149. Kapitel

Ahsoka hatte sich sofort auf den Weg gemacht die Pflanzen zu suchen, die sie benötigte. Dazu musste sie in den Garten und zudem noch eine Lösung finden, wie sie die Pflanzen schneller beeinflussen konnte. Denn diese Zeit, die die Pflanzen bräuchten, würden sie nicht haben. Sie kniete mit einem Sack bewaffnet im Schlossgarten und pflückte die Blumen. Dabei zermarterte sie sich den Kopf wie die Kraft der Blumen schneller wirken würde. Und was hatte Depa damit gemeint, dass sie eine Person fragen sollte? Welche Person?

"Vielleicht wird die Wirkung mit Bota beschleunigt...komm schon, Soka. Sie zählen auf dich..."

Die Kristalle in den Blumen mussten sich auflösen, aber das würden sie wahrscheinlich nicht so schnell tun.

"Was machst du da?"

Brianna sah neugierig zu der Togruta. Sie sah auf.

"Hey, Kleines. Ich sammele Blumen für Ezra. Die sind das Gegenmittel für ihn. Wie geht es dir? War Caleb nicht bei dir?"

"Doch. Aber Mama macht mit ihm Tee."

Sie zuckte die Schultern.

"Papa ist weg. Ich weiß nicht wo er ist. Und dir?"

"Mir? Mir geht es gut, Süße. Besser."

Ahsoka lächelte ihr zu.

"Willst du mir helfen? Zusammen sind wir schneller. Und ich kann dir versprechen, dass dein Papa bald wieder da sein wird."

Die kleine halb Mandalorianerin und Echani kicherte und nickte.

"Ja."

Sie kniete sich hin.

"Bist du dir sicher, dass du die nehmen willst? Papa sagt, dass sie so lange brauchen. Zwei Stunden das Minimum."

"Sie sind leider das Einzige, was wir gegen das Gift wissen. Ezras Eltern und Rex haben das Gegenmittel rausgefunden und das sind die Blumen. Ich zerbreche mir schon den Kopf wie sie schneller wirken können. Ezra hat diese Zeit nicht mehr..."

Sie seufzte.

"Ich...ich konnte es ihnen nicht sagen. Sie waren so voller Hoffnung..."

Nachdenklich sah das Mädchen Ahsoka und die Blumen an.

"Ach je. Papa bringt mich um."

Sie seufzte und holte einen Anhänger heraus. Es war ein kleines Kristallfläschchen an einer Kette.

"Du musst mir ganz doll versprechen, das du meinem Papa und meiner Mama nichts sagst."

Ahsoka blinzelte und sah völlig entgeistert das kleine Mädchen an.

"Brianna...was ist das?"

Sie nahm ein Kristallblatt der Blüte und brach ein wenig ab.

"Papa hat mir das für mich gemacht. Wenn es mir nicht gut geht soll ich es trinken."

Sie öffnete die Flasche und tat die Kristalle hinein. Sie verschloss es erneut und schüttelte es kräftig. Brianna schaute dann hinein und das Fläschchen färbte sich in ein tiefes, schönes blau.

"Bitte."

Sie reichte es der Togruta und nahm den Sack.

"Papa muss eh Neues machen."

Ahsoka sah verdattert auf das Fläschchen. Das war doch...wie konnte...

"Du...du hast...das...das ist das Gegenmittel! Du...du hast gerade..."

Sie war völlig fassungslos, aufgewühlt und aufgeregt gleichzeitig. Das war das Gegenmittel. Das war Ezras Rettung. Er...er musste...

"Wo habe ich nur meinen Kopf. Anstatt dumm rumzustehen, sollte ich lieber laufen. Brianna, du hast gerade das Lebensrettende Mittel für Ezra hergestellt!"

Sie kicherte.

"Gern geschehen. Und jetzt darfst du gehen."

"Oh nein, Süße. Du kommst natürlich mit."

Ahsoka umklammerte das Fläschchen und nahm mit der anderen Hand Briannas.

"Komm!"

Sie rannte los und die kleine Prinzessin folgte ihr lachend.

"Du bist ganz hastig", lachte sie und beide gingen die Treppen hoch.

"Oh, das muss ich auch. Es steht so viel auf dem Spiel, Kleines."

Sie rannten durch das halbe Anwesen und kamen schließlich schlitternd vor der Krankenstation zum Stehen. Ahsoka zögerte nicht, sondern riss die Tür auf.

"Sabine!"

Im Gegensatz zu der auf Mandalore war die Krankenstation ziemlich klein. Sie sah auf und blickte sie an.

"W-was?"

Sie nahm den Lappen von Ezras Stirn hinunter.

Brianna sah zu Ezra.

"Machst du ihn jetzt gesund?"

"Ja. Und du hast dabei sehr kräftig geholfen, Liebes."

Ahsoka strich ihr über den Kopf und lächelte. Dann sah sie zu der Mandalorianerin und hielt ihr das Fläschchen entgegen.

"Das ist das Gegengift. Sabine, wir haben das Gegengift!"

Die Herzogin erhob sich und sah entgeistert die Flasche an.

"I-ich.. was?! A-aber.."

Völlig überfordert sah sie Ahsoka an, dann fing sie sich langsam und nahm es.

"Wir müssen es ihm sofort injizieren. Kanan und Hera sind mit Rex und Depa auf dem Weg."

Sie hastet zu einem Schrank und entnahm eine Spritze.

"Wie geht es ihm? Was machen seine Atemaussetzer?"

Ezra selbst lag totenbleich da. Man hätte ihn für tot halten können wäre da nicht das unregelmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs und das langsame, fast schon schleppende Piepen des Monitors, der seinen Herzschlag anzeigte. Seine Augen waren geschlossen und sein Haar klebte förmlich an seiner Stirn. Das Gift zerstörte ihn immer mehr mit jeder verstreichenden Sekunde.

"Häufiger."

Sie strich nochmal über seine Stirn.

"Halte durch, Ezra. Noch kurz."

Brianna schob ein Stuhl näher ans Bett.

"Was macht ihr jetzt?"

Ahsoka reichte Sabine die Spritze.

"Hier. Lade sie mit dem Gegengift auf und spritze es ihm."

Sie bemerkte wie zittrig ihre Hände waren und wie angespannt sie war.

"Soll ich das machen, Kleines?"

Sabine war völlig erledigt. Ihre ganze Kraft war aufgebraucht von ihren Sorgen. Seit Stunden bangte sie um ihren Mann und saß weinend an seinem Bett.

"Ja, bitte."

Schluckend gab sie es Ahsoka.

"Es ist okay aufgeregt zu sein", meinte Brianna.

"Höre auf die kleine Heldin."

Die Togruta lud die Spritze auf und behielt Ezra im Blick.

"So Ezzy...dann erlösen wir dich endlich von deinem Leid."

Sie beugte sich über ihn und wollte ihm gerade die Spritze setzen...als der Monitor ein stummes, langes Piepen von sich gab. Sabine fuhr zusammen, genau wie Ahsoka. Brianna sah auf und schluckte.

"Nein."

