23. Kapitel
Als das Shuttle im Hyperraum war, befand Kanan es als den richtigen Zeitpunkt. Er sah zu Ezra, der leer in das blaue Licht des Hyperraums starrte. Seine Schilde waren erhoben, sodass er seine Gefühle nicht spüren konnte. Wie damals. Er versucht sich zu verstecken, da hatte aber Ezra falsche Karten gezogen.
"Ezra..." Er seufzte. "Wir sollten reden."
Erst dachte er sein Sohn würde nicht antworten. Doch das tat er.
"Hätte niemals vermutet, dass Kallus, ich meine Kallus, Fulcrum ist."
Seine erste Taktik schlug nicht an, also die Nächste: Ausweichen.
"Ja, das hätte vermutlich keiner von uns erwartet", gab er zurück. "Auch nicht das er uns den Hals rettet."
"Nein, dass sicherlich nicht. Oder das er und Zeb Freunde werden."
"Das hätte ich auch niemals erwartet", meinte er. Ein Schweigen entstand zwischen ihnen. Dann schnaubte Ezra.
"Du hättest niemals mitkommen sollen."
Kanan sah ihn etwas verdattert an.
"Bitte? Warum?"
"Thrawn hat dich erkannt. Er hat dich sofort erkannt." Er verschränkte die Arme.
"Das wäre nicht passiert, wenn du Zuhause geblieben wärst."
"Mit wäre was eingefallen und- hältst du mir gerade eine Standpauke?", hakte er nach.
"Das war dumm von dir. Ich meine wir wussten nicht, dass Thrawn da war. Aber..." Er schüttelte den Kopf. "Dir wäre was eingefallen? Du wurdest sofort festgenommen!"
"Ja, aber mir fällt immer irgendwas ein." Kanan runzelte die Stirn. "Na ja..aber dann hätten sie dich vielleicht erwischt. Das war mir da etwas lieber."
"Lieber? Was hätte ich denn ohne dich machen sollen? Sie haben ohne zu zögern Mr. Sumar getötet. Sie waren dabei das Gleiche mit dir zu tun!"
Ezra war aufgebracht.
"Warte...Gibst du dir gerade die Schuld dafür das ich festgenommen wurde?", hakte sein Vater ungläubig nach. Ezra schwieg und wandte den Blick ab. Er starrte in die Lichter des Hyperraums. Diese Antwort reichte ihm. Kanan seufzte und tat eine Hand an seine Stirn. Das durfte nicht wahr sein.
"Ez...es war nicht deine Schuld. Thrawn hat mich erkannt."
"Ja und wieso warst du überhaupt da? Um ein Auge auf mich zu haben. Deine privaten Gründe, die du Kallus gesagt hast waren nur eine Ausrede. Du hast damit mich gemeint. Du wärst wegen mir beinahe gefangen geworden. Schon wieder!"
Er sah seinen Vater nicht an.
"Ezra...ich habe.." Er seufzte. "Ryloth war privat. Das habe ich nicht so gemeint. Warum denkst du denn, dass es deine Schuld ist? Es war meine eigene."
Er legte eine Hand auf seine Schulter.
"Du warst da wegen mir. Also wäre es meine Schuld gewesen", beharrte der Padawan und schüttelte den Kopf. "Der Macht sei dank hat Chopper schnell reagiert und ich konnte sie zur Seite stoßen."
"Warum hast du überhaupt eingegriffen? Ich hab dir gesagt das du es lassen sollst."
"Hätte ich einfach zusehen und nichts tun sollen? Nur weil es meine Sicherheit gefährdet hätte?", fragte er sarkastisch nach.
"Du hättest dich in Geduld üben sollen und warten. Mir wäre wirklich etwas eingefallen. Wäre dir was passiert.." Er schüttelte den Kopf und drückte seine Schulter. "Ich hätte mir das nicht verziehen."
"Ach und dir hätte was passieren können? Hör...hör einfach auf damit, okay? Ich muss nicht beschützt werden. Ich hätte das hingekriegt. Ich habe nie gesagt, dass du immer den Kopf für mich hinhalten sollst nur damit es mich nicht gefährdet. Das...hör einfach auf damit!"
Chopper biepte etwas und stieß Ezra zurück, als dieser aus seinem Sitz flüchten wollte.
"Chop, lass mich vorbei!"
