147. Kapitel

Im Wohnraum angekommen, standen Bo und Lydia etwas sauer vor Kanan, die Kleinen aßen kichernd schon Kekse und Kuchen.

Depa und Ezra wechselten einen Blick. Was ging denn hier ab? Caleb strahlte, als er seine Oma und seine Tante sah und winkte. Kida lächelte Lydia zu.

Ähm Depa....haben wir was verpasst?

"Ich weiß es nicht."

Lydia seufzte und Ant ließ Kida vorsichtig runter.

Beide Freundinnen drückten sich.

"Schön dich zu sehen."

Bo nahm Caleb entgegen und sah Kanan warnend an.

"Hallo, mein Kleiner. Wie gehts dir?"

"Wir hatten so viel Spaß! Mummy und Daddy haben Märchen gespielt und Daddy hat es voll versemmelt."

Die Kleinen kicherten. Caleb betrachtete seinen Opa und legte den Kopf schief.

"Alles wieder gut, Opa?"

Kanan seufzte und tätschelte seinen Kopf.

"Es wird langsam, Kleiner."

"Gut!"

Er gab ihm einen Kuss und wandte sich dann wieder Bo zu.

"Weißt du Mummy hat Daddy wachgeküsst!"

Ezra schmunzelte und ließ Depa hinunter, na ja eigentlich hatte er das vor, doch sie wollte nicht von seinem Arm.

Süße? Willst du nicht zu den Anderen und spielen?

Ich will bei dir sein.

"Oma, willst du auch Kuchen?", fragte Katan.

"Oh danke. Aber ich esse später. Und Mummy hat Daddy geküsst, oh, ein seltenes Ergeinis."

"Mum", stöhnte Sabine und Lydia lächelte.

"Gehts dir besser? Hat dir Ulma helfen können?"

"Ja, und Ezra meint, dass es bereits anschlägt. Es ist wirklich erstaunlich, was die Jedi so draufhaben."

"Kida, sage das doch bitte etwas lauter, damit es meine Frau auch hören kann", gab Ezra zurück und grinste Sabine zu.

Ach Kleines..gehe doch zu den Anderen spielen. Ich komme schon klar. Versprochen.

Caleb kicherte.

"Daddy ist nicht zur Sache gekommen, Oma."

"Oh na das ist doch mal richtig interessant", gab Tristan zurück, der ein Tablett mit Getränken ins Zimmer trug und für die Kleinen Saft hatte.

"Daddy."

Katan kicherte und nahm ein Glas entgegen. Depa zögerte und Brianna sah hinauf.

"Depa, wollen wir essen? Ich gehe dann auch später, dann kannst du zu Ezra."

Die kleine Twi'lek biss sich auf die Unterlippe und kletterte runter. Sie ergriff die Hand des Mädchens.

"Ich muss euch mal erzählen, was Papa derletzt gemacht hat."

Kichernd unterhielten sich die Kleinen.

Bo lächelte.

"Tja, das ist leider Gottes dein Vater in Person."

"Was heißt hier leider Mum?"

"Das er des Öfteren tollpatschig ist?"

Sabine sah zu Ezra und stieß ihn unsanft an.

"Wage es dich nicht, Meister."

Lydia lächelte und umarmte Ant.

"Urgh, solltest du nicht mal Kleiner werden, alter Mann?"

Antonis grinste etwas.

"Äh...ne."

Ezra griff sich an die Brust.

"Bo, du hast mich gerade zutiefst gekränkt. Ich und tollpatschig?"

"Wir können es auch besondere Begabung nennen, Ezzy", neckte Tristan ihn und reichte ihm einen Keks.

"Befehl von ganz oben von deinem Padawan."

Der Jedi seufzte und biss ab.

"Zufrieden?" Er bekam von Sabine einen Kuss. "Ich nehme mal an, ja."

Caleb gab seiner Oma einen Kuss, dann kletterte er herunter und sprang auf Kanans Schoß, der die Kleinen betrachtete.

"Opa, denkst du nach?"

Der Jedi strich ihm über das Haar.

"Ja, Kleiner."

"Und worüber?"

Er sah zu seinem Vater, der sich mit seiner Mutter neckte.

"Daddy und du habt euch nicht eines Blickes gewürdigt."

Kanan seufzte.

"Weißt du, kid....Opa hat ziemlichen Mist gebaut, was deine Oma betrifft und es hat etwas gedauert bis er es eingesehen hat. Und na ja..das Gleiche ist bei deinem Vater passiert."

"Wow, die Standpauke hat genützt", seufzte Bo. Sabine runzelte die Stirn.

"Welche?"

"Ich glaube das wäre interessant zu erfahren ja", erwiderte Ant verwundert.

Die Kleinen kicherten amüsiert und begannen sich das Essen zu teilen. Kida schlug ihrem Mann sanft in die Seite.

"Liebling, sei nicht so neugierig."

Sie lächelte, als sie sah wie ihre Tochter mit den Kleinen redete.

"Oh, schau doch."

Ant lächelte und nickte.

"Sie ist so wundervoll."

Tristan stellte sich zu Lydia.

"Liebling, ich kenne diesen Blick. Was genau habt ihr gemacht?"

Ezra seufzte.

"Das würde ich auch gerne wissen, Schwiegermutter. Es ist ohnehin alles kompliziert genug", murmelte er. Caleb sah seinen Opa an und fiel ihm um den Hals.

"Dann musst du wieder alles in Ordnung bringen und reparieren, Opa. Den Mist wegschaffen."

"Auch ne nette Ausdrucksweise, Caleb."

Lydia zuckte die Schultern.

"Die Wahrheit gesagt, warum Hera abgehauen ist."

"Wartet Mal...habe ich vielleicht jetzt etwas nicht mitgekriegt?", hakte Ezra nach. Bo seufzte und nahm ihren Schwiegersohn zur Seite, während Sabine sich zu Kanan und Caleb setzte.

"Wenigstens ist wieder alles gut zwischen euch", gab Ersterer zu seiner Schwiegertochter zurück. Sie legte eine Hand an seinen Arm.

"Rede mit ihm und Hera in Ruhe."

"Das sagt sich so leicht. Sabine, ich...urgh ich bin so unglaublich dumm und beschränkt gewesen. Und dann hat er auch noch alles gehört..."

Kanan wurde von Caleb gedrückt.

"Alles wird gut, Opa.."

Bo sah Ezra an und seufzte.

"Sie ist nicht gegangen, weil es einfach eine militärische Mission war in der sie kämpfen wollte. Sie wollte nicht wegen dem Krieg hin. Sondern weil sie keinen Platz hat, in dieser neuen Republik, dass denkt sie. Du beim Orden, mit Depa und Kanan. Sabine und du Herzogin, alle haben ihren Platz, aber was ist mit ihr, wenn es kein Militär geben wird? Wenn es keine Rebellion mehr gibt, einen Platz wo sie was tun kann?"

Ezra sah sie einen Moment wie erstarrt an. Was sagte Bo da? Seine Mutter hatte...Oh, oh wie dumm und egoistisch war er gewesen! Wie dumm und....dafür gab es keine Beschreibung. Für so viel Dummheit gab es das nicht. Für seine Mutter war die Rebellion, das Militär alles gewesen und ohne das...natürlich sie alle hatten etwas, einen Sinn dem sie nun nachgingen. Aber seine Mutter war nicht eben nur Ehefrau und Mutter von ihm und Depa, sie war eine Pilotin, sie war eine Kämpferin. Und er hatte das vollkommen vergessen und schlichtweg ignoriert, nein er hatte sich sogar noch mit ihr gestritten und....und gekündigt. Er hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Sein Vater hatte Recht. Er war ein Problem. Ein einziges, verdammtes Laster. Seine Mutter war die ganze Zeit so unglücklich gewesen und er...er hatte..

"Das...das habe ich nicht..."

Mit einem Blick aus Schuld und Scham sah er sie an, dann schloss er die Augen und atmete tief durch.

"Bo, ich..entschuldige mich einen Moment."

Die Mandalorianerin seufzte als Ezra mit zügigen Schritten den Raum verließ. Das war zu erwarten gewesen. Sabine sah auf und folgte ihm sofort.

"Bin gleich wieder da."

Depa sah auf.

"Ezzy."

Antonis sah dem Rebellen nach.

"Verstehe..schwierige Angelegenheit.."

Caleb wollte ihr nach, doch Kanan hielt ihn fest.

"Kleiner, es ist das Beste wenn deine Mummy sich darum kümmert. Okay?"

Die Kleinen wechselten einen Blick und taten ihr Bestes Depa abzulenken.

"Wenn ihr auf Eshan seit, dann müsst ihr unbedingt mit mir und Papa reiten gehen. Und Mama. Bei uns ist es schön warm", erzählte Brianna und bot Caleb ihre Hand an.

"Komm."

Kanan lächelte leicht und gab seinen Enkel einen Kuss auf den Kopf.

"Na lauf schon, Cal."

Er nickte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Okay, Opa."

Er kletterte hinunter und nahm Briannas Hand. Zusammen setzten sie sich an den Tisch und erzählten sich gegenseitig etwas, während die Erwachsenen ihre Kinder betrachteten. Bo setzte sich zu Kanan.

"Rede mit ihr."

"Würde ich ja, wenn sie da wäre..."

Er sah ihren Blick und seufzte.

"Tut mir Leid. Ich nehme mal an, dass Ezra es auch nicht gut aufgenommen hat?"

"Nein..ich denke er hat es gar nicht gut aufgenommen.."

Sie seufzte.

"Das Leben ist zu kurz um zu streiten."

Er blinzelte und sah auf.

"Ich...ich weiß das. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht mal mehr wieso das alles so aus der Kontrolle geraten ist. Ich meine...erst das mit Hera und jetzt auch noch mit Ezra."

"...ist das nicht ein Grund mehr das alles zu klären?"

"...was genau verlangst du jetzt von mir? Ich kann mit Hera nicht reden, sie ist noch immer weg."

"Dann rede mit Ezra. Hera wird bald nach Hause kommen? Sei doch nicht so schwer von Begriff."

"Ezra ist gerade nicht gut auf mich zu sprechen, wie du unzweifelhaft bemerkt haben solltest", gab der Jedi niedergeschlagen zurück.

"Außerdem ist Sabine bei ihm."

"Ich denke, du bist einfach gerade zu zweifelnd. Gib ihm ein paar Minuten mit seiner Frau und gehe dann."

Bo erhob sich und gesellte sich zu Lydia, die sich amüsiert mit ihrer Freundin unterhielt. Kanan schnaubte. Bo hatte gut reden. Sie hatte nicht so einen Mist verzapft.

Das Leben ist zu kurz um zu streiten..

Hatte er das nicht mehrere Male mitgekriegt? Gerade bei Ezra? Er war wirklich ein Feigling. Jetzt traute er sich noch nichtmal mit seinem Sohn zu sprechen... Was hatte er nur getan? Er war zerstritten mit seiner Familie und..und er hatte es nicht gesehen. Auch wenn ich alles in ihm dagegen sträubte...Bo hatte Recht. Er musste das irgendwie wieder in Ordnung bringen...

Nur wie und wann?

###

Währenddessen hatte Sabine Ezra eingeholt, den sie auf dem Hauptbalkon des Palastes fand. Offenbar hatte er sich gegen seinen Rückzugsort entschieden und wollte lieber etwas frische Luft schnappen. Sabine hielt sich ein paar Minuten an der Tür auf. Sie wollte ihn keinesfalls belästigen. Erneut hatte sich eine leichte Schneemasse niedergelassen und Flocken wehten durch den Wind.