"Schnell, vielleicht wirkt es noch."

Sabine legte ihre Hände an seine Brust. Ahsoka zögerte keine Sekunde.

"Ezra, wenn du mich hören kannst, dann wage es dich nicht hier aufzugeben und uns hier wegzusterben. Ich schwöre dir, sonst bringt mich dein Vater um."

Sie injizierte ihm das Mittel. Das Piepen war noch immer gleichmäßig. Er regte sich nicht.

"Komm schon, bitte."

Brianna schloss die Augen.

"Bitte, es soll wirken."

Sabine nahm Ezras Hand und legte ihre Stirn daran.

"Bitte. Bitte. Ezra, bitte."

Ahsoka nahm seine andere Hand.

"Ezra, du musst zurückkommen. Du kannst nicht so einfach fortgehen. Wir brauchen dich. Caleb, Depa, Kanan, Hera, Rex, die Kleinen, Zeb, Lily...wir brauchen dich alle. Nocheinmal überleben wir das nicht. Bitte."

"Du hast mir versprochen mich nicht zu verlassen", sagte die Mandalorianerin und ihr liefen die Tränen hinunter. Es passierte noch immer nichts. Die Tür öffnete sich und Caleb huschte hinein.

"Mummy?"

Ahsoka schloss die Augen. Nein..nein, dass durfte nicht sein, Sie durften nicht zu spät gewesen sein.

"Mummy, wie geht es Daddy? Wieso...wieso regnest du?"

Brianna stand auf und Sabine begann zu schluchzen.

"Ezra.."

"Cal."

Die halbe Echani und Mandalorianerin nahm ihren Freund in ihre Arme und hielt ihn fest. Caleb kamen die Tränen.

"Daddy...was ist mit Daddy?!"

"Sabine...ich...."

Ahsoka kriegte kein Wort heraus. Die Mandalorianerin sah verzweifelt zu ihrem Mann. Das das durfte nicht sein...

"...nein..."

Alle vier waren so in ihrer Trauer und ihrem Schock versunken, dass sie es für eine Einbildung hielten, als ein leises Piepen kam. Dann noch eins. Und noch eins.

Plötzlich bewegte sich etwas an Sabines Wange, wo immer mehr Tränen liefen.

"Caleb, lass..lass das bitte..", sagte sie leise, bis sie spürte, das...das die Hand größer war.

"Aber...aber ich mache doch gar nichts, Mummy", kam es schniefend zurück. Ahsoka öffnete die Augen, aber ihr hatte es die Sprache verschlagen. Die Hand streichelte über Sabines Wange.

"Hey Love..."

Sie schnappte nach Luft und sah auf. Ihre Augen vollkommen verweint und..voller Hoffnung.

"D-du.."

Ezra lächelte geschwächt und strich mit seinem Daumen über ihren Wangenknochen.

"Ezra."

Alle sahen vollkommen geschockt auf. Ezra blinzelte und sah seine Frau aus seinen großen blauen Augen an.

"Sabine.."

Caleb konnte sich nicht mehr halten und fiel seinem Vater um den Hals.

"Daddy!"

Ahsoka blinzelte und sah vollkommen überwältigt und voller Hoffnung zu ihrem Neffen.

"Du...du lebst. Du lebst!"

Brianna strahlte.

"Ich hole Mama!"

Sie verschwand aus dem Raum. Sabine erhob sich und strich Ezra über den Kopf.

"Oh Gott."

Er lächelte.

"...Überraschung?"

Ahsoka schüttelte den Kopf.

"Ich schwöre dir eines Tages bringe ich dich um. Oder vielmehr wir."

"Überraschung? Du bist ein Idiot."

Sie umarmte ihn und ihren Sohn. Caleb bedeckte das Gesicht seines Vaters mit Küssen.

"Daddy! Du bist wieder wach! Mache das nicht nochmal!"

Ahsoka ließ sich völlig geschafft auf einen Stuhl sinken. Dieser Jedi wirklich..

Ezra lächelte.

"Was..was ist passiert?"

"Du bist umgefallen. Du..du wurdest vergiftet."

Die Mandalorianerin hielt die Hand ihres Mannes.

"Ver...vergiftet? Mich?"

Er hielt sich den Kopf.

"Wieso? Was..ich erinnere mich an gar nichts. Nur das da auf einmal ein seltsamer Schmerz in meinem Körper war..."

"Das waren Lähmungen, Ezra. Das Gift hat die Funktionen deiner Organe größtenteils gelähmt." Ahsoka schluckte. "Wir dachten schon wir hätten dich verloren. Wie fühlst du dich?"

Er blinzelte.

"...schwach und ziemlich ausgelaugt. Sehr...sehr seltsam. Ich..ich fühle nichts."

"Die Macht oder? Wahrscheinlich erholst du dich."

Sabine küsste ihn auf den Kopf. Ezra schluckte.

"Ich...kann gar nichts spüren. Nichtmal euch. Das...das ist so seltsam. So...so leer."

"Es wird seine Zeit brauchen. Das Gift war ziemlich stark und hätte dich auf der Stelle getötet, wenn Antonis kein Mittel gehabt hätte den Wirkstoff des Giftes zu verlangsamen", antwortete Ahsoka und sprang gleichzeitig auf.

"Ant! Du lieber Himmel den habe ich ja völlig vergessen. Ich komme gleich wieder."

Damit lief die Togruta aus dem Raum.

"Was ist den mit Soka los?"

Sie seufzte.

"Er wurde beschuldigt dich vergiftet zu haben und darauf eingesperrt."

"Ant?! Was aber..."

Caleb legte sich auf seine Brust.

"Daddy liegen bleiben. Daddy noch sehr schwach."

"Kleiner..."

"Tante Soka kümmert sich um alles. Ruhe, Daddy."

"Wir holen ihn raus. Erhol dich erstmal. Bitte."

Sie strich über seine Wange.

"Ich hab mir Sorgen gemacht. Wir alle."

"T-tut mir Leid.."

Ezra blinzelte.

"Sabine...würdest du mir ein Glas Wasser geben? Mein Hals ist ganz trocken und ich kann kaum reden."

Caleb sah zu seiner Mutter.

"Caleb auch helfen, Mummy!"

"Ja, Moment. Du darfst helfen."

Sie gab Caleb ein Glas, was leer war. Er hielt es fest, während sie es auffüllte.

"So."

Sabine tat einen Strohhalm rein und hielt das Glas Ezra unter die Lippen. Dieser trank aus dem Strohhalm und fühlte wie es ihm ein klein wenig besser ging.

"D-danke.."

Er ließ sich in die Kissen zurücksinken. Caleb tätschelte seine Wange.

"Daddy?"

"Es..es wird, Kleiner. Nur etwas Zeit."

Der Jedi lächelte schwach.

"Was..was habe ich verpasst?"

"Och..nicht viel. Du hast acht Stunden geschlafen mehr oder weniger."

"Mama! Mama! Guck, Ezra ist wach!"

Kida kam mit Brianna in den Raum. Beide strahlten, als sie den Jedi wach und vor allem lebend sahen. Ezra lächelte leicht.