"Ezra.." Kanan nahm ihn am Arm. "Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert. Das ist das Einzige, worum ich mich sorge. Das du verletzt wirst."
"Wieso machst du dir nie Gedanken um dich? Du riskiert immer alles für mich, ganz egal was mit dir ist. Aber hast du auch mal dran gedacht, wie ich darüber fühlen würde? Wenn...Wenn ich wieder alleine wäre? Wenn du fort wärst wegen mir?!"
Wann hatte dieses Gespräch diese Richtung eingeschlagen?
Der Jedi sah ihn an.
"Ez...ich würde dich aber niemals allein lassen. Ich würde das niemals tun... Mir wäre sicherlich nichts passiert."
"Das...das kannst du aber nicht wissen? Und warum wärst du da gewesen? Wegen mir, Dad! Ich...Du hast dich nur freiwillig gemeldet wegen mir. Weil...Weil ich nicht nach Lothal wollte."
"Aber wir haben dir die Entscheidung überlassen. Warum bist du dann mit, hast ja gesagt, wenn du es nicht wolltest?", fragte er. Ezra bemerkte, dass er sich damit verraten hatte. Er wusste, dass er antworten musste. Aber er wollte es nicht. Er wollte nicht, dass sein Vater ihm zustimmte. Dann würde er nie ein Jedi sein. Dann würde er niemals seine Ausbildung abschließen und würde nie mit Sabine mithalten können. Ezra schluckte.
"Das ist jetzt egal. Wir waren da und kehren nach Atollon zurück. Es ist nicht von Bedeutung."
"Vielleicht, aber ich will dich verstehen, Ez. Verstehen, warum du das gemacht hast?", wandte Kanan ein. Da würde er nicht mehr raus kommen. Er hatte sich verraten. Nun musste er die Wahrheit sagen und dann Kanans Worte akzeptieren.
"Ich wollte nicht schwach wirken. Nicht...verletzlich. Was könnte ich schon für ein Jedi sein, wenn ich mich davor fürchte? Was würde man von mir denken?" Er schnaubte. "Diese...Diese Angst lässt mich niemals mein Training abschließen. Ich werde immer nur ein Padawan bleiben und mit Sabine nie mithalten können. Das hätte ich ohnehin nie. Dafür bin ich einfach zu schwach." Er stieß den Droiden zur Seite und wollte an ihm vorbei. Doch Chopper ließ sich nicht davon abhalten. "Chopper, ich warne dich. Lass. Mich. Durch."
Er wollte nicht Kanans Urteil hören. Nicht hören, dass er richtig lag. Das er einfach zu schwach war. Kanan blinzelte kurz.
"Warte mal, so denkst du?", hakte er nach. "Das ist völliger Quatsch."
Er nahm Ezra an der Schulter.
"Nein, ist es nicht. Und jetzt wärst du wegen mir fast geschnappt worden. Ich bin zu schwach, zu ängstlich, um mich meiner Vergangenheit zu stellen. Zu stellen, was..." Er brach ab. "Ich kann nie ein Jedi sein, wenn mich allein die bloße Erwähnung von ihnen in Schockstarre versetzt. Ich hatte gestern eine Panikattacke - mal wieder. Was sagt das über mich aus?"
Er schnaubte und senkte den Blick zu Boden.
"Ach Ezra.." Kanan seufzte. "Du bist alles andere als schwach. Die meisten Jedi, hätten nachdem was du erlebt hast sicher schon aufgegeben. Hör mal...Gefühle machen Leute. Und nur weil du ein Jedi bist heißt das nicht das du keine Angst haben darfst. Du bist unheimlich stark. Und du hast trotzdem auch wenn du es nicht wolltest dir Mühe gegeben und bist nach Lothal gekommen. Mir zeigt das, dass du unheimlich mutig bist."
"Und mir zeigt es, dass ich ein völliger Idiot bin und dich damit gefährdet habe", gab er zurück. Hera hatte mit seinen Zweifeln nicht übertrieben soviel stand fest.
"Du bist kein Idiot.." Sein Vater atmete aus. "Du hast mich nicht gefährdet. Du bist auch nicht schwach. So viel kann ich dir sagen. Und auch das deine Zweifel völlig unberechtigt sind."
