145. Kapitel

Hera schaltete gerade den Film Sternenjäger ab, als sie bemerkte, das die Kleinen eingeschlafen waren. Schmunzelnd warf sie eine Decke über die fünf Kinder. Es war ein regnerischer Nachmittag, wo die Pilotin sich die Zeit genommen hatte, die Kleinen in eine andere Welt zu entführen. Dabei waren sie eingeschlafen. Es war ein absolut süßes Bild. Alle fünf dicht aneinander gekuschelt. Caleb, Depa, Anakin, Padmé und Katan. Ein Herz und eine Seele die kleine Rasselbande. Die Tür ging auf und Kanan und Ezra kamen herein, welche gerade von ihrem Training zurückkamen. Während Hera die Kleinen beschäftigt hatte und Sabine mit ihrer Arbeit zu tun hatte hatten sich Vater und Sohn mit Ahsoka und Luke ihrem Training gewidmet. Beide sahen lächelnd auf die fünf Kleinen.

"Gott sie sind so goldig", flüsterte Ezra und grinste breit. Kanan lächelte.

"Allerdings. Fehlst eigentlich nur noch du, kid."

"Haha."

"Seid leise. Raus", scheuchte Hera und schob sie wieder raus. Sie schloss die Tür sich und seufzte.

"Wie war das Training?"

"Gut, der Kleine wird immer besser."

Kanan zerzauste das Haar seines Sohnes, welcher in Deckung ging.

"Ich dachte wir wären darüber hinweg..", murrte Ezra und verdrehte die Augen.

"Luke wird immer besser, aber Soka hatte heute erhebliche Schwierigkeiten gegen uns beide. Wir sind morgen den ganzen Tag im Tempel, falls du Lust hast mitzukommen, Mum."

Sie schüttelte den Kopf.

"Vielleicht nächstes Mal. Sabine braucht sicherlich Hilfe und ich würde eventuell, die letzten Güter aus der Basis räumen."

"Musst ausgerechnet du das machen, Hera? Das hat doch noch Zeit. Komm doch einfach mit und siehe ihn dir an. Immerhin werden Ezzy und ich dort sehr viel Zeit verbringen. Und die Kleinen natürlich auch, wenn sie alt genug sind."

"Ähm..ja, ich muss das machen. Und ich will Mon Mothma damit helfen, vor allem weil einige der Güter für Naboo sind. Und Lothal, also.."

Sie legte eine Hand an Ezras Schulter.

"Ich verspreche dir, das ich es mir morgen Abend, wenn ich zurück bin,  ansehe."

"Das ist klasse, Mum. Natürlich könntest du es dir auch jeden anderen Tag ansehen. Es wird dir gefallen."

Er lächelte.

"Lothal? Wie geht's Ryder und Jai? Wenn wir Zeit haben sollten wir mal einen kurzen Abstecher machen. Kyber würde sich bestimmt freuen."

Kanan schmunzelte.

"Wieso nehmen wir ihn nicht gleich mit? Platz genug ist hier ja."

"Dad, du weißt genau, dass er zu seinem Rudel gehört", gab Ezra zurück.

"Das hatten wir doch schonmal."

"Man trennt Familie nicht, Süßer."

Hera nahm lächelnd das Kinn ihres Mannes, ehe sie an ihnen vorbei ging.

"Gut. Jai macht sich mit Ryder für den Schutz der Landschaft bereit."

"Das ist gut. Lothal ist bei Ryder in den besten Händen. Aber wir sollten trotzdem bald mal vorbeischauen."

"Werden wir auch, Ez. Versprochen. Wir würden sie alle gerne wiedersehen und immerhin haben wir Kyber viel zu verdanken."

"Genug, würde ich mal sagen."

Hera nahm ihr Buch und setzte sich in den Sessel.

"Na ja Caleb und Depa werden begeistert sein. Allein schon von den Loth - Katzen."

Ezra nahm sich eine Wasserflasche von einem Tablet und ließ sich auf dem Sofa nieder. Kanan tat es seiner Frau gleich und nahm im Sessel gegenüber Platz.

"War klar, dass du auf die kommst. Du bist doch selbst eine, kid."

"Kanan, hör auf."

Amüsiert las Hera das Buch ihrer Mutter.

"Ärgere meinen Sohn nicht."

Ezra grinste triumphierend.

"Genau, Dad. Ärgere mich nicht."

Er streckte ihm die Zunge raus. Kanan verdrehte die Augen.

"Kid, sehr erwachsen."

"Oh ist der große Meister noch immer beleidigt, weil ich ihn heute geschlagen habe. Erneut?", neckte Ezra zurück.

"Hera, er ist schon wieder frech."

"Woher er das wohl hat.."

Kanan sah ungläubig seine Frau an.

"Wie? Oh von mir bestimmt nicht, Liebling." Er verschränkte die Arme. "Er verbringt zu viel Zeit mit Solo."

"Oh ja, Dad. Genau daran wird es liegen", kicherte Ezra leise.

"Han ist sicherlich an allem Schuld."

Sie schaute hervor und schüttelte den Kopf.

"Eben. Immerhin ist er in die Ghost gekracht und er ist kein guter Umgang für Ezra."

Dieser hob eine Augenbraue.

"Guter Umgang? Dad, denkst du nicht ich sollte das selbst entscheiden?"

"Nein."

"Nebenbei wohlgemerkt, das er ihn länger kennt als wir? Nein, Ezra kriegt das nicht hin. Liebling, gib mir mal die Flasche."

Sie sah zu Ezra bei dem eine Saftflasche stand. Dieser reichte sie ihr.

"Bitte."

Er lachte leise.

"Dad, ich glaube ich kann entscheiden wer ein guter Umgang für mich ist. Außerdem habt ihr mich fertig erzogen."

"Eltern haben ihre Kinder niemals fertig erzogen, dass wirst du später bei deinem Sohn merken", gab sein Vater zurück.

. "Ja. Das ist leider wahr."

Hera trank aus ihrer Flasche, nachdem sie diese geöffnet hatte.

"Sabine müsste in zwei.."

"Inkompetent, wie eh und je."

Die Mandalorianerin trat ein und schloss die Tür.

"Und da hätten wir ihre königliche Hoheit."

Kanan bekam von seine Schwiegertochter einen bösen Blick zugeworfen und hob die Hände.

"Hey, ich bin unschuldig."

Ezra stand auf und ergriff ihre Hände.

"Liebling? Was ist los, wieso regst du dich so auf?"

Sie seufzte und küsste ihn auf die Wange.

"Tut mir leid. Almeck."

Kanan und Hera sahen auf und wechselten einen Blick. Ezra schloss die Augen und versuchte ruhig zu bleiben.

"Was hat dieser...reizende Minister nun schon wieder getan?"

Sie winkte ab.

"Das durchschnittliche Zeug. Aber warte.."

Sie legte ihre Hände demonstrierend an Hera.

"Meine Liebe, Sabine. Meine teuerste Herzogin. Bedenkt doch, was es für Kosten für den Orden bringt, wir brauchen das doch nicht." Sie wies auf ihren Kopf. "Wenn ich mehr sage köpfst du ihn."

"Oh ja. Das allein reicht schon, um ihm quer durch den Palast zu jagen", knurrte Ezra und ballte seine Hände zu Fäusten. Kanan seufzte.

"Ez, bleib ruhig. Keine vorschnellen Entscheidungen."

"Er hat Sabine angefasst und versucht unseren Orden zu sabotieren! Ganz zu schweigen von seinen anderen Sabotagen! Argh, ich habe es so satt!"

Hera schüttelte den Kopf.

"Geht es?"

"Klar, ich lass mich gerne von jedem anfassen, bin ja nur eine Frau."

Sie verdrehte die Augen.

"Dieser verdammte Mistkerl! Wieso müssen wir uns das gefallen lassen?! Wieso schmeißen wir ihn nicht aus dem Palast oder besser von ganz Mandalore!"

Ezra war kaum zu beruhigen.

"Das dürfte in seiner Position als Premierminister schwierig sein", merkte sein Vater an.

"Eben. Und ich will nicht wirklich meine Eltern los werden", seufzte Sabine und rieb sich die Arme. Hera tat ihre Hände an die Schulter der Mando.

"Wir finden eine Lösung."

"Oh ja ich hoffe eine, die nicht beinhaltet, dass meine Frau nochmal von diesem Mistkerl angefasst wird!"

Kanan stand auf und tat seinem Sohn eine Hand auf die Schulter.

"Ez, beruhige dich. Wir lösen das, versprochen."

"Tja er hat ja schon mal vorgegaukelt, dass er mit Sab etwas gehabt hätte, während meiner "Abwesenheit"."

Sabine seufzte.

"Lass uns..lass uns einfach was anderes machen, als darüber zu denken.."

"Gute Idee, wie wäre es wenn wir uns einen Film ansehen? Da kommen wir alle auf andere Gedanken."

Kanan strich seinem Sohn über den Kopf, der versuchte sich langsam abzureagieren.

"Eines Tages...", murmelte er finster.

"Ja, dann bringen wir alle ihn um."

Hera lächelte.

"Na kommt, Sabines Filmesammlung ist nützlich."

"Und welchen sollen wir schauen? Bloß nicht...."

Doch da hatte Sabine ihn schon in der Hand.

"...Liebling, es gibt auch noch andere Filme."

Kanan schmunzelte.

"Tja kid, dafür braucht jede Ehe Zeit. Deine Mutter weiß genau, welchen wir...Nein, nicht schon wieder", stöhnte er.

"Kein Ende der Macht", erwiderten beide.

"Sternenjäger oder Zwischen den Sonnen?", fragte Sabine die Twi'lek während sie sich setzten. Beide Jedi stöhnten nur auf.

"Können wir nicht einmal etwas anderes sehen?"

"Vielleicht etwas mehr...neutraleres? Wir müssen doch mehr als drei Filme da haben", schlug Kanan verzweifelt vor. Ezra griff ins Regal und hielt eine Disc in seinen Händen.

"1000 Stern....wartet mal haben wir den nicht mal früher geschaut? Der Titel kommt mir so bekannt vor.."

Hera nahm ihm die Hülle ab.

"Oh doch stimmt. Das war einer der ersten Filme, die wir zusammen gesehen haben."

Sabine schaute um ihre Schulter.

"Ah, ich kenne ihn. Sehr alt."

Kanan wagte kaum zu hoffen. Würden er und Ezra wirklich einmal ihrem Schicksal was die Filme ihrer Frauen betraf entgehen? Es wäre zu schön um wahr zu sein. Ezra grinste.

"Ich glaube damit ist es entschieden. Dad?"

"Alles außer den anderen beiden", gab dieser zurück.

"Halt die Klappe, Kanan", gaben sie synchron zurück. Damit war es beschlossene Sache. Hera schob den Film ein und die Vier machten es sich auf der Couch gemütlich. Beide Jedi hatten ihre Frauen im Arm und grinsten sich wissend zu. Diese Schlacht hatten sie gewonnen. Endlich mal. Sie genossen das Beisammensein und besahen sich fast eine Stunde den Streifen. Immer mehr versanken sie in den Film und ihre Geschichte hinein. Nun ja nicht alle. Irgendwann hörten sie ein leises Schnarchen und waren überrascht und zugleich amüsiert zu sehen, dass Ezra mitten im Film eingeschlafen war. Sein Kopf ruhte auf Sabines Schulter, dicht an sie geschmiegt schlief er seelenruhig.

"Das Training hat ihn doch wohl mehr ausgelaugt, als ich dachte", lachte Kanan leise.

"Nein, das sieht so gar nicht aus."

Sabine küsste ihren Mann auf den Kopf.

Hera wollte etwas erwidern, doch ihr Komlink leuchtete auf. Das war neu. Oder mehr alt. Sie versuchte es vor Kanan zu verstecken, aber natürlich bekam der Jedi es mit. Dieser warf einen Blick darauf und sah zu Hera.

"Ich glaube die Kisten können noch etwas warten. Hera."

"Kanan, das sind glaube ich nicht die Kisten."

Sie stand leise auf. Doch mit einer Bewegung war sie wieder bei ihm.

"Dann hat das erst Recht Zeit", presste er mit Nachdruck hervor. Sabine hatte das seltsame Gefühl, dass es nicht gut war im Zimmer zu sein. Sie verzog etwas ihr Gesicht und betete, dass Ezra jetzt nicht erwachte.

"Lass mich los, ich kläre nur das kurz", sagte sie ebenfalls mit Nachdruck.

"Nein, tust du nicht. Das kannst du später machen", kam es zurück. Beide starrten sich in die Augen, keiner wollte nachgeben.

"Kanan, doch. Ich will es jetzt erledigen."

Die Mandalorianerin fuhr über ihr Gesicht. Das konnte nicht gut sein. Ganz und gar nicht.

"Nein, später, Hera", erwiderte der Jedi und schüttelte leicht den Kopf.

"Jetzt", erwiderte sie und sah ihm in die Augen.

"Hera, setze dich bitte und verbringe Zeit mit deinem Sohn und deiner Schwiegertochter."