"Hey..."

"Hey? Du bist uns fast weggestorben und das ist alles was du sagst?"

Kida lächelte ebenfalls und nahm ihre Tochter auf den Arm.

"Du bist wirklich aufgewacht."

"Oh das habe ich schon irgendwie öfter gehört. Au."

Er sah zu Sabine, die ihm einen ganz leichten Schlag gegen den Arm gegeben hatte. Caleb kicherte und schmiegte sich an seinen Vater.

"Hab ich doch gesagt, das Papa sowas nicht macht. Politiker sind Idioten."

Sabine schüttelte den Kopf.

"Leider hast du da recht, Bria. Es tut mir leid, wegen Ant."

Kida seufzte.

"Da hat sie wirklich Recht. Das...wie können sie auch nur daran denken? Ant würde so etwas niemals tun, er hätte auch nie die Mittel für dieses Gift gehabt!"

Ezra sah fragend zu Sabine.

"Ach ja...was für eins wurde mir eigentlich verabreicht?"

"Ahsoka sagte etwas von Sith-Giften? Die..kann nur ein dunkler Machtsensitiver anwenden."

Sie seufzte und drückte seine Hand.

"Abgesehen davon macht Papa das ganz anders", schmunzelte Brianna. Ezra blinzelte.

"Warte mal...hast du gerade Sith - Gift gesagt?!"

Kida strich ihrer Tochter über den Kopf.

"Die beiden sind nicht mit unserer Kultur und schon gar nicht mit den Fähigkeiten deines Vaters vertraut, Liebling. Aber ja. Ahsoka sagte, dass es Sith - Gift wäre, Ezra."

"Dann kann es niemand außer ein Sith oder ein Diener der dunklen Seite gewesen sein. Das...Sith - Gifte sind absolut tödlich. Wie..wie kommt es, dass ich noch..?"

Seine Stimme versagte bei Sabines Blick.

"Deine Eltern sind nach Coruscant mit Rex. Sie suchten das Mittel dagegen, welches hier wächst. Man hat es hergestellt und du hast es gerade bekommen..aber..dein Herz hatte schon ausgesetzt."

Sie fuhr über ihre Augen.

"Du..du warst weg, Daddy. Einfach weg. Und...und dann warst du wieder da", erwiderte Caleb leise und schmiegte sich an seinen Vater. Kida schluckte.

"Aber du lebst. Du lebst und das Mittel scheint zu wirken. Das...das ist großartig! Wir haben dich schon verloren geglaubt, Ezra."

Dieser legte eine Hand an Sabines Wange.

"Es tut mir so Leid.."

Sie schmiegte sich in die Geste und nahm seine Hand.

"Es ist okay."

"Nein, ist es nicht. Ich..ich habe euch alle sehr erschreckt und hätte fast mein Versprechen gebrochen. Sabine..es..."

Er schluckte.

"Es tut mir so unsagbar Leid."

Caleb küsste ihn auf die Wange.

"Nicht deine Schuld, Daddy. Du hier, dass zählt. Ich habe dich lieb."

"Dein Sohn hat recht. Du bist hier. Und das ist das Wichtigste."

Sie strich Caleb über den Kopf und küsste Ezra sanft. Er erwiderte geschwächt den Kuss und strich seinem Sohn über den Rücken.

"Ich liebe euch auch. So sehr."

Caleb schmiegte sich an ihn.

"Daddy.."

Kida nahm ihre Tochter in den Arm und sah dem Ganzen lächelnd zu. Da legten sich zwei Arme von Hinten um sie.

"Hey, ihr Süßen."

Ant küsste seine beiden Frauen auf die Wange, wo Brianna aufquiekte.

"Papa!"

"Ant? Aber..aber wie...wie kommst du...?"

"Sagen wir mal, dass die lieben Senatoren nichts mehr sagen werden und euch ab jetzt mit solchen Vorwürfen in Ruhe lassen."

Ahsoka trat ins Zimmer.

"Mit Ezras Aufwachen haben sie nun endgültig geschnallt, dass Ant es niemals gewesen sein konnte. Und na ja...ich habe sie etwas überredet."

Ezra lachte leise.

"Du hast sie zur Schnecke gemacht?"

"Was glaubst du denn, Ezzy?"

Ant küsste Kida auf die Lippen und drückte sie an sich.

"Ich bin hier."

"Papa."

Seine Tochter drückte sich an ihn. Sabine lächelte leicht und seufzte.

"Hera und Kanan kommen bald oder?"

"Sie sind auf den Weg und müssten eigentlich bald hier sein."

Ezra schluckte.

"Wie...wie haben sie es..?"

"Du wirst es gleich selbst sehen, Ez."

Die Togruta strich ihm über das Haar.

"Wir dachten wir würden es niemals rechtzeitig schaffen."

"Wie habt ihr das Gegenmittel so schnell herstellen können?"

Ahsoka schmunzelte.

"Dank eurer Tochter."

Brianna kicherte.

"Gerngeschehen."

Ant betrachtete sie.

"Wie?"

"Das was du mir gegeben hast, habe ich gemischt mit den Kristallen und geschüttelt, wie du es erklärt hast."

Er lächelte und küsste sie auf die Wange.

"Du kluges Mädchen. Muss Papa dir später eine neue Flasche machen?"

Sabine lächelte und strich ihr über den Rücken.

"Danke, Brianna."

Ezra lächelte.

"D-danke. Dir habe ich mein Leben zu verdanken, Kleines. Und dir natürlich auch, Soka."

Diese winkte ab.

"Dafür musst du dich nicht bedanken. Das war selbstverständlich. Ez."

Sie rieb sich die Stirn.

"Nach der ganzen Aktion wäre etwas Urlaub keine schlechte Sache."

Ezra blinzelte und sah sie, als auch Sabine an. Letztere sah genauso fertig aus.

"Ihr..ihr solltet euch etwas hinlegen. Ihr seht vollkommen geschafft aus."

"Sagt der, der vor einer Stunden noch auf der Schwelle des Todes stand", gab Kida zurück und gab ihrer Tochter einen Kuss.

"Wir sind sehr stolz auf dich, Schatz."

"Ich bin nicht krank. Ezra war es", kicherte sie und Ant strich ihr über den Kopf.

"Ja.."

"Nein, nein. Ich bleibe bei dir", erwiderte Sabine.

"Und ich warte noch auf meinen Mann. Mache dir um uns keine Sorgen, Ez."

Ahsoka schloss die Augen und lehnte sich zurück. Ezra drückte Sabines Hand.

"Du musst dich auch ausruhen."

"Wir sollten sie jetzt alleine lassen. Du musst dich auch ausruhen", gab Kida leise an ihren Mann zurück und strich über seine Wange.

"Damit du mich morgen rauswerfen kannst?", meinte er schmunzelnd und seine Augen wurden etwas glasig.

"Mache dir nicht so viele Gedanken."

Sabine schüttelte den Kopf.

"Ich bleibe bei dir. Ich warte."

"Mhm, klar. Komm, mein Liebling."