"Sind sie nicht. Ich.." Ezra seufzte. "Manchmal denke ich, dass es besser gewesen wäre, wenn ihr mich auf Lothal gelassen hättet", murmelte er leise. Leider war sein Vater ebenso ein Jedi und hörte es ganz genau.
"Bitte?!" Geschockt, über die Worte seines Sohnes, blickte ihn Kanan an. "Was erzählst du da?"
"Die Wahrheit, Dad", gab Ezra zurück und drängte sich an Chopper vorbei. Er hatte schon zu viel gesagt.
"Wow, wow, wow. So kommst du mir nicht davon. Warum denkst du das?"
"Weil es stimmt. Ich bin nichts weiter als ein traumatisiertes, verängstigtes Kind. Und Lothal hat mich daran erinnert. Du hast schon oft genug den Kopf für mich hingehalten, weil ich mich nicht selbst schützen konnte. Weil ich zu schwach war. Du weißt es, Mum weiß es, alle wissen es. Das ist kein Geheimnis."
"Ezra...du bist nicht schwach. Wie oft müssen wir dir das denn noch sagen?"
"Und wieso konnte ich mich dann nicht selbst schützen? Ich bin schwach, Dad. Es ist leider die Wahrheit. Und diese Ängste lassen es mich auch immer bleiben." Er schnaubte. "Wenn ich mich schon nicht selbst schützen kann, wie kann ich dann Andere schützen?"
"Und was ist mit Sabine? Du hast sie beschützt. Du hast ihr das Leben gerettet. Ist das nicht mehr wert?"
"Ich habe es euch doch gesagt. Ich ..ich habe keine Ahnung wie ich das getan habe. Und...und davor..." Er brach ab. "Ich lege mich etwas hin. Weck mich, wenn wir da sind."
"Ezra... Bitte. Lass uns darüber reden", bat Kanan.
"Es gibt nichts zu bereden", antwortete dieser nur und zog sich zurück. Chopper sah zu Kanan.
"Waup - Wop?" (Was ist mit ihm los? Wieso ist er so?)
Er seufzte und lehnte sich in den Sitz zurück.
"Die Zweifel zerfressen ihn. Das ist schlimmer als gedacht."
"Wop - Waup?" (Und was machen wir dagegen? Wieso jetzt?)
"Wenn ich das wüsste...aber wenn wir auf Atollon sind klären wir das."
"Wohoo?" (Und wenn er nicht will?)
"Er muss irgendwie Chop", meinte er und sah in den Lichttunnel. Er musste mit den Anderen und vor allem mit Hera reden. Irgendetwas ging in Ezra vor und er wusste sicher, dass das noch nicht alles war. Irgendetwas verschwieg Ezra. Und er hatte offensichtlich Angst davor. Nur was es genau war konnte er nicht sagen. Doch das würden sie herausfinden. Irgendwie würden sie das rauskriegen. Sie durften nicht zulassen das er sich wieder abschottete. Es war höchste Zeit, dass er Sabine wieder sah. Vielleicht würde das etwas ändern. Aber sie mussten so schnell wie möglich mit der Behandlung seines Traumas anfangen. Das war ihm besonders klar geworden.
Das war sehr wichtig. Und er hoffte das diese Behandlung anschlagen würde, und nicht nach hinten losgehen würde. Das hofften sie alle.
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Nachdem Kanan und Ezra zurückgekehrt waren, war die Situation etwas...angespannt. Ezra begann sich zurückzuziehen, schottete sich ab. Auch Depa hatte es etwas schwerer an ihren Bruder ranzukommen sowie auch die jungen Eltern oder sein Bruder. Mit Sabine unterhielt er sich gerne, es lenkte ihn ab. Dennoch bemerkte auch die Mandalorianerin das etwas nicht stimmte, das es ihm den Anschein nach nicht gut ging. Früher als erwartet brach er das Gespräch ab, redete von Aufgaben und noch etwas zu erledigen. Die ganze Familie saß im Gemeinschaftsraum zusammen und sahen ihrem Padawan nach, als dieser aus dem Raum ging. Es war untertrieben gesagt, dass sie geschockt waren, dass selbst ein Gespräch mit Sabine ihn nicht wirklich ablenken und aufheitern konnte.
"Es ist schlimmer, als wir gedacht hatten", sagte Kanan schließlich, als er Ezra außer Hörweite fühlen konnte. Ahsoka seufzte.