Kanans Stimme klang so, als ob sie keinen Widerstand zulassen würde. Sabine fand es für das Beste Ezra zu wecken. Das sollte er nicht mitbekommen.

"Ezra."

Sie zog zaghaft an seinem Ärmel.

"Ich komme sofort wieder", zischte sie.

"Du kannst dich damit beschäftigen, allerdings später", gab ihr Mann zurück und betonte das letzte Wort.

Ezra murmelte nur etwas Unverständliches, aber wachte nicht auf.

"Ezra", sagte Sabine nochmal mit Nachdruck.

"Kanan, ich werde es jetzt erledigen. Wenn du es nicht verstehst, dann lass es."

Hera erhob sich und stieg über Kanans Beine. Dieser hielt ihre Taille fest.

"Hera, bleib hier. Du hast keine Verpflichtungen mehr gegenüber ihnen."

"Ach nein? Ich will, aber ihnen helfen", erwiderte sie.

"Hast du ihnen nicht genug geholfen?", hakte er nach. Ezra wurde noch immer nicht wach.

"Ezra."

Hera sah ihn an.

"Vielleicht will ich weiter helfen?"

"Denkst du nicht, dass du genug für sie getan hast?", zischte er zurück. "Wir haben Frieden, Hera. Keine Politik. Keine Rebellion."

"Ich denke ich habe genug getan, wenn alles auf Stützen steht in denen wir sicherer sind als gerade jetzt."

Sabine rüttelte stärker an Ezra.

"Ezra."

Nun erhob sich auch der Jedi.

"Ach ja? Wann wird es für den lieben General denn mal genug sein? Hera, wir haben alles getan, du hast alles getan. Wir haben Frieden verdient und zwar für den Rest unseres Lebens!"

Er hatte die Stimme erhoben. Ezra bewegte nur unruhig den Kopf, aber schlief noch immer.

"Ja, aber ich will jetzt noch wenigstens helfen? Was ist dein Problem, wenn ich nur kurz dort hin gehe um nachzufragen was los ist?!"

Die Mandalorianerin klatschte sich an die Stirn.

"Weil wir jetzt Frieden haben und es dabei bleiben soll! Du hast keine weiteren Verpflichtungen mehr, ihnen gegenüber nicht! Wir haben alle unseren Dienst geleistet und sind fertig!"

"Ich bin fertig, wenn ich denke das ich es bin und ich möchte zufälligerweise noch einigen Leuten ein besseres Leben ermöglichen! Es gibt Leute in der Galaxis, denen es noch nicht so gut geht wie uns und Mandalore!"

"Das verstehe ich, aber ich sage dir gleich, dass keiner von uns nochmal an einer Schlacht oder Sonstigem militärischem Kram teilnehmen wird! Anderen helfen immer, aber kein Militärquatsch mehr!"

Ezra schlug die Augen auf und fiel von der Couch. Die Lautstärke hatte ihn völlig aus seinem Traum gerissen.

"W-was..?"

Sabine kniete sich neben ihn, während Hera ihren Mann anfunkelte.

"Wer sagt denn auch das?! Ich werde jetzt gehen, und du wirst es mir nicht verbieten!"

Sie stieß ihn von sich und ging kopfschüttelnd zur Tür. Diese knallte so stark zu das, das Glas auf einem der Tische wackelte.

"Schön! Die Rebellion ist dir ja immer wichtiger gewesen!"

Er schnaubte verächtlich. Ezra hielt sich den Kopf und ließ sich von Sabine aufhelfen.

"Seit wann ist der Film so laut?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Das ist definitiv nicht der Film gewesen."

Diesen schaltete sie ab.

"Was geht eigentlich bei euch Zweien immer schief?"

"Bei uns? Frage doch den werten General!", schoss es zurück. Ezra hielt sich die Stirn.

".....ihr habt euch nicht gerade wirklich gestritten. Sabine, sage mir das es nur ein Traum war."

"Darf ich dich anlügen? Wenn ja, dann ja. Es war ein Traum."

Sie seufzte genervt.

"Nicht für alle von uns ist es einfach, du Idiot."

"Hey, wieso werde ich jetzt beschimpft?", kam es von Ezra zurück und er rieb sich die Augen.

"Dad, bitte sage mir.."

"Ja, wir haben gestritten und?!", fauchte Kanan seinen Sohn an.

"Einfach? Ohne Krieg kann sie wohl nicht leben", äußerte er sich abfällig.

"Ich meinte dich nicht, Ezra."

Sabine sah Kanan sauer an.

"Denk mal zehn Minuten deines verdammten Anfalls doch mal nach, was Hera kennt? Was kennt Hera denn, als Zeit, als Epoche und Ära noch? Ah, ich vergaß. Das interessiert mal wieder den werten Jedi nicht."

Sie lachte.

"Es ist nur nicht so das sie nichts anderes kennt und nicht weiß wohin mit sich selbst!"

"Sabine, das geht dich erstens nicht an und zweitens hast du keine Ahnung, wovon du redest!"

Ezra blinzelte.

"Dad, aber sie hat Recht. Mum kennt nichts anderes und na ja...wir auch nicht wirklich und..."

"Oh jetzt wollt ihr zwei auch wieder Krieg haben? Schön zu wissen, anscheinend bin ich der Einzige von uns, der unseren Frieden wertschätzt!"

Sein Sohn hob die Hände.

"Dad..."

"Halt den Mund!"

"Kanan!", fauchte Sabine. "Was soll denn der ganze Quatsch?"

Depa schloss die Tür hinter sich.

"Seid ihr blöd oder so?"

Sie rieb sich über die Augen. Die drei Erwachsenen verstummten.

"Warum streitet ihr Deppen schon wieder?"

"Wüsste ich auch gerne. Aber offenbar haben die beiden wieder nur Mist im Kopf!"

Erzürnt nahm Ezra Depa auf seinen Arm.

"Verzeiht, wenn man nur helfen wollte, Meister Jedi."

Damit verließ er wie Hera zuvor den Raum, allerdings mit seinem Padawan. Sabine stieß ihren Schwiegervater auf die Couch. Sie war außer sich.

"Jetzt hör mir mal genau zu. Du bist vielleicht der Einzige mit Friedenserfahrung, Zeb eingeschlossen und eventuell meine Eltern, aber wir kennen Frieden nicht. Nur aus Büchern und Geschichten, aber wir kennen es nicht am eigenen Leib! Wir sind in der Ära des Krieges, des Imperiums geboren! Hera in einem Kriegsgebiet aufgewachsen! Und falls du das vergessen hast, als das Imperium einmaschiert ist, wie du weißt, hat die Sklaverei noch mehr zugenommen und wäre selbst ein Opfer gewesen! Ihre Mutter ist im Krieg gestorben! Vielleicht hast du den Frieden verloren, aber wir kennen ihn nicht. Ezra, ich und Hera kennen es nicht und versuchen es, okay?! Aber verdammt nochmal, es ist schwer, wenn man Feuerwerk hört zu denken, es wäre keine Bombe. Kein Flieger, der dir in der nächsten Sekunde das Leben nimmt."

Sie war nicht laut. Nein, sie war nur wütend und erzürtn, aber sprach dennoch leise und gewissenhaft.

"Ohne Blaster unter dem Kissen zu schlafen. Nicht Angst zu haben, jeden Moment, dass dich was im Dunklen anspringt und entführt. Dich foltert oder manipuliert. Wir kennen das nur. Denk doch mal nicht nur an dich."

Der Jedi sah herausfordernd zurück.

"An mich?! Ich denke immer nur an meine Familie! Tag und Nacht ist es das Einzige, woran ich denke! Aber wir haben uns so lange Frieden gewünscht und uns danach gesehnt und sie ist einfach nicht in der Lage loszulassen! Ich kann es irgendwo verstehen, dass es schwer ist, aber wir sind zusammen und das ist das Einzige, was zählt! Gerade Ezra müsste das verstehen, aber der schlägt sich ja lieber auf die Seite seiner Mutter!"

Sabine konnte einfach nur traurig den Kopf schütteln.

"Warum verstehst du nicht, das es schwerer ist an seine Zukunft zu denken, wenn man jeden Tag denken musste das es zu Ende sein hätte können? Wie oft wäre ich gestorben? Wie oft wäre es Hera? Wie oft du und Ezra? Wie oft waren wir dem Tod so nah? Wie sollen wir dran denken, wenn wir noch nicht mal alle wirklich.. du sagtest das Kämpfe Narben hinterlassen. Das haben sie. Aber du willst sie nicht sehen."

"Ach ja!"

Er sprang auf.

"Genau davon rede ich ja! Wir haben jetzt die Möglichkeiten, die wir nie hatten, wir sind nun sicher. Wir werden nicht mehr gejagt. Für uns alle war es am Anfang etwas schwierig, aber jetzt haben wir die Gelegenheit und die Chance dazu uns daran zu gewöhnen! Und Hera schmeißt das einfach so weg und stürzt sich viel lieber in die nächste Schlacht und Ezra zieht auch noch nach! Am Besten beeinflussen sie auch noch Depa damit! Wir haben das, was wir immer wollten. Aber ich muss mich wohl damit abfinden, dass für Hera die Rebellion, die Arbeit oder sonst irgendetwas wichtiger sein wird! Sie und Ezra geraten ja bestimmt wieder in den nächsten Militärkram!"

Sabine seufzte.

"Du willst es einfach nicht verstehen."

Sie ging an ihm vorbei zu der Tür, wo die Kleinen schliefen.

"Rede mit ihr und denk mal nach."

"Sabine, das ist..."

Doch ehe er etwas erwidern konnte war Sabine verschwunden und Kanan war allein. Er schnaubte.

"Klasse. Natürlich ist es wieder meine Schuld, was sonst?"

Es war ja nicht so, das sie arbeiten wollte und sie nur an sich und die rebellion dachte, die nicht mehr existiert. Was sollte denn der Mist?

Er seufzte und zog sich zurück. Etwas Meditation würde ihm bestimmt gut tun.

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Währenddessen war Ezra dabei mit seiner kleinen Schwester ihre Mutter einzuholen. Zum Einen, weil er wissen wollte, was das gerade war, zum Anderen weil Depa zu Hera wollte.

"Frage mich nicht. Keine Ahnung, wieso sie sich wieder die Köpfe eingeschlagen haben."

"Mann."

Sie rieb sich über die Augen und schloss diese, als sie sich an seine Schulter lehnte.

Ezra seufzte.

"Ich hasse es, wenn sie streiten. Ich hasse es so sehr", murmelte er und schluckte. Immer wenn Kanan und Hera stritten musste Ezra daran denken, wie seine Mutter von Thrawn geschnappt worden war und an den großen Streit zwischen ihm und seinen Vater, der kurz danach gewesen war. Immer wenn er daran dachte überkam ihm ein Schauer.

Depa kuschelte sich mehr und mehr in seine Arme.

"Ich mag es auch nicht.."

Er strich ihr über den Rücken.

"Bestimmt haben sie sich schnell wieder versöhnt. Hey, es sind Mum und Dad. Du weißt wie das bei denen ist. Sie können nicht ohneeinander, genauso wie Sabby und ich."

Er lächelte und küsste sie auf den Kopf.

"Oder wie wir zwei, Zwerg."

Sie kicherte und drückte ihn an sich.

"Ich hab dich lieb, Ezzy."

"Oh ich dich auch, meine Kleine." Er rieb seine Nase an ihre. "Wir sind ein eingeschworenes Team, was?"

Depa grinste.

"Etwas, was manche noch verfluchen werden."

"Allerdings. Aber das wird auch immer so bleiben."

Beide Geschwister lachten und kamen schließlich draußen an. Sie würden zuerst in der Ghost nachsehen, die nach wie vor auf dem Flugplatz vor dem Haupteingang stand.

"Wie gefällt es dir eigentlich? Also jetzt einen richtigen Wohnsitz zu haben und nicht mehr in einem Schiff zu leben?", hakte Ezra nach, als sie die Rampe hochliefen. Sie kicherte.

"Ganz schön. Aber ich brauche das nicht. Die Ghost hätte auch gereicht."

Sie strahlte immer und immer wieder, wenn sie das Schiff betrat.

"Ich weiß, was du meinst. Aber es gefällt dir doch oder? Also das wir jetzt alle sicher und fest zusammenleben", hakte Ezra etwas unsicher nach. Auch wenn seine Eltern um jeden Preis bei ihm hatten bleiben wollen, so kam er nicht umhin sich zu fragen, ob das wirklich das war was sie wollten.

Depa kicherte.

"Natürlich gefällt es mir. Solange alle glücklich sind, bin ich das auch. Und solange es du bist, bin ich es ebenso. Ich brauche nur dich, Mum, Dad, Caleb, Sabby, Zeb, Soka, Rex, die Zwillinge um wirklich glücklich zu sein. Ich brauche dazu keinen Ort. Zuhause ist das wo Familie ist. Wieso fragst du?"

Er verharrte an der Leiter und sah zu ihr.