Sie nahm Brianna auf den Arm und leise verschwanden die Drei aus dem Zimmer. Ezra sah zu seiner Frau und nahm ihre Hand in seine.

"Du bleibst immer bei mir. Und das ist nur einer der Millionen Gründe, weshalb ich dich so sehr liebe."

Caleb blinzelte und kicherte leise. Er gab seinem Vater einen Kuss auf die Wange und kletterte dann runter.

"Da, Daddy."

"Du bleibst hier mein Freund."

Sabine nahm ihn hoch.

"Du bleibst bei mir und Daddy."

Caleb lächelte und kuschelte sich an seine Mutter.

"Da, Mummy. Oma, Opa, Depa, Onkel Rex da."

Ahsoka lächelte.

"Oh ja...ich fühle sie auch."

Ezra schloss die Augen und seufzte.

"...ich nicht. Ich fühle nichts."

"Dann holst du sie, oder? Sie finden hier sich nicht zurecht, außer Rex."

Caleb grinste und rannte sofort los, als sie ihn hinab ließ. Dann spürte Ezra Lippen an seine.

"Spürst du das?"

Ezra lächelte und erwiderte den Kuss.

"Oh ja. Sehr sogar. Und es kommt mir vor, als ob das sehr lange nicht passiert wäre."

Ahsoka schmunzelte.

"Ihr zwei..."

"Nur ein paar Stunden", erwiderte sie und legte ihre Stirn an seine.

"Kommt mir wie eine Ewigkeit vor", gab er zurück und küsste sie erneut. Ahsoka erhob sich lächelnd und verließ das Zimmer, um den beiden ein Moment Privatssphäre zu gönnen, ehe der Rest der Familie über sie herfallen würde. Sabine erwiderte lächelnd und fuhr über seine Wange.

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich mehr, mein Engel", gab er leise zurück und genoss es, als sie ihre Stirn an seine legte.

"Und es tut mir Leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Wiedereinmal..."

Sie seufzte.

"Du kannst mich so oft erschrecken, mir den Atem rauben und Sorgen bereiten...ich hab es mindestens genauso oft bei dir getan."

Lächelnd drückte sie seine Hand.

"Oh ja das hast du. Und deshalb bin ich für jede einzelne Sekunde dankbar, die ich mit dir verbringen darf."

Er schluckte und blinzelte etwas.

"Entschuldige, ich bin noch nicht ganz auf der Höhe.."

"Oh, ich werde mich später erholen, während du erdrückt wirst", kicherte sie und legte ihren Kopf an seine Brust.

"Dein Herz wieder regelmäßig schlagen zu hören ist wundervoll.."

Er lächelte und strich ihr sanft über den Kopf.

"Das freut mich, Liebling. Glaube mir ich bin auch froh, dass es schlägt."

Sein Blick glitt zur Seite.

"...allerdings frage ich mich, wie das passieren konnte."

Sabine holte etwas Luft und genoss müde die Geste.

"Ich weiß nur, dass du auf einmal zusammengebrochen bist.."

"Sith - Gift..."

Ezra seufzte.

"Das heißt es sind nicht alle fort. Es gibt mindestens noch einen da draußen und der...der scheint es auf mich abgesehen zu haben."

"..Solange wir zusammen sind..schaffen. Wir..alles..", nuschelte sie und kuschelte sich in seine Brust. Ezra lächelte und zog sie ins Bett hinein, sonst durfte er das Klagen der nächsten Tagen hören.

"Wahre und weise Worte, Prinzessin. Worte, die ich sehr lange gebraucht haben zu verstehen und zu akzeptieren."

Er küsste sie auf den Kopf.

"Bist du sicher, dass du dich nicht etwas ausruhen willst? Ich fürchte hier wird es gleich alles andere als leise."

"Ich will aber hier bleiben", murrte sie und lachte leise.

"Ich will es ja auch, aber du brauchst auch deine Ruhe, mein Schatz und Caleb nun mal auch. Du bist ganz erledigt von deiner Sorge."

Er streichelte ihren Arm.

"Nicht das du noch zusammenklappst."

"Mal im Ernst, denkst du ich kippe um? Ich? In deinen kühnsten Träumen nicht."

Sie hob ihren Kopf.

"Kommst du denn klar?"

"Ich werde gleich erdrückt werden und nicht mehr aus den Augen gelassen werden, ich fürchte ich habe keine andere Wahl."

Er lächelte geschwächt.

"Ich würde dich so gerne begleiten, mit dir in unserem Bett liegen und dich nie wieder loslassen...aber ich kann mich kaum bewegen, weil ich keine Kraft habe..."

Sie sah ihn mitfühlend an.

"Weißt du was? Wenn du dich wieder fortbewegen kannst, gehen wir spazieren und am Abend schlafen du, Caleb und ich in Ruhe."

"Klingt himmlisch, Süße."

Er gab ihr einen Kuss auf die Wange, als sie sich aufrichtete.

"Ich habe nur keine Ahnung wie lange ich noch so eingeschränkt sein werde. Das ist..das ist so frustrierend absolut nichts zu fühlen."

"Habe Geduld, Herzog. Ich bin mir sicher, das du dich schnell daran gewöhnst und schwupp morgen hast du es wieder."

Sie küsste ihn auf die Stirn.

"Und ich brauche nicht die Macht, um zu wissen, das du da bist."

Er seufzte.

"So fühle ich mich aber leer und...und so seltsam. Nicht wie ich."

Ezra schloss die Augen.

"Ich fühle einfach nichts. Weder das Band von Dad und mir, noch das von Depa. Einfach nichts, als ob die Macht gar nicht da wäre."

"Das wird wieder. Hab Vertrauen. Wenn ich aufwache, wirst du mich wieder ärgern, wie sonst auch."

Sie lächelte aufmunternd.

"Ich...ich hoffe es."

Sie hörten mehrere Schritte und Calebs Stimme.

"Daddy ist eben aufgewacht! Kommt!"

Sabine gab Ezra einen Kuss auf die Lippen.

"Dann verlasse ich dich und überlasse dir das Feld."

Ezra lächelte.

"Ich werde jetzt wahrscheinlich erdrückt, belehrt und nicht einmal zur Wort kommen. Du kannst auch gerne bleiben, Liebling."

Er drückte etwas schwach ihre Hand.

"Ich glaube, du brauchst kurz mit Caleb, deinen Eltern und Depa allein. Ich kann solange mich auch etwas ausruhen. Ich komme später, versprochen."

Sie erwiderte den Druck.

"O-okay..."

Im nächsten Moment wurde die Tür praktisch aufgerissen und Caleb sprang seiner Mutter auf den Arm.

"Mummy! Da!"

Ehe Ezra es sich versah flitzte ein kleines grünes Wesen durch den Raum und war in der nächsten Sekunde um seinen Hals gefallen.

"Ezzy!"

Depa drückte sich an ihn und zitterte vor Freude.

Sabine küsste ihren Sohn liebevoll auf den Kopf.

"...Hey, Süße."

Ezra lächelte und drückte sie noch immer geschwächt an sich.