"Alles okay?"

Ezra hatte seine Arme auf das Geländer gelegt und starrte nachdenklich hinaus in die Ferne. Sabine hatte er natürlich schon längst bemerkt.

"Ich wusste, dass du kommen würdest. Entschuldige. Ich wollte die Stimmung nicht kaputtmachen."

"Nein, du hast sie nicht kaputt gemacht."

Sie stieg auf den Balkon und gesellte sich zu ihm.

"..Ist es wegen meiner Mutter?"

Er seufzte.

"Sie hat mir den wahren Grund von Mums Verschwinden gesagt. Und ganz ehrlich? Ich bin mir selten so dämlich vorgekommen...."

"Warum? Sie wollte den letzten Kampf beenden. Das..das ist doch der Grund, oder?"

"Nein..."

Ezra schluckte.

"Sie...sie hat einfach keinen Sinn mehr für sich gesehen, Sabine. Nicht was unsere ihre Familie betrifft, sondern das was sie tun will. Jeder von uns hat etwas. Du und ich sind die Herrscher Mandalores, Dad und ich haben mit Soka den Orden, Zeb ist mit Lilly auf Lira San unterwegs, wir alle haben eine Bestimmung oder eine Aufgabe, der wir nachgehen. Nur...nur sie nicht. Für sie ist die Rebellion, das Militär alles und...und sie hat sich vermutlich nicht mehr nützlich gefühlt. Deswegen hat sie diese Mission angenommen. Weil sie diesen letzten Kampf noch führen wollte, der ihr ihren Sinn gibt. Sabine, ich komme mir so vollkommen idiotisch vor."

Sabine ließ die Schultern sinken und..rieb sich dann die Hände.

"..Sie hat immer nach uns gesehen..und sich vergessen.. verdammt."

"Nein, Sabine. Wir haben alle nur an uns und unsere Zukunft gedacht und haben sie komplett vergessen. Sie tut alles für uns und...und wie danken wir es ihr? Sie ist meine Mutter. sie ist immer da, wenn ich sie brauche, sie hat mir so viel beigebracht und mich alles gelehrt, was ich übers Fliegen weiß...und ich danke es ihr mit einem Streit und einer Kündigung, die ich hier buchstäblich ins Gesicht geklatscht habe. Ich habe alles nur noch schlimmer gemacht."

Ezra senkte den Kopf.

"Ezra.. niemand konnte von uns ahnen das sie so denkt. Das, das meine Mutter geschnallt hat ist schon krass. Bitte.. höre auf dir die Schuld immer für alles zu geben."

Er sah sie schuldbewusst an.

"Sabine, es war meine Schuld. Hätte ich nicht mit ihr gestritten, dann hättet ihr das nie rausgefunden. So habe ich den Streit zwischen meinen Eltern nur noch verschlimmert. Und ich habe sie im Stich gelassen, als sie mich gebraucht hätte. Stattdessen..."

Ezra zuckte die Schultern.

"Liebling, nehme es mir nicht übel, aber ich wäre jetzt gerne allein. Gehe zu den Kleinen, ich komme gleich nach..."

"Ich lasse dich nicht jetzt allein", erwiderte sie. Er sah auf und nahm ihre Hand.

"Sabine, ich komme schon klar. Wirklich. Ich..ich brauche nur einen Moment für mich."

Er versuchte zu lächeln.

"Keine Sorge ich verfall schon nicht in einen tiefen Schlaf."

Sie sah ihn irgendwie etwas traurig an.

"Will ich auch nicht?"

Er nahm sie in seine Arme und drückte sie an sich.

"Hey, das war doch nur ein Scherz. Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken oder dich ängstigen."

Ezra strich über ihre Wange.

"Gehe schon mal vor, mir passiert nichts. Ich will nur kurz frische Luft schnappen. Das ist alles."

Sie strich über seine Wange und nickte leicht.

"Okay. Aber bitte geb dir nicht die Schuld. Versprich es mir."

Er wollte den Blick abwenden, doch Sabine nahm ihn am Kinn.

"Ich würde es dir versprechen, aber ich kann dich nicht anlügen, Liebling."

Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Ich komme sofort nach. Versprochen. Ich brauche nur einen Moment."

Seufzend löste sie sich von ihm.

"Okay..aber komme gleich. Bitte."

Sie küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss und nickte.

"Versprochen, mein Liebling. Caleb wartet bestimmt schon."

"Ja, damit das Märchen..weiter geht?"

"Mhm..bestimmt."

Er zwinkerte ihr zu.

"Wir erzählen nachher ein Neues. Ich komme sofort."

"Okay."

Sie küsste seinen Handrücken und ließ seine Hände los. Ezra sah ihr kurz nach, dann stellte er sich wieder ans Geländer und sofort drohte sein schlechtes Gewissen ihn zu überwältigen. Er nahm sich fest vor, dass er seine Mutter sofort um Verzeihung bitten und sich bei ihr entschuldigen würde.

"Wie konnten wir alle so verdammt blind sein?", schnaubte er leise.

Wie konnten sie alle so blind sein. Sie kümmerte sich um alle. In Krankheit, wenn sie verletzt waren. Und sie hatten nicht einmal nach ihr gesehen. Aber das würde von nun an anders werden. Definitiv. Er würde alles tun, damit seine Mutter das bekam, was sie verdiente. Nur das Beste. Und er würde ihr zuhören und alles dafür tun, damit sie wieder glücklich war.

So wie sie es immer bei ihm tat.

###

"Sabine, nein."

"Doch, Kanan. Er gibt sich die Schuld. Beweg dich."

Der Jedi blieb stehen und drehte sich um.

"Warte Mal wieso sollte er sich dafür die Schuld geben? Ich habe das hingekriegt, nicht er. Und ich werde mit ihm reden, aber nicht jetzt."

"Er gibt sich die Schuld, weil er ihr gekündigt hat und nicht gesehen hat was sie bedrückt."

"Das ist völliger Unsinn. Wir alle haben es nicht gesehen und es wäre meine Aufgabe gewesen das zu bemerken und nicht Ezras. Ich hätte mit Hera vernünftig reden sollen und...hätte meinen Stolz vergessen müssen, um mit ihr vor dem Abflug zu reden."

So langsam dämmerte ihm etwas.

"...okay. Jetzt kann ich definitiv nicht mit ihm reden, Sabine."

"Häh? Was soll das jetzt?"

Kanan fuhr sich verlegen über den Nacken.

"Ich könnte vielleicht etwas gesagt haben, was Ezra...nicht so gut aufgenommen hat..."

Sie sah ihn einen Moment an.

"Was?"

Oh dieser Blick bedeutete nichts Gutes, gar nicht gut. Kanan kannte diesen nur zu genau. Sabine setzte den immer auf, wenn sie beschützerisch wurde und vor allem was Ezra betraf. Und ja, diesen Blick hatte er schon öfter bekommen, als ihm lieb war. Vor allem während der Sache auf Lothal...

"Ezra hat versucht...mit mir über Hera zu reden und na ja ich wollte davon nicht viel wissen. Da hat er mich gefragt, ob ich denn vorgehabt hätte mit ihm zu sprechen vor der Abreise, wenn er nicht gekommen wäre... Weil ich ja dachte, dass er mit Hera fliegt und..."

Ihr Blick brachte ihn zum Schweigen.

"....und ich habe nein gesagt?"

Stille.

"DU HAST WAS?!"

Ihre Stimme hätte man im ganzen Palast hören können. Kanan hob verteidigend die Hände.

"Ich weiß, das war nicht wirklich gut und..Au!"

Sie hatte ihn in die Schulter geschlagen.

"Wie dumm bist du eigentlich?!"

"Ich..ich habe nicht wirklich drüber nachgedacht und...Au!"

Er hielt sich den Arm.

"Ich weiß, dass ich etwas Mist gebaut habe und...hörst du bitte auf mich zu schlagen?!"

"Nein, sonst lernst du es nicht!"

"AU! Ich weiß, dass es nicht in Ordnung war, das ist mir auch jetzt aufgefallen!"

"Schön, dann rede mit ihm!"

"Nein, das kann ich nicht!"

"Warum?!"

"Weil ich...wieso diskutiere ich überhaupt mit dir darüber?"

Er schnaubte.

"Ezra kommt schon gleich. Ich rede später mit ihm. Und jetzt höre auf."

"Nein, werde ich nicht. Er ist dein Sohn und er kann nicht warten!"

"Sobald er mit Hera geredet hat ist er besser drauf. Sabine, verstehe doch. Ich kann jetzt nicht mit ihm reden. Das ist die letzten beiden Male fürchterlich schiefgegangen und ich will nicht noch mehr sagen, was ihn verletzt."

"Oh man, du bist.. Hera kann in ein paar Stunden erst auftauchen!"

"Das macht jetzt auch keinen Unterschied mehr und...au!"

Er rieb sich die Schulter.

"Sabine, ich möchte keine blauen Flecke, wenn du so lieb wärst!"

"Urgh, soll ich dir einen Lilanen verpassen?"

"Was ist dein Problem?! Ich rede ja noch mit ihm...später."

"Jetzt."

"Nein."

Er bekam wieder den Blick.

"Sabine..."

"Nein, du machst das jetzt. Ezra braucht seinen Vater."

"Er braucht mich nicht, wenn ich ihn die ganze Zeit solche Dinge an den Kopf werfe!"

Er hielt sich die Stirn.

"In unserer letzten Unterhaltung ist es so geendet, dass er aus dem Zimmer gestürmt ist und sich bei mir dafür entschuldigt hat, dass er ein Problem und eine Last ist. Inwiefern braucht er mich?", kam es sarkastisch zurück und er zuckte erneut zusammen, als sie ihn schlug.

"Sabine!"

"Toll, danke, würdest du dann ihm sagen das du ihn nicht als Problem ansiehst?"

"Er würde doch niemals glauben, dass ich das je ernst meinen würde. Ich bitte dich, Sabine. Wir reden hier von Ezra."

"Nett. Kanan, er ist dein Sohn. Rede mit ihm, los!"

Er stöhnte auf.

"So war das doch..Ich meinte, damit das gerade deswegen er das nicht denken würde! Ich war...wütend und habe meine Wut an ihm ausgelassen. Er weiß doch, dass das nicht stimmt."

"Nein, weiß er dem Anschein nach nicht", schnaubte sie und schob ihn weiter.

"Los."

"Wie weiß er dem Anschein nach nicht? Was hat er dir gesagt?"

Er sah ihren Blick.

"Noch mehr schlechte Nachrichten heute?"

"Kanan, er denkt nicht nur das, was du sagtest, sondern auch das wegen dem was mit Hera ist. Bitte rede mit ihm."

"Und wieso machst du das nicht? Du kannst das viel besser. Sabine, ich.."

Diese hatte genug und packte den Jedi am Kragen.

"Kanan, er will nicht mit mir darüber sprechen. Er braucht jetzt seine Eltern und ist irgendwann wieder depressiv, weil er denkt das du das ernst gemeint hast!"

"Das habe ich aber nicht! Das würde ich nie!", gab der Jedi schon verzweifelt zurück.

"Dann sag es ihm!" Sie stieß ihn von sich. "Und zwar jetzt."

"Aber ich..."

Sabine verlor die Geduld. Wo waren sie hier im Kindergarten?

"Kanan, das hier ist kein dummer Witz den er falsch verstanden hat! Man, willst du auf ewig streiten?"