"Na ja ich frage mich manchmal, ob Mum und Dad es wirklich wollen, weißt du. Ich meine hier zu sein. Natürlich glaube ich ihnen, dass sie in meiner Nähe sein wollen, aber ich möchte nicht der Grund sein, dass sie....na ja der sie irgendwie aufhält. Vielleicht wollte Mum lieber nach Ryloth oder Dad nach Coruscant oder sonst wohin. Ich möchte niemanden im Weg stehen, Depa."

Depa sah ihm in die Augen.

"Und niemals wirst du der Grund sein. Sie wollen auch hier bleiben, wegen Caleb. Um dich und Sab zu unterstützen. Sie wollen helfen und lieben dich sehr. Sie wollen hier sein, genau wie ich."

Sie küsste ihn auf die Wange und rieb ihren Kopf an seine Wange. Ezra hielt sie fest und strich über ihre Lekku.

"Danke, Kleines. Das..das beruhigt mich wirklich."

"Gern. Spürst du Mum?", fragte sie und begann die Sprossen hochzuklettern.

"Gemeinschaftsraum", gab ihr Bruder zurück und machte sich gar nicht die Mühe die Leiter hochzuklettern. Mit einem eleganten Machtsprung landete er auf der oberen Plattform neben Depa. Sie kicherte und hüpfte den Gang entlang. Stimmen ließen sie inne halten.

"Wir haben die letzten Imperialen nach Jakku zurückgedrängt, Senatorin."

Lando.

"Das klingt sehr gut", erwiderte Hera. "Ich werde euch so schnell wie Möglich die Güter und Waren bringen, damit ihr von dort aus dann helfen könnt."

"Sie haben ihre eigene Flotte gegründet, sozusagen um das Imperium aufrechtzuerhalten. Dort befindet sich eine Waffenfabrik, woraus sie immer noch ihre Waffen und Ressourcen beziehen", hörte man Leias Stimme, die sehr nachdenklich klang.

"Tja, dann scheint das unsere erste Aufgabe zu sein, um den Frieden zu erhalten. Wir müssen nach Jakku und damit auch die letzte Streitkraft zerschlagen."

Ezra legte einen Finger auf seine Lippen und verharrte mit Depa vor dem Raum.

"Meine Flotte ist bereit", erwiderte Admiral Aghba.

"Das wird nicht reichen. Die Erfahrung spielt hier eine größere Rolle als ihr glaubt", antwortete Han.

"Viele Sternenzerstörer, viele Piloten und dazu die besten.."

Depa runzelte die Stirn.

"Hera, ich fürchte dass das Phoenix - Squadron dafür unersetzlich ist. Vor allem brauchen wir unsere besten Leute und du und Ezra seid nun mal unsere besten Piloten - nichts für ungut, Solo."

"Leia hat Recht. Es ist unsere Pflicht den Frieden zu bewahren und wir müssen uns daran beteiligen", stimmte Ahsoka zu. "Hera, was meinst du?"

Ezra sah Depas Gesichtsausdruck und strich ihr über die Wange.

"...Ich habe nicht sonderlich darüber nachgedacht. Aber mein Sohn hat mit Sabine eben sehr viel auch im Palast zu tun. Mandalore, der Tempel, die neue Republik.."

"Dann fliegt ihr doch die Staffel, das wird keinerlei Probleme darstellen. Sie waren eh noch nie davon begeistert in einem Flaggschiff zu sitzen."

Stille. Dann..

"Ich mache es. Aber niemand aus meiner Familie darf es erfahren. Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?"

Ahsoka runzelte die Stirn.

"Hera, bist du sicher? Das könnte erhebliche Schwierigkeiten geben. Du solltest es ihnen sagen, vor allem Kanan. So etwas würde er nicht gut aufnehmen, wenn er es nicht von dir erfahren würde."

Leia sah zu ihrer Schwester.

"Was ist mit dir und Rex? Seid ihr dabei?"

"Natürlich. Die Kleinen sind hier sicher." Die Togruta seufzte. "Sag es ihnen, Hera. Wie ich Ezra und Sabine kenne werden sie auf jeden Fall mitkommen wollen."

"Aber ich will es nicht. Ich denke, dass ich ganz gut für mich selbst entscheiden kann und für mein Squadron. Ist das machbar oder nicht?"

Han erhob eine Braue, sagte aber nichts.

"Chewie und ich sind definitiv dabei. Wir stoßen zu dir Lando."

Die Senatorin nickte leicht.

"Dann wäre das geklärt, wenn niemand mehr Einwände hat? Morgen früh ist die Besprechung des Angriffs und ich erbitte die Anwesenheit der Generals."

Ahsoka nickte.

"Verstanden, Senatorin."

Leia seufzte.

"Damit wäre das geklärt."

Ezra lehnte sich gegen die Wand und sah sehr nachdenklich aus. Was sollte das denn werden? Warum wollte seine Mutter niemanden dabei haben?

Depa reagierte als Erste und zog Ezra in ein Zimmer hinein, die sich gerade schloss, als die des Gemeinschaftsraumes auf ging.

"Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit."

Die Senatorin ging ihren Weg mit Admiral Aghbar, während Han Leia zu nickte.

"Kommst du?"

"Natürlich." Sie sah zu Ahsoka. "Bleibt es bei gleich?"

Die Togruta nickte.

"Klar. Ich hole dich und Luke ab, versprochen. Aber ich muss kurz noch mit Hera reden."

Leia nickte und folgte ihrem Freund. Ahsoka wandte sich an die Twi'lek.

"Du weißt schon, dass du es ihnen nicht verheimlichen kannst?"

"Ich weiß."

Sie lehnte sich an den Türrahmen.

"Und wieso willst du es trotzdem tun?"

Die anderen Generäle hatten die Ghost verlassen, sodass nur noch Hera und Ahsoka übrig waren.

"Weil ich nicht will, das mein Mann Wind von der Sache kriegt. Er ist ganz vernarrt in diese Friedenssache, das er alles vergisst. Er vergisst, was das alles mit sich bringt, und wie viel Arbeit es ist ihn zu erhalten- dabei checkt er nicht mal, das da draußen trotzdem noch Imps sitzen. Kurz: er hat mir militärische Einsätze verboten."

Depa lauschte immer noch mit Ezra. Beide ihre Schilde erhoben.

Sie hörten Ahsoka seufzen.

"Hera, das war anzunehmen. Kanan ist glücklich, dass seine Familie endlich sicher ist. Er will das nicht verlieren, euch verlieren. Natürlich ist es etwas....nun sagen wir mal unfair, aber er wollte nie etwas damit zu tun haben. Ich gebe ganz offen zu, dass es auch die letzten Einheiten sind, die ich als General in der Rebellion tun werde. Ich werde nicht zulassen, dass sich der Orden wieder in eine militärische Basis entwickelt sollte es jemals dazu kommen. Daher kann ich ihn verstehen. Wir sind Friedenswächter und werden alles tun, um diesen zu  schützen, aber in erster Linie bedeutet das Menschen zu helfen und die Galaxis wieder aufzubauen. Diese Mission ist wichtig, aber wenn erstmal die letzten Streitkräfte des Imperiums beseitigt sind, dann sollten wir mehr auf Konversationen und Verträge bauen. Wir dürfen nicht die Fehler von damals machen."

"Ich will es nicht ihm wegnehmen, aber er sollte mal drüber nachdenken was er gelebt hat, in der alten Republik und ich damals. Und ich habe keine sonderlich schönen Erinnerungen daran. Ich muss mir nicht verbieten lassen zu kämpfen, vor allem nicht von der Person, die mich eigentlich verstehen sollte. Natürlich hab ich Kanan, Zeb, Sabine, Depa, Chopper in diesen Krieg reingeschubst. Und es tut mir auch leid, das er den militärischen Kram nicht leiden kann, dass er es nicht will, dass jetzt leben möchte. Ich möchte es auch. Aber kann nicht von mir verlangen, das was jetzt die Hälfte meines Lebens geprägt hat einfach in eine Box, wie ein Buch zu werfe und zu vergessen beginne. Dafür, war dieser Kampf zu verheerend, als ihn zu vergessen. Und Kanan meint ich könnte das."

"Vielleicht denkt er, dass du das Hier und Jetzt nicht wertschätzen würdest. Das wir in Frieden leben können, dass wir zum ersten Mal wirklich sicher sind. Für ihn ist die Sicherheit seiner Familie ein unermesslicher kostbarer Schatz, Hera und er möchte diesen um keinen Preis verlieren. Wenn du es ihm verheimlichst, dann wird es noch schlimmer, als wenn du wirklich gehst. Versucht miteinander zu reden, wenn ihr beide etwas runtergekommen seid. Ein Streit vor einer Mission ist nie gut, glaube mir ich rede da aus Erfahrung."

Sie drückte ihre Schulter.

"Das wird schon alles. Ich kann mich auch nur an die meiste Zeit meines Lebens erinnern, wo Krieg war. Und ja natürlich ist es schwer sich daran zu gewöhnen und nicht mehr gejagt zu werden...oder zu befürchten alle mit seiner bloßen Existenz zu gefährden...aber wir müssen es auch zulassen, Hera. Wir müssen versuchen es zu vergessen. Die Vergangenheit darf uns nicht mehr aufhalten."

"Ich lass mich davon nicht aufhalten. Aber wenn Frieden so ein kostbares Geschenk ist, warum soll man die Vergangenheit vergessen, wo die Fehler gemacht wurden?"

Ahsoka wollte scheinbar etwas erwidern.

"Egal. Ich werde mich jetzt Chopper widmen. Bis später."

Damit war die Pilotin schon Richtung Cockpit verschwunden. Ahsoka seufzte und trat ebenfalls den Rückweg an, doch anders als die Anderen blieb sie im Gang stehen.

"Es ist nicht einfach für beide. Aber wenn sie es verheimlichen will wird das alles nur schlimmer", murmelte sie leise und Ezra und Depa fühlten sich ziemlich ertappt. Doch bevor sie etwas sagen konnte war Ahsoka schon verschwunden. Beide Geschwister sahen sich an.

"....Karabast. Wenn Mum erfährt, dass wir gelauscht haben..."

"Sind wir definitiv tote Kinder", murmelte sie leise und setzte sich auf den Boden.

"Mum sagt doch immer, man soll nicht lügen.."

"Tja, entweder das oder wir beide sind einen Kopf kürzer. Das Soka uns nicht zusammengestaucht hat war auch alles. Immerhin haben wir bei einer Besprechung der obersten Ränge mitgehört."

Ezra ließ sich neben ihr nieder.

"Wenn Dad das erfährt, dann...Ich will nicht, dass sie sich wieder wie damals streiten.."

Depa spielte nervös mit ihrer Lekku.

"Ich auch nicht. Was machen wir jetzt?"

"Äh...."

Wenn Ezra ehrlich war, dann hatte er keinen Schimmer. Fest stand nur eines. Er würde an Jakku teilnehmen, auch gegen den Wunsch seiner Mutter. Immerhin hatten die Generäle auch von ihm gesprochen.

".....auch wenn es uns beide den Kopf kosten könnte...wir müssen jetzt wohl mit ihr reden?"

"Dein Ernst?", fragte sie zweifelnd.

"Wenn wir lügen und sie es herausfindet, dann werden wir genauso bestraft. Obwohl..."

Er warf ihr einen Blick zu.

"Mich kann sie ja nicht mehr bestrafen..."

"Halt die Klappe", zischte sie und trat ihn ins Bein. Er verzog das Gesicht, denn für ein Kleinkind konnte sein Padawan das schon sehr gut.

"Depa, man tritt seinen Meister nicht."

"Tja, Pech das du auch mein Bruder bist."

Sie erhob sich. Ezra murmelte etwas Unverständliches und erhob sich ebenfalls.

"Na dann los. Reden wir mit Mum. Deine Bestrafung tut mir jetzt schon Leid."

"Mir tut deine auch leid."

Depa öffnete die Tür. Er streckte ihr die Zunge raus.

"Mich kann sie nicht mehr bestrafen. Tut mir Leid, Zwerg."

Sie tat es ihm nach.

"Depp. Komm."

Sie rannte kichernd den Gang entlang. Ezra folgte ihr langsam. Er war nicht so scharf darauf. Aber auf der anderen Seite..was sollte seine Mutter schon tun? Er war erwachsen und bestrafen konnte sie ihn wirklich nicht mehr. Depa hielt aufgeregt vor der Tür inne und hörte leises Piepen von Chopper.

"Ich weiß, das du mich verstehst. Danke", hörte sie ihre Mutter. Ezra seufzte. Na dann mal los. Er hob die Hand und klopfte an der Tür.

"Mum? Wir sind es."

Die Tür fuhr wenige Sekunden später auf. Hera blickte beide lächelnd an.

"Hey, ich dachte ihr beiden würdet schlafen?"

Sie nahm Depa hoch, die sie abküsste.

"Mum, ich war direkt bei eurem Streit dabei. Ich habe den letzten Rest gehört und Depa ist davon aufgewacht", gab Ezra zurück und verschränkte die Arme.

"In der einen Sekunde ist alles gut, in der Nächsten schreit ihr euch beide die Lungen aus dem Hals. Was war los?"