"Was..was treibt euch denn hierher? Au."

Er rieb sich die Schulter.

"Depa, das tut weh."

Caleb sah zu Sabine.

"Oma und Opa waren sind völlig außer sich gewesen. Sie dachten irgendwie, dass Daddy...nicht mehr da sein würde. Wieso Mummy?"

Seine Großeltern standen in der Tür und beide blinzelten mehrmals. Ezra...Ezra war am Leben und er war wach. Er war wirklich wach. Zwar sah er fürchterlich aus, aber er war am Leben. Und Kanan und Depa hatten gespürt wie er...Depa wollte ihren Bruder nicht mehr loslassen. Sabine strich ihm über den Kopf.

"Das ist schwierig zu erklären. Mummy ist auch zu müde, vom aufpassen."

"Das war für den Schrecken."

Depa schlug nochmal auf den Arm.

"Und das, weil ich überglücklich bin dich zu sehen."

Ezra blinzelte und strich über ihre Wange.

"Ich bin auch sehr glücklich dich zu sehen, mein Padawan. Auch wenn ich dich nicht fühlen kann.."

Caleb gähnte und kuschelte sich an seine Mutter.

"Ich auch müde, Mummy. Die ganze Zeit wach gewesen wegen Daddy."

Kanan und Hera sahen sich an. In ihren Augen war Glück, Erleichterung und unermessliche Freude zu sehen. Sie hatten es geschafft. Sie hatten das Gegenmittel rechtzeitig gefunden. Sie hatten..

"Mum...Dad..."

Ezras Stimme klang schwach, aber...aber es war seine Stimme. Die Stimme ihres Sohnes.

Hera lächelte sanft und trat mir Kanan an seine Seite.

"Was machst du nur für Sachen?"

Sie fuhr über sein Haar. Sabine wog sanft ihren Sohn her.

"Lass uns einfach schlafen gehen."

Caleb nickte.

"Okay...nacht Daddy, Oma, Opa, Depa."

"Nacht, Kleiner."

Sabine zwinkerte Ezra zu, als sie mit ihrem Sohn den Raum verließ. Ihr Mann war in den besten Händen.

"Es...es war nicht meine Schuld. Ich..."

"Wir dachten wir wären zu spät. Wir..wir konnten dich nicht mehr fühlen und aufeinmal...aufeinmal war da dieser Schmerz bei Depa und mir.."

Kanan ergriff seine Hand.

"Du lebst. Du lebst wirklich."

"Und das ist das Wichtigste..."

Depa lehnte sich an seine Brust.

"Ezzy."

"Es..es tut mir so Leid, ich wollte nicht..."

Er kam erneut nicht zur Wort, als alle drei ihn gleichzeitig in den Arm nahmen und Ezra sich in einer Familienumarmung wiederfand. Kanan und Depa fühlten Ezra, aber...irgendwie auch nicht. Da wo sonst ein großer strahlender Stern in der Macht war....war nun absolut nichts. Sie mussten Ezra berühren, um glauben zu können, dass er wirklich da und am Leben war.

"Es ist okay, es ist okay", flüsterte Hera und küsste ihn auf die Wange.

"Du kannst nichts dafür."

"Wir waren krank vor Sorge um dich, Wir dachten, wir haben uns so gefürchtet, dass wir es nicht mehr rechtzeitig schaffen würden. Das du..."

Kanan schluckte und legte seine Stirn an seine.

"Gott, Ezzy. Wir dachten wir hätten dich verloren. Das..das hätten wir nicht überstanden, nicht nocheinmal, nie wieder."

"Wir haben dich lieb."

Depa drückte sich an ihn.

"Sehr lieb."

"Mehr als das. Du bist alles für uns, kid."

Ezra lächelte und erwiderte die Umarmungen geschwächt.

"Ich euch auch. Danke...danke, dass ihr mich gerettet habt. Nach Coruscant..."

"Wir wären auch in die unbekannten Regionen für dich geflogen, Kleiner. Gott, wir sind so unglaublich erleichtert, dass wir nicht zu spät waren."

"Das war alles wert.."

Die Familie hielt sich fest im Arm. Alle erleichtert, glücklich und voller Liebe für ihren Ezra. Sie würden Ezra immer retten, egal was kommen mag. Sie hatten schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Vor allem nachdem Kanan und Depa gespürt hatten wie Ezras Herz aufgehört hatte zu schlagen. Ihren Sohn, ihren Ezzy im Arm zu halten und zu wissen, dass er lebte, dass er bald wieder auf die Beine kommen würde war mehr als sie es je in Worte fassen konnten. Alles war wieder in Ordnung. Und das war das Wichtigste.

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Na ja...mehr oder weniger. Ezra war zwar nicht an dem Gift gestorben und war langsam auf der Weg der Besserung und Antonis war wieder frei und seine Unschuld war bewiesen...allerdings schien etwas nicht zu stimmen, was von Tag zu Tag deutlicher und offensichtlicher wurde. Ezra hatte sich langsam von dem Gift erholt und war wieder auf den Beinen....allerdings gab es da ein Problem. Er spürte nichts. Er fühlte keine Verbindung zur Macht, sie war wie weg. Er fühlte weder Depa, noch Kanan, noch seinen Sohn oder seine Frau mit denen er stark verbunden war. Es war weg und irgendwie...schwand die Hoffnung bei Ezra das das wieder werden würde. Sie hatten beschlossen noch eine Weile auf Eshan zu bleiben, zumindest bis es ihm wieder soweit gut gehen würde zurück nach Mandalore zu fliegen. Denn das Gift hatte ihn sehr geschwächt und so musste er es langsam angehen lassen, selbst als er schon laufen durfte. Doch was seine Fähigkeiten betraf....das war nichts. Null. Wo Ahsoka noch zuvor am Anfang gesagt hatte, dass sich das geben würde war bereits eine ganze Woche vergangen und es passierte nichts. Absolut gar nichts.

"Okay, Depa. Sage mir, wann es sich bewegt."

Aber er war nicht gewillt einfach aufzugeben. Seine Kräfte mussten noch da sein. Sie mussten es einfach! So saß er auf seinem Bett im Schneidersitz und hatte beide Hände ausgestreckt. Konzentriert hatte er die Augen geschlossen und versuchte ein Glas zu bewegen. Depa schüttelte erneut den Kopf.

"Da tut sich nichts."

"Warte..."

Ezra schluckte und versuchte es erneut. Doch auch dieses Mal passierte nichts. Depa war ganz still, weil sie sich nicht traute ihm erneut zu sagen, dass sich nichts bewegte. Denn Ezra wurde von Tag zu Tag verzweifelter.

"Und jetzt?"

Sie schüttelte leicht den Kopf. Ihr Schweigen war Antwort genug.

Es war wirklich zum Verrückt werden. Ezra sah ein, dass es keinen Zweck mehr hatte und ließ die Hand sinken. Er fühlte sich kalt, leer, so ausgelaugt und gleichzeitig so allein. Die Macht war immer ein Teil von ihm gewesen und nun...? Nun war sie weg und er...er konnte nichts tun. Gar nichts. Depa legte ihre Arme um ihn.

