle werden leiden...aber bei dir und Sabine wird das zuschauen am meisten Spaß machen", lachte er.

Ezras Augen waren geschlossen und er sackte regungslos zusammen.

"Ezra!"

Elias drehte sich um und erblickte vier Gestalten vor sich.

"Lass die Finger von meinem Sohn."

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Zuvor:

Zeb, Rex, Ahsoka und Kanan liefen in voller Montur durch den Wald. Kanan hatte die Führung übernommen, da er nur zu gut spüren konnte wo Ezra war. Rex hatte sich derweil mit einem Vibro-Schwert bewaffnet und schnitt die überwucherten Pflanzen ein, wenn nicht schon welche da waren. Eingeknickte Äste, Fußspuren und Blut.. Rex stellte sich mit einem Bein auf den Boden und betrachtete die Spuren.

"Sie sind hier vorbeigekommen", erklärte er. "Sie können nicht weit sein.. Sie sind noch frisch."

"Das Blut muss von seiner Wunder stammen", vermutete Ahsoka. Zeb schnaubte.

"Dann ist der Kleine auch noch verletzt?"

Kanan schloss die Augen und versuchte Ezra zu spüren.

"Hier entlang."

Sie rannten weiter. Ahsoka spürte Kanans Schuldgefühle und Furcht durch die Macht.

"Wir finden ihn, Kanan."

"Ich...ich verstehe ihn nicht. Wie konnte er das tun?!"

"Kanan, du musst zugeben dass das zu erwarten war. Es ist Ezra. Er tut alles um Familie zu schützen", wandte Rex ein.

"Und deswegen hat er auch das heute Morgen getan. Kanan, er hat nicht unsere Leben riskiert. Er hat versucht uns zu beschützen. Uns und sein Volk", gab Ahsoka zurück.

"Ich weiß...es ist nur.." Der Jedi seufzte. "Wieso hat er sich für mich eingetauscht? Er müsste mich hassen. Ich tue es ja selbst."

"Ezra ist verletzt, ja. Aber lieben tut er uns alle trotzdem. Er ist noch so jung. Und jetzt mach dich nicht so verrückt." Der Klon klopfte ihm auf die Schulter. "Wir holen ihn da erstmal raus, wie jedes Mal. Und dann werdet ihr in Ruhe reden."

"Und dann kommt alles wieder in Ordnung. Kanan, er liebt dich. Er hat sein Leben für deins eingetauscht. Das hätte er nicht getan, wenn er dich hassen würde", erwiderte Ahsoka. Zeb nickte.

"Der Kleine braucht dich. Und du brauchst ihn. Das ist schon immer so gewesen."

Kanan nickte, dann blieb es eine Zeitlang still.

"Sabine hat sich getäuscht", murmelte er und schloss die Augen. Sie waren ganz nah.

"In was?", hakte Rex nach und steckte das Schwert in die Scheide zurück. Dann nahm er seine Blaster als er durch sein Visier Gestalten sah.

"Ezra war auf dem Dach, ja. Aber..." Er seufzte und seine Hand ballte sich zu einer Faust. "Er hat es in Erwägung gezogen. Dieser Kerl sagte das. Er hat uns wohl die ganze Zeit beobachtet."

Zeb hob eine Braue.

"Warte mal. Du spielst doch nicht..."

Ahsoka kauerte neben Rex.

"Kanan....das war zu erwarten."

"Und es ist vorbei. Er hat es nicht getan und ich würde jetzt still sein", schlug Rex vor und legte sein Visier um. "Wir haben sie."

Sofort verstummten die Gespräche und sie sahen zum Strand.

"Rex, was siehst du?", flüsterte Ahsoka leise. Kanan atmete einmal tief durch und konzentrierte sich auf Ezra. Ihn zu befreien war jetzt ihre Aufgabe. Über ihre zerbrochene Beziehung musste er sich später Gedanken machen.

"Einen Moment.." Er drehte an einem Rad. "Elias... Er hat ein Hologramm aktiviert... Die zwei Typen von vorhin..." Er neigte leicht den Kopf. "Ezra ist im Sand. Direkt neben ihm. Er bewegt sich kaum. Ich vermute er ist nicht im Stande sich zu wehren." Er zog den Helm ab. "Das Schiff ist da hinten. Sehr ihr es?"

Ahsoka nickte.

"Allerdings. Also ist er alleine. Perfekt."

"Den werde ich mir vornehmen", knurrte Kanan. Zeb hielt ihn zurück.

"Warte. Wir schleichen uns an und überraschen ihn."

Die Togruta nickte.

"Genau. Wir dürfen auf keinen Fall riskieren, dass er Ezra nimmt und das Schiff erreicht."

"Wollt ihr mir zwei Minuten geben und das Schiff fluguntauglich machen lassen oder gleich eingreifen? Beides ist gut", murmelte er und zog den Helm auf. Er lud sein Magazin.

"Wir geben dir die zwei Minuten, Liebling. Die führen ne längere Unterhaltung."

Kanan zuckte zusammen.

"Ezra...er ist bewusstlos."

Zeb knurrte.

"Dieser Bastard."

"Ich beeile mich..", murmelte er und lief durch das Gestrüpp, verschwand aus ihrer Sichtweite.

Derweil gingen die anderen Spectre's etwas näher heran um dem Gespräch zu lauschen.

"...brechen, mit ihm als Druckmittel."

Elias.

"....Natürlich töten wir ihn so oder so. Oder geben ihm ans Imperium ab. Sie suchen schon so lange nach ihm."

Kanan wurde ganz schlecht. Ahsoka knirschte mit den Zähnen und Zeb knurrte leise. Das würden sie unter keinen Umständen zulassen. Niemals. Sie hörten noch mehr an, aber verstanden nicht alles. Sie sahen wie Ezra bewusstlos am Boden lag. Ahsoka blickte zum Schiff und sah mit einem Lächeln auf den Lippen, dass Rex fast fertig war.

"Mein Captain", sagte sie leise. Nach einer halben Ewigkeit, wie Kanan meinte kam er zurück.

"Das Ding fliegt schneller in die Luft, als ihr Kamino aussprechen könnt", raunte Rex ihnen zu.

Das Hologramm bei Elias verschwand und er packte Ezra am Kopf.

"Deine Verlobte wird sehr leiden.. Alle werden leiden.. Aber bei dir und Sabine wird das Zuschauen am meisten Spaß machen."

Diesmal konnten sie Kanan nicht zurückhalten. Sie gaben ihre Deckung auf und tauchten hinter Elias im Schatten der Bäume auf. Kanan entzündete seine blaue Klinge und trat vor. Seine Augen funkelten vor Wut.

"Lass die Finger von meinem Sohn."