"Wieso jetzt? Wieso verfällt er in diese Depression?"
Sabine lehnte sich in ihren Stuhl zurück und seufzte.
"....Das versteh ich nicht.."
"Vielleicht wird ihm trotzdem noch alles zu viel...", wandte Hera ein.
"Hat er dir denn nichts gesagt? Ihr müsstet doch mal darüber geredet haben?", fragte Zeb Kanan. Dieser senkte den Blick und rieb sich den Nacken.
"Na ja..."
"Hera hat uns bereits erzählt, was passiert ist. Wie hat Ezra darauf reagiert,", hakte Ahsoka nach.
"Nicht gut, nehme ich mal an", kommentierte die Mandalorianerin. "Also?"
Kanan rieb sich über die Augen.
"Nun ja. Das wäre noch etwas untertrieben. Wie erwartet wollte er nicht reden. Und nach unserer Mission...Na ja unser Gespräch ist irgendwie etwas in die falsche Richtung gelaufen. Er gibt sich die Schuld dafür, dass Thrawn mich erkannt hat. Er sagte, dass es seine Schuld war das ich überhaupt da gewesen bin. Wie erwartet hat er Lothal nur aus einem Grund zugestimmt. Er wollte keine Schwäche zeigen, keine Verletzlichkeit. Er...er wollte sich wohl beweisen - mal wieder. Auch wenn man ihm gefühlte 1000 Mal gesagt hat, dass er es nicht muss."
Die Mandalorianerin strich über ihr Gesicht.
"Warum? Warum will er nicht verstehen, dass er sich völlig unbegründet die Schuld gibt?"
"Na ja wie erwähnt lassen sich alte Gewohnheiten nur schwer ablegen. Ezra ist es nicht gewohnt sich so zu öffnen. Sich verletzlich zu zeigen. Obwohl das natürlich völliger Quatsch ist, aber für ihn ist es es nicht", wandte Ahsoka ein. Zeb schnaubte.
"Wird der Kleine es je begreifen?"
"Nun das war noch nicht alles. Er befürchtet was man von ihm denken könnte. Er glaubt, dass er durch diese Angst, das er sich seiner Vergangenheit nicht stellen kann, nie sein Training abschließen wird und immer ein Padawan bleibt. Und..." Er sah zu Sabine. "Das er nie mit dir mithalten könnte, wie auch immer er darauf kommt. Er hält sich zu schwach und unsere Bemühungen ihn zu beschützen, ihm zu helfen bekräftigen für ihn das auch noch."
Die Twi'lek seufzte.
"Sollen wir also aufhören auf ihn aufzupassen?"
Die Künstlerin schluckte.
"Na klasse.. Denkt er das wirklich? Ich meine...mir ist es doch egal. Ich weiß das er bald ein Jedi wird und..und ich mache mir doch.." Sie schnaubte. "Ich glaube ich lass die Mission sausen und komm ein paar Tage früher."
Ahsoka sah Kanans Zögern.
"Das ist noch etwas?"
Zeb schnaubte.
"Komm spucks aus. Schlimmer kann es ja nicht werden oder?"
"Sag das nicht zu früh", murmelte der Jedi. Hera sah zu ihrem Mann und erhob eine Braue
"Spucks aus, Süßer. Ich bin nicht in der Stimmung hier alles rauszuziehen."
Rex lehnte sich zurück und hatte bisher kaum ein Wort gesagt. Er grübelte über das, was Ezra tat und dachte.
"Nun als ich ihn gesagt habe, dass seine Zweifel völlig unberechtigt und einfach unsinnig sind..." Kanan seufzte und wandte den Blick ab.
"Er hält sich selbst für ein traumatisiertes, ängstliches Kind. Lothal an ihn daran erinnert und an die Tatsache, wie sein Leben ohne uns gelaufen wäre. Das er womöglich nicht mehr leben würde oder sich in der Gewalt des Imperiums befinden würde. Aber...Eine Aussage von ihm. Ich weiß nicht wie er darauf gekommen ist oder was ihn dazu verleitet hat. Aber.."
"Kanan, mach es nicht spannend, sondern sag es."
Ahsoka konnte seine Unruhe und seine Furcht um Ezra nur zu deutlich spüren.
"Er hat zu mir gesagt, dass er manchmal denkt, dass es besser gewesen wäre wenn wir ihn auf Lothal gelassen hätten."