"Das wird wieder, versprochen."

Die Tür ging auf und Caleb stürmte rein.

"Caleb, kannst du nicht mal langsamer machen?", beschwerte sich Sabine.

"Tut mir Leid, Mummy."

Er kuschelte sich an seinen Vater, der von beiden Kleinen umarmt wurde.

"Aber ich konnte Daddy nicht fühlen und..."

Ezra seufzte.

"Ich glaube nicht, dass es je wieder werden wird, Depa.."

"Nur Mut. Bitte", erwiderte sie. Sabine stand nun im Rahmen der Tür und betrachtete die Drei.

"Love?"

Ezra strich Depa und Caleb über den Kopf.

"Wieso geht ihr nicht mit Brianna und den Kleinen spielen?"

"Aber Daddy.."

"Ich komme schon klar. Und Depa...vergiss nicht das Dad dich in einer halben Stunde zum Training erwartet..."

Seine Stimme stockte und beide Kleinkinder wechselten einen Blick.

"O-Okay.."

Vorsichtig stand sie auf. Als sie an Sabine vorbei gingen, strich sie über ihre Köpfe und schloss die Tür.

"Ezra."

"Es ist absolut hoffnungslos..."

Er zog die Knie an seinen Körper und legte seine Arme darauf.

"Sabine, ich fühle nichts. Absolut nichts. Es...es ist, als ob etwas in mir fehlen würde."

Sabine wanderte zu ihm und setzte sich an seine Seite.

"Ezra, das wird wieder. Du wurdest vergiftet.."

"Ja, vor einer Woche. Inzwischen sollte ich Anzeichen haben, dass sie wieder da sind. Aber nichts. Ich kann nicht mal so ein dummes Glas bewegen! Ich...ich bin vollkommen hilflos. Was ist, wenn sie nie wieder zurückkommen und das Gift mir alles genommen hat?!"

Sabine sah ihn traurig an.

"Ezra, dir wurde nicht alles genommen. Du bist verzweifelt, aber tief in deinem Herzen.."

Sie legte eine Hand an seine Brust.

"..weißt du, das es seine Zeit braucht."

Er schnaubte.

"Nein. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass es nichts mehr werden wird. Wer immer mich auch vergiftet hat hat zumindest halb sein Ziel erreicht."

Ezra blickte zur Seite.

"Du...du weißt nicht wie das ist. Die Macht hat mich mein ganzes Leben lang begleitet und war immer bei mir...sie war immer ein Teil von mir, wie es auch die Bande zu Dad, Depa und dir sind. Ohne sie...ohne sie bin ich einfach nicht ich."

"Du brauchst die Macht nicht um du zu sein", erwiderte sie und drückte seine Hand.

"Sabine, was bin ich ohne sie? Ohne sie bin...bin ich kein Jedi mehr. Nicht Depas Meister, nicht Dads Padawan...ohne sie bin ich einfach nichts. Ich kann nicht kämpfen, ich kann nicht fühlen...meine Wahrnehmungen und meine Reflexe sind völlig anders. Ohne sie bin ich nichts."

"Du bist jemand Ezra. Das bin ich auch und ich habe nicht die Macht", gab sie zurück. Natürlich verstand sie seinen Frust, aber das war definitiv...nicht nett.

"Nein, du...ach du verstehst es nicht!"

Er erhob sich.

"Das ist als wenn man dir aufeinmal die Fähigkeit genommen hätte zu kämpfen oder noch mehr zu malen. Stelle dir das vor und dann mit dem Gefühl, dass du gar nichts mehr kannst. Das das, was dich ausgemacht hat einfach verschwunden ist und..und nie wieder kommt.."

"Ezra, du verstehst mich nicht. Oder eher falsch."

Sie stand auf.

"Die Macht ist nicht das, was dich buchstäblich ausmacht. Sondern dein Charakter, deine Stärke, deinen Mut. Und nicht die Macht."

"Aber ohne die Macht ist nichts von alldem wert. Was bin ich ohne sie? Einfach nichts."

Er seufzte und warf einen Blick auf die Uhr.

"Ich muss los. Zum Check Up bei Soka. Vielleicht weiß sie ja inzwischen etwas..."

Am Anfang hatte Ezra noch Hoffnung gehabt, aber inzwischen...war da nur noch ein kleiner Funke. Wenn überhaupt...

Sabine seufzte.

"Soll ich mit?"

Er schüttelte den Kopf.

"Danke, aber...aber ich mache das lieber alleine. Wir sehen uns später."

Ohne ein weiteres Wort ging er aus dem Zimmer und ließ sie einfach stehen. Sie sah ihm etwas verzweifelt nach und rieb sich den Arm.

"Du bist mehr wert, als das.."

Ihr tat es weh ihn so zu sehen. Auch wenn er scheinbar etwas vergessen hatte, dass er vor einer Woche noch fast gestorben war...so schien er nur noch das im Kopf zu haben. Und mit jedem Tag wurde Ezra verzweifelter. Diese Nutzlosigkeit war ein Empfinden was er absolut und abgrundtief hasste. Mehr als das. Sabine sagte, dass war nicht das, was ihn ausmachte. Aber was tat es dann? Wieso verstand sie denn nicht? Wenn er die Macht nicht hatte, dann....dann...dann war einfach etwas falsch. Wer war er dann? Ohne sie war er kein Jedi mehr, kein Meister...und ohne sie konnte er auch nicht kämpfen. Es war die bittere Wahrheit. Ohne sie war er einfach absolut nutz - und hilflos. Die Antwort, ob er jemals wieder die Macht nutzen hätte können, stand in den Sternen geschrieben, die er nicht sah. Als er am Fenster vorbei ging, entdeckte er Antonis draußen, mit den Kleinen, wie sie sich den prächtigen Tieren zuwandten. Wenigstens die Kleinen waren glücklich. Was machte er sich überhaupt vor, wenn herauskommen würde, dass er seine Fähigkeiten "verloren" hätte würde er das Gespött der ganzen Klanvertreter und der Senatoren sein. Ein Jedi, der seine Kraft verloren hatte? Wer hatte davon schon gehört? Er ging grübelnd weiter. Vielleicht wusste Ahsoka etwas. Es konnte doch nicht alles zu Ende sein. Es..es konnte es einfach nicht. Nicht wegen so einem Gift. Niemals!....Und was wenn doch?

###

Die Togruta sah sich die Ergebnisse von Ezras letzter Blutprobe an und schüttelte den Kopf.

"Es ist offiziell. Ich weiß absolut nicht mehr weiter."

Sie sah nicht auf.

"Ich weiß wie sehr du auf gute Neuigkeiten hoffst, aber ich habe keine."

"Es ist eine Woche her. Es muss sich doch was getan haben? Ist seine Medichlorianeranzahl gesunken?"

Kanan lief auf und ab.

"Kanan...ich konnte keine Anzahl feststellen. Ich habe es dreimal überprüft, aber Ezras Werte sind immer gleich. Laut dem Gerät ist er so machtsensibel wie Hera, Sabine oder Rex. Er hat nicht mal eine erhöhte Anzahl."