Elias drehte seinen Kopf und ließ ihn los. Ezra lag nur bewusstlos dar. In so einem Moment war Rex erleichtert das Hera und Sabine nicht anwesend waren. Es reichte schon ein wütender Jedi....oder zwei.

"Ach Kanan. Du kriegst ja doch Worte heraus.."

Er lachte leise und stand auf. Zeb knurrte. Ahsoka entzündete ebenfalls ihre Lichtschwerter.

"Das du unsere Familie angegriffen hast wirst du schwer bereuen."

Jep, jetzt hatten sie zwei wütende Jedi. Kanan knirschte mit den Zähnen.

"Ich gebe dir eine Chance. Gib mir meinem Sohn und flieh. Sonst kann ich für nichts garantieren..."

Er lachte.

"Sorry.." Er warf Ezra über seine Schulter. "Wir werden erwartet..."

"So weit wirst du nicht kommen", meinte Rex und hatte die Blaster erhoben.

"Du hast dir die falsche Familie ausgesucht."

Ahsoka hob ihre Hand und schleuderte Elias in den Sand. Vom Aufprall überrascht hatte er Ezra nicht mehr in seinem Griff gehabt, der einen kurzen Moment in der Luft verharrte und dann langsam in Zebs Armen sank. Nun wo sein Sohn bei ihnen war, konnte Kanan sich nicht mehr zurückhalten und stürmte auf Elias zu. Ahsoka legte eine Hand auf Ezras Stirn und schloss die Augen.

"Enormer Blutverlust. Kanan, wir müssen ihn schnell wieder zurück bringen."

Elias rappelte sich auf, doch gleich darauf erwischte ihn eine Faust. Rex seufzte.

"Soll ich Elias übernehmen? Ihr geht zurück? Wird ein Kinderspiel."

"Ich glaube, das ist Kanans Aufgabe. Er muss etwas Dampf ablassen", gab Ahsoka zurück. "Wenn er fliehen will, dann sprengt einfach das Schiff."

Zeb sah zu seinem kleinen Bruder und strich ihm über die Wange.

"Kid...es wird alles gut."

"Klar, oder wir lassen ihn am Besten gar nicht rein.." Rex ging vor einem fliegenden Daten-Pad in Deckung. "..Schlimmer wie Klappergestelle."

"Lass Kanan einfach mal etwas. Dann beruhigt sich sein Gemüt zumindest."

Ahsoka riss ein Stück ihres Shirts ab und wickelte es Ezra um die Schulter.

"Das sollte den Blutverlust erstmal stoppen."

"Du vergreifst dich nie wieder an meinen Kindern!"

Rex seufzte und nahm das Daten-Pad zur Hand. Er aktivierte es und sah verschlüsselte Codes.

"Mandalorianischer Dialekt. Der ist uralt.."

Haarscharf verpasste Rex einen Schuss.

"Leg das hin!", knurrte Elias und wich aus.

"Von wegen", murmelte Rex unbeeindruckt.

Elias lachte.

"Selbst wenn ich heute nicht Ezra zu ihnen bringe, werde ich ein anderes Druckmittel gegen eure Herzogin finden. Und er wird sterben.."

"Das hätte er nicht sagen sollen..", murmelte Ahsoka. Kanan packte ihm am Kragen und blickte ihn wütend in die Augen.

"Du...du und deine Kumpanen werdet es nicht wagen meine Kinder nur schief anzusehen! Du hast dich mit der falschen Familie angelegt und vor allem mit dem falschen Vater." Er verpasste ihm einen weiteren Schlag. "Niemand, ich wiederhole niemand vergreift sich an meinem Sohn!"

"Nein, hätte er nicht..", murmelte Rex versunken. Elias grinste.

"..Das ist aber auch seine Schwäche..Familie..und deshalb wird das vernichten der Beiden ein Kinderspiel.."

Ahsoka sah zu Ezra.

"Wir sollten dringend zurück." Sie sah zu Kanan. "Kanan, wir sollten zurück. Ezra muss behandelt werden."

Mit einem letzten Stoß landete Elias im Sand, das Gesicht blutverschmiert.

"Du wirst meinem Sohn nie wieder zu nahe kommen."

"Rex, kontaktiere die Anderen und sage ihnen, dass wir Ezra haben und sie die Station vorbereiten sollen." Ahsoka runzelte die Stirn. "Irgendetwas stimmt nicht..."

Er nickte.

"Spectre-8 an Spectre-2 bereitet die Station vor. Wir haben ihn."

"Alles klar, Spectre-8. Beeilt euch bitte."

Rex steckte den Kom weg.

"Kanan, wir müssen los."

Der Jedi schien sich wirklich beruhigt zu haben. Fürs Erste.

"Zeb, nimm den Mistkerl. Ich trage Ezra zurück."

Der Lasat hob eine Braue.

"Bist du....?"

Er verstummte augenblicklich, als er Kanans Miene sah und ihm Ezra übergab. Der Jedi strich seinem Sohn über die Wange und drückte ihn sanft an sich.

"Es wird alles gut. Wir haben dich, Ezzy."

Rex seufzte und warf Zeb Handschellen zu.

"Lasst uns gehen. Ich benachrichtige Katan."

"Sage ihren Leuten, dass sie herkommen sollen. Sie können vermutlich mehr über diese Gruppe herausfinden, wenn sie sich das Schiff ansehen."

Zeb nahm den Mandalorianer am Kragen und verpasste ihm Handschellen. Dann schlug er ihm ebenfalls ins Gesicht.

"Niemand legt eine Hand an meinen kleinen Bruder."

"Los. Wir sollten uns beeilen."

Kanan rannte zurück in das Gestrüpp.

"Und damit wären wir wieder beim Vater Modus von ihm angekommen", kommentierte Ahsoka und folgte ihm. Elias lachte mit blutverschmiertem Gesicht.

"..Eure Familie wird fallen.. Alle werden fallen."

Rex knurrte und benachrichtigte die Eltern von Sabine. Ahsoka blieb stehen. Sie spürte eine Warnung durch die Macht. Sie drehte sich um. Im exakt den gleichen Moment beförderte Elias sich aus Zebs Griff. Kanan war schon aus der Hörweite.

"Hey, Bo. Es wäre-" Rex wurde von hinten gepackt. Der Klomlink und der Auslöser vielen ihm aus der Hand. "Verdammt.."

"Niemals dem Feind den Rücken zukehren.." Er sah zu dem Lasat und legte ein Tuch an den Mund des Klones. "Schön da bleiben... Ich garantiere sonst das der junge Vater hier auf jeden Fall drauf geht."

"REX!"

Ahsoka sah geschockt zu dem Bild. Zeb knurrte.

"Lass ihn gehen, wenn dir dein Leben lieb ist."