"Nein, natürlich nicht. Ich will überhaupt nicht streiten!"

Der Jedi seufzte und fuhr sich über das Haar.

"..was ist wenn es wieder gewaltig schief geht?"

"Ich glaube nicht das ihr beide eine wütende Mandalorianerin kennenlernen wollt", erwiderte sie. Ehe Kanan noch ein Wort sagen konnte, zog sie ihn mit sich. Manchmal musste man einfach jemanden dazu zwingen über seinen Schatten zu springen. Kanan sah noch immer unsicher aus.

"Er hat seine Schilde oben."

"Na und? Ich weiß wo er ist."

Sie stieß ihn vor den Balkon und wies hinaus, Beide sahen sich einen Moment an.

"Du lässt mich nicht gehen, ehe ich mit ihm geredet habe oder?"

"Du wirst es nicht überleben, wenn du hier weggehst ohne es geklärt zu haben und davor wirst du auch nicht zu Hera gehen", erwiderte sie. Kanan seufzte. Blieb ihm da eine andere Wahl?

"Also schön. Aber wenn es schiefgeht, mache mich nicht verantwortlich."

"Ich werde euch dann in einen Farbtopf stecken."

Sabine kehrte auf ihrem Absatz und wanderte zurück.

Kanan rieb sich den Nacken.

Irgendwie hatte er das leise Gefühl, dass das keine bloße Drohung war. Er seufzte und sah wieder zum Balkon, wo noch immer Ezra stand. Na dann...das konnte nur schiefgehen..

Er stapfte leise in den Schnee hinein, der sich am Balkon nieder ließ.

"Hey."

Ezra drehte sich nicht um, sondern nach nur betrübt in die Ferne.

"Hey.."

...vielleicht hatte Sabine doch etwas Recht gehabt. Kanan lehnte sich ans Geländer und betrachtete die Stadt.

"..Wie gehts dir?"

Toll.

"Gut..super. Könnte echt nicht besser sein", gab Ezra gedankenversunken zurück und seufzte.

"Dir?"

Er senkte den Blick.

"Neben dem das ich meine Frau verletzt und meinen Sohn ebenso? Nein, mir gehts nicht gut."

"Tja, was Mum betrifft kann ich mich da nur anschließen. Hat Bo dir dasselbe wie mir gesagt?"

Er überging den zweiten Part des Satzes völlig und Kanan hörte die Reue und Schuld in seiner Stimme.

"Ja.."

Er seufzte.

"Ezra, ich will nicht über deine Mutter sprechen, sondern über uns.."

Ezra versteifte sich etwas und senkte den Blick.

"Da gibt es nicht wirklich viel zu reden. Es tut mir Leid, dass das alles wegen mir aus der Kontrolle geraten ist. Du..du hattest Recht. Hätte ich nicht angefangen mit ihr zu streiten, dann wäre das niemals so eskaliert. Vielleicht wäre sie dann erst gar nicht geflogen.."

"Ezra, es war nicht deine Schuld, das war es nie, sondern allein meine. Du hattest recht. Ich bin Schuld. Ich hätte nicht so selbstsüchtig sein sollen."

"Aber wenn ich nie mit ihr gestritten hätte, dann hättet ihr das nicht so erfahren und du und Mum hättet euch nicht so verkracht. Ich meine..sie hat sich schon schlimm genug gefühlt und ich habe auch noch aus heiterem Himmel gekündigt, inwiefern habe ich das Ganze nicht schlimmer gemacht?"

Er seufzte.

"Es ist genauso meine Schuld wie deine. Sie tut alles für uns und wie danken wir es ihr?.."

Beide sahen hinaus.

"Sehen wir es so, das wir beide Idioten sind? Ihre Idioten?"

"...das drückt es ziemlich gut aus. Ja."

Ezra rieb sich die Arme.

"Wir können nur warten bis sie wieder hier ist und uns entschuldigen und hoffen, dass sie uns verzeiht."

"Ezra..ich will dir sagen...das es mir sehr leid tut. Ich habe Dinge gesagt, die dich sehr verletzt haben.und ich war wütend genug um es an dir auszulassen, meinem Kind."

Ezras Hände verkrampften sich etwas und er biss sich auf die Unterlippe.

"....ist schon gut. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden immer zwischen euch zu geraten, wenn ihr streitet. Ich meine besser ich, als Depa oder.."

"Nein, eigentlich sollte das gar nicht geschehen. Weder du noch Depa sollten reingeraten. Und das nervt mich das es immer und immer wieder passiert."

"Dann ist es wohl das Beste, wenn ich euch in Zukunft nicht mehr so oft unter die Augen trete, dann passiert so etwas auch nicht mehr."

Er schluckte.

"Also...ich muss wieder zurück zu Sabine, ich habe ihr nur einen Augenblick gesagt und ich fürchte den habe ich schon überzogen und einen weiteren Streit mit ihr kann ich heute wirklich nicht mehr gebrauchen.."

"Nein, Ezra..."

Kanan hielt ihm am Arm fest.

"Wie kannst du das sagen? So oft unter die Augen treten..wir lieben deine Anwesenheit."

"...die euch immer nur Schwierigkeiten bringt. Ist..ist schon gut."

Ezra spürte die Enge in seiner Brust.

"Ich werde mich bessern. Versprochen. Ich werde euch nicht mehr...so zur Last fallen."

Reiß dich zusammen. Du bist erwachsen und stehst das auch so durch. Es ist nicht das erste Mal und es war auch nicht das letzte Mal, dass du es gehört hast.

"Nein, Ezra. Bitte sag das nicht. Es tut mir leid. Ich- ich war sauer auf mich selbst und...und deine Mutter, ich wollte dir nicht weh tun."

Kanan schluckte.

"Bitte."

"Es ist okay. Ich weiß, dass du mir das niemals ins Gesicht sagen würdest, weil du mich nicht verletzen willst. Wenn du so denkst, dann kann ich dir das nicht vorwerfen."

Er verschränkte die Arme.

"Ich weiß, dass es wahr ist und...klar tut es weh, aber..aber es ist okay. Ich habe es zu oft in meinem Leben gehört, um es abzustreiten. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen..."

"Doch, weil es nicht wahr ist. Ich war sauer und habe meine Wut an dir ausgelassen, es tut mir wirklich leid. Nimm es doch nicht hin. Schreie mich an oder irgendwas aber nimm es nicht hin."

Das war viel, viel schlimmer als ein weiterer Streit. Dieses stille, fast schon stumme Hinnehmen. Das kannte er von Ezra nicht. Immer wenn sie sich stritten, dann war es normalerweise so, dass sie irgendwann nicht mehr aufeinander sauer sein konnten und sich dann, meistens nach einem Missverständnis, wieder versöhnten. Aber das...das war viel schlimmer. Denn das zeigte ihm, dass Ezra es wirklich glaubte. Und das tat mehr weh als es Worte je könnten.

"Wieso sollte ich es nicht tun? Du wärst nie auf den Gedanken gekommen, wenn es nicht wahr wäre. Und ich weiß, dass es so ist."

"Ich hab die Wut..diesen Zorn in Worte ausgelassen. Ich dachte du hättest dein Wort gebrochen. Weil du nicht da warst. Das alles gespielt war und..und du mich verlassen hättest wie Hera."

"Mum hat dich nicht verlassen. Sie ist nur auf einer Mission unterwegs."

Er seufzte.

"Aber danke. Dadurch geht es mir echt besser. Kaum bin ich mal nicht da gelangt ihr sofort zur vorschnellen Entscheidungen. Was ich gesagt habe war vollkommen ehrlich und ernstgemeint gewesen, aber das es mir keiner zutraut ist auch nichts Neues, wenn ich ehrlich bin."

Kanan hätte sich am Liebsten selbst eine Ohrfeige gegeben. Er hatte es Sabine doch gesagt! Er machte alles nur noch schlimmer.

"Ich traue dir das zu aber.. ach...ich mache es eh nur schlimmer..", schnaubte er und fuhr durch seine Haare. Ezras Blick schweifte zur Tür.

"Lass mich raten. Meine liebe Ehefrau hat dich geschickt? Und wenn mich nicht alles täuscht, dann steht sie gerade vor der Tür und...sperrt sie ab."

Sie hörten das Klimpern von Schlüsseln und Kanan sah fassungslos zur Tür.

"Dieses, kleine... Sabine!"

Ezra seufzte.

"Liebling, was genau wird das? Du warst heute schonmal eingesperrt und jetzt willst du uns einsperren? In der Kälte wohlgemerkt?"

Er bemerkte Kanans Blick.

"Depa, Caleb, Sabine, ich Besenkammer. Noch Fragen?"

"...Nein, ich frage lieber nicht nach?"

Sabine seufzte und hob den Komlink hoch.

"So, ihr zwei Schwachköpfe werdet hier draußen bleiben, bis ihr euch vertragen habt, sonst werde ich euch ganz woanders einsperren und dafür sorgen das ihr Hera nach ihrer Ankunft nicht zu Gesicht kriegt, Kanan, du kennst die Warnung und nein ich habe keinen Sprung in der Schüssel."

"Sabine...es sind minus 4 Grad und es liegt Schnee. Willst du, dass wir uns ne Lungenentzündung holen oder was?"

Er bemerkte die Stille.

"Okay, nicht das beste Beispiel, aber mal im Ernst. Das ist lächerlich", gab Ezra durch seinen Komlink zurück.

"Es ist lächerlich das ihr nicht mit einander redet. Ich würde mal vorschlagen das ihr das schnell klärt, dann kann ich aufmachen."

Sie hob provokant die Schlüssel und machte eine ausschweifende Geste.

Kanan schnaubte.

"Deine Frau."

"Oh, ja. Das ist sie ohne Zweifel." Ezra stöhnte.

"Sabine, wir streiten nicht. Es ist alles in Ordnung. Jetzt lass uns rein!"

"Umarmt euch, sagt ihr habt euch lieb und Kanan sagt es tut ihm leid, dann denke ich drüber nach.."

Sie betrachtete ihren Ärmel und entfernte ein wenig Staub.

"Sabine...Liebling,..höre mit diesem Blödsinn auf!"

Kanan seufzte. Na das war doch schon mal ein Anfang. Besser als ein stilles Hinnehmen oder?

"Blödsinn? Dann hört ihr auf wie Babys zu streiten. Ihr seid schlimmer wie die Kinder, wenn sie einen schlechten Tag haben."

"Sabine..."

Doch die Mandalorianerin machte kurzerhand ihren Komlink aus, nahm sich einen Stuhl und setzte sich mit einem Data - Pad vor die Tür. Ezra schnaubte.

"Ich glaube es nicht, was sie da macht!"

Kanan seufzte.

"Wir kommen wohl hier nicht so schnell rein."

Ezra warf einen Blick zum Geländer.

"Na ja...es bleibt noch immer der Balkon. Wir sind Jedi wir könnten.."

Beide grinsten sich wissend an.

Kanan stemmte sich ans Geländer.

"Auf drei?"

Ezra tat es ihm nach. Beide hatten für einen Moment ihren Streit völlig vergessen.

"Na klar. Das wird ihrer Hoheit eine Lehre sein."

Er sah hinunter.

"Genaues Ziel?" Der Garten oder mehr die Vordertür?"

"Garten?"

Beide nickten sich zu.

"Eins."

Sabine erhob sich und betrachtete die Beiden. Da stimmte was nicht.

"Zwei."