Sie seufzte und ging rein.

"Nichts. Dein Vater will das ich nicht arbeite. Du hast geschlafen, mein Komlink hat geleuchtet, ich wollte es eben erledigen."

Sie setzte Depa auf den Pilotensitz und nahm den Schraubenschlüssel, um an Chopper neue Schrauben anzubringen.

"Ja soviel habe ich auch mitbekommen. Er war nicht...sonderlich ruhig nachdem du weg warst und nicht zu beruhigen", entgegnete er und lehnte sich gegen einen der Sitze.

"Tja, das ist typisch euer Vater. Er ist immer sehr ungehalten, wenn wir verschiedener Meinungen sind."

Chopper piepte abwertend.

"Chopper", warnte Hera.

"Na ja er hat seine Wut an Sabine und etwas an mir ausgelassen. Obwohl das spielt jetzt keine Rolle."

Er wollte fortfahren, doch Chopper fuhr ihm gegen das Bein und piepte aufgeregt. Ezra seufzte.

"Wie ich meine Frau kenne wird sie sich zu wehren gewusst haben, Chop. Ich bin mit Depa sofort abgehauen."

Depa beugte sich zu ihrer Mutter die nachdenklich den Droiden ansah.

"Komm her, Chopper. Sonst kann ich dich nicht reparieren."

Er beschwerte sich und fuhr zurück, wo er von der Twi'lek geölt wurde.

"Tut mir leid, dass ihr zwischen die Fronten, mal wieder, geraten seid."

Ezra zuckte die Schultern.

"Schon gut. Aber wieso musstet ihr streiten? Und wieso hat dein Komlink geblinkt?"

Er wollte es langsam angehen.

"Na ja.."

Sie strich über Depas Kopf.

"Wollen wir das wirklich vor ihr besprechen?"

"Soll das heißen, dass ihr mich ausschließen wollt, nur weil ich klein bin?", hakte Depa mit einem bösen Blick nach. Ezra seufzte.

"Mum, wir müssen dir etwas sagen. Depa weiß Bescheid und ich..auch."

Heras Augen weiteten sich und sah beide entgeistert an.

"Ihr habt gelauscht?!"

"Äh..." Beide wechselten einen Blick. "Nicht direkt. Wir wollten mit dir reden, aber dann haben wir Stimmen gehört und.."

"Ihr habt gelauscht", gab sie sofort zurück und sah ihre Kinder an.

"Was bei Ryloths Namen habt ihr euch dabei gedacht?"

"Mum.."

"Nein, Depa. Sowas macht man nicht."

"Aber dann Lügen wollen?", protestierte die junge Twi'lek.

"Wie konnten wir es bei dem Thema nicht tun? Außerdem geht es nicht nur dich etwas an."

Ezra verschränkte die Arme.

"Du wolltest es uns vorlügen!"

"Ja, natürlich, weil dein Vater mir den Kopf abreißen wird, wenn er davon erfährt!"

"Also besser lügen oder was?", gab Ezra herausfordernd zurück. "Du fliegst nicht allein, Mum!"

Sie lachte etwas.

"Doch, das werde ich."

"Wie gut sind solche Alleingänge gelaufen immer?", fragte Depa.

"Da ist was Wahres dran. Nein, Mum. Du wirst nicht alleine fliegen."

Ezra schüttelte den Kopf.

"Du nimmst mich mit."

Jetzt starrten beide ihn an. Hera schüttelte den Kopf.

"Nein."

"Doch das wirst du", beharrte Ezra und hatte die gleiche Miene wie sein Vater, wenn er kein Nein akzeptieren würde.

"Nein, weil ihr zwei die Letzten gerade seid, die was verlangen können!"

"Wie bitte? Ich bin der Captain deiner Staffel, du glaubst doch nicht allen ernstes, dass ich einfach so hier bleibe und Däumchen drehe!"

"Und ich neben dem General, deiner Staffel und deine Mutter."

Hera verschränkte de Arme.

"Nein. Du gehst nicht allein und du wirst auch nicht meine Staffel übernehmen. Ich lasse meine Leute nicht im Stich und dich schon gar nicht. Ende der Diskussion."

"Du wirst hier bleiben. Du hast mir erstens nichts zu sagen, zweitens würdest du gar nicht auf die Idee kommen, wenn ihr mich nicht belauscht hättet. Ich bin im übrigen stinksauer."

Wütend sah Hera sie an.

"Das war keine Absicht und außerdem kannst du es mir nicht verbieten. Ich bin erwachsen, du kannst mich nicht mehr betrafen, Mum!"

Ezra war verärgert. Erst wurde er von seinem Vater angeschnauzt und jetzt das?

"Moment, versuchst du mir Befehle zu geben? Egal wie alt du bist, du bleibst mein Kind und ich sagte nein."

Depas Lippe zitterte und sie zog ihre Beine an.

"Nicht streiten. Bitte nicht streiten. Nicht nochmal."

"Ach suspendierst du mich gerade, weil dir nichts Besseres einfällt oder was? Es ist meine Pflicht und niemand wird mich daran hindern das durchzusetzen!"

"Du hast gegenüber der Rebellion genug getan."

Sie stupste warnend in seine Brust.

"Ich werde alleine gehen!"

Chopper piepte leise und Depa stand auf. Wenn sie nicht aufhörten, dann wollte sie auch nichts mehr von ihnen wissen.

"Findest du das nicht etwas widersprüchlich, General?!"

Ezra starrte herausfordernd zurück.

"Wenn es für mich zu gefährlich ist, dann für dich auch! Entweder wir beide gehen oder niemand."

"Du hast mir keine Befehle zu machen, Ezra. Du wirst hier bleiben. Du und Depa hättet nichts davon hören sollen und... warum unterhalte ich mich mit dir, wenn du mich behandelst wie ein Kind?!"

Chopper schnaubte und fuhr sofort Depa nach. Er lachte laut auf.

"Warte mal ich behandle dich wie ein Kind? Du behandelst mich wie eines! Ich komme mit und das ist mein letztes Wort!"

Was die beiden Streithähne nicht bemerkten war, dass sich ihnen zwei weitere Spectres näherten. Die Eine hinter Ezra, der Andere hinter Hera. Kanan hatte nach seinen Kindern sehen wollen und Sabine nach Hera, wie es ihr dabei ging.

"Dein letztes Wort?"

Sie lachte.

"Du wirst hier bleiben! Ich werde die Staffel fliegen, du wirst hier bei deinem Vater und Sabine bleiben!"

"Nein, ich werde mitkommen! Höre auf mich ein kleines Kind zu behandeln! Falls du es vergessen haben solltest, aber ich bin genauso involviert in der Rebellion wie du, also fliege ich mit und leite meine Staffel! Dafür brauche ich nicht deine Erlaubnis!"

Sie wurden immer lauter.

"Doch, weil es meine Zelle ist, die du da führst und jetzt spiele nicht auf diese dumme Karte an! Ich bin der General, ich befehle und ich wurde für Jakku erbeten, im Einschluss das niemand davon erfährt, wenn du und Depa nicht zugehört hattet, wäre ich gar nicht in dieser Situation und müsste mich nicht vor dir rechtfertigen!"

"Oh jetzt diese Nummer, was? Soll ich auch noch vor dir zur Kreuze kriechen, General?!"

Ezra schnaube verächtlich.

"Wenn du fliegst, fliege ich mit. Vergiss es! Etwas Anderes werde ich nicht..."

Ein Klopfen unterbrach sie.

"Ah eine Mission nach Jakku, wovon keiner etwas wissen soll? Interessant."

"Schön, das man auch mal nach unserer Meinung fragt."

Hera fuhr zusammen und kehrte um, ehe sie in Kanans Augen blickte. Ihre Miene verzog sich etwas, während Sabine Ezra enttäuscht und wütend ansah.

"S-Sabine..."

Ezra zuckte förmlich unter ihrem Blick zusammen und hob die Hände.

"Hör zu. Es ist nicht so wie es geklungen hat, aber ich werde mitfliegen. Das.."

"Nein, wirst du nicht."

Diesmal war es Kanan, der das Wort ergriff.

"Ihr beide nicht. Weder du, Ezra."

Er sah zu seiner Frau.

"Noch du. Allerdings wäre eine Erklärung angebracht oder was meinst du, Sabine?"

"Äußerst angebracht und ich hoffe, dass es eine Gute ist, sonst war es das für diesen Tag definitiv", knurrte sie.

Hera seufzte.

"Meine Schuld, okay? Ich hab angefangen und es war mein Fehler. Lasst Ezra da raus. Und Depa."

Zu dieser kehrte sie um doch..da saß ihre Tochter nicht.

Auch Chopper war verschwunden.

Oh nein... Nicht schon wieder. Verdammt!

"Wir müssen da jetzt gar nicht drüber diskutieren. Die letzten Streitkräfte des Imperiums sind auf Jakku mit einer letzten Waffenfabrik, die zerstört werden muss. Sie brauchen ihren besten Piloten und ich werde mit ihr gehen."

Kanan lachte auf.

"Das glaubst aber auch nur du. Ihr beide werdet hierbleiben und wenn wir euch festhalten müssen."

Ezra wollte protestieren, aber Sabine kam ihm zuvor.

"Ihr seid Beide solche Starrköpfe. Mal im Ernst, denkt ihr nur an euch selbst? Ich bin ja auch jemand, der gerne kämpft, aber nicht hinter dem Rücken der Familie. Vertrauen ist das Stichwort, Ezra. Und auch du Hera. Aber habt ihr Mal zehn Sekunden drüber nachgedacht wen ihr da anlügen wollt?"

Sie schlug Ezras Hand weg.

"Fass mich nicht an, sonst vergesse ich mich komplett."

"Hey, Moment ich habe nur gesagt das ich mitfliegen will nicht das ich es gutheiße euch anzulügen. Das hat sie beschlossen nicht ich", verteidigte sich Ezra.

Kanan hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme.

"Ach...ist das so, Liebling?"

Hera seufzte.

"Ja. Das hatte ich vor."

Es zu bestreiten war zu spät. Aber diese gleichgültige, fast schon egoistische Art wie seine Frau da stand, mochte Kanan keinesfalls.

"Ach wirklich? Und du dachtest dir du verschwindest einfach mal mit unserem Sohn nach Jakku und niemand merkt etwas? Haltet ihr beide uns eigentlich für so blöd? Oder habe ich da etwas übersehen, General?"

Ezra seufzte und drehte sich zu seinem Vater um.

"Dad..."

"Du bist jetzt still, Ezra. Wir reden danach."

Der Jedi sah zu seiner Frau.

"Wie Sabine schon so treffend sagte. Findest du das eine Basis für Vertrauen?"

"Bitte hört auf."

"Ezra, sei still!"

"Aber..."

"Hör auf ihn anzufahren, Kanan. Ich hab den Mist gebaut, nicht er", erwiderte die Twi'lek.

Sabine schüttelte einfach nur den Kopf.

"Wir sollten Depa suchen. Dein Sohn hat nach ihr gefragt."

Sie war einfach nur wütend, enttäuscht und verletzt.

"Sabine, bitte lass es mich erklären. Ich wollte das nicht. Ich wollte nur nicht, dass Mum alleine dahinfliegt und das wird sie auch nicht!"

Er drehte sich zu seiner Mutter um.

"Du nimmst mich mit."

Hera drehte sich wieder zu Ezra um.

"Nein, und das ist jetzt überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt um das auszudiskutieren. Du hast den Todesstern zerstört, den Rest mache ich."

Sabine schüttelte einfach nur ungläubig den Kopf.

"Was ist mit euch los? Wer steht da gerade vor mir? Mein Mann? Meine Schwiegermutter? Captain oder General? Oder zwei Kinder?"

"Ich würde eher sagen zwei Soldaten, die nur ihre Befehle befolgen wollen und denen egal ist, ob sie ihre Familie belügen und hintergehen. Oder ob sie deren Vertrauen brechen", kommentierte Kanan kühl.

"Meine Frau und mein Sohn. Wow. Womit habe ich das eigentlich verdient? Oder mehr wir."

Sabine schüttelte den Kopf.

"Ich gehe Depa suchen. Wenn der gnädige Herzog es auch empfindet seine Schwester zu suchen, kann er mitkommen."

Hera sagte nichts.

"Sabine, ich begleite dich. Der General und der Captain haben offenbar noch etwas zu erklären."

Kanan schnaubte und drängte sich an Hera und Ezra vorbei.

"Wenn ihr fertig mit eurem Militärgehabe seid und euch daran erinnert, was wir jetzt haben, dann reden wir weiter. Aber wir müssen euch wirklich danken. Wenn einer von euch beiden das nächste Mal wieder Vertrauen anspricht, dann wissen wir ja was das in eurer Sprache bedeutet."

Ezra sah beide wie erstarrt an.

"Moment, ihr versteht..."

"Wir verstehen genug, Ezra. Das deine Mutter die Rebellion an erster Stelle setzt ist ja nichts ungewöhnliches, aber jetzt auch noch du..."

Kanan schüttelte enttäuscht den Kopf.

"Komm, Sabine."