Die Togruta ballte ihre Hände zu Fäusten und griff nach ihren Lichtschwertern. Rex befand sich bewusstlos in Elias Griff.

"Denkt ihr alle das wir so blöd sind und unerfahren sind? Wir wissen was wir tun und würden alles dafür geben um die Krone zu kriegen!", zischte er. "Ihr könntet Sabine was ausrichten.."

"Na ja anscheinend bist du ziemlich blöd", kommentierte Zeb trocken. Er knurrte und schleppte Rex mit sich, langsam zurück.

"Ihr kennt sie nicht. Wir sind viele.. Zu viele für euch.."

"Mag sein. Aber du hast gerade den größten Fehler gemacht, den man nur machen kann."

Zeb blieb ruhig und trat zur Seite.

"Warum? Was wollt ihr machen, wenn er eine Klinge am Hals hat?!", murrte er und hielt den Spectre fest. Der Lasat deutete auf Ahsoka.

"Ganz einfach, du Genie. Du hast dich gerade mit der Stärksten von uns angelegt. Schreibe dein Testament."

Elias lachte.

"Im Ernst? Sie wird es nicht wagen ihn zu gefährden. Was will sie mir schon antun?"

Plötzlich konnte er sich nicht mehr bewegen. Es war, als ob er wie erstarrt war.

"Zeb, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du Rex holen würdest. Ich kümmere mich um ihn."

Der Lasat nickte und lief zu Elias. Mit Leichtigkeit schlug er ihm das Messer aus der Hand und befreite Rex aus seinem Griff. Er hob ihn über seine Schulter und machte ein paar Schritte zurück.

"Habe dich gewarnt."

Elias knurrte.

"Lass mich los!"

Zeb legte Rex an einen Baumstamm und musterte ihn. Er schien wirklich in Ordnung-Gott sei dank. Ahsoka machte eine Bewegung und Elias gewann die Kontrolle über seinen Körper zurück. Er nahm sein Messer vom Boden und stellte sich der Togruta entgegen. Diese schmunzelte finster.

"Interessant. So willst du dich wehren. Da brauche ich nicht mal meine Waffen."

Zeb seufzte amüsiert.

"Weißt du Kumpel, deine Frau hat es wirklich drauf. Will nie in ihrer Schusslinie landen."

Der Klon atmete leise und Zeb wünschte er könnte das sehen. Elias knurrte.

"Ich mach dich fertig."

Er griff sie an.

"Also wenn alle Mandalorianer der Bewegung so lebensmüde sind, dann mal viel Glück."

Ahsoka trat zur Seite und Elias lief ins Leere. Er versuchte es erneut, doch die Togruta war zu schnell.

"Aha. Also beeindrucken tust du mich gerade nicht", gab sie trocken zurück.

Er ging immer wieder an ihr knapp vorbei. Es war für sie ein leichtes den Gegner auszuspielen. Der Klon stöhnte leise und blinzelte.

"Oh Verdammt.."

Er hielt sich den Kopf. Zeb seufzte erleichtert auf und legte eine Pranke auf Rexs Schulter.

"Ein Glück. Bist du okay?"

"Zählen Kopfschmerzen mit dazu? Wo ist er?", fragte der Klon und stand langsam auf. Zeb deutete auf Elias und Ahsoka.

"Deine Frau macht ihn gerade fertig. Ernsthaft erinnere mich daran niemals auf ihre schlechte Seite zu kommen."

Elias stürmte erneut auf Ahsoka zu, doch diese wich gelangweilt aus.

"Du kannst nichts Besseres oder? Da waren die Droiden ja besser."

Rex hielt sich kurz an Zebs Schulter und atmete durch.

"Ich erinnere dich dran. Der Arme..Was war das für ein Zeug?", murrte er angewidert und rieb sich über die Augen. Elias knurrte und wollte zum Schlag ausholen doch Ahsoka nahm die Faust drehte sie um, schwang ihn einmal herum und zog ihn über ihre Schulter zu Boden.

"Na? Machst du mich noch immer fertig?"

Ahsoka starrte unbeeindruckt zu dem Mann am Boden. Dann packte sie ihn am Kragen wie Kanan zuvor. "So, da wir uns ja jetzt endlich unterhalten können, gebe ich dir einen sehr guten Rat. Erstens wer meine Familie und insbesondere meinen Mann bedroht, der ist Geschichte. Zweitens sollte man mich niemals unterschätzen. Und drittens..." Ihre Faust landete in seinem Gesicht und sie ließ ihn auf den Boden fallen. "Hast du dich mit der falschen Jedi angelegt."

Rex lächelte und lief zu ihr. Er legte seine Arme um sie.

"Meine Soka.."

Er küsste sie auf die Wange. Sie seufzte erleichtert und schloss ihn in ihre Arme.

"Mein Rex. Geht es dir gut? Bist du okay?"

Zeb grinste.

"Habe es dir gesagt. Lege dich niemals mit Ahsoka an." Er packte ihn und legte ihm die Handschellen an. Das Messer warf er ins Meer. "So. Wir sollten die Anderen benachrichtigen und zurückkehren, findet ihr nicht?" Er schmunzelte. "Oder hast du noch etwas hinzuzufügen, Soka?"

Rex drückte sie sanft an sich.

"Klappt schon. Hab für einen Moment nicht aufgepasst." Er küsste sie auf die Stirn.

"Ich denke, der kann in eine Zelle."

"Nehme ihn mit, Zeb. Eine falsche Bewegung und er hat ein Lichtschwert in der Brust", gab die Togruta zurück. Dann küsste sie Rex sanft. "Gut. Das war genug Aufregung für heute."

Zeb grinste.

"Zu Befehl, Großmeisterin." Er nahm Elias auf seine Schulter und stopfte ihm das Tuch in den Mund, was er vorher Ezra gegeben hatte. "So haben wir auch Ruhe. Also können wir?"

"Ja, ich will zu den Kleinen zurück", antwortete Rex und legte einen Arm um Ahsoka.

"Ich auch. Ich spüre ihre Unruhe." Sie verschränkte seine Hand mit seiner. "Außerdem müssen wir nach Ezra sehen. Ich habe so ein komisches Gefühl."

Zeb hob eine Braue.

"Was meinst du?"

"Vorhin hatte ich es schon. Ob es nur der Blutverlust ist oder nicht, aber irgendetwas stimmt da nicht."

Rex schnappte sich den Auslöser, den Komlink und das Daten-Pad.

"Beeilen wir uns. Ich habe mit Bo dann noch zu reden. Das Schiff wird sie interessant für sie sein."

"Wenigstens etwas Gutes heute." Ahsoka rieb sich ihre Faust. "Kanan müsste mittlerweile mit Ezra angekommen sein."

"Ja, sollten sie.." Er küsste ihre Hand. "Geht es?"