Sie hörten das Klimpern von Schlüsseln. Ezra konnte nicht anders und musste grinsen.

"Sorry Liebling, aber wir haben andere Pläne."

Sie sahen sich an.

"Drei!"

Die Tür ging auf und beide Männer verschwanden über das Geländer.

Die Mandalorianerin schnappte nach Luft und eilte an das Geländer. Beide Jedi streckten ganz entspannt eine Hand aus und ließen sich von der Macht nach Unten gleiten. Völlig unversehrt landeten sie beide im Schnee im Garten. Ezra nahm seinen Komlink.

"Lass dir das eine Lehre sein, Liebling. Jedi sollte man nicht einsperren."

Stille. Dann.

"Du bist definitiv nachher tot", knurrte sie.

Kanan lachte sich ins Fäustchen.

"Sie hätte das nicht tun sollen."

"Ach komm. Du weißt doch, dass das kein Problem für uns ist. Bist du jetzt etwa beleidigt?", neckte Ezra sie und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

Sie sagte etwas auf Mando'a, bestimmt ein Fluch oder etwas derart.

"Vollidioten, beide! Ihr braucht euch überhaupt nicht blicken lassen!"

Der Funk war unterbrochen. Der Jedi lachte.

"Oh Gott, das ist perfekt."

"Hast du ihr Gesicht gesehen? Oh Gott."

Ezra schaltete lachend seinen Komlink aus.

"Der perfekte Streich. Sie wird jetzt den ganzen Abend beleidigt sein."

"Ist das denn gut oder schlecht? Sie wird mich köpfen", erwiderte sein Vater grinsend.

"Und was wird sie mit mir machen? Noch Schlimmeres."

Ezra klopfte sich etwas Schnee ab.

"Tja, aber besser, als immer noch da oben zu stehen. Aber das sollten wir auf keinen Fall jemals vor den Kleinen machen. Sonst machen sie uns das noch nach."

Beide wechselten einen Blick.

"Wir zeigen das nicht Depa."

"Auf keinen Fall."

Sie sahen sich an und mussten beide losprusten.

"Sabines Gesicht...das hatte sie bestimmt nicht vorhergesehen."

"Warum sieht man es auch voraus das man vom Balkon springt?"

Lachend hielten sie sich ihre Brust.

"Ich meine mit so etwas hätte sie doch rechnen müssen...oh je, dass wird ein Haufen Arbeit sie zu besänftigen."

Ezra schmunzelte.

"Aber ihr Gesicht war es alle mal wert."

"Das ist ja richtig gemein. Hört sich so an als würdest du des öfteren vom Balkon springen."

Kanan rempelte ihn leicht an, wobei Ezra zurück rempelte.

"Ich? Wer ist denn derjenige, der bei jeder Mission zeigen musste wie toll er aus Schiffen springen kann?", gab Ezra zurück.

"Show off, Meister."

"Hey, dann hab ich dir ja eventuell nicht nur das mit dem Lichtschwert gut beigebracht."

Lachend tollten sie herum und begannen sich irgendwann mit Schnee abzuwerfen.

Sie führten keine normale Schneeballschlacht, sondern warfen sich gegenseitig mithilfe der Macht damit ab. Ezra kriegte sich kaum mehr ein, als er Kanan direkt ins Gesicht traf, worauf der Ältere seinen Sohn zu Boden kriegte und ihn kräftig einseifte. Prustend und keuchend lagen sie irgendwann im Schnee und erholten sich von ihrer Schneeballschlacht.

"Gebe es zu. Ich habe gewonnen."

"Pah! Eher ich, du", lachte der Jedi und starrte lachend in den Himmel.

"Von wegen. Ich habe dich kalt erwischt den hast du nicht kommen sehen", gab Ezra zurück und sah ebenfalls in den Himmel. Es hatte erneut zu schneien begonnen.

"Der Winter auf Mandalore ist wunderschön."

"Ja, es ist anders. Hier sieht man noch was von dem Schnee. Wegen den Fabriken auf Coruscant war nie wirklich welcher da gewesen. Aber Depa und ich sind ab und an auf Reisen gegangen und haben zusammen ihn angesehen. Es war was anderes.."

Er lächelte leicht bei der Erinnerung. Ezra blickte ihn ein Moment an. Sein Vater redete kaum von seiner Meisterin. Auch wenn er damit nun Frieden geschlossen hatte...so war es dennoch noch immer schmerzhaft für ihn.

"Es tut mir Leid, dass ihr nicht mehr Zeit miteinander hattet. Du vermisst sie sehr, richtig?"

"Ja. Aber sie ist ja bei uns. Deswegen finde ich die Sicherheit meiner Familie so wichtig. Der Frieden so wichtig..weil ich mit euch so viel Zeit wie ich möchte verbringen will.."

"Und Mum versteht das. Das möchte sie auch. Das..das möchten wir alle."

Ezras Stimme wurde leiser.

"...seid ihr...seid ihr hier eigentlich glücklich?"

Kanan blinzelte und sah zu ihm.

"Natürlich sind wir das. Mandalore ist unser perfektes Zuhause. Wir wollen bei dir und den Kleinen sein. Wieso fragst du das?"

"Ich möchte niemanden im Weg stehen. Wenn ich nicht wäre, dann wärt ihr vielleicht eher nach Ryloth oder nach Coruscant gegangen..."

Er schluckte.

"Ich..möchte nicht ein größeres Problem sein, als ich es ohnehin schon bin."

"Du bist aber kein Problem, Ezra. Hör doch auf. Wir sind gerne hier. Deine Mutter auch, eventuell werden wir mal ein wenig reisen, aber dann zusammen. Wegen Cham und Jai und Kyber. Du verstehst schon..."

Ezra zog die Beine an und legte seinen Kopf darauf. Er sagte kein Wort, sondern starrte einfach nur in den Schnee. Ein leichter Wind kam auf und es fröstelte ihm ein wenig.

Dann legten sich Arme um den Jedi.

"Ich meine es ernst."

"Du hättest unser Versprechen gebrochen und dir wäre es nicht mal aufgefallen..", gab er leise zurück. Kanan runzelte die Stirn.

"Ezra.."

"Siehst du? Du hast nicht mal daran gedacht und jetzt auch nicht. Da sehe ich wie viel es dir wirklich bedeutet."

Er wandte den Kopf zur Seite.

"Falls du dich nicht mehr daran erinnern solltest es war nachdem wir uns das letzte Mal so verkracht hatten und Moreena dir diese Tabletten untergeschoben hat. Wir haben uns gegenseitig das Versprechen gegeben egal wie wir auch streiten würden, dass wir niemals so auseinander gehen werden, dass einer von uns danach eine Mission oder sonstiges hat und der Streit unser letztes Gespräch davor war. Und..und du hast es einfach vergessen."

Kanan seufzte.

"Ich hab es nicht vergessen. Ezra, sowas kann passieren. Und ich hätte ehrlich gesagt nicht mehr erwartet, dass wir nochmal eine Mission haben."

"Natürlich hast du es vergessen! Ich habe dich gefragt, ob du noch vorgehabt hättest mit mir zu reden, da du ja dachtest ich würde mitfliegen und deine Antwort...deine Antwort war nein."

Er schluckte.

"Ja stimmt. Es ist kindisch, wenn mir solche Versprechen was bedeuten."

"Nein, ist es nicht. Ich bin ein Idiot, Ezra."

Der Jedi reagierte nicht darauf, sondern umarmte seine Beine noch etwas fester. Er zuckte die Schultern und schloss die Augen.

"Schon gut. Dann bedeutet es mir halt mehr..auch okay."

"Kid.. ach komm schon."

Er seufzte und drückte seine Schulter.

"..Meine Meisterin und ich haben auch mal so uns verkracht wie du und ich jetzt.. nur minimal schlimmer."

"Wieso? Ich glaube kaum, dass du eine Belästigung und ein Problem für sie warst", kam es leise zurück.

"Oh glaub mir, in diesem Moment, dachte ich, ich wäre es für sie.. und du bist keins, jetzt hör auf."

"Du hast gesagt ich mache nur Probleme. Deine Worte."

Er zuckte die Schultern.

"Wieso dachtest du das? Du warst doch bestimmt der perfekte Padawan und Sohn. Hast ihr nie Probleme bereitet, sie nicht belästigt, warst nicht für alles verantwortlich.."

Kanan lachte auf, was Ezra mehr als verwundert zu Kenntnis nahm.

"Ezra, bei einer Mission bin ich abgehauen, weil ich ihr beweisen wollte wie toll ich bin. Das Fazit war, das ich angeschossen wurde und sie mich mehr oder weniger ziemlich zusammengeschrien hat. Sie war sehr wütend. Sehr.."

Er seufzte.

"Warum machst du nur solche Probleme? Warum hörst du nicht einmal auf mich? Dabei wollte ich mich nur beweisen. Es war kurz nachdem ich das Gespräch von Meister Windu und ihr gehört hatte, sie solle mich abgeben. Ich wäre es nicht wert.."

"Was? Aber du bist alles wert! Sie hätte nie einen besseren Padawan haben können! Du wolltest doch nur, dass sie stolz auf dich ist und du ihr helfen kannst. Das du ihr irgendwie nützlich bist und dich nicht wie ein Anhängsel fühlst..."

"Tja..in dem Moment hat aus ihr nicht die Meisterin gesprochen...sondern die Mutter. Sie hat sich Sorgen gemacht. Sehr große Sorgen. Es war nicht einfach für sie. Sie hat ein ganzes Squadron verloren, bevor ich zu ihr kam. Sie hatte Angst..um mich und hat es in ihrer Wut und ihrem Zorn gegen sich selbst ausgedrückt, weil sie Angst hatte mich zu verlieren wenn ich allein gehe.."

Er seufzte.

"Und..und was hast du gemacht?", fragte Ezra zögerlich. Kanan lächelte etwas.

"Ich sagte das es mir Leid tut und..und das ich ihr helfen wollte. Das ich ihr zeigen wollte was für ein Jedi ich sein kann. Das sie stolz sein kann. Depa hatte mich dann in den Arm genommen und gesagt, das ich mich nicht beweisen müsste, das sie sehr stolz wäre mich zu haben. Weil sie dadurch das Gefühl hat was Richtiges in ihrem Leben getan zuhaben. Ich hab gefragt warum sie mich dann als Problem sieht... sie sagte das die Mutter mir ihr durchgegangen ist."

Ezra schluckte und blickte zur Seite.

"Wieso..wieso erzählst du mir das?", fragte er leise. Kanan holte tief Luft und drückte seinen Sohn an sich.

"Weil es mir Leid tut, mein Kleiner."

"...ist das deine Art mir zu sagen, dass du das nur gesagt hast, weil du so besorgt um mich warst?"

Kanan seufzte.

"Ja.. ich hätte den Gedanken nicht ertragen, wenn dir etwas passiert wäre und ich mache mir schreckliche Sorgen schon um Hera.."

"Ich auch. Deswegen wollte ich ja überhaupt mit, ich wollte nicht, dass sie alleine fliegt. Es sollte wenigstens einer da sein, der auf sie achtet von uns...okay, meistens bin ich es auf den ihr achten müsst, aber trotzdem.."

Er schluckte.

"....also siehst du mich nicht als Problem? Ich..ich belästige dich nicht? Euch nicht?"

Seine Stimme war sehr leise und man hörte die Furcht und die Zerbrechlichkeit in ihr.

"Oh bei der Macht. Du bist kein Problem und keine Last. Es tut mir so leid."