Die Mandalorianerin schüttelte den Kopf und ging ebenfalls aus dem Raum.

Als die Tür sich schloss, ließ Hera sich auf ihren Sitz nieder.

"Verdammt."

Ezra ließ sich ebenfalls auf einen nieder und musste erstmal verarbeiten, was sich gerade abgespielt hatte. Die Kurzform: Seine Frau war sehr wütend und enttäuscht und sein Vater war sehr wütend und enttäuscht, hinzu kam das beide unheimlich verletzt waren und....die Vertrauensfrage zwischen ihnen stand. Er wollte etwas sagen, aber konnte es nicht. Seine Kehle wirkte wie zugeschnürt und er fühlte sich einfach schrecklich.

Auch Hera fühlte sich nicht anders. Aber..aber bei Kanan fühlte sie selbst auch nur Wut.

"Es tut mir leid", murmelte sie. Ezra antwortete nicht. Stattdessen rieb er sich über die Augen und atmete aus.

"Ich begleite dich morgen. Dann ist das wenigstens nicht umsonst gewesen."

"Nein. Ich will das nicht", gab sie zurück. "Du bleibst hier."

"Wir haben gerade Sabine und Dad sehr verletzt von Depa mal ganz zu schweigen. Wir ziehen das durch, gemeinsam. Ich habe auch Verpflichtungen gegenüber der Rebellion. Wieso willst du mich nicht fliegen lassen?!"

"Weil ich das alleine mit mir selbst abklären will, also lass den Blödsinn! Du bleibst hier!"

"Oh sind wir wieder auf der Alleingangsschiene? Und ihr wundert euch von wem ich das habe!", schnaubte er abwertend und verschränkte die Arme.

"Soka hatte Recht...."

"Mit was? Hat sie etwa..zugelassen das ihr lauscht?", fragte sie.

"Depa und ich sind ihr nicht verborgen geblieben, so viel stand fest", murmelte Ezra.

"Sie hat gesagt, dass einem die Vergangenheit nicht aufhalten darf und das man auch bereit sein muss den Frieden anzunehmen und es zu versuchen. Und..."

Er sah zur Tür.

"Das man keine Mission machen sollte, wenn man zuvor gestritten hat. Und da kann ich ihr aus eigener Erfahrung zustimmen..."

Er rieb sich über die Arme.

"Das wirst du auch nicht. Du bleibst hier."

Sie stand auf und nahm ihr Werkzeug.

"Du willst also fliegen? Ganz allein und mit dem Streit zuvor? Muss ich dich daran erinnern, was bei eurem letzten Streit los war und du abgehauen bist?", fragte er leise und zog die Beine an.

"Das kann aber nicht mehr passieren", murmelte sie und schob den Kasten in eine Nische.

"Und was wenn doch? Du kannst nie wissen, was passieren wird." Er sah aus dem Fenster. "Du lässt mich nur nicht mit, weil du das alleine tun willst. Wieso willst du das?"

"Weil ich allein angefangen habe und es alleine beenden möchte. Es ist nicht so einfach, wie ihr alle euch das ausmalt."

"Ach ja? Mum, ganz ehrlich wann war etwas überhaupt mal einfach?"

Ezra sah zu ihr.

"Ich verstehe dich. Mehr als du glaubst. Du bist nicht die Einzige, die nur von Krieg gezeichnet ist. Oder mehr vom Imperium..."

Er erschauerte etwas und schloss die Augen.

"Aber ich bin sehr glücklich und weißt du wieso? Da das Imperium gestürzt ist weiß ich, dass es nie wieder jemanden so ergeht wie mir damals. Das keine Kinder mehr als Testobjekte verwendet und als solche gefoltert werden. Das das endlich vorbei ist."

"Ich sage doch nicht, das ich dieEeinzige bin. Aber ich will es auf meine Weise beenden. Und zwar allein. Für mich hat es allein angefangen, ich bin froh euch zu haben aber..wenn ich hier bin, allein, dann erinnert mich das daran das nicht alles was ich habe selbstverständlich ist.."

Ezra öffnete die Augen und sah sie mit einem emotionslosen Blick an.

"Ach....und du denkst, das das für mich selbstverständlich ist oder was?"

Seine Stimme war merkwürdig ruhig.

"Natürlich nicht, das meinte ich doch gar nicht!"

Sie warf die Hände in die Luft.

"Lassen wir es einfach."

Er schnaubte und erhob sich.

"Du hast immer davon geredet, dass wir zusammen alles schaffen, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen und das Neue begrüßen muss. Aber du befolgst kein einziges deiner Worte und bist auf diesen Alleingang absolut versessen. Ich verstehe dich, aber ich verstehe auch Dad. Für ihn es ist das Wichtigste, dass wir zusammen und sicher sind. Aber weder er, noch du bist bereit die Seite des Anderen zu verstehen."

"Ich will um eure Sicherheit wissen und unser Zusammensein. Und ich verstehe ihn, dass er sich Sorgen macht."

Seufzend wies sie zur Tür.

"Wenn du gehen willst, dann geh zu deinem Vater. Ich halte dich nicht auf, nur bei diesem Angriff. Du bist nicht dabei."

"Oh, wenn ich gehe, dann gehe ich weder zu ihm noch zu Sabine. Ich habe keine Lust heute ein drittes Mal angeschrien zu werden."

Er sah sie einen Moment an.

"Tja, dann werde ich mich euch wohl beugen müssen und eurem Befehl gehorchen, General. Nur erlaubt mir ein letztes Wort. Wenn ihr meine Staffel führt, dann bin ich ab jetzt überflüssig."

Sie blinzelte.

"Wie bitt-.."

Ezra unterbrach sie sofort.

"Meine Aufgabe war es die Phoenix - Staffel zu führen, nachdem du zum General ernannt worden bist. Da du offenbar meine Hilfe nicht mehr benötigst und es keinen weiteren Grund gibt, quittiere ich somit meinen Dienst als Captain. Du brauchst mich offenbar nicht mehr."

Hera schüttelte den Kopf.

"Das ist nicht wahr, ich will nur das du nicht daran nicht teilnimmst..."

"Weil du es alleine machen willst, habe schon verstanden. Siehst du es nicht? Es gibt für mich keinen Grund noch länger eine Staffel zu führen, wenn ich von meinem Vorgesetzten einfach so abgelöst werde."

Ezra hob die Hände

"Gut, ich verstehe. Ich werde niemals so gut wie du sein. Alles kapiert."

"Was? Nein, Ezra. Das stimmt nicht. Du bist ein sehr guter Pilot. Wirklich."

"Und das sind die Worte einer Mutter, die ihr miserables Kind aufheitern will, und lügt, um die Wahrheit zu verschleiern. Ja, du hast Recht. Unter diesen Umständen sollte ich nicht mitfliegen. Ich kündige, General."

Er machte eine kurze Verbeugung und war dabei aus dem Raum zu gehen.

"Lass mich doch jetzt nicht so stehen", sagte sie und ihr Herz schmerzte fürchterlich.

"Wieso? Wurde mit mir doch den ganzen Tag gemacht. Und wofür? Meine Mutter hält mich für nicht fähig, mein Vater und meine Frau denken ich hätte ihr Vertrauen gebrochen und meine Schwester ist wahrscheinlich sehr wütend auf mich. Super. Toll, danke."

Er schnaubte.

"Viel Erfolg, General ."

Damit verließ er den Raum und die Tür fuhr mit einem leisen Zischen zu. Hera sank auf ihren Sitz und tat ihre Hand an die Stirn.

"Ich suche doch nur meinen Platz..", sagte sie leise. Wie konnte ein Tag, der so schön begonnen hatte....nur so katastrophal enden? Es war einfach nur schrecklich. Zu schrecklich.

Am Abend war es stiller, als am Morgen gewesen. Ein böses Omen schien über ihnen zu liegen. Alle gingen sich irgendwie aus dem Weg. Selbst Lydia und Tristan bemerkten das, als sie eigentlich nur ihre Tochter abholen wollten. Depa wurde von den Zwillingen, Caleb und Katan beschäftigt und getröstet. Sie wussten zwar nicht genau, was passiert war, aber sie waren für ihre Freundin da. Für ein Teil ihrer Familie. Doch Caleb hatte das Gefühl, dass irgendetwas bei seinen Eltern schief hing. Also war es seine Aufgabe das wieder gerade zu rücken. Als Sabine ihn abholte hatte er eigentlich auch schon einen gewissen Plan. Da war er wie sein Vater. Mit einem kaum unterdrückten Grinsen tapste Caleb mit seinem Vater durch den Palast. Ezra sollte ihn in die Wohnung begleiten wo seine Großeltern, mütterlicher Seite, warteten. Dieser war ungewöhnlich still und lachte und scherzte nicht so wie sonst. Nein er schien sehr nachdenklich zu sein. Doch das würde sich sofort ändern.

Caleb spickte um die Ecke, wo Sabine vor Almeck weg wich und ihren Weg aufnahm.

Er verstand zwar kein Wort, aber sie kam auf ihn zu.

Showtime.

Er grinste und rannte lachend weg. Ezra versuchte seine Hand zu greifen, aber der Kleine war zu schnell. Er lief seinem Sohn nach, der direkt hinter der Ecke verschwand.

"Kleiner!"

Blindlings musste das Geschehen, was geschehen musste. Ezra lief voll und ganz in die Mandalorianerin, die in den Jedi lief und beide nicht wollten, das der Andere umfällt. Somit kam es, dass beide das Gleichgewicht verloren und am Boden landeten.

Ezra landete auf Sabine, die am Boden lag. Seine Hand an ihrem Kopf. Beide sahen sich etwas verdattert und vollkommen überrascht an.

"Mummy tollpatschig wie Daddy!"

Caleb lachte laut los und grinste seine verdatterten Eltern an. Ezra sah in Sabines Augen.

"....äh Hey?"

Ihr Herz klopfte etwas und sie atmete etwas schneller.

"Selber hey..."

Sabine lächelte etwas, Ihre Nasenspitzen lagen aneinander.

"Dein Sohn ist ziemlich frech, Liebling."

Caleb kugelte sich am Boden und lachte.

"Er..ist auch dein Sohn", erwiderte sie. Beide sahen die Sehnsucht in den Augen.

"Mummy, Daddy knutschen!"

Ezra lächelte.

"Habe ich dir schon mal gesagt, dass deine Augen einfach atemberaubend schön sind?", flüsterte er. Die Mandalorianerin wurde etwas verlegen.

"Deine sind es auch."

"Ach wo. Deine schlagen meine um Längen. Wie alles an dir."

Er schluckte.

"Das von vorhin...es tut mir wirklich Leid."

Caleb wurde es zu langweilig und er kletterte kurzerhand auf den Rücken seines Vaters.

"Daddy Bett!"

Sabine wurde etwas an den Boden gedrückt.

"Ich..ich hab überreagiert. Es..es tut mir auch leid. Ich will nicht streiten und dich auch nicht anschreien.."

Nun waren ihre Lippen nur einige Millimeter entfernt.

"Und ich wollte euch nicht verletzen. Dich nicht verletzen. Ich wollte doch nur mit wegen Mum. Sie soll das nicht alleine tun und euch nicht Bescheid geben wollte ich auch nicht."

Er küsste ihre Wange.

"Ich hasse es zu streiten. Vor allem mit den Menschen, die mir die Galaxis bedeuten. Ich liebe dich."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich weiß was du meinst. Bei meiner hätte ich nicht anders reagiert. Und ich vergesse es schon. Ich liebe dich auch."

Sie nahm ihn am Kragen und küsste ihn sanft. Ezra erwiderte den Kuss glücklich und schloss die Augen. Caleb kicherte und klatschte in die Hände.

"Ja! Mummy und Daddy lieb!"

Sabine löste sich vorsichtig von ihm.

"Caleb, deine Mummy will noch gerne mal aufstehen, willst du runter?"

"Nein..", kam es murrend zurück und er klammerte sich an seinen Vater. Ezra grinste.

"Oh ich habe so ne Idee."

Er erhob sich langsam, aber so das sein Sohn nicht runterfallen konnte.

"Na gefällt dir das? Daddy Pferdchen spielen?"

"Ja!"

Sabine lächelte und erhob sich langsam.

"Na geht doch."

Sie strich ihre Kleidung zurecht.

"Daddy!"

Ezra schnaubte und krabbelte zu Sabine.

"So und jetzt nimmt dich Mummy hoch. Okay, Schatz?"

Sabine nahm amüsiert ihren Sohn hinauf auf ihren Arm. Dann gab sie Ezra ihre Hand.

"Komm. Ich helfe dir."

"Ich danke dir, Prinzessin."

Er küsste sie zärtlich, wobei Caleb strampelte. Dann legte er den Kopf schief.

"Daddy, mir einfallen. Depa traurig."

Sabine erwiderte lächelnd und löste sich schnell wieder.

"Was?"

Caleb nickte.

"Depa ganz traurig. Wegen Oma, Opa und Daddy. Glaube ich."

Ezra seufzte.

"Na das habe ich verzettelt." Er strich ihm über die Wange. "Wo ist sie jetzt, Kleiner?"