"Er hat was?!", riefen Sabine und Hera synchron. Erstere wäre fast vom Stuhl gefallen, wenn sie sich nicht festgehalten hätte.
"Das ist nicht sein Ernst", stammelte Zeb ungläubig. Ahsoka schüttelte den Kopf.
"Das ist..oh gott. Es ist schlimmer, viel schlimmer als wir dachten."
Kanan seufzte.
"......er hat vor irgendetwas Angst. Ich weiß nicht ob es das ist oder etwas anderes. Aber es scheint ihn zu zerfressen."
"Na toll. Und was? Uns zu verlieren ist seine größte Angst. Gibt es etwa noch eine andere?", hakte Sabine nach.
"Oh nein..." Alle sahen zu Ahsoka, die geradezu entsetzt aussah. Sie sah zu Hera und Kanan. "Was genau hat dieser Ryder zu Ezra gesagt?"
"Das er sie gekannt hätte", gab Kanan verwirrt zurück.
"Noch irgendwas?", fragte der Klon.
"Na ja das er ihn an sie erinnern würde. Das er ihm aus dem Gesicht geschnitten wäre und das er vieles von ihnen in Ezra wiedererkennt. Aber worauf willst du hinaus?"
Ahsoka seufzte.
"Was ist...Was ist wenn Ezra sich davor fürchtet...wie sie zu werden? Biologisch waren sie seine Eltern. Und Ezra hat ihre Gene in sich."
"Was ist wenn er denkt das er genauso wie seine Erzeuger wird? Böse? Das könnte ihm Angst machen", mutmaßte Rex und nickte. Die Twi'lek sah die Beiden an.
"....Das...das könnte sein."
Kanan schüttelte den Kopf.
"Aber es ist Ezra! Er könnte niemals so werden!"
"Nicht unser Kleiner", stimmte Zeb dem Jedi zu. Ahsoka legte eine Hand an ihr Kinn.
"Ich glaube darum geht es ihm nicht. Überlegt doch mal. Wahrscheinlich denkt er das er das Potenzial hat nach der ganzen Sache mit ihm und dem Holocron. Und Na ja. Wir haben so viel davon gesprochen, dass Depa nach dir oder nach Hera kommt, oder unsere Zwillinge unsere Charakterzüge haben werden. Das er zu diesen Zeitpunkt darauf kommt ist nicht allzu verwunderlich. Dir Erwähnung Lothals und diese Vision muss ihm den Rest dafür gegeben haben."
"Ich denke das das Trauma umso schneller behandelt werden sollte. Wir hätten uns mehr um ihn kümmern und früher..", murmelte Hera.
"Was ist aber wenn das fehlschlägt? Ich meine wir haben das unterschätzt", wandte Rex ein.
"Und was sollen wir dann tun? Mir ihm reden funktioniert nicht', wandte Kanan ein. Ahsoka seufzte.
"Das ist eine ziemlich verfahrene Situation. Anscheinend ist dieses Trauma nicht das einzige Problem."
Zeb schnaubte.
"Der Kleine kann das doch nicht ernsthaft denken. Er hat im vergangenen Jahr so oft den Hals für uns riskiert."
"Sehr oft", kommentierte Rex. "Aber ich denke das dieses Problem mit der Therapie nicht gelöst werden kann."
Sabine sah sie an und seufzte
"Warum jetzt?", murrte sie entnervt. Kanan seufzte und ließ sich neben Hera fallen.
"Vielleicht war dieses Problem schon die ganze Zeit da. Wir haben auch nicht gedacht, dass Ezra daran noch leiden würde. Vielleicht hat er es vor uns allen verborgen, weil er diesen dämlichen Gedanken hat, dass er schwach ist. Und mit der Erwähnung Lothals könnte ihm alles zu viel geworden sein. Vielleicht haben wir deswegen erst jetzt dieses Trauma, diese Zweifel erkannt."
Zeb seufzte.
"Und was machen wir jetzt?"
"Warten können wir nicht", wandte Rex ein. "Dennoch können wir nichts tuen was ihn verletzt oder seine Zweifel erweitert."
"Hört mal..in ein paar Tagen hat er Geburtstag....lasst uns ihm doch einfach einen schönen Tag vorbereiten. Wenn es uns gelingt ihn abzulenken muss es ihm doch besser gehen", schlug Sabine vor.