Kanan drückte ihn fest an sich.

"Verzeih mir."

Ezra fiel ein Stein vom Herzen und eine ungeheure Erleichterung machte sich in ihm breit. War das wahr? War das wirklich wahr?

"Ich..ich bin wirklich kein Problem? Ich..ich mache dir keine?"

"Ich schreie es raus, wenn du es mir nicht glaubst. Natürlich nicht. Du bist mein Sohn, mein Padawan. Du bist mein größter Schatz."

Ezra schluckte und eine Träne lief ihm über die Wange. Die Worte seines Vaters brachten ihr Band förmlich zum Glühen.

"Lass...lass das nicht Mum und Depa..hören..sonst werden die noch..eifersüchtig", gab er schluckend zurück.

"Och, komm. Sollen sie's werden." Er küsste ihn auf den Kopf. "Verzeihst du mir?"

"Unter einer Bedingung."

Ezra sah auf.

"Bedeutet dir unser Versprechen genauso viel wie mir?"

Kanan lächelte und fuhr über sein Haar.

"Ich darf behaupten das es mir mehr bedeutet als dir, ich bin nämlich dein Vater."

"Ach ja? Mir bedeutet es mehr, denn ich bin dein Sohn. Dein einziger Sohn."

Damit fiel Ezra ihm um den Hals.

"Ich verzeihe dir, Dad. Und es tut mir Leid."

"Dir muss nichts leid tun. Ich liebe dich, Ezzy."

Er drückte ihn glücklich an sich.

"Und ich dich, Daddy."

Er drückte sich an seinen Vater und seufzte glücklich. Die Enge in seiner Brust war verschwunden und dieses niederdrückende Gefühl in ihm auch. Sie waren beide einfach nur glücklich. Sehr glücklich. Vater und Sohn waren wieder vereint.

Depa kicherte und stand an der Tür der in den Garten führte.

"Daddy? Ezzy? Spürt ihr das denn nicht?"

Beide schlugen die Augen auf und fielen sogleich in den Schnee.

"Depa?! "

Ezra sah nach Oben.

"...bitte sag mir, dass du runtergelaufen bist. Bitte."

"Das wird wohl auf ewig ein Geheimnis sein."

Sie kicherte.

"Spürt ihr das denn nicht?"

Beide Jedi sahen sich an, dann fühlten sie etwas in der Macht. Es war eine Signatur, eine sehr vertraute..

"Hera!"

"Mum!"

" Sie ist zurück?! "

Sie machten, dass sie schnell aus dem Schnee kamen. Depa konnte nur belustigt betrachten, wie beide verzweifelt den Schnee abklopften.

"Oh man."

Kichernd sprang sie hinein in den Palast.

"Bin zuerst da."

"Depa!"

Kanan und Ezra rannten der kleinen Twi'lek nach. Beide konnten es nicht mehr abwarten.

"Jetzt lauf doch nicht so schnell, hey!"

"Dann dürft ihr nicht so langsam sein!"

Depa huschte um die Ecke, zu der großen Tür und zog sie auf.

"Sie ist deine Tochter."

"Sie ist dein Padawan", gab Kanan zurück und beide Jedi hatten sie endlich eingeholt. Beide waren noch immer voll Schnee, aber das war in diesem Moment nebensächlich. Man hörte nur ein lautes, erfreutes Quieken - was unzweifelhaft von Depa war.

"MUMMY!"

"Depa.."

Die beiden zogen die Tür auf und Depa lag in den Armen ihrer Mutter, die auf den Knien saß und sie an sich drückte.

"Meine Süße. Es tut mir so leid, ich hätte euch nicht alleine lassen dürfen."

Tränen waren in Heras Augen und sie wog sie sanft im Arm. Kanan, als auch Ezra waren beide zutiefst erleichtert. Hera war wohlauf und schien nicht verletzt zu sein. Sie war wieder da. Sie war endlich wieder hier! Beide lächelten, als sie sahen wie glücklich Depa war.

"Mummy.." Sie drückte sich fester an ihre Mutter. "Hast du dir weh getan? Bist du okay?"

Sie musterte Hera von oben bis unten und nahm ihre rechte Hand.

"Tut das weh."

"Ein bisschen? Warum sorgst du dich so um mich, ich habe Mist gebaut.."

Sie strich über Depas Lekku.

"Es tut mir leid."

Kanan und Ezra wechselten einen Blick, wobei der Jüngere seinem Vater andeutete zuerst zu gehen. Dieser atmete tief durch und wartete bis sich Mutter und Tochter voneinander trennten.

"Hera.."

Depa grinste und huschte zu ihrem Bruder, während Hera aufstand.

"Kanan."

Sie ging auf ihn zu.

"Wir sollten.."

Beide sahen sich an und schüttelten den Kopf.

"Nein, du zu-.."

Sie hoben die Hände.

"Okay, dann-"

Hera hob warnend den Finger, sowie er auch.

"Lass mich jetzt ausreden."

Ezra nahm seine Schwester auf den Arm und küsste sie auf die Lekku.

"Na sollen wir nicht lieber gehen, um ihnen ihre Privatssphäre zu lassen?"

Sie sah ihn mit dem Blick an, den sie von ihrer Mutter hatte.

"Nein? Okay, einverstanden."

Beide sahen sich einen Moment an. Kanan seufzte.

"Du zuerst. Nein, du. Du."

Sie seufzten.

"So wird das nichts.."

Depa schmiegte sich an Ezra. Hera sah Kanan an.

"Ich hätte nicht gehen sollen. Nicht so. Es tut mir leid. Es war dumm und falsch, ich verstehe dich."

"Nein, mir tut es Leid. Hera, ich war so ein vollkommener Idiot. Ich habe nur an mich selbst gedacht und an das, was ich von der Zukunft erwarte. Ich hätte nicht deine Wünsche mit meinen gleichsetzen sollen. Natürlich möchtest du unbeschwerte Zeiten mit unserer Familie verbringen...aber ich hätte niemals vergessen dürfen, dass du immer fürs Kämpfen und fürs Fliegen gelebt hast. Und das würde ich dir niemals nehmen wollen, Liebling."

Er nahm ihre Hände.

"Ich hatte solch eine furchtbare Angst um dich."

Hera senkte den Blick.

"Ihr..ihr konntet das nicht wissen. Ich bin euch doch nicht böse.."

Sie tat Schnee aus seinem Haar.

"Was hast du denn gemacht?"

"...äh...Mit unserem Sohn im Schnee gespielt?", versuchte er es. Ezra schmunzelte und legte seinen Kopf an Depas.

Es ist alles wieder perfekt zwischen uns. Mache dir keine Gedanken.

Hera schüttelte den Kopf .

"Ich sehe es", Ihre Hand wanderte langsam an seine Wange.

"Es tut mir leid, wie ich mich..verhalten habe. Ich war ziemlich egoistisch."

Depa kicherte.

Sabine köpft dich nachher.

"Nein, mein Liebling."

Er zog sie an sich und sah in ihre Augen.

"Ich war das. Und das ich dich so angeschrien habe tut mir wirklich Leid. Ich hatte nur so eine wahnsinnige Angst dich zu verlieren. Und als ich dache, dass du auch noch Ezra mitnehmen willst...da sind bei mir die Sicherungen rausgesprungen. Hera, es tut mir unendlich Leid und ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit du deinen Sinn in dieser Zukunft findest. Ich möchte dich vom ganzen Herzen glücklich machen."

Ezra sah alarmiert zu Depa.

Du weißt es?!

Depa sah ihn grinsend an.

Sorry.

Die Twi'lek schüttelte wieder den Kopf.

"Nein, nein das musst du nicht. Ich..ich habe eventuell etwas gefunden. Aber an erster Stelle stehen du, Depa und Ezra."

Wehe das machst du nach! Und woher hast du...Wenn du das Mum sagst, dann sind Dad und ich beide tot!

Kanan nahm ihr Gesicht in seine Hände.

"Verzeihst du mir?"

Ich bin nicht dumm.

Hera und Kanan sahen sich in die Augen.

"Ich muss dir nichts verzeihen."

Er lächelte und küsste sie leidenschaftlich.

Du liebst aber etwas gegen uns in der Hand zu haben. Wie hast du das rausgekriegt, du warst noch nichtmal da!

Derweil waren ihre Eltern in einem nicht endenden Kuss versunken und beide waren überglücklich, dass sie einander wieder hatten und das alles wieder gut war.

Die Macht ist stark in mir. gab Depa neckisch zurück.

Hera löste sich langsam von ihrem Mann der sie einmal herumdrehte.

"Ich liebe dich."

"Ich liebe dich mehr." Er hielt sie fest und küsste sie erneut. "Verlass mich nie wieder."

Ezra sah wissend zu seiner Schwester.

Du hast wieder gelauscht, richtig?

...nein?

Die Pilotin sah ihn an.

"Wir haben doch darüber mal gesprochen. Ich bin immer bei dir."

.....du hängst zu viel mit mir rum.

"Und immer bei dir. Ich bin so froh, dass du wieder hier bist." Er küsste sie auf die Stirn. "Jetzt ist wieder alles in Ordnung. So wie es sein sollte."

Hera lächelte leicht und sah zu Ezra.

"Fast. Ich muss mich noch entschuldigen."

Depa grinste.

Mummy will dich haben.

Er seufzte und setzte sie etwas nervös ab.

Ich..ich weiß..

Kanan nickte und gab seiner Frau einen weiteren Kuss auf die Wange.

"Mache das."

Er ließ sie los und Ezra ging schluckend zu seiner Mutter.

"H-hey Mum..."

Hera stand vor ihm und legte eine Hand an seine Schulter.

"Ich hätte dich fliegen lassen sollen. Es hätte dir gefallen. Ich weiß jetzt, warum ihr so gerne TIE's stehlt. Es ist amüsant."

Kanan sah Depas Blick und hob sie auf seinen Arm.

"Nicht interessant für dich, junge Dame."

Ezra zuckte die Schultern.

"Na ja beide Male war eher ein Versehen. Mum...es tut mir so unglaublich Leid. Ich hätte nie mit dir streiten dürfen, ich habe alles nur noch schlimmer gemacht und.."

"Schlimmer? Oh Gott, nein. Du hast nichts schlimmer gemacht."

Sie nahm seine Hände und betrachtete ihn besorgt.

"Dachtest du das wirklich?"

"Oh ja", kam es von Depa und Kanan zurück. Ezra senkte den Blick.

"...was sie sagten..."

Sie runzelte die Stirn.

"Ich gebe dir an nichts die Schuld. Du lagst richtig, ich habe nicht richtig verstanden was dein Vater meinte. Ich wusste nicht wie Frieden funktioniert."

"Aber ich...Du warst schon so unglücklich und ich musste auch noch mit dem Streit anfangen und dann habe ich dir auch noch meine Kündigung dahingeworfen und...Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll mich zu entschuldigen. Ich hatte kein Recht deine Entscheidung in Frage zu stellen oder zu lauschen...auch wenn Letzteres eher unabsichtlich war."

Heras Blick wanderte zu Kanan.

"Weißt du, Ezra. Letzteres hast du von deinem Vater."

Sie seufzte.

"Nein, schatz. Vielleicht sind wir jetzt im Frieden, aber in erster Linie auch irgendwie Kriegsveteranen und müssen zusammen halten und jeder seine Meinung vertreten. Mir tut es leid, das ich nicht mit euch gesprochen habe. Verzeih mir."

Er drückte ihre Hand.