"Oma und Opa Raum. Sie geregnet hat, Daddy."

Ezras Herz schmerzte bei diesen Worten.

"Also bei meinen Eltern."

Sabine küsste ihren Sohn auf die Stirn. Caleb nickte.

"Ja!"

Ezra rang sich ein Lächeln ab.

"Dann werden wir Tante Depa ganz schnell glücklich machen."

Sein Sohn klatschte.

"Ja, Daddy!"

Sabine sah lächelnd ihren Mann an.

"Lass uns zu ihr gehen."

Ezra nickte.

"Das sollten wir tun."

Caleb gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann klatschte er in seine kleinen Hände.

"Los!"

Die Mandalorianerin schmunzelte und warf ihn hoch, wobei Caleb laut lachte und sie ihn wieder auffing.

"Mein kleiner Engel!"

Ezra hob eine Braue und legte einen Arm um sie.

"Unser kleiner Engel, Love."

"Daddy eifersüchtig!"

"Daddy ist auch eifersüchtig, wenn Mummy nicht bei ihm ist."

Sie küsste ihr Baby auf die Wange.

Ihr Mann verdrehte die Augen.

"Nein, bin ich nicht. Ich bin nie eifersüchtig."

"Mummy, Daddy nicht lügen."

Sabine konnte nicht anders und lachte über Ezras verdutztes Gesicht.

"Caleb, du bist wundervoll."

Lachend küsste sie Ezra auf die Wange.

"Wow...er kann schon fühlen, wann jemand die Wahrheit sagt oder nicht.."

Der Jedi grinste breit und gab seinem Sohn einen Kuss.

"Sehr gut, Kleiner! Ich bin stolz auf dich."

"Daddy!"

Caleb küsste ihn auf die Nase und strahlte.

"Daddy auch wundervoll, Mummy."

"Ja, ich weiß. Willst du wissen, wie Mummy das belohnt?"

Sie nahm Ezra am Kragen und küsste ihn zärtlich.

Dieser erwiderte den Kuss und grinste breit.

"Mummy hat die besten Belohnungen, mein Sohn. Zumindest für deinen Daddy."

Sie lösten sich lächelnd voneinander und Ezra strich über Calebs Haar.

"Wie wäre es mit ein paar Keksen? Rosa hat vorhin frische gebacken. Die kannst du mit Mummy holen, wenn du willst."

Caleb grinste und wurde runter gelassen.

Er zog sofort an der warmen, weichen Hand seiner Mutter.

"Ja, ich komme ja schon."

"Er hat genauso einen süßen Zahn wie du."

Ezra zwinkerte Sabine zu, die wusste das ihr Mann erstmal allein mit Depa reden wollte.

"Mummy, komm. Kekse heitern auch Depa auf!"

Sie nickte leicht und sah aufmunternd zu Ezra.

"Na vielleicht auch Uj-Kuchen?"

Calebs Augen leuchteten.

"Ja! Uj - Kuchen!"

Das hatte er definitiv von seiner Mutter. Ezra lächelte und sah den beiden einen kurzen Moment nach, dann war er mit schnellen Schritten bei Bos und Davids Zimmer angelangt. Er hob die Hand und klopfte vorsichtig.

So...dann wollen wir mal den Mist wieder ausbügeln, den du verzapfst hast, Jarrus...

Die Tür öffnete sich und ein wildfremdes, kleines, zierliches, fast schüchternes Mädchen spickte mit ihren ganz hellgrünen, verblassten Augen hervor.

"Ja?"

Ezra blinzelte.

"Äh.."

Wer zur Macht war das denn?

"Ich bin auf der Suche nach meiner Schwester. Depa?"

Darauf war er jetzt nicht vorbereitet. Wer war dieses Mädchen?

Sie lächelte etwas.

"Komm rein. Tante Lydia, da ist jemand für dich!"

Das kleine Mädchen schob die Tür auf. Ezra lächelte und reichte ihr die Hand.

"Ich bin übrigens, Ezra. Dein Onkel Tristan ist mein Schwager."

Sie ergriff sie und ihre Augen wurden für einen Moment ganz hell.

"Brianna. Mein Name ist Brianna. Du bist ein Jedi oder?"

Ezra blinzelte.

"J-ja, aber woher.." Er sah sie genauer an. "Du kommst mir irgendwie bekannt vor.."

"Das sollte dich nicht überraschen, Ez. Du kennst ihren Vater gut."

Tristan erschien und nahm Brianna hoch. "Depa ist übrigens bei Katan und den Kleinen. Sie wollten nicht von ihrer Seite rücken."

Sie lächelte und strich über ihr weißes Haar.

"Sehe ich Papa so ähnlich?"

"Allerdings, du Hübsche."

Er lächelte und Ezra blinzelte. Dann fiel es ihm ein.

"Moment...Antonis Tochter?"

Brianna kicherte.

"Meine Mutter ist Kida. Die Freundin von Lydia."

"Lydia wollte das ich dich hole." Tristan winkte Ezra hinter sich her. "Und was ist es diesmal?"

Ezra seufzte.

"Frage nicht. Irgendwie habe ich es geschafft mich mit meinen Eltern, meiner Schwester und dann auch noch mit Sabine zu verkrachen. Aber mit ihr ist wieder alles gut, keine Sorge. Sie und Caleb holen Kekse und Uj - Kuchen."

"Wirklich? Kuchen?"

Sie lächelte.

"Meinst du Papa ist böse, wenn ich ohne ihn esse? Er und Mama kommen doch eh so spät."

Tristan stupste ihr auf die Nase.

"Nein, ich denke er freut sich, wenn seine Prinzessin fröhlich ist. Wir machen es uns richtig schön gemütlich."

Sie kamen in den Wohnraum. Ezra hob die Hand.

"Hey..."

Depa lag bei Bo lustlos auf dem Schoß, während die Kleinen fast verzweifelt versuchten sie aufzuheitern. Katan schnaubte.

"Das ist schwerer, als Mummy aufzuheitern."

Brianna wurde runter gelassen und tapste zu Katan.

Bo sah auf.

"Guten Abend. Depa, schau doch mal."

Die Twi'lek drehte ihren Kopf etwas.

"Hey.."

Ezra rieb sich verlegen den Nacken.

"...können wir reden? Jetzt?"

Anakin beugte sich zu seiner Schwester.

"Ich glaube Onkel Ezzy hat Mist gebaut."

"Das ist definitiv so."

Padmè nickte ihm zu.

"Brianna, Katan, wollen wir was spielen? Du auch, Bo?"

Sie seufzte und strich Depa über den Kopf.

"Na komm. Kopf hoch, durchhalten und rennen."

Depa sah zu Ezra und nickte nur leicht. Die kleine Twi'lek kletterte von Bos Schoß und trottete zu Ezra. Anakin sah zu Katan.

"Das wird schon. Ezzy kann sie immer aufheitern."

"Na du bist ja optimistisch", kommentierte Tristan schmunzelnd.

"Sabine und Caleb kommen auch gleich. Und man hat mir gesagt, dass sie Kuchen und Kekse bringen."

Darauf waren die Kleinen voll ganz und beschäftigt.

Depa rieb sich die Arme, bevor ihre Lekku sich mehr und mehr hingen ließen.

"W-was gibts?"

Sie und Ezra waren in einem Nebenraum, wo sie alleine waren. Der Ältere seufzte und kniete sich hin.

"Zuerst ich bin ein solcher Idiot und zweitens es tut mir schrecklich Leid, dass wir vor dir gestritten haben."

Sie schüttelte den Kopf.

"Tut es nicht, sonst würdet ihr das nicht ständig abziehen."

"Nein...Depa, es tut mir wirklich Leid. Ich hasse auch wenn wir streiten. Es ist doch nicht so, dass ich das provozieren würde."

"Aber? Ich bin nicht gegen euch, aber ich will nicht, das ihr beide geht", schnaubte sie.

Ezra seufzte.

"Da musst du dir keine Gedanken drum machen. Mum kannst du nicht davon abhalten, aber ich bin raus. Ich bleibe hier."

"Soll ich mich jetzt besser fühlen? Ihr lasst mich alle immer allein und denkt nicht mal fünf Sekunden, was ich davon denke.."

Depa kletterte auf einen Stuhl.

"Depa...."

Er legte eine Hand auf ihre Schulter.

"Das kommt nicht mehr vor. Das wird das letzte Mal sein. Ich hasse es ja auch, aber du bist nie allein. Ich denke immer daran wie du dich fühlst und das tun Mum und Dad auch. Nur manchmal sind Erwachsene...ziemlich dumm und egoistisch."

"Dann will ich nie erwachsen werden."

Sie zog ihre Beine an. Ezra schmunzelte. Er konnte nicht anders.

"Da bist du anders, als ich es früher war.."

"Ach ja?"

Sie vergrub sich mehr und mehr.

"Als ich ein Kind war...na ja vielleicht ist das eher der falsche Ansatz. Ich war nie wirklich ein Kind, aber lassen wir das. Früher wollte ich um jeden Preis erwachsen werden und es sein. Und um ehrlich zu sein habe ich mich auch immer dafür gehalten. Ich habe es gehasst, wenn ich als Kind, als Kleiner oder als kid bezeichnet wurde."

"Du bist aber eines", murmelte sie.

"Depa, als Kind kannst du mich nun wirklich nicht mehr bezeichnen."

"Bei deinem Trotz und deiner Starrköpfigkeit schon."

Er blinzelte.

"Wie bitte? Jetzt übertreibst du aber."

"Es ist aber wahr."

Ezra verschränkte die Arme und seufzte.

"Depa, ich wollte eigentlich mich entschuldigen und mit dir reden und nicht darüber diskutieren."

"Du hast doch angefangen", protestierte sie. Er seufzte. War ja klar.

"Okay vergessen wir das. Der Punkt ist, dass ich hierbleibe und dich nicht alleine lasse. Und es tut mir Leid."

Depa sah auf. Hinauf in seine Augen.

"Was ist wenn es ein Trick ist? Du nachts mit Mum abhaust? Ich weiß nicht."

Ezra schüttelte den Kopf.

"Das werde ich nicht. Sabine würde mich umbringen und Dad sowieso. Nein, ich bleibe hier, Kleines."

Er seufzte.

"Ich werde niemals mehr wieder bei einer Mission der Rebellion fliegen."

Sie stand auf.

"Wirklich?"

Er nickte.

"Ich habe gekündigt, Depa."

Ihre Augen weiteten sich.

"W-warum?"

"Weil ich nicht länger gebraucht werden. Mit dieser Schlacht findet die Rebellion ihr Ende. Und Dad hat Recht. Es ist Zeit nach Vorne zu sehen und sich davon zu befreien."

Er strich über ihre Lekku.

"Mandalore bleibe ich natürlich weiterhin als Pilot erhalten."

Depa fiel ihm in die Arme.

"Streitet bitte nicht mehr."

"Das kann ich dir nicht versprechen, aber ich verspreche dir, dass wir es versuchen werden zu verhindern."

Er drückte sie sanft an sich.

"Ich bleibe bei dir, Zwerg."

"Ich mag das nicht wenn ihr streitet."

Sie drückte sich an ihn.

"Ich hab euch doch so lieb."

"Und wir dich, Süße. Vergiss das niemals."

Ezra wog sie sanft hin und her.

"Du bist doch mein Zwerg. Mein kleiner süßer, frecher Padawan. Ich werde dich immer lieben, Kleines."

Depa lächelte.

"Danke.."

Beide hielten sich fest im Arm und waren einfach nur froh das alles geklärt war. Sabine stand mit Caleb lächelnd im Rahmen, der eine ganze Dose voller Kekse hielt. Ezra lächelte.

"Ich glaube dein Neffe möchte seine neueste Errungenschaft mit dir teilen."

"Kekse!"

Depa lächelte breit.

"Kekse!"

Sabine hob einen Kuchen hoch.

"Uj-Kuchen, Schatz."

Lächelnd sah Ezra wie seine kleine Schwester ihm einen Kuss gab und dann mit Caleb zu den Anderen verschwand, wo sie ein lautes "Kekse" vernahmen. Er erhob sich und trat zu seiner Frau.

"Und damit wäre wieder Frieden. Nun zumindest bei ihr."

Sie lächelte und hob ihm ein Stück Kuchen hin.

"Sagen wir es mal so, das wir das mit deinem Dad auch hinkriegen."

"Danke, aber ich verzichte..."

Ezra seufzte.

"Das sagst du so leicht. Er hat sich abgekapselt und seine Schilde erhoben, dass macht er nur wenn er richtig sauer ist. Gott, ich habe wirklich ein Talent dafür Ärger zu verursachen.."

Sabine sah ihn mitfühlend an.

"Lass uns mit ihm doch später reden? Dann können wir uns jetzt noch etwas an den Kleinen erfreuen. Hast du das kleine Mädchen gesehen? Sie ist zu süß."