"Mit solchen Gedanken? Da können wir nur hoffen. Hoffentlich reagiert er nicht so, wie an seinen anderen Geburtstagen. Das fehlt uns noch."
"Wie hat er denn reagiert?"
Zeb rieb sich den Nacken.
"Na ja als wir herausgefunden haben, dass er am Imperiumstag Geburtstag hat war das...nicht so gut. Das Jahr danach hat er ihn einfach ignoriert und seinen Letzten auch."
"Diesen wird er nicht ignorieren. Das wird er nicht", schnaubte Sabine und stand auf.
"Sabine.."
"Was?! Ezra geht es nicht gut und zum Teil ist es meine Schuld, also was willst du sagen, Rex?!"
"Jetzt geht das wieder los", murmelte der Lasat. Kanan seufzte.
"Vielleicht sollten wir es verschieben. Was ist wenn es die Sache noch schlimmer macht?", erwähnte Kanan.
"Den Geburtstag verschieben? Oder die Behandlung?", hakte Hera nach.
"Kanan, wir können unmöglich seinen Geburtstag verschieben. Er wird volljährig!"
Ahsoka nickte.
"Zeb hat Recht, außerdem haben wir bereits alles arrangiert und vorbereitet. Diese Ablenkung sollte Ezra gut tun. Vor allem wenn er Sabine sieht."
Kanan seufzte und rieb sich über das Gesicht.
"Ich weiß aber...ich kann nicht glauben, dass er so etwas denkt. Wieso haben wir nicht vorher bemerkt wie vernarbt er davon ist? Wie angegriffen und voller Zweifel."
"Ja, dennoch können wir jetzt helfen. Und ich kann Mandalore nicht immer verlassen. Seit unserem letzten Besuch sind sie sehr....vorsichtig. Das Imperium lässt kaum was rein und so gut wie nichts raus. Ich hab mich darum gekümmert, dass ich da raus komme. Und ich werde das sicherlich nicht verschieben", kommentierte die Mandalorianerin.
"Dann lassen wir es so. Die Frage ist ob ihr noch immer an der Therapie festhalten wollt", sagte Ahsoka und sah zu den jungen Eltern. Kanan seufzte und sah zu seiner Frau.
"Hera?"
Diese sah ihn an.
"...Ich weiß es nicht...ich..was wenn es schief geht...", stammelte sie.
"Wir haben keine andere Alternative. Und ehrlich gesagt wäre ich lieber dafür als wenn er sich wieder ab schottet und wieder auf sehr dumme Gedanken kommt", gab Kanan zurück. Zeb schüttelte den Kopf.
"Das kann doch alles nicht wahr sein."
"Vielleicht weiß Depa mehr", schlug Ahsoka vor.
"Klar...zieht noch die Jüngste mit rein. Was ist wenn er davon wind kriegt? dann ist er nicht nur sauer auf uns", schnaubte Sabine. Die Stimmung im Raum war angespannt. Sie hatten keine wirkliche Option was sie tun sollten. Kanan ergriff das Wort.
"Wir machen es. Wir fangen mit der Therapie an."
"Bist du sicher?", hakte Ahsoka nach.
"Na klasse", seufzte die Mandalorianerin und warf sich in den Stuhl zurück.
"Ich denke es ist besser so, wenn wir es versuchen.", stimmte Hera zu.
Zeb schnaubte.
"Wenn das nach Hinten losgeht..."
Kanan seufzte entnervt.
"Wird es nicht."
"Wie kannst du dir da so sicher sein?"
"Habt ihr ernsthaft die Hoffnung das er es nicht merkt?", hakte Rex nach. Der Jedi hatte genug.
"Wisst ihr ich finde es ja unheimlich klasse das wir nur diese Option haben und keine andere. Wir machen es. Und wenn es schiefgeht, dann haben wir wenigstens etwas getan."
"Kanan..."
"Ich ziehe das Risiko davon vor, als meinen Sohn noch einmal zu sehen wie er sich das Lichtschwert an die Kehle hält!"
Damit stürmte er aus dem Raum. Die letzten Worte ließen die Anderen schweigen. Jeder von ihnen hatte daran gedacht. Sie sprachen nie darüber, es war ein unausgesprochenes Tabu. Aber es war passiert und das durften sie nicht vergessen.