"Ich habe dir nichts zu verzeihen. Ich habe alles falsch gemacht. Ich..ich habe mich überflüssig und..ersetzt gefühlt. Das du es mir nicht zutrauen würdest das zu tun. Ich dachte, dass du nur der Meinung wärst, dass du das schaffen kannst und nicht ich. Das war egoistisch und selbstsüchtig von mir. Es tut mir alles schrecklich Leid."

Kanan sah Depas Blick.

"Was schaust du mich so an? Wie ich höre hat das dein Bruder gut an dich weitergegeben, Kleines."

"Na ja, aber irgendwoher müssen wir es ja haben?", erwiderte sie.

"...du verbringst zu viel Zeit mit deinem Bruder", gab ihr Vater zurück und küsste sie auf die Stirn.

"Och Gott, hör auf dich zu entschuldigen und komm her, Kid."

Hera nahm ihren Sohn in den Arm.

"Du bist mein Sohn und so ein wundervoller Pilot. Ich traue dir alles zu. Alles."

Ezra schluckte und umarmte seine Mutter.

"Das weiß ich, jetzt. Und ich..ich bin einfach nur so unglaublich glücklich, dass du wieder hier und vorallem wohlauf bist. Du hast uns so gefehlt, Mum und...Warte hast du mich gerade kid genannt?"

Sie lachte und küsste ihn auf die Wange.

"Einmal. Ist doch nichts dabei, Ezra."

Depa kicherte amüsiert und sprang zu Ezra.

"Mummy, kuscheln! Und nie wieder loslassen!"

"Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, Kleines."

Kanan legte seine Arme um die Drei und legte seinen Kopf an Heras.

"Willkommen Zuhause, Liebling."

Ezra und Depa strahlten.

"Willkommen Zuhause, Mum!"

Hera lächelte und strich ihren Kindern um die Wange.

"Danke."

Sie schmiegte sich einen Moment an ihren Mann und bleib bei ihrer Familie. Doch wenige Sekunden später.. Ihr Blick schweifte zur Staffel, die etwas betreten die Wings tätschelten und ihre Kisten packten. Sie runzelte etwas die Stirn.

"Einen Moment, okay? Ich bin sofort wieder da. Ich muss nur mich mal kurz um was kümmern."

Sie winkte ab.

"Ach egal, kommt mit."

Die drei wechselten einen Blick und folgten dann Hera. Diese steuerte auf die jungen Piloten zu. Auch die Kadetten waren dabei, die sich staunend umsahen.

"Wow...Tara du hattest Recht, dass war ein Spitzenplan!"

Die Mandalorianerin lächelte triumphierend.

"Sage ich doch. Bestimmt haben wir hier bessere Chancen. Und wenn uns der General erst eine Audienz besorgt..."

"Na ja, aber so lange werden wir hier auch nichts mehr tun. Das Rebellieren ist rum", erwiderte eine Rebellenpilotin und stellte ihre Kiste ab.

"Ich werde die Dinger vermissen", seufzte ein Anderer.

Leon lehnte sich an Kisten.

"Also warten wir auf gut Glück."

Wedge schüttelte den Kopf bei den Kadetten.

"Hey, Antilles!"

Hera ging auf ihn zu.

"General!"

Er sah hinter sie.

"Captain!"

Er salutierte.

"Was verschafft uns die Ehre?"

Nun wandten sich auch die Anderen Hera zu. Die Kadetten wechselten einen Blick untereinander.

"Was gibt's?"

Das wollten auch Kanan, Ezra und Depa wissen. Was hatte Hera nur vor?

"Ihr zieht ein Gesicht wie tausend Tage Regenwetter."

Sie schüttelte den Kopf.

"Leute, ich habe euch einen Vorschlag zu machen, den ich nur eingehe, wenn ihr damit einverstanden seit."

Sie wechselten einen Blick.

"Was für einen?"

Die Kadetten sahen interessiert auf.

Hera holte tief Luft.

"Nach dieser Mission bin ich mit tausendprozentig sicher, das ich das Fliegen nicht aufgeben werde, sowie ihr auch nicht. Nur weil diese Ära vorbei ist, heißt es nicht das unsere das ist. Wir haben noch so viel zu sehen. Zu lernen, vor allem ihr vier."

Sie sah zu den Kadetten.

"Wie auch immer. Ich schlage euch vor, eine Art..neue Arbeit zu geben."

Diese blickten sich verdutzt an und sahen dann zu Hera.

"Neue Arbeit? Sie?"

Auch Wedge blinzelte und tat seinen Helm unter den Arm.

"Ich fürchte wir verstehen nicht so ganz, General. Wovon sprechen Sie?"

"Das wüsste ich auch gerne", raunte Kanan Ezra zu. Dieser zuckte die Schultern.

"Keine Ahnung..?"

"Meine Staffel, oder die eher, von Ezra, sind voll ausgebildete Piloten. Ich weiß von den Senatoren das einige aus den anderen Staffeln auch gehen wollen, aber andere noch Arbeit brauchen. Wie auch immer. Ich würde gerne eineFlug-Akademie gründen. Eine wo wir Piloten neue ausbilden. Für Mandalore, Frachterpiloten, die neue Republik, Jedi-Padawane, jegliche Art von Piloten, ausgebildet an einem Ort."

Die Piloten starrten sie entgeistert an, dann war ein Strahlen auf ihren Gesichtern zu sehen. Kanan blinzelte und legte eine Hand auf Heras Schulter.

"Liebling, dass ist eine fabelhafte Idee! Sie ist großartig!"

"Und wie! General...dass..das wäre fantastisch!", gab Wedge zurück. Die Kadetten nickten hastig.

"Das..das wäre ein Traum!"

"Das wäre einfach wundervoll!"

Ezra nickte und strahlte ebenfalls.

"Mum, das ist perfekt. Absolut perfekt."

"Hey, wir bleiben dabei."

Lachend schlugen die Piloten ein.

Hera seufzte.

"Aber das wird viel Arbeit und ich will keinesfalls euch drängen von euren Heimatplaneten weg zu bleiben."

"Das stellt kein Problem dar. Wir brauchen nur wenige Stunden hier her. Wenn es Schulstunden sind in denen wir hier sein müssen stellt das keine Schwierigkeit dar."

Die Pilotin legte ihre Hand an Kanans.

"Dann..dann werde ich mit den Senatoren sprechen."

Ezra schüttelte den Kopf.

"Oh nein, Mum."

Er stellte sich neben sie und legte seine Hand auf ihre andere Schulter.

"Du wirst das ansprechen müssen wegen den Staffeln, aber um das finanzielle und um den Aufbau werden sie sich nicht kümmern. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass meine Frau, wenn sie sich wieder beruhigt hat, der gleichen Ansicht ist wie ich. Wir werden dich dabei aus vollem Maße unterstützen. Du kannst deine Akademie gerne hier auf Mandalore oder auf jeden anderen Planeten oder meinetwegen Mond unseres Reiches errichten lassen."

"Mummy muss nur Lehrer finden!"

Depa grinste.

"Es wäre uns eine Ehre zu lehren", erwiderte ein Pilot.

"Ja, und uns zu lernen", erwiderte Jonas.

Hera sah Ezra dankbar an.

"Danke schön."

Dieser lächelte.

"Dafür nicht, Mum. Du hast mir alles beigebracht, was ich übers Fliegen weiß und kann. Jeder sollte die Chance haben von der Besten lernen zu können und das bist du. Die beste Pilotin der gesamten Galaxis."

"Wir werden endlich richtig ausgebildet!"

Tara, Leon, Jonas und Jayden gaben sich ein High - Five. Sie waren völlig begeistert. Wedge strahlte.

"Das wird klasse!"

"Ich lerne es auch, Mummy."

Hera nahm sie hoch und küsste sie auf die Wange.

"Bald, wenn du etwas älter bist."

"Dann können wir ja das Einpacken vergessen", lachten die Piloten. Kanan lächelte. Ihm kam da noch eine andere Idee.

"Sag mal Liebling...wie wäre es, wenn Ezra dich ab und zu unterstützt? Ich meine ich habe ihn ja im Orden, so hättet ihr euer Ding. Immerhin ist er dein bester Schüler."

Ezra errötete etwas.

"Dad..."

Prompt legte seine Mutter einen Arm um seine Schultern.

"Mum.."

Wedge grinste.

"Hey, da sehen wir dich ja trotzdem noch, Ezzy."

"Wenn der General zustimmt", gab dieser zurück.

"Ach komm schon. Lasst den armen Herzog in eine Jäger reinsteigern."

Neckisch sahen die Pilotinnen Hera an.

"Ihr seid sehr provokant."

Die Twi'lek schüttelte den Kopf.

"Ich denke so schlecht wäre es nicht, nein. Ezra, willkommen in der Akademie."

"Warte..was?"

"Yeah, Captain!"

Wedge und die anderen aus der Staffel grinsten erfreut.

"Geht doch."

"Dad...du hast mir gerade noch mehr Pflichten aufgebürdet", stöhnte Ezra. Kanan grinste.

"Ach komm. Deine Mutter will dich auch mal für sich allein und du kannst ihnen einen Menge beibringen."

Die Kadetten sahen Ezra wie erstarrt an.

"Moment...er ist der..."

"Oh nein, damit fangen wir gar nicht erst an. Ich bin Ezra. Nur einfach Ezra. Und Captain bin ich auch nicht mehr. Ich habe..."

Doch Hera fuhr dazwischen.

"Nein, er ist Captain. Hört nicht auf ihn. Er labert genauso viel wie sein Vater, wenn er nervös ist. Also lasst es einfach. Hört nur auf ihn, wenn er mal Befehle gibt. Und jetzt brauch ich einen Kaf."

Depa kicherte.

"Saft! Saft!"

Ezra blinzelte.

"Moment, was.."

Doch da verabschiedeten sie sich schon von den Piloten und zukünftigen Schülern. Hera führte ihre Kinder wieder hinein, Kanan folgte neben ihr.

"Ich labere also, wenn ich nervös bin?", hakte er schmunzelnd nach, während Ezra noch immer versuchte das Gesagte zu verarbeiten. Depa kicherte über die verdatterte Miene ihres Bruders.

"Mummy verwirrt Ezra."

Hera kicherte und rieb sich ihre Hand.

"Etwas. Dafür hast du aber andere, gute Talente."

"Aha und welche?" Kanan beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich. "Mhm das vielleicht?"

Ezra blinzelte.

"Hast du eben meine Kündigung übergangen und mich wieder eingestellt?", gab er völlig verwirrt zurück.

"Eventuell."

Hera kicherte bei Kanans Gesicht und sah zu Ezra.

"Natürlich hab ich das. Ich darf das."

Depa lachte nur eins vor sich her und tollte um ihre Familie herum.

"Eure Mutter darf alles. Sie ist nämlich die Beste."

Kanan küsste sie auf die Lekku.

"Und das wird sie immer bleiben."

Depa und Ezra wechselten grinsend einen Blick.

"Sollen wir euch vielleicht kurz alleine lassen oder schafft ihr es noch bis ins Zimmer?"

Sie kicherten, ehe sie beide gepackt wurden.

"Ah! Dad! Nein!"

"Sie sind schon wieder so frech."

Hera schnappte sich Depa und küsste sie auf die Lekku.

"Frechdachse. Beide."

"Mummy!"

Kanan hatte sich Ezra geschnappt und in den Schwitzkasten genommen.

"Dad, nein!"

"Wie kommt es das ihr beide so frech seid? Von wem habt ihr das nur?"