"Sie ist Antonis Tochter." Er zuckte die Schultern. "Das ist lieb von dir, aber ich glaube ich würde die Kleinen nur ablenken mit meinen Gefühlen. Depa ist gerade wieder einigermaßen gut drauf. Sie wird nicht mehr befürchten müssen, dass ich gehe."

"Ach komm. Bitte. Ich will dich nicht nachher nur einmal sehen können, bevor ich wieder los muss."

Sie zog bittend an seinem Ärmel. Er seufzte.

"Sabine, ich will dich nicht runterziehen. Außerdem habe ich auch noch etwas Papierkram auf meinem Schreibtisch. Almeck war so frei und meinte, dass ich das doch bearbeiten könnte."

Sie rieb sich den Arm und seufzte.

"Na schön.. Wenn du Hilfe brauchst sag es bitte."

"Immer, Liebling."

Er küsste sie auf die Wange.

"Wir sehen uns später. Ich werde jetzt etwas arbeiten und dann mal versuchen meinen Vater zu finden. Und wenn es gut läuft...na ja vielleicht kriege ich noch meine Mutter zum Reden. Obwohl sie ziemlich wütend auf mich sein dürfte.."

Sabine zuckte die Schultern.

"Ich kann ja mal zu ihr, wenn du willst."

"Wenn sie dich lässt." Ezra seufzte. "Es war nicht geplant, aber was hätte ich sonst machen sollen? Ich meine das sagt doch von ihrer Seite her alles."

Er zuckte die Schultern und wollte gehen.

"Vielleicht weiß sie selbst nicht was sie will."

Die Mandalorianerin stellte den Kuchen ab.

"Na ja sie will offenbar fliegen. Das kann sie ja jetzt tun wo der Posten wieder frei ist."

Er öffnete die Tür und wollte raus auf den Flur. Sie ergriff seine Hand und küsste ihn für einen Moment.

"Denk nochmal drüber nach, okay?"

"Es gibt nichts mehr zu überlegen, Sabine. Es ist jetzt ohnehin bedeutungslos."

Er erwiderte den Kuss.

"Bis später, mein Herz."

Damit war er verschwunden.

Sabine seufzte und trat mit dem Kuchen zu den Kleinen hinein. Die Mädchen hatten sich sofort in das Haar von Brianna verliebt, was weiß und lang war. Sie flochten es liebevoll, während das junge Mädchen versuchte still zu halten.

Katan kicherte.

"Tante Sabine, du musst auch deine Haare uns geben."

Tristan schmunzelte amüsiert.

"Das macht eure Sabby bestimmt gerne."

Caleb kicherte und gab Depa einen Kuss auf die Wange.

"Alles wieder gut?"

Sie nickte lächelnd.

"Jap, alles gut."

Sabine sah ihn böse an, bevor sie sich setzte und Brianna begutachtete.

"Ist das okay?"

"Mir geht es sehr gut", kicherte sie und betrachtete ihre Haare.

"Jetzt du", lachte Padmè und kletterte zu ihrer Tante. Anakin und Caleb kicherten.

"Mädchen.."

Depa grinste verschmitzt und sah sich Calebs Haar an. Wieso eigentlich nicht?

"Mit deinen kann man auch was machen", kicherte sie.

Brianna lachte leise.

"Ist das nicht gemein?"

"Nein, Mummy!"

Caleb versuchte vor Depa wegzulaufen, aber das scheiterte kläglich. Tristan lachte.

"Tut mir Leid, Kleiner. Gegen Frauen hast du keine Chance."

Sabine schmunzelte und sah zu ihrem Sohn.

"Ist gleich vorbei.."

An der Tür klopfte es und Ant spickte hinein.

"Hallo?"

Brianna stand auf.

"Papa!"

Das kleine Mädchen sprang in Antonis Arme. Padmé und Anakin strahlten Ant an. Caleb war nun in Depas Händen und hatte Zöpfchen in seinem Haar.

"Mummy!"

Sabine fand, dass er sehr süß aussah.

"Du siehst ziemlich gut aus."

Sie strich über seinen Kopf.

"Guten Tag, bist du zum Abholen verschlagen worden?"

Ant lächelte und schüttelte Tristans Hand.

"Ja, meine Frau musste zu einem anderen Arzt und ich hab mein Schwert zur Reparatur bringen müssen."

Er küsste seine Tochter auf den Kopf.

"Alles okay?"

"Alles in Ordnung", bestätigte sie und nickte. Er legte ihre Strähne über die Schulter.

"Die Kleinen haben wunderbar gespielt oder sind eher noch dabei. Können wir dir Kuchen oder Kekse anbieten?" Tristan lächelte. "Sie sind ganz verrückt danach."

Caleb gab seiner Mutter einen Kuss.

"Mummy lieb." Er sah zu Depa. "Depa auch."

Beide lächelten sich an.

"Wir dich auch", erwiderte seine Mutter. Depa nickte glücklich. "Ja."

Ant lächelte und nickte amüsiert.

"Sehr gerne. Wir müssen auch bald gehen. Lydia und Kida wollen nach dem Termin noch irgendwohin."

Katan kicherte.

"Mehr spielen."

Brianna bekam einen Rekorder mir Kopfhörer. Caleb warf einen Blick auf Antonis Tochter, kletterte vom Schoß seiner Mutter und hielt ihr einen Keks hin.

"Möchtest du auch? Rosa macht die Besten."

Sie blinzelte und lächelte.

"Danke dir."

Brianna nahm ihn an sich.

"Willst du mithören?"

Ant schmunzelte und schüttelte den Kopf, sowie Sabine. Caleb nickte.

"Sehr gerne.."

Tristan grinste und beugte sich zu Sabine.

"Da fängt aber einer früh an. Ein echter Gentleman, da kommt er nach seinem Vater", raunte er ihr zu. Anakin kicherte und sah zu Sabine.

"Tante Sabine, wann besucht uns Akira mal wieder?"

"Tja, ist auch unser Sohn."

"Also da habe ich bei Bria nichts zu befürchten", lachte Ant leise.

Die Mandalorianerin sah zu Anakin.

"Weiß ich leider noch nicht. Sie sind grade auf Shogun."

Padmè sah skeptisch zu Sabine und spielte mit Katan weiter, während Brianna Caleb ein bisschen Musik zeigte. Tristan tätschelte Anakins Kopf.

"Aber ich bin mir sicher, dass er bald zum Spielen kommt. Eure Eltern wollen euch auch gleich abholen."

Anakin rieb sich über die Augen.

"Mummy und Daddy sind morgen nicht da. Aber dafür kommen Daddys Brüder!"

Tristan sah zu Sabine.

"Sag mal hat das ein Grund weswegen sie nicht da sind? Und hat das zufällig was damit zu tun, dass Ezra wieder weg ist?"

Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Nein, nicht ganz. Sie sind unterwegs um das Imperium komplett zu erledigen."

Ant sah sie einen Moment an.

"General Syndulla.. ich sage euch, ich habe keine Lust sie nochmal..na ja raus zu holen", gab er leise zu ihr zurück.

"Das wird nicht geschehen."

Padmè kicherte.

"Vielleicht spielen wir verstecken."

Die Kleinen strahlten.

"Ja!"

Tristan lächelte und sah in die Runde.

"Eins, zwei..."

Ehe man es sich versah liefen alle sechs Kleinkinder in verschiedene Richtungen.

"Oh das wird interessant."

Depa kicherte und rannte woanders hin.

Sabine erhob sich.

"Wie war das von Max? Suchen, finden, kitzeln?"

"Ich bin gespannt wie gut Mandalorianer im Suchen sind", meinte Ant amüsiert und stellte die Musik ab. Tristan lachte leise auf.

"Oh ich auch. Na komm, Sabby. Suchen wir die Kleinen."

Die junge Herzogin lächelte und sie gingen auf die Suche um die Kleinen zu erfreuen.

###

Währenddessen war Ezra an seinem Schreibtisch und unterschrieb gerade ein Dokument. Seufzend hielt er inne und streckte sich. Er saß noch nicht lange an seiner Arbeit, aber irgendwie schien es Ewigkeiten zu dauern. Almeck hatte ihm auch viel dahin geknallt und das wortwörtlich. Er schien keine Scheu zu haben seinen neuen Posten auszukosten. Arbeit um Arbeit, in der Nähe seiner Frau und noch ein Anhänger der ihn nicht leiden konnte. Toll.

Wie gerne er diesen Wichtigtuer loswerden wollte..am Besten genau wie das Imperium. Aber nein, natürlich nicht. Ein Übel musste ja immer bleiben.

"Tja und als ob das noch nicht genug wäre sind sie wieder zerstritten. Wunderbar."

Seine Eltern. Vor einem Einsatz, dass war schon immer das Glücksomen gewesen. Schon immer. Das letzte Mal war seine Mutter geschnappt worden.. Das Mal danach war er von Sklavenjägern geholt worden und im Anschluss hatte es dann auch noch seine Eltern erwischt von diesem Stalker seiner Mutter. Immer wenn sie gestritten hatten passierte irgendetwas und ganz ehrlich..Ezra wollte auf keinen Fall, dass nocheinmal so etwas geschah. Denn immer wenn die beiden sich stritten hatte er es bisher jedes Mal geschafft dazwischen zu gelangen. Jedes verdammte Mal. Und er wollte niemals zwischen seinen Eltern stehen. Aber diesmal hatte er es wohl bei seiner Mutter geschafft.

Und das war das Schlimmere. Er hatte sich mit seiner Mutter nur selten gestritten, aber noch nie so..so endgültig. Das er gekündigt hatte musste ihr ziemlich weh getan haben, aber was hätte er auch machen sollen? Einfach hinnehmen, dass man ihn ihn zur Seite tat, weil sie wusste, dass sie es besser machte? Er war überflüssig und seine Mutter war immer der beste Captain und Staffelführer gewesen. Das hatte sich mit ihrer Beförderung nicht geändert. Er gab ihr nicht die Schuld für das, was vorhin im Cockpit vorgefallen war, aber er hätte sie gerne zuvor überzeugt das nicht im Geheimen zu tun. Er konnte vom Glück reden, dass Sabine nicht mehr wütend war... Aber was sein Vater betraf.. er dachte wirklich, er wäre einfach mitgeflogen ohne was zu sagen. Das wäre er niemals, er war doch nicht lebensmüde. Seine Mutter ja, aber er doch nicht...oder?

Ezra seufzte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, eine Hand an sein Kinn, wo sich ein Bart abzeichnete. Wenn seine Mutter zugestimmt hätte...wäre er mitgeflogen ohne irgendwem etwas zu sagen? Nein, dass hätte er nicht getan. Er wusste, was seine Frau und sein Vater dazu gesagt und vor allem reagiert hätten wenn sie es erfahren hätten - ganz zu schweigen von Depa und Caleb. Aber wenn es die einzige Chance gewesen wäre seine Mutter zu begleiten?

Er wäre ohne zu Zögern geflogen. Er wäre umgebracht worden von seiner Frau, aber er hätte niemals seine Mutter im Stich gelassen. Aber das war nun auch egal. Sie hatten es geklärt und Hera würde fliegen. Und er würde hier bleiben. Seine Mutter würde alleine fliegen und er hatte gekündigt. Ende. Mit Sabine und Depa war wieder alles in Ordnung und beide waren glücklich, dass er blieb. Doch sein Vater war eine ganz andere Geschichte. Probeweise schloss Ezra die Augen und versuchte mit ihm Kontakt aufzunehmen. Stichwort war versuchte. Doch seine Schilde waren oben, er konnte ihn nicht erreichen. Vermutlich war er am meditieren und ziemlich sauer. Na ja, seine Eltern hatten davor auch noch gestritten warum sollte er es nicht. Doch seine Schilde waren nicht wegen seiner Mutter oben, denn das würde keinen Sinn ergeben. Auch wenn es manchmal so schien seine Mutter war nicht machtsensibel. Die Schilde waren auf ihn bezogen. Natürlich, was auch sonst.

"Sturer Bock", murmelte er und öffnete die Augen wieder. Sollte er nach ihm sehen? Ihn suchen? Vielleicht konnte er erklären wie das gemeint gewesen war..

Aber seine Arbeit... Ezra war einen Blick auf die Dokumente, dann fiel seine Entscheidung. Ohne zu zögern stand er auf, streckte sich kurz und schlug die Akte zu. Nichts war wichtiger als seine Familie und er würde ohnehin keine ruhige Minute haben mit dem Wissen, dass sein Vater wütend auf ihn war. Und nebenbei auch noch verletzt. Also verließ er das Zimmer.

Die Tür fiel ins Schloss, als er den Gang betrat. Mit einem kurzen Moment der Überlegung wusste er genau wo sein Vater sein würde. Er würde sich dorthin zurückgezogen haben, wo er in Ruhe gelassen wurde und am Meditieren war. Die Ghost schied aus, ihre Zimmer auch, den Trainingsraum ebenfalls. Er würde dort sein, wo auch Ezra stehts seine Ruhe fand und wovon bisher nur sein Vater wusste, weil er ihn dort einst gefunden hatte.