Die Twi'lek stand auf.
"I-ich sehe nach ihm.."
Damit lief sie ihm nach und die Mandalorianerin schlug auf ihren Tisch.
"Haar'chack."
Ahsoka tat ihren Kopf in ihre Hände. Die Bilder tauchten erneut vor ihren Augen auf. Zeb rieb sich über die Augen.
"Karabast. So weit...das wird es nicht. Nicht..noch einmal."
"Trotzdem ist es eine falsche Entscheidung..", murmelte Sabine und wurde unterbrochen von ihren Leuten. Rex legte einen Arm um Ahsoka und nahm sie in den Arm. Die Togruta schmiegte sich an ihn und schwieg. Zeb starrte ins Leere und hatte die Ohren angelegt. Er würde niemals zulassen, dass seinem kleinen Bruder noch einmal so etwas wiederfuhr. Niemals.
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Kanan war nach seinem kleinem Ausbruch in seine Kabine gestürmt. Die Worte waren noch immer in seinen Gedanken und für einen Moment sah er Ezra wieder vor sich. Die Akzeptanz, den Schmerz in seinen Augen, das Lichtschwert an seiner Kehle... Er ließ sich auf der Koje nieder und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.
"Love.." Es legte sich eine Hand an seinen Arm. "Kanan.."
Er konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Dieses Mal nicht.
"Ich..ich kann das nicht nochmal, Hera. Ihn damals zu sehen und..."
Seine Stimme versagte. Er konnte nicht mehr, wenn er daran dachte. Die Twi'lek setzte sich neben ihr und nahm ihn in ihre Arme. Sie drückte ihn sanft an sich.
"Sch..Sch...Sch.. Es ist okay. Ich verstehe das.."
"Wann haben wir angefangen uns so von ihm zu entfremden? Wieso...Wieso haben wir das nicht früher bemerkt? Wieso habe ich das nicht früher gesehen? Wieso fängt dieser ganze Mist wieder an?"
Kanan war am Ende. Das was Ezra gesagt hatte war zu viel gewesen. Er hatte indirekt zu ihm gesagt, dass er besser tot wäre. Besser in der Gewalt des Imperiums. Und er hatte nicht gewusst wieso er das gesagt hatte, doch nun wusste er es.
"Kanan..." Sie strich über seinen Kopf. "Ich kann dir diese Fragen nicht beantworten, dennoch kann ich dir sagen das nie wieder...sowas passiert, wie damals. Weil wir diesmal helfen können. Weil wir diesmal für ihn da sind.." Sie hauchte ihm einen Kuss auf den Kopf. "Wir werden unseren Weg wieder zu ihm finden. Irgendwie schaffen wir das."
"Und was wenn nicht?"
Er sah auf und Hera sah den Schmerz und die Verzweiflung in seinen Augen.
"Hera, wenn wir ihn damals auf Lothal gelassen hätten wäre er jetzt tot. Das wissen wir beide. Das hat er damit gemeint. Er hat indirekt gesagt, dass er besser tot wäre, als das. Als so zu werden wie sie, als ihre Charakterzüge zu haben. Ezra ist...Ist das komplette Gegenteil von ihnen. Er kann doch niemals denken, dass er so wie sie wird. Nicht, nicht unser Ezzy."
"Er wird wieder anders denken. Da bin ich mir sicher...vielleicht braucht er jemanden der seine Zweifel ein wenig nachvollziehen kann. Ich kenne jemanden, der dachte er wäre zu schwach gewesen die einzige Person in der Galaxis zu schützen, die für ihn wie eine Mutter war."
Sie strich sanft über seine Wange. Kanan seufzte.
"Ich weiß. Aber das...das ist etwas anderes. Hera, was sollen wir tun? Wenn selbst wir, Sabine oder Depa nicht mehr an ihn herankommt...Ich habe Angst um ihn. Das er wieder so fürchterliche dumme Dinge tun wird."
Er rieb sich über die Augen und lehnte sich in ihre Umarmung.
"Also ich denke das er ziemlich verstanden hat was passiert wenn er nicht bei uns ist. Also wird er nichts allzu Dummes tun außer mit seiner Tendenz Schwierigkeiten anzuziehen, die er übrigens von dir hat..." Sie lächelte etwas. "Wir schaffen das."