Die Geschwister grinsten sich an.

"Von dir!"

Hera kicherte und öffnete die Tür zum Wohnraum. Sofort äußerte sich Padmé.

"PSSST!"

Sie verstummten augenblicklich.

Padmé winkte Depa zu sich.

"Daddy ist so müde und ist einfach eingeschlafen", kicherte sie. Tatsächlich lag Rex mit seinem Kopf auf Ahsokas Schoß, das Daten-Pad auf seiner Brust. Ahsoka amüsierte es nur.

Sie lächelte und strich ihrem Mann über den Kopf.

"Wenigstens ruht er sich jetzt mal richtig aus. Und ihr knuddelt wieder?"

"Wo ist den Ani?"

"Der ist bei deinem Sohn, Katan und Brianna. Letztere scheint ja ziemlich ein Auge auf Caleb geworfen zu haben", gab die Togruta schmunzelnd zurück. Ezra grinste.

"Tja, mein Sohn. Der weiß schon wie er sich die Mädchen holt."

Kanan lachte sich ins Fäustchen, als er zur anderen Tür sah.

"Ach Ez. Was ist eigentlich mit deinem Mädchen?"

Depa kicherte.

"Sabby sauer."

Hera setzte sich amüsiert, während Padmè ihrem Vater ganz vorsichtig das Pad wegnahm. Sie legte es auf den Tisch und seufzte.

"Zu viel Arbeit ungesund."

Ahsoka strich ihr über den Kopf.

"Das hast du von deinem Vater, Liebes."

Ezra seufzte.

"Ja...Soka, du weißt nicht zufällig..?"

"Euer Schlafzimmer. Ach und nur so als kleiner Hinweis. Sie hat Farben."

Er stöhnte auf, während Kanan und Depa nur leise lachten.

"Ezzy ist erledigt."

"Psst!", beschwerte sich das Mädchen und schüttelte den Kopf. Die Twi'lek ließ sich auf die andere Couch nieder.

"Viel Glück."

Depa kicherte und kletterte zu ihrer Mutter. Kanan gab seinem Sohn einen Klaps auf die Schulter.

"Du machst das schon. Ach und wenn sie dich auf die Couch verbannt, dann komm zu uns. Nicht das du morgen wieder über Nackenschmerzen klagst."

Ezra verdrehte die Augen.

"Oh sehr hilfreich, Dad. Danke. Wir haben das beide zusammen durchgezogen."

"Aber du bist mit ihr verheiratet und sie wird schon nicht mehr sauer auf mich sein, weil wir das geklärt haben."

Liebevoll wuschelte er seinem Sohn durchs Haar.

"Na los. Wir sind hier, falls du uns brauchst."

Der Jedi seufzte.

"Oh ich bin erledigt. Mit Sicherheit bis gleich."

Damit verschwand er aus dem Raum. Kanan sah Heras Blick.

"Hey, wir haben vorhin alles geklärt. Kein Grund zum Nachfragen."

Er setzte sich zu ihr.

"Ah ja? Nachdem Sabine dem Anschein nach was tun musste", erwiderte die Pilotin.

"Was meinst du Ahsoka?"

Padmè war zu ihrer Mutter geklettert und hatte es sich an ihrer Seite gemütlich gemacht, genau wie Depa bei Hera. Diese sah verträumt auf.

"Mhm? Oh nachdem was ich gehört habe hat dein Mann sicherlich ne interessante Geschichte zu erzählen."

Sie strich ihrer Tochter übers Haar.

"...du liebst es mich zu verpfeifen oder?", hakte Kanan nach. Ahsoka schmunzelte.

"Ihr seid vom Balkon gesprungen. Und deine Frau sollte schon in alles eingeweiht werden, nicht wahr?"

"Woher..du warst nichtmal hier?!"

"Du müsstest inzwischen wissen, dass ich meine Wege habe, Bruderherz."

Hera sah ihn entgeistert an.

"Ihr seid von dem...!"

"PST!", beschwerte sich Padmè. "Wollt ihr Dad wecken?"

Depa kicherte. Ahsoka schmunzelte und liebkoste ihre Tochter.

"Ich liebe dich, Süße."

Kanan hob die Hände.

"Ich kann alles erklären. Das ist sogar...ganz lustig. Wir haben sogar eine Schneeballschlacht gemacht."

"Ganz lustig? Vom Balkon zu springen? Ich werfe dich mal aus der Ghost, mal sehen ob du das dann als lustig empfindest."

Die kleine Mandalorianerin kicherte.

"Ich dich auch, Mum."

Sie schmiegte sich an ihn und strichelte den Kopf von ihrem Vater.

"Liebling, wir haben uns gerade vertragen. Bitte sei nicht schon wieder sauer auf mich", gab Kanan leise zurück und legte eine Hand an ihre Wange.

"Das Einzige, dass du wissen musst ist das es Ezra wieder gut geht und wir alle wieder zusammen sind."

Er sah ihren Blick.

"...und das ich dir nachher die ganze Geschichte erzählen werde und du mich dann zusammenstauchen darfst."

"Das hoffe ich für dich, Süßer."

Depa verdrehte die Augen und machte eine Handbewegung, wobei Hera nun Kanan küsste.

..manchmal musste man nachhelfen. Kanan erwiderte den Kuss nur allzu gerne, während Hera ihn etwas überrascht, aber doch sehr erfreut küsste. Ahsoka lachte leise und strich Rex und Padmé über den Kopf.

"Ich liebe euch zwei so sehr."

Letztere sah auf.

"Daddy so müde. Da werde ich auch ganz schläfrig", gähnte sie und legte sich hin. Auch Depa legte sich an ihre Mutter und zog eine Decke über sich. Beide Mütter liebkosten ihre Töchter sanft und hielten sie an sich gedrückt.

"Schlaf gut, mein Schatz. Träume was Schönes", sagte Ahsoka leise und gab ihrer Tochter einen Kuss aufs Haar. Depa kuschelte sich bei ihrer Mutter ein, während Kanan ihr über den Kopf strich.

"Träume schön, Süße. Alles ist wieder gut."

"Wir sind hier", murmelte Hera lächelnd und lehnte sich an Kanan.

"Hm.."

Padmè war, genau wie Depa, sekundenschnell in ihrer Traumwelt angelangt.

Kanan sah zu Hera und strich ihr über die Lekku.

"Ich liebe dich."

Sie genoss die Geste.

"Ich dich auch. Sehr."

Sie lächelten sich zu und sahen auf ihre friedlich schlafende Tochter, die leise vor sich hin schlummerte. Es war alles wieder in Ordnung. Mehr als das...

....nun ja außer bei Ezra und Sabine, denn Letztere war noch immer etwas angesäuert wegen der vorherigen Aktion der beiden Jedi. Ezra stand etwas verzweifelt vor der Schlafzimmertür, da seine Frau immer noch nicht öffnete. Wie gesagt. Leicht angesäuert.

"Sabine...ich weiß das ich mich heute etwas wiederhole, aber würdest du vielleicht mal die Tür aufmachen?"

"Nein. Du hast Mist gebaut, du bleibst jetzt draußen."

"Sabine..."

Ezra seufzte. Dann eben anders. Er würde sich nicht aussperren lassen aus seinem eigenen Schlafzimmer und nicht zum zweiten Mal! Also machte er eine Handbewegung und die Tür flog auf.

"Findest du das nicht etwas albern? Das.."

Sabine fuhr herum und hielt eine Farbpistole.

"Machst du freiwillig zu?"

"Ja, gerne."

Mit einer weiteren Handbewegung fuhr die Tür zu.

"Können wir jetzt reden?"

"Ich habe keinen Redebedarf", erwiderte sie genervt und hielt ihn auf Abstand.

Ezra seufzte.

"Wir sind vom Balkon gesprungen. Du bist doch nur beleidigt, weil wir deinen Plan vereitelt haben."

"Nein, ich bin ganz und gar nicht beleidigt." Sie sprühte an die Wand. "Ihr seid vom Balkon gesprungen."

"Ja und wir sind Jedi. Ich bitte dich, dass ist keine große Sache. Wir haben uns noch nichtmal einen Kratzer geholt."

"Wir sind Jedi und uns kann nichts passieren", sagte sie leise und verdrehte die Augen.

"Wars das? Da vorne ist die Tür."

"Erstens hör auf mich nachzuäffen, zweitens das ist auch mein Schlafzimmer, Miss. Nachtragend."

Sie warf ein Kissen nach ihm.

"Geh."

Oh, das bedeutete eine Herausforderung. Und die würde er glatt annehmen. Er wusste wie er seine Frau rumkriegte.

"Ehrlich, Schatz. Da lässt der Prinz seine Prinzessin einfach draußen stehen? Was für ein Happy End ist das denn?"

"Klappe", schnaubte sie und warf noch eins. Diesem wich er auch aus.

"Bleib stehen, oder es wird Farbe."

"Liebling, ist zweimal streiten in zwei Tagen nicht eigentlich genug? Oder kommt es gar nicht mehr vor, dass ich mich mit allen versöhnen kann?", gab er seufzend zurück.

"Du hättest mit deinem Vater nicht springen müssen. Der kriegt es auch noch zurück, glaub mir."

Sie beendete ihr Bild. Es war ein Sternenhimmel aufgemalt.

"Oh. na der wird sich freuen..."

Ezra trat hinter sie und betrachtete ihr neuestes Kunstwerk.

"Das ist wunderschön, Prinzessin."

Dann eben diese Tour. Sie verdrehte die Augen.

"Hör auf die Masche durchzuziehen."

...und gescheitert. Trotzdem kniete er neben ihr und sah sich den Sternenhimmel an.

"Nein, ich meine es ernsthaft. Das.."

Er betrachtete die Sterne.

"...ist wunderschön. Wieso ausgerechnet eine Sternenhimmel?"

"Weil die alle jetzt frei sind. Jedes Sternensysteme der Galaxis befreit vom imperium."

Sie ging an ihm vorbei und packte die Farben ein.

"Ich finde es fantastisch. Gerade weil Sternenhimmel für uns eine besondere Bedeutung haben."

Er erhob sich und sah zu ihr.

"Was muss ich tun, damit du mir verzeihst?"

"Du siehst es ja nichtmal ein das du mich erschreckt hast und findest es witzig."

Sie knallte den Farbeimer zu und verstaute ihn im Schrank.

Oh na toll....

"Du hast uns auf dem Balkon eingesperrt und wolltet uns zwingen zu reden. Das fand ich auch nicht wirklich toll."

"Weil ihr Babys es ja nicht geschafft hättet vernünftig zu reden."

Sie warf die Kissen aufs Bett zurück.

"Sabine, für dich schien das alles nicht ernst zu gewesen zu sein, aber für mich war es das. Du kannst niemanden zwingen miteinander zu reden oder etwas zu klären, dass muss von alleine kommen. Im Übrigen ist Mum wieder da, falls du es noch nicht wusstest."

Sie sah ihn mit erhobener Braue an.

"Eine andere Frage: wann wären denn die Jedi-Ritter dazu bereit gewesen ein Gespräch zu führen? Ah ja. Niemals."

"Wir haben es getan, nachdem wir aus deinem kleinen Plan gekommen sind. Ich muss dir ja wohl nicht sagen, dass es manchmal sehr schwer sein kann mit jemanden nach einer Auseinandersetzung zu reden."

Ezra setzte sich auf das Bett.