"Jetzt ja."

Sie küssten sich erneut, während Zeb nur belustigt die Augen verdrehte.

"Okay, ihr Zwei, aber führt euer ganzes Liebesgetue bitte hinter verschlossenen Türen auf. Schlimm genug, dass ich Sab und Ez dabei erwischt habe."

Rex musste lächeln und drückte seine Frau an sich.

"Ist gut Zeb. Wir gehen einfach zurück."

"Noch so eine Bemerkung und ich knöpfe mir dich vor", gab die Togruta lachend zurück. Zeb hob eine Pranke.

"Bin schon still. Ich bin nicht lebensmüde, Großmeisterin Tano."

"Zeb!"

Sie verdrehte schmunzelnd die Augen.

Sie machten sich auf den Weg zurück ins Anwesen. Dort herrschte reinster Trubel. Überall waren die Mandalorianer auf Positionen und kümmerten sich um die Sicherheitslücken. Bo und David waren mit Hera und Kanan im Wohnraum. Letzterer hatte Ezra in die Station gebracht wo Elena ihn aber gleich wegschickte. Sabine war auch endlich aus ihrem "Gefängnis" entlassen worden und befand sich bei ihnen. Zeb gab Elias den Wachen des Kryze - Klans. Es befanden sich nur dir Loyalsten Wachen in ihrer Nähe, dass hatten Bo und David angeordnet. Sie betraten den Raum und sahen sofort in besorgte Gesichter.

"Was ist denn mit euch los?", hakte Zeb nach. Kanan seufzte.

"Ezra wird gerade untersucht. Aber die Ärztin meint, dass er sehr viel Blut verloren hat."

Hera saß bei Kanan, dieser hatte einen Arm um seine Schulter gelegt. Sabine lief auf und ab.

"Sie sind schon eine halbe Ewigkeit da drin."

Sie hörten ein leises Schreien und Ahsokas Montrale stellten sich auf.

"Bin sofort wieder da."

Sie verschwand in ihrem und Rex Raum. Depa lag in Heras Arm und schlief ruhig. Zeb seufzte.

"Das wird schon. Der Kleine lässt sich nicht so leicht unterkriegen."

Kanan strich über Depas Kopf.

"Wenn er...wenn ihm etwas passiert..", flüsterte er leise.

"Das wird es nicht. Elena kennt sich gut damit aus. Sie kann das..", wandte Bo ein und bekam von Rex ein Daten-Pad. "Von Elias.. Alt Mando'a ich kanns nicht lesen. Sein Schiff steht unten an der Küste."

"Wir hatten ein paar Komplikationen. Er wollte es nochmal wissen.."

David hob eine Augenbraue.

"Was meinst du?"

"Sagen wir mal, dass er nicht nur von Kanan was einstecken musste. Ganz im Ernst, aber der Kerl ist noch dümmer, als ich dachte. Und lebensmüde dazu."

"Zeb, übertreibe nicht", kam Ahsokas Stimme aus dem Zimmer zurück und sie hatte ihre Babys im Arm. Diese waren wach und schmiegten sich an ihre Mutter. Padmé lächelte ihren Vater an und quiekte.

"Na hallo..", murmelte er und strich über die Wangen der Kleinen. "Kurz: er meinte ne neue Geisel zu nehmen. Ist alles geklärt."

Die Anderen wechselten einen Blick. Kanan seufzte.

"Hat er verdient. Mehr als das."

Zeb schnaubte.

"Aber hallo. Er ist jetzt sicher verwahrt und wird nicht nochmal entkommen."

"Würde ich ihm nicht raten", murmelte Ahsoka und setzt sich mit Anakin auf das Sofa. "Hera, waren sie ruhig? Oder sind sie zwischendurch aufgewacht?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Sie waren anständig. Sie sind wundervolle Kinder."

Hera lächelte leicht und strich über Depa's Kopf.

"Knochenstadt..", murmelte Bo und gab es David.

"Gut. Wenigstens haben sie von der ganzen Aufregung nichts gemerkt. Und wie geht es Depa?"

David wechselte einen Blick mit seiner Frau, dann nickten sie sich zu.

"Ihr entschuldigt uns bitte für einen Moment. Aber wir müssen etwas mit den Wachen noch klären."

Kanan sah ungeduldig zur Tür. Wie lange dauerte so eine einfache Untersuchung?

"Sie ist sehr müde.. Sie ist wieder wärmer wie vorher.." Die Twi'lek seufzte und strich über ihre Lekku. "Sie murmelt immer wieder Ezzy.."

"Mum, Dad.."

Fassungslos sah Sabine ihren Eltern nach.

"Das ist nicht ihr ernst.."

Sie schnaubte.

"Beruhige dich. Sie wollen uns in Sicherheit wissen. Und die Terroristen zu schnappen ist wichtig."

"Nicht so wichtig wie Ezra."

Wie aufs Stichwort ging die Tür auf und Elena betrat den Raum.

"Majestät." Sie nickte ihnen zu. "Ich konnte Ihre Majestät stabilisieren. Er ist soweit unverletzt bis auf die Wunde an seinem Rücken. Während seiner Entführung hat sie sich wieder geöffnet und er hat noch mehr Blut verloren."

Kanan erhob sich.

"Und was heißt das?"

"Ihre Hoheit benötigt mehr Blut. Captain Syndulla, ich brauche seine Blutgruppe. Anders kann ich ihm nicht helfen. Bekommt er keine Transfusion, dann bin ich dazu gezwungen ihn zu stabilisieren und in ein künstliches Koma zu legen, was deutlich mehr Schaden anrichten kann."

"AB negativ, seine Blutgruppe..", antwortete sie. Sabine schluckte.

"Sie haben doch solche da oder?"

Elena seufzte und hielt sich die Stirn.

"Ausgerechnet diese nicht. Sie ist sehr selten und kaum jemand besitzt sie. Andere Kombinationen sind nicht möglich und es kann sein, dass er dadurch sofort sterben würde."

Kanan schüttelte den Kopf.

"Bereiten Sie die Transfusion vor, Doc."

Sie starrte ihn entgeistert an.

"Meister Jarrus, wenn wir eine andere Blutgruppe.."

"Ich habe wie Ezra AB negativ. Nehmen Sie mein Blut."

Hera lächelte und sah ihn an.

"Stimmt. Du hast diese Blutgruppe..", murmelte sie. Hoffnung keimte in ihnen auf.

"Bitte bereiten sie alles vor", bat Sabine. Elena nickte.

"Natürlich. Meister Jarrus, sind Sie sich ganz sicher?"

Kanan nickte.

"Vollkommen. Ich tue alles, um meinem Sohn zu helfen. Alles."

Sie lächelte und nickte.