"Wie der Sohn, so der Vater", murmelte er und schlug den Weg ein, der ihn zum obersten Zimmer führen würde. Das mit der Aussicht über die Hauptstadt. Es war der schönste Ort, den es in diesem Palast gab und das konnte niemand bestreiten. Selbst seine Frau liebte den ruhigen und schönen Ausblick auf das Getümmel in der Stadt, die nur von Leben so hauchte.

Und im ganzen Palast war man dort der Macht am Nächsten, weil man dort seine Ruhe und seinen Frieden finden konnte. Ezra ging gerne da hoch. Vor allem wenn ihm seine gesellschaftlichen Verpflichtungen mal wieder zu viel wurden. Dort meditierte er am Liebsten. Niemand störte einen dort. Langsam und leise schlich er die Treppe hoch, die nach Oben führte. Es war eine steinerne Wendeltreppe und gehörte noch zu dem sehr alten Teil des Palastes. Ab und an sah man kleinen Vasen und Töpfe, voller gedeihender Pflanzen. Man spürte ihr Leben und ihr Licht das sich ausstrahlte. Abgerundet wurde dies von einem steinernen Geländer aus Marmor. Es passte irgendwie zu diesem Ort. Diese altertümliche Fassade hatte etwas besonderes an sich und dieser Ort war es. Seine Schritte wurden langsam und er kam vor einer Tür zum Stehen. Sie führte nicht direkt in den Raum, sondern mehr in eine Art Vorraum, die direkt in das Zimmer übergehen würde. Er atmete tief durch und drückte leise die Klinke hinunter. Mit viel Mühen nicht die Tür zum Quietschen zu bringen, öffnete er sie und atmete etwas erleichtert aus. Er wollte keinesfalls seinen Vater erschrecken. Er spickte hinein und entdeckte diesen. Er saß auf den Knien und seine Hände darauf gelegt. Seine Augen geschlossen, tief in seiner Meditation. Aber das würde nicht mehr lange der Fall sein. Und er hatte so die leise Ahnung, dass Kanan ihn schon längst bemerkt hatte.

"....Dad?"

Es kam keine Antwort. Nun war Ezra sich vollkommen sicher, dass er a) richtig Mist gebaut hatte und b) sein Vater richtig wütend war. Also weiter.

"Können wir reden?"

Nach einem kurzen Zögern..

"Was gibts den zu bereden? Hat dich der General geschickt? Dann kannst du umdrehen."

Dann mal los...

"Nein, sie hat mich nicht geschickt. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich bin alleine und aus eigener Absicht hergekommen."

Er rieb sich die Hände.

"Können wir reden? Bitte?"

Kanan neigte fast schon überrascht etwas den Kopf.

"Komm rein und schließ die Tür."

Das tat er auch. Unsicher, was genau er tun sollte setzte er sich hinter ihm auf die Knie.

"Du bist wütend..."

"Das ist schon fast Milde ausgedrückt", erwiderte sein Vater.

"Meine Frau denkt nur an diesen verdammten Krieg, zieht meinen Sohn auf eine Kamikazemission mit und wollen es beide nebenbei verschweigen, was halte ich wohl davon?"

Ezra seufzte.

"So..so ist es nicht. Jedenfalls nicht alles. Ich war dagegen, dass sie es verschweigen wollte und genau das hatte ich auch vor ihr zu sagen, nachdem ich sie überredet hätte mich mitzunehmen. Ihr seid nur genau dann gekommen, als wir noch dabei waren zu diskutieren. Ich wäre niemals gegangen ohne etwas zu sagen, Dad."

Irgendwie kaufte Kanan ihm das nicht wirklich ab.

"Tut mir leid, wenn das jetzt albern klingt, aber wie oft seid ihr zwei da rein und dann in solchen Missionen verletzt worden? Und habt nichts gesagt?"

War klar, dass das nicht so einfach werden würde.

"Ich weiß, dass unsere Bilanzen nicht wirklich für uns sprechen..."

Kanan schnaubte abwertend.

"Aber ich versichere dir, dass ich es nicht vorgehabt hätte. Ich habe mir geschworen es nie wieder zu tun. Ich wollte mit, weil ich sie beschützen wollte, weil ich ihr helfen und auf sie achtgeben wollte. Ich wollte sie nicht alleine fliegen lassen. Das war der einzige Grund, warum ich darauf bestanden habe, dass sie mich mitnimmt. Ich weiß was unser Frieden bedeutet und auch wenn du etwas anderes denkst, aber ich habe mich davon abgewendet. Von dem Krieg, meine ich."

"Beschützen? Wie soll man sie beschützen, wenn sie das nicht zulässt? Und dann noch Lügen, dich mit reinziehen in Lügen? Oh und vom Krieg abwenden? Das scheint sie auch nicht."

Er schnaubte.

"Wie soll ich mir sicher sein, dass du nicht abhaust? Wie soll ich das, nachdem was ich hörte?"

"Weil ich Depa und Sabine versprochen habe, dass ich hier bleibe und nicht gehe. Und dasselbe werde ich auch dir versprechen. Ich weiß nicht was in Mum vorgeht, daher kann ich nur für mich selbst sprechen. Ich wäre nicht gegangen ohne etwas zu sagen und ich hätte es nur wegen ihr getan. Ich habe keine Verpflichtungen mehr gegenüber der Rebellion.."

Und das sagte der Captain der Phoenix- Staffel und Zerstörer des zweiten Todessterns. Für Kanan klangen Ezras Worte mit jedem Satz nur noch lächerlicher.

"Du bist Captain. Keine Verpflichtungen..tz. Das sagte ich auch ihr und jetzt?"

"Ich meine jedes Wort ernst. Ich weiß, dass du wütend bist, aber bitte höre mir zu. Ich sage die Wahrheit."

"Willst du alles wegwerfen oder was? Deinen Posten oder so?!"

"Ich habe gekündigt, Dad."

Kanan blinzelte und sah geschockt Ezra an.

"Was?"

Ezra neigte den Kopf.

"Ich habe meinen Posten gekündigt. Ich bin nicht länger Teil des Squadrons oder der Rebellion. Mum hat vor meine..ich meine die Staffel zu leiten und daher bin ich überflüssig. Auch wenn das vermutlich die letzte Mission der Rebellion ist, so bin ich nicht mehr länger bereit weiterzumachen. Der Krieg ist vorbei, wir haben unser Ziel errungen. Ich habe andere Verpflichtungen, die viel wichtiger sind. Und..und das ist mir klargeworden, als ich gefühlt habe wie sehr ihr verletzt wart. Es tut mir Leid. Ich gehe nirgendwohin hin."

Eine Stille breitete sich zwischen ihnen aus, denn Kanan war ziemlich geschockt über die sehr plötzliche Entscheidung seines Sohnes. Ezra seufzte. Offenbar hatte er seinen Vater mehr verletzt, als er dachte. Er erhob sich, wandte sich ab.

"Ich..ich dachte nur, dass du das wissen solltest."

"D-du hast gekündigt..weil du denkst es ist vorbei..oder weil du verletzt wurdest?"

"Weil mein Dienst in der Rebellion beendet ist. Ich habe meine Pflicht getan und wie Soka vorhin sagte wir Jedi dürfen uns nicht mehr in die Politik und in das Militärwesen einmischen. Das ist auch ihre letzte Mission."

Er zuckte die Schultern.

"Depa und ich haben gelauscht, zwar unabsichtlich, aber trotzdem. Überraschung."

Kanan schloss die Augen. Er spürte die Wahrheit in seinen Worten und doch..

"Irgendwie, scheinst du dennoch auch mitfliegen zu wollen. Ist es wegen Hera?"

Er zuckte die Schultern.

"Sie übernimmt und ich verstehe es. Wenn sie mir das nicht zutraut, dann ist es eben so. Sie ist die Bessere von uns beiden. Ich will sie nicht alleine gehen lassen, aber sie hat es mir deutlich gemacht, dass sie es nicht anders haben will."

Ezra seufzte.

"Der Punkt ist, dass ich nicht gehen werde und weder dich noch Sabine hintergehe. Wenn du mir das nicht glaubst.."

"Doch. Ich..ich glaube dir. Tut mir leid das ich dich so angeschrien habe..."

"Sagen wir mal, dass ich mich daran gewöhnt habe öfter mal Zielscheibe von Wut zu sein. Ich habe das Ganze ja erst verursacht..."

Er zuckte die Schultern.

"Nein..nein, das waren Hera und ich.. und ich war sauer."

Kanan seufzte.

"Ich wollte dich nicht anschreien."

"Du hattest jedes Recht dazu. Wie Sabine auch. An eurer Stelle hätte ich mich genauso gefühlt.."

Unsicher verschränkte er die Arme.

"Ja, aber..es war unfair und ich sehe es ein..", murmelte er und sah ihn an. Ezra seufzte und blickte über seine Schulter.

"Verzeihst du mir? Ich würde niemals dich noch Sabine hintergehen...das würde ich niemals wollen."

Kanan erhob sich und drückte seine Schulter.

"Keine Sorge..ich habe dir nichts zu verzeihen.."

"Du warst nicht nur sehr wütend auf Mum, sondern auch auf mich. Du hattest deine Schilde oben."

Kanan seufzte.

"Ich dachte..du würdest..mit ihr gehen."

"Habe ich mitbekommen."

Er biss sich auf die Unterlippe.

"Und..und was wäre daran so schlimm gewesen? Wenn ihr davon gewusst hättet, meine ich."

"Weil ich davon nichts gehalten hätte. Es ist eines wenn sie geht, aber nicht wenn sie dich nochmal in diesen Krieg zieht."

"Sie hätte mich in nichts reingezogen, dass hätte ich selbst entschieden. Sei deswegen nicht sauer auf sie. Ich wäre aus freien Stücken mitgekommen.."

Er schnaubte.

"Na ja wenn sie mich gelassen hätte."

"Ich bin aber sauer, weil sie an diesem Krieg hängt."

Kanan schnaubte.

"Und sie ist sauer auf dich, weil du es nicht verstehst und denkst das es damit alles erledigt wäre."

Er seufzte.

"Das Problem liegt auf der Hand. Ihr beide weigert euch die Seite des Anderen zu sehen."

"Ich sehe ihre Seite, sie will es nur nicht sehen, wie ich es sehe. Und ich will gar nicht darüber sprechen."

"Aber du solltest mit ihr reden. Bevor sie morgen fliegt", wandte er ein. Er hasste es wenn seine Eltern sich stritten. Das bedeutete immer Ärger.

"Vielleicht. Erstmal..meditiere ich.."

Oh diese Ausrede. Also würde er es auf eine andere Weise versuchen.

"Hättest du denn vorgehabt mit mir zu reden, wenn ich nicht gekommen wäre?"

"Nein."

Simple Antwort.

Simple Antwort, die trotzdem nicht weniger wehtat. War ja klar das sein Stolz zu stark gewesen wäre. Trotzdem spürte er einen Stich in sich.

"Verstehe.."

"Ich wollte mit meinen Gedanken klar kommen- ich wollte keine Antwort auf irgendwas. Ich wollte einfach vergessen, was in dieser Sekunde passiert ist, als ich alles hörte."

"Aha und du hättest es zugelassen, dass ich mitfliege und wir im Streit auseinander gegangen wäre vor einer Schlacht? Danke.."

Er war nicht kindisch. Er war nicht verletzt. Er war nicht kindisch!

"Das ist kindisch, Ezra. Ich hätte Zeit gebraucht."

"Mhm."

Nein, er war absolut nicht kindisch. Nein. Nein er wollte sich nur entschuldigen und das hatte er getan. Er hatte kein Recht verletzt zu sein. Nein. Er war nicht kindisch. Dieses dumme Versprechen bedeutete ihm nichts.

"Bist du jetzt beleidigt?"

"Nein."

"Doch, du bist beleidigt"

Kanan seufzte.

"Was habe ich falsch gemacht?"

"Nichts."

Er wollte es nicht sein, doch nun war er kindisch. Das war typisch Ezra.

"Das ist total kindisch, Ezra. Aber egal."

Kanan stand auf.

"Dann nicht."

"Tz. Okay."

Damit setzte sich Ezra ans Fenster und wandte ihm beleidigt den Rücken zu.

"Fein."

Ezra schloss die Augen. Das war nicht kindisch. Nein.

"Gut."

Kanan verschwand und die Tür viel zu. Super. Hatte Ezra sich nicht entschuldigen wollen und nun...nun war er derjenige, der beleidigt war? Wie war das denn passiert? Das war doch nicht ihr ernst? Beide waren zu stur um zu reden? Ezra schnaubte und betrachtete wie sich die Sonne über Mandalore senkte.

"Na das ist ja super gelaufen. Ezra, du bist ein Idiot..."

Aber ein richtiger. Wieso war es denn so weit gekommen? Mal wieder?

Er seufzte und hielt sich die Stirn.

"Mum und Dad sind zerstritten und Dad und ich jetzt auch. Mum wird morgen fliegen und wir haben uns gestritten...inwiefern hat sich die Lage verbessert?"

Ezra stöhnte auf.

"Gott ich versaue immer alles."

Oh ja, das tat er immer und niemand konnte es bestreiten. Was für ein Tag..



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