"Ich danke dir, dass du mir helfen wolltest und ich weiß das wirklich zu schätzen. Aber du kannst nicht sauer sein, weil wir uns aus deinem Plan verdrückt haben. ich bitte dich, da waren die letzten 24 Stunden irgendwie schlimmer."

"Ja, ist ja auch Alltag das jemand vom Balkon runter springt."

Schnaubend band sie ihr Haar hoch und suchte sich Sachen aus dem Schrank.

"Sabine, du hast einen Jedi - Meister geheiratet. Ich glaube da muss man mit solchen Sachen rechnen. Ich meine...du machst auch ab und zu Dinge, wo sich bei mir alle Nackenhaare aufstellen."

"Ja, wo du mich dann auch gleich für so behandelst, als wäre ich äußerst unerfahren und eine Puppe, die bei einem Sprung zerbricht."

Sie sah ihn an und warf die Schranktür zu.

"Und was machst du gerade? Du behandelst mich, als wäre ich vom Dach des Palastes gesprungen. Traust du meinen Fähigkeiten nicht oder wie darf ich das deuten?", gab er zurück und verschränkte die Arme.

"Bist du denn jetzt beleidigt nur weil ich meine Meinung vertrete? Natürlich, traue ich dir was zu. Ach, komm. Bevor das hier wieder endet wie in einem Streit, geh ich lieber.."

Murrend packte sie ihr Handtuch. Ezra seufzte und mit einem Machtschub war sie bei ihm.

"Nein, ich will nicht streiten. Wenn du glücklich bist, dann verbanne mich für heute aus unserem Schlafzimmer und morgen ist alles wieder in Ordnung, dann tue das, wenn du das willst. Aber bitte keinen Streit. Ich kann einfach nicht mehr."

Sie hielt sich fest und atmete aus.

"Ezra. Ich will das doch auch nicht."

Sabine erhob eine Braue.

"Dein Shirt ist ganz nass."

"...ja, das könnte etwas mit der Schneeballschlacht zu tun haben, die Dad und ich eben geführt haben. Er hat gesagt er hätte gewonnen, dabei habe das ganz klar ich."

Er legte seinen Kopf an ihren.

"Wir haben uns...ausgesprochen. Ich weiß jetzt wieso er das gesagt hat und...und ich habe ihm vergeben."

Sie seufzte.

"Das freut mich." Sie hob ein Handtuch hin. "Zieh dich um. Du wirst sonst krank. Im Schnee liegen ist was anderes wie wenn man steht."

Er schmunzelte.

"Also bist du doch nicht mehr beleidigt?", neckte Ezra sie. Sabine warf es ihm ins Gesicht.

"Doch."

Sie kehrte auf dem Absatz und der Jedi verdrehte seine Augen. Plötzlich wurde Sabine hochgenommen und erschrocken schrie sie auf. Im nächsten Moment lag sie auf der Matratze.

"Ezra, hör auf", warnte sie und hob warnend den Finger.

"Nein."

Er grinste und liebkoste sie zärtlich.

"Sei nicht so beleidigt, Sabby. Nicht wenn ich so guter Stimmung bin. Aber bitte. Es tut mir Leid und ich wollte dir keinen Schrecken einjagen."

Sie sah ihn schlecht gelaunt an.

"Du machst es doch eh wieder."

"Du hast einen Jedi geheiratet und keinen Stubenhocker, meine temperamentvolle Mandalorianerin", gab er zurück und strich über ihr Haar. Sie verdrehte die Augen und sah zu dem Bild.

"Idiot."

Er schmunzelte und liebkoste ihren Hals.

"Also..soll ich heute Nacht nicht hier schlafen?"

Sabine sah ihn zum Teil vollkommen genervt und zum anderen etwas verwirrt an.

"Nochmal?"

"Wenn du willst, dass ich heute Nacht woanders schlafen soll, dann sage es. Wenn du zu sauer auf mich bist, dann will ich dich nicht noch mehr reizen."

Er zuckte die Schultern.

"Es liegt bei dir, mein Liebling."

Sie seufzte genervt.

"Egal ob ich dich rauswerfe oder nicht, du hast die Tendenz so einen Blödsinn immer wieder zu tun."

"Deswegen hast du mich geheiratet", gab er ungerührt zurück.

"Also?"

Sie rutschte unter ihm hervor und verließ das Bett.

"Meinetwegen kannst du hier bleiben. Caleb hat dich eh vermisst. Schaue doch hinter dich, wo er sich rangekuschelt hat."

"Warte was..?"

Er blinzelte und sah tatsächlich seinen kleinen Sohn neben sich liegen. Caleb gähnte und rollte sich etwas zusammen.

"Daddy..."

Ezra lächelte sanft und nahm seinen Jungen vorsichtig auf den Arm.

"Da ist aber jemand fertig von heute. Hey, Kleiner."

Sabine lächelte sanft und suchte das Kuscheltier, was sie unter dem Bett wieder fand.

"Ursprünglich war er bei Brianna und Anakin."

Sie hob es Caleb hin, der es müde zu sich nahm.

"Habe ich schon gehört."

Ezra legte seinen Sohn sanft in das Bett und küsste ihn aufs Haar.

"Daddy ist sofort wieder da. Ich muss mich nur eben umziehen."

Doch Caleb klammerte sich förmlich an ihn.

"Daddy.."

"Ich denke du musst so ins Bett", kicherte Sabine und nahm ihre Sachen.

"Nicht wenn mir meine wunderschöne und gütige Ehefrau meine Sachen zuwirft", antwortete Ezra und strich Caleb über den Kopf. Da lagen auch schon seine Sachen in seinem Gesicht.

Die Mandalorianerin ging schmunzelnd ins Bad.

"Du wolltest es so."

Ezra drückte Caleb sein Stofftier in die Hände, um sich kurz von ihm zu befreien und sich die nassen Sachen auszuziehen.

"..also bist du noch sauer oder nicht?"

"Kommt auf deine Definition an", kam es aus dem Bad zurück. "Aber was denkst du denn?"

"Das ich besser gar nichts denke, dass ist am Sichersten", antwortete der Jedi und legte sich wieder zu seinen Sohn. Er gähnte etwas und legte die Decke über sie. Caleb schmatzte leise und drückte sich an ihn.

"Interessante Wahl."

Sie spickte heraus.

"Hey, nutz mal die Macht und wirf mir das Gummi rüber."

Ezra schmunzelte etwas und hob die Hand.

Das Gummi landete direkt in Sabines Hand.

"Liebling, eigentlich darf ich die Macht nicht für solche Zwecke benutzen. Du weißt schon..verantwortungsvolles Einsetzen und nur für das Gute."

Er legte seinen Kopf an den seines Sohnes und schloss die Augen.

"Tja, du hast deiner Frau so eben erspart das sie ihr Haar wieder kürzt", gab sie zurück und verschwand wieder. "Wie gehts Hera? Ist alles okay mit ihr?"

"Ich glaube ihr könnte es nicht besser gehen. Sie will eine Flugakademie gründen, um den nächsten Generationen das Fliegen beizubringen. Wedge und die Anderen sind ebenfalls dabei und werden auch unterrichten und lehren."

Überrascht stand Sabine nun im Rahmen der Tür.

"Wirklich? Das..das ist wundervoll. Och habe mit Fenn Rau vor kurzem über neue Rekruten gesprochen."

Sie zog ihren Gummi fest. Sie hatte sich dementsprechend lockerer angezogen. Es standen keine großen Arbeiten vor der Abreise an, also konnte sie sich auch mal Ruhe gönnen.

"Ja und ich habe ihr gesagt, dass sie ihre Akademie gerne auf Mandalore oder irgendwo anders in unserem Reich aufbauen kann. Und das wir sie bei alle unterstützen, auch was das Finanzielle betrifft. Ich hoffe, dass ist auch in deinem Sinn. Ich möchte nicht, dass meine Mutter wegen irgendwelchen Senatoren ihre Akademie nicht kriegt."

Er öffnete die Augen und blickte zu ihr.

"Wir haben solch ein Wirtschaftswachstum gehabt, dass unsere Finanzen besser denn je sind. Und ich möchte ihr gerne etwas geben, Sabine. Sie hat so viel für uns getan...sie hat alles verdient."

"Natürlich ist das auch in meinem Sinne, Ezra."

Sie ließ sich in das Bett fallen.

"Concordia? Der Mond über uns? Wir könnten ein Apartment aus den alten Häusern dort erstellen für Familien die zu weit weg leben."

"Das klingt sehr gut. Ich denke das wird auch nach ihren Wünschen sein. Wir müssen uns mal zusammensetzen, sodass alles genauso wird wie sie es möchte. Es soll alles perfekt für sie werden."

Er gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn.

"Im Übrigen...ich habe jetzt noch mehr Pflichten bekommen."

Sie erhob eine Braue.

"Aha? Und welche?"

"Tja, sagen wir das Mum meine Kündigung übergangen hat und ihr etwas zur Hand gehen werde, wenn ich kann. Wie hat Dad es ausgedrückt? Dann hat sie mich bei der Akademie und Dad mich im Orden und hier dann beide zusammen oder vielmehr alle."

Er schmunzelte.

"Wusste gar nicht, dass meine Anwesenheit so gefragt ist."

Sie schlug ihm in die Seite.

"Vollidiot."

Er grinste nur und küsste sie sanft.

"Ja, aber ich bin deiner, Cyar'ika."

"Warum musst du Meistens recht haben?"

Sie erwiderte lächelnd.

"Ich liebe dich."

"Oh sie ist besänftigt. Der Macht sei Dank."

Er lachte leise und legte seinen Kopf an ihren.

"Ich dich mehr, mein Liebling."

Caleb bewegte sich etwas und war dicht zwischen seinen Eltern eingekuschelt.

"Da hat jemand Kuschelbedarf."

"Du bist ein idiot."

Sie strich Caleb über den Kopf.

"Er ist so süß."

"Das ist er. Er ist unser kleiner Engel."

Beide Eltern sahen ihren Sohn liebevoll an.

"Und eines Tages wird er ein sehr starker Krieger werden. Sowohl ein Jedi als auch ein Mandalorianer."

Ezra küsste sie sanft.

"Da kommt er ganz nach seiner Mutter."

"Eher nach dem Vater", erwiderte sie amüsiert und legte sich hin.

"Einigen wir uns nach uns beiden."

Vorsichtig legte Ezra einen Arm um sie und passte auf, dass Caleb nicht wach wurde.

"Sabine?"

"Hm?"

Sie öffnete einen Spalt ihre Augen.

"Ich wollte dir nur sagen...ich bin unfassbar glücklich und danke der Macht jeden Tag dafür, dass du meine Frau bist und mir einen wundervollen, perfekten Sohn geschenkt hast."

Er lächelte und schloss die Augen.

"Gute Nacht."

Sabine lächelte leicht.

"..Du hast doch auch deinen Teil zu beigetragen, Liebling."

Sie fuhr über seine Wange und legte sich näher an ihren Sohn.

"Du mehr, mein Stern."

Schließlich überkam den beiden Hoheiten auch der Schlaf. Dicht aneinandergekuschelt lagen die Drei im Bett. Caleb lächelte im Schlaf und spürte die Präsenzen seiner Eltern ganz dicht an seiner. Ezra seufzte leise. Es war wieder alles in Ordnung. Diesmal wirklich. Kein Streit. Kein Krieg und endlich den richtigen Frieden in der Hand. Sie konnten sich ganz in Ruhe ihren Zielen und Aufgaben widmen und vor allem ihrer Familie und den Kleinen.



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