"Gut, dann kommen Sie bitte mit. Majestät, ich werde Euch Bericht erstatten, wenn es Neuigkeiten gibt."

Damit ging sie mit Kanan in den Raum. Ahsoka seufzte erleichtert auf.

"Das nenne ich Zufall."

"Oder Schicksal", lächelte Hera und stand auf. Sabine seufzte.

"Ich muss meinen Eltern Bescheid geben."

Allen viel ein großer Stein vom Herzen.

"Nun zumindest muss sich Ezra dann keine Gedanken mehr machen", lächelte Ahsoka und liebkoste Anakins Gesicht. Zeb hob eine Braue.

"Wie meinst du das?"

"Weil er dann von seinem Blut ist, Zeb. Kaum zu fassen, aber ich denke, dass ist das was die Beiden gebraucht haben."

"Das stimmt. Vielleicht wird alles wieder gut", lächelte Rex und küsste Padmé auf die Stirn.

Sabine war derweil zu ihren Eltern verschwunden. Depa wachte schließlich langsam auf. Sie blinzelte und sah hoch zu ihrer Mutter.

"Mummy?"

"Vielleicht. Es liegt jetzt an Kanan das wieder hinzubiegen", murmelte die Togruta und strich Anakin über die Lekku.

"Hallo mein Schatz. Na? Alles okay? Gehts dir besser?", fragte Hera sanft und strich über Depas Wange.

"Ezzy?"

Zeb seufzte.

"Die beiden sind wirklich unzertrennlich."

"Ihm gehts gleich besser. Er ist hier. Keine Sorge."

Sie hob ihre Tochter etwas höher und küsste sie auf die Nase, wobei das Mädchen loskicherte. Ahsoka lehnte sich an Rex, der einen Arm um sie gelegt hatte.

"Wie können nur zur Macht beten, dass alles wieder in Ordnung kommt."

"Ich hab da so ein Gefühl. Ich glaub das wird wieder..", raunte Rex ihr zu. Irgendwann kam Kanan wieder zurück. Deutlich bleicher im Gesicht, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Er hat jetzt genug. Sie meinte, dass er in den nächsten Stunden aufwachen sollte."

"Willst du was trinken, Süßer?", fragte die Twi'lek und hob ihm ein Glas Wasser hin.

"Danke."

Kanan nahm es dankbar entgegen und trank es in einem Zug.

"So..jetzt heißt es warten."

"Mal wieder", seufzte Zeb. "Alles okay?"

"Mir ist nur etwas schwindelig, aber das ist normal. Geht gleich wieder."

Hera beförderte ihn auf die Couch.

"Sitzen bleiben", befahl sie. Depa kicherte.

"Mummy, Boss.."

"Kleines, du bist ja endlich wach." Kanan strich Depa über die Wange. "Bist du okay? Tut dir das weh?"

"Depa, okay.."

Hera setzte sie auf sein Schoß und sofort kuschelte sich Depa an ihren Vater. Kanan strich ihr über den Rücken und drückte sie sanft an sich.

"Es wird alles gut, Schatz." Er sah zu Hera. "Hoffentlich..."

"Wird es.."

Sie setzte sich an seine Seite und lehnte sich an ihn. Jetzt hieß es warten. Und hoffen, dass das Wunder ausgereicht hatte. Kanan konnte nicht anders und betet darum, dass Ezra bereit wäre mit ihm zu reden. Nach allem was geschehen war...es konnte nicht so enden. Niemals.

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Ezra blinzelte als er Stimmen wahrnahm. Erst war alles vollkommen verschwommen doch es wurde alles etwas klarer und sah seine kleine Schwester. Diese strahlte ihn und saß direkt vor ihm.

"Ezzy. Ezzy wach!"

Ehe er auch nur blinzeln konnte, hatte sich sie sich an seine Wange geschmiegt. Ezra brauchte einen Moment, um sich zurechtzufinden. Er war ja gar nicht mehr am Strand. Er war...er war in der Krankenstation. Aber wie war er hierhergekommen? Das Letzte, woran er sich erinnern konnte war seine Entführung. Sollte er nicht ganz woanders sein? Was war passiert? Er war vollkommen durcheinander.

"Depa.. Lass ihn noch atmen..", lachte Sabine leise und nahm Depa vorsichtig auf ihren Arm.

"Hey, Love.."

Ezra hob eine Hand und rieb sich über die Augen. Das konnte doch nicht...

"Sabine? Depa? Aber...aber ich war doch gerade noch..Wie bin ich..?"

Er ließ seine Hand sinken. Warum fühlte er sich so erschöpft? Was zur Macht war passiert? Wo war Elias?

"Ganz ruhig. Du bist sicher.."

Sie strich über seine Wange. Er schloss die Augen und genoss die Geste.

"Wie geht es dir? Wie geht es Depa? Seid ihr okay? Was ist mit.....was ist mit Kanan?"

Allein sein Name bereitete ihm einen Stich ins Herz.

"Depa gehts gut, mir gehts gut und Kanan besser", antwortete sie. "Du hast viel Blut verloren."

Er blinzelte.

"Schon wieder?"

Deswegen fühle ich mich wahrscheinlich so schwach. Noch mehr Blutverlust, klasse.

"Was ist passiert? Ich...wieso bin ich hier?"

"Weil ein paar Spectres dir den Hintern gerettet haben", erklärte sie. Er seufzte.

"Du bist sauer."

"Gib mir nen Grund es nicht zu sein. Warum hast du mir nicht gesagt das Depa bei ihm ist?! Wir hätten es zusammen machen können", murrte sie.

"Ich...es ging alles so schnell. Ich habe sie gespürt und mein Kopf war nur noch bei ihr. Ich habe das völlig vergessen und bin auf dem Gang mit..mit Kanan zusammengestoßen." Ein erneuter Stich. "Dann sind wir raus und er hatte Depa. Sabine, das war eine Sache von wenigen Minuten. Selbst wenn ich dich geweckt hätte, hätte ich es getan. Das hätte keinen Unterschied gemacht."

Sie seufzte und küsste ihn auf die Stirn.

"Mach das nicht mehr..ich hatte so Angst.."

"Ich hatte keine Wahl. Ich würde niemals das Leben meiner Schwester gefährden."

Er strich Depa über die Wange.

Bist du okay? Wie hat er dich überhaupt schnappen können?

Ich wollte zu dir und bin aus dem Bett gestiegen.

Sie lächelte verlegen.

"Ich weiß. Trotzdem."

Ezras Augen weiteten sich.

"....Depa. Das ist...das ist jetzt nicht dein Ernst!" Er starrte seine Schwester entgeistert an.

"Sag mal geht's noch? Wenn du zu mir willst, dann hättest du mir einfach Bescheid geben sollen. Was hast du dir dabei gedacht?!"