Sie sah seinen Blick.

"Ich habe das Gerät kontrolliert und es funktioniert einwandfrei. Ich habe keine Ahnung wie das möglich ist. Jeder besitzt Medichlorianer, selbst wenn er keine Verbindung zur Macht hat."

"Aber das kann nicht sein. Nicht wegen so einem Gift!", protestierte er.

"Ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Gift, aber ich weiß wie schädlich es ist. Mir fällt nichts anderes als, als das es wohl irgendwie seine Medichlorianer zerstört haben könnte. Bei einem normalen Gift hätte sich längst etwas zeigen müssen, aber..."

Sie legte ihre Unterlagen ab und lehnte sich gegen den Tisch.

"Kannst du ihn fühlen? Euer Band?"

Er schüttelte den Kopf.

"Nichts. Es ist weg. Nicht da. Es ist..schwierig zu erklären."

"Ich weiß was du meinst. Dasselbe habe ich auch von Depa gehört."

Sie seufzte und verschränkte die Arme.

"Ich habe schon versucht seine Fähigkeiten anzuregen, indem ich ihn Bota gegeben habe, aber...aber ich fürchte, dass es da nichts mehr anzuregen gibt."

Kanan sah auf.

"Du..du meinst da geht es nicht mehr? Es ist vorbei?"

"Kanan, ich habe alles versucht. Ich habe darüber stundenlang meditiert, mir den Kopf zerbrochen...aber ich fürchte, dass...dass wir nichts mehr tun können. Ich weiß wie verzweifelt er ist...aber es wird nichts bringen. Alle Tests, die ich gemacht habe, sagen aus, dass da einfach nichts mehr ist."

"Das heißt also, aufgeben? Kein Mittel suchen? Keine Meditation? Hast du denn im Holocron nachgesehen?"

Sie verstand seine Aufregung nur zu gut. An seiner Stelle hätte sie nicht anders reagiert.

"Ich habe alles getan, was ich konnte. Wir haben einfach zu wenig Wissen über das Gift und..."

Ahsoka biss sich auf die Unterlippe.

"Im Holocron steht nichts darüber, was passiert, wenn ein Jedi...seine Fähigkeiten verloren hat. Du weißt so gut wie ich, dass es das nie zuvor gegeben hat."

Er schüttelte den Kopf.

"Es kann nicht vorbei sein!"

Sie hob die Hände.

"Fällt dir denn noch etwas anderes ein?!"

Beide bemerkten nicht, dass die Tür sich einen Spalt geöffnet hatte.

"Nein, natürlich nicht, aber es soll jetzt so enden?!"

"Was soll ich denn noch tun? Es ist zu wenig über das Gift bekannt und ich kann einfach nicht sagen, was es noch für Nebenwirkungen nach sich hat. Du weißt selbst wie gefährlich auch nur ein Tropfen ist. Wäre Ezra noch ein Padawan gewesen und nicht so stark trainiert, dann hätte es ganz anders laufen können. Du weißt wofür das Gift ursprünglich gedacht war."

Ahsoka verschränkte die Arme.

"Ich weiß nicht mehr weiter, Kanan. Wir haben alles versucht..."

Kanan rieb sich die Stirn.

"Das wird ihm gar nicht gefallen.."

Der Gedanke Ezra nie wieder durch sein Band fühlen zu können, war..war unmöglich. Grade konnte er es nicht und das war qual genug. Es war...es war als ob ihre Verbindung zueinander einfach komplett weg wäre. Was natürlich absoluter Quatsch war, denn mit oder ohne die Macht Ezra war sein Sohn und er würde ihn immer lieben, aber irgendwie...irgendwie war die Nähe zwischen ihnen weg. Sie konnten sich nicht mehr über ihr Band unterhalten, sich gegenseitig fühlen oder einfach dem Anderen versichern bei ihm zu sein. Ahsoka biss sich auf die Unterlippe.

"Da...da gäbe es noch etwas. Nicht nur, dass wir es ihm sagen müssen...Kanan, wir müssen uns jetzt Gedanken darüber machen, wenn es dabei bleiben sollte..."

Er sah auf.

"Ahsoka, er ist einer von uns, egal ob er die Macht hat oder nicht."

In diesem Moment hasste sie es die Großmeisterin des Ordens zu sein. Aber sie musste weiter denken und einen kühlen Kopf bewahren. Vor allem musste sie neutral entscheiden.

"Kanan...wie soll Ezra ein Jedi sein, wenn..."

Er unterbrach sie.

"Nein! Er bleibt ein Jedi-Meister! Er ist ein Jedi!"

"Denke doch mal nach. Wir können ihm das nicht zumuten. Ich meine..."

Sie hasste es in dem Moment wirklich. Mehr als.

"Wir müssen auch an ihn denken. Ezra wird so immer damit konfrontiert werden und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wann er von den Jünglingen darüber gefragt wird. Ich will das nicht, genausowenig wie du. Aber das...das ist einfach die Wahrheit."

Ezra trat langsam von der Tür weg. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er hatte das Gefühl, als ob man ihm mit einem Lichtschwert ins Herz gestochen hätte.

"Ja und? Er ist Jedi-Ritter. Und mein Padawan, nichts wird das ändern!"

"Willst du ihn damit quälen?! Was er jetzt braucht ist Ablenkung und Abstand davon."

Sie schnaubte.

"Du warst damals dagegen, als Sabine das Dunkelschwert hatte und mit diesem kämpfen wollte, weil sie nicht die Macht in sich trägt. Ezra kennt es nur mit der Macht zu kämpfen. Er muss komplett neu anfangen, wenn er weitermachen will. Sonst kann ich es nicht verantworten, das er mit seinem Lichtschwert weiterhin kämpft."

Sie sah seinen Gesichtsausdruck.

"Ich will nur das Beste für ihn. Er könnte sich schwer damit verletzen."

"Sabine ist was völlig anderes, wie kommst du auf das Thema? Ezra hat Talent und er kann das!"

"Ohne seine Reflexe? Ohne die Macht? Nein, Kanan. Das kann ich nicht zulassen. Wenn Ezra weiter mit seinem Lichtschwert kämpfen will, dann muss er ganz von neu anfangen und es ohne die Macht lernen. Und...und da gäbe es noch etwas..."

Sie schluckte.

"Wenn Ezra...wenn es bei ihm so bleibt, muss du Depas Training übernehmen. Komplett."

Kanan ballte seine Faust.

"Nein."

Sie seufzte. Wieso musste sie das tun?

"Depa muss von einem Jedi unterrichtet werden. Sie braucht ein aktives und funktionelles Meister und Padawan Band. Was für eine andere Wahl haben wir?"

Derweil hatte Ezra sich die Hände vor Gesicht getan und konnte kaum mehr zuhören. Damit...damit würde ihm alles genommen werden.

"Das mache ich nicht! Ich werde Depa nicht trainieren!"

"Dann muss es jemand anderes tun. Kanan, denke eine Sekunde darüber nach. Depa kann nicht von Ezra trainiert werden! Nicht mehr!"