Er konnte nicht anders und musste ebenfalls lächeln. Kanan schlang seine Arme um sie und küsste sie auf die Stirn.
"Du hältst mich immer wieder fest, Love. Dafür liebe ich dich so sehr.....Aber die Tendenz in Schwierigkeiten zu geraten hat er sicherlich nicht von mir."
"Oh doch das hat er. Sehr sogar. In ein paar Jahren werde ich vermutlich auch noch unsere Tochter und unserem Sohn aus der Patsche ziehen müssen. Ich sehe das jetzt schon kommen, und ich brauche die Macht dazu nicht." Sie legte ihre Arme um ihn. "Ich liebe dich mehr."
"Unsere beiden. Sie werden uns beide noch ins Grab bringen." Er küsste sie sanft.
"Bereiten wir unserem Jungen einen unvergesslichen Tag."
"Lass uns das tun."
Sie legte eine Hand an seine Wange und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und beide verblieben in dem Arm des Anderen. Ein kleines Quieken ließ sie zur Wiege blicken. Depa war wach.
"Wenn wir von unserer Kleinen reden."
Die Twi'lek seufzte und lächelte.
"Wenn wir von ihr sprechen", stimmte sie zu und ließ ihn langsam los. Sie gingen zur Wiege und Depa sah sie lachend an. Kanan nahm sie heraus und küsste sie auf die Stirn.
"Hey, Süße. Schön geschlafen?"
Depa gähnte erstmal und blinzelte.
"Morgen..", lächelte Hera und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie streckte sich etwas und rieb sich ihre Augen
"Ezzy..", gähnte sie und quiekte.
"Man könnte meinen sie wären verheiratet, so wie sie aneinander denken", schmunzelte Kanan und lächelte seine Tochter an. Diese quiekte und patschte ihm ins Gesicht.
"Na ja..Meister und Schüler sind unzertrennlich, genau wie Schwester und Bruder", lachte Hera leise.
"Ja, Meister und Padawan", murmelte Kanan. Depa lachte und sah zur Tür. Diese öffnete sich und...Ezra trat in den Raum.
"Hey..."
"Hey.."
Die Twi'lek trat um Kanan und war mit einem Schritt bei ihrem Sohn. Sie lächelte ihn warm an und tat ihm eine Hand auf die Schulter. Ezra sagte nichts, sondern umarmte seine Mutter. Kanan lächelte und trat zu den beiden. Depa streckte ihre Hände nach Ezra aus.
"Ezzy."
Die Pilotin lächelte und drückte ihn sanft an sich.
"...Alles okay, Schatz?"
Ezra nickte nur. Kanan strich ihm über den Kopf.
"Alles okay?", fragte er leise.
Ezra schwieg, sondern drückte sich in die Umarmung seiner Mutter. Hera hauchte ihm einen Kuss auf den Kopf und strich darüber.
"Wir lieben dich, mein Schatz..", raunte sie ihm leise zu.
"Ezzy. Ezzy", quengelte Depa.
"So sehr, Ezzy."
Kanan legte seine Hand auf seine Schulter. Ezra drehte sich um und nahm Depa in seine Arme. Diese rieb ihren Kopf an seine Wange.
"Ezzy."
Kanan und Hera lächelten sich zu und umarmten ihre beiden Kids.
"Ich euch auch. Ich liebe euch auch", flüsterte Ezra leise. Hera lächelte und sie hielten ihre Kinder fest an sich.
"Ezzy..", murmelte Depa und kuschelte sich an ihn. Sie würden es versuchen. Sie würden die Therapie beginnen und alles daran setzen, dass es Ezra gut ging. Sie würden ihren Jungen wieder glücklich machen. Das war ihre Aufgabe als Eltern. Als Familie. Ezra seufzte und schloss die Augen, ein paar Tränen rollten über seine Wangen. Er hatte seine Familie. Er hatte seine Eltern und seine Schwester. Und diese würde er beschützen, keine Schwäche zeigen. Nichts der gleichen. Hera und Kanan überschütteten die beiden mit liebevolle Gesten. Es würde bald besser werden. Alles. Sie würden Ezra einen unvergesslichen Tag bereiten. Und nichts würde sie daran hindern. Weder seine Vergangenheit, noch das Imperium. Nichts. Und bei der Macht er würde an diesem Tag lachen und sich freuen.
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