Depa rieb sich den Nacken.

Ich wollte nicht Mum und Dad wecken...ich.. Tut mir leid..als ich dich holen wollte hatte mich Elias erwischt...

"Depa...ich..argh!

Ezra rieb sich die Schläfen.

"Ein Wort, Depa. Nur ein Wort. Wenn Mum und Dad das erfahren, dann..." Er stoppte, schloss die Augen und seufzte. "Tue es einfach nicht nochmal. Bleib bei deinen Eltern. Wenn du mich sehen willst, dann sage es mir."

...Wie soll ich dich sehen wenn du hier bleibst und ich hunderte Lichtjahre weg bin? Sie senkte den Kopf. Ich will dich nicht verlieren, weil ich dich lieb habe, Ezra..

Er seufzte und strich über ihren Kopf.

"Wir werden uns sehen, Kleines. Du wirst mich nicht verlieren, okay? Niemals."

Sabine lächelte und strich über Depas Wange.

"Nein, wirst du nicht."

Nicht nach diesem Plan.. Depa zuckte die Schultern. ..Du gehst doch nicht mit..

Er seufzte.

"Depa, ich habe meine Gründe. Da geht es weder um dich, noch um unsere Beziehung. Das wird sich nicht ändern. Bitte respektiere das."

Wenn es das nicht tut warum bleibst du hier? Ich will das nicht..

Sie rieb sich über die Augen. Ezra schüttelte den Kopf.

"Du weißt wieso. Ich weiß, dass du das nicht willst. Aber es wird sich nichts verändern. Es ist meine Entscheidung."

Depa seufzte und legte sich an seine Brust.

Ich hab dich lieb..

Sabine rieb sich den Nacken und drückte auf ihren Kom. Es wurde Zeit.

Ezra streichelte über ihren Rücken.

"Ich dich auch, Zwerg", sagte er leise. Dann wandte er sich an Sabine. "Danke, dass du mich gerettet hast. Tut mir Leid, dass ich ohne Wort verschwunden bin."

"Oh ich hab dich nicht gerettet. Ich wurde von meinen Eltern eingesperrt", gab sie zurück und schenkte ihm ein Glas aus. Er hob eine Augenbraue.

"Warte mal. Und wer dann? Was ist überhaupt passiert?"

"Du wurdest mitgenommen, hattest wohl ein Gespräch mitgekriegt von Elias und dann warst du weg", erklärte sie "Dann hat man dich her gebracht, dir Blut Transfusionen verpasst und das ist der Grund warum du noch lebst."

Ezra runzelte die Stirn.

"Blut Transfusion? Überrascht mich, dass sie meine Blutgruppe hier hatten. Und wer hat mich hierher gebracht? Sabine, kannst du dich bitte etwas präziser ausdrücken?"

Depa hob den Kopf und blickte Richtung Tür. Hoffentlich klappte es.

"Kanan. Kanan hat dir Blut gespendet und dich gerettet..

Sie nahm Depa auf ihren Arm.

"Was?!" Er sah sie entgeistert an, dann lachte er auf. "Sabine, dass ist ein guter Witz. Aber ich dachte wir hätten das geklärt."

"Es ist wahr, Ezra."

Kanan stand nun in der Tür und blickte ziemlich verunsichert darin.

"Ihr zwei habt zu reden.. Wir sehen uns später. Ich bring dir Tee..", murmelte sie und schritt zur Tür. Sie stieß Kanan hinein. "Versaue es nicht", raunte sie ihm zu.

"Sabine! Hey!"

Doch die Mandalorianerin hörte nicht.

Das ist jetzt nicht euer verdammter Ernst!

Sorry Ez. Aber ihr müsst reden, kam es von Depa zurück.

Es ist alles gesagt! Jetzt kommt sofort zurück! Depa!

Sorry. Aber Sabine trägt mich und die ist ganz sicher das ihr reden müsst.

"Argh!" Ezra ließ sich sauer zurück in die Kissen fallen. Kanan, der die ganze Zeit schwieg, sah er nicht einmal an. Stattdessen starrte er auf den Stuhl, wo Sabine gesessen hatte. "Was willst du?"

Kanan schluckte.

"Reden..mit dir.."

Es war zu viel passiert. Viel zu viel. Alles aufeinander. Und doch stand fest das es nicht ewig so sein konnte. Ezra lachte laut auf. Sein Lachen war voller Schmerz, Frustration und Wut.

"Reden? Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden hätten. Du hast dich ja mehr als deutlich genug ausgedrückt, Meister Jedi."

Kanan schloss die Augen.

"Du bist...du bist wütend und das ist nur allzu verständlich. Das was ich sagte..., dass stimmt nicht... Ich liebe dich. Du bist für mich so ungeheuer wichtig. Mir ist alles zu Kopf gestiegen und ich war wütend auf mich selbst und habe es an dir ausgelassen..."

Er wollte noch mehr sagen, doch Ezra unterbrach ihn.

"Lieben?! Wie kannst du es wagen? Hältst du mich für so blöd? Ach nein, warte ich bin ja ein dummes Kind, was nichts vom Leben versteht. Was machst du überhaupt hier? Keine Angst, dass ich dich jeden Moment töten könnte?"

Es war zu erwarten gewesen. Ezra schleuderte Kanan alles entgegen, was er gesagt hatte. Das führte dem Jedi mehr als alles andere vor Augen, dass Ezra wirklich diese Dinge glaubte.

"Nein, das würdest du niemals. Du bist nicht dumm.." Er seufzte. "Ezra.. Ich wollte dich nicht verletzen.."

Ezra hatte das Gefühl im falschen Film zu sein.

"Warte mal. Du wolltest mich nicht verletzen? Oh, prima. Da kann ich dir nur gratulieren! Dein Plan war ja hervorragend sowie immer oder?"

Seine Stimme war voller Verbitterung und Frust.

"Ich wollte das wirklich nicht Ezra. Ich war frustriert und hatte Angst um dich. Ich konnte nichts tun. Nichts, um dir zu helfen und war dann wütend auf mich selbst. Ich hätte mich beherrschen müssen und es tut mir nur so Leid.."

Er lachte auf.

"Es tut dir Leid?! Hast du überhaupt eine Ahnung, was du getan hast?! Oh, ich hab's vergessen. Natürlich weißt du das! Besser als jeder Andere! Du warst ja die ganze Zeit dabei! Du wusstest genau, was du mir sagen musstest, um mich zu treffen. Ganz genau, Kanan!"

Er schloss die Augen.

"Ezra.."

Doch der junge Ritter wollte nicht mehr reden. Nein. Er hatte die Nase voll.