So sehr die Worte auch schmerzten es war die Realität.

"Sie ist sein Padawan, von der Macht vorbestimmt, ich bin beider Vater und nehme ihnen das nicht weg!"

"Und wie soll das deiner Meinung nach funktionieren?! Siehe es doch ein! Willst du Ezra damit quälen? Sobald er es erfahren wird wird es das Letzte sein, woran er denkt. Was er jetzt braucht ist Abstand. Kein Training, keine Jedi Angelegenheiten."

Sie seufzte.

"Es tut mir Leid, aber ich werde mich nicht anders entscheiden. Entweder du wirst ihr Training übernehmen oder ein anderer wird es tun. Depa kann nicht mehr von Ezra unterrichtet werden."

Kanan setzte sich hin und schüttelte den Kopf.

"Ich mache es nicht. Das kann ich Ezra nicht antun."

"Und was ist mit Depa? Du hast eine Verantwortung als Meister und sie ist deine Tochter. Sie muss jemanden haben, der sie trainiert, Kanan. Und so sehr es auch schmerzt, aber wir müssen das beide von einem neutralen Standpunkt aus sehen. Ich bitte dich es wenigstens zu versuchen."

"Nein", erwiderte er.

"Ich werde sie nicht trainieren, wenn du das nicht akzeptierst, dann hast du Pech."

"Dann sage mir, wem ich sie zuweisen soll."

Sie setzte sich ihm gegenüber.

"Kanan, ich brauche dich jetzt als mein Verbündeter. Wir müssen diese Sache genau durchgehen und vor allem sehen, was das Beste für Ezra ist. Wenn er es erfährt...wird er ohnehin am Boden zerstört sein.."

"Und da werde ich nicht derjenige sein, der ihm Depa wegnimmt", schnaubte er.

"Das tust du damit nicht. Aber denkst du nicht Ezra würde es wollen, dass du ihr Training übernimmst? Kanan, bitte. Es geht hier nicht nur um Depa. Bis wir...bis Ezra sich daran gewöhnt hat und die Situation im Griff hat sollte er von jeglichem Jedi - Kram ferngehalten werden. Kein Training, keine Meditationen und...und keine weiteren Versuche mehr. Und..."

Oh das würde Kanan so gar nicht gefallen.

"...zu seiner Sicherheit und seinem Schutz kann er nicht mehr sein Lichtschwert tragen."

"WAS?!"

Kanan knurrte.

"Nein!"

"Verstehe doch und höre mir zu. Bei der Macht versuche es wenigstens von einem neutralen Standpunkt aus zu sehen!"

"Wie soll ich bitte das von einem neutralen Standpunkt aus sehen, wenn mein Sohn vielleicht einen Nervenzusammenbruch erleidet?!"

"Soll ich das etwa alles alleine entscheiden?! Ob du es glaubst oder nicht, aber mir tut das auch sehr weh. Aber was für eine andere Wahl haben wir denn? So einen Fall hat es nie zuvor gegeben. Ich meine ein Jedi, noch dazu ein Meister, der seine Kräfte durch ein Gift verliert...das klingt wie ein böser Scherz!"

"Das ist es für mich auch! Nur das er wahr wird!"

"Und was schlägst du bitte vor? Wir können es nicht einfach so ignorieren. Ezra kann kein Jedi ohne die Macht sein. Wie stellst du dir das vor?"

Die Togruta massierte sich die Schläfen.

"Du musst es ihm sagen."

Kanan schluckte.

"Ich weiß."

"Dann musst du ihm auch das sagen, was wir gerade besprochen haben. Ich will nur das Beste für ihn genauso wie du es willst. Auch wenn es sehr hart ist, aber es ist zu seinem Besten."

"Ist es das Beste ihm seinen Halt wegzunehmen?"

Er stand auf.

"Ich spreche mit Hera und wir sagen es ihm zusammen."

Sie nickte langsam.

"Das..das ist eine gute Idee."

Ahsoka seufzte und nahm ihren Bruder in ihre Arme.

"Kanan...es tut mir so wahnsinnig Leid."

Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss. Ezra scherte sich nicht eine Sekunde darum. Er hatte genug gehört und machte, dass er bloß weg kam. Er ging zügig und mit Tränen auf den Wangen den Gang zurück. Er würde nie wieder ein Jedi sein können. Er hatte es genau gehört. Er würde einfach rausgeschmissen werden. Depa würde nicht länger sein Padawan sein, er würde sein Lichtschwert abgeben müssen und...und ihm würde einfach alles genommen werden. Er durfte nicht mehr an Jedi - Angelegenheiten teilnehmen, noch gehörte er dazu. Er hatte alles verloren. Jetzt bestätigt von Ahsoka. Er hatte alles einfach nur durch ein Gift verloren. Zu was war er noch gut? Richtig zu nichts mehr. Ein Ex - Jedi, der auf einen Schlag seine Fähigkeiten verloren hatte...wer würde ihn je wieder ernstnehmen? Er würde das Gespött von ganz Mandalore, wenn nicht sogar der ganzen neuen Republik sein. Er war nicht in der Lage jemanden zu beschützen, geschweige denn sich selbst. Es hatte keine endlosen Folterungen des Imperiums gebraucht, keine noch so schmerzhaften Ereignisse...nein, es hatte nur ein simples Gift gebraucht um ihn alles zu nehmen und ihn vollkommen hilflos und nutzlos zu machen. Er eilte die Treppe hinunter und versuchte irgendwie, schleunigst wegzukommen. Er wollte seine Ruhe, allein sein, einfach weg von diesem Ort. Er wollte niemanden sehen und einfach nur für sich sein....welcher Ort war da besser geeignet als die Ghost? In seiner und Zebs alten Kabine konnte er alleine sein, niemand würde ihn belästigen und niemand würde ihm sein Mitleid zeigen. Das war das Letzte, was er wollte. Der Jedi, der seine Fähigkeiten verloren hatte, er sah sich ja selbst als größte Lachnummer. Er öffnete die Tür und ging in den Hinterhof. Er brauchte Ruhe.


.....tja, was sollen wir groß sagen? 


Natürlich wird es einen fünften Teil geben. Wir wollten nur wissen, was ihr so darüber denkt :D

Wir haben uns mal eure Vorschläge/Wünsche durchgelesen und ihr werdet sehr, sehr begeistert von allem sein. Hoffen wir jedenfalls xD

Mady war bereits so fleißig und hat auch an einem Trailer für euch gearbeitet. Denn "Times of fate" wird das fünfte und damit auch das letzte Buch dieser Reihe sein. Aber ihr dürft auf sehr, sehr viel gespannt sein und wir versichern euch, dass es teilweise echt abgehen wird :D

https://youtu.be/0kEKDzyODtg

Hier findet ihr schon mal den Trailer. Und auf unserem neuen Instagram Profil findet ihr da auch ab und zu was Neues :D

Ihr findet uns unter "WP - Dramaqueens."

Das letzte Kapitel folgt wie immer am Mittwoch :D


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