"Du hattest doch das, was du wolltest! Wieso hast du mich gerettet, mhm? Schlechtes Gewissen gehabt oder wurdest du gezwungen? Hast du mir Blut gespendet und gedacht, wenn du das tust, dann falle ich weiter darauf rein? Falsch gedacht! Du wolltest mich aus deinem Leben, aus euerm. Da hast du es, was du wolltest!"

Der Jedi schluckte.

"Nein, ich wollte dich nicht aus unserem Leben haben. Niemals. Du..du bist unser ein und alles.."

"Wage es dich nicht, Kanan", zischte er. "Deine falsche Reue, dieses ganze Getue kannst du irgendjemanden erzählen. Du hättest mich sterben lassen sollen, als du die Wahl hattest."

"Das hätte ich nicht zugelassen. Niemals", gab er zurück. "Hör mir doch zu."

"Ich habe genug gehört. Ich muss dir danken, Kanan. Ich dachte endlich, dass ich da wäre, wo ich hingehöre. Das ich meinen Platz gefunden hätte...das ich eine Familie gefunden habe." Sein Blick wurde verschwommen, als sich Tränen in seinen Augen bildeten. "Aber ich wurde eines Besseren belehrt und das zum letzten Mal. Ich hätte wissen sollen, dass du so von mir denkst. Das ihr alle so denkt. Und ich hatte es so sehr gehofft, so sehr...aber so ist das Leben. Es ist eine einzige Enttäuschung." Er senkte den Kopf. "Du hast, was du wolltest. Verschwinde."

"Ezra, das stimmt nicht. Hör mir nur einen-.."

Er wurde unterbrochen.

"ICH SAGTE DU SOLLST VERSCHWINDEN!"

Ein Klirren ertönte und das Glas auf dem Tisch zerbrach. Ezras Wut hatte es zersplittern lassen. Es lag in Scherben. Genau wie ihre Beziehung..

Der Spectre schluckte und wollte etwas erwidern...doch er ließ es.

"Bis bald..", murmelte er nur und trat aus dem Raum. Ezra ließ die Tür mit einem Knall zufahren. Dann konnte er sich nicht mehr beherrschen. Er zog die Knie an und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Dann schluchzte er hemmungslos auf. Es war vorbei. Seine "Eltern" hatten Recht gehabt. Niemand konnte einen Sohn wie ihn lieben. Absolut niemand.

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"Also dann brechen wir morgen auf. Unseren Besuch im Palast haben wir bereits angekündigt - natürlich mit den höchsten Sicherheitsmaßnahmen", murmelte David, während er auf einem Datapad etwas tippte. Zeb hob eine Braue.

"So wie letztes Mal?"

"Dieses Mal sind es die absolut Loyalsten. Wir haben sie mehr als einmal überprüfen lassen, Zeb."

Ahsoka spielte mit Anakin und Padmè, während Rex etwas auf seinem Datapad durchlas.

"Hoffen wir mal, dass das Ganze Erfolg hat. Sabine, wie war seine Reaktion?"

"Nicht gut. War zu erwarten", meinte sie und rollte Depa einen Ball zu. Auch Bo arbeitete an einem Daten-Pad.

"Wird schon werden. Ich werde nach dem Besuch im Palast in die Knochenstadt reisen. Das hab ich mit der Garde schon abgemacht."

"Knochenstadt? Was willst du denn dort?", lachte Sabine leicht amüsiert.

"Ich will dir einen Totenkopf zu Hochzeit schenken", gab sie neckisch zurück.

"Ha ha ha."

"Es wird schon werden. Es muss es einfach", murmelte die Togruta. Anakin fasste an ihre Lekku, während Padmé ihre Nase quietschend anfasste. Zeb lachte.

"Wusste gar nicht, dass du so interessant bist, Soka."

"Du ich auch nicht", schmunzelte sie und kitzelte die Kleinen am Bauch, woraufhin sie laut aufquiekten. Depa rollte den Ball zurück. Sie blickte immer wieder Richtung Tür. Sie konnte nur an ihren Bruder denken. David verdrehte belustigt die Augen.

"Deine Mutter will nur etwas überprüfen, meine Liebe. Mach dir um dein Hochzeitsgeschenk keine Sorgen."

Sabine verdrehte die Augen und rollte den Ball zurück.

"Ihr müsst mir doch nichts schenken..", murmelte sie. "Aber sag mal. Was willst du dort?"

"Neugier ist der Katze tot", warnte Bo sie. Rex schmunzelte bei dem Anblick.

"Hey, David. Übersetzt. Willst du lesen?"

"Klar." Er nahm von Rex das Datapad entgegen. "Danke."

Padmé kicherte und drehte ihren Kopf zu ihren Vater. Ahsoka grinste lächelnd.

"Wir überraschen mal euren Daddy. Okay?"

Sie schloss die Augen und hob Padmé vorsichtig mit der Macht hoch. Diese kicherte und schien einen riesigen Spaß zu haben. Sie brappelte vergnügt, als sie auf Rex Schoß landete.

"Na guten Tag. Wie bist du denn hergekommen..? Hat deine Mummy dich fliegen lassen?"

Er kitzelte sie leicht am Bauch und sie quiekte auf. Anakin zupfte ungeduldig an Ahsokas Lekku.

"Du willst auch? Okay." Sie sah zu Hera. "Dann komm."

Sie tat dasselbe wie bei Padmé und Anakin landete direkt auf Heras Datapad. Er lächelte und klatschte in die Hände. Depa kicherte.

"Soka!"

Diese ließ sich gegen die Couch fallen und rieb sich über die Stirn.

"Na was machst du denn?", lachte die Twi'lek überrascht. Anakin kicherte und spielte mit ihrer Lekku. Rex strich über die Montrale seine Frau.

"Alles klar?"

Diese genoss die Geste und seufzte auf.

"Ja, alles gut. Habe wohl heute zu oft die Macht eingesetzt. Geht gleich wieder." Sie sah zu ihren Kids und lächelte. Die beiden schienen ziemlich viel Spaß zu haben. Plötzlich zuckte Depa zusammen und hielt sich den Kopf. Auch Ahsoka stöhnte leise auf und hielt sich die Stirn. "Depa?"

Sie stand auf, ging zu der kleinen Twi'lek und kniete sich vor ihr.

"Ezzy..", flüsterte sie und hielt sich den Kopf. Hera blickte zu ihr hinab.

"Liebling?"

Bo und David wechselten einen Blick. Sabine strich über Depas Wange.

"Was ist?"

Ahsoka legte eine Hand auf Depas.

Was fühlst du?

Die Anderen sahen nun zu Depa und Ahsoka. Letztere seufzte leise und senkte den Blick.

"Oh nein..."

Schmerz...Angst... Ahsoka.. Es..

Sie schluchzte leise und rieb sich über die Augen. Wie aufs Stichwort ging die Tür auf und Kanan betrat den Raum.

"Wir kehren morgen nach Atollon zurück. Bei Sonnenaufgang."

Er sah niemanden von ihnen an und ehe jemand etwas erwidern konnte, war er im Zimmer verschwunden. Die Tür knallte zu. David seufzte.

"Oh je..."

Zeb schüttelte den Kopf.

"Bei der Ashla. Das ist nicht sein verdammter Ernst!"

Ahsoka und Depa wechselten einen Blick.

Depa....ich glaube wir können nichts mehr tun..

Sie schluckte und rieb sich über die Augen. Dann krabbelte sie zu ihrer Tante und kuschelte sich an sie.

"Ezzy."

Sabine tat eine Hand vor ihren Mund, während Hera die Augen schloss und zurück lehnte.

Ahsoka seufzte und drückte ihr Patenkind an sich.

Es tut mir so Leid, Depa. Aber ich fürchte das wars.

David schüttelte den Kopf.

"Und jetzt?"

Zeb schnaubte.

"Das darf doch alles nicht wahr sein. Nach allem...das kann doch nicht..."

Rex rieb sich die Stirn und seufzte.

"Jetzt war es das...nach allem."

Sabine schluckte.

"Ich...Ezra..das.."

"Wir können nichts mehr tun." Ahsoka strich über Depas Kopf und seufzte. "Sabine....behalte ihn im Auge."

Sie sah ihre Familie an und nickte langsam.

"Immer..das verspreche ich.."

"Ich.. Ich muss zu Kanan..", murmelte Hera und gab Anakin Sabine. Sie nahm ihn entgegen und die beiden umarmten sich.

"Falls wir uns nicht mehr sehen...Danke.."

David und Bo wechselten einen Blick. Sie konnten nichts zu dem Ausgang dieser Katastrophe sagen. Ahsoka erhob sich mit Depa auf den Arm und setzte sich neben Rex. Die kleine Twi'lek weinte leise und sie versuchte sie zu trösten. Zeb schnaubte und ging in sein Zimmer.

"Ich kann es nicht glauben", flüsterte die Jedi und streichelte Depas Rücken.

"Hera..", flüsterte Sabine und erwiderte den Druck. "Passt auf euch auf. Wir sind immer erreichbar.. Immer.."

Dann ließen sie voneinander ab und Hera verschwand im Zimmer. Rex legte einen Arm um sie.

"Ich auch nicht.."

Die Mandalorianerin drückte Anakin sanft an sich. Padmé tätschelte besorgt die Schulter von Depa. Sie sahen sich alle an und sahen ihre eigenen Gesichtszüge in den Mienen der Anderen. Es war alles schief gegangen. Nun gab es nichts mehr, was das ganze Fiasko retten konnte.

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Hera betrat das Zimmer und schloss ausatmend die Tür. Kanan saß auf dem Bett. Das Gesicht in den Händen begraben. Sie sah ihn mitfühlend und traurig an und umarmte ihn von hinten.

"Love, du hast es versucht.."

"Ich habe alles zerstört, Hera. Er hat nicht mal versucht mir zuzuhören. Ganz im Gegenteil.."

Er schüttelte den Kopf.

"Es war schrecklich. Ich..ich konnte seinen Schmerz spüren. Seine Frustration, seine Wut. Seine Verzweiflung.."

"Oh Kanan..." Sie küsste ihn auf den Kopf. "Scht... Du hast es versucht...das war wichtig..."

"Es war nicht genug, Hera. Es...es war einfach nicht genug!" Er hob den Kopf, sodass sie die Tränen und den Schmerz in seinen Augen sehen konnte. "Er vertraut niemanden mehr. Er glaubt, dass wäre alles eine Farce gewesen! Er glaubt, dass ich die ganze Zeit so von ihm gedacht hätte - das wir alle das denken würden!"

Hera rann eine Träne.

"Kanan..."

Sie konnte nichts sagen. Nur ihren Mann in den Arm nehmen und für ihn stark sein. Sie drückte ihn sanft an sich.

"Er sagte, dass ich hätte, was ich wollte. Das...das aus meinem Leben wollte, aus unserem..Er hat gesagt.." Er schluckte. "Das ich ihn hätte sterben lassen sollte, als ich noch die Wahl hatte.."

"Ich weiß das du das niemals wolltest, Kanan. Er ist...verletzt.." Sie küsste ihn auf die Stirn.

"Er meint jetzt alles anders zu sehen. Es anders sehen zu müssen."

"Ich habe alles zerstört. Hera, was habe ich nur angerichtet?" Er klammerte sich an sie und konnte seine Trauer nicht mehr verbergen. "Ich habe ihn verloren. Er will nichts mehr von mir wissen."

"Love..", flüsterte sie und drückte ihn weiter an sich. "Scht..."

Ihr liefen selbst die Tränen über die Wangen. Es war zu schrecklich. Ein Alptraum.

"Es tut mir so Leid. Es tut mir so schrecklich Leid. Ich habe unsere Familie zerstört. Ich habe...ich habe alles kaputt gemacht."

Sie schüttelte den Kopf.

"Es war nicht deine Absicht.."

"Aber ich habe es getan, Hera! Ich.." Er schluchzte leise. "Das werde ich mir nie vergeben können. Niemals."

"Oh Kanan..", flüsterte sie und strich über seinen Rücken. Sie saßen eine sehr lange Weile zusammen, Hera versuchte ihm Trost zu spenden dennoch fand er es nicht. Nicht wirklich.

Und er würde ihn niemals finden. Er hatte Ezra verloren und dieses Mal war es seine alleinige, verdammte Schuld. Er hatte Worte gesagt, die ihre Beziehung hatte zersplittern lassen. David hatte Recht gehabt. Irgendwann konnte man keine Worte mehr zurücknehmen. Irgendwann gab es eine Grenze. Und der Pfeil war darüber hinausgeschossen. Sie würden am nächsten Morgen aufbrechen und zurück zur Basis fliegen. Doch dieses Mal ohne Hoffnung. Dieses Mal war es endgültig. Ezra würde auf Mandalore bleiben und sie konnten froh sein, wenn er sie überhaupt jemals wiedersehen wollte. Geschweige denn Kanan. Es war einfach alles vorbei. Und es blieb nichts. Keine Hoffnung, keine Liebe. Nur ein Haufen Splitter die sich wohl nicht mehr zusammenfügen ließen. Das Wunder hatte nicht ausgereicht. Ihr Plan gescheitert. Kanan würde sich Depa annehmen müssen oder wohl eher Ahsoka. Kanan lag in Heras Armen und hatte nur einen einzelnen Gedanken.

Ich habe alles zerstört.



Und jetzt hasst ihr uns alle....